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Psychisch instabil

von

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Sitzung 2

Sie ist wieder hier. Sie steht einfach nur da und sieht aus dem Fenster. Es regnet, also kann man nicht sehr viel sehen.

Ich muss gestehen, es macht mir Angst.

Nicht sie... Es. Er, Ruvik. Er ist hier.

Ich weiß es. Ich... spüre es, denn es ist immer kälter wenn sie hier ist. Nicht einfach nur kalt, nein, die Art von kälte die von Angst ausgelösst wird. Diese stechende, ... unnatürliche Art und Weise wie sie über den Körper kriecht.

Ich fahre mir mit der Hand durch die Haare. Beruhige dich, verdammt noch mal. Es ist noch nicht mal deine Halluzination.

"Ich glaube, sie haben den falschen Beruf." Sie sieht mich noch nicht mal an während sie das sagt. "Sie haben Angst, vor etwas das sie selbst noch nicht einmal sehen. Mit so einer Vorraussetzung kommen sie nie weit, in einem Berufsfeld in dem deformierten Gestalten, blutigen Träume und Zwangsstörungen die Geldquelle sind."

Sie wendet sich vom veregneten Fenster ab und mustert die linke Wand, mit den kunstvoll eingefahmten Stillleben. Häßliche Dinger.

"Vielleicht haben sie recht... vielleicht sollte ich etwas anderes studieren."

"Könnten sie... sie sind noch jung. 26?" Sie dreht sich zur Frage kurz um.

"Ja..." Er blickt auf. "Woher-?" Als er ihren Gesichtsausdruck sieht, hat sich seine Frage geklärt. Wie auch sonst.

Ihre grau-blauen Augen verfolgen einen imagienären Schatten am Fenster. ich frage mich was an diesem verregneten Tag so besonders ist, wenn beide davor stehen.

"Er hat sich ihren Lebenslauf durchgelesen. Ihr ganzer Name ist Ethan Millers. Schulabschluss mit einem Durchschnitt von 1,3. Jahrgangsbester beim Studium. Zwei Doktortitel. Wirklich bemerkenswert, besonders in ihrem Alter. Mit diesem Referenzen könnten sie es noch weit bringen."

"Vielen Dank." seufzte er resigniert. Wie wäre es mit Medizin? Gehirnforscher? Chirug? Nein, er wollte ja vom Blut wegkommen.

Sie nickt. "Werden sie etwas anderes machen?" Sie sieht mich einfach nur an.

"Ich weiß nicht. Ich denke nicht, zumindest wüsste ich nicht was."

"Das beruhigt mich." Sie betrachtet ein besonders häßliches Stillleben, ehe sie sich zu irgendeinem grotesken Tintenfleck umdreht. Sieht aus wie eine Explosion. Ein paar Leichenteile fliegen durch die Druckwelle davon. Zwei Beine, drei Arme, ein Torso glaube ich.

Irritiert blickt er zu ihr. "Warum?" "Ich vertraue ihnen und ihre Referenzen. Sie sagen das sie ein intelligenter Mann sind. Sie nehmen mich und Ruvik ernst und beschäftigen sich mit uns. Außerdem...Ruvik mag sie. Nein entschuldigung, nicht sie. Ihre Angst und wie sie dese Angst zeigen. Er sagt, sie erinnert ihn an einen alten Bekannten. Die letzten 'hochrenormierten' Psychater mochte er nicht. Ich glaube weil sie ihn nicht ernst genommen haben. Sie sagten in Wahrheit kann es ihn nicht geben. Wie Dr. Frederik Albert. Er hat vor Angst immer ganze Seen geschwitzt. Widerlicher Kerl."

"Warum sind sie nicht mehr bei ihm in Behandlung?"

"Er hat Selbstmord begangen." Er schluckte.

"Außerdem glaube ich, dass sie obwohl, oder gerade wegen ihrem Talent sich in andere Leute hinein zu versetzen, ihre Angst nachzuempfinden, ein großer Psychater werden... Oder sie werden genauso verrückt, wie all ihre Patienten, bis sie schließlich zerbrechen..."

"...an der Angst, den deformierten Gestalten und den blutigen Träumen. Aber was sie sagten ist wahr. Es kann ihn nicht geben."

Stille.

Sie sieht ihn nicht an. Es ist als hätte sie Angst ihn anzusehen.

"Sagen sie so etwas niemals wieder. Er wird sie umbringen, genau wie alle anderen." Ihre Stimme bricht.

"Wenn er das wirklich tun kann, warum hat er es nicht schon getan?" er war neugierig. Sie sah ihm fest in die Augen.

