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Wie man auf dem Rücken des Windes reitet -James & Lily the Prequel

James&Lily
von

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Dumbledors Rede (6.Schuljahr)

20. Akt: Dumbledors Rede
 

„Traumhaft, nicht wahr?

Ich werde nie vergessen, wie ich das erste Mal durch diese Türen gegangen bin.

Wie schön das als freier Mann wieder zu tun.“

- Sirius Black


 

Der rot-schwarze Hogwartsexpress schnurrte mehrmals ungeduldig, bis er endlich seine Räder in Bewegung setzte und sich auf den Weg nach Hogwarts machte.
 

Normalerweise herrschte kurz vor der Abfahrt am Bahnsteig 9 ¾ immer ein heiteres Treiben. Die unterschiedlichsten Schüler gingen schwatzend umher, jagten ihren Katzen oder Kröten nach, tauschten Schokofroschkarten und lachten über den neusten Klatsch und Tratsch, den ihre Freunde aus den Ferien berichteten.

Doch in diesem Jahr wirkte der Bahnsteig düster und beinahe totenstill.

Einzig die vielen Auroren die am Bahnsteig und um den Bahnhof Kings' Cross positioniert waren gingen hektisch umher und musterten ihre Umgebung äußerst genau.
 

Die Ereignisse des vergangenen Tages steckten vielen noch in den Knochen, auch wenn sie selbst nicht in der Winkelgasse anwesend waren. Der Tagesprophet hatte schließlich alles bis ins kleinste Detail geschildert.

Es würde wohl eine Weile dauern bis der Schutt beiseite geräumt werden würde und die zerstörten Häuser wieder aufgebaut werden konnten.

Das Ausmaß der Zerstörung durch die Todesser war scheinbar unerlässlich. Doch das einzige Gebäude, welches vollkommen zerstört wurde war das Antiquitätengeschäft, welches sich in der Abzweigung zur Nokturngasse befand. Über diesem erschien auch das dunkle Mal, welches der Tagesprophet auf seiner Titelseite abgebildet hatte.
 

Lily Evans presste die Lippen zusammen als sie die Überschrift des Artikels mit ihren mandelförmigen grünen Augen fixierte. Sie hatte unglaubliches Glück gehabt, dass sie nicht in den Todesser Angriff verwickelt gewesen war und ein paar Minuten zuvor die Winkelgasse bereits verlassen hatte.
 

»Nun leg doch endlich die Zeitung beiseite«, bat Mary ihre Freundin.
 

Einen kurzen Moment verharrte Lily noch auf dem Abbild des dunklen Mals, doch dann faltete sie ihren Tagespropheten zusammen und legte ihn auf den Sitz neben sich.
 

Mary, Rosalie und Lily teilten sich ein Abteil im Hogwartsexpress. Sie hatten bisher noch nicht viel über die Ferien gesprochen. Der Todesser Angriff auf die Winkelgasse war viel zu beunruhigend gewesen, um dieses Thema abzuschließen.

Doch irgendwann reichte es allen. Sie wollten nicht mehr darüber nachdenken, was dort passiert war und vor allem warum und was als nächstes geschehen würde. Es hatte einfach keinen Sinn sich darüber den Kopf zu zerbrechen.

Sollte es etwas neues geben, würde der Tagesprophet sicher bald darüber berichten und in Hogwarts waren sie alle bestimmt sicher aufgehoben, immerhin war Dumbledore ihr Schulleiter und dieser besaß bereits einen Orden der Merlin erster Klasse.
 

»Lasst uns bitte einfach über etwas anderes reden«, bat Rosalie ihre Freundinnen, welche ihr zustimmend zu nickten.

»Also wie waren eure Ferien denn sonst so?«, startete sie dann einen schwachen Versuch das Thema zu wechseln.

»Meine Ferien waren sehr erholsam. Ich war mit meinen Eltern in Spanien drei Wochen«, begann Mary zu berichten, als Lily Blick zu ihrer Armbanduhr schweifte.
 

Mit einer plötzlichen Bewegung stand sie auf, woraufhin ihr Rosalie und Mary einen verwunderten Blick zu warfen.
 

»Ich muss ins Vertrauensschüler Abteil«, kündigte sie an und verließ darauf das Abteil.
 

Lily sprintete den Gang entlang. Glücklicherweise lag das Vertrauensschüler- und Schulsprecherabteil nur einen Wagon vor ihrem eigenen Abteil. Keuchend kam sie im richtigen Gang an und riss die Abteiltür auf.
 

