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Wetten dass?

Takari
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo miteinander,

mal wieder eine Takari von mir ^^
ich komme von dem Paar wohl einfach nicht weg ^^

Viel Spaß beim Lesen

Liebe Grüße
Tasha Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo miteinander,

jetzt geht es richtig los mit meiner neuen Takari ^^
In Zukunft werde ich im 1-Wochen-Rhythmus posten.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und würde mich über Rückmeldungen freuen :D

Eure Tasha Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

da ich so fleißig vorgearbeitet habe, gibt es ab sofort 2 Kapitel pro Woche :D

Viel Spaß beim Lesen

Liebe Grüße
Tasha Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Mein liebstes ICH - alles nur für dich, also für mich, was wiederum für dich bedeutet :D

und auch allen anderen viel Spaß beim Lesen ^^ Ich hoffe, es gefällt euch ^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben :D
ich hatte Lust, heute (statts morgen) schon das neue Kapi hochzuladen :D Da nächste kommt am Donnerstag.
Ich weiß (bzw ICH wusste) dass in Japan Alkohol eigentlich erst ab 21 erlaubt ist :D aber ich habe dann einfach entschieden, dass es in meiner Geschichte wie in Deutschland ist ^^ harter Alkohol ab 18 XD
und ja, Wettspiel erst ab 21 :p
Viel Spaß beim Lesen :D
Liebe Grüße
Eure Tasha Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

da ich morgen recht wenig Zeit habe, stelle ich das neue Kapitel heute schon online.

Das Nächste folgt wie gewohnt Donnerstag.

Liebe Grüße
eure Tasha Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo miteinander :D

ich weiß, heute ist noch nicht Donnerstag... aber ich hoffe, ihr freut euch trotzdem ;)

Viel Spaß beim Lesen mit Takari und MICHI

Liebe Grüße
Tasha Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo alle miteinander :D

da bin ich wieder - braungebrannt (oder rot, je nach Lichteinfall ;) ) sowie von Moskitos zerstochen.

Ich hoffe, euch gefällt das neue Kapi. Noch ein bisschen Kari und Yolei ... und auch Takari ^^

Liebe Grüße
Eure Tasha Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo miteinander :)

anbei die zensierten Adult-Kapitel, damit auch unter 18 Jährige mitlesen können ^^

Liebe Grüße
Eure Tasha Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo miteinander :D

heute ist noch nicht Donnerstag, ich weiß. Da ich aber morgen kaum Zeit habe, bekommt ihr das neue Kapitel heute schon.

Viel Spaß beim Lesen

eure Tasha ^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo miteinander :D

heute kommt das neue Kapi ^^
Danke für eure tollen Rückmeldungen zu den MICHI Kapiteln ^^

und heute werden die Wetten aufgelöst :D
viel Spaß beim Lesen

Eure Tasha Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr alle :D

danke an alle Leser ^^

Ich hoffe, dass ich euch nicht enttäusche und ihr die Geschichte weiterhin toll findet, auch wenn jetzt einige Sachen passieren, die man so vielleicht nicht erwartet hätte.

Jetzt viel Spaß beim Lesen und lasst mir doch gerne eure Meinung da.
Es ist zwar nur ein kurzes Kapitel, aber das nächste wird wieder länger, versprochen.

Liebe Grüße
Eure Tasha Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo miteinander und schöne Weihnachten euch allen :D

als kleines Weihnachtsgeschenk bekommt ihr heute und übermorgen ein Kapitel ^^

Und ich muss euch etwas trauriges sagen (zumindest mein ICH freut sich für mich, ich kann es noch nicht so ganz...)
Ich habe gestern "Ende" unter Wetten dass geschrieben.

Ich bin fertig... und insgesamt sind es 313 Din A4 Seiten und über 150000 Wörter..
das letzte Kapi werde ich Anfang/Mitte März hochladen :´(

Irgendwie tut es mir schon ein bisschen weh, denn immerhin war das jetzt fast ein halbes Jahr lang mein Baby... und es hat sehr viel Aufmerksamkeit von mir bekommen (muss ich daher erwähnen, dass mein Ehemann auch sehr froh ist, dass es fertig ist? ;) )

Ich wollte euch Kommischreibern mal vielen Dank sagen, ihr macht mich immer mega glücklich ^^

Liebe Grüße
Eure Tasha Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

ich hoffe, ihr hattet schöne Weihnachten und viele Geschenke bekommen.

Anbei das versprochene Kapitel :D

Viel Spaß beim Lesen und euch noch einen schönen 2. Weihnachtsfeiertag.

Ich freue mich immer sehr über eure Kommentare und ich freue mich auch noch über mehr ;)

Liebe Grüße
Eure Tasha Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo miteinander,

hier kommt das EVA Kapitel für mein liebstes ICH -
das hier ist nur für dICH!!!!

sie hat sich schon so lange darauf gefreut ^^

ich hoffe, euch anderen gefällt es auch... auch wenn es etwas heftig ist...

Gut, genug gequatscht... lest es und lasst mir ein Kommi da ;)

Liebe Grüße
Eure Tasha ^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

ich hoffe ihr seid alle gut ins neue Jahr reingerutscht :D
ich auf jeden Fall und habe in den ersten 10 Minuten des neuen Jahres meine Schwester mit Sektduschen übergossen... auch wenn das jedes Mal ein Versehen war... aber hey, nur Gewinner bekommen sonst Sektduschen.

Ichwünsche euch jetzt viel Spaß mit dem neuen Kapitel, wo mal wieder mehrere Digiritter vertreten sind :D

Liebe Grüße und ein schönes 2016
Eure Tasha

PS: ich habe mich an dem japanischen Schulsystem orientiert - das Schuljahr beginnt im April
auch wenn ich zeittechnisch einen Fehler eingebaut habe und Kari und TK mit jetzt 17 eigentlich ein Jahr zu alt sind...
sie hätten eigentlich 15 zu Beginn der Geschichte sein sollen... bei mir waren sie 16... Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben :D

das hier ist eines meiner Lieblingskapitel

Lest es und lasst mir ein Kommi mit eurer Meinung da ^^

Liebe Grüße
Eure Tasha Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben :D

hier ein neues Kapitel mit einem kleinen Zeitsprung :D

und für jeden, der dachte, dass es endlich besser wird - HAH! Ihr kennt mich wohl noch nicht gut genug ;)
und auch wenn gleich der Anfang einiges wegnimmt.... ;) so wollte ich diese Szene unbedingt schreiben ^^

Viel Spaß beim Lesen ^^
Eure Tasha Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

nach dem letzten Kapitel muss ich euch leider eine traurige Nachricht mitteilen...

... Nami wurde von einer wütenden Meute um die Ecke gebracht....

nein, Scherz ;)

aber ich bin mal gespannt, ob ihr nach diesem Kapitel Davis töten will (der übrigens keine Löcher in Kondome sticht ;) )

Liebe Grüße
Eure Tasha Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

mein Internet zu Hause ist tot. Deshalb muss ich es übers Handy machen... Ohne vorher nochmal auf Fehler durchgelesen zu haben.

Zu diesem Kapitel :
Auch hier bitte ich darum, niemanden (und erst recht nicht mich) zu töten.

Ansonsten viel Spaß beim Lesen und ich erwarte hiernach Kommentare ;)

Liebe grüße
Eure Tasha Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen miteinander :D

ich will euch für all die tolle Rückmeldung des letzten Kapitels kommen.

Hier ist das Neue ^^

Viel Spaß beim Lesen
Eure Tasha Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo miteinander :D

ich habe die Wohnung komplett geputzt (okay, fast) und muss jetzt gleich zum Renovieren aufbrechen. Daher bekommt ihr das neue Kapi noch vorher :)
und wer weiß, vielleicht erwarten mich ja ein paar Kommis mehr, wenn ich nach Hause komme ;)

Liebe Grüße
Eure Tasha Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo miteinander ^^

bitte nicht mit Davis böse sein und ihn umbringen wollen ^^
ihr wisst doch, der Arme ist arm dran ;)

Liebe Grüße
Eure Tasha Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo miteinander :D

hier das neue Kapi ^^
und um es gleich zu sagen
Nami ist wirklich schwanger, es ist nichts vorgespieltes, um vielleicht noch ein paar Hoffnungen zu zerstören ;)
und T.K. ist der Vater ... für die restlichen Hoffnungen ;)

okay, ich bin fies... entschuldigt bitte ...

viel Spaß beim Lesen
und ihr dürft in Formen von Kommentaren auch gerne über mich schimpfen ;p

Liebe Grüße
Eure Tasha Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo miteinander :D

hiernach nur noch 5 Kapitel :/

viele haben in letzter Zeit gefragt, warum Kari nicht einfach mit Davis Schluss gemacht hat, immerhin bindet sie nichts an ihn im Gegensatz zu TK und Nami.

Ich habe euch ein paar Gründe ^^

Nr. 1
TK hat sie darum gebeten, also macht sie es

Nr. 2
Davis ist Kari ja wichtig und er ist ein guter Freund.

Nr. 3
sie will ihn nicht verletzen, immerhin weiß sie, dass sie seine große Liebe ist

Nr. 4
wenn sie sich von ihm trennt, dann ist sie alleine.... und TK hat dann immer noch Nami...
und das will sie nicht die ganze Zeit sehen. Mit Davis hat sie wenigstens eine Ablenkung ^^

Und jetzt viel Spaß beim Lesen ^^

Liebe Grüße
eure Tasha Komplett anzeigen

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Prolog

“Man ist mir langweilig.” murmelte T.K., während er die Anderen beobachtete.

Sein Bruder Matt diskutierte, nein, stritt eher mit seinem besten Freund lautstark über irgendetwas eigentlich total banales.

Sora, Matts Freundin und deren beste Freundin Mimi standen hinter den beiden Streithähnen und schüttelten genervt ihre Köpfe. Noch ein paar Meter weiter standen Joe und Izzy, die das Ganze ebenfalls kopfschüttelnd beobachteten.

“Wollen wir dann vielleicht etwas spielen?” piepste Patamon über dem Blonden und flatterte aufgeregt um den Kopf seines Freundes und Partners.

“Ach weiß nicht.” murmelte T.K. und sah auf, als jemand neben ihn trat.

“Darf ich mich zu dir setzten?”

Ein Lächeln schlich auf T.K.s Züge. “Klar doch Hika.”

Er lächelte die Braunhaarige an, die sich an seiner Seite niederließ, gleich neben ihr ihr Digimon. Gatomon setzte sich und beobachtete Patamon, der sich jetzt vor Kari auf der Wiese niederließ.

“Wollt ihr ein Spiel mit uns spielen?”

“Ein Spiel?” fragte Kari, während Gatomon schnaubte.

“Ja, warum nicht? T.K. ist auch langweilig.”

Erstaunt sah die Braunhaarige von dem orangenen Digimon zu ihrem besten Freund. “Dir ist langweilig Keru?”

Der Blonde erwiderte ihren erstaunten Blick und zuckte mit seinen Schultern. “Ja. Die Beiden da vorne diskutieren bereits seit einer halben Stunde darüber, wer von ihnen recht hat und welcher Weg der Richtige ist. Ganz ehrlich, ich glaube, dass ich bald verrückt werde, wenn die keine Lösung finden.”

Kari kicherte leise. “Ach ja, ich denke ja, dass Matt seinen Kopf durchsetzt.”

“Meinst du wirklich? Ich glaube eher, dass sich dein Bruder durchsetzen wird.” erwiderte T.K.

“Ach der,” Kari winkte mit einer Hand ab. “Der will nur Mimi imponieren, daher kann er auch nicht zugeben, dass Matt recht hat und er sich total verlaufen hat.”

“Er will Mimi imponieren?” fragte T.K. und warf einen Blick auf die Braunhaarige, die mit Sora nun auf einem Baumstamm saß, der in der Nähe der Streithähne auf dem Boden lag.

“Ja. Tai steht total auf Mimi und will daher nicht als Versager vor ihr da stehen.”

T.K. nickte verständnisvoll. “Das kann ich verstehen. Und du meinst trotzdem, dass Matt sich durchsetzen wird?”

Kari nickte. “Ja.”

“Willst du wetten?” fragte T.K. grinsend.

Kari sah ihn erstaunt an, erwiderte das Grinsen aber. “Ja.” antwortete sie erneut und ergriff Takerus Hand, um diese fest zu schütteln.

17. Juni - Vormittags

>Willst du darum wetten Keru?< Kari schob den Zettel zu ihrem Nebensitzer und sah wieder zur Tafel nach vorne und zu ihrem Lehrer, der dort gerade etwas erklärte.

Der Blonde schob den Zettel nach kurzer Zeit wieder zu seiner besten Freundin zurück. >Klar.< T.K. grinste und sah die Braunhaarige an, die ihn ebenfalls breit angrinste.

>Na dann.< Wieder landete der Zettel bei T.K.

Schließlich schrieb Kari ab, was auf der Tafel stand während sie schmunzelnd an ihre neue Wette mit ihrem besten Freund dachte. Nun hätte dieser etwas vor sich, was auch ordentlich schief gehen konnte. Erneut landete der Zettel vor ihr, woraufhin sie ihn überrascht aufnahm.

>Wetten, dass du dich nicht traust, dir ebenfalls Ärger von einem Lehrer einzuhandeln?<

Sie zog ihre Augenbrauen hoch, bevor sie ihren Kopf zu T.K. drehte und nickte. >Wette angenommen!< schrieb sie auf den Zettel und schob ihn zurück zu dem Blonden.
 

“Yagami, Takaishi. Euren Liebesbrief bitte!”

Erschrocken zuckten sie zusammen und sahen zu ihrem Lehrer auf, der mit ausgestreckter Hand plötzlich vor den Beiden stand. Sie warfen sich einen kurzen Blick zu. So schnell konnten sie also beide ihre Wette gewinnen. Ihr Lehrer stand immer noch mit ausgestreckter Hand vor ihnen. “Den Liebesbrief jetzt bitte.”

“Das ist kein Liebesbrief.” murmelte Kari und griff mit roten Wangen nach dem Stückchen Papier, um es dem Lehrer zu reichen.

“So zählt das nicht!” murmelte T.K. und zog das Papier aus Karis Fingern. Er knüllte das Papier zusammen und schob es sich schnell in den Mund. Einen Moment kaute er darauf herum und schluckte es dann mit verzogenem Gesicht herunter. Mit großen Augen starrte Kari ihren besten Freund an.

Auch der Lehrer hatte seine Augen aufgerissen und donnerte keine Sekunde später bereits los. “Takaishi! Haben sie noch alle Tassen im Schrank? Das wird ein Nachspiel haben. Sie werden gleich heute Nachmittag nachsitzen und jetzt werden sie erstmal vor die Türe gehen, damit das klar ist! Sofort!” Fuchsteufelswild starrte der Lehrer den Blonden an, der nickte und aufstand.

Er drängte sich hinter Kari vorbei, legte ihr eine Hand auf die Schulter und flüsterte ihr noch schnell ins Ohr. “Wette gewonnen!”

“Raus Takaishi! Sofort!” brüllte der Lehrer jetzt und T.K. huschte so schnell er konnte hinaus.
 

Alle starrten dem Blonden hinterher. So kannte man ihn eigentlich nicht. Normalerweise war der Junge freundlich, hilfsbereit und ruhig. Während der Lehrer vor sich hin murmelnd nach vorne ging, sah Kari ihm verwirrt hinterher. Warum hatte T.K. das getan? Es sollte ihm doch klar sein, dass er dafür noch viel mehr Ärger bekommen würde, als nur für das Briefe schreiben. Was hatte er gesagt, bevor er das Papier gegessen hatte? `So zählt das nicht´… Das bedeutete wohl, dass auch Kari ihren Ärger noch bekommen musste, denn ihre Wette wollte sie nicht verlieren. Noch bevor sie groß über die Konsequenzen nachdenken konnte, sprang sie auf.

“Was bilden sie sich eigentlich ein?” rief sie und sah ihren Lehrer an, der ihren Blick mit weitaufgerissenen Augen erwiderte. “Schonmal etwas von Briefgeheimnis gehört? Das gilt hier in Japan nämlich! Es geht sie also gar nichts an, was in dem Brief stand, denn Takeru und ich uns geschrieben haben! Und es war übrigens kein Liebesbrief!”

Noch bevor die Braunhaarige etwas weiteres sagen konnte, rastete der Lehrer endgültig aus. “Yagami! Ebenfalls Nachsitzen. Und sofort raus hier, sofort!”

Kari sah ihren Lehrer mit weitaufgerissenen Augen an. Ihre Hände zitterten und so ballte sie diese zusammen, damit niemand sehen konnte, wie es in ihr aussah. Ihr Herz schlug heftig gegen ihren Brustkorb, während sie an ihren Klassenkameraden mit gesenktem Kopf vorbei hastete, damit niemand ihr in die Augen sehen konnte.
 

Sie öffnete die Türe und trat hinaus. T.K. sah die Braunhaarige mit großen Augen an, während sie die Türe schloss und sich dann neben ihm mit den Rücken gegen die Wand lehnte.

“Wette ebenfalls gewonnen.” murmelte sie und lehnte ihren Kopf auch gegen die Wand.

“Wirklich?” fragte der Blonde erstaunt nach.

Kari nickte und gleich darauf mussten beide loskichern.
 

---
 

Davis hatte erstaunt und missmutig beobachtet, wie sich T.K. den Zettel, den der Blonde und Kari geschrieben hatten, in den Mund steckte und ihn hinunterschluckte. Während ihr Lehrer ausrastete und T.K. schließlich vor die Türe schickte, schüttelte Davis verwirrt den Kopf. Was hatte der Blonde denn plötzlich? Und warum schrieb er mit seiner Kari Briefe, Liebesbriefe? Reichte es nicht, dass er wieder neben ihr sitzen durfte? Und auch verbrachte er ständig Zeit mit der Braunhaarigen. T.K. war sein größter Rivale in Bezug auf Kari, auch wenn die Beiden ständig betonten, dass sie nur beste Freunde waren. Davis vergrub seinen Kopf auf seinen Armen und starrte an die Tafel. Er hasste das Getue der Beiden. Und noch mehr hasste er, dass er nicht den gleichen Stellenwert bei Kari einnahm wie T.K. Dabei hatten sie zusammen doch auch so viel in der Digiwelt erlebt.
 

Als hinter ihm ein Stuhl zurückgeschoben wurde und gleich darauf Kari anfing loszulegen, drehte er sich erneut mit großen Augen um. Was hatte die Braunhaarige nur? Sie war normalerweise immer so lieb und eine Musterschülerin. Auch sie zählte wie T.K. zu den Ruhigeren in ihrer Klasse. Als der Lehrer vorne am Lehrerpult ausrastete, zuckte der Braunhaarige zusammen und sah dann mit großen Augen Kari hinterher, die mit gesenktem Kopf nach vorne und durch die Klassenzimmertüre nach draußen verschwand. `Zu T.K.´ dachte Davis und sofort verfinsterte sich sein Gesichtsausdruck wieder. Was hatten die Beiden nur, dass sie sich solchen Ärger einbrockten? Da kam es Davis. Das war sicher wieder eine ihrer blöden Wetten gewesen!

17. Juni - Mittags

“Was hat euch bitte geritten?” fuhr Davis Kari und T.K. an, die gerade mit ihren Tabletts an dem Tisch ankamen, an dem der Braunhaarige mit ihren Freunden saßen.

“Was soll euch geritten haben?” fragte Yolei, während sich Kari und T.K. nebeneinander niederließen.

“Das frage ich mich auch.” stimmte Mimi zu und stieß Izzy ihren Ellenbogen zwischen die Rippen.

Der Rothaarige verzog schmerzhaft sein Gesicht, nickte dann aber. “Mich auch.” murmelte er.

Der Einzige der nichts sagte, war Cody. Der Jüngere sah seine Freunde nur fragend an.

“Das war doch sicher wieder eine eurer blöden Wetten.” murrte Davis missmutig.

“Unsere Wetten sind nicht blöd Davis.” entgegnete Kari und sah den Braunhaarigen kopfschüttelnd an. Der wand sich unter ihrem Blick unwohl auf seinem Stuhl.

“Aber du hast recht Davis, das war eine unserer Wetten.” Noch bevor T.K. genaueres erklären konnte, bekam er einen Schlag auf den Rücken.

“Sag mal Kleiner, stimmt das was man hört?”

T.K. drehte sich herum und sah seinen Bruder fragend an. “Was meinst du?”

Tai, der neben Matt stand, grinste den kleinen Bruder seines besten Freundes an. “Dass du vor dem alten Kun einfach einen Brief gegessen hast.”

T.K. wechselte einen kurzen Blick mit seiner besten Freundin. Dass das so schnell Kreise ziehen würde war ihm nicht klar gewesen. “Ja.” antwortete er daher nur.

“Dann erzähl mal wie es dazu kommen konnte.” sagte Matt und setzte sich Sora gegenüber, die sich gerade eben neben Mimi gesetzt hatte.

“Das interessiert uns doch alle, also erzählt.” rief Yolei und rutschte zur Seite, so dass auch Tai noch Platz hatte.
 

Alle sahen gespannt zu Kari und T.K., die sich seufzend ansahen.

T.K. drehte sich schließlich zu seinen Freunden. “Wir haben gewettet. Kari meinte, dass ich mich nicht trauen würde, irgendetwas anzustellen, um Ärger von einem Lehrer zu bekommen.”

“Und Keru meinte, dass ich mich nicht trauen würde, mir ebenfalls Ärger einzuhandeln.” fügte Kari schulterzuckend hinzu.

Alle starrten die Beiden mit großen Augen an. Gerade sie waren doch sonst immer sehr darauf bedacht, dass alles friedfertig zuging und jeden Ärger zu vermeiden.

“Und daraufhin hast du einen Zettel gegessen?” fragte Matt erstaunt nach. Er erkannte seinen Bruder fast nicht. Normalerweise war er derjenige, der Ärger verursachte und bekam, nicht der Jüngere.

“T.K. und ich haben unsere Wette auf einem Zettel ausgemacht. Und plötzlich stand Herr Kun vor uns und wollte den Zettel” erklärte Kari.

“Und da isst du den einfach. Krass.” Auch Tai schüttelte seinen Kopf, grinste aber breit. Der Jüngere schien seinem älteren Bruder nachzueifern.

“Aber hättet ihr denn nicht alleine dadurch dass Herr Kun den Zettel wollte Ärger gehabt und dadurch eure Wette gewonnen?” fragte Sora, während sie in ihrem Essen herumstocherte. Auch sie konnte nicht glauben, dass die beiden Jüngeren sich freiwillig Ärger mit einem Lehrer einbrockten.

“Das wäre doch viel zu einfach gewesen. Nein, wenn schon Ärger dann richtig.” stellte T.K. richtig und biss in sein Reisbällchen.

“Und wie hast du dir noch Ärger eingebrockt Kari?” fragte Mimi und lächelte die Braunhaarige an.

“Sie hat Herrn Kun einen Vortrag über das Briefgeheimnis gehalten.” murrte Davis immer noch missmutig. Der Braunhaarige war der Einzige der nicht laut mit lachte, als die Anderen genau das taten.
 

“Und was war die Konsequenz?” fragte Izzy nach.

“Wir mussten vor die Türe und müssen heute Nachmittag noch nachsitzen.” antwortete T.K. schulterzuckend. “Aber das war es meiner Meinung nach wert.” fügte er noch hinzu, bevor er wieder in ein Reisbällchen bis.

“Wie man es nimmt. Auf das Nachsitzen hätte ich auch verzichten können.” stellte Kari fest und griff auf T.K.s Tablett um sich ein Reisbällchen herunter zu nehmen. Der Blonde schob ihr noch die Soße zu, in die das Mädchen das Reisbällchen hineintunkte und dann davon abbiss.

Davis griff nach seinem Tablett und stand auf. “Ich bin fertig.” stieß er hervor und drehte sich um. Er hatte keine Lust darauf, sich mit anzusehen wie vertraut die Beiden miteinander umgingen. Kari war ja schließlich sein Mädchen!
 

“Was hat er denn jetzt?” fragte Mimi und sah Davis hinterher als er sich vom Tisch entfernte.

“Du kennst ihn doch. Der dreht mal wieder ohne jeglichen Grund durch.” beantwortete Yolei die Frage und ließ sich ihr Essen weiter schmecken.

Sora sah dem Braunhaarigen auch noch einen Moment hinterher, ehe sie ihren Blick wieder auf Kari und T.K. wandern ließ, die sich schmunzelnd ansahen. Ihr war schon klar, weshalb der Jüngere so abrupt aufgebrochen war.
 

“Hey Schwesterchen.” Tai ließ sich auf den nun leeren Platz neben Kari fallen.

“Ja Tai?” fragend sah diese den Braunhaarigen an.

“Wie erklärst du Mama dass du nachsitzen musst?”

Die Jüngere zuckte mit ihren Schultern. “Ich sage ihr einfach nur dass ich nachsitzen muss. Du erklärst ihr die Gründe für dein ständiges Nachsitzen ja auch nicht immer.”

“Ich muss schon sagen, ich bin glücklich darüber, dass auch du mal nachsitzen musst. Dieses Mal bin ich nicht derjenige, der etwas angestellt hat!” Ein breites Grinsen zierte Tais Gesicht, das jedoch zusammenfiel, als er Karis Erwiderung hörte.

“Ach mach dir da mal keinen Kopf. Sie gibt dir sicher nachher noch die Schuld daran, dass ich jetzt auch schon Ärger mit den Lehrern bekomme.” Kari zuckte mit ihren Schultern, während ihre Freunde alle lachten.

Tai vergrub unterdessen missmutig vor sich hergrummelnd seinen Kopf in der einen Hand und schob mit seiner anderen Hand sein Essen in sein Mund.
 

“Komm Kari, sagen wir unseren Leuten bescheid, dass wir heute nicht in unsere AGs können.” T.K. legte seine Hand auf Karis Schulter und stand auf.

Die Braunhaarige nickte und ließ sich von dem Blonden aufhelfen. Sie ließen ihre Hände noch einen Moment ineinander verschränkt, bevor sie sich verabschiedeten und losgingen. T.K. trug dabei ihre beiden Tabletts während Kari ihn anlächelte und auf ihn einredete.
 

“Ach sind die Beiden nicht süß?” fragte Mimi und sah ihnen lächelnd hinterher.

“Nicht wahr?” stimmte Yolei zu und sah den Jüngeren ebenfalls hinterher.

“Warum sind die eigentlich kein Paar?” fragte Mimi nun und sah die Lilahaarige fragend an.

“Weil sie nur Freunde sind.” mischte Izzy sich ein und verdrehte dabei seine Augen um zu demonstrieren, wie unnötig er diese Unterhaltung fand. Dafür kassierte er böse Blicke der beiden Mädchen.

“Also ich finde die gehören zusammen!” stellte Mimi fest und verschränkte ihre Arme vor ihrem Körper.

Izzy zuckte unter ihrem Blick zusammen und drehte sich leicht zur Seite. Okay, dass war keine seiner besten Ideen gewesen.
 

“Lass die Beiden Mimi. Sie sind nur Freunde und dass ist auch vollkommen in Ordnung so.” Sora legte ihre Hand auf den Arm ihrer besten Freundin.

“Ich finde das auch. Übrigens ist Kari noch viel zu jung für einen Freund.” stellte Tai fest und sah zu Sora hinüber. “Isst du das noch?” fragte er und deutete dabei auf ihren Teller.

Die Rothaarige schüttelte den Kopf und schob ihr Tablett über den Tisch. “Hier, kannst du voll essen.”

“Danke!” rief Tai freudig aus und begann sofort sich auch Soras restliches Essen in den Mund zu schaufeln.

“Ich finde, dass sich eine Beziehung von selber entwickeln muss. Und ich bin glücklich, dass T.K. und Kari so gute Freunde sind. Man sollte die Beiden einfach in Ruhe lassen.” stimmte Matt seiner Freundin zu. Diese lächelte ihn über den Tisch hinweg liebevoll an.

“Das werden wir ja noch sehen.” murmelte Mimi und sah zu Kari und T.K., die zusammen bei ein paar Basketballern aus T.K.s AG standen.

17. Juni - Nachmittags

Während sich nach dem letzten Schulklingeln alle Schüler entweder nach Hause oder in ihre AGs verzogen, blieben Kari und T.K. auf ihren Plätzen sitzen.

