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Beyond the Soul

The Truth Within
von

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Aram verbrachte die gesamte Nacht im Labor, darauf hoffend, vielleicht irgendetwas zu finden, doch vergeblich. Die Aura schien auf nichts zu reagieren, was man in einem Forschungslabor zur Verfügung hatte. Die Tasse neben ihm hatte sich auch schon einige Male gefüllt, doch nun war selbst die Kanne vollständig geleert, sodass Aram ein tiefes Seufzen ausstieg und sich ausgiebig streckend aufrichtete. Er verstaute wieder alles in seiner Schublade und trottete gähnend aus dem Forschungsgebäude. Draußen angekommen, kamen ihm viele Studenten entgegen. Einige von ihnen warfen ihm fragende Blicke zu, da er von dort kam, wo man eigentlich gerade erst hingehen sollte. Aram ignorierte sie jedoch alle gekonnt und schritt über den Campus, hin zu seinem Wohnheim, um zumindest ein paar Stunden Schlaf zu bekommen.

„Aram! Hey, Aram!“

Eine bekannte Stimme drang von einiger Entfernung an sein Ohr und etwas widerwillig drehte er sich zu dieser um.

„Wow, siehst du fertig aus.“

„Dir auch einen guten Morgen, Tony.“

Ein verlegenes Lächeln breitete sich in Tonys Gesicht aus.

„Entschuldige. Guten Morgen. Hast du… schon etwas herausgefunden… du weißt schon…“

Ihm schien das Thema sichtlich unangenehm zu sein und senkte die Stimme beinahe zu einem Flüstern, damit ja niemand mithören konnte. Aram aber wollte gerade so wenig reden wie nur möglich und wimmelte seinen Freund nur ab.

„Ja, jedoch zu wenig um wirklich etwas sagen zu können. Wir können später darüber reden.“

Er war schon dabei sich umzudrehen, als er Tonys Hand an seinem Arm spürte, die ihn aufhielt.

„Weißt du wenigstens was es ist?“

Seufzend drehte er sich das Stück wieder zu ihm um und blickte auskundschaftend umher, bevor er ihm mit ebenso gesenkter Stimme antwortete.

„Man nennt es scheinbar Aura. Es ist wohl eine Art innere Kraft, die weder auf biologischen, noch chemischen Grundlagen basiert. Sie scheint sich jedoch in Augen und Haaren festzusetzen, daher wohl auch der hellblaue Schimmer in deinen Haaren, wenn die Sonne scheint.“

Er machte eine Pause, um Tony die Zeit zu geben, alles zu begreifen.

„Ich wollte mich noch weiter informieren, bisher ist das leider alles was ich sagen kann.“

Tony, der noch immer perplex auf den Boden starrte, nickte langsam.

„Danke schon mal. Ich weiß deine Mühe zu schätzen. Und jetzt geh bitte schlafen, du siehst echt grauenhaft aus.“

Mit einem eher gequälten Lachen verabschiedete sich Tony und lief zum Unigebäude, in dem er wohl schon wieder zu spät zu einer Vorlesung kam. Aram schaute ihm nur nach und überrollte seine Augen, bevor auch er sich wieder in Bewegung setzte und weiter zu seinem Wohnheim schlenderte. Dort angekommen, ließ er sich nur noch ins Bett fallen und schlief augenblicklich ein.
 

Ein paar Stunden später wachte er ziemlich zermürbt auf. Ein Blick auf die Uhr genügte, um ihn wieder zurück ins Kissen fallen zu lassen, von wo aus er noch einige Minuten die Decke anstarrte, bevor er sich komplett aufrichtete. Gähnend und streckend packte er einige Klamotten, mit denen er hinaus, in das Gemeinschaftsbad trottete und sich dort duschte und fertig machte. Zurück in seinem Zimmer, warf er die alte Kleidung in einen Wäschekorb und hob den Mantel auf, den er scheinbar am Morgen einfach auf den Boden geworfen hatte. Er schüttelte ihn dreimal aus, bevor er ihn sich überstreifte und das Zimmer abermals verließ.

