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Wie man auf dem Rücken des Windes reitet -James & Lily the Prequel

James&Lily
von

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Freunde für immer

12. Akt: Freunde für immer
 


 

"A friend is someone who makes you believe

that there really is good in the world (...)

When you're down and the world seems dark and empty,

your forever friend lifts you up in spirit

and makes that dark and empty world

suddenly seem bright and full."
 

Es war der letzte Ferientag vor ihrem fünftem Schuljahr. Lily Evans lag mit ausgestreckten Armen im grünen Gras. Ein paar Strähnen, welche sich aus ihrem Zopf gelöst haben, fielen ihr ins Gesicht und kitzelten ihre Nasenspitze woraufhin sie lächeln musste. Doch sie öffnete keineswegs ihre Augen, sondern lächelte weiter der Sonne entgegen und ließ die wohlig warmen Sonnenstrahlen ihr Gesicht wärmen.

Severus Snape lag neben ihr im Gras. Er hatte jedoch keineswegs die Augen geschlossen, sein Gesicht war auf Lily gerichtet. Er beobachtete sie eine Weile, wie sie einfach nur dalag und den warmen Sommertag genoss.
 

Wieder lächelte sie als der Wind ihr eine Haarsträhne ins Gesicht blies. Severus setzte sich auf und stützte sich mit den Armen ab während sein Blick verträumt in der Landschaft umher wanderte.
 

»Schon unser fünftes Sev«, seufzte Lily und blinzelte gegen das grelle Sonnenlicht.

»Die Zeit ist wirklich schnell vergangen«, bestätigte Severus und rupfte ein wenig Gras aus dem Boden.

»Wir werden unseren ersten Abschluss die ZAG's machen. Immerhin konnte ich Alte Runen und Wahrsagen endlich abwählen.«

»Ich weiss nicht einmal was ich später machen möchte. Daher habe ich erst mal alles gewählt«, gestand Lily und setzte sich ebenfalls auf.
 

Severus runzelte die Stirn.
 

» Wirklich alles?«, fragte er verwundert.
 

Lily nickte als Bestätigung.
 

»Wow. Du wirst kaum Freizeit haben. Gerade jetzt wo du Vertrauensschülerin geworden bist. Das ist dir hoffentlich klar?«, harkte er nach.
 

Lily seufzte und rupfte nun auch wahllos im Gras herum.
 

»Ich weiss. Aber ich kann zu diesem Zeitpunkt einfach noch nicht sagen, welche Möglichkeiten ich habe. In diesen Zeiten ist es als Muggelgeborene sowieso schon schwieriger als für euch anderen.«
 

Severus antwortete nicht. Er wusste nicht was er darauf antworten sollte. Sie hatte Recht. In den letzten Jahren war der Wirbel um Voldemort immer größer geworden.

Es wurden viele Muggelgeborene verschleppt oder getötet, Blutsverräter sind verschwunden und Politiker in hohen Stellungen wurden von Voldemort und seinen Gefolgsleuten unter Druck gesetzt. Severus wusste nicht was er tun sollte, wie er Lily vor alldem beschützen sollte. Sobald sie Hogwarts verlassen würden, wäre sie in Gefahr.
 

Hier in Spinners End war es sehr ruhig, da keine Zauberer hier lebten, aber wo würde Lily nach Hogwarts leben, wo würde sie arbeiten? Gab es überhaupt einen sicheren Ort in der Zaubererwelt für sie?

Plötzlich sprang die rothaarige auf, breitete die Arme aus und drehte sich ein paar Mal im Kreis. Severus blickte ihr verwirrt zu wie sie sich immer wieder drehte und ihr Gesicht der Sonne entgegenstreckte.
 

»Es ist so ein wunderschöner Tag Sev«, sagte sie dann und reichte ihm ihre Hand.
 

Severus lächelte und lies sich von ihr auf die Beine ziehen.

» Wer als erster bei den Schaukeln ist«, rief Lily aufgeregt und rannte auch schon los, bevor sie ihren Satz beenden konnte.
 

Severus hechtete ihr hinterher. Lily war ziemlich schnell, er konnte kaum mit ihr mithalten. Lily rannte auf die Schaukeln zu und sprang beim rennen noch auf, während Severus sich wenig später an der Kette festhielt und erst mal durchatmen musste.
 

»Das ist so kindisch«, meinte er dann.

»Immerhin sind wir schon 15.«

»Sei keine Spaßbremse Sev. Dafür ist man nicht zu alt.«
 

Severus gab sich schließlich geschlagen und setzte sich auf die Schaukel neben ihr.