“Bis morgen Davis.” verabschiedete Kari sich lächelnd von dem vor ihr Sitzenden. Der Braunhaarige grummelte irgendetwas Unverständliches und verschwand dann.

“Was hat der denn?” Verwundert sah T.K. ihrem Freund hinterher.

“Ich weiß auch nicht.” entgegnete Kari und sah T.K. an. “Aber er wird sich schon wieder einkriegen.” fügte sie noch hinzu.

Der Blonde sah wieder in die Richtung der Türe, durch die Davis verschwunden war. “Vermutlich ist er eifersüchtig.”

“Ach quatsch. Der ist einfach nur wegen unserer Wetten genervt.” erwiderte Kari.
 

Noch bevor einer der Beiden etwas weiteres sagen konnte, kam Herr Kun herein. “Yagami, Takaishi. Ihr Benehmen von heute Vormittag war unverantwortlich. Was genau war da eigentlich mit ihnen beiden los? Normalerweise gehören sie zu unseren vorbildlichen Schülern.”

Noch bevor Kari etwas erklären konnte schloss sich T.K.s Hand um ihre. “Entschuldigung.” murmelte sie daher nur und sah auf die Tischplatte vor sich.

“Entschuldigen sie bitte Herr Kun. Das wird nicht mehr vorkommen.” sagte T.K. und sah seinen Lehrer dabei an.

“Das will ich doch sehr hoffen. Ich habe hier einige Matheaufgaben, die sie erledigen sollen. Wenn sie damit fertig sind können sie gehen. Und ich will in der Zeit nicht ein Wort hören!”

Während T.K. das Aufgabenblatt freudig entgegennahm, sah Kari enttäuscht aus. Sie war nicht die Beste in Mathe, während ihrem besten Freund das Ganze mehr als einfach fiel.

“Keine Angst, ich helfe dir.” murmelte er.

Die Braunhaarige nickte ihm dankbar zu.
 

Während Herr Kun es sich am Lehrerpult mit einer Zeitung bequem machte, fingen Kari und T.K. an, die Aufgaben zu lösen. Die ersten Aufgaben bekam die Braunhaarige noch gut hin, bis sie bei einer Aufgabe nicht mehr weiterkam. Sie warf einen Blick neben sich. T.K. war schon ein gutes Stück weiter als sie. Das erkannte sie daran, dass er einen Finger auf eine Aufgabe gesetzt hatte, um die Zahlenreihen abzuschreiben.

“Keru?” flüsterte sie leise und der Blonde sah fragend zu ihr hinüber.

“Was?” flüsterte er zurück.

“Ich komme nicht weiter.”

“Wo bist du denn Hika?” T.K. beugte sich zu seiner besten Freundin und sah auf das Aufgabenblatt der Braunhaarigen.

“Hier. Ich komme bei dieser Gleichung nicht weiter. Ich habe es jetzt schon dreimal ausprobiert, aber irgendetwas stimmt nicht.” Kari sah ihren besten Freund mit großen Augen an. Dieser lächelte.

“Das ist gar nicht so schwer Hika. Komm, ich erkläre es dir.”
 

Herr Kun hörte, wie sich seine Schüler unterhielten und wollte gerade einschreiten und sie auseinander setzen, als er verstand, was der Junge erklärte. Einen Moment dachte der Lehrer nach, dann lehnte er sich aber zufrieden nach hinten. Wenn der Takaishi dem jungen Mädchen die Aufgabe erklärte musste er selbst schon nicht machen. Und wenn es der Yagami sogar helfen würde wäre er auch ganz zufrieden.
 

Nach einer dreiviertel Stunde packten Kari und T.K. ihre Sachen zusammen, nahmen die Aufgabenblätter sowie ihre Lösungen und gingen zum Lehrerpult nach vorne.

“Hier Herr Kun.” sagte T.K. und hielt dem Lehrer Karis und seine Lösungen entgegen.

Der Mann nahm die Blätter und ließ seinen Blick darüber gleiten. “Hmm, sieht doch ganz ordentlich aus. Dann könnt ihr jetzt gehen.” Die Beiden bedankten sich und gingen nach draußen. Gerade als Kari die Türe öffnete ertönte hinter ihnen ein. “Und wenn ich sage, dass ich Ruhe möchte, meine ich das eigentlich auch so. Für die Zukunft. Wobei ich ja hoffe, dass ich sie hier nicht mehr sehen muss."

“Ja.” Kari und T.K. nickten, bevor sie das Klassenzimmer verließen.
 

“Und was jetzt?” T.K. sah seine beste Freundin an.

Diese zuckte mit den Schultern. “Ich weiß nicht. Sollen wir noch in den Park?”

T.K. legte einen Arm um ihre Schultern. “Klar. Und ich lade dich auf ein Eis ein. Komm Hika.”
 

Im Park angekommen ging Kari zu der Bank, auf der sie immer saßen, während T.K. bei einem kleinen Eisstand zwei Eiswaffeln für sie holte. Kari sah entspannt auf den See hinaus und seufzte auf. Eine Eiswaffel wurde plötzlich vor ihr Gesicht gehoben.

“Hier. Erdbeere und Schokolade für die Dame.”

“Danke Keru.” Lächelnd nahm die Braunhaarige das Eis aus T.K.s Hand. Ihre Lieblingssorten. Er kannte sie einfach.

Der Blonde ging währenddessen um die Bank herum und setzte sich neben sie. “Das war die Sache doch wert, oder Hika?” Schmunzelnd schleckte er von seinem Eis.

“Auf das Nachsitzen hätte ich trotzdem verzichten können. Was hast du für Eis?”

“Zitrone und Pfirsich.” T.K. hob ihr sein Eis entgegen, damit sie probieren konnte, während er weitersprach. “Aber die Wette lautete bei uns beiden ja, dass wir Ärger mit einem Lehrer bekommen. Und da ist es ja eigentlich klar gewesen, dass wir irgendeine Strafe bekommen.”

Kari nickte nachdenklich, während sie wieder von ihrem eigenen Eis schleckte. “Aber auch ganz interessant, das mal erlebt zu haben. Jetzt wissen wir, was Tai und Davis ständig mitmachen.”

“Matt auch. Auch wenn er ruhiger ist seit er mit Sora zusammen ist, muss er noch öfters nachsitzen.” fügte T.K. hinzu.

“Er hängt zuviel mit meinem Bruder herum. Das hat sicher keine besonders gute Auswirkungen auf ihn.” erwiderte Kari, was T.K. zum Lachen brachte.

“Das stimmt. Weißt du eigentlich, dass die nicht einmal mehr in einem Zimmer zusammen zum Nachsitzen dürfen?”

Kari nickte. “Ja, Tai redet wohl zuviel und daher haben die Lehrer es so entschieden. Aber Keru? Lass uns bitte nicht mehr nachsitzen.”

Der Blonde nickte und fuhr mit einer Hand über Karis Haare. “In Ordnung. Aber du weißt, dass ich mit niemand anderem als mit dir Nachsitzen würde wollen.”

Kari kicherte. “Ich auch nur mit dir Keru.” Die Beiden lächelten sich an, als ein Stück von ihnen weg ein lautes “Hallo” erklang.
 

Erstaunt sahen die beiden Jüngeren sich um und sahen erstaunt Mimi und Sora dastehen. T.K. nahm seine Hand von Karis Kopf und erwiderte das Lächeln der nun vor ihnen stehenden Mädchen.

“Was macht ihr denn hier? Habt ihr ein Date?” fragte Mimi und klatschte begeistert in die Hände während Sora sich eine Hand vors Gesicht schlug.

Kari und T.K. wechselten einen stirnrunzelnden Blick und die Braunhaarige wand sich an die Ältere. “Nein. Wir mussten heute Mittag doch nachsitzen und jetzt waren wir im Anschluss noch ein Eis essen.”

“Ich muss mich langsam auf den Weg machen. Ich sollte meiner Mutter noch Einkaufen helfen.” fügte T.K. hinzu und sprang auf.

“Ich muss langsam auch nach Hause.” sagte auch Kari und stand auf.

“Oh Kari, dann begleite ich dich gleich. Tai muss mir noch ein paar Unterlagen geben.” Mimi lächelte ihre jüngere Freundin an, die erstaunt zurück lächelte.

“Du brauchst noch Sachen von Tai? Seit wann denn das?” fragte Sora erstaunt und sah ihre beste Freundin fragend an. Davon hörte sie jetzt ja das erste Mal.

“Ich habe es dir doch vorher erzählt.” erwiderte Mimi und zwinkerte ihrer Freundin hinter Karis Rücken zu.

Sora schüttelte seufzende ihren Kopf. “Wie du meinst.”
 

Kari verabschiedete sich zwischenzeitlich mit einer Umarmung von T.K. “Danke nochmal für das Eis und bis morgen.”

“Kein Problem Hika. Telefonieren wir heute Abend?”

“Klar. Rufst du an?”

“Ja, halb acht wie immer. Bis dann Hika.”

“Bis dann Keru.”

T.K. verabschiedete sich noch von den anderen beiden Mädchen und machte sich auf den Weg. Kari und Mimi verabschiedeten sich nach einigen Minuten von Sora und machten sich dann ebenfalls auf den Weg zu Kari nach Hause.

17. Juni - Nachmittags

Kari und Mimi gingen gemütlich plaudernd in Richtung des Viertels, in dem Kari wohnte.

“Was genau ist das eigentlich zwischen T.K. und dir Kari?” brachte Mimi die Sprache nach kurzer Zeit auf das Thema, weswegen sie die Jüngere eigentlich nach Hause begleitete. Die Gefragte sah erstaunt auf. “Keru ist mein bester Freund. Warum fragst du Mimi?”

“Naja, ihr beide geht immer so vertraut miteinander um, dass man sich denken könnte, dass da mehr zwischen euch ist als nur Freundschaft.”

Kari lachte leise auf und schüttelte ihren Kopf. “Ach Quatsch. Wir sind wirklich nur Freunde. Wir beide haben einfach so viel miteinander erlebt, dass wir uns blind aufeinander verlassen können. Daher gehen wir auch so miteinander um.”

“Ja aber magst du ihn denn nicht?” fragte Mimi genauer nach. Sie wollte die Jüngere dazu bringen, dass sie zugab, dass sie mehr Gefühle als nur Freundschaft für den Blonden empfand.

“Natürlich mag ich ihn. Wie gesagt, er ist mein bester Freund.”

“Das meinte ich doch nicht. Ich will wissen, ob du vielleicht ein kleines bisschen in ihn verliebt bist.” Verschmitzt grinste Mimi Kari an.

Die schüttelte ihren Kopf. “Bin ich nicht Mimi. Wirklich nicht. Er ist mein bester Freund und das bleibt er auch.”

Sie waren vor dem Hochhaus angekommen, in dem Kari mit ihrer Familie wohnte. Mimi beobachtete ihre Freundin, wie diese ihren Schlüssel aus ihrer Tasche herauskramte und die Haustüre öffnete. Dass die Jüngere so stur war hatte sie nicht vermutet. Kari war wohl doch härter zu knacken als sie dachte. In Mimi begann es zu rattern. Das war doch mal eine Herausforderung. Sie würde die beiden Jüngeren miteinander verkuppeln. Das war eine echte Mimi-Tachikawa-Aufgabe!
 

“Kommst du Mimi?” wurde sie von der Stimme ihrer Freundin aus ihren Gedanken gerissen.

“Komme.” rief sie und ging zu Kari in den Hausflur hinein. Diese hatte gerade den Knopf des Aufzugs gedrückt. Mimi warf einen Blick auf Kari hinunter, die mit einen Lächeln auf ihren Zügen neben ihr stand. “Aber nochmal darauf zurückzukommen, Kari. Fändest du nicht, dass T.K. einen tollen Freund abgeben würde?”

Kari sah die Ältere an. “Natürlich. Und das Mädchen, mit dem er mal zusammen sein wird, kann sich wirklich glücklich schätzen. T.K. ist toll. Jede kann sich glücklich schätzen, ihn zum Freund zu haben.”

Mimi folgte der Jüngeren in den Aufzug, der gerade mit einem Läuten im Erdgeschoss angekommen war. “Aber wirst du nicht eifersüchtig bei dem Gedanken, dass eine Andere mit ihm zusammen sein könnte?”

Erneut lachte Kari auf. “Ach Mimi. Wie gesagt sind wir nur beste Freunde und empfinden nicht mehr füreinander.”

Die Ältere schüttelte fassungslos ihren Kopf. Dass schien ja schwerer zu werden, als sie gedacht hatte.
 

Die Aufzugtüre öffnete sich und Kari schloss die Wohnungstüre auf. “Komm rein Mimi.” bat sie ihre Freundin herein. Im Flur angekommen zogen sie ihre Schuhe aus. “Komm, Tai ist sicher in seinem Zimmer.” Kari gab ihrer Freundin zu verstehen, dass sie ihr folgen sollte.

“Tai?” fragte Mimi verständnislos.

“Ja, du wolltest bei ihm doch etwas holen, weshalb du mit mir mitgekommen bist.” erklärte Kari mir fragendem Blick.

“Ach ja, stimmt ja. Das hatte ich einen Moment total vergessen.” rief Mimi und schlug sich gegen die Stirn.

“Du bist echt lustig Mimi.” Kari kicherte, drehte sich zu Tais Türe um und klopfte daran. Noch bevor von innen eine Erwiderung ertönte riss sie die Türe auf.
 

“Kari! Warte gefälligst bis ich herein gesagt habe! Warum lernst du das nicht endlich!” Tai drehte sich von seinem Schreibtisch um und sah seine Schwester wütend an.

“Stell dich nicht so an Tai. Hier ist Besuch für dich.”

“Besuch für mich?” Erstaunt sah der Braunhaarige auf.

Kari zog an Mimis Arm, so dass diese in Tais Zimmer hineinstolperte. “Hallo Tai.” lächelte das Mädchen den Braunhaarigen an.

“Mimi?” Tais Wangen färbten sich langsam rot und er sah die Jüngere verwirrt an. “Was willst du denn hier?” fragte er geistreich nach.

“Ich wollte doch Zeug abholen. Schon vergessen Tai?” Mimi deutete mit ihrem Kopf leicht auch Kari, die noch vor ihr stand und versuchte Tai ein Zeichen zu geben. Aber der verstand überhaupt nichts.

“Du wolltest Zeug abholen? Ich erinnere mich gar nicht daran, dass wir so etwas miteinander gesprochen haben.” Unsicher sah Tai Mimi an, die jetzt ihren Kopf schüttelte und aufseufzte.

“War ja klar, dass du das vergisst Yagami! Auf dein Gehirn ist einfach kein Verlass. Waren wohl doch ein paar Kopfbälle zuviel!”

“Was soll das denn jetzt heißen?” Nun funkelte Tai Mimi wütend an. Was sollte das denn? Hier einfach so auftauchen und ihn dann blöd anmachen.
 

“Na gut, ich lasse euch mal alleine, dann könnt ihr das untereinander ausmachen. Ich muss sowieso noch Hausaufgaben machen.” sagte Kari und verschwand grinsend aus Tais Zimmer. Sie zog die Türe hinter sich zu und kurz darauf hörte man eine zweite Türe zugehen. Kari schien in ihrem Zimmer zu sein.
 

“Du bist doch so ein Vollidiot Yagami!” stöhnte Mimi auf.

“Sag mal, was soll das eigentlich Tachikawa? Du kommst hier rein und beleidigst mich einfach? Was hast du eigentlich für Probleme?”

Die Braunhaarige ließ sich auf Tais Bett fallen und verschränkte beleidigt ihre Arme vor ihrem Oberkörper. “Dass du aber auch gar nichts verstehst Tai! Ich wollte ein paar Sachen von Kari wissen und da warst du eben meine Ausrede, dass ich sie begleiten konnte.” erklärte sie und ließ ihre Arme wieder fallen.

“Aha. Und dann musst du mich trotzdem beleidigen?” Tai drehte seinen Stuhl herum und zog sich wieder zu seinem Schreibtisch. Mimi beobachtete ihn dabei.

“Ich habe dich nicht beleidigt!”

“Dann hast du dir selber nicht zugehört Tachikawa.” brummelte Tai und konzentrierte sich erneut auf seine Hausaufgaben. Vielmehr versuchte er es. Dass ausgerechnet das Mädchen, das er seit einiger Zeit ziemlich mochte in seinem Zimmer war, verwirrte ihn mehr als nur ein wenig. Als sie nun aufstand und hinter ihm durch sein Zimmer zu wandern begann verwirrte ihn noch mehr. Nach einigen Minuten blieb sie ruhig stehen und betrachtete etwas.

“Wer hat denn das gemacht?” fragte sie.

“Was meinst du?” Tai drehte sich auf seinem Schreibtischstuhl und sah zu Mimi, die wieder bei seinem Bett stand und auf die Fotocollage sah, die an der Wand neben seinem Bett hing. “Ach die, die hat Kari gemacht und mir letztes Weihnachten geschenkt. Da sind Fotos von uns allen drauf.”

“Die ist toll geworden. Kari ist einfach kreativ, das muss man schon zugeben. Oh, und da ist ja auch ein Foto von uns beiden Tai. Das ist ja süß. Von wann ist das?”

Tai wusste ohne hinzusehen, welches Foto sie meinte. Darauf waren nur er und Mimi zu sehen. Sie hatte sich bei ihm eingehakt und beide lachten in die Kamera. Das Foto sah er ständig an. “Das war vom ersten August letztes Jahr. Kari hat das Foto gemacht.” erklärte Tai.

“Mir gefällt das Foto. Da sehen wir beide ziemlich gut aus.” erklärte Mimi und lachte leise.

Tai nickte ohne etwas zu erwidern. Das war zu der Zeit gewesen, als er merkte, dass er in Mimi doch mehr als nur eine gute Freundin zu sehen begann.
 

Nachdenklich drehte er sich wieder zu seinen Hausaufgaben herum und sah diese an ohne besonders viel zu bestehen.

“Ah, Englisch.” Als ihre Stimme plötzlich neben seinem Ohr erklang, schreckte er zusammen. “Du hast eine fünf geschrieben?” rief die Braunhaarige plötzlich laut und griff nach dem Test, der ebenfalls auf dem Tisch lag.

“Hey, lass das!” Tai versuchte Mimi den Test wieder abzunehmen, allerdings drehte die Braunhaarige sich einfach um.

“Du hast ja die einfachsten Dinge falsch gemacht.” stellte sie ungläubig fest.

“Lass mich doch.” rief Tai und versuchte ihr den Test aus den Händen zu ziehen.

Mimi drehte sich jedoch einfach um und hob den Test von sich weg. Links und rechts von ihr schossen plötzlich zwei Arme vorbei und griffen nach dem Test. Die Braunhaarige ließ diesen los und drehte sich um, so dass sie direkt vor Tai stand und lächelte diesen an.

Der Braunhaarige war verwirrt und sein Herz begann schneller zu schlagen, als Mimi ihm so nahe war und ja eigentlich auch irgendwie in seinen Armen.

“Ich habe es!”

Immer noch verwirrt starrte er Mimi an und versuchte zu verstehen, was sie gerade gesagt hatte. “Was hast du?” fragte er verwirrt nach.

Die Jüngere legte eine Hand auf seine Brust, woraufhin sein Herz noch stärker schlug. “Ich helfe dir in Englisch. Immerhin hast du dieses Jahr deine Abschlussprüfungen und so wirst du sicher durchfallen."

Tai ließ seine Hände fallen. “Wie kommst du denn darauf, dass ausgerechnet du mir helfen kannst? Du bist eine Stufe unter mir.”

“Taichi! Ich bin besser in Englisch als jeder von euch. Hallo? Ich habe immerhin fast zwei Jahre in den USA gelebt, schon vergessen?” erklärte Mimi.

“Und du denkst wirklich, du könntest mir helfen?” Tai sah Mimi immer noch zweifelnd an.
 

“Weißt du was, dann halt nicht!” stieß Mimi hervor und drehte sich beleidigt um. Da bot sie diesem Idioten ihre Hilfe an und er wollte nicht. Dann halt nicht, selber schuld! Noch bevor sie die Türe erreichen konnte, wurde sie an einer Hand gepackt und zurück gezogen. Sie drehte sich um und sah Tai verwundert an. “Was…” brachte sie hervor, wurde jedoch von Tai unterbrochen.

“Wenn du mir helfen könntest wäre das wirklich super Mimi. Ich bin einfach überfordert mit dem Ganzen. Bitte Mimi!” brachte Tai flehend hervor.

Auf den Zügen der Jüngeren erschien ein Lächeln. “In Ordnung.”

“Wirklich? Du bist einfach die Beste Mimi.” Tai strahlte sie an.

“Ich weiß. Also komm, fangen wir gleich an.” Mimi drehte sich zu Tais Schreibtisch um.

Tai hinter ihrem Rücken strahlte. So hatte er die Möglichkeit, viel Zeit mit ihr zu verbringen.

17. Juni - Abends/ 18. Juni Vormittags

“Kari, Takeru ist für dich am Telefon.” Susumo Yagami steckte seinen Kopf ins Zimmer seiner Tochter.

“Super.” Kari sprang von ihrem Schreibtischstuhl aus und riss ihrem Vater das Telefon aus der Hand. “Keru?”

>Hey Hika.<

Die Braunhaarige legte eine Hand auf die Sprechmuschel und sah ihren Vater an. “Ist noch was Papa?”

Ihr Vater schüttelte schmunzelnd den Kopf. “Nein, aber mach nicht so lange.”

“Keine Angst.” Kari schmunzelte und hob den Hörer wieder an ihr Ohr, während ihr Vater die Zimmertüre hinter sich schloss.

>Was haben deine Eltern zum Nachsitzen gesagt?< tönte es aus dem Hörer und Kari ließ sich leise lachend auf ihr Bett fallen, wo sie es sich bequem machte.

“Meine Mutter hat es tatsächlich Tai und seinem schlechten Einfluss auf mich in die Schuhe schieben wollen.”

>Meine Mutter meinte auch, dass ich doch eigentlich der Brave bin. Aber sie hat dann nichts weiter gesagt. Ich habe ihr aber versprechen müssen, dass sowas nicht mehr vorkommt.<

“Meine Mutter wollte mir noch Hausarrest aufbrummen. Aber da kann ich Tai echt dankbar sein…”

>Wie meinst du das Hika?<

“Mein Vater hat gesagt, dass wenn Tai keinen Hausarrest bekommt obwohl er ständig nachsitzen muss, dann kann sie bei dem einen Mal nachsitzen bei mir nicht so ein Theater machen.”

>Das stimmt.< T.K. stimmte in Karis Lachen ein. >Hast du es schon in unser Wettbuch geschrieben Hika?<

“Noch nicht. Mache ich aber gleich, warte kurz Keru.” Kari legte das Telefon auf ihr Bett, ging zu ihrem Schreibtisch und holte aus einer der Schubladen ein einfaches schwarzes Buch heraus. Von außen sah es sehr unscheinbar aus. Kari ging zum Bett zurück und hob das Telefon zurück an ihr Ohr. “Bin wieder da.”

Während sie T.K. lauschte, schlug sie das Buch auf. Innen waren viele Fotos von ihnen eingeklebt. Auch Fotos von Gatomon und Patamon fehlten nicht. Kari nahm den Stift, den sie ebenfalls mitgebracht hatte und schrieb ihre neuen Wetten in das Buch hinein.

>Wie sieht es eigentlich aus?< fragte T.K. auf einmal.

“Hmm… wir sind wie immer gleich auf. Du musst dir also was anderes einfallen lassen um mich zu schlagen Keru.” Kari grinste und blätterte in ihrem Wettbuch.

>Mir wird schon noch was einfallen Hika.< lachte T.K. am anderen Ende der Leitung.

“Das glaube ich dir sofort.”
 

Seit die beiden vor fast drei Monaten in der Digiwelt miteinander gewettet hatten, welcher ihrer Brüder seinen Kopf durchsetzen würden, hatten sie das als ihr neues Hobby entdeckt. Sie schlossen immer wieder Wetten gegeneinander ab und schrieben diese in ihr “Wettbuch” hinein. Sie fanden bei jeder Gegebenheit etwas, wobei sie wetten konnten. Die Anderen verdrehten meist nur noch ihre Augen, ließen die Beiden dann aber einfach machen.
 

Plötzlich wurde ihre Zimmertüre aufgerissen. “Hey Kari. Ich brauche dringend das Telefon. Also sag deinem Geliebten gute Nacht und her damit.”

“Tai! Klopf gefälligst an!”

Der Braunhaarige grinste. “Wie du mir, so ich dir. Also solange du nicht klopfst klopfe ich auch nicht.”

Kari verdrehte die Augen und seufzte auf. “Keru? Ich muss Schluss machen. Hier gibt es so einen Steinzeitmenschen, der durch die Gegend trampelt und dringend ein Telefon braucht. Ja, mache ich. Bis morgen dann.” Die Braunhaarige nahm das Telefon herunter und ging ihrem Bruder entgegen. “Hier. Wenn musst du denn so dringend anrufen?”

“Mimi. Sie gibt mir doch jetzt Nachhilfe in Englisch und ich wollte sie fragen, wann wir uns treffen wollen.”

Kari sah ihren Bruder ungläubig an. “Und deshalb musste ich mein Telefonat beenden?”

”Jetzt stell dich nicht so an.” Tai riss seiner Schwester schnell das Telefon aus der Hand, bevor die Jüngere es sich wieder anders überlegte.

“Na dann. Sag deiner Geliebten Grüße.”

Tai lief rot an. “Mimi ist nicht meine Geliebte!”

“Mehr als Takeru meiner.” Kari zuckte mit ihren Schultern. Sie griff nach dem Buch, dass sie gelesen hatte, bevor T.K. angerufen hatte.

“Du nervst.” brachte Tai noch hervor, bevor er hinausstolzierte und Karis Zimmertüre hinter sich zuschlug.

Kari grinste. Ihr Blick fiel auf das noch geöffnete Wettbuch und auf ein Foto von Gatomon und Patamon. Ein kurzer Stich durchzuckte sie und sie griff noch nach ihrem Digiterminal.
 

T.K. räumte gerade ein Kleidung in seinen Kleiderschrank, als sein Digiterminal piepste. Er griff danach und öffnete die Nachricht. Schmunzelnd las er sie.
 

Von: Yagami Hikari

An: Takaishi Takeru

Betreff: :(

Ich vermisse Gatomon :(
 

Von: Takaishi Takeru

An: Yagami Hikari

Betreff: AW: :(

Vorschlag - machen wir am Wochenende einen Ausflug in die Digiwelt?
 

Von: Yagami Hikari

An: Takaishi Takeru

Betreff: AW:AW: :(

Au ja <3 du bist der Beste

fragen wir die Anderen morgen noch?
 

Von: Takaishi Takeru

An: Yagami Hikari

Betreff: AW:AW:AW: :(

Ich weiß ;)

und ja, fragen wir sie
 

Von: Yagami Hikari

An: Takaishi Takeru

Betreff: AW:AW:AW:AW: :(

Dann bis morgen ^^
 

Von: Takaishi Takeru

An: Yagami Hikari

Betreff: AW:AW:AW:AW:AW: :(

bis morgen :D
 

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“Oh ja. Ich habe Hawkmon auch schon ewig nicht mehr gesehen!” rief Yolei und strahlte ihre Freundin an.

“Dann wäre das doch abgemacht.” Kari erwiderte das Lächeln der Lilahaarigen.

“Das hört sich wirklich super an. Veemon hat auch schon gefragt, wann wir alle mal auftauchen.” sagte Davis und schob sich zwischen Kari und T.K.

Der Blonde sah seinen Freund schmunzelnd an, bevor er sich dem Jüngsten zuwand. “Und wie sieht es mit dir aus Cody?”

Der Braunhaarige sah auf. “Ich bin auch dabei.”

“Gut, dann sind wir vollständig.” T.K. nickte zufrieden.

“Was ist mit den Älteren?” Yolei sah Kari fragend an.

“T.K. hat mit Matt geredet und ich mit Tai. Und die Beiden haben dann mit den Anderen geredet. Sogar Joey kommt mit. Tai hat ihm gestern Nacht noch zig Nachrichten geschickt.”

“Und was ist mit Ken?” fragte Davis.

Kari und T.K. rissen ihre Augen auf. “Upps.” erwiderte T.K. während Kari rot wurde.