»Tut mir leid, dass ich zu spät bin, ich hatte es ganz vergessen«, entschuldigte sie sich sofort.
 

Doch sie blickte nur in einen scheinbar leeren Raum. Verwirrt schloss sie die Tür hinter sich und sah sich im Raum um. Er war noch genauso gemütlich eingerichtet wie im letzten Jahr. Es gab einen roten Teppichboden und viele gemütliche Sessel in dem kleinen Waggon. An der hinteren Wand gab es sogar einen Kamin, in dem ein kleines Feuer vor sich hin prasselte.

Lily fragte sich, ob es sich um einen Zauber handelte oder ob der Kamin irgendwie mit dem Heizkessel des Zuges verbunden war, immerhin war dies das vorderste Abteil im gesamten Zug.
 

»Hier gefällt es mir«, nuschelte sie leise lächelnd vor sich hin.

»Mir auch«, erwiderte plötzlich eine Stimme hinter ihr.
 

Diese Stimme kannte sie nur zu gut. Sie schloss einen Moment die Augen und atmete tief durch bevor sie sich umdrehte.

Vor ihr stand James Potter. Das war nun wirklich jemand den sie niemals hier erwartet hätte.
 

»Musst du mich so erschrecken?«

»Tut mir leid«, sagte er nur und zuckte mit den Achseln.
 

Sie sah ihn skeptisch an.
 

»Was machst du hier überhaupt? Dieses Abteil ist für Schulsprecher und Vertrauensschüler«, erläuterte sie so forsch, als würde sie mit einem Straftäter sprechen.

James musste grinsen.
 

»Das weiss ich«, sagte er lässig und setze sich in einen der großen, roten Sessel. »Was meinst du warum ich hier bin?«

Sein Grinsen wurde breiter.
 

Bevor Lily ihr Entsetzen zum Ausdruck bringen konnte, ging die Abteiltür wieder auf und die restlichen Vertrauensschüler, Schulsprecher und Professor McGonagal betraten den Raum.

Lily und James wunderten sich über diese Tatsache, da sonst nie Lehrer im Hogwartsexpress anwesend waren.
 

»Die Verspätung tut mir leid«, sagte Professor McGonagal an Lily gewandt.

»Aber im Flur des zweiten Waggons drohte eine fleischfressende Schlingpflanze einige eurer Mitschüler zu verspeisen«, sprach sie weiter und schenkte James einen bösen Blick.
 

Dieser hob abwehrend seine Hände und schenkte seiner Hauslehrerin ein unschuldiges Lächeln.

»Damit hab ich nichts zu tun«, sagte er scheinheilig.
 

Professor McGonagal seufzte nur entnervt, beschloss aber Gryffindor vor Schuljahresbeginn keine Punkte abzuziehen. Stattdessen winkte sie alle Schüler zu sich heran an den Tisch, um den die roten Sessel gestellt waren.

Lily nickte Remus kurz zu, welchen sie vorher gar nicht bemerkt hatte und setzte sich in einen der gemütlichen roten Sessel.
 

»Wie sie sehen ist es auf Grund der Umstände in diesem Jahr meine Aufgabe Sie einzuweisen«, begann Professor McGonagal.
 

Die Professorin räusperte sich, bevor sie anfing die Anwesenheit zu überprüfen.

Lily fiel ein Stein vom Herzen, als McGonagal James Potter als neuen Quidditch Kapitän von Gryffindor vorstellte. Sie hatte schon gedacht, er wäre möglicherweise Vertrauensschüler geworden, doch Dumbledore würde wohl niemals so eine Fehlentscheidung treffen. Wie konnte sie nur jemals an ihrem Schulleiter zweifeln?
 

In diesem Moment klopfte es an der Abteiltür und ein junger Mann mit honig-blondem Haar und blauen Augen betrat den Raum. Sofort begannen einige wie wild miteinander zu tuscheln und Lily fragte sich was los war.

McGonagal lächelte ihm jedoch zu und winkte ihn an den Tisch heran.

Der junge Mann setzte sich auf den freien Platz neben Lily, welche ihn nachdenklich musterte. Sie hatte ihn noch nie gesehen.
 

Lily bemerkte wie James Potter nervös in seinem Sessel hin und her schwankte und Remus ständig mit dem Arm anstieß während er unauffällig in die Richtung des scheinbaren Neulings deutete. Auch die anderen Tuscheleien schienen sich um den neuen zu drehen.
 

