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Psychisch instabil

von

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"Nochmal kurzgefasst, du bist mitten in der Nacht aufgewacht, hast der neuen Krankenschwester die Karte geklaut, hast dich dann an den Wachen vorbei, auf meine Station geschlichen und das alles nur, weil dir langweilig war?" fragt Stephen, der neben mir den Gang hinunter läuft.

Wir sind mittlerweile von Haus 2, in denen die persönlichen 'Zimmer' der Patienten sind, zu Haus 1 gelaufen, in dem Aufenhalträumen wir Bibliothek oder Kantine.

"Ja, so ungefähr." entgegene ich, während ich meine Arme strecke.

"Klingt plausibel." kommentiert er.

"Du gebrauchst das Wort plausibel?" frage ich ihn gespielt irritiert.

Er bleibt stehen und blickt mich beleidigt an. "Hör mal, ich weiß das ich nicht die hellste Kerze im Kronleuchter bin, aber das heißt noch lange nicht ich bin vollkommen verblödet." Ich muss kichern.

"Ich liebe deine Reaktionen. Sie sind so... impulsiv."

Es blickt mich nur weiter beleidigt an, auch wenn ich ihm ansehe das er bei dem Wort grübeln muss. "Das machst du doch extra."

Ich kichere wieder. Es ist ein kichern, das kurz darauf zu einem Lachen und dann zu einem brüllenden Gelächter wird. Etwas was man bei mir nur selten zu sehen bekommt.

Er sieht mich verduzt an, bevor er den Kopf schüttelt und danch einfach weiter geht.

"Du bist verrückt."

"Du doch auch, oder was glaubst du, warum du hier bist?" erwidere ich.

"Ich bin hier, weil ich ernsthafte Aggresionsprobleme habe und ich lieber gegangen bin, als meine Familie zu verletzen. Deshalb bin ich in Block B. Du aber bist eine andere Liga. Du hast Halluzinationen und benimmst dich manchmal vollkommen irre, es macht dir sogar Spaß anderen Menschen Angst einzujagen. Das schlimmste ist, das du dazu noch viel zu intelligent bist um Arrogant zu sein. Sonst währest du nämlich in Block A, genauso wie alle anderen manipulativen Psychophaten."

"Das hat mich jetzt hart getroffen, Stephen. Ich bin nur ein unschuldiges, kleines Mädchen das seit seiner Geburt eine Fehlfunkton im Gehirn hat und das Nachts schreckliche Albträume vom gewaltsamen Tod meines Vaters plagen."

Ich stelle mich hin wie ein kleines Mädchen uns sehe ihn mit großen Augen an.

"Und gerade das macht dich wahrscheinlich noch gefährlicher als die meisten in Block A. Du manipulierst die Menschen in deinem Umfeld damit."

Er tätscheld mir sanft den Kopf, aber seine Stimme klingt absolut kalt.

"Manipulieren ist nichts schlimmes. Es heißt nichts anderes als beeinflussen. Alle Informationen aus deiner Umgebung beeinflussen dich. Gegenstände, Helligkeit, Farben, besonders Personen. Alle Personen die du in deinem Leben triffst manipulieren dich. Bekannte manipulieren dich, Freunde manipulieren dich, deine Familie manipuliert dich ohne das du es bewusst mitbekommst." philosophiere ich vor mich hin.

"Hör auf damit, du weißt was ich meine." unterbricht er mich. Ich lächle nur.

"Ja und vermutlich hast du recht. Aber leider komme ich mit dieser Karte nicht bis Block A. Beenden wir diesen philosophischen Diskurs."

Er schnauft, geht aber nicht weiter darauf ein.

"Also... Was genau wollen wir jetzt tun?" fragte Stephen.

"Spazieren gehen?" rate ich.

"Barfuß?" fragt er und sieht fragend auf meine Füße.

"Komischerweise bist du heute schon der Zweite der mich das fragt."

Ich halte die Karte hoch. "Morphium aus dem Medizinschrank klauen?" "Nein, das werden wir sicher nicht tun." meinte er bestimmend. "Spielverderber! Wie wäre es mit der hier in Block E mal zu gucken, was die armen, ängstlichen Wracks so machen?"

"Dir macht das wirklich Spaß, oder?" fragt er nur. Ich grinse dümlich vor mich hin. Er seufzt. "Und wie wollen wir da rein kommen?"

"Ach, das wird ganz einfach: Zuerst schalten wir die Wachen vor der Tür aus, schleichen uns dann über die Feuertreppe auf's Dach, ich rufe dann meinen Freund beim IT an, der die Kameras abschaltet, während du das Gitter vor dem Lüftungsschacht rausreisst, dann lassen wir uns vier Stockerke fallen bis zum-" "Das ist nicht dein ernst, oder?"

Ich lache. "Nein, ich hab nur meinen Spaß."

"Und was ist jetzt deine geniale Lösung?" er hat die Arme verschrenkt. "Wie nehmen die Karte und gehen einfach rein. Um die paar Krankenschwestern können wir schon rumschleichen."

"Und die Kameras?"

"Glaubst du wirklich das guckt sich irgendjemand an? Wenn wir nicht genau davor rumtanzen, wird und keiner bemerken."

Ich gehe vorraus, ohne mich umzusehen, aber ich weiß das er mitkommt, den ich höre seine Schritte.



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