“Ich frage ihn schnell.” murmelte sie und wollte ihr Digiterminal aus ihrer Tasche ziehen, hielt aber in ihrer Bewegung inne, als Yolei ihre Hand auf Karis Arm legte.

“Lass nur Kari, ich frage ihn schon.” sagte sie mit roten Wangen.

“Quatsch, ich frage ihn, immerhin ist er mein bester Freund.” rief Davis.

“Ich werde ihn aber fragen!” entgegnete Yolei schnippisch und zog ihr Digiterminal heraus.

“Von wegen! Ich werde ihn fragen!” rief Davis und zog sein eigenes Digiterminal hervor.
 

Die anderen Drei sahen ihre Freunde seufzend an, die dastanden, sich immer wieder anrempelten, sich Beleidigungen an den Kopf warfen und dabei auch noch versuchten Ken zu schreiben.

“Ich werde Ken schreiben. Die Beiden bekommen es sicher nicht auf die Reihe.” Kari öffnete ihr Digiterminal.

“Das ist vermutlich eine gute Idee.” T.K. sah der Braunhaarigen über die Schulter, als Kari Ken schrieb.

Cody stand daneben und beobachtete die beiden Streithähne, die sich jetzt gegenüberstanden und wütend anfunkelten und anschrieen. An Ken dachte keiner von beiden mehr.
 

---
 

Der Schwarzhaarige legte gerade einen Teil seiner Schulbücher in seinen Spind, als er sein Digiterminal piepsen hörte. Er holte diesen aus seiner Tasche, öffnete ihn und sah die Nachrichten verwirrt an.
 

Von: Inoue Miyako

An: Ichijouchi Ken

Betreff: Ausflug in die Digiwelt

Hallo Ken,

wir hatten uns überlegt am Sam
 

Von: Motomoiya Daisuke

An: Ichijouchi Ken

Betreff:

Hey Ken,

Samst
 

Verwirrt sah Ken die Nachrichten an. Was wollten Yolei und Davis ihm sagen? Gleich darauf piepste es erneut und wieder sah er die Nachrichten verwirrt an.
 

Von: Inoue Miyako

An: Ichijouchi Ken

Betreff: Ausflug in die Digiwelt

Hallo Ken,

nochmal - wir wol
 

Von: Motomoiya Daisuke

An: Ichijouchi Ken

Betreff:

Alter, Digiwe
 

Von: Inoue Miyako

An: Ichijouchi Ken

Betreff:

Idiot!
 

Von: Inoue Miyako

An: Ichijouchi Ken

Betreff: letzte Mail

Entschuldige bitte Ken! Das Idiot war natürlich für Davis und nicht für dich bestimmt :( entschuldige >.<
 

Von: Inoue Miyako

An: Ichijouchi Ken

Betreff: Ausflug

Also eigentlich wollte ich dich ja fragen, ob du mit mir am Samstag in die Digiwelt kommst.
 

Von: Inoue Miyako

An: Ichijouchi Ken

Betreff: Ausflug

Ich meinte natürlich mit uns allen!!!

Außer Davis, denn lassen wir daheim!
 

Von: Motomoiya Daisuke

An: Ichijouchi Ken

Betreff:

Alter, Yolei nervt mal wieder total! Warum ist die nur so nervig??!!
 

Ken musste grinsen, als er die Nachrichten alle las. Die Beiden waren echt lustig und er war sehr froh, dass er sie als seine Freunde bezeichnen konnte. Als sein Digiterminal wieder piepste, las er die neue Nachricht und musste leise lachen. Kari und T.K. kannten ihre Freunde ebenfalls sehr gut.
 

Von: Yagami Hikari

An: Ichijouchi Ken

Betreff: Samstag - Digiwelt

Hallo Ken :)

wir gehen am Samstag in die Digiwelt und hoffen, dass du natürlich auch mitkommst.

Wir treffen uns um 11 Uhr bei Izzy und wollen dann mit unseren Digimon picknicken.

Liebe Grüße

Kari

PS: Falls du irgendwelche verstörenden Nachrichten von Yolei und Davis erhalten haben solltest, die Beiden streiten sich (mal wieder) - das soll ich dir noch von T.K. ausrichten
 

Von: Ichijouchi Ken

An: Yagami Hikari

Betreff: AW: Samstag - Digiwelt

Hallo Kari,

ich bin dabei :)

Grüße an alle

Ken
 

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Während sich Kari, T.K. und Cody auf den Weg zurück in die Schule machten, standen sich Yolei und Davis immer noch gegenüber und meckerten sich gegenseitig an. Dabei versuchten sie auch immer wieder Nachrichten an Ken zu schreiben, die sie vor lauter Eile oftmals auch versendeten, bevor sie überhaupt fertig waren. Als ihre Digiterminal gleichzeitig piepsten, zuckten sie erschrocken zusammen. Sie nahmen es beide hoch und warfen einen Blick darauf.
 

Von: Ichijouchi Ken

An: Inoue Miyako, Motomoiya Daisuke

Betreff: Samstag

Hallo ihr Beiden,

ich bin am Samstag auch dabei.

Und nein Yolei, Davis ist nicht ungerecht und nein Davis, Yolei ist nicht an allem schuld.

Ich freue mich schon, euch zu sehen.

Bis bald

Ken

(und PS: eure Namen im Empfänger sind nach dem Alphabet sortiert und nicht nachdem, wie ich euch mag)
 

Yolei und Davis sahen sich erstaunt an. Kurz darauf erinnerten sie sich, worüber sie sich gerade eben gestritten hatten und drehten sich daraufhin beleidigt um. Als die Schulglocke ertönte, drehten sie sich erschrocken um.

“Oh nein, die Stunde geht weiter!” rief Yolei schockiert.

Davis griff nach ihrem Handgelenk und rannte los. “Komm schon.” rief er nach hinten.

Die Lilahaarige rannte ebenfalls los und sah dabei verwirrt auf Davis Rücken. Sie musste lächeln. Egal wie sehr sie sich stritten, sie waren einfach Freunde geworden.

20. Juni

“Alle vollständig?” fragte Tai und sah über die Anwesenden in Izzys Zimmer.

“Und selbst wenn nicht, würde dir das ja wohl kaum auffallen.” stellte Matt fest und grinste seinen besten Freund breit an.

Dieser sah ihn daraufhin mit zusammengekniffenen Augen an. “Du wärst der Einzige, den ich furchtbar gerne übersehen würde!”

“Tja, bin ich nunmal nicht.” Matt grinste noch breiter und fuhr sich mit einer Hand durch die blonden Haare um Tai damit auf sein hervorstechenstes Merkmal aufmerksam zu machen.

Der Braunhaarige rollte mit den Augen. “Du bleibst hier!” erwiderte er und drehte sich herum.

“Also großer Anführer, alle da?” fragte nun Kari und schenkte ihrem Bruder ein Lächeln.

Der zog seine Augenbrauen aufgrund ihres zuckersüßen Tonfalls zusammen und sah nachdenklich über alle Anwesenden hinweg. “Wo ist Joey?” fragte er gleich darauf, als er merkte dass der Brillenträger noch fehlte.

“Hah, Wette gewonnen. Ich wusste doch, dass er noch jemanden vergisst.” murmelte T.K. neben Kari in dem Moment, während die Braunhaarige ein “Verdammt!” von sich gab.

Tai verdrehte seine Augen. Die Beiden konnten auch nichts anderes mehr, als zu wetten.
 

“Joey ist auf dem Weg. Er musste noch irgendwelche Bücher in die Bibliothek zurückbringen, ist aber gleich da.” beantwortete Izzy die Frage und drehte sich von seinem Computer zu dem Braunhaarigen herum.

“Und Yolei fehlt übrigens auch noch.” ließ auch Sora sich vernehmen. “Ach Yagami, wo ist denn dein Kopf?” fragte Mimi lächelnd und hakte sich kurzerhand bei dem Braunhaarigen ein. Dessen Wangen röteten sich leicht.

“Wohl schon in der Digiwelt.” stellte Matt klar und zwinkerte Tai zu.

Dieser schnaubte beleidigt auf, blieb aber stehen. Mimi war immer noch bei ihm eingehakt und er wollte dies solange wie möglich genießen. Die Braunhaarige schien auch keine Anstalten zu machen, sich weg zu bewegen sondern unterhielt sich mit Sora weiter, die neben ihr stand. Dabei hatte sie sich mit ihrem Körper zwar ein Stück weggedreht, nahm ihre Hand aber nicht von seinem Oberarm. Als Tai aufblickte, sah er direkt in Matts Gesicht, der ihn wissend angrinste. Dafür bekam er einen bösen Blick ab.

“Das dürfte Yolei sein.” rief Mimi als es klingelte und nahm ihre Hand von Tais Arm.

Der Braunhaarige sah ihr einen Moment traurig hinterher, als sie das Zimmer verließ.

“Soso.” meinte Matt und grinste breit.

“Lass den Schwachsinn.” murmelte Tai missmutig und sah in eine andere Richtung. Dabei streifte sein Blick Kari, die ihn genau so breit grinsend ansah. Matt wusste um seine Gefühle für Mimi und Kari schien es zu erahnen. Tai seufzte auf. Er kannte die Beiden und wusste, dass sie Spaß daran haben würden, ihn aufzuziehen.

“Kann jemand tragen helfen? Yolei hat das ganze Essen dabei.” rief Mimi in dem Moment in Izzys überfülltes Zimmer hinein. Dass überhaupt alle hinein passten, war schon ein Wunder.

“Ich helfe.” Ken stand auf und ging auch zur Zimmertüre hinaus.
 

Davis sah dem Schwarzhaarigen verunsichert hinterher. Was sollte er nur machen? Sein Blick wanderte zu Kari neben sich, die sich lächelnd mit Cody, der vor ihr stand, unterhielt. Davis Blick schwankte wieder zur Zimmertüre zurück. Als er vorher gekommen war, hatte er sich auf Izzys Bett schnell zwischen Kari und T.K. gedrängt. Er wollte einfach neben dem Mädchen sitzen, neben seinem Mädchen! Wenn er jetzt aufstehen würde, würde T.K. vermutlich sofort zu ihr aufrutschen. Aber auf der anderen Seite wollte er eigentlich seinem besten Freund hinterher. Er wusste zwar nicht genau warum, aber irgendwie wollte er ihn nicht mit Yolei alleine lassen. Die Beiden gingen seit einiger Zeit so seltsam miteinander um. Er wollte gar nicht wissen, was genau das zwischen den Beiden war, aber er wusste, dass es ihm vermutlich nicht besonders gut gefallen würde. Als Kari sich jetzt nach hinten lehnte und einfach hinter seinem Rücken mit T.K. zu reden begann, knurrte der Braunhaarige und stand kurzerhand auf. Sollten die Beiden doch machen was er wollte. Doch noch bevor er besonders weit gekommen waren, kamen Mimi, Yolei, Ken und Joey zur Türe herein, alle vier vollbepackt mit Taschen und Tüten.

“Was bringst du alles mit?” brach es aus Izzy hervor und er starrte die Lilahaarige an.

“Essen. Für unser Picknick.” strahlte die Angesprochene ihn an.
 

“Meinst du wirklich, dass wir so viel brauchen?” fragte Sora zweifelnd.

“Wir haben doch Tai dabei.” rief Mimi grinsend.

Tai warf ihr einen bösen Blick zu, den die Braunhaarige breit grinsend erwiderte.

“Davis nicht zu vergessen.” rief auch Kari und stellte sich neben den Braunhaarigen.

Dieser wollte zuerst lautstark protestieren, entschied sich dann aber, Kari gegenüber nicht ausfallend zu werden, immerhin war es sie!

“Und die Digimon erst.” Matt nickte ernst, lachte aber los, nachdem auch Cody sich nicht zurückhalten konnte.

“Vorallem Agumon und Veemon. Die sind wie ihre Partner.”

Lautes Gelächter ertönte. Solche Sprüche waren sie von dem Jüngeren nicht gewöhnt.

“Na dann, das Tor zur Digiwelt steht. Und vollzählig sind wir auch. Also los gehts oder?” Izzy stand von seinem Schreibtischstuhl auf und schob ihn zur Seite, so dass man gut zum Computer kam.

“Na dann los.” rief T.K., griff nach Karis Hand und zog die Braunhaarige mit sich zum Computer, in seiner anderen Hand sein D3-Digivice.

“Bitte.” Izzy deutete auf den Computer.

Gerade als T.K. sein Digivice auf den Computer richtete, sprang Davis auch nach vorne. “Wartet, ich komme auch gleich mit.” Bei seinem ersten Vorwärtsschritt blieb der Braunhaarige mit seinem Fuß am Henkel einer Tasche hängen und schlug der Länge nach auf. Zumindest fast. Er hatte sein Digivice bereits ausgestreckt und so wurde er noch während des Fallens in den Computer gezogen.
 

Er landete weich. Kari jedoch hatte einen härteren Aufprall. Da sie hinter T.K. in der Digiwelt angekommen war, bekam sie Davis Fall genau ab. “Aua.” jammerte sie.

“Entschuldige bitte Kari!” rief Davis erschrocken, rappelte sich sofort auf und half der Braunhaarigen auf. “Alles in Ordnung Kari? Das tut mir so leid.” entschuldigte der Junge sich.

Kari rieb sich den Hintern, auf dem sie gelandet war und sah den Braunhaarigen an. “Schon in Ordnung Davis. Es war ja schließlich nicht mit Absicht.”

“Damit hätte ich meine Wette gewonnen Hika, Davis stellt irgendetwas an. Damit steht es heute schon zwei gegen eins.” freute T.K. sich hinter dem Mädchen.

Die Braunhaarige drehte sich um und funkelte den Blonden aus zusammen gekniffenen Augen an. “Du bist ein Idiot Keru.”

Der Angesprochen legte eine Hand auf sein Herz und legte einen Hundeblick auf. “Das schmerzt Hika.”

Kari lachte auf und legte T.K. ihre Hand ebenfalls auf die Brust, nur um ihn mit leichtem Druck nach hinten zu stoßen. “Bist halt mein Idiot.”

Beide lachten, während Davis sie stirnrunzelnd beobachtete. Was war denn das jetzt schon wieder? Warum immer T.K.? Warum hatte er diesen besonderen Stellenwert bei Kari?
 

“Da sind wir.” wurde der Braunhaarige aus seinen Gedanken gerissen.

“Ken?” Er drehte sich zu seinem besten Freund herum. Dieser sah kurz zu den beiden Anderen, bevor er seinen Blick wieder auf Davis richtete. Er konnte seinem besten Freund ansehen, dass dieser wieder von Eifersucht überwältigt wurde. Am Schlimmsten war es gewesen, als Kari und T.K. vor Jahren zusammen Mimi in den USA besucht hatte. “Jetzt mach dir nicht immer so einen Kopf Davis.” sagte er leise.

Der Braunhaarige sah nachdenklich zu ihm herüber. “Das sagst du so einfach. Immerhin ist es nicht dein Mädchen, das die ganze Zeit über mit einem Anderen zusammen ist und lauter Geheimnisse mit demjenigen teilt. Der dir dein Mädchen wegnimmt!”

Ken seufzte auf. Er wusste, dass Davis durch nichts davon abzubringen war, dass Kari sein Mädchen war. Und das, obwohl sie ihm auch schon mehrmals gesagt hatte, dass sie es nicht mochte. “Davis. Du weißt, dass du es so nur noch schlimmer machst. Kari und T.K. sind ja schließlich nicht die ganze Zeit über zusammen. Du kannst sicher noch mit ihr reden. Naja, ich gehe jetzt zu Yolei und helfe ihr wieder beim Tragen.”

Davis war so in Karis Anblick versunken, dass er nicht einmal merkte, dass Ken mit roten Wangen zu der Lilahaarigen ging.
 

Davis sah Kari nachdenklich an. Wie könnte er sie und T.K. voneinander trennen? Was konnte er tun? In dem Moment kam Mimi auf die Beiden zu und gleich darauf ging T.K. mit der Braunhaarigen weg, so dass Kari alleine da stand. In dem Moment kam Davis ein Geistesblitz! Er musste nur jemand anderen für T.K. finden. Er musste in mit einem anderen Mädchen verkuppeln! Dann wäre der Weg zu Kari frei! Und noch während der Plan in seinem Kopf Gestalt annahm, machte er sich auf den Weg zu der Braunhaarigen, um Zeit mit ihr verbringen zu können.
 

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Während Davis darüber nachdachte, wen er mit T.K. verkuppeln könnte, schmiedete Mimi ihren eigenen Plan, nämlich den, die beiden Jüngeren miteinander zu verkuppeln. Und um diesen Plan voranzutreiben, hatte sie T.K. gebeten, ihr zu helfen einen der Körbe zu tragen, den Yolei ebenfalls mitgebracht hatte. Sie waren auf dem Weg zu ihren Digimon, die sie am See treffen wollten.
 

“Was hältst du eigentlich von Kari?” fragte Mimi T.K, der den Korb zusammen mit ihr trug.

Der Blonde warf ihr einen seltsamen Blick zu. “Was meinst du?”

Mimi lächelte ihn an. “Ich will wissen, ob du sie magst.”

Daraufhin lächelte auch T.K. “Ich mag sie. Immerhin ist sie meine beste Freundin.”

“Aber sie ist schon ein tolles Mädchen, oder?”

“Natürlich ist sie das. Das tollste Mädchen auf der Welt. Ich bin froh, dass sie meine beste Freundin ist.”

“Warum hat sie eigentlich keinen Freund?” Als Mimi T.K.s verwirrten Blick bemerkte, sprach sie weiter. “Ich meine, ihr seid inzwischen 16 Jahre alt. In dem Alter hat man doch seinen ersten Freund, wenn nicht sogar schon früher. Also warum hat sie noch keinen? Die Jungs stehen sicher Schlange. Davis schließlich auch. Oder sind die Beiden etwa…”

T.K. lachte auf. “Das glaubst du doch selber nicht Mimi. Davis und Kari… ne, wirklich nicht.”

“Und ein anderer Junge?” Mimi beugte sich neugierig zu dem Blonden hinüber. “Du musst es doch wissen T.K., du bist schließlich ihr bester Freund.”

Der Blonde schüttelte seinen Kopf. “Kari hat keinen Freund. Ganz sicher nicht.” Bei Mimis eindringlichem Blick zuckte er zurück.

“Und warum nicht?”

Jetzt zuckte T.K. nur mit seinen Schultern. Worauf wollte die Braunhaarige hinaus? “Das… das weiß ich nicht.” murmelte er.

“Und wenn sie einen hätte?” Mimi sah sich ihrem Ziel schon näher. Wenn zumindest der Jüngere zugeben würde, dass er etwas für Kari empfinden würde, dann wäre sie einen großen Schritt weiter.

“Was meinst du Mimi?”

“Wie wäre das für dich?”

T.K. zog seine Augenbrauen zusammen. “Das wäre in Ordnung. Klar, wäre es etwas seltsam, vorallem da wir dann vermutlich nicht mehr soviel miteinander machen könnten, aber wenn sie glücklich ist, dann bin ich das auch.”

Mimi sah den Blonden mit großen Augen an. “Wärst du denn nicht eifersüchtig?”

T.K. dachte einen Moment nach, bevor er antwortete. “Vermutlich ein klein wenig. Ich meine, sie ist meine beste Freundin. Und es wäre wirklich komisch, wenn wir nicht mehr so viel Zeit miteinander verbringen könnten, aber sie ist ein tolles Mädchen und sie verdient einen Freund.”

Mimi schüttelte den Kopf. “Ich meinte eigentlich, ob du eifersüchtig wärst, weil du vielleicht mehr für sie empfindest.”

T.K. drehte sich zu Mimi um und sah sie mit einem schiefen Lächeln an. “Oh Mimi. Kari und ich sind nur beste Freunde, mehr ist da nicht. Und wenn Kari mal einen Freund hat, dann freue ich mich mit ihr. Also mach dir keine Sorgen, ja?”

“T.K.” rief da eine helle Stimme und ein orangener Ball kam auf ihn zugeschossen.

T.K. stellte den Korb auf den Boden und fing seinen Digimon-Partner auf. “Patamon.” lachte er auf.

“Da seid ihr ja endlich! Wir haben schon so lange auf euch gewartet. Die Anderen sind da hinten. Ich durfte schonmal vorrausfliegen.”

Während T.K. und Patamon sich lachend unterhielten sah Mimi den Jüngeren nur kopfschüttelnd an. Was war mit den beiden Jüngeren eigentlich los? Kari und T.K. wären das perfekte Paar, das müssten sie noch wissen. Na gut, das würde sie schon hinbekommen! Sie musste einfach doch mehr hineininvestieren, als sie gedacht hatte, aber das würde sie hinbekommen. Immerhin war sie Mimi Tachikawa und wer außer ihr sollte das können?
 

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Den restlichen Tag über verbrachten sie eine tolle Zeit miteinander und mit ihren Digimon. Mimi versuchte weiterhin Kari und T.K. zu verkuppeln, indem sie bei beiden immer wieder Kommentare über den Anderen fallen ließ. Dadurch bekam sie gar nicht mit, dass Tai Zeit mit ihr verbringen wollte und der Braunhaarige ziemlich enttäuscht war, dass Mimi keine Zeit für ihn hatte. Davis versuchte dagegen, Kari und T.K. ständig voneinander getrennt zu halten und möglichst viel Zeit mit Kari zu verbringen.
 

Kari und T.K. hatten einige ihrer Wetten am Laufen und versuchten davon so viele wie möglich zu gewinnen. Eine davon sorgte auch dafür, dass sie mit Nefertimon und Pegasusmon um die Wette flogen. Tai bekam fast einen Herzinfarkt, als sich Kari von einer höheren Klippe fallen ließ und Nefertimon sie gerade noch rechtzeitig auffing. Daraufhin mussten die beiden Jüngeren ihm versprechen, keine so gefährlichen Sachen mehr zu machen.
 

Aber egal was war, sie alle hatten sehr viel Spaß zusammen.

15. August - Abends

Einige Wochen später feierte Matt seinen 19. Geburtstag. Er hatte alle Digiritter und auch viele andere Freunde eingeladen und zusammen machten sie den Proberaum der “Teenage Werwolves” unsicher.
 

Kari saß mit Yolei zusammen auf einem Sofa. “Das mit euren Wetten versteht bis heute niemand.” Yolei sah ihre Freundin an und schüttelte ihren Kopf.

Kari lachte auf und zuckte mit ihren Schultern. “Das muss ja auch niemand. Solange T.K. und ich wissen worum es geht, ist alles in Ordnung.”

Die Lilahaarige sah Kari aufmerksam an. “Und was genau sind eigentlich eure Wetteinsätze?”

“Wir haben keine Wetteinsätze in dem Sinne. Es wird am Ende nur einen Gewinner geben. Und der darf sich dann etwas wünschen.”

“Und wie stellt ihr fest, wer nachher gewinnt?”

“Wir haben ein Wettbuch, in das wir alle unsere Wetten eintragen und natürlich auch, wer gewinnt.” Kari schmunzelte, als Yolei “Bingo.” rief und lachte.

Mit ihren Fragen war die Lilahaarige aber noch nicht fertig. “Und wann erfahren wir, wer von euch gewonnen hat?”

Kari zuckte erneut mit ihren Schultern. “Wenn wir uns irgendwann dazu entscheiden. Bisher macht es aber noch zu viel Spaß.”
 

Die beiden Mädchen sahen auf, als Ken und Davis auf sie zu kamen. Beide trugen zwei Gläser mit sich.

Yolei nahm eines davon mit roten Wangen von Ken entgegen. “Danke.” murmelte sie leise. Ken nickte nur und setzte sich dann neben die Lilahaarige auf das Sofa.

Kari musste schmunzeln. Sie war nicht die Einzige, die Rede und Antwort stehen musste. Sobald sie mit Yolei unter vier Augen wäre, würde sie die Lilahaarige ebenfalls ausquetschen. Sie wollte unbedingt wissen, was das zwischen ihrer Freundin und Ken war.

“Kari?”

Überrascht sah die Braunhaarige auf. “Ja?”

“Nimmst du das Glas endlich?”

Kari bekam rote Wangen. Davis stand wohl schon ein paar Minuten vor ihr und hielt ihr ein Glas entgegen. Verlegen nahm Kari dieses entgegen. “Danke Davis.” murmelte sie.

Der Braunhaarige sah sie lächelnd an. “Gern geschehen. Wenn du Nachschub brauchst, dann sag es mir einfach. Ich hole dir dann nochmal etwas.”
 

Als Kari dem Braunhaarigen daraufhin ein strahlendes Lächeln schenkte, machte dessen Herz einen Sprung. Er hatte sowieso schon den ganzen Abend über eine richtig gute Laune. Sein Plan jemand anderen zu finden, mit dem er T.K. verkuppeln konnte, schien zu funktionieren.

Er hatte Nami aus der Parallelklasse mitgebracht, die schon eine Weile auf den Blonden stand. Und nun stand diese bereits seit einiger Zeit zusammen mit T.K. in der Nähe der aufgebauten Bar und unterhielt sich angeregt mit diesem. Da es auf dem Sofa keinen Platz mehr hatte, setzte er sich kurzerhand auf den Boden davor und sah zu seinen Freunden auf.
 

Yolei drehte sich wieder zu Kari. “Also um zurück zum Thema zu kommen Kari. Habt ihr irgendwelche Regeln?” Die Lilahaarige war einfach zu neugierig.

Kari nickte. “Ja. Wir wetten nicht um Dinge, von denen es eigentlich klar ist, dass wir sie nicht machen und die wir gar nicht schaffen können. Und wir wetten auch nicht, wenn es um lebensgefährliche Dinge geht.”

“Was eigentlich ja auch bedeutet, dass wir nicht hätten wetten dürfen, dass ich das Essen deiner Mutter esse.” fügte T.K. in dem Moment hinzu.

Er ließ sich auf die Armlehne neben Kari fallen und legte der Braunhaarigen einen Arm um die Schultern. Die Braunhaarige lachte auf, während Davis auf dem Boden sah sein Gesicht verzog. Warum hatte er selber nicht daran gedacht, dass er sich auf die Armlehne setzten könnte?
 

“Stell dich nicht so an Keru. An dem Essen meiner Mutter ist bisher noch niemand gestorben.” Kari boxte ihrem besten Freund ihre Faust in die Rippen.

Dieser beugte sich mit verzerrtem Gesicht einen Moment vor. “Dafür riskiert man jedes Mal eine ausgewachsene Lebensmittelvergiftung.”

Yolei nickte. “Ihr müsst mal Izzy fragen. Der hat heute noch Alpträume von Frau Yagamis Kartoffelsaft.”

Alle lachten und Kari und T.K. lächelten sich an.

“Wenn ihr keine lebensgefährlichen Dinge machen wollt bei euren Wetten, warum hast du dich dann in der Digiwelt vor ein paar Wochen von der Klippe geworfen Kari?” Ken beugte sich über Yoleis Beine und sah der Braunhaarigen in die Augen.

Die wurde rot. “Gatomon war ja da. Irgendwie haben wir da gar nicht drüber nachgedacht.” gab sie zu.

“Spätestens danach haben wir ausgemacht, über so etwas keine Wetten mehr abzuschließen.” fügte T.K. hinzu.
 

Davis saß am Boden und brodelte vor Eifersucht. Er sah sich nach Nami um. Wo war das Mädchen denn, wenn man sie brauchte? Er hatte gehofft, dass diese den Blonden den Abend über beschäftigen würde, so dass er freie Bahn bei Kari haben würde. Er drehte seinen Kopf wieder zu Kari zurück und Wut überkam ihn.

T.K. hatte sich zu der Braunhaarigen herunter gebeugt und flüsterte ihr ins Ohr. Kari hatte ihren Kopf leicht gesenkt und lauschte dem, was der Blonde ihr ins Ohr flüsterte. Als T.K. seinen Kopf wieder zurücknahm, hob sie ihren Blick und sah ihn mit leuchtenden Augen und einem strahlenden Lächeln an, dabei nickte sie aufgeregt. T.K. stand auf und hielt Kari seine Hand entgegen. Die lachte auf, ergriff die Hand und ließ sich von dem Blonden wegziehen. Davis sah ihnen mit zusammengekniffenen Augen hinterher. Er wand sich seinem besten Freund zu und wollte schon anfangen zu meckern, als er feststellte, dass dieser und Yolei sich tief in die Augen sahen, ohne dass einer der Beiden ein Wort sagte. Davis schnaubte ungehalten, stand auf und machte sich beleidigt auf den Weg nach draußen. Frische Luft würde ihm jetzt vielleicht ja ganz gut tun.
 