Sein Weg führte ihn erneut in die Stadt, wo er suchend umherlief und überall stehen blieb, wo er das Wort „Aura“ las. Irgendwann war er so tief in die Seitenstraßen Oxfords vorgedrungen, dass er keinen Plan mehr hatte, wo er war. Nach kurzem Innehalten, wollte er eigentlich umdrehen und den Weg zurück finden, doch eine schmale, verwinkelte Gasse weckte sein Interesse. Als zöge sie ihn zu sich, schritt Aram auf sie zu und warf einen Blick hindurch. Gerade etwas breiter als er selbst war der Weg, der scheinbar auf einen kleinen, abgelegenen Platz führte. Neugierig, wie er nun mal war, quetschte er sich hindurch. Auf dem Platz befand sich mittig ein kleiner Springbrunnen, dessen ruhiges Plätschern und das vergnügte Zwitschern der darauf sitzenden Vögel, den sonstigen Straßenlärm dämpften. Eine friedliche Atmosphäre lag in der Luft und es kam Aram so vor, als hätte er Oxford verlassen und wäre auf einem Schauplatz für Sagen geraten. So wanderte er leicht staunend umher, bis er plötzlich vor einem kleinen, okkult-aussehenden Laden stand, der scheinbar eine besondere Anziehung auf den jungen Mann ausübte. Etwas zögernd trat er schließlich ein, nachdem er, durch das unscheinbare Auslagenfenster, auch einige Bücher erkennen konnte. Darin warf er einen Blick umher und staunte nicht schlecht, bei dem Anblick der ihm geboten wurde. Statuen, Vasen, Schmuck, und anderen Gegenstände aus jeder vorstellbaren Epoche der Geschichte, waren hier zu finden.

„Kann ich Euch behilflich sein?“

Die Stimme drang hinter einem Tresen hervor und gehörte einem älteren Herrn, der Aram freundlich anlächelte.

„Ich hoffe doch. Wisst Ihr, ich bin auf der Suche nach einem Buch über Aura.“

Leicht verdutzt über den Wunsch schaute der alte Mann Aram kurz an, bevor er grübelnd durch den Laden schritt.

„Aura… Das müsste hier sein. Ja genau, hier.“

Er reichte Aram ein Buch mit dem Titel „Aura belliatus“.

„Leider ist es nur auf Latein, aber als Mediziner sollte das für Euch kein Problem sein.“

Ruckartig wanderte Arams Blick vom Buch zum Ladenbesitzer, den er perplex anstarrte, während dieser nur noch immer freundlich lächelte. Zwar hätte er liebend gerne gefragt, ließ es dann aber doch bleiben und schritt hinter dem älteren Mann zum Tresen zurück.

„Vielen Dank, das wird mir bestimmt weiterhelfen.“

„Aura birgt große Gefahr, für die, die mit ihr in Kontakt stehen. Passt also auf Euch auf, Junge.“

Erneut erntete der Mann einen verwirrten Blick.

„Wie…?“

Er brauchte einen Moment um die Frage wieder aus seinem Kopf zu schütteln und in seiner Manteltasche nach seiner Geldbörse zu greifen.

„Wieviel macht das?“

„Für das Buch braucht Ihr nichts zu bezahlen. Seit etlichen Jahren seid ihr der erste, der sich dafür interessiert, also soll es Euch gehören.“

Überrascht von der netten Geste des Verkäufers legte er seinen Kopf schief und sah ihn mit großen Augen an, bevor er sich verbeugend bedankte.

„Vielen Dank, ich weiß diese Geste sehr zu schätzen. Ich wünsche Euch einen schönen Abend, auf Wiedersehen.“

„Auf Wiedersehen. Ich hoffe, Ihr findet, was Ihr sucht.“

Mit einem abschließenden Nicken machte Aram kehrt und verließ den Laden, sowie den kleinen Platz davor und schlenderte schließlich wieder durch die Straßen. Nach einiger Zeit hatte er sogar einen Anhaltspunkt gefunden und kam, zum Einbruch der Dämmerung, beim Campus an, wo er sich sofort in seinem Zimmer verbarrikadierte.



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