Er wippte ein paar Mal hin und her, jedoch kam er nicht an Lilys Euphorie heran. Sie liebte diese Schaukel schon seit sie ein kleines Mädchen war. Oft hatte Severus sie und ihre Schwester Petunia dabei beobachtet wie sie auf dieser Wiese spielten. Es war auch dieser Ort, an dem er sich das erste Mal getraut hatte sie anzusprechen.
 

Eine Weile schwang Lily noch hin und her, bis sie schließlich am beinahe höchsten Punkt absprang. Jedoch landete sie leichtfüßig wie eine Katze auf dem Boden.
 

»Ich muss jetzt nach Hause. Es gibt bald Abendessen«, sagte Lily etwas wehmütig und schenkte ihm ein Lächeln.

Severus Lippen formten einen schmalen Strich. Auch er musste langsam mal nach Hause, auch wenn er nicht erpicht darauf war Zeit in seinem Elternhaus zu verbringen. Lily bemerkte seinen düsteren Blick.
 

»Treffen wir uns heute nochmal? Gegen Mitternacht?«, fragte sie lächelnd.
 

Auch Severus lächelte und nickte bestätigend als Lily sich auch schon umwandte und nach Hause lief, doch nicht ohne Severus zum Abschied zuzuwinken.
 


 

* * *
 


 

James Potter gähnte herzhaft, während er eine Seite in seinen Quidditchmagazin umblätterte. Er hatte es sich in einem Sessel vor dem alten Kamin gemütlich gemacht, seinen Kopf in die Kissen gelehnt und seine Beine baumelten von der Sessellehne herunter.
 

»Du hast auch nichts anderes als Quidditch im Kopf«, maulte Mrs. Potter, die gerade ins Wohnzimmer kam.

»Du warst doch den halben Tag schon im Garten Quidditch spielen.«
 

James unterbrach sofort seinen Absatz und sah seine Mutter mit schockierter Miene entgegen.
 

»Mom, das ist Recherchearbeit! Ich muss mich mit so was auskennen. Stell dir vor Chad Oldrens Vertrag bei den Bulgaren läuft im Frühjahr aus, vermutlich kommt er dann zurück nach England. Vielleicht gewinnen wir dann endlich mal die Quidditch EM.«
 

Seine Mutter quittierte dies mit einem Augenrollen und riss ihm mit erhobenem Zeigefinger das Heft aus der Hand.
 

»Statt dich mit diesem unnützen Spielerverkäufen zu beschäftigen, solltest du dich lieber mehr in der Schule engagieren. Ich hatte tatsächlich bis heute noch die Hoffnung gehabt, dass du Vertrauensschüler werden könntest. Aber nein natürlich nicht, mein Sohn zieht es lieber vor den Rekord in Strafarbeiten und Elternbriefen aufrecht zu erhalten.«
 

»Tja der Zug ist abgefahren. Remus ist für den Posten bestens geeignet. Darf ich jetzt mein Heft wieder haben?«, fragte James mit einer Unschuldsmiene und angelte nach seinem Magazin, doch seine Mutter hielt es nur noch weiter von ihm weg, woraufhin James seinen besten Schmollmund aufsetzte, dem sie jedoch keinerlei Beachtung schenkte.
 

»Weist du Schatz ich war damals Vertrauensschülerin. Das ist eine wirklich sehr ehrenvolle Aufgabe und bringt vor allem Bonuspunkte in deinem Lebenslauf.«

»Dad war auch kein Vertrauensschüler und ist nun Leiter der Aurorenabteilung.«
 

Mrs. Potter verdrehte die Augen.

»Er ist ja auch ein Potter. Dieser Name allein öffnet schon einige Türen.«
 

Nun grinste James schelmisch.
 

»Klingt fast so als ob du etwas dagegen hättest?«
 

Mrs. Potter winkte nun ab.
 

»Hin und wieder mal. Es kann natürlich auch von Vorteil sein.«
 

Nun war es an James Mutter ein schelmisches Grinsen aufzusetzen. James wollte gerade seinen Mund öffnen als sie ihm auch schon sein Magazin in die Hand drückte.
 

»Hast du deinen Vater gesehen?«, fragte sie dann.

»Arbeitszimmer«, sagte James knapp, während er nach der Seite suchte auf der er zuletzt gelesen hatte.

»Er wollte nochmal die Sache mit dem verschwundenen Außenminister durchgehen«, fuhr er gelangweilt fort.
 