“Und du meinst wirklich?” Kari sah T.K. an.

Der Blonde nickte grinsend. “Klar! Und Wette ist Wette, nicht wahr Hika.”

Diese boxte ihm wieder ihre Faust in die Rippen. T.K. griff nach ihrer Hand und hielt sie fest. “Warum heute nur so gewalttätig Hika?” Ein breites Grinsen zierte sein Gesicht.

“Vielleicht hast du es ja verdient.” antwortete die Braunhaarige ebenfalls grinsend.

“Warum das denn?” T.K. ließ Karis Hand los, wendete seinen Blick aber nicht von ihr. Kari zuckte mit ihren Schultern und zwinkerte ihm zu, ohne eine Antwort auf die Frage zu geben. “Bist du etwa eifersüchtig?” fragte T.K. nun.

Die Angesprochene sah ihn einen Moment verwirrt an, musste dann aber laut lachen. “Auf dich?”

Der Blonde atmete erleichtert auf. Karis Reaktion sagte alles aus. Mimi hatte ihn die letzten Wochen ständig auf Kari angesprochen und ihn mehrmals gefragt, ob er nicht mehr für sie empfinden würde. Und da Kari öfters Zeit mit Mimi verbrachte, hatte er schon vermutet, dass es Kari wäre, die mehr für ihn empfinden würde und das wäre fatal, immerhin war sie seine beste Freundin und diese Freundschaft bedeutete alles für ihn. Als Kari über seine Vermutung, dass sie eifersüchtig sein könnte, jetzt so lachte, sagte ihm, dass sie dies ganz schön lächerlich fand. “Nein, auf Nami. Immerhin habe ich ja jetzt ziemlich viel Zeit mit ihr verbracht.”

Kari lachte erneut auf. “Du spinnst. Außerdem ist Nami doch ein tolles Mädchen. Ich habe nur eine Bitte…”

“Und die wäre?” T.K. sah Kari fragend an.

“Dass ich zur Hochzeit eingeladen werde.”

T.K. verdrehte bei Karis erneutem Lachen die Augen und boxte leicht gegen die Schulter seiner besten Freundin. “Vergiss es Hika. Du wirst nicht nur eingeladen, du wirst meine Trauzeugin.”

Nun klatschte die Braunhaarige begeistert in die Hände. “Darf ich dann einen Anzug tragen?”

T.K. nickte. “Mit Krawatte.”

“Dann bin ich dabei.” Kari grinste immer noch.

“Gut dass wir das geklärt haben. Und jetzt lass uns unsre Wette durchziehen.”

Kari nickte. “Los gehts.”
 

Die Beiden steuerten geradewegs die Bar an, an der sich Tai und Matt standen.

“Perfekt getimed.” murmelte T.K. und deutete auf ihre Brüder. Die Beiden hatten sich gerade einen Kurzen eingeschenkt.

“Los, beeilen wir uns.” Kari griff nach T.K.s Hand und zog diesen mit sich zu Tai und Matt.

Diese hatten beide ihr Glas hochgehoben und Tai hatte gerade angefangen, eine Rede auf seinen besten Freund zum Besten zu geben, als ihnen plötzlich ihre Gläser aus den Händen gerissen würden.

“Und runter damit Hika.” rief T.K. und noch bevor Tai oder Matt reagieren konnten, hatten Kari und T.K. den Inhalt der Gläser herunter gestürzt. Der Blonde verzog nur sein Gesicht, während seine beste Freundin zu husten begann.

“Takeru!”

“Kari!”

Matt und Tai sahen ihre Geschwister vorwurfsvoll an.

“Mensch Kari! Was soll das denn?” Der Braunhaarige nahm seiner Schwester das Glas aus der Hand und knallte es auf die Bar.

“Wir wollten auch etwas trinken.” erklärte T.K. achselzuckend.

“Ihr seid erst 16! Da habt ihr so hartes Zeug noch nicht zu trinken! Von mir aus vergreift euch an dem Bier, aber nicht an dem Hochprozentigen!”

“Jetzt stell dich nicht so an Tai.” Kari grinste ihren Bruder an, der sich furchtbar hineinsteigerte.

“Ich stell mich nicht an Kari! Und ich bin derjenige, der nachher Ärger mit Mama bekommt.”

“Lass sie Tai.” mischte Matt sich ein und legte seinem besten Freund die Hand auf die Schulter. “Und ihr beide,” fügte er dann hinzu und sah seinen Bruder und dessen beste Freundin an, “Lasst eure Finger von dem harten Zeug. Der eine Tequila sollte reichen.”

“Passt Yama.” erwiderte T.K., griff nach einer Flasche Orangensaft und mit der anderen Hand nach Karis. “Die dürfen wir aber mitnehmen, oder? Ist Orangensaft. Wollt ihr nochmal genauer sehen?” Er hob die Flasche hoch und hielt sie den beiden Älteren entgegen. Diese schüttelten ihre Köpfe.

“Macht dass ihr wegkommt.” murmelte Tai und wedelte mit der Hand, während er wieder zum Tequila griff, um sich und Matt erneut einzuschenken.

T.K. nickte und zog Kari mit sich.
 

Die Beiden ließen sich in einer Ecke auf ein paar Kissen nieder.

“Was willst du mit dem Orangensaft?” fragte Kari ihren besten Freund verwundert.

Der lachte auf. “Meine liebste Hika, dass hier ist reiner Wodka-O, also Wodka mit Orangensaft gemischt. Ich habe vorher ein paar von Matts Bandkollegen dabei erwischt, wie sie das Ganze bereits fertig in die Flaschen gefüllt haben.”

Kari sah mit großen Augen auf die Flasche und dann T.K. an. Sie kicherte los. “Du bist genial Keru.”

“Nicht wahr? Aber sind wir ehrlich, ich habe nie etwas anderes behauptete.” erwiderte der Blonde und warf seinen Kopf in den Nacken.

“Und eingebildet bist du auch.” Erneut landete Karis Faust auf T.K.s Rippen.

Der schüttelte seinen Kopf. “Doch, heute bist du eindeutig gewaltbereit Hika.”

“Dann solltest du besser aufpassen Keru, bevor ich dich noch verprügle.”

“Davor habe ich ehrlich gesagt keine Angst. Du schlägst zu wie ein Mädchen.” T.K. grinste seine beste Freundin herausfordernd an, die nur ihre Augenbrauen hochzog.

“Dann warte mal ab, wie ich zuschlage, wenn wir davon getrunken haben.” Sie deutete auf die Orangensaft-Flasche.

T.K.s Augen blitzten auf, als er sich zu ihr beugte. “Wetten dass,” begann er seinen Satz, mit dem sie seit einiger Zeit ihre Wetten einläuteten, “ich mehr vertrage als du?”

Karis Augenbrauen hoben sich. “Wetten dass,” erwiderte sie, “ich dich unter den Tisch trinke?”

“Die Wette gilt.”

T.K. hob die Flasche, schraubte den Deckel ab und wollte sie gerade an den Mund halten, als Kari ihn aufhielt.

“Stopp Keru. Ich hole noch zwei Becher, damit wir besser zählen können, wieviel wir trinken.”

T.K. senkte die Flasche und nickte. “Gut dass du mitdenkst.”

“Ich bin halt schlauer als du.” Kari lachte auf, als sie T.K.s Faust auswich und aufsprang. Der Blonde sah ihr grinsend hinterher, als sie auf die Bar zuhielt.
 

“Was willst du denn hier?” fragte Tai und sah seine Schwester misstrauisch an.

“Wir brauchen noch Becher. Das ist doch erlaubt, oder?”

Matt unterdrückte ein Grinsen, als er sah wie Kari ihren Bruder mit hervorgestrecktem Kinn herausfordernd ansah.

Der Braunhaarige schnaubte. “Nimm.”

“Danke.” Kari schüttelte den Kopf und griff nach den Bechern. Gleich darauf griff sie noch nach einem daliegenden Filzstift und schrieb ihren und T.K.s Namen auf die Becher. Den Stift behielt sie dann gleich in der Hand mit den Bechern. Dieser würde ihnen auch noch nützlich sein, um eine Strichliste auf ihren Bechern zu machen, wieviel sie jeweils schon getrunken hatten. Ihr Blick fiel auf die vor ihr stehenden Flaschen.

“Brauchst du noch was Kari?” Sie zuckte zusammen, als sie Tais Stimme hörte.

“Meine Ruhe vor dir.” erwiderte sie und sah ihn an.

“Dafür gibt es eine einfach Lösung. Geh nach Hause.”

Kari kniff ihre Augen zusammen und wollte gerade etwas erwidern, als Matt ihr eine Hand auf die Schulter legte. “Hör nicht auf deinen Bruder Kari. Ich habe dich eingeladen und nur ich kann dich ausladen.”

Der Blick der Braunhaarigen hob sich kurz zu Matt und richtete sich dann gleich wieder auf Tai. “Siehst du?” Sie streckte ihm die Zunge heraus, was bei dem Älteren nur ein “Pfft.” auslöste.

Kari sah an Tai vorbei und riss die Augen auf. “Was macht Mimi denn da?”

“Was?” Sofort drehte Tai sich herum um zu Mimi sehen zu können.

Auch Matt blickte zu der Braunhaarigen hinüber, was Kari nutzte, um blitzschnell zu einer Flasche zu greifen. Sie drehte sich herum und lief schnell zu T.K., der wartend auf dem Kissenberg saß und auf die Braunhaarige wartete.
 

“Da bist du ja endlich wieder. Hast du die Becher erst noch kaufen müssen Hika? Du hast ja ewig gebraucht.” begrüßte er sie grinsend.

Die Braunhaarige streckte auch ihm die Zunge heraus. “Tzz… Von wegen, schau mal, was ich uns noch besorgt habe.” Sie hob grinsend die Flasche Wodka-Feige hoch, die sie hatte mitgehen lassen.

T.K.s Augen weiteten sich beeindruckt. “Nicht schlecht Hika.”

“Siehst du? Und ich musste Tai und Matt noch ablenken. Die Beiden standen nämlich immer noch an der Bar. Und dass ich mir Becher mitnehmen durfte, war auch schon ein Wunder. Tai hat echt blöd rumgemacht.”

“Ich würde sagen, darauf trinken wir.” T.K. nahm Kari die Becher aus der Hand, stellte sie vor sich auf den Boden und schenkte beide erstmal bis zum Rand mit Wodka-O voll. Er hob sie hoch, reichte einen Kari und stieß mit ihr an. “Auf uns beide.”

“Und auf unsere Wetten.” Kari grinste genauso breit wie T.K., stieß mit ihm an und beide kippten den Inhalt des Bechers auf Ex.

16. August - Frühmorgens

“Lass uns die Beiden nach Hause bringen.” seufzte Yolei und blickte auf das Paar hinunter, das kichernd in der Ecke saß und keinen vernünftigen Satz mehr hervor bekam.

“Oh man… ich bekomme echt Ärger von meiner Mutter.” murmelte Tai, der hinter Yolei auftauchte und ihr über die Schulter sah.

“Das glaube ich auch.” fügte Mimi hinzu, griff nach Tais Hüfte und sah an dem Braunhaarigen vorbei.

Der bekam rote Wangen. Mimis Hände auf seiner Hüfte ließen in ihm den Wunsch aufkommen, dass sie ihr Arme ganz um ihn legte und sich von hinten an ihn schmiegte.

“Ich bekomme auch Ärger… aber ich glaube meine Mutter ist heute Nacht gar nicht da. Wie bekomme ich ihn den überhaupt nach Hause?” murmelte Matt und sah seinen Bruder genau so fassungslos an, wie Tai zuvor Kari angesehen hatte.

“Wir bringen ihn nach Hause Matt, nicht wahr Cody?” Yolei sah den Braunhaarigen an, der nickte.

“Und ich nehme Kari irgendwie mit.” murmelte Tai.

“Das musst du gar nicht. Es war ausgemacht, dass sie heute bei mir schläft.” erwiderte Yolei.

Der Ältere sah erleichtert auf. “Das ist gut, dann bekommt unsere Mutter gar nicht mit, dass die Kleine sich so sinnungslos betrunken hat.”
 

“Na dann, holen wir die Beiden mal da hoch.” Matt schob Yolei zur Seite und griff nach seinem kleinen Bruder, um diesen hochzuziehen. Dass dieser dabei einen Lachflash bekam und Kari ansteckte, half auch nicht besonders.

“Du bis de besse Bude der Welt Yama.” lallte er und sah seinem Bruder in die Augen.

Dieser seufzte auf. “Du auch T.K. Aber jetzt musst du nach Hause.”

“Nach Hause… au ja, komm Hika, gehen wir nach Hause.” T.K. beugte sich zu seiner besten Freundin und flog dabei fast wieder um. Matt konnte ihn gerade noch festhalten.

Yolei sah die beiden Blonden mit großen Augen an. “Wie sollen wir den denn nach Hause bekommen?” fragte sie ungläubig.

“Ich komme mit und helfe dir, euch dabei.” sagte Ken und sah die Lilahaarige an.

Diese bekam rote Wangen. “Wirklich?” Der Schwarzhaarige nickte und bekam dafür ein strahlendes Lächeln geschenkt. “Danke schön Ken.”

“Das mache ich doch gerne.” erwiderte dieser und bekam ebenfalls rote Wangen.

“Und Kari?” fragte Mimi, die ihre Hände immer noch nicht von Tais Hüften genommen hatte. Tai hatte das Gefühl, dass sie sogar noch näher an ihn herangetreten war und traute sich daher nicht, nur einen kleinen Schritt in eine andere Richtung zu machen. Daher beobachtete er nur, wie Yolei Kari an den Händen packte und hochzog. Die Braunhaarige taumelte ebenfalls und Yolei fing sie gerade noch auf. Kari kicherte, ebenso T.K.

“Dann gehen wir doch besser mal.” murmelte Yolei, griff nach Karis Arm, während Ken nach T.K.s griff und Cody ebenfalls zu dem Blonden ging. Sie verabschiedeten sich und machten sich mit den beiden betrunkenen Freunden auf den Heimweg.
 

Bei dem Haus angekommen, in dem T.K, Yolei und Cody wohnten, waren sie alle ziemlich erleichtert, dass sie ohne allzu große Zwischenfälle nach Hause gekommen waren. Ken warf einen Blick auf Kari und T.K., die wieder aufeinander hingen und aufeinander einredeten. Er seufzte auf. Zum Glück war Davis bereits früher gegangen. Sein bester Freund hatte den ganzen Abend über vor Eifersucht geschäumt und war irgendwann mit der Bemerkung “dass er es nicht mehr ertragen würde, die Beiden so zu sehen” gegangen. “Bringen wir die Beiden voll nach Hause.” meinte er und griff erneut nach T.K.s Arm, den er in den Aufzug hinein führte. Yolei und Cody folgten ihm mit Kari. In dem Stockwerk, in dem T.K. wohnte, stiegen sie wieder auf.

Der Blonde beugte sich erneut zu seiner besten Freundin. “Wetten, dass du dich nicht traust, bei mir zu übernachten?” lallte er.

Die Braunhaarige kicherte. “Doch, tue ich.”

“Haltet ihr das für eine gute Idee?” fragte Yolei zweifelnd.

“Doch, natürlich.” antwortete T.K. und Kari nickte bekräftigend.

“Wäre nicht das erste Mal.” fügte die Braunhaarige noch hinzu.

“Du wolltest bei mir übernachten.” stellte Yolei klar.

“Ich will aber, dass sie bei mir übernachtet. Wir haben noch so viel zu bereden.” rief T.K. und zog Kari in seine Arme.

Die nickte erneut. “Ja, ganz viel.”
 

“Lass sie einfach Yolei. Die fallen drinnen ins Bett und schlafen bis morgen durch.” meinte Cody und winkte ab. Er wollte einfach nur noch ins Bett und schlafen. Es war immerhin schon nach zwei und Matt hatte sehr früh angefangen zu feiern.

“Cody hat recht. Lass die Beiden einfach Yolei. Die stellen sicher nichts mehr an.” Ken legte der Lilahaarigen eine Hand auf die Schulter. Diese sah ihn zweifelnd an und anschließend zu Kari und T.K., die fleißig nickten.

“Wir machen nichts.” Kari sah Yolei bittend an.

“Wirklich nichts!” fügte T.K. hinzu und richtete ebenfalls einen Hundeblick auf die Lilahaarige.

Die seufzte auf und gab schließlich nach. “Na gut. Gib mir deinen Schlüssel T.K.”

“Schläfst du auch da?” erwiderte dieser und sah Yolei fragend an.

“Nein, aber du bekommst mit Sicherheit die Türe nicht mehr auf.”

T.K. dachte einen Moment nach und nickte dann. “Das könnte stimmen.” Kari neben ihm kicherte, während der Blonde umständlich seinen Schlüssel hervorkramte. “Hier.” Er hielt ihn stolz Yolei entgegen, die ihn kopfschüttelnd aus seiner Hand nahm und die Türe zu der Wohnung von Takaishis öffnete.

“Gute Nacht.” riefen Kari und T.K. und taumelten in den Flur hinein. Die Türe schloss sich hinter ihnen und die drei im Flur Stehenden seufzten auf.

“Ob das so eine gute Idee war?” Yolei sah zweifelnd auf die Türe. Als sich eine Hand auf ihre Schulter legte, drehte sie sich fragend zu Ken um.

“Sieh es so, wenn Kari sich heute Nacht übergeben muss, musst du nicht neben ihr an der Kloschüssel stehen.”

Ein Schmunzeln trat auf die Züge der Lilahaarigen. “Das stimmt wohl.”

“Kommt ihr endlich?” rief in dem Moment Cody. Der Jüngere stand bereits im Aufzug und hielt die Türe noch auf.

“Ich bringe dich noch hoch.” sagte Ken zu Yolei und lächelte diese an, was dazu sorgte, dass deren Wangen rot wurde.

“Das freut mich.” murmelte sie. “Wir kommen.” rief sie dann Cody zu.
 

In der Wohnung von Takaishis standen Kari und T.K. im Flur und zogen umständlich ihre Schuhe aus, die sie einfach fallen ließen. Lachend taumelten sie in T.K.s Zimmer, wo der Blonde sich, ohne das Licht anzumachen, auf sein Bett setzte.

“Man sind wir betrunken.” lallte er.

“Das stimmt.” erwiderte Kari und kicherte.

“Wer von uns hat die Wette gewonnen?” fragte T.K. und sah seine beste Freundin an, die endlich die Türe geschlossen bekam und sich dann zu ihm umdrehte.

“Ich glaube wir beide.”

“Ja, da stimme ich dir zu. Wir müssen noch mehr wetten. Eine Idee?”

Kari trat zu T.K. ans Bett und beugte sich zu ihm hinunter. “Auf jeden Fall werde ich gewinnen.”

“Das denkst nur du Hika.”

“Natürlich. Und du?”

“Dass ich dich besiegen werde.”
 

Kari schüttelte ihren Kopf. “Sicher nicht.” Ein Gedanke kam ihr in den Kopf. Das war sicher nur deshalb so, weil Mimi ihr diese Gedanken die letzten Wochen ständig in den Kopf gepflanzt hatte und der Alkohol sie nicht nachdenken ließ. Sie beugte sich noch weiter nach vorne um T.K. in die Augen zu sehen. Dabei drehte es sie und sie musste kichern. Sie versuchte ihren Blick auf den Blonden zu fokussieren, was mehr schlecht als recht gelang. An eventuelle Konsequenzen dachte sie in diesem Moment nicht. “Wetten dass,” brachte sie lallend hervor, “du dich nicht traust, mich zu küssen?”

T.K. sah sie mit großen Augen an, bevor er sich zu ihr lehnte. “Wetten dass, “ entgegnete er “du denn Kuss nicht erwiderst?”

Dann streckte er sich zu ihr und presste seine Lippen fest auf die der Braunhaarigen. Kari spürte, wie ihr Herz stärker zu schlagen begann. T.K.s Lippen auf ihren fühlten sich einfach gut an. Sie streichelte sanft mit ihrer Zunge über seine Lippen. Mit einem Keuchen öffnete T.K. diese und hieß Karis Zunge in seinem Mund mit seiner eigenen Willkommen. Er griff nach Karis Taille und vertiefte den Kuss. Nach einiger Zeit lösten sie sich voneinander.

“Wetten, dass du dich nicht traust weiter zu machen?” flüsterte Kari leise.

T.K. erwiderte ihren Blick lächelnd und zog die Braunhaarige an ihrer Hüfte näher zu sich. Er streckte sich zu ihr, ließ seine Lippen erneut sanft über ihre gleiten, bevor er sich einen Weg ihren Hals hinab bahnte. Seine Hände ließ er über ihre Seite nach oben wandern, bevor er nach den breiten Trägern ihres Kleides griff und diese zur Seite strich, um seine Lippen anschließend über ihre Schultern und das Schlüsselbein gleiten zu lassen. Seine Zunge ließ er ebenfalls über diese Stellen gleiten.
 

Kari seufzte leise auf und T.K. sah mit einem unergründlichen Lächeln zu ihr auf.

“Wetten, dass du nicht weiter machst?” fragte er.

Die Braunhaarige biss sich auf die Lippen, bevor sie kurzerhand zu ihrem Rücken langte und den Reißverschluss ihres Kleides aufzog und es zu ihren Füßen auf den Boden fallen ließ. “Wetten,” sie beugte sich wieder zu dem Blonden und legte eine Hand auf seine Schulter “dass du dich das nicht traust?”

“Glaubst du wirklich?” fragte T.K., der Karis nun nur noch von einem Slip und ihrem BH bedeckten Körper genau musterte. Er zog sein T-Shirt über seinen Kopf und warf es auf den Boden. Dann stand er auf, öffnete er noch seine Jeans und warf diese gleich darauf auch zu Boden, so dass er nur noch in seiner Boxershort da stand. Er sah zu Kari, die nun ihn mit großen Augen musterte.

“Und jetzt?” fragte sie leise, als ihr Blick auf seinen traf.

Der Blonde zuckte mit seinen Schultern. “Was wettest du noch?”

Auf Karis Züge schlich sich ein Lächeln. “Dass du dich nicht nochmal traust, mich zu küssen.”

“Die Wette gewinne ich gerne.” murmelte T.K., griff nach Karis Nacken um sie näher an sich zu ziehen und seine Lippen erneut auf ihre zu legen.
 

Die Hände der Braunhaarigen lagen erneut erst auf T.K.s Schultern, um dann langsam auf seine Brust zu gleiten. T.K. zog sie noch näher an sich. Ihre Zungen spielten wie wild miteinander, während das Feuer und die Leidenschaft in ihnen immer stärker zu brennen begann. Nach wenigen Minuten lagen ihre Hände nicht mehr ruhig auf dem Gegenüber sondern streichelten, berührten, fühlten wie verrückt die Haut und den Körper des Anderen. T.K.s Hände streichelten über Karis Rücken und presste die Braunhaarige immer enger an sich. Er blieb an Karis BH hängen und zögerte einen Moment. Die Braunhaarige löste ihre Lippen von seinen und sah zu dem Blonden auf.

“Wetten du traust dich nicht?” fragte sie leise, woraufhin der Blonde leise lachte.

Zumindest einen Moment lang, dann biss er sich auf die Lippe, während er an Karis BH herumzerrte, der sich einfach nicht öffnen lassen wollte. Das entlockte der Braunhaarigen ein Lächeln und sie griff ebenfalls an den Verschluss ihres BHs, denn sie mit einer kurzen Bewegung öffnete.

T.K. sah sie an, bevor er grinste. “Das lerne ich auch noch, versprochen.”

“Willst du wetten?” fragte Kari grinsend, woraufhin T.K. nickte.

“Worauf du wetten kannst Hika.” Er griff nach den BHträgern und streifte sie ebenfalls über Karis Schultern. “Wetten, dass du dich nicht traust, ihn voll auszuziehen?” murmelte er heiser und sah in die Augen der Braunhaarigen, die er in der Dunkelheit glitzern erkennen konnte.

“Pfft.” kam als Antwort und gleich darauf segelte auch dieses Kleidungsstück in Richtung des Bodens.
 

Kari drehte sich herum und ging die paar Schritte auf T.K.s Bett zu. Der Blick des Blonden war auf ihren nackten Rücken gerichtet. Durch ihre kurzen Haare konnte er ihren langen Hals gut erkennen, ihren Nacken, die Schulterblätter, die schmale Taille und ihre schlanken Beine.

Er schluckte. Was machten sie hier eigentlich? Doch noch bevor der Gedanke in sein alkoholverhangenes Gehirn dringen konnte, sah Kari ihn über ihre Schulter hinweg an.

“Wetten, dass du dich nicht mit mir in ein Bett traust?”

“Und das ist mein einfachster Wettgewinn.” antwortete T.K. grinsend, machte einen Satz nach vorne, streckte beide Hände nach der Braunhaarigen aus und riss sie mit sich aufs Bett, wo er sich mit ihr herumwälzte. Beide lachten laut auf, wurden jedoch kurz darauf ganz still, als ihnen bewusst wurde, wie sie im Bett lagen. T.K.s Arme waren um Karis Hüfte und ihren Rücken geschlungen, während Karis erneut an seiner Hüfte lagen. Ihre nackten Oberkörper waren aneinander gepresst und ihre Beine ineinander verhakt.

Als Kari aufblickte, waren ihre Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Sie sahen sich nur einen Moment in die Augen, ehe sie ihre Lippen wieder fest aufeinanderpressten. Die Braunhaarige konnte T.K.s Erregung deutlich durch seine Boxershort spüren und als er sich kurzerhand herumdrehte, so dass sie nun unter ihm lag, stöhnte sie laut auf, als er sich an ihr rieb.
 

“Wetten, dass du dich nicht traust, deinen Slip auszuziehen?” flüsterte er kurz darauf heiser an ihrem Ohr und knabberte daran.

“Wetten,” brachte Kari erstickt hervor, “dass du dich nicht traust, deine Boxershort auszuziehen?”

“Wetten, dass du dich nicht traust, sie mir auszuziehen?” flüsterte T.K. und liebkoste nun ihren Hals.

Karis Hand wanderte nun zu dem Bund von T.K.s letztem Kleidungsstück. “Wetten, dass du dich nicht traust, mir meinen Slip auszuziehen?” entgegnete Kari und zog langsam an T.K.s Boxershort.

Der Blonde lachte leise, bevor er sich aufrichtete, nach Karis knappen Slip griff und diesen langsam herunterzog. Als er ihn über ihre Füße zog und dann zu ihrem Kleid warf, griff Kari nach seiner Boxershort und zog stärker daran. Der Blonde half ihr und warf diese dann ebenfalls neben das Bett. Anschließend ließ er seinen Blick über das nackte Mädchen in seinem Bett wandern. Er schluckte, bevor er seine Hand ausstreckte und sie langsam über ihren flachen Bauch und zu ihren Brüsten wandern ließ, über die er schließlich ehrfurchtsvoll streichelte. “Wetten, dass du dich nicht mehr traust?” flüsterte Kari heiser.

“Wetten, dass doch?” erwiderte T.K. und beugte sich hinunter, um sachte eine ihrer aufgerichteten Brustwarzen in seinen Mund zu nehmen und daran zu saugen. Kari unter ihm stöhnte auf und bäumte sich ihm entgegen. Das forderte T.K. auf, sie noch mehr zu berühren, mit seinen Händen, seinen Lippen und seiner Zunge. Nach einiger Zeit hob er seinen Kopf, um Kari erneut auf den Mund zu küssen. Er schob sich langsam auf sie, ohne den Kuss zu unterbrechen.

Es war Kari, die sich schließlich von ihm löste. “Wetten, dass du den letzten Schritt nicht machst?” fragte sie heiser.

T.K. sagte nichts, sondern legte erneut seine Lippen auf Karis, bevor er die letzte Grenze überwand.

