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Psychisch instabil

von

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Er ist nicht real

"Er hat Selbstmord begangen." Sie hörte ihn schlucken.

Ruvik löste sich vom Fenster und betrachtete ein paar Papiere auf dem Schreibtisch. Es spiegelt sich im Glas des Bilderrahmens vor mir.

"Außerdem glaube ich, dass sie obwohl, oder gerade wegen ihrem Talent sich in andere hineinzuversetzen, ihre Angst nachzuempfinden, ein großer Psychater werden...Oder sie werden genau so verrückt, wie all ihre Patienten, bis sie schließlich zerbrechen..."

"...an der Angst, den deformierten Gestalten und den blutigen Träumen. Aber was sie sagten ist wahr. Es kann ihn nicht geben."

Seine Bewegungen frieren ein. Nach ein paar Sekunden hebt er den Kopf und fixiert den braunhaaigen Mann im Sessel mit seinen stechenden Augen. Danach blickt er zu mir.

Seine Augen sind tödlich. So kalt.

"Sagen sie das niemals wieder. Er wird sie umbringen, genau wie alle anderen." Ihre Augen wandern zu dem Totgeweihten.

"Wenn er das tun kann, warum hat er es nicht schon getan?" Sie sah ihm nur in die Augen.

In diese grünen, naiven Augen. Mein Gott, er war fast doppelt so alt wie sie und doch so... einfältig. So unwissend.

Er hatte Ruviks ungeteilte Aufmerksamkeit und ich glaube er wusste es nicht mal.

Er sah ihn an, mit diesem Blick. Er wollte Blut sehen. Dann sah er zu mir. Sofort wusste ich was mit ertwartete. Blutige Träume und deformierte Gestalten.

"Er mag sie zwar, das wird sie aber nicht beschützen. besonders nicht wenn die das tun."

Er sah sie nur an und sie fühlte sich wie Beute die von einem Raubtier eingekreist wurde. Er ging auf sie zu, langsam, denn er wusste das sie nicht fliehen konnte. Sie wusste es auch.

Eine gedämpfte Stimme drang an ihr Ohr. In ihrem Kopf drehte sich alles. Alles verschwamm, wie der Garten vor dem Fenster. Nur er war gestochen scharf. Er stellte sich hinter Dr.Millers und hob seine Hände an dessen Kopf.

Keine Sekunde später schoss Stacheldraht aus dem Sessel da wo seine Füße und Handgelenke lagen und fesselte ihn daran. An den Stellen an dennen der Stacheldraht ihn berührte riss die Haut und innerhalb von Sekunden war alles Blut verschmiert. Ruvik brachte Abstand zwischen sich und seinem Experiment. Nicht weil das Blut oder die Schreie ihn störten, sondern weil er alles an seinem Subjekt sehen wollte. Die Qual, die Folter, die Angst. Alles an ihm.

"Was denkst du, wird er mich je wieder in Frage stellen?" Er lächelte, als würde er eine Blume betrachten. Fröhlich, aber desinteressiert. Als wäre es nichts schlimmes, als würde es ihn nichts angehen. Als wäre es... normal.

Es schossen mehr Ranken aus dem Polster und schnitten ihm tiefer ins Fleisch. Sie durchbohrten seine Arme und Beide, fesselten ihn fester. Er schrie immer lauter, immer immer lauter und der Schrei hallte von den Wänden zurück. Sie klangen nicht mehr menschlich, viel zu Schrill, wie der Totbringende Schrei einer Banshee. Er versuchte sich zu wehren, sich hinauszuwinden, aber sie hielten ihn fest.

Das Blut spritzte bis an die Wände, wo es immer mehr wurde und herunterlief, bis alle Wände von einem Blutfilm überzogen waren, bevor darunter Fleisch hervorlugte. Das Blut floss auf den Boden und füllte den Raum. Bald erreichte es auch meine Schuhe.

Der Mann auf dem Sessel veränderte sich. Pulsierende Fleischballen traten aus dem Hals und verteilten sich über sein Gesicht. Die übrige Haut begann sich abzupellen, und legten das Muskelgewebe darunter frei. Der Stacheldraht schlägelte sich hoch und fixierten seinen Kopf.

Ich schrie.

Ich wusste nicht wann ich begonnen hatte, aber ich schrie.

Meine Hände drückte ich auf meine Ohren um mich vor diesem schrillen Geräusch zu schützen. Ich versuchte mich klein zu machen, zu entkommmen aber es gab keine Flucht, nicht vor ihm.

Er stand plötzlich vor mir und sah mir in die Augen, nein, er durchbohrte mich mit seinem Blick. Ich weiß nicht ob ihm das Vergnügen bereitete oder er mich testen wollte. Ich erstarrte und sah ihn nur an. In Sekundenbruchteilen nahm ich alles an ihm wahr, jede Pore, jede Narbe, jede noch so kleine Unebenheit in seiner Haut.

"Vergiss niemals das es mich gibt, kleine Alice."

Er legte seine leichenkalten Hände auf meine um sie langsam, fast fürsorglich herrunterzuführen.

"Und es gibt niemanden der dich vor mir schützen könnte, denn es ist alles in deinem Kopf." Seine rechte Hand streichelte sanft meine Wange.

"Deinem kleinen, wunderbar verrückten Kopf." Er grinste, denn er wusste er hatte recht. Er wusste das es keinen Weg gab um zu entkommen.

Seine Hand lief durch meine Haare, ehe er fest an ihnen zog um meinen Kopf zum Mann im Sessel zu drehen.

Er regte sich nicht, gab keinen Laut von sich. Der Stacheldraht hat seinen Kopf so festgehalten das es so aussah als würde er auf die gegenüerliegende Wand sehen.

Doch, da regte sich etwas. Aus diesem Körper stieg ein schwarzer Schatten auf, der sich auf mich zu bewegt. Ich kann mich nicht bewegen. Eine vererrte Stimme sagt irgendwas. Der Schatten legte seine Hände auf meine Schulter. Wieder diese Stimme.

Die Starre lösste sich und meine Beine knickten weg.

Die Gestalt fing mich auf und sagte etwas. Etwas beruhigendes.

Die Farben kamen zurück und es nahm die Gestalt von Dr. Millers an. Braune Haare, grüne Augen. Besorgte Augen.

Durchdringende Augen. Messerstiche. Graue Augen waren hinter ihm. Er stand hinter ihm und blickte auf mich herrab. Er grinste nicht. Er war nicht wütend, und das machte mir Angst. Diese Ausdruckslosigkeit zeigte seine Langeweile.

Er beobachtete mich als ich von einer Krankenschwester kurz gecheckt wurde, bevor ich auf eine Liege gelegt wurde.

Er folgte uns nicht als sie mich mit Beatmungsgerät hinaus rollten.

Er sagte nur etwas. ich konnte es weder genau sehen, noch konnte ich es hören, aber ich wusste was es war.

Er sagte es immer.
 


 

"Gewonnen."



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