»Da Sie scheinbar alle bereits darüber reden«, seufzte McGonagal nach einer Weile. »Möchte ich Ihnen Chad Oldren vorstellen. Dieser junge Mann ist einer unserer Austauschschüler aus Durmstrang und wird in diesem Jahr seine UTZ in Hogwarts ablegen. Zudem hat Prof. Dumbledore beschlossen, dass Mr. Oldren in diesem Jahr Schulsprecher sein wird, da er diesen Posten eigentlich in Durmstrang inne gehabt hätte, wenn er sich in diesem Jahr nicht in Hogwarts aufhalten würde. Miss Grey Sie werden Mr. Oldren als weibliches Pendant dabei unterstützen.«
 

McGonagal nickte Anne Grey zu, welche in diesem Jahr offenbar Schulsprecherin geworden war. Sie war ein sehr talentiertes Mädchen aus Slytherin.
 

»Kommen wir nun zum unangenehmen Teil dieser Sitzung und dem Grund warum ich überhaupt hier bin«, fuhr McGonagal unbeirrt fort.

»Sie werden sicher alle die neusten Ereignisse mitbekommen haben, welche sich gestern in der Winkelgasse abgespielt haben. Das Zaubereiministerium hat daher beschlossen in diesem Schuljahr für besondere Sicherheitsmaßnahmen in Hogwarts zu sorgen.«
 

Wieder begann ein leises Gemurmel am Tisch. Die verschärften Sicherheitsmaßnahmen haben die meisten schon am Bahnhof Kings' Cross bemerkt, doch nie hätte jemals jemand gedacht, dass der Angriff auf das Antiquitätengeschäft Auswirkungen auf Hogwarts haben würde.
 

»Zunächst wird jeder Schüler und jedes Gepäckstück bei der Ankunft in Hogwarts auf unangebrachte Gegenstände untersucht werden.

Sie haben sicher die Auroren bemerkt, welche sich am Bahnhof Kings Cross und am Gleis aufgehalten haben. Diese Vorkehrungen dienten zu ihrem Schutz.

Eben jene Auroren werden sich in den nächsten Wochen auch in Hogwarts aufhalten, um das Schloss besser zu sichern.

Zudem ist es leider notwendig, dass sich hin und wieder auf Anordnung des Ministeriums Dementoren um Hogsmeade aufhalten werden, um das Gelände zu sichern. Dies alles sind Vorkehrungen, die wir zu ihrem Schutz treffen mussten.

Prof. Dumbledore wird dies alles auch nochmals in seiner allabendlichen Rede erläutern.

Es ist von enormer Wichtigkeit, dass die Schulsprecher und Vertrauensschüler zusammenarbeiten und dafür Sorgen, dass sich alle Schüler an die neuen Regeln halten und nicht nachts auf dem Gelände umher schleichen, da es sonst sehr gefährlich werden kann. Das gilt insbesondere auch für unsere Quidditchkapitäne. Sorgen Sie bitte dafür, dass nach dem Training alle Spieler umgehend zurück ins Schloss gehen.«
 

Die Besprechung dauerte etwa eine halbe Stunde. Je mehr McGonagall über die neuen Sicherheitsmaßnahmen in Hogsmeade und Hogwarts erläuterte, desto düsterer und unruhiger wurde die Stimmung im Abteil.

Nach einer Weile beendete sie jedoch die Besprechung und schickte die ersten Vertrauensschüler auf Streife durch den Zug. Danach apparierte sie nach Hogsmeade, um die Boote für die Erstklässler vorzubereiten.
 

Lilys Blick streifte wieder zu dem blonden jungen Mann aus Durmstrang.

Es hatte sich eine regelrechte Traube von Schülern um ihn gebildet, die ihn mit Fragen löcherten. Auch James Potter stand bei ihm und unterhielt sich angeregt über Quidditch und die bulgarische Nationalmahnschaft.

Doch als sich die Mädchen nach vorn gedrängelt hatten, um ihn über sein Privatleben auszufragen, verschwand James Potter mit Remus Lupin aus dem Abteil.
 

Lily konnte nur heraushören, dass dieser Chad Oldren wohl ein relativ bekannter Quidditchspieler sein musste Der Rest ging im Gekicher und Gekreische dreier Mädchen auf Ravenclaw unter.