16. August

Kari wachte mit pochendem Kopf, brennenden Augen und furchtbarer Übelkeit auf. Ihr Mund war trocken und sie blinzelte angestrengt, um klar sehen zu können. Alles um sie herum schien sich zu drehen. Sie erkannte, dass sie nicht in ihrem Bett lag und setzte sich langsam auf. Dabei rutschte ein Arm ihren Oberkörper herab und landete auf ihren Oberschenkeln. Verwirrt sah sie an sich herab und auf den Arm. Da drang langsam in ihren Kopf, dass sie nackt war. Panik stieg in ihr auf. Vorsichtig drehte sie ihren Kopf, um zu demjenigen zu sehen, der neben ihr lag. Sie hatte gleich erkannt, dass sie in T.K.s Zimmer war, als sie den Blonden jetzt aber tatsächlich neben sich sah, setzte der Schock ein und sie begann zu zittern. "Nein." wimmerte sie leise. T.K. schien ebenfalls nackt zu sein. Er lag auf seinem Bauch direkt neben ihr, die Bettdecke ging bis zu seiner Hüfte und Kari hatte einen guten Blick auf seinen nackten Rücken. Ein Bein hatte er aus der Decke herausgestreckt, sein linker Arm lag über seinem Kopf, während der rechte nun auf Karis Beinen lag. Der Blick der Braunhaarigen wanderte mit weitaufgerissenen Augen zu T.K.s Gesicht. Er schlief noch, seine blonden Haare waren verwuschelt und hingen ihm ins Gesicht, während er einen völlig entspannten Gesichtsausdruck hatte.
 

Kari hob vorsichtig seinen Arm an und legte ihn neben sich. Anschließend schob sie die Bettdecke zur Seite und schwang die Beine über die Bettkante. Kaum dass sie stand spürte sie, wie etwas Klebriges die Innenseite ihrer Oberschenkel hinunter lief. "Nein, nein, nein." wimmerte sie erneut, während sie nach ihrem Slip griff und diesen schnell anzog. Gleich folgten auch noch ihr BH und ihr Kleid. Dabei sah sie die ganze Zeit über ängstlich zu dem Blonden auf dem Bett, voller Angst, dass dieser aufwachen würde. Was sollte sie ihm denn sagen? Karis Herz schlug stark gegen ihren Brustkorb, während ihr Kopf immer noch heftig pochte. Sie versuchte die Kopfschmerzen und die Übelkeit zu verdrängen, während sie nach ihrer Handtasche griff und zur Türe ging. Gerade als sie die Türklinke leise herunter drückte, hörte sie hinter sich ein Rascheln und drehte sich mit großen Augen um. Als sie sah, dass T.K. sich nur herumgedreht hatte und friedlich weiter schlief, atmete sie schon fast erleichtert aus, ehe sie voller Panik aus dem Zimmer und anschließend aus der Wohnung stürzte.
 

Mit tränenüberströmten Gesicht kam sie zu Hause an und verschwand sofort im Bad. Auf dem Weg hatte sie einen Blick auf die Uhr geworfen. Es war erst halb sechs Uhr morgens und so lag ihre ganze Familie noch im Bett, immerhin war es Sonntag. Ihre Eltern schliefen sonntags immer aus und Tai lag sowieso immer ewig im Bett. Und so wie er gestern bei Matts Geburtstagsparty gefeiert hatte, befand er sich sicher auch in einem fast komatösen Zustand. Im Badezimmer angekommen, zog Kari ihr Kleid und auch ihre Unterwäsche aus und warf diese in den Wäschekorb. Dabei bemerkte sie das Blut, das in ihrem Slip war. Und es war auch immer noch klebrig zwischen ihren Oberschenkeln. Sie konnte sich denken, was das war…
 

Mit einer Handbewegung drehte sie das Wasser in der Dusche auf und sprang unter diese, als das Wasser warm genug war. Kaum stand sie unter dem Duschstrahl, fing sie laut an mit schluchzen. Was hatte sie nur getan? Was hatten sie getan?

T.K. war ihr bester Freund und das schon so viele Jahre. Und nun hatten sie miteinander geschlafen! Und das nur, weil sie gestern zu viel getrunken hatten. Nach einer Viertelstunde verließ Kari die Dusche wieder, griff nach ihrem Handtuch und huschte schnell in ihr Zimmer. Dort griff sie nach ihrem Schlaf-T-Shirt und ließ sich ins Bett fallen. Ihre Bettdecke zog sie wieder über ihren Kopf und unter schluchzen schlief sie schließlich ein.
 

Als sie Stunden später von einem Klopfen an der Türe geweckt wurde, dröhnte ihr Kopf immer noch.

“Guten Morgen. Ich wollte nur nach sehen, ob du schon da bist Schatz.” sagte ihre Mutter und lächelte das Mädchen an.

“Ja.” murmelte diese und versuchte dem Blick ihrer Mutter auszuweichen. Konnte diese ihr ansehen, was gestern Nacht passiert war? Dass sie mit einem Jungen geschlafen hatte? Dass sie mit Takeru geschlafen hatte?

“Ich dachte Kari wollte bei Yolei übernachten?” rief Tai und sah seiner Mutter über die Schulter.

“Ich… ich habe mich anders entschieden.” murmelte Kari und sah auf den Boden, wo noch Kleider lagen, die sie gestern auf der Suche nach dem perfekten Outfit aus ihrem Kleiderschrank gezogen und dann einfach auf dem Boden liegen hatte lassen. “Ich geh ins Bad.” murmelte sie, stand auf und drückte sich an ihrer Mutter und Tai vorbei, bevor sie im Badezimmer verschwand. Als sie einen Blick in den Spiegel über dem Waschbecken warf, zuckte sie zusammen. Sie sah nicht gut aus. Ihre Gesichtsfarbe schwankte zwischen blass und grau, dunkle Augenringe zierten gerötete Augen und ihre Lippen sahen durch die Trockenheit schmal aus. Ihre Haare standen ab.

Während sie in den Spiegel sah, ging wieder das Mantra durch ihren Kopf, dass sie verfolgte, seit sie in T.K.s Bett aufgewacht war. `Was haben wir getan?´
 

Als sie sich ansah, drang plötzlich ein Gedanke in ihren Kopf und sie riss ihre Augen weit auf. Sie hatten nicht verhütet! Die Übelkeit die abgeklungen war, kam mit einem Schlag zurück und Kari schaffte es gerade noch den Klodeckel aufzureißen, bevor sie sich lautstark übergeben musste.

“Alles in Ordnung Schatz?” fragte ihre Mutter besorgt. Sie hatte die Geräusche draußen im Flur gehört und die Badezimmertüre geöffnet.

“Mach dir keinen Kopf Mama. Die Kleine hat gestern ordentlich gebechert und das ist jetzt vermutlich ganz normal. Ich meine, die hat mehr getrunken als ich und das muss etwas heißen!” rief Tai vom Esstisch aus, ohne darüber nachzudenken, was er von sich gab.

Yuuko drehte sich zu ihrem Sohn um und sah diesen böse an. “Und deine Aufgabe, Taichi, ist es, nach deiner Schwester zu sehen und sie von genau so etwas abzuhalten. Herrgott, sie ist schließlich erst 16!”

Während Yuuko ins Bad ging und ihrer Tochter über den Rücken streichelte, saß Tai fassungslos am Esstisch. Bekam jetzt wirklich er die Schuld dafür, dass seine Schwester zu viel getrunken hatte? Missmutig begann er in seinem Essen herum zu stochern.
 

Nach einiger Zeit kam seine Mutter zu ihm. “Kari liegt wieder in ihrem Bett.”

“Du darfst mir nicht die Schuld dafür geben Mama!” stieß Tai hervor.

Yuuko schüttelte ihren Kopf. “Es ist trotzdem deine Aufgabe als großer Bruder, darauf zu achten, dass deiner Schwester so etwas eigentlich nicht passiert. Und immerhin warst du ja auch auf Matts Geburtstag. Ich weiß, dass er auch Karis Freund ist, aber er ist dein bester Freund.”

“Ich habe versucht Kari vom Trinken abzuhalten, aber ich konnte es nicht. Daher ist es wirklich nicht fair, mir die Schuld zu geben!” reagierte Tai immer noch eingeschnappt.

“Auch Hikari wird ihre Strafe bekommen, glaube mir Taichi. Trotzdem möchte ich es dir ans Herz legen. Und ja, ich weiß, dass sie eine eigenständige Person ist und ich will auch gar nicht, dass du sie überwachst, sondern nur, dass genau so etwas nicht passiert, kannst du das verstehen?”

Tai nickte. Er verstand seine Mutter ja. “T.K. geht es vermutlich genau so bescheiden wie Kari. Die Beiden haben gestern eine ihrer Wetten daraus gemacht, wer von ihnen mehr verträgt. Dass die ihre Wetten nicht irgendwann satt haben…” murmelte Tai, während Yuuko anfing das Geschirr zu spülen.
 

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Tai hatte recht. Als T.K. aufwacht war, hatte auch er furchtbare Kopfschmerzen und ihm war einfach nur schlecht. Er erinnerte sich noch daran, dass Cody ihn vor seiner Wohnungstüre abgesetzt hatte. Er hatte wohl zu viel getrunken, was auch seine Kopfschmerzen bezeugten. Und Kari… Irgendetwas war doch mit Kari gewesen. Langsam setzte er sich auf und schlug seine Bettdecke zur Seite. Da bemerkte er erst, dass er nackt war.

Verwundert sah er sich um und sah seine Kleidung von gestern am Boden liegen. Er stand voll auf und griff nach seiner Bettdecke, um diese aufzuschütteln. Dabei bemerkte er einen dunklen Fleck auf seinem Bettbezug und beugte sich näher daran, um zu erkennen, was es war. Als er erkannte, dass es Blut war, zuckte er zurück. Hatte er sich etwa verletzt? Aber ihm tat nichts weh. Wo kam das Blut also her?

Und langsam sickerten Bruchstücke von gestern Nacht wieder in seinen Kopf. Kari war mit zu ihm gegangen und wollte hier übernachten. Und dann hatten sie wieder miteinander gewettet. Und das hatte schlussendlich dazu geführt, dass sie hier in seinem Bett gelandet waren… und miteinander geschlafen hatten!

Kari… seine beste Freundin. Und sie war noch Jungfrau gewesen, wie er ja auch. Davon musste das Blut kommen. Fassungslos ließ T.K. sich auf sein Bett sinken. Was hatten sie nur getan?
 

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Kari hatte den ganzen Tag im Bett verbracht und immer wieder geschlafen. Wenn sie wach war, grübelte sie die ganze Zeit darüber nach, was sie nun machen sollte. Sie hatte mit ihrem besten Freund geschlafen. Und nicht verhütet. Was sollte sie nur tun, falls sie jetzt schwanger wäre? Erneut machte sich Panik in ihr breit, wie die ganze Zeit über schon.

Als ihr Digiterminal auf ihrem Nachtisch piepte, blickte sie erschrocken auf. Wer ihr wohl geschrieben hatte? Vielleicht er? Wieder verstärkte sich die Panik in ihr. Für sie beide war es normal sich zu schreiben. Und am Wochenende meistens noch mehr, da sie sich unter der Woche ja jeden Tag in der Schule sahen.

Zögerlich streckte sie ihre Hand aus und griff nach dem Digiterminal. Sie öffnete es und erschrocken stellte sie fest, dass die Nachricht tatsächlich von T.K. war. Immer noch zögernd öffnete sie diese. Was wollte er von ihr? Über ihren Fehler reden? War es überhaupt ein Fehler?

Sie selbst konnte sich kaum noch erinnern. Es war alles so undeutlich in ihrer Erinnerung. Blöder Alkohol. Überhaupt war der Alkohol schuld. Hätten sie gestern nicht so viel getrunken, wäre sicher nichts passiert.
 

Sie öffnete voller Angst die Nachricht. Während sie sie las, zog sie verwirrt ihre Augenbrauen zusammen. Erinnerte T.K. sich etwa nicht an ihre gemeinsame Nacht?
 

Von: Takaishi Takeru

An: Yagami Hikari

Betreff: XX

Hey Hika,

wie gehts dir?

Mir ist so furchtbar schlecht. Nie mehr so viel Alkohol, ja?

Grüße

T.K.
 

T.K. sah ungeduldig auf sein Digiterminal. Er hatte sich nach langem hin und her dazu entschieden, Kari zu schreiben. Normalerweise schrieben sie sich ständig Nachrichten, noch mehr am Wochenende. Aber jetzt… Er hoffte, dass Kari antworten würde. Er wollte wissen, wie es ihr ging. Und auch, wie sie diese Nacht empfunden hatte. Auch wenn er sich an nicht besonders viel erinnern konnte, dass sie miteinander geschlafen hatten, wusste er noch. Und zudem war Kari seine beste Freundin. Er wollte seine beste Freundin nicht wegen einem Fehler verlieren. War es überhaupt ein Fehler?
 

Als sein Digiterminal piepste griff er hastig danach und warf es dadurch fast von seinem Schreibtisch. Er bekam es gerade noch zu fassen. Kari hatte ihm tatsächlich geantwortet.
 

Von: Yagami Hikari

An. Takaishi Takeru

Betreff: AW: XX

Hey Keru,

mir ist auch einfach nur schlecht. Habe mich schon übergeben.

Das mit dem Alkohol sehe ich genauso!

Gehe jetzt wieder ins Bett. Schlaf fehlt mir auch.

Bis Morgen.

Grüße

Kari
 

T.K. starrte fassungslos auf sein Digiterminal. Sie schien sich nicht an gestern Nacht zu erinnern. Na ja, vielleicht war das auch ganz gut so. Immerhin würde das ihre Freundschaft mehr als nur belasten. Er antwortete ihr noch, dass sie gut schlafen sollte und dass sie sich morgen dann ja in der Schule sehen würden, bevor er sein Digiterminal auf die Seite legte und auf sein Bett sah. Vermutlich war es eine gute Idee, heute früh ins Bett zu gehen.
 

Als er sich eine halbe Stunde später ins Bett legte, wälzte er sich einige Zeit unruhig hin und her, bevor er seine Gesicht in sein Kopfkissen drückte. Er schnupperte einen Moment und realisierte dann, dass sein Kopfkissen nach Pfirsich roch, nach Kari. Einen Moment blieb er stocksteif liegen, bevor er den Geruch tief einsog und leise aufseufzte. Nach wenigen Minuten war er schon eingeschlafen.

17. August // 02. September

“Kommst du endlich Kari?” schrie Tai, der im Flur stand und seine Schuhe anzog. Verwirrt schüttelte er den Kopf, als Kari angeschlurft kam. “Was ist denn mit dir los? Du bist später dran als ich. Noch so viel Restalkohol?” Verwirrt sah der Braunhaarige die Jüngere an, die lustlos nach ihren Schuhen griff.

“Vermutlich.” murmelte sie. Was sollte sie denn sonst sagen? Dass sie Angst davor hatte, auf ihren besten Freund zu treffen, mit dem sie am Wochenende im Vollrausch ihr erstes Mal hatte und nun vielleicht schwanger von ihm sein könnte, da sie nicht verhütet hatten? Nein, das wollte Tai sicher nicht hören.

“Jetzt komm schon!” drängte dieser Kari nun und schleifte sie hinter sich schon fast aus der Wohnung heraus. “Was ist eigentlich mit dir los? Erst besäufst du dich und dann lässt du dich so hängen? Jetzt mach schon, wir sind wirklich spät dran!” trieb er die Jüngere an. Schließlich griff er nach ihrer Hand und rannte los, Kari hinter sich herziehend.
 

Gerade als sie am Schultor ankamen, klingelte die Schulglocke.

“Verdammt. Wir sind zu spät.” fluchte Tai. Er warf der Jüngeren einen Blick zu und schüttelte dann verwirrt seinen Kopf. Was war mit ihr los? Normalerweise würde sie auf so etwas sofort antworten, dass er immer zu spät war und es ihm daher ja nichts ausmachen durfte.

In der Aula trennten sie sich voneinander. Während Tai auf der rechten Seite die Treppen nahm und in den zweiten Stock hochsprang, immer zwei Treppenstufen auf einmal nehmend, wand sich Kari der linken Treppe zu. Sie bewegte sich sehr langsam in den ersten Stock hoch und blieb vor ihre Klassenzimmertüre stehen. Die Braunhaarige zögerte einen Moment, bevor sie die Türe aufzog.

“Hikari, du bist zu spät.” stellte Frau Myoto fest und sah das Mädchen an.

“Entschuldigen sie bitte Frau Myoto, mir geht es nicht so gut.” murmelte sie.

Die Lehrerin sah sie nochmal an. “Das sieht man. Na gut, setz dich auf deinen Platz.”

Kari sah erstaunt auf. Sie bekam nicht einmal Ärger für ihr zu spät kommen?
 

Und nun kam der Augenblick der Wahrheit. Sie drehte sich herum und ging auf ihren Platz zu. Dabei versuchte sie jeden Blickkontakt zu T.K. zu vermeiden. Das ließ sich jedoch nicht vermeiden und plötzlich trafen braune Augen auf blaue. Kari spürte, wie ihre Wangen warm wurden.

“Guten Morgen Kari.” riss eine Stimme sie plötzlich aus ihren Gedanken.

Erleichtert wand sich Kari Davis zu. “Guten Morgen.” flüsterte sie, als von vorne Frau Myotos Stimme erklang.

“Daisuke, sei bitte ruhig. Es reicht, wenn Hikari heute zu spät ist, da musst du nicht auch noch laut sein.”

“Entschuldigung Frau Myoto.” murmelte der Braunhaarige und ließ sich auf seinem Stuhl noch etwas tiefer rutschen.
 

Kari setzte sich auf ihren Stuhl und erwiderte das leise “Guten Morgen” ihres Nebensitzers. Sie kramte schnell ihre Sachen aus ihrem Rucksack und konzentrierte sich dann auf das, was Frau Myoto an der Tafel vorne von sich gab.

Nach einiger Zeit wurde ein Zettel zu ihr geschoben. >Alles in Ordnung mit dir? Du siehst wirklich nicht gut aus.<

Kari sah das Zettelchen mit großen Augen an. Zögerlich zog sie es zu sich. Sie warf einen kurzen Blick zu T.K. Dieser erwiderte ihren Blick besorgt. Erneut sah die Braunhaarige auf das Zettelchen und hob langsam ihren Stift. >Mir ist immer noch schlecht.<

T.K. nahm das Zettelchen und nickte. >So viel Alkohol dürfen wir wirklich nicht mehr trinken. Ich hatte heute Morgen noch leichte Kopfschmerzen. Aber Übelkeit ist schlimmer... <

Kari nickte leicht. >Kopfschmerzen hatte ich auch.< Kurz hielt sie inne und überlegte sich, ob sie auch noch `und zu wenig Schlaf´ aufschreiben sollte, ließ es dann aber lieber bleiben. Sie wollte T.K. nicht an ihre gemeinsame Nacht erinnern, falls er sich tatsächlich nicht mehr erinnerte… aber er reagierte bisher völlig normal, so wie er es immer tat. >Hören wir das nächste Mal einfach auf unsere Brüder, wenn sie sagen, dass wir uns vom Alkohol fernhalten sollen.<

T.K. lachte leise auf, als er Karis Erwiderung las. >Die Beiden fallen rückwärts vom Stuhl, wenn sie jemals mitbekommen sollten, dass wir uns überlegen, auf sie zu hören.< Er schob das Zettelchen erneut zu Kari.

Als er sie leise glucksen hörte, drehte er sich zu ihr und sah sie an. Sie erwiderte mit einem Schmunzeln seinen Blick. T.K. wurde warm ums Herz. Sie schien ihm ihre gemeinsame Nacht nicht übel zu nehmen. Konnte sie sich überhaupt daran erinnern? Wobei es ja seltsam wäre, wenn nicht. Als sie aufgestanden und gegangen war, war er ja schließlich noch nackt im Bett gelegen. Und sie war sicher auch nackt gewesen… Und das Blut…

“Takeru? Kannst du mir die Frage beantworten?” riss Frau Myoto den Blonden aus seinen Gedanken.

“Entschuldigung?” stammelte er und sah seine Lehrerin an.

“Ich habe eine Frage gestellt Takeru. Hast du aufgepasst?”

“Ich…” murmelte T.K. und blickte verwirrt auf das Buch vor sich. Kari hatte ihre Hand auf eine Stelle gelegt und tippte leicht mit dem Finger darauf. Schnell las er diese Stelle vor.

“Richtig Takeru. Danke Hikari. Und jetzt passt bitte beide auf.” Frau Myoto drehte sich herum und machte weiter.

“Danke Hika.” murmelte T.K., griff nach ihrer Hand und drückte diese leicht.

Kari zuckte bei seiner Berührung zusammen und zog sofort ihre Hand aus seiner. Um die Bewegung zu überspielen, griff sie nach ihrem Mäppchen und kramte darin herum. “Kein Problem.” murmelte sie noch.
 

---
 

“Gehst du zum Tanzen?” fragte T.K. Kari leise, als sie nach ihrer letzten Schulstunde für heute ihre Sachen zusammen packten. Die Beiden waren die Letzten in der Klasse.

Die Braunhaarige schüttelte ihren Kopf. “Nein, ich gehe direkt nach Hause. Mit ist noch nicht so gut.”

“Ach so.” T.K. kippelte nervös auf seinem Stuhl herum. Sollte er die Braunhaarige noch ansprechen? Sollte er sie fragen, an was sie sich erinnerte und was sie über ihre gemeinsame Nacht dachte?

“Du gehst Basketball spielen?” fragte sie nun.

T.K. nickte. “Ja. Dir scheint der Alkohol härter zuzusetzen als mir. Geh nach Hause und ruh dich aus.” Er sah ihr aufmerksam ins Gesicht. Kari nickte. Ihre Augen flackerten einen Moment unruhig auf, das konnte aber wirklich daran liegen, dass es ihr immer noch nicht gut ging. Dann drehte sie ihr Gesicht auch schon weg.

T.K. seufzte. “Na gut.” Er stand auf und lächelte die Braunhaarige an. “Wir sehen uns morgen. Bis dann Kari.”

“Bis dann.”
 

Die Braunhaarige sah dem Blonden hinterher, als dieser das Klassenzimmer verließ. Sie biss sich auf die Lippe, während sich eine Träne den Weg über ihre Wange hinunter bahnte. Sie wischte diese unwirsch weg. T.K. ging mit ihr ganz normal um. Vermutlich erinnerte er sich gar nicht an ihre gemeinsame Nacht. Kurz durchzuckte ein scharfer Schmerz ihr Herz, dann setzte Kari sich aufrechter hin. Das war aber ganz gut so, denn dann konnten sie weiter Freunde bleiben. Sie musste sich jetzt selbst einfach zusammenreißen und sich ebenfalls normal verhalten, dass er nichts merkte. Egal wie schwer es ihr fiel. Kari nickte. Doch, sie würde sich Mühe geben, damit sie ihren besten Freund nicht wegen eines blöden Fehler verlieren würde.
 

T.K. schloss die Klassenzimmertüre hinter sich und machte sich auf den Weg zu seinem Spind. Er zog seine Augenbrauen zusammen. Kari schien völlig normal mit ihm umzugehen. Natürlich merkte er ihr an, dass es ihr nicht besonders gut ging, aber das lag nunmal an dem ganzen Alkohol. Der Blonde fasste einen Entschluss. Er würde Kari nicht auf ihre gemeinsame Nacht ansprechen. So konnten sie wenigsten ihre Freundschaft retten, denn die Braunhaarige war für ihn eine der wichtigsten Personen in seinem Leben, wenn nicht sogar die Wichtigste. Er wollte sie nicht verlieren und das bedeutete, diese Nacht einfach zu vergessen. Denn er wollte seine beste Freundin nicht wegen eines blöden Fehlers verlieren.
 

---
 

In den folgenden Wochen versuchten es die Beiden, normal miteinander umzugehen.

Da T.K. sich fast wie immer verhielt, ging Kari davon aus, dass er sich tatsächlich nicht an ihre gemeinsame Nacht erinnerte.

Und T.K. wollte Kari nicht ansprechen, da er Angst vor ihrer Reaktion hatte. Vielleicht war ihr aber auch gar nicht klar, dass sie miteinander geschlafen hatten. Aber egal was, keiner der Beiden wollte in das Wespennetz stechen, dass sich ziemlich sicher öffnen würde, wenn sie ihre gemeinsame Nacht ansprechen würden.
 

Doch trotz aller versuchten Normalität, entfernten sie sich langsam voneinander, da sie in ihrer Freizeit nichts mehr miteinander unternahmen. Immer hatte einer von ihnen etwas zu tun. Da beide erleichtert waren, wenn der Andere mit einer Ausrede daher kam und sie sich nicht nur zu zweit sehen mussten und die Gefahr sich zu verplappern oder durch das Verhalten zu verraten dadurch geringer war, fiel es ihnen nicht einmal auf.
 

Davis jedoch merkte, dass die Beiden anders miteinander umgingen. Auch Mimi fiel dies auf. Ersterer war glücklich darüber, Zweitere machte sich Gedanken, was sie tun sollte, um die Jüngeren wieder näher zusammen zu bringen. Dadurch dass Mimi Tai Nachhilfe in Englisch gab, konnte sie auch bei Kari öfters vorbeisehen. Und da diese jedes Mal herumstotterte und rot wurde, wenn Mimi sie auf den Blonden ansprach, ging Mimi davor aus, dass ihr Plan funktionierte und Kari endlich bemerkte, was sie für ihren angeblich nur besten Freund empfand. Auch mit T.K. hatte sie schon gesprochen und da dessen Reaktion ähnlich wie Karis ausfiel, sah Mimi sich schon fast am Ziel. Nun musste sie sie nur noch zusammenbringen.
 

Da die Braunhaarige fast nichts anderes mehr im Kopf hatte, übersah sie Tai total, der versuchte Zeit mit ihr zu verbringen. Als der Braunhaarige seinen ganzen Mut zusammen nahm und Mimi um ein Date bat, merkte diese es nicht einmal und gab ihm unwissentlich einen Korb.
 

--- 02. September
 

Tai saß Mimi gegenüber, zwischen sich ihre Schulbücher sowie lauter Blätter verteilt. “Please translate these sentences.” Mimi schob ein Blatt vor Tai und deutete auf die Stelle, die sie hören wollte. Tai nahm das Blatt auf und brachte stockend einen Satz nach dem Anderen vor. Mimi sah auf ihr Blatt, auf dem die Sätze ebenfalls standen. Dabei war sie aber völlig abgelenkt und musste an das Gespräch mit Kari von vorher denken. Die Reaktion der Jüngeren deutete immer mehr darauf hin, dass sie in T.K. verliebt war. Ein zufriedenes Lächeln legte sich auf Mimis Züge. Während Tai stammelnd ein Satz nach dem Anderen vorbrachte, nickte die Braunhaarige immer wieder und ließ ab und an ein “Yes” hören.
 

Tai sah auf die Sätze auf dem Blatt und übersetze diese, so gut er konnte. Sollte er Mimi jetzt einfach fragen? Langsam war es doch mal an der Zeit. Und die Braunhaarige würde sicher nicht ablehnen. Immerhin machten sie in letzter Zeit recht viel zusammen. Und richtig gestritten hatten sie auch schon lange nicht mehr. `Jetzt mach schon!´ wies Tai sich selbst zurecht. `Du hast das Wappen des Mutes! Also schaffst du das auch!´

“Do you want to go in cinema with me?” brachte Tai hervor und sah Mimi an.

Diese reagierte erst nicht, schüttelte dann aber ihren Kopf. “No Tai. Please translate again.” entgegnete sie.

Der Braunhaarige sah sie fassungslos an? Nein? Einfach so? Er spürte, wie Enttäuschung und Wut in ihm aufstiegen und stand auf. “Ich habe keine Lust mehr.” knurrte er. “Ich gehe Fußball spielen.”
 

Mimi war in Gedanken wieder bei den beiden Jüngeren, als sie “Cinema” von Tai hörte. Kino? Erstaunt sah sie auf den Zettel in ihren Händen. Sie konnte sich nicht erinnern, dass hier irgendwo ein Kino zu übersetzten war.

“No Tai. Please translate again.” entgegnete sie daher und lächelte den Älteren an. Ihr Gesichtsausdruck änderte sich aber in Verwirrung, als Tai plötzlich aufstand.

“Ich habe keine Lust mehr. Ich gehe Fußball spielen.” knurrte er, griff nach einer Tasche und verließ das Zimmer.