"Er mag sie zwar, das wird sie aber nicht beschützen. Besonders nicht wenn sie das tun."

Und plötzlich schoss ihm ein Sprichwort durch den Kopf. Neugier ist der Katze tot.

Er sah sie an und plötzlich wurde ihm wurde klar was für ein Ausmaß sein Komentar haben musste.

Sie war leichenblass, sie schwitzte unnatürlich stark und kalter Schweiß standt auf ihrer Stirn.

Alle Tot. Alle weil sie ihn nicht für wahr hielten. Alle. Außer ihm.

"Es tut mir Leid, ich werde es nie wieder sagen. OK?" Sie reagierte nicht.

"Alice?" Keine Reaktion. Sie war vollkommen abwesend.

"Alice, kannst du mich hören?" Nichts. Ein Schock. Er stand auf und legte seine Hände auf ihre Schultern.

"Alice?!" rief er diesmal lauter.

"Kannst du mich hören?!" Ihre Beine knickten weg und er setzte sie so gut es ging auf den Boden.

Er rief so laut es ging eine der Krannkenschwestern.

"Alice, komm schon, sieh mich an!" Seine Hand nahm ihr Kinn und zwang sie so ihn anzusehen.

"Sieh mich an. Halte durch ok? Ich werde es nie wieder sagen, ich verspreche es, aber halte durch. Hilfe ist gleich da."

Ihre Augen schienen ihn wieder zu sehen. Ihr Gehirn verarbeitete ihn wieder. Sie reagierte auf ihn, er spürte es.

"Ich sage es nie wieder." Sie glitt in die Ohnmacht.

Eine Krankenschwester stürmte durch die Tür und riss sie ihm auf den Armen. Sie schrie irgenwas nach draußen. Kurz darauf kamen noch zwei blassblaue Krankenpfleger mit einer Liege und legten den zierlichen Mädchenkörper darauf. Auf einmal merkte er das viel mehr Pfleger in diesem Raum waren.

Plötzlich wurde ihm bewusst wie zerbrechlich sie doch war. Sonst war sie immer so erhaben und mächtig wie eine Mamorstatue. Doch jetzt... jetzt war sie eine Porzellanpuppe. Sie brachten sie raus, während sie sich gegeneitig anbrüllten.

Er erhob sich und setzte sich hinter seinen Schreibtisch und raufte sich die Haare. Alles sah wie durch einen Schleier aus. Milchig, verschwommen und doch wurde manches unglaublich scharf.

Es kam noch mal eine Schwester vorbei und sagte irgenwas. Wenig später war sie wieder weg. Ich blieb sitzen.

Wann hatte es aufgehört zu regnen?
 

Die untergehende Sonne schickte ein paar ihrer letzten Stahlen durch das große Fenster, auf den Rücken eines Mannes der, seit geraumer Zeit, am Schreibrisch saß.

Mit einem leisen klicken schaltet er das Aufnahmegerät aus. Er hat sich vorgenommen, ab jetzt jeder seiner Sitzungen aufzunehmen um sie dann mit seinem Notizen zusammen, in ein Protokoll zu schreiben.

Das Schreiben beruhigte ihn, egal ob auf einem Papier oder einem Computer. Es war die einfache Art, seine Gedanken aufzuschreiben, sie zu ordnen und am Ende mit den anderen zusammenzufügen.

So schaffte er Ordnung in seinem Kopf, einen Überblick ber alles was wichtig ist. Vielleicht brachten seine Gedanken ja später, einem Anderen etwas, auch wenn er das für unwahrscheinlich hielt. Seufzend lies er sich an seinen Schreibtisch fallen und begann abwechselnd sich das Gespräch anzuhören, aufzuschreiben und seine Gedanken zu ordenen.

Das Gespräch aus dem Aufnahmegerät war zuende. Er legte den Stift weg, als er ein Rauschen hörte.

Die Aufnahme war noch nicht gestoppt. Ängstlich sah er auf das Aufnahmegerät.

Das Rauschen verschwand und gab ein leises Lachen frei. Plötzlich verschand auf das Lachen.

Eine Stimme. Diese Stimme hatte sich in sein Gedächtniss eingebrannt, obwohl er sie nur ein einziges Mal gehört hat.

"Ich sage dir, was ich zu allen gesagt habe, Ethan." Den Namen betonte er besonders, um seine Macht zu demonstrieren "Wahrheit und Wirklichkeit sind nicht immer das selbe. Stelle mich noch einmal in Frage und du wirst genauso enden wie allen anderen. Ich finde ein neues Expermient, wenn du dich als langweilig erweisen solltest. Keine Sorge."



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