So gut wie jeder im Raum schien ihn zu kennen, nur bei ihr klingelte es nicht. Lily seufzte und lies sich wieder in den Sessel fallen, um ihre Schläfen zu massieren. Sie wollte nicht daran denken, was für ein anstrengendes Jahr ihr sechstes Schuljahr in Hogwarts werden würde bei den ganzen zusätzlichen Pflichten.

Nach einer Weile löste sich die Traube von Schülern allmählich auf und der junge Mann konnte sich von den Mädchen losreißen, indem er Ihnen sagte, dass er sich gerne ausruhen würde, da die Reise nach London sehr anstrengend gewesen wäre.

Etwas geknickt verließen die meisten das Abteil und gingen in ihre eigenen zurück, um ihren Freunden vermutlich davon zu berichten, wer der erste neue Schüler in Hogwarts sein würde.
 

Chad Oldren seufzte, als er schließlich das letzte Mädchen losgeworden war und setzte sich wieder in seinen roten Sessel, in dem er auch bei der Besprechung gesessen hatte. Er lehnte sich zurück und schloss seine Augen, als würde er einen kleinen Mittagsschlaf machen wollen.
 

Als auch die letzten Schüler das Abteil verließen und nur Lily und Chad zurück blieben, warf sie ihm einen mitleidigen Blick zu.
 

»Sie sind weg«, sagte Lily schließlich und Chad öffnete schlagartig seine Augen und setzte sich wieder aufrecht in seinen Sessel.
 

Sein Blick schweifte einmal kurz durch den Raum, um sich selbst davon zu überzeugen, doch dann schenkte er Lily ein dankbares Lächeln.
 

»Man könnte meinen, man gewöhnt sich irgendwann daran«, meinte Chad dann.

Lily blinzelte ein paar Mal und zuckte nur mit den Schultern.

»Du bist nicht so wie die«, stellte er dann fest, als er bemerkte, dass Lily keineswegs darauf aus war ihn zu löchern, nachdem sie sich mit ihm alleine in einem Raum befand.
 

»Natürlich nicht, jeder Mensch ist anders.«

»Du interesserst dich vermutlich nicht sonderlich für Quidditch?«

Lily kratzte sich verlegen am Kopf.

»Es ist mehr das Fliegen, welches nicht so meins ist«, gestand sie klein laut.

»Aber ich bin bei jedem Spiel meiner Hausmannschaft dabei, um sie anzufeuern«, fügte sie dem schnell hinzu.
 

Chad musste lächeln und reichte ihr schließlich seine Hand.

»Chad Oldren, 7Klasse. Wir hatten ja kaum Zeit uns vorzustellen, bei dem Theater mit der Schlingpflanze.«

Perplex reichte auch Lily ihm seine Hand.

»Lily Evans, Gryffindor, 6 Klasse. Was ist den im Gang passiert?«, fragte sie neugierig.

»Ein Junge namens Black hat im zweiten Waggon eine Mandragora wachsen lassen. Diese hat natürlich sofort versucht ein paar Erstklässler zu verschlingen. Es war ein echtes Chaos, das die Professorin aber beheben konnte.« , erklärte er.
 

Lily wurde wütend. Es ist doch immer das Gleiche mit ihnen, und das ganze Haus Gryffindor muss darunter leiden.
 

So unterhielten sich die beiden noch eine ganze Weile, doch als es langsam dunkel wurde und man aus der Ferne schon die Umrisse von Hogsmeade erkennen konnte beschlossen die beiden zurück in ihre Abteile zu gehen und sich ihre Schuluniformen anzulegen.
 

»Na endlich! Wir dachten du kommst gar nicht mehr wieder«, sagte Rosalie etwas enttäuscht.

Als Lily das Abteil betrat waren Mary und Rosalie bereits dabei ihre Schuluniformen anzuziehen und Lily tat es ihnen gleich.

»Tut mir Leid. Ich habe mich noch mit dem neuen Schulsprecher ausgetauscht.«, sagte sie beschwichtigend.
 

»Wer ist es denn geworden?«, fragte Rosalie interessiert.

»Interessanterweise einer unserer Austauschschüler. Er heißt Chad Oldren und macht dieses Jahr seine UTZ hier in Hog-«

»CHAD OLDREN?«, kreischte Mary so laut dazwischen, dass Lily sich ihre Ohren zu halten musste.

»Groß, blond, heiß und aus Durmstrang?«, fragte Rosalie ehrfürchtig.