Fassungslos sah Mimi ihm hinterher. Was war denn jetzt mit Tai los? Als sie draußen ein Türknallen hörte, sprang sie auf und ging ebenfalls aus Tais Zimmer hinaus. Der Braunhaarige war aber nirgends mehr zu sehen.

“Was…?” brachte sie hervor. Was hatte den Älteren denn jetzt geritten? Wut begann in ihr zu brodeln. Was hatte sie denn jetzt getan? Nur weil Tai zu blöd zum Englisch übersetzen war? Na der konnte sich weiterhin einbilden, dass sie ihm nochmal helfen würde. So ein Idiot! Wutentbrannt ging sie in Tais Zimmer, schnappte sich ihre Sachen und verließ ebenfalls die Wohnung.

09. September Nachmittags

“Was haben dein Bruder und Mimi eigentlich?” fragte Yolei ihre beste Freundin und setzte sich neben diese auf eine der Bänke auf dem Schulhof.

Kari zuckte mit ihren Schultern. “Ich weiß es nicht. Die Beiden reden schon seit einigen Tagen nicht mehr miteinander. Als ich Mimi mal gefragt habe was los ist, hat sie gesagt, dass Tai ein Idiot ist und er bloß nicht mehr auf die dumme Idee kommen soll, sie noch einmal um Hilfe zu bitten.”

“Und was hat Tai gesagt?”

Erneut zuckte Kari mit ihren Schultern. “Keine Ahnung. Er hat Mimi als blöde Zicke bezeichnet und gesagt, dass sie ihn bloß in Ruhe lassen soll. Ich bezweifle jedoch sehr, dass sie sich das auch gegenseitig gesagt haben.”

“Das glaube ich auch… Die Beiden sind manchmal echt kompliziert.” entgegnete Yolei.

“Apropos kompliziert, was ist das eigentlich zwischen dir und Ken?” Kari schmunzelte, als sie ihren Blick auf die Lilahaarigen neben sich richtete, die mit roten Wangen unruhig auf der Bank hin und her rutschte.

“W-was meinst du denn? Zwischen uns ist doch nichts.” kicherte sie laut und schrill los.

“Spätestens nach der Reaktion gerade eben, meine Liebe, ist völlig klar, dass da mehr als nichts ist.” erwiderte Kari grinsend. “Also?”

Yolei sah auf ihren Schoss und zupfte mit roten Wangen an ihrem Rock herum. “Ken… also er… er hat mich um ein Date gebeten…”

Kari klatschte erfreut in ihre Hände. “Das ist doch toll!” rief sie aus.

Ihre Freundin nickte. “Ja… das schon… aber…”

“Aber was?” Die Braunhaarige sah die neben ihr Sitzende an.

Yolei zuckte mit ihren Schultern. “Ach ich weiß nicht… da ist einfach so viel…”
 

“Hey Kari!” Die beiden Mädchen zuckten zusammen und sahen dann in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war. Während Yolei missmutig ihre Augenbrauen zusammenzog, seufzte Kari auf. Sie wusste zwar nicht genau wieso, aber Davis schien die letzten Wochen noch anhänglicher geworden zu sein. Sie sah zurück zu ihrer Freundin.

“Hast du heute Abend Zeit? Dann kannst du mir in Ruhe alles erzählen, was dich zur Zeit belastet.”

Die Lilahaarige sah Kari dankbar an. “Sehr gerne. Ich muss zwar noch im Laden helfen, aber wenn du Zeit hast können wir uns um sieben treffen.”

Die Braunhaarige nickte lächelnd, bevor sie sich zu ihrem Freund umwand, der jetzt bei ihnen angekommen war. “Davis?” Fragend sah sie ihn an.

“Du Kari, ich wollte dich fragen, was du denn heute Abend machst?”

“Ich bin mit Yolei verabredet. Warum?”

Davis wurde rot, als er von Kari und auch von Yolei genau betrachtet wurde. “Ehm…” meinte er und kratzte sich am Hinterkopf. “Ach weißt du, ich dachte, dass wir vielleicht was miteinander machen könnten…”

Kari und Yolei sahen sich einen Moment an. “Wir könnten am Wochenende ja in den Park.” Davis begann zu strahlen. Das Strahlen fiel aber gleich wieder in sich zusammen, als Kari weitersprach. “Wir könnten einfach alle zusammen an den See gehen. Immerhin ist es noch warm genug, dass wir schwimmen könnten.” Kari sah Yolei zustimmungsheischend an.

Die Lilahaarige unterdrückte ein Grinsen. “Ich wäre auf jeden Fall auch dabei. Schreiben wir einfach eine Email an alle, oder Kari?”

Die Braunhaarige nickte. “Das können wir ja gleich heute Abend machen. Das ist eine tolle Idee Davis.” Lächelnd sah sie den Jungen an, der mit einem enttäuschten Gesichtsausdruck vor ihr stand.

“Ja…” murmelte er.

In dem Moment klingelte die Schulglocke zum Ende der Pause.

“Na dann, gehen wir mal wieder rein… Um sieben bei mir?” Yolei stand auf und sah Kari an.

Die Braunhaarige erwiderte den Blick lächelnd. “Ja.” Anschließend wand sie sich an Davis. “Gehen wir rein?”
 

Der Angesprochene nickte und trottete dann den beiden Mädchen hinterher. Warum hatte er es jetzt nicht auf die Reihe bekommen, Kari zu fragen, ob sie nur etwas zu zweit machten? Nur sie und er. Davis Blick landete auf Yoleis Rücken und er zog seine Augenbrauen zusammen. Gleich darauf schlug er sich seine Hand gegen die Stirn. Das war nicht seine beste Idee gewesen. Ausgerechnet vor der Lilahaarigen! Die würde ihren Mund sicher nicht halten. Einen Moment überlegte er sich, sich bei der nächsten Gelegenheit bei seinem besten Freund über sie zu beschweren. Den Gedanken verwarf er aber im gleichen Moment wieder. Ken würde sich nichts Schlechtes über Yolei anhören. Er schwärmte zur Zeit sowieso ständig von ihr… und selbst war ihm das vermutlich nicht mal klar. Davis seufzte erneut auf. Doch, er würde es schon noch schaffen, etwas mit der Braunhaarigen zu unternehmen. Immerhin unternahm sie nicht mehr soviel mit T.K. Das hatte er deshalb mitbekommen, da er direkt vor den Beiden saß. Normalerweise unterhielten sie sich in der Schule immer darüber, was sie am Tag oder am Wochenende zuvor miteinander erlebt oder gesprochen hatten. Er kam sich dann immer so ausgeschlossen vor und kochte vor Eifersucht. Seit einiger Zeit war das Verhältnis zwischen Kari und T.K. aber irgendwie anders… er konnte nicht erklären was genau anders war, aber die Beiden schienen sich nicht mehr so nahe zu stehen. Und das machte dem Braunhaarigen Hoffnung. Denn dann war Kari für ihn sicher erreichbarer. Davis streckte seinen Rücken durch. Doch, er würde sie schon noch nach einem Date fragen. Dann, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen war.
 

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T.K. griff seine Sporttasche fester und machte sich tief in Gedanken versunken auf den Weg nach Hause. Er seufzte auf. Das zwischen Kari und ihm änderte sich… auch ohne dass sie darüber geredet hatten, was zwischen ihnen passiert war. Wieder einmal überlegte er, ob die Braunhaarige nicht einfach ansprechen sollte. Er konnte sich allerdings nicht vorstellen, was er sagen sollte. Während er darüber nachdachte, was er tun sollte und wie immer zu keiner zufriedenstellenden Lösung kam, lief er langsam nach Hause.

“Hey T.K.” rief hinter ihm eine Stimme und neugierig blieb er stehen.

“Hallo Nami.” begrüßte er die Schwarzhaarige, die ihn anlächelte.

“Kommst du vom Basketball?” fragte sie schüchtern und sah angestrengt auf T.K.s Sporttasche.

Der Blonde schmunzelte. Eigentlich war es ja ganz süß, wie schüchtern sie war. Ähnlich wie Kari. Die war auch eher schüchtern… nur ihm und ihren Freuden gegenüber nicht. T.K. schüttelte leicht seinen Kopf. Und wieder waren seine Gedanken bei der Braunhaarigen, wie ständig in letzter Zeit.

“Ja, ich hatte noch AG. Und du?” beantwortete er dann die Frage der Schwarzhaarigen.

“Ich war noch unterwegs und habe für meine Mutter eingekauft.” entgegnete das Mädchen und hob die beiden Tüten hoch, die sie mit sich trug und die T.K. jetzt erst auffielen.

“Komm, ich helfe dir tragen.” T.K. schob sich seine Sporttasche auf die Schulter und hielt Nami seine Hände entgegen.

Das Mädchen sah im mit roten Wangen in die Augen. “Das musst du nicht T.K.”

“Ich will aber. Also gib sie mir und zeige mir den Weg zu dir nach Hause.”

Ein Lächeln breitete sich auf Namis Zügen aus, als T.K. ihr die Taschen aus der Hand nahm und sie dann neben dem Blonden zu sich nach Hause ging. T.K. unterhielt sich auf dem Weg mit ihr. Es war nett, sich mit Nami zu unterhalten. Sie war ein nettes Mädchen… aber sie war nicht Kari…

09. September Abends

“Hallo Kari.” Yoleis Mutter begrüßte die Braunhaarige, als sie in deren Supermarkt kam um ihre Freundin abzuholen. “Yolei ist gleich da.” fügte Frau Inoue hinzu, als sie Karis suchenden Blick sah.

“Das ist gut.” lachte Kari und im gleichen Moment erklang ein lautes “Hier bin ich schon.” von Yolei.

“Wir gehen nach Hause Mama.” richtete sie anschließend an ihre Mutter.

Die nickte. “Gut. Im Kühlschrank sind noch ein paar Reste. Wenn ihr Hunger habt macht es euch einfach warm.”

“Das machen wir, danke Mama.” erwiderte Yolei, griff nach Karis Arm und zog ihre Freundin mit sich.

“Bis bald Frau Inoue.” brachte die Braunhaarige noch hervor.
 

15 Minuten später saßen die beiden Mädchen mit jeweils einer Schüssel Curry in Yoleis Zimmer auf dem Boden, während sie sich lachend unterhielten. Kari war froh darüber, etwas mit ihrer Freundin machen zu können und daheim einfach raus zu können. Normalerweise hatte sie sehr viel mit T.K. unternommen, unter der Woche oder am Wochenende. Aber seit ihrer gemeinsamen Nacht hatten sie gar nichts mehr nur zu zweit gemacht. Kari hatte in der ersten Zeit ständig Ausreden gefunden, nichts machen zu müssen und T.K. hatte auch oft nicht können. Ob er sich doch noch erinnerte? Aber dann hätte er sie sicherlich angesprochen. Nachdenklich fing Kari an auf ihrer Unterlippe herum zu kauen. Wieder waren ihre Gedanken bei dem Blonden, wie ständig in letzter Zeit. Sie schüttelte leicht ihren Kopf und versuchte sich auf ihre beste Freundin zu konzentrieren, immerhin war sie ihretwegen hier.
 

Yolei plapperte vor sich hin, während Kari sich das restliche Curry in den Mund schob und anschließend die leere Schüssel zur Seite stellte.

“Also Yolei, heute keine Ausflüchte mehr. Wann hat Ken dich nach einem Date gefragt?”

Yoleis Wangen röteten sich. “Am Sonntag… Wir haben uns Mails geschrieben. Und da hat er dann geschrieben, ob ich vielleicht Lust hätte, mal was mit ihm alleine zu machen. Ins Kino gehen zum Beispiel.” Die Lilahaarige zupfte an ihrem Rock herum.

“Und was hast du ihm geantwortete?” fragte Kari und beugte sich interessiert zu ihrer Freundin vor.

“Ich habe gar nichts mehr geantwortet…”

Kari schüttelte ungläubig ihren Kopf. “Du hast nicht mehr geantwortet?” Yolei nickte und fing dann unsicher an, an ihren Nägeln herum zu zuppeln. “Aber willst du denn mit ihm ausgehen? Magst du ihn?” fragte Kari nun, woraufhin sich die Röte auf Yoleis Wangen sogar noch vertiefte.

“Ja… ich mag ihn schon.” murmelte sie.

“Und warum gehst du dann nicht einfach mit ihm aus?” Kari konnte es nicht glauben, dass ausgerechnet die sonst so aufgedrehte und um kein Wort verlegene Yolei Inoue so schüchtern war.

“Ich… ich weiß nicht… Es ist einfach so viel, was mich durcheinander bringt.” versuchte die Lilahaarige zu erklären.
 

Kari sah ihr in die Augen. “Und was bringt dich durcheinander?”

“Er… ich… ach ich weiß doch auch nicht.” schnaubte Yolei frustiert auf. “Ich mag ihn ja. Und das schon länger.”

Kari kicherte leise. “Ich weiß. Vor vier Jahren warst du ja schon furchtbar verknallt in ihn. Bevor wir wussten dass er der Digimonkaiser war und bevor er unser Freund wurde.”

Yolei zog aufjaulend ihre Beine an, schlang ihre Arme darum und legte ihren Kopf auf ihren Knien ab. “Nein, damals war ich nur verknallt. Und heute ist es das `ganz furchtbar´.”

“Und was hält dich davon ab, einfach mit ihm auszugehen? Er scheint dich ja auch zu mögen, also warum nicht?”

“Ich weiß nicht. Wir haben einen gemeinsamen Freundeskreis und ich habe Angst, dass wenn es schief geht, dass dann einer von uns rausfällt… und Ken hatte solange keine Freunde und daher fände ich es noch schlimmer, wenn er plötzlich nicht mehr kommen würde und dadurch seine Freunde verliert. Und er ist auch jünger als ich…”

“Ach Quatsch Yolei.” Kari legte ihrer Freundin eine Hand auf den Arm bevor sie fortfuhr. “Wenn ihr miteinander ausgeht, heißt das ja nicht, dass ihr euch gleich trennt oder so was und dann keine Freunde mehr sein könnt. Und selbst wenn es zwischen euch nicht funktionieren sollte, dann haben wir alle einfach viel zu viel miteinander erlebt, als dass wir nur einen einzigen von euch aufgeben! Und du bist nur, wieviel, fünf Monate älter? Das macht ja überhaupt nichts.”

Yolei sah dankbar zu ihrer Freundin, die mit ein paar aufmunternden Worten ihre ganzen Sorgen wegwischte.
 

Sie unterhielten sich noch eine Weile miteinander, bis Yolei auch wieder lachen konnte.

“Mir fällt noch ein Grund ein, der eigentlich als Minuspunkt für Ken gilt.” brachte die Lilahaarige mit erhobenem Zeigefinger vor.

“Und der wäre?” Kari sah ihre Freundin erstaunt an. Was hatte sie denn jetzt noch?

“Ganz einfach. Davis! Sein bester Freund.” Kari kicherte und hob eine Hand vor ihren Mund.

“Sei nicht so gemein Yolei. Davis ist doch nett.”

“Nur zu dir, weil er so, was hast du vorher gesagt? Weil er so furchtbar in dich verknallt ist! Deshalb findest du ihn so nett.”

“Ach quatsch!” entgegnete die Braunhaarige auf die Worte ihrer besten Freundin.

“Das wäre doch auch eine Idee. Warum machst du nichts mit Davis? Dann könnten wir ein Doppel-Date machen. Du und Davis und ich und Ken.” Yolei grinste breit, als sie Karis wildes Kopfschütteln sah.

“Vergiss es! Nie im Leben. Ich mag Davis, aber nicht auf die Weise. Und ich bin mir sicher, dass er das irgendwann kapiert!”

“Du hast einfach Hoffnung Kari, das bewundere ich an dir. Aber wenn wir schon bei Hoffnung sind, wie wäre es mit T.K. und dir? Ich habe auch gerne ein Doppeldate mit euch beiden. T.K. ist mir lieber als Davis. Mit ihm streite ich nicht so oft… na gut, mit T.K. streite ich eigentlich gar nicht.”

Ein kurzer Schatten huschte über Karis Gesicht. Schon wieder T.K…. Yolei war das gar nicht aufgefallen, da sie beschäftigt war, die Schüsseln zusammen zu stellen. “T.K. und ich sind nur Freunde Yolei, das solltest du schon längst begriffen haben.”

Yolei seufzte übertrieben laut auf. “Schade, ihr wärt so ein tolles Paar. Kann es eigentlich sein, dass ihr in letzter Zeit weniger miteinander unternehmt?”

Kari wurde leicht rot. Also fiel es doch auf… “Ja… Wir haben beide in letzter Zeit extrem viel zu tun. Wenn der Eine Zeit hat, hat der Andere keine. Aber das wird sicher wieder.” erwiderte sie dann mit einem schiefen Lächeln.
 

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Nach zwei Stunden verabschiedete Kari sich von ihrer Freundin, die nun schon viel bessere Laune hatte und sich vorgenommen hatte, Ken zu schreiben, dass sie gerne mit ihm ausgehen wollten. Kari hatte es zum Glück auch recht schnell geschafft, Yolei von dem Thema T.K. wegzubekommen und sich stattdessen mit ihr über ihren Ausflug am Wochenende zu unterhalten.
 

Die Braunhaarige stieg in den Aufzug und drückte den Knopf für das Erdgeschoss. Der Aufzug setzte sich ruckelnd in Bewegung und Kari gähnte auf. Sie war eindeutig müde und freute sich schon auf ihr Bett zu Hause. In zehn Minuten… Als der Aufzug zum Stehen kam und sich die Türe öffnete, sah sie erstaunt auf. Als braune Augen auf blaue trafen, schreckten beide auf.

“T.K.!”

“Kari!”

Die Braunhaarige hatte nicht darüber nachgedacht, dass sie auf T.K. treffen könnte, auch wenn er im gleichen Haus wie ihre Freundin wohnte. Sonst war sie immer noch bei dem Blonden vorbei, wenn sie Yolei besucht hatte.

Sie sahen sich an, als die Fahrstuhltüre zuzugehen begann. Schnell stellte T.K. einen Fuß dazwischen und kam dann ebenfalls in den Aufzug herein. Karis Herz schlug heftig, als der Blonde neben ihr stand.

“Ich bringe noch den Müll runter.” murmelte er und hob die beiden Müllbeutel in seinen Händen hoch. Die Braunhaarige nickte. “Und du warst bei Yolei?” fragte er nun.

Kari nickte. “Ja… wir haben uns so mal wieder getroffen. Und wir haben auch wegen Samstag geredet. Hast du die Email schon gesehen?” entgegnete sie, ohne zu ihm zu sehen.

“Du meinst die Email wegen dem an den See Gehen?”

“Ja.”

“Ja, die habe ich schon gelesen.”

“Und… und was denkst du?”

Der Aufzug hielt und Kari und T.K. traten hinaus.

“Ich denke, dass ich mitgehe. Es soll so warm werden und da ist schwimmen sicher die richtige Entscheidung. Nicht mehr lange, dann ist Herbst… es wäre schade, das nicht genutzt zu haben. Und es ist auch schön, mal wieder was mit allen Digirittern zusammen zu machen.” beantwortete T.K. noch die Frage der Braunhaarigen.

“Gut. Also dann bis morgen.” erwiderte Kari leise und drehte sich herum.
 

“Warte noch kurz.” hielt T.K.s Stimme sie allerdings auf.

Kari drehte sich verwirrt wieder zu dem Blonden um. Der ging zu den Mülleimern und warf die beiden Müllbeutel hinein, ehe er zu der Braunhaarigen zurück kam. “Ich bringe dich noch schnell nach Hause.”

Karis Herz begann schneller zu schlagen. “Das musst du nicht. Es ist ja nicht so weit.” versuchte Kari den Blonden abzuhalten.

T.K. richtete einen Blick aus seinen blauen Augen auf das Mädchen. “Ich habe dich immer nach Hause gebracht, wenn du bei mir warst.” erwiderte er.

“Ich war heute ja bei Yolei. Und deine Mutter wartet sicher auf dich.” versuchte Kari nochmal, T.K. von seinem Vorhaben abzuhalten.

“Kein Problem.” T.K. zog sein Handy aus seiner Hosentasche, tippte darauf herum und steckte es wieder zurück. “Ich habe meiner Mutter eine SMS geschickt. Also komm.”

Er setzte sich in Bewegung und Kari blieb nichts weiter übrig, als ihm zu folgen.
 

Schweigend gingen sie den Weg entlang. Keiner von beiden wusste so recht, was er sagen sollte. Wieder dachten sie darüber nach, ob sie das was zwischen ihnen stand, nicht einfach ansprechen sollten, verwarfen die Idee dann aber wieder. Was sollten sie auch sagen? Und was würde passieren? Beide hatten zu viel Angst davor.

Vor dem Mehrfamilienhaus, in dem die Wohnung von Yagamis war, blieben sie stehen.

“Danke fürs Nachhausebringen.” murmelte Kari und unterbrach damit die Stille, die bis gerade geherrscht hatte.

“Das ist doch selbstverständlich.” entgegnete T.K. ebenfalls leise und starrte auf den Boden.

Ein paar Minuten standen sie noch so da und starrten beide auf den Boden, bis Kari sich rührte. “Ich geh dann besser mal rein. Wir sehen uns ja morgen in der Schule.”

Sie drehte sich herum und machte einen Schritt auf die Haustüre zu, als sie an ihrer Hand gepackt und zurück gezogen wurde. Als sich zwei Arme um sie schlangen und sie fest an den Körper ihres besten Freundes gepresst wurde, wurde sie erst einen Moment panisch, bevor sich das Gefühl der Vertrautheit einstellte, das sie immer empfand, wenn T.K. sie in die Arme nahm.

“Es tut mir leid Hika. Ich weiß, dass ich in letzter Zeit keine Zeit für dich hatte. Ich verspreche dir, dass das wieder besser wird. Ich vermisse dich.” murmelte er in ihr Haar und zog tief ihren Geruch ein. Den Geruch nach Pfirsich… das vermisste er am Meisten.
 

Kari stiegen Tränen in die Augen und sie legte ihren Kopf an T.K.s Schulter ab. Minutenlang blieben sie so stehen und wären sicher noch länger so stehen geblieben, wenn nicht ein lautes “Was macht ihr denn da?” sie unterbrochen hätte. Erschrocken fuhren sie auseinander.

“Tai.” gab Kari erstickt von sich.

“Kari.” Tai hob verwundert seine Augenbrauen. “Es ist schon nach halb 10. Kommst du gleich mit rein?” fragte er dann noch.

Seine Schwester nickte, bevor sie sich an T.K. wandte, allerdings ohne ihm in die Augen zu sehen. “Bis Morgen dann.”

Der Blonde nickte. “Bis Morgen Hika.” Dann drehte er sich herum und machte sich auf den Heimweg.

Kari sah ihm hinterher und legte eine Hand auf ihr Herz. Warum tat es nur so weh? Als er sie gerade in seinen Armen gehalten hatte, hatte sie das Gefühl gehabt, dass alles gut wäre. Aber das war es nicht… und würde es vermutlich auch nie wieder werden.
 

Tai beobachtete seine Schwester besorgt. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr. Er hoffte, dass sie sich zumindest T.K. anvertraut hatte. Bei dem Gedanken musste er lächeln. Er wusste, dass Kari bei dem Blonden in den besten Händen war und er sich keine Sorgen machen musste.

“Komm Kari, gehen wir rein.” richtete er an seine Schwester und legte eine Hand auf ihre Schulter.

Die Braunhaarige sah zu ihm auf und nickte. “Ja.” murmelte sie und gemeinsam machten sie sich auf den Weg.

12. September Teil 1

“Bist du fertig Tai?” Kari streckte ihren Kopf in das Zimmer ihres Bruders.

Der Braunhaarige sprang auf und schwang seinen Rucksack auf seinen Rücken. “Ich bin fertig. Von mir aus können wir los.” Tai kam auf seine Schwester zu und drückte sich an ihr vorbei.

“Hast du nicht etwas vergessen?” fragte die Braunhaarige und sah ihren Bruder mit hochgezogenen Augenbrauen an.

Der drehte sich mir fragendem Gesichtsausdruck zu ihr um. “Nein, warum?”

“Naja, deine Badehose liegt noch da auf dem Bett.” Kari deutete schmunzelnd auf das Kleidungsstück.

Tai sah fassungslos darauf. “Stimmt. Die wollte ich doch gleich anziehen. Geh nochmal raus.” Er drängte die Braunhaarige aus seinem Zimmer und schloss die Zimmertüre. Einige Minuten später kam er wieder heraus. “Jetzt aber!”

“Hast du die trockene Hose eingepackt?” Kari grinste breit, wofür ihr Bruder ihr eine sanfte Kopfnuss gab.

“Klappe Kleine. Gehen wir einfach.”

Kari kicherte und zog ihren Bruder mit sich mit.

Der Braunhaarige folgte ihr auf die Straße und hielt ihr dann kurzerhand einen Arm hin. “So Gnädigste, wohin darf ich sie geleiten?”

Seine Schwester kicherte wieder und hakte sich bei ihm ein. “In den Park mein Herr. Zu dem See, um uns ein wenig Abkühlung verschaffen zu können.”

“Na dann, ich weise euch den Weg Mylady.”
 

Miteinander schäkernd machten sich die Geschwister auf den Weg. Je näher sie dem See kamen, desto mehr Unsicherheit machte sich in beiden breit. Kari hatte Angst auf T.K. zu treffen, während Tai dasselbe für das Aufeinandertreffen mit Mimi empfand. Seit die Braunhaarige seine Einladung ins Kino abgeschlagen hatte, hatten sie nicht mehr miteinander geredet. Wobei sie auch nicht nicht miteinander redeten. Sie waren beide wieder in ihr altes Muster zurückgefallen und zickten sich ständig an. Die Anderen hatten kaum noch Lust, mit den Beiden in einem Raum zu sein, da ihre ständigen Streitereien und Bemerkungen die ganze Stimmung kaputt machten.
 

Am See ankommend, stellte Kari fest, dass nur Ken und Davis noch fehlten, alle anderen waren bereits da.

“Hallo.” tönte Tai laut, was zu einem lauten Hallo von allen führte. Der Braunhaarige zog sein Badetuch hervor und schmiss es neben Matt auf den Boden.

Der Blonde, der sich ein Handtuch mit Sora teilte, hielt ihm eine Hand zum Einschlagen entgegen. “Da bist du ja endlich Alter.”

“Was heißt denn endlich, Ishida? Wir sind da.”

“Und ausnahmsweise mal nicht der Letzte.” warf Sora mit ein, was ein breites Schmunzeln auf die Züge der anderen älteren Digiritter brachte.

“Der Letzte ist Davis. Also zählte das nicht wirklich, dass du nicht der Letzte bist.” trug Matt noch an Tai heran, der sich gerade sein T-Shirt über den Kopf zog und dieses Matt ins Gesicht schlug, bevor er sich auf sein Badetuch fallen ließ.
 

Mimi, die neben Sora lag, schnaubte, legte sich auf ihren Bauch und ihren Kopf auf ihre verschränkten Arme.

“Was ist denn los?” fragte Izzy, der auf ihrer anderen Seite lag, leise.

“Nichts. Er nervt einfach nur, wie immer eben.” knurrte sie und drehte ihren Gesicht in Richtung von Sora, um Izzy damit zu Verstehen zu geben, dass sie nicht weiter über diesen Idioten reden wollte. Der Rothaarige seufzte auf.

“Ich dachte die Beiden vertragen sich.” murmelte Joey neben ihm leise. Der Medizinstudent ließ sein Buch sinken und sah Izzy an.

Der zuckte mit seinen Schultern. “Eigentlich schon. Aber seit einiger Zeit zicken sie sich wieder nur an.”

“Na dann.” Joey warf nochmals einen zweifelnden Blick zu Mimi und Tai, bevor er sich wieder seinem Buch widmete.
 

Während Tai sich zu Matt setzte, sah Kari zu den jüngeren Digirittern die ein paar Meter weiter vorne lagen. Dort lag auch T.K. und unterhielt sich angeregt mit Cody, der neben ihm saß. Auf der anderen Seite des Blonden lag Yolei auf dem Rücken und warf immer wieder ein paar Bemerkungen ein. Kari ging langsam in Richtung ihrer Freunde.

“Hallo Kari.” rief Yolei erfreut, als sie ihre Freundin entdeckte.

“Hallo.” erwiderte Kari mit einem leichten Lächeln.