»James, sollte dich das nicht mehr interessieren?«, fragte seine Mutter nun mit verschränkten Armen.

»Nö. Ich will später Quidditch spielen, falls dir das noch nicht aufgefallen ist.«

»Teenager«, murrte Mrs. Potter augenverdehend, während James ihr einen bösen Blick zu warf.
 

»Bring deinem Vater bitte den Kaffee nach oben, ja?«, fragte sie dann mit einem süßlichen Lächeln, welches keine Wiederworte erforderte.

»Wozu haben wir eigentlich Hauselfen?«, stöhnte James genervt.
 

Er legte jedoch sein Magazin beiseite und nahm den Kaffee entgegen mit welchen er zur Treppe herüber ging. Mrs. Potter massierte sich die Schläfen.
 

»Jetzt beginnt wohl das schlimme Rebellen-Teenager-Jahr. Gut, dass er morgen wieder nach Hogwarts geht. Dann ist er Dumbledores Problem«, murmelte sie erleichtert.
 

Plötzlich hörte sie den Türknauf klopfen. Erst leise und dann ein weiteres Mal lauter und bestimmender. Es war bereits nach zehn Uhr. Wer sollte an diesem Abend noch zu Besuch kommen? Dies konnte doch wahrlich nichts gutes verheißen.
 

»Ich geh schon«, rief James aus dem Flur.
 

Mrs. Potter griff nach ihrem Zauberstab, welcher auf der Küchentheke lag und hechtete in den Flur.
 

»Nein James!«, rief seine Mum noch, doch James hatte bereits die Tür geöffnet.

»Sirius!«, riefen James und seine Mutter gleichzeitig.
 

James Blick glitt zu seiner Mom und ihrem Zauberstab.
 

»Glaubst du wirklich ein Todesser würde an unsere Tür klopfen?«, fragte er genervt, bevor er sich wieder Sirius zuwandte.

»Komm rein«, meinte James und zog ihn ins Licht.
 

Erst jetzt bemerkte er die Leichenblässe in seinem Gesicht, das Blut welches an seiner Stirn klebte, aus seiner Nase triefte und sein Shirt durchnässte.

Mr. Potter kam gerade mit erhobenen Zauberstab die Treppe herunter, um nachzusehen wer an der Tür klopfte, ließ den Zauberstab jedoch wieder sinken, als er Sirius erkannte.
 

»Was ist passiert?«, fragte er aufgebracht.
 

Doch Sirius brachte kein Wort hervor, er blickte auf den Boden.
 

»Darf ich hier bleiben?«, fragte er dann so leise, dass sie ihn fast nicht verstanden hätten.

»Natürlich bleibst du hier Sirius.« Meinte Mrs. Potter plötzlich und legte Sirius einen Arm um die Schulter.
 

Sie führte ihn ins Wohnzimmer und gebot ihm sich auf die Couch zu setzen. James setze sich neben ihn und beobachte wie Sirius bloß ins Feuer starrte. Mrs. Potter lief in die Küche und feuchtete ein Trockentuch an, womit sie Sirius nun ein wenig Blut aus dem Gesicht wusch. Er zuckte ein paar Mal zusammen, als sie seine Nase berührte.
 

»Oh je die ist wohl gebrochen«, murmelte sie, während sie nach ihrem Zauberstab griff und ihn auf Sirius' Nase richtete.
 

»Episkey«, sagte sie dann, woraufhin sich die Knochen wieder richteten.
 

Sirius verzog einen Moment schmerzverzerrt das Gesicht, als Mrs. Potter den Zauber nochmal mit der Platzwunde an seiner Stirn und an seiner Schulter wiederholte.
 

»Damit dürfte alles geheilt sein. Ich werde dir erst mal einen Tee machen«, meinte sie dann aufmunternd.
 

Sie legte ihm eine Decke um die Schultern und ging in die Küche um Teewasser aufzusetzen.

James legte seinem Freund eine Hand auf die Schulter.
 

»Gehts wieder?«, fragte er vorsichtig.

Sirius nickte stumm und starrte weiterhin ins Feuer.
 

»War das dein alter Herr?«, fragte er dann weiter.

Sirius kniff seine Augen zusammen, nickte jedoch wieder einmal stumm.

»Hatte sich mal wieder nicht unter Kontrolle«, sagte er matt.
 