»Spielt er Quidditch?«, ergänzte Mary.
 

Lily nickte. Offenbar schien jeder ihn zu kennen, nur sie nicht.

»Er ist so heiß.« Schwärmte Rosalie

»Woher kennen den alle?«, stelle Lily nun endlich die Frage, welche sie schon seit Stunden beschäftigte. Rosalie und Mary verdrehten die Augen.
 

»Du solltest dich wirklich mal mehr für Quidditch interessieren Lily!«, ermahnte Mary sie. »Obwohl er erst 17 Jahre alt ist spielt er schon als Jäger für die bulgarische Nationalmahnschaft.«
 

Lily seufzte. Sie mochte Quidditch doch. Nur leider kannte sie den beliebten Sport nur aus Hogwarts. Ein internationales Spiel hatte sie noch nie gesehen.

Als Muggelgeborene, die in einem langweiligen Muggelvorort lebte, bekam man wirklich nicht viel mit, was in der Zauberwelt vor sich ging.

Ihre Freundinnen waren große Fans dieses Sports, wobei Mary eher ein Fan der Quidditchspieler war, wenn diese denn gut aussahen. Nicky spielte bis letztes Jahr als Jägerin in der Gryffindor Hausmannschaft und ging mit ihrem Vater immer zu einigen EM und WM Spielen. Wenn Lily ihr schreiben würde, dass dieser bekannte Spieler in Hogwarts war, würde sie sich bestimmt ärgern.
 

Die restliche Fahrt über versuchten Mary und Rosalie möglichst viele "Informationen" über Chad aus Lily herauszuquetschen. Sie wusste schon gar nicht mehr was sie alles erzählen sollte und war daher froh darüber, dass der Zug nun langsamer wurde und in den Bahnhof von Hogsmeade einfuhr.
 

Eine riesige Schar von Schülern tummelte sich nun in den Gängen, bis sie den Bahnsteig betraten.

Es war bereits dunkel, sodass man die Sterne am wolkenfreien Himmel erkennen konnte. Wie in jedem Jahr scharten sich die Erstklässler um Hagrid, dem Wildhüter von Hogwarts. Dieser sollte nämlich zusammen mit den Erstklässlern in den Boten nach Hogwarts rüber fahren.
 

»Erstklässler zu mir!«, rief Hagrid, während er mit einem großen Schild, auf dem “Erstklässler“ stand umher wedelte.
 

Lily dachte an den Tag vor fünf Jahren, an dem sie das erste Mal die atemberaubende Kulisse von Hogwarts gesehen hatte und selbst in einem dieser Bote saß.

Die anderen Schülern machten sich zu dem großen Waldweg auf, wo bereits zahlreiche Kutschen auf sie warteten. Lily und ihre Freunde ließen die größte Schülerschar durch und stiegen in eine der letzten Kutschen ein.
 

Marys Magen begann zu knurren. Sie errötete leicht und legte eine Hand auf ihren Bauch.
 

»Ich habe Hunger. Warum dauert das vor uns so lange?«, fragte sie die anderen.

»Ich seh mal nach«, meinte Lily und stieg wieder aus, um zur Kutsche vor ihnen zu gelangen.
 

Lily wunderte es keineswegs, dass in der Kutsche vor Ihnen die Rumtreiber saßen. Zumindest Remus Lupin und Peter Pettigrew
 

»Warum gehts nicht weiter?«, fragte sie Remus freundlich.
 

Doch dieser seufzte nur entnervt und deutete nach vorne. Lily ging um die Kutscher herum und entdeckte Sirius Black und James Potter, welche vor der Kutsche standen und sich in ihren Augen ziemlich suspekt verhielten.

Sirius blickte lächelnd in die Luft und hielt ein halb abgebissenes Brot in der Hand, während James mit ausgestrecktem Arm seine Hand in die Luft hielt und sie hin und her streichen ließ, als würde er über den Rücken eines Pferdes streichen wollen.
 

Lily blinzelte ein paar Mal und fragte sich dann, ob die beiden nun so völlig hinüber waren, dass man sie besser ins Mungo Hospital einweisen sollte.

Sie war sich bei den vielen dämlichen, unsinnigen und halsbrecherischen Aktionen der beiden ohnehin nie sicher, ob sie noch alle Kegel stramm hatten. Doch dies war nun endlich der endgültige Beweis, damit einer Einweisung ins Mungo nichts mehr im Weg stand. Sie könnte sogar Mary und Rosalie als Zeugen hinzuholen, falls die Lehrer es ihr nicht glauben sollten.
 