Auch T.K. und Cody drehten sich zu der Braunhaarigen herum. Während Cody ein “Hallo Kari.” hervorbrachte, sah T.K. die gerade Angekommene nur an. Immer noch wusste er nicht, wie er mit ihr umgehen sollte. Dass er sie vor einigen Tagen nach Hause gebracht und sie in den Arm genommen hatte, hatte ihn nur noch mehr aufgewühlt. Die letzten Tage war es sogar noch schlechter zwischen ihnen geworden. Der Blonde seufzte auf. Er hatte es ernst gemeint, als er zu ihr gesagt hatte, dass er sie vermisste. Er vermisste seine beste Freundin, sehr sogar.
 

Kari zog ihr Badehandtuch hervor und wollte es gerade neben Yolei legen, froh, dass sie dadurch einen Puffer zwischen sich und T.K. hatte. Doch die Lilahaarige machte ihr einen Strich durch die Rechnung. “Warte Kari, ich rutsch ein Stück auf.” Als die Braunhaarige Yolei mit großen Augen ansah, zwinkerte diese ihr zu. “Das hat mehrere Vorteile. Erstens kannst du zu T.K., was du wahrscheinlich sowieso wolltest, zweitens unterhaltet ihr euch dann nicht ständig über mich hinweg und drittens liegt Davis nicht neben dich und nervt… und Ken…”

Kari verstand. Yolei wollte gerne neben Ken liegen. Und sie war schließlich keine schlechte Freundin. Daher breitete sie ihr Handtuch neben T.K. aus, als Yolei ihr Zeug zur Seite gezogen hatte und ließ sich nachdenklich nieder. Der Blonde hatte sich wieder in sein Gespräch mit Cody vertieft und Kari konnte sich daraufhin erleichtert ganz ihrer Freundin widmen.
 

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Mimi lag neben Sora und hatte ihre Augen geschlossen. Ihre Stirn war in Falten gelegt. Sie musste sich die ganze Zeit über mit anhören, wie Tai, Matt und Sora und sich miteinander unterhielten. Die Braunhaarige setzte sich auf. “Ich geh ins Wasser.” murmelte sie.

“Aber creme dich vorher noch ein. Nicht dass du wieder so einen heftigen Sonnenbrand wie vor ein paar Wochen bekommst.” brachte Sora mit einem sorgenvollen Blick auf ihre beste Freundin vor.

Die verdrehte einen Moment genervt die Augen. “Ja Mama.” erwiderte sie und bekam dafür einen Ellenbogen in die Rippen, das von einem Kichern von Sora begleitet wurde.

“Ich kann mich nicht erinnern, dass du damals auch mein Kind sein wolltest, liebe Mimi.”

Nun musste auch die Braunhaarige schmunzeln, während sie nach ihrer Sonnencreme griff. “Stimmt, da war ja was.”

Sora wand sich wieder den beiden jungen Männern auf ihrer Seite zu, während Mimi sich einzucremen begann.
 

Tai versuchte unauffällig Mimi zu beobachten. Auch wenn sie ihm einen Korb gegeben hatte, schlug sein Herz stärker, wenn sie in der Nähe war. Und das nervte ihn noch mehr, als die komplette Situation. Nachdem Sora mit ihr wegen der Sonnencreme geplänkelt hatte, griff Mimi nach dieser und fing an, sich einzucremen. Tais Blick folgte Mimis Fingern, die über ihre Haut glitten, um die Creme zu verteilen. Sein Blick wurde leicht glasig. Er wünschte sich, dass das seine Finger wären…
 

Mimi drehte sich miteinmal zu ihrer anderen Seite und hob die Sonnencreme hoch. “Izzy, Joey. Kann einer von euch meinen Rücken eincremen?”

Die beiden Angesprochenen liefen rot an und stotterten vor sich hin. In Tai wallte Eifersucht auf. Er wollte nicht, dass einer der Beiden die Braunhaarige auch nur berührte. Daher sprang er auf und ging um Matt und Sora herum.

“Gib her, ich creme dich ein.” knurrte er und hielt Mimi fordernd seine Hand entgegen.

Die junge Frau sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an, bevor sie sich erneut an Izzy wand und diesem die Sonnencreme hinhielt. “Izzy. Eincremen!” befahl sie.

Der Rothaarige sah erst die Sonnencreme an und dann die Braunhaarige. Anschließend wanderte sein Blick zu Tai, woraufhin er leicht zurück zuckte. Der Braunhaarige sah ihn mit zusammengekniffenen Augen und angespannten Kiefer an.

“Izzy!” fauchte Mimi jetzt und drückte ihm die Sonnencreme in die Hand. Der Rothaarige sah seine beste Freundin erneut an. “Aber Tai hat dir ja angeboten…”

“Es ist mir egal, was er hat. Creme du mich ein!” Mimi drehte sich mit dem Rücken zu den beiden jungen Männern.
 

Izzy blickte hilflos auf die Sonnencreme, die ihm plötzlich aus der Hand gerissen wurde.

“Ich mach schon.” knurrte Tai.

“Nein! Izzy macht es!” Mimi sah über ihre Schulter, funkelte erst Tai böse an und anschließend Izzy.

Der Rothaarige griff nach der Sonnencreme in Tais Hand. “Wenn Mimi sagt, dass ich…”

“Es ist egal was sie sagt! Ich creme sie ein!”

Wieder zuckte Izzy unter Tais Blick zusammen und er wollte gerade nachgeben, als Mimi erneut seinen Namen fauchte. Nun stand er wirklich in der Patsche. Gab er bei Tai, seinem ehemaligen Anführer, nach und ließ diesen einfach machen? War auf jeden Fall besser, als sich mit ihm anzulegen. Izzys Blick wanderte zurück zu Mimis Rücken. Aber sich mit Mimi anzulegen war um Welten schlechter, als Streit mit Tai zu haben. Mit der Braunhaarigen war nicht gut Kirschen essen, wenn sie sauer war. Also lieber Streit mit Tai. Er streckte seine Hand nach der Sonnencreme in Tais Hand aus und griff nach dem Deckel, woran er die Flasche festhielt.

“Ich sollte…” murmelte er, ohne in Tais Augen zu sehen.

“Eher nicht!” knurrte dieser erneut und riss an der Flasche.

“Izzy!” fauchte Mimi drohend und der Rothaarige begann zu schwitzen. Wie war er nur mal wieder in diese Situation geraten? Er versuchte erneut die Sonnencreme auf Tais Händen zu ziehen.

Dieser ließ aber nicht los sondern zog dagegen. Mimi drehte sich herum, um zu sehen, warum Izzy sie nicht endlich eincremte und genau in diesem Moment passierte das Unvermeidliche. Dadurch, dass sowohl Tai als auch Izzy an der Flasche zogen, löste sich der Deckel und die Sonnencreme verteilte sich komplett über Mimi.
 

Die Braunhaarige saß einen Moment geschockt da, bis sie einen Schrei losließ, aufsprang und auf Tais Brust einprügelte. “Du bist so ein Idiot, Yagami! Wie ich aussehe!”

Tai sah die Braunhaarige genau an und konnte sich ein Lachen nicht mehr verkneifen. Mimi hatte Sonnencreme in den Haaren, im Gesicht und sie lief ihr über ihr Dekollete den Bikini hinunter und über den Bauch. Mimi fing an zu kochen!

“Du Riesenidiot! Wie soll ich das denn wieder aus meinem Bikini bekommen?” schrie sie mit hochrotem Kopf.

“Auswaschen.” entgegnete Tai immer noch lachend.

“Auswaschen?” Mimi stand kurz vorm Explodieren.

“Ja. Warte Prinzessin, das können wir gleich erledigen.” Tai griff kurzerhand nach der Braunhaarigen und hob sie hoch.

Die junge Frau strampelte in seinen Armen und schlug erneut mit ihren Fäusten gegen seine Brust, während der Braunhaarige mit seiner Fracht zum See lief.

“Yagami! Wehe du wirfst mich da rein!” Mimis Stimme wurde immer schriller, während Tai ins Wasser watete.

“Eine Abkühlung tut dir sicher gut.” entgegnete Tai und warf die Braunhaarige ins Wasser. Das Wasser schlug über ihr zusammen und gleich darauf tauchte sie prustend wieder auf.

“Taichi!” Erneut ging sie mit ihren Fäusten auf ihn los, was Tai dazu brachte, nur noch lauter zu lachen.
 

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Kari beobachtete ihren Bruder, als er mit Mimi ins Wasser ging. Das Gezeter der Braunhaarigen war bis hierher zu hören. Sie seufzte auf. Die Nähe zu T.K. prickelte geradezu auf ihrer Haut und sie hatte das Gefühl, einfach nur weg zu müssen.

“Ich geh auch ins Wasser.” sagte sie daher.

Sie sprang auf und zog sich ihr türkis-weiß gestreiftes Kleid über den Kopf. T.K. neben ihr sah ihr dabei mit großen Augen zu. Sein Blick folgte dem Kleid, dass erst Karis Oberschenkel freilegte, anschließend ihre weiße Badehose mit pinken Blumenmuster und ihren flachen Bauch. Als sie das Kleid über ihr Bikinioberteil und anschließend ihren Kopf zog, war es in T.K.s Badehose enger geworden und er war sehr froh, dass er eine weite Badeshort anhatte. In seinem Kopf kamen all die Bilder zurück, die ihm geblieben waren. Er konnte sich an fast jede Einzelheit ihrer gemeinsamen Nacht erinnern. Wie sie sich geküsst hatten und wie weich sich ihre Haut unter seinen Händen angefühlt hatte. Ihre Brüste und die Stelle zwischen ihren Beinen.

Karis Stimme riss den Blonden aus seinen Tagträumen. “Also ich geh ins Wasser. Kommt jemand von euch mit?”

“Bingo!” rief Yolei und auch Cody stand auf. “Klar, eine Abkühlung tut sicher gut.”

“Deswegen sind wir ja auch da.” lachte Kari und richtete ihren Blick auf T.K. “Und du?” fragte sie leise.

“Ich komme gleich nach.” erwiderte der Blonde.
 

Während die drei Freunde zum Wasser gingen, seufzte T.K. auf. Was war das denn jetzt gewesen? So kannte er sich nicht. Seit wann betrachtete er Kari so? Das hatte er vor ihrer gemeinsamen Nacht nicht getan. Sie war seine beste Freundin gewesen, aber Sex? Nein, das hatte er sich niemals mit ihr vorstellen können. Und dann hatten sie sich so betrunken… Wie dumm waren sie eigentlich gewesen? T.K. seufzte erneut aus. Eine Abkühlung könnte er jetzt auch mehr als gut gebrauchen. Aber erstmals sollte er noch kurz sitzen bleiben. So konnte er noch nicht ins Wasser.

12. September Teil 2

“Du Idiot!” Mimi drehte sich herum, um aus dem Wasser heraus zu kommen.

Dass Tai ihr folgte hörte sie an seinem amüsierten Lachen. Kari, Yolei und Cody kamen ihnen entgegen und sahen Mimi neugierig an. Diese ignorierte sie aber und lief wütend auf ihren Platz zu. Sora sah sie erschrocken an, während Matts Blick mit hochgezogenen Augenbrauen auf dem Braunhaarigen hinter ihr gerichtet war.

“Alles in Ordnung?” fragte Sora ihre beste Freundin leise.

Mimi griff nach ihrem Handtuch und trocknete sich ab. Dabei versuchte sie die Sonnencreme so gut es ging von ihrem pinken Bikini zu wischen. “Wie kommst du denn darauf Sora?” fauchte die Braunhaarige. “Erst drängte dieser Vollidiot sich auf, dann lässt er Izzy nicht tun, was er tun soll, anschließend kippt er mir die Sonnencreme über den ganzen Körper und dann wirft er mich in den See! Klar ist alles in Ordnung, was denkst du denn Sora!” fuhr sie fort.
 

Die Blicke aller waren auf die Braunhaarige gerichtet. Sie hatte vor Zorn einen hochroten Kopf, ihre Augen waren zu Schlitzen geschlossen, durch die sie Pfeile auf Tai abfeuerte. Dieser stand vor Matt und grinste sie breit an.

“Ach komm schon Prinzessin, so eine Abkühlung tut dir doch ganz gut. Und geschadet hat es auch nicht. Immerhin hast du die fünf Sekunden die du unter Wasser warst mal den Mund gehalten.”

“Du…!” Und damit explodierte Mimi endgültig.

Sie sprang über Sora und wollte sich auf den Braunhaarigen stürzen. Gerade als sie ihn erreichte und die Fingernägel ihrer linken Hand über seine Brust gezogen hatte, spürte sie auch schon, wie sie wieder nach hinten gerissen wurde. “Lasst mich los!” herrschte sie Sora und Izzy an, die beide aufgesprungen waren und ihre Freundin nach hinten zogen.

“Nein, beruhige dich Mimi.” sprach Sora leise auf sie ein.

“Wie soll ich mich den bitte beruhigen? Er provoziert mich doch die ganze Zeit über!” Mimi versuchte sich aus dem Griff ihrer Freunde zu befreien.
 

Tai sah sie grinsend an. Er konnte es einfach nicht lassen. Zu sehr gefiel es ihm, wenn sie ihn nicht ignorierte. Er strich sich über die Brust, wo Mimis Fingernägel tiefe Spuren hinterlassen hatten.

“Na Prinzessin, sicher dass du dir keinen Fingernagel abgebrochen hast? Es könnte ja sein, dass der noch in mir steckt. Aber du hast sicher eine Nagelfeile dabei. Und wenn du nochmal so lieb nachfragst feilt Joey dir sicher den abgebrochenen Nagel.”

“Waaah!” Wieder versuchte Mimi sich auf Tai zu stürzen und Sora und Izzy konnten sie nur unter vereinten Kräften festhalten.

Die Rothaarige warf ihrem Freund einen Blick zu, woraufhin dieser aufsprang. “Komm Alter, gehen wir wieder ins Wasser. Ich habe gerade das Gefühl, dass du eine größere Abkühlung brauchst.” Matt legte einen Arm um Tais Schultern und zog diesen wieder zum Wasser.
 

Nach einigen Minuten trauten die beiden Rothaarigen sich auch, Mimi wieder loszulassen.

Die ließ sich schmollend auf ihr Handtuch fallen und verschränkte die Arme vor ihrem Oberkörper. “Was hat der eigentlich für ein Problem?” fragte sie ihre beste Freundin, immer noch total aufgebracht.

“Komm schon Mimi, ihm macht es einfach Spaß dich zu ärgern. Und das weißt du.” entgegnete Sora und streichelte ihrer Freundin über den Oberarm.

“Der soll sich jemand anderen suchen den er ärgern kann und mich in Ruhe lassen!” fauchte Mimi.

Sora seufzte auf. Sie wusste, weshalb Tai so zickig Mimi gegenüber war. Er hatte ihr erzählt, was er für die Braunhaarige empfand und dass diese ihm einen Korb gegeben hatte. Es verwunderte sie bis heute, dass Mimi ihr nichts davon erzählt hatte. Aber sie würde sich nicht einmischen. Das sollten ihre beiden Freunde untereinander ausmachen.
 

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“Nicht!” rief Yolei und hielt ihre Hände schützend vor ihr Gesicht, während Kari Wasser auf die Lilahaarige spritzte.

“Stell dich nicht so an. Das ist doch schön kalt.” rief die Braunhaarige und machte gerade weiter, während Cody lachte. Allerdings nur kurz, denn Yolei ließ dies nicht auf sich beruhen und gleich darauf war der Braunhaarige dran, nass gespritzt zu werden.

“Nicht!” rief er und versuchte zurück zu spritzen. Da sich jetzt aber beide Mädchen auf ihn stürzten, hatte er kaum eine Chance. “Hilf mir T.K.!” rief er plötzlich.

“Klar doch.”

Der Blonde tauchte hinter den Mädchen im Wasser auf und griff erst nach Yolei und warf sie ins Wasser. Gleich darauf griffen seine Hände auch um Karis Taille und ein Schauer überkam die Braunhaarige, als sie seine Hände auf ihrer nackten Haut spürte. Doch noch bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, wurde sie bereits hochgehoben und ins Wasser geworfen.
 

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Takeru beobachtete von seinem Platz aus seine Freunde, die im Wasser herumalberten. Sei Blick blieb immer wieder an Kari hängen, die laut lachte, bevor sie anfing Yolei nass zu spritzen. Sein Blick wanderte über ihr Gesicht zu ihrem Oberkörper. Das Wasser ging ihr bis kurz über die Hüften, so dass man ihren Oberkörper genau sehen konnte. Gerade fingen sie und Yolei gemeinsam an, Cody nass zu spritzen, der nicht den Hauch einer Chance hatte, sich gegen beide Mädchen zu wehren. T.K. sprang auf, er wollte seinem Freund zur Hilfe kommen.
 

Nach einigen Sprüngen in Richtung des Sees, erreichte er das Wasser und sprang hinein. Die Mädchen standen mit dem Rücken zu ihm und konnten ihn daher nicht sehen.

Cody jedoch sah ihn kommen und rief laut. “Hilf mir T.K.!”

"Klar doch." Der Blonde lachte auf, griff erst nach Yolei und warf sie ins Wasser, bevor er seine Hände um Karis Taille legte. Kaum berührte er ihre nackte Haut, durchfuhr es ihn wie einen Blitz. Er gab sich aber gar nicht die Möglichkeit nachzudenken, sondern hob sie hoch und warf sie auch ins Wasser.
 

Prustend tauchte Kari wieder auf und lachte laut, bevor sie sich auf ihn stürzte und ihn kurzerhand ins Wasser drückte. Alles was zwischen ihnen stand war in diesem Moment vergessen und sie gingen miteinander um wie früher. Erneut griff T.K. nach Karis Taille und tauchte wieder auf. Er drehte sich herum und wollte nun sie unter Wasser drücken. Jedoch wehrte sie sich und schlang dann kurzerhand ihre Arme um T.K.s Hals, um ihm nicht die Chance zu geben, sie unterzutauchen. T.K. schlang seine Arme, ohne nachzudenken, um ihre Taille. Als sie bemerkten, wie nahe sie sich waren und wie sich ihre, zum größten Teil nackten, Oberkörper aneinander pressten, hielten beide plötzlich inne. Sie sahen sich in die Augen und Kari bemerkte, wie sich ihre Wangen rot färbten. Sofort war alles wieder da, was sie gerade vergessen hatten. Schnell drehte die Braunhaarige ihren Kopf zur Seite und ließ T.K. los. Sie bekam gar nicht mit, wie verlegen auch der Blonde wurde und wie sehr sein Herz schlug. Um sich von den seltsamen Gefühlen und Empfindungen abzulenken, die er plötzlich empfand, warf er sie kurzerhand wieder ins Wasser.
 

Kari tauchte wieder auf und schwamm ein paar Züge weiter. Sie drehte sich zu T.K. um und strampelte wie wild mit ihren Füßen um ihn nass zu spritzen und so von dem abzulenken, was gerade gewesen war. Der Blonde hob schützend seine Hände vors Gesicht. Während Kari auf dem Rücken trieb, hatte sie ihren Blick auf T.K. gerichtet. Plötzlich spürte sie zwei Hände auf ihren Schultern und noch bevor sie reagieren konnte, wurde sie unter Wasser gedrückt. Nach Luft schnappend tauchte sie auf und drehte sich um.

“Taichi!” rief sie laut.

Ihr Bruder lachte auf. Matt neben ihm schüttelte nur seinen Kopf.

Kari sah ihren Bruder mit zusammengekniffenen Augen an. Als ihr Blick auf seine Brust wanderte, riss sie ihre Augen auf und streckte die Hand nach den Kratzern aus. “Was ist denn passiert?”

“Das interessiert mich auch.” fragte T.K., der zu seinen Freunden geschwommen war und nun neben der Braunhaarigen stand.

“Unsere Prinzessin ist ausgetickt.” antwortete Tai schulterzuckend. Karis Augenbrauen zogen sich wieder zusammen und sie warf einen fragenden Blick zu Matt.

“Er hat sie provoziert. Wenn Sora und Izzy sie nicht festgehalten hätten, wäre es für Tai sicher noch schlimmer ausgegangen.” erklärte der Blonde und klopfte seinem besten Freund auf die Schulter.

Kari sah zurück in Tais Gesicht und schlug auf die Kratzer.

“Aua!” rief der Braunhaarige auf und sah seine Schwester verwirrt an.

“Das hast du verdient! Lass Mimi einfach mal in Ruhe!” zischte die Jüngere.

Matt festigte seinen Griff an Tais Schulter. “Wo sie recht hat. Also komm, gehen wir wieder raus.”
 

Während Tai mit Händen und Füßen auf Matt einredete, drehte T.K. sich zu Kari herum. “Sollen wir auch raus? Yolei und Cody sind bereits am Platz zurück.”

Erstaunt sah die Braunhaarige in Richtung ihres Platzes. Sie hatte vor lauter Herumalberei mit T.K. gar nicht mitbekommen, dass ihre Freunde das Wasser verlassen hatten und sie nun alleine mit dem Blonden war. Sie nickte und T.K. lief los. Sie folgte diesem nachdenklich. Ihr Blick war auf seinen Rücken gerichtet. War es ihr zuvor noch nie aufgefallen, wie gut er aussah? Und dass er für seine 16 Jahre eine wirklich gute Figur hatte? Sie schüttelte ihren Kopf, in der Hoffnung, dass sie so die Gedanken verdrängen könnte. T.K. blieb stehen und drehte sich zu der Braunhaarigen um. Er hatte das Gefühl, dass er einfach etwas sagen musste, dass er ihr sagen musste, wie sehr er sie vermisste.
 

Gerade als er sie umdrehte, sah er wie Kari hinter ihm ausrutschte, einen leisen Schrei ausstieß und rückwärts flog. T.K. machte einen Satz um sie festzuhalten und griff nach Karis Oberarm. Durch den Schwung der Braunhaarigen und dadurch, dass er keinen festen Stand hatte, fiel er auf Kari und beide gingen einen Moment unter. Sofort rappelte T.K. sich wieder auf und zog seine beste Freundin aus dem Wasser, das ihnen nur noch bis zu den Knien ging. Diese hustete einen Moment und strich sich die nassen Haare aus dem Gesicht. Sie sah T.K. an und beide mussten lachen.

“Du Tollpatsch.” murmelte der Blonde und strich Kari eine letzte Strähne aus dem Gesicht.

Die Braunhaarige lief rot an und sah zur Seite. Sie verlagerte ihr Gewicht auf den rechten Fuß und zuckte sofort zusammen. “Mist.” murmelte sie leise.

“Was ist los?” fragte T.K. erschrocken nach.

“Ich bin auf so einem blöden Stein ausgerutscht und hab mir dabei wohl irgendwas verletzt.”

Ohne nachzudenken legte sie eine Hand auf T.K.s Schulter und hob ihren Fuß hoch, so dass sie ihre Fußsohle ansehen konnte. Der Blonde hob wie von selbst seine Hand an ihre Hüfte, um ihr so einen noch besseren Halt zu geben. “Das musste natürlich sein.” stöhnte Kari auf, als sie den Riss in ihrer Fußsohle sah, aus dem leicht Blut austrat.

“Schmerzt es arg? Soll ich dich raustragen?” fragte T.K. mit großen Augen und sah Kari an.

Die Braunhaarige schüttelte ihren Kopf und stellte den Fuß wieder ab. “Das geht schon.”

Sie blickte auf und sah direkt in T.K.s blaue Augen. Sie konnte ihren Blick nicht von ihm wenden. Auch der Blonde konnte seinen Blick nicht abwenden. Die Herzen der Beiden fingen stärker an zu schlagen, ihre Atmung beschleunigte sich und ihr Puls ging schneller. Unbewusst fing T.K. an, mit seinem Daumen Kreise über Karis Hüftknochen zu ziehen.
 

“Kari! T.K.!” wurden sie aus ihrer Starre gerissen und beide rissen sich voneinander los. Ihre Blicke wanderten zu ihrem Platz, wo außer Yolei und Cody nun noch Davis, Ken und ein schwarzhaariges Mädchen standen.

“Hey Kari!” rief Davis erneut und winkte mit beiden Armen.

Kari setzte ein Lächeln auf, dass ihre Augen nicht erreichte und winkte zurück. “Gehen wir raus.” murmelte sie dann ohne T.K. anzusehen.

“Ja.” erwiderte dieser leise und ging wieder voraus.
 

Als sie bei ihren Freunden ankamen, fiel das schwarzhaarige Mädchen T.K. um den Hals und umarmte diesen. Der Blonde erwiderte die Umarmung lächelnd.

“Nami, schön dass du da bist.”

“Wenn du mich schon einlädst.”

Kari starrte auf das Paar, dass sich lachend unterhielt. Verwirrt stellte die Braunhaarige fest, dass sich ein seltsames Gefühl in ihr breit machte, das sie einfach nicht zuordnen konnte. Sie wusste nur, dass es ihr nicht gefiel. Das es Eifersucht war, merkte sie nicht.
 

Sie drehte sich herum und griff nach ihren Sachen.

“Du kannst hierher liegen Nami. Ich liege da rüber.” sagte sie mit einem aufgesetzten Lächeln.

Die Schwarzhaarige erwiderte ihren Blick mit einem aufrichtigen Lächeln. “Das ist toll. Danke dir Kari.” Freudig breitete Nami ihr Handtuch an der Stelle aus, an der Karis bisher lag.

Die Braunhaarige legte ihr Handtuch neben das von Davis, der sich darüber sehr freute. Auch darüber, dass T.K. sich um Nami kümmerte. Das hatte er doch geschickt eingefädelt. Als er gestern gesehen hatte, dass die Beiden sich unterhielten, war er zu ihnen gegangen und hatte T.K. auf den heutigen Ausflug an den See angesprochen. Als Nami den Blonden fragend angesehen hatte, hatte dieser ihr von ihrem Treffen erzählt und sie dann auch eingeladen.
 

“Ihr wart schon schwimmen?” fragte Davis Kari, die sich neben ihn setzte.

“Ja. Das Wasser ist wirklich angenehm.” antwortete die Angesprochene.

“Das hört sich gut an. Ich gehe dann auch gleich ins Wasser. Kommst du nochmal mit?” Hoffnungsvoll blickte Davis das Mädchen seiner Träume an. Diese nickte nach einigen Sekunden.

“Ich muss mich nur nochmal eincremen. Dauert höchstens ein paar Minuten.” erwiderte sie und griff nach der Sonnencreme in ihrer Tasche.

Davis sah ihr ein paar Minuten zu. “Soll… soll ich deinen Rücken eincremen?” fragte er dann mit roten Wangen.

Kari sah erstaunt auf. Einen Moment dachte sie nach, dann nickte sie erneut. “Das wäre nett.” Sie hielt dem Braunhaarigen die Sonnencreme entgegen.
 

T.K. lauschte halbherzig Namis Erzählung, als sein Blick auf Kari und Davis fiel. Der Braunhaarige cremte gerade hingebungsvoll den Rücken des Mädchens ein. Ein eigenartiges Gefühl überkam den Blonden, dass sich sogar noch verschlimmerte, als die Beiden einige Minuten später aufstanden und gemeinsam zum See hinunter gingen. Dass dieses Gefühl Eifersucht war, war ihm nicht klar.

14. September nachmittags

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

14. September nachmittags - zensiert

Kari saß nachdenklich auf ihrem Stuhl und sah leicht zur Seite. T.K. las aufmerksam im Geschichtebuch mit. Die Braunhaarige richtete ihren Blick ebenfalls wieder auf das Schulbuch vor sich. Ihre Gedanken schweiften jedoch ständig ab. Am Samstag war es zwischen ihr und dem Blonden einen Moment wie früher gewesen. Als sie im Wasser herum gealbert hatten, war nichts zwischen ihnen gestanden. Aber als sie sich plötzlich so nahe gewesen waren und sich ihre nackte Haut berührt hatte, da war alles wieder da gewesen. Sie biss ihre Zähne zusammen, um es zu vermeiden, zu heulen. Ihr war klar, dass es zwischen ihnen nie wieder so sein würde, wie es früher gewesen war.
 

Kari blickte auf und sah erstaunt direkt in Davis Augen. Der Braunhaarige hatte sich zu ihr herum gedreht und rutschte jetzt noch ein Stück näher. Während Frau Myoto vorne an der Tafel weiterredete, beugte sich Davis zu der Braunhaarigen, die ihn fragend ansah.