Mrs. Potter reichte ihm die Tasse Tee, welche er dankbar entgegen nahm. Mr. Potter bemerkte die kleinen Wellen, welche der Tee in Sirius' Tasse schlug. Sirius Hände zitterten, als er einen Schluck trank. Mrs. Potter legte ihm eine Hand auf die Schulter.
 

»Du kannst heute bei James im Zimmer schlafen. Ich werde mich um deine Sachen kümmern«, sagte sie liebevoll, während sie James einen ernsten Blick zuwarf.

»Danke«, murmelte Sirius und erhob sich mit James.

»Schlaft gut Jungs. Denkt dran morgen geht es nach Hogwarts«, rief Mrs. Potter ihnen noch hinterher, bevor die beiden Jungen im Treppenhaus verschwunden waren.
 

»Ich glaube nicht, dass er uns die ganze Wahrheit gesagt hat«, sagte Mr Potter plötzlich.

»Das ist schon das zweite Mal in diesem Sommer, dass er halb verstört vor unserer Tür steht. Die Symptome sprechen dafür. Erweiterte Pupillen, zitternde Hände, wackliger Gang. Dann diese Angst, die man in seinen Augen deutlich sehen konnte...«
 

»Der Cruciatus Fluch«, sagte Mrs. Potter tonlos.
 

Ihr Mann nickte resignierend.
 

»Ich werde direkt mal zu den Blacks apparieren«, meinte er dann.

»Sei vorsichtig Schatz«, mahnte sie ihren Mann.

»Ich werde Alastor mitnehmen. Er hat jetzt sowieso Dienst.«
 

Er gab seiner Frau einen kurzen Kuss auf den Mund und apparierte in die Nacht hinaus.
 


 

* * *
 


 

Lily saß auf der Schaukel auf der sie bereits am Nachmittag gesessen hatte. Ihr Kopf lehnte an der Eisenkette. Sie hatte die Augen geschlossen und träumte vor sich hin, während Severus gerade den Spielplatz betrat. Er setzte sich neben sie auf die Schaukel und schaute einen Moment in den wolkenfreien und sternenklaren Nachthimmel.
 

»Ich werde das vermissen«, meinte Severus plötzlich.

»Diese Unbeschwertheit. Wir machen jetzt unsere ZAG's und werden damit ein Stück erwachsenen werden«, fuhr er fort.

»Das heißt nicht, dass wir uns nicht weiter diesem kindischen Unsinn hingeben werden«, meinte Lily mit einem Lächeln im Gesicht, welchem jedoch sofort eine ernstere Miene folgte.
 

»Wie steht es bei dir daheim?«, fragte sie leise, während sie sein Gesicht musterte.
 

Severus bemerkte den Blick und zog beschämt seinen Hemdkragen ein Stück höher. Lily sprang von der Schaukel und zog wütend seinen Arm beiseite um an seinen Hemdkragen zu gelangen. Severus griff nach ihrem Handgelenk und wollte sie von sich abwenden.
 

»Lass mich das sehen«, fuhr sie ihn an, woraufhin er ihren Arm los ließ.
 

Lily zog seinen Hemdkragen ein wenig nach unten und konnte den Bluterguss an seinem Hals erkennen. Sie fuhr mit den Fingern ganz leicht darüber, woraufhin Sev vor Schmerz zusammen zuckte. Sie legte eine Hand an seine Wange und schenkte ihm einen mitleidigen Blick.
 

»Er hat mal wieder getrunken. Nichts weltbewegendes«, murmelte er dann verlegen.

»Es ist schrecklich was sie dir antun.«

Es war kaum mehr als ein Flüstern.
 

»Wirf meinem Dad aber bitte nicht wieder eine Cola-Dose vor dem Kopf wie beim letzten Mal«, bat Severus sie, wobei seine Mundwinkel zu einem kurzen Lächeln hoch zuckten als er daran dachte.
 

»Er hatte es verdient«, erwiderte Lily gereizt.

»Es sind ja nur noch die nächsten Sommerferien und dann werde ich volljährig sein. Wenn ich zaubern darf wird mein alter Herr schon sehen was er davon hat«, murrte er.

»Severus?«

»Ja?«

»Versprich mir bitte eins.«
 

Es war kaum mehr als ein Flüstern.
 

»Alles Lily«, antwortete er ohne zu Zögern, was sie sogleich wieder Lächeln ließ.
 

»Versprich mir bitte, dass wir uns immer alles erzählen werden und vor allem dass wir immer Freunde bleiben werden, egal was passiert.«
 

»Immer. Ich verspreche es.«



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