Einen Moment lang sah sie den beiden noch bei ihrer merkwürdigen Aktion zu, bevor sie ein paar Schritte auf sie zu ging und sich räusperte, um auf dich aufmerksam zu machen.

Die beiden drehten sich zu ihr um und James Potters Hand schnellte sofort zu seinem Haar.

»Was tut ihr da?«, fragte sie die beiden in einem Ton, der selbst McGonagall alle Ehre gemacht hätte.

»Wir haben die Thestrale gefüttert«, erklärte James, als wäre es die normalste Sache auf der Welt.

»Die was?«, fragte Lily sichtlich irritiert.
 

Sie war bisher immer davon ausgegangen, dass die Kutschen wie jedes Jahr von alleine nach Hogwarts fuhren. Zudem konnte sie weit und breit auch nichts erkennen.

James wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, doch Lily gebot ihm mit einer Geste zu schweigen.

»Ich will es lieber gar nicht wissen«, sagte sie dann. »Es wäre sehr freundlich von euch, wenn ihr wieder in die Kutsche steigen würdet, ihr haltet nämlich sonst den ganzen Verkehr auf«, fügte sie dem noch hinzu, bevor sie auf dem Absatz kehrt machte und wieder zu ihren Freundinnen zurückging.

James zuckte nur mit den Achseln und stieg ebenso wie Sirius wieder in seine Kutsche, welche sich auch sogleich in Bewegung setzte.
 

Als sie oben am Schloss angekommen waren, freuten sich alle schon auf das unverschämt leckere Essen in der Großen Halle und ihre weichen Himmelbetten in ihren Schlafsälen.

Als Lily durch das große Eichenportal trat musste sie erst einmal tief durchatmen. Ein großes Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht breit.
 

»Endlich wieder zu Hause«, murmelte sie leise, als sie beinahe über Sirius und James gestolpert wäre, welche sich im Eingangsbereich auf den Boden gekniet hatten und den Boden küssten. Lily verdrehte die Augen. Das war so typisch.
 


 

***
 


 

Das Essen in der großen Halle war wie es immer war, ein Traum für jeden der niemals durch diese Tore gehen durfte. Die vier großen Haustische verliefen direkt auf das Lehrerpodium zu, das etwas erhöht lag.

Professor Dumbledore, der Schulleiter von Hogwarts erhob sich und gebot der lauten Menge der Schüler zu schweigen.
 

Er sah älter aus als nie zuvor. Durch seine Brille mit den Halbmondgläsern, welche auf seiner Nase ruhte, sah er in die Menge der ruhiger werdenden Schüler hinab.

Sein Gesicht lag in Falten und wirkte tief besorgt. Der Blick seiner hellblauen Augen wanderte an jedem der einzelnen Haustische entlang und James hätte schwören können, dass er für einen Moment auf ihn ruhen blieb.
 

»Liebe alten und neuen Schüler, liebe Kollegen und Kolleginnen«, begann Dumbledore seine Begrüßungsrede.

»Wieder beginnt ein neues Schuljahr in Hogwarts. Nachdem wir nun alle gegessen und getrunken haben und die Erstklässler auf ihre Häuser verteilt wurden, möchte ich noch zwei Dinge sagen.

Zum einen soll ich euch darauf aufmerksam machen, das der verbotene Wald, wie es der Name schon sagt für alle verboten ist, die nicht den Wunsch verspüren eines unheilvoll, schmerzlichen Todes zu sterben.

Des weiteren möchte ich die neuen aber auch die älteren Schüler-«
 

James und Sirius mussten schmunzeln, da Dumbledores Blick nun wirklich für eine Sekunde auf den beiden ruhen blieb.
 

» -daran erinnern, dass niemand keinesfalls unter keinen Umständen nachts in der Schule herumschleichen darf! Schon gar nicht um irgendwelche Streiche auszuhecken.«
 

James und Sirius zuckten nur mit den Achseln und warfen Dumbledore einen unschuldigen Blick zu. Sanftes Gelächter brach am Gryffindor Tisch aus.
 

»Dies ist in diesem Jahr umso wichtiger als in allen anderen Jahren. Auch wenn viele eurer Eltern nicht wünschen, dass ich mit euch darüber spreche, da sie Hogwarts für den sichersten Ort der Welt halten, so denke ich ist es dennoch meine Pflicht es euch als Schulleiter von Hogwarts mitzuteilen.«
 

Sofort verstummte jedes Geräusch in der großen Halle. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, als alle Schüler ihren Blick nach vorne gerichtet hatten.
 

»Wie ihr es sicher schon in den Nachrichten oder durch andere Quellen erfahren habt, ist der schwarze Lord mächtiger als nie zuvor. Er schart seine Gefolgsleute, Todesser genannt, immer mehr um sich. Das vermehrte Verschwinden von Leuten und vor allem der gestrige Angriff auf die Winkelgasse, sollte uns zu denken geben immer vorbereitet zu sein, da niemand erahnen kann was sein nächster Schachzug werden wird.«
 

Dumbledore machte eine Pause, doch niemand wagte es das gebannte Schweigen zu durchbrechen. Sein Blick schweifte durch die Menge und er bemerkte die wachsende Panik, welche in vielerlei Schüleraugen zum Vorschein kam.
 

»Wir versuchen unsere Schule so gut wie möglich zu schützen. Der dunkle Lord wird niemals bis hierhin vordringen können. Und damit wäre ich beim zweiten wichtigen Punkt angekommen. Es ist wichtig, dass ihr genau auf die Anweisungen eurer Lehrer, der Vertrauensschüler und der Schulsprecher hört.

Zwar schützen mächtige Banne und Flüche die Schule, jedoch hielt es das Zaubereiministerium für notwendig Dementoren in Hogsmeade und an das angrenzende Schulgelände zu positionieren. Es geschieht alles zu eurem eigenen Schutz, wie es der Zaubereiminister ausdrückte. Seit jedoch gewarnt, kommt den Dementoren, den Wächtern von Askaban, nicht zu nahe denn sie sind unberechenbare Wesen, die in manchen Fällen nicht zwischen Freund oder Feind zu unterscheiden wissen.«
 

Wieder machte Dumbledore eine Pause.

Einige Schüler sahen erleichtert aus, andere wiederum war immer noch Angst ins Gesicht geschrieben.
 

»Habt keine Angst! In Hogwarts seit ihr bestens geschützt, wenn ihr euch nur an meine Anweisungen haltet. Und nun ab in eure Betten es ist spät«, endete Dumbledore seine Ansprache.
 

Die Vertrauensschüler erhoben sich und begleiteten die jüngeren Schüler in die Gemeinschaftsräume ihrer jeweiligen Häuser.

Auch Sirius, Remus und Peter erhoben sich, um in ihre Schlafsäle zu gehen, doch James Potter blieb sitzen und starrte noch eine Weile zum Lehrerpodium hinauf. Dumbledore stand mit McGonagall und Slughorn zusammen. Es schien so als würden sie sich über das weitere Vorgehen unterhalten, da Slughorn immer wieder beunruhigende Blicke in die Schülermenge warf.
 

Dumbledores Rede war beunruhigend, ebenso wie McGonagalls Erläuterungen im Zug und die scheinbar übertriebenen Sicherheitsmaßnahmen im Schloss.
 

War das alles wirklich nur eine reine Vorsichtsmaßnahme des Ministeriums, da sie nicht wussten was Voldemorts nächster Zug war oder war es das genaue Gegenteil?

Wussten Dumbledore und das Ministerium was Voldemort als nächstes plante? Wollten die Todesser möglicherweise sogar etwas oder jemanden, der sich in Hogwarts oder Hogsmeade aufhielt? Möglicherweise würde Hogwarts bald nicht mehr der sicherste Ort der Welt sein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  EL-CK
2015-11-06T20:24:01+00:00 06.11.2015 21:24
Ich muss Sanguisdeci recht geben, ein wirklich spannendes Kapitel.
Das sechste Jahr von Lilly und Co. wird wirklich sehr spannend und aufregend...
Von:  Sanguisdeci
2015-11-06T19:13:24+00:00 06.11.2015 20:13
Ein sehr spannendes Kapitel. Ich werde die Zeit bis zum nächsten Kapitel wieder jeden Tag abzählen und leiden, weil ich zu gern wüsste, wie es weiter gehen wird =D Sehr gut, mach weiter so!
Antwort von:  Teela-chan
07.11.2015 23:56
dankee <3 ich arbeite am nächsten Kapitel, wird also noch ein paar Tage dauern :D


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