“Du Kari? Hast du vielleicht Lust die Tage mal mit mir ins Kino…”

“Daisuke!” erklang die Stimme der Lehrerin und der Angesprochene zuckte zusammen. Mit eingezogenen Kopf drehte er sich herum.

“Ja?” fragte er kleinlaut.

“Hör auf mit reden. Stell dich die restliche Stunde an die Türe und hör von dort aus zu.”

“Aber…” versuchte Davis einzulenken.

“Kein Aber. Und vergiss dein Geschichtsbuch nicht.” Frau Myoto sah ihrem Schüler dabei zu, wie dieser missmutig nach seinem Buch griff und zur Türe ging, neben die er sich stellte. “Kläre die Sachen das nächste Mal einfach in der Pause oder wenn die Schule zu Ende ist.”
 

Die restliche Schulstunde verlief ohne Zwischenfälle und als es klingelte, blickte Frau Myoto auf. “Hikari, Takeru. Könnt ihr bitte noch kurz zu mir kommen?”

Die beiden Angesprochenen blickten erschrocken auf. Was wollte die Lehrerin von ihnen? Wusste sie etwas? Kari und T.K. sahen sich einen Moment an, konnten dem Blick aber nicht lange standhalten.

Kari stand auf und ging zu ihrer Lehrerin nach vorne. T.K. folgte ihr. Bei Frau Myoto blieben sie stehen, unsicher, was nun kommen würde.

Die Lehrerin lächelte die Beiden an. “Ihr beide habt euch ja gemeinsam für ein Referat eingetragen und da euer Thema gut zu dem nächsten Thema das wir durchnehmen passt, wollte ich euch fragen, ob ihr das Referat schon in zwei Wochen halten könntet. Ich weiß, dass das ein wenig kurzfristig ist, aber ich dachte ich frage mal. Und von der Benotung her bin ich natürlich nicht sehr streng, da ihr weniger Zeit als die Anderen habt. Was meint ihr?”

Kari und T.K. sahen sich an. Als der Blonde nickte, sah Kari Frau Myoto an.

“Doch, das schaffen wir.”

“Sehr schön, das finde ich prima. Hier sind noch ein paar Informationen und am Donnerstag in zwei Wochen wäre dann der Vortrag.”

“Okay.” Kari nahm das Blatt Papier entgegen und folgte dann T.K. zu ihrem Platz zurück, wo sie ihre Rucksäcke packten.

“Am Besten wäre es ja, wenn wir gleich anfangen. Was meinst du Kari?” fragte T.K. die Braunhaarige. Diese nickte.

“Ja… sollen wir, also ich meine, sollen wir zu mir gehen?”

T.K. nickte ebenfalls und einen Moment sahen die Beiden sich nur an.
 

Kari schloss die Türe zu ihrer Wohnung auf und ließ T.K. eintreten, bevor sie die Türe hinter sich wieder schloss. T.K. blieb unsicher stehen. Das war das erste Mal seit ihrer gemeinsamen Nacht, dass sie etwas nur zu zweit machten.

“Gehen wir in mein Zimmer, oder?” fragte Kari ebenfalls unsicher nach.

Der Blonde nickte und folgte ihr. Früher wäre er einfach vornedrauß gegangen ohne auf eine Einladung zu warten. Aber heute war nunmal alles anders.

In ihrem Zimmer angekommen, zog Kari die hellblaue Jacke ihrer Schuluniform aus und hängte sie auf ihren Kleiderständer. T.K. stellte seinen Rucksack ab und tat es ihr gleich, während Kari ihren Computer anschaltete.
 

“Ich hole noch schnell etwas zum Trinken und eine Kleinigkeit zum Essen. Ich könnte auch noch Kartoffelsaft und Kürbis-Granatapfel-Küchlein anbieten.” Kari musste schmunzeln, während sie dies fragte.

T.K. schüttelte ebenfalls schmunzelnd seinen Kopf. “Wenn du das Referat selber machen willst, weil ich mit einer Lebensmittelvergiftung im Krankenhaus liege, dann nur zu. Wenn nicht, dann vertraue ich dir, dass du in dieser Wohnung etwas essbares auftreiben kannst.” erwiderte er leise lachend.

Auch Kari lachte einen Moment auf und ging dann in die Küche.
 

T.K. setzte sich auf Karis Schreibtischstuhl und öffnete auf ihrem Computer das Internet. In der Suchmaschine gab er ihr Thema für das Referat ein. Als er merkte, dass er es falsch geschrieben hatte, löschte er es komplett raus. Und dabei erschienen die letzten Suchanfragen, die Kari eingegeben hatte. T.K.s Atem stockte und ihm wurde schlecht, als er sah, was dort stand.
 

* schwanger beim ersten Mal?

* erste Schwangerschaftsanzeichen

* schwanger mit 16
 

“Also ich habe Tee und ein paar Schokoladencookies, gekaufte, sollten also essbar sein.” sagte Kari, als sie mit einem Tablett zur Türe hereinkam.

Als sie aufblickte, sah sie direkt in T.K.s weitaufgerissene Augen. Der Blonde war blass geworden. Karis Herz begann stärker zu schlagen und sie stellte das Tablett zur Seite.

In dem Moment sprang T.K. auf und kam auf die Braunhaarige zu und blieb direkt vor ihr stehen. Er legte seine Hände auf Karis Schultern.

“Kari…” Er musste schlucken. “Es tut mir so leid, dass ich dich im Stich gelassen habe. Ich verspreche dir, dass ich das nie wieder machen werde. Ich werde für dich da sein, für dich und das Baby!”

Kari wurde ebenfalls blass. “T.K.” murmelte sie, was von dem Blonden überhört wurde.

Dieser redete weiter.

“Ich weiß, dass wir jung sind, aber zusammen können wir das schaffen.”

“T.K.” sagte Kari nochmals, ein wenig lauter.

T.K. überhörte es aber wieder.

“Hast du es schon deinen Eltern gesagt? Und Tai? Oh mein Gott, Tai. Er wird mich umbringen. Aber ich lasse dich nicht alleine. Wir beide…”

Kari griff nach T.K.s Wangen und zwang den Blonden, seinen Blick direkt auf sie zu richten. “Keru, ich bin nicht schwanger!” sagte sie so deutlich sie konnte.
 

T.K. stoppte in seinem Redefluss. “Nicht schwanger?” fragte er ungläubig.

Kari ließ seine Wangen wieder los und schüttelte ihren Kopf. “Nein. Ich habe meine Periode bekommen. Eine Woche nach… also nach…”

“Du erinnerst dich also.” murmelte T.K. und ließ eine Hand zu Karis Wange wandern.

Deren Blässe änderte sich und sie wurde rot.

“Ja. Aber an nicht besonders viel.” entgegnete sie leise. “Und du?” fragte sie noch.

“Ich erinnere mich an alles.” Seine zweite Hand wanderte zu Karis anderer Wange. “Es war unglaublich Hika. Und ich will es wieder.”

Und damit legte T.K. seine Lippen ohne nachzudenken auf Karis.

Die Braunhaarige riss ihre Augen auf, bevor sie sie flatternd wieder schloss. Ihre Hände wanderten zu T.K.s Hemd, in das sie sich festklammerte. Ihre Herzen schlugen schneller und auch ihr Atem hatte sich beschleunigt, während ihre Lippen aufeinanderlagen und ihre Zungen miteinander spielten. Nach einiger Zeit wanderten T.K.s Hände ein Stück tiefer und spielten mit der roten Schleife von Karis Schuluniform, die diese um den Hals gebunden hatte.

Der Blonde löste sich von ihr und sah sie an, als auch Karis Augen sich wieder öffneten.

“Hika?” murmelte er leise und zog leicht an der Schleife.
 

In Kari entbrannte ein Kampf um Richtig und Falsch. Sie verbat sich, weiter nachzudenken und nickte. Erneut senkte T.K. seinen Mund auf ihren und öffnete mit zitternden Fingern die Schleife, die er auf den Boden fallen ließ, bevor er mit zitternden Fingern begann, die Knöpfe ihrer Bluse zu öffnen. Einer nach dem Anderen wurde aufgemacht und als auch der Letzte geöffnet war, schob T.K. vorsichtig die Bluse über Karis Schultern, so dass auch diese auf dem Boden landete. Er löste den Kuss und ließ seinen Blick über die Braunhaarige wandern, die nun noch in ihrem hellblauen Rock und einem hellrosa BH vor ihr stand. Als sein Blick aus leuchtenden blauen Augen auf Karis fielen, lächelte er sie an.

Die Braunhaarige erwiderte das Lächeln immer noch leicht unsicher, bevor sie nach T.K.s Krawatte griff und diese mit ebenfalls zitternden Händen löste. Anschließend öffnete auch sie die Knöpfe, die T.K.s Hemd geschlossen hielten. Dabei war ihr Blick starr auf ihre Hände gerichtet.

Der Blonde sah dabei auf Karis Kopf. Er verbat sich selbst, sich Gedanken über die Situation machen. Es war falsch, das wusste er, aber er wollte nochmal das spüren, was er damals gespürt hatte. Als Kari den letzten Knopf geöffnet hatte, streifte sie T.K. das Hemd ebenfalls über die Schultern. Dabei streichelte sie mit ihren Händen über T.K.s Brust und anschließend über seinen Rücken. Der Blonde zog das Mädchen an sich und suchte mit seinen Lippen wieder ihre. Noch während sie in ihrem Kuss gefangen waren, drängte T.K. sie langsam rückwärts, bis ihr die Bettkante in die Kniekehlen stieß. Ohne den Kuss zu lösen, ließen sie sich gemeinsam auf das Bett fallen.
 

---
 

“Du Keru?” Kari streichelte mit ihren Fingern durch T.K.s blondes Haar, der auf ihr lag und sein Gesicht in ihren Haaren vergraben hatte. “Hmm?” brummelte er, was der Braunhaarigen einen Moment ein Schmunzeln aufs Gesicht zauberte, ehe sie wieder ernst wurde.

“Keru, was sind wir?”

Sie spürte, wie T.K. sich einen Moment auf ihr versteifte, ehe er stockend zu reden begann. “Wir sind Freunde Hika. Du bist mir wichtig, sehr wichtig. Ich denke, dass du der wichtigste Mensch in meinem Leben bist. Du bist meine beste Freundin!”

Kari nickte nachdenklich, während es in ihrem Herzen stach. Natürlich hatte sie keine Liebeserklärung von dem Blonden erwartet, immerhin liebte sie ihn auch nicht, oder? Aber dass er das hier nur als Freundschaft bezeichnete, ging ihr doch nahe.

“Das ist aber nichts, was Freunde normalerweise miteinander tun.” brachte sie hervor.

T.K. stützte sich auf seinem Unterarm ab, während er mit der anderen Haare aus Karis Gesicht strich. “Da hast du recht. Das tun Freunde eigentlich nicht. Ich… ich weiß nur eines, dass ich dich nicht mehr verlieren möchte. Die letzten Wochen waren die Hölle. Du hast mir ständig gefehlt und ich will nicht, dass das nochmal passiert Hika.”

Die Braunhaarige nickte und hob eine Hand an T.K.s Wange. “Das will ich auch nicht.” murmelte sie leise.

“Das hier steht halt zwischen uns und wird unsere Freundschaft beeinträchtigen… Außer…” T.K. brach ab.

“Außer was?” fragte Kari erstaunt nach.

Der Blonde holte tief Luft. Das könnte auch schief gehen. “Ich will, dass wir Freunde bleiben. Immer! Und von mir aus auch gerne mit Sonderleistungen.”

Kari sah den Jungen mit großen Augen an. “Du schlägst also vor, dass wir Freunde sind und… und miteinander… schlafen…”

T.K. nickte mit roten Wangen. “Aber nicht ständig! Nur wenn wir beide Lust darauf haben… Und niemand außer uns wüsste davon.” Seine Finger, die gerade mit einer von Karis Haarsträhnen gespielt hatten, hielten in ihrer Bewegung inne und er wartete angespannt auf Karis Antwort.

“Wir bleiben Freunde? Und können wieder so sein wie früher?” Als T.K. nickte, biss die Braunhaarige nachdenklich auf ihrer Lippe herum, was zur Folge hatte, dass sich T.K.s Blick auf diese richtete.

Kari war sich so unsicher. Ging das wirklich? Einfach nur Freunde sein, die eben Sex hatten, wenn sie Lust darauf hatten?

“Was meinst du?” fragte T.K. in diesem Moment und als Kari in seine leuchtend blauen Augen sah, entschied sie, es zu probieren und nickte.

“Das freut mich.” murmelte T.K.und beugte sich hinunter, um Kari zu küssen.
 

In diesem Moment hörten sie die Wohnungstüre aufgehen und panisch setzten sich die beiden Jugendlichen im Bett auf.

“Kari?” rief Yuuko.

“Zieh dich an.” zischte Kari, während sie zur Türe lief, diese einen Spaltbreit öffnet und hinaus schielte. “Mama? T.K. ist da, wir müssen etwas für die Schule machen.”

“Ah, das freut mich. Braucht ihr was zu essen? Ich kann euch noch einen Kuchen backen.”

Sowohl Kari als auch T.K., der damit beschäftigt war sich schnell wieder anzuziehen, drehte sich der Magen herum. Sie mussten beide an den letzten Versuch einen Kuchen zu backen von Karis Mama denken.

“Nein danke Mama. Wir haben schon etwas zu essen. Ich habe vorher etwas geholt.” rief Kari aus ihrem Zimmer.

“Oh, in Ordnung. Aber sagt trotzdem bescheid, wenn ihr doch noch etwas braucht. Ich backe gerne etwas für euch.”

“Wir melden uns dann, wenn wir etwas brauchen. Danke Mama.”
 

Die Braunhaarige schloss die Türe und sah zu ihrem besten Freund. “Für die Rettung kannst du mir später danken.” murmelte sie, was ein Lachen des Blonden zur Folge hatte.

“Ich danke auch für die völlig normalen Schokoladencookies aus dem Supermarkt.” sagte er und griff nach einem Keks, der noch auf dem Tablett lag, das Kari vorher auf ihrer Kommode abgestellt hatte.

Während die Braunhaarige nach ihrer Kleidung griff, die Unterwäsche anzog und dann noch legere Kleidung aus dem Kleiderschrank holte, nachdem sie ihre Schuluniform aufgeräumt hatte, sah sie zu T.K. “Der Tee war mal warm. Das hat sich vermutlich auch schon erledigt.” sagte sie trocken, woraufhin T.K. lachen musste.

“Wir hatten eine andere Möglichkeit uns zu wärmen.” erwiderte er, woraufhin Kari schmunzelnd den Kopf schüttelte.

Sie konnte immer noch nicht glauben, worauf sie sich eingelassen hatte. Sie schlug T.K. gegen die Schulter. “Lass uns jetzt mal machen, weshalb wir eigentlich hier sind.”

“Passt.”

Während Kari sich auf ihren Schreibtischstuhl setzte, räumte T.K. den Stuhl in Karis Zimmer frei, auf dem sich ihre ganze Kleidung stapelte. Er stellte den Stuhl neben Karis, setzte sich und legte einen Arm auf Karis Rückenlehne. Er berührte mit seinen Fingern ihre Schulter, doch keiner von beiden reagierte darauf großartig. Sie gingen wieder miteinander um, wie sie es immer getan hatten.

15. September Mittags/ 16. September Nachmittags

“Kari! Ich brauche deine Hilfe!” Yolei kam auf Kari zugerannt, die gerade in Begleitung von T.K. und Davis den Schulhof betrat.

“Yolei, natürlich. Was brauchst du denn?” Die Braunhaarige machte einen Schritt auf die Lilahaarige zu, die in dem Moment aufblickte und die männliche Begleitung von Kari durch ihre runden Brillengläser genau beachtete. Vor T.K. hätte sie grundsätzlich ja kein Problem etwas zu sagen, aber Davis musste das nun wirklich nicht mitbekommen.

“Komm mit.” sagte sie stattdessen, griff nach Karis Arm und zog diese aus der Reichweite der beiden Jungen.
 

T.K. und Davis sahen den beiden Mädchen fragend hinterher, bevor der Blonde zu Davis sah. “Das wird wohl irgendein Mädchenkram sein. Komm, suchen wir Cody.”

Davis warf nocheinmal einen Blick in Richtung von Kari, auf die Yolei bereits mit Händen und Füßen einredete. Missmutig zog er seine Augenbrauen zusammen. Yolei brachte doch sowieso keine sinnvollen Dinge hervor! Sein Blick fiel auf T.K., der bereits einige Schritte weitergegangen war und sich nun wartend zu ihm herum gedreht hatte. Davis seufzte auf. Na gut, zumindest dieser schien in letzter Zeit keine Konkurrenz mehr für ihn zu sein. Aus irgendeinem seltsamen Grund, den keiner wusste, hatten Kari und der Blonde sich auseinandergelebt und machten nichts mehr zusammen. Ein Grinsen schlich sich auf Davis Gesicht. So war seine Chance noch größer, endlich bei Kari landen zu können. “Komme.” rief er und war mit wenigen Sprüngen bei T.K.
 

“Also was ist los? Ist irgendetwas passiert?” fragte Kari ihre völlig aufgelöste Freundin, die sie einige Schritte von T.K. und Davis weggezerrt hatte.

“Ken und ich haben am Freitag ein Date!”

“Das ist doch super.” Kari strahlte ihre Freundin an, die nicht besonders begeistert aussah. “Oder etwa nicht?” fügte sie hinzu und sah Yolei nun verwirrt an.

“Ja doch, ist es. Oder nicht? Ach ich weiß nicht.” brachte die Lilahaarige verzweifelt vor, während sie sich ihre Haare raufte.

Kari legte ihr beruhigend eine Hand auf den Arm. “Was genau ist denn? Du magst ihn doch. Darüber haben wir doch schon gesprochen.”

“Ja… aber ich weiß nicht, was Ken erwartet! Will er, dass ich ihn küsse? Oder will er doch nur rein freundschaftlich mit mir weg? Und was soll ich nur anziehen? Oh mein Gott, ich habe doch gar nichts anzuziehen! Am Besten ich sage ihm wieder ab. Dann muss er seine Zeit nicht verschwenden!” Yolei wurde immer hysterischer.

“Jetzt ganz ruhig Yolei. Ken will mit dir ausgehen, weil er dich mag! Sonst hätte er dich gar nicht erst gefragt. Und warte einfach ab, wie sich der Abend entwickelt. Und bezüglich deiner Kleidung, wir beide gehen einfach zusammen shoppen. Morgen nach der Schule? Wir werden sicher etwas Tolles für dich finden.”

Langsam nickte die Lilahaarige. “Das wäre super.” murmelte sie und Kari erkannte, wie sich Erleichterung in ihrem Blick breit machte.
 

Nachdem sie noch einige Zeit miteinander geredet hatten, machten sie sich auf dem Weg zu ihren Freunden. Sora und Mimi saßen auf einem Mäuerchen, vor ihnen saß Izzy mit seinem Laptop auf dem Schoss auf dem Boden, Cody neben ihm, seinen Blick neugierig auf den Bildschirm gerichtet. Tai stand mit Matt, T.K. und Davis zusammen. Kari ging zu den Vieren und legte ihre Hände von hinten auf T.K.s Hüfte. Der Blonde drehte seinen Kopf und sah zu ihr hinunter.

“Ich gehe morgen mit Yolei shoppen. Wollen wir uns wegen dem Referat dann doch heute noch nach den AGs treffen Keru?” Karis Hände lagen immer noch auf T.K.s Hüfte und sie sah zu dem einen Kopf größeren Jungen auf.

Der Blonde nickte. “Klar. Treffen wir uns dann einfach vor der Sporthalle? Ich muss vorher halt noch schnell duschen.”

“Klar, super.” Kari drückte seine Hüfte noch sanft und lief anschließend zu ihren Freundinnen.
 

Während T.K. sich wieder Tai, Matt und Davis zuwand, blickte Davis Kari einen Moment fassungslos hinterher. Als T.K. seinen Bruder ansah, wurde er rot. Dieser hatte nämlich einen Blick mit hochgezogenen Augenbrauen auf ihn gerichtet.

“Was?” fragte T.K. unsicher nach.

“Zwischen dir und Kari alles wieder in Ordnung?” fragte der ältere Blonde nach.

“W-wie kommst du denn darauf?” erwiderte T.K. stammelnd.

“Naja, dass zwischen euch beiden in den letzten Wochen irgendetwas nicht in Ordnung war, hat man bemerkt.”

T.K. zog seinen Kopf zwischen seien Schultern. Ihm war nicht klar gewesen, dass das so offensichtlich gewesen war.

“Ja, Kari saß auch öfters weinend daheim. Ich wollte ja wirklich schon ein Hühnchen mit dir rupfen.” fügte nun auch Tai schulterzuckend hinzu.

“Mir war nicht klar, dass man das so deutlich gemerkt hat.” murmelte der jüngere Blonde kleinlaut.

“Hallo? Ihr zwei habt normalerweise wie Klebeband aneinander geklebt. Dass da irgendwas nicht stimmt, hat man gemerkt.” Matt sah seinen kleinen Bruder ernst an.

“Und was war zwischen euch?” Tai sah den besten Freund seiner kleinen Schwester neugierig an.

T.K. zuckte mit seinen Schultern. Das war eindeutig nichts, was er irgendjemandem erzählen würde und erst recht nicht dem Bruder von Kari. “Ein dummer Streit. Wir haben es gestern klären können. Und wir haben ausgemacht, nicht mehr darüber zu reden. Auch mit niemand anderem.”

“Aber uns kannst du doch sagen, worum…” Tai brach ab, als Matt eine Hand auf seine Schulter legte.

“Lass es Tai. Wenn die Beiden ausgemacht haben, dass sie mit niemandem darüber reden, dann werden sie das auch nicht! Also lass T.K. in Ruhe.”

Tai sah von seinem besten Freund zu dessen Bruder und dann wieder zurück zu dem Älteren. “Na gut.” seufzte er.

“Deine Neugierde bringt dich irgendwann noch ins Grab.” meinte Matt und schüttelte seinen Kopf.

“Was willst du denn damit sagen Ishida?” Tai funkelte den Blonden an.
 

Davis zuckte zusammen, als T.K. ihm eine Hand auf die Schulter legte.

“Komm, gehen wir lieber zu den Anderen. Die Beiden,” der Blonde deutete auf die beiden Älteren, die sich mit zusammengekniffenen Augen gegenüberstanden, “werden gleich streiten und darauf kann ich verzichten.”

Davis nickte ebenfalls und folgte dann missmutig dem Größeren. Dieser ließ sich neben Cody nieder und blickte ebenfalls mit in Izzys Laptop. Davis lehnte sich gegen das Mäuerchen und dachte nach. Wie konnte er es schaffen, Kari und T.K. voneinander fernzuhalten?
 

--- 16.09.
 

“Ach das wird doch nichts. Ich sage ihm einfach ab.” kam es gejammert aus der Umkleide.

Kari davor seufzte auf. So ging das jetzt schon über eine Stunde. “Du sagst überhaupt nichts ab. Sonst schleppe ich dich persönlich hin!”

“Aber Kari!” jammerte Yolei erneut.

“Yolei!” erwiderte die Braunhaarige im gleichen Tonfall und griff nach dem Vorhang der Umkleide. “Bist du fertig?”

“Ich weiß nicht.”

Kari verdrehte ihre Augen und riss kurzerhand den Vorhang zur Seite, in der Hoffnung, dass Yolei wirklich angezogen war.

“Oh, das ist doch hübsch.” stellte die Braunhaarige dann fest.

“Meinst du?” Yolei sah in den Spiegel und begutachtete sich von oben bis unten genau.

“Ja, das steht dir total. Und wenn Ken dich sieht ist er sicherlich hin und weg. Du siehst toll aus!” Kari nickte bekräftigend zu ihren Worten. Das fand sie tatsächlich.

Die Lilahaarige hatte ein altrosafarbenes Kleid an, das leichte Ärmel aus durchsichtigem Stoff hatte, in der Taille gerafft war und dann locker bis kurz über die Knie fiel.

“Dreh dich mal.” forderte die Braunhaarige ihre Freundin auf, die dem auch nachkam. “Doch Yolei, das ist es. Das musst du einfach nehmen!”

“Meinst du?” Yolei sah zweifelnd in den Spiegel. Doch, das Kleid war schön und stand ihr, da hatte ihre Freundin schon recht. Aber was war, wenn es Ken nicht gefiel?

“Und Ken wird es sicher auch gefallen.” sagte Kari in dem Moment, wie als ob sie Yoleis Gedanken gelesen hätte.

“Es ist schon sehr schön…” stimmte Yolei leise zu, ohne ihren Blick von ihrem Spiegelbild zu wenden.

“Gut, dann wäre das doch geklärt. Jetzt brauchen wir im Endeffekt nur noch schöne Schuhe dazu und vielleicht ein wenig Schmuck. Außer du hast schon das Passende daheim. Dann müssen wir nicht noch mehr kaufen.” Kari lächelte ihre Freundin an und diese erwiderte das Lächeln.

“Ich habe vermutlich etwas. Aber ich will trotzdem nachschauen.”

“Da spricht die wahre Frau.” Kari nickte erneut und beide brachen in Lachen aus.

Yolei drängte ihre Freundin aus der Umkleide hinaus, die sich auf das Sofa fallen ließ, das vor der Umkleide stand und wartete, dass die Lilahaarige sich voll umgezogen hatte.
 

---
 

Eine Stunde später saßen sie gemeinsam in einem kleinen Cafe und jede hatte einen Milchshake vor sich stehen.

“Also was ist mit dir und T.K.?” fragte Yolei, als Kari ihr Digiterminal zur Seite legte.

Sofort lief die Braunhaarige rot an. “Was meinst du?” fragte sie.

“Naja, du schreibst die ganze Zeit über mit jemanden über das Digiterminal. Und deinem Lächeln zufolge müsste das T.K. sein. Habe ich recht?”

Kari nickte und ihre Wangen wurden noch röter.

“Was war eigentlich mit euch beiden los?”

Kari griff nach ihrem Milchshake und rührte mit dem Röhrchen darin herum. “War es wirklich so auffällig?” fragte sie leise nach.

“Für die, die euch kennen, ja. Ihr zwei wart ja nie alleine zu bekommen. Und dann redet ihr plötzlich nicht mehr miteinander. Also ein eindeutiges ja!”

Kari nahm einen Schluck. “Du willst ja nur von deinem Date mit Ken ablenken.” erwiderte die Braunhaarige.

Yolei zuckte mit ihren Schultern. “Ja, ein wenig. Aber mich interessiert wirklich, was mit euch ist. Du bist meine beste Freundin und T.K. ist auch ein sehr guter Freund von mir. Daher will ich wissen, wie es euch geht. Und wenn es euch schlecht geht, natürlich noch viel mehr. Und außerdem willst jetzt du ablenken.”

Kari zog ihre Schultern leicht hoch. Ja, sie hatte wirklich versucht, Yolei wieder auf ihr Date zurück zu bringen, denn seit fast drei Tagen redete die Lilahaarige von nichts anderem mehr.
 

“T.K. und ich… wir hatten eine… eine Auseinandersetzung. Aber wir konnten es inzwischen klären. Also alles wieder in Ordnung.”

“Und was für eine Auseinandersetzung hattet ihr?” fragte die Lilahaarige neugierig nach.

Kari spielte mit dem halbleeren Glas zwischen ihren Händen. “Sei mir nicht böse Yolei, aber T.K. und ich haben miteinander besprochen, dass das zwischen uns bleibt.”

“Ach so… sag mir nur eines, war das ein Beziehungsding? Seid ihr ein Paar?”

Kari, die gerade einen Schluck von ihrem Milchshake nahm, verschluckte sich und musste mit rotem Gesicht husten, bis sie sich wieder beruhigte.

“Yolei! Nein, Keru und ich sind beste Freunde!” `Mit Sonderleistungen...´ dachte Kari, während sie mit brennenden Wangen den Blick ihrer besten Freundin erwiderte.

“Oh…, schade eigentlich.” sagte Yolei mit einem enttäuschten Gesichtsausdruck.

“Was meinst du mit schade?”

“Ach weißt du Kari, es wäre schön, wenn du auch einen Freund hättest. Dann könnten wir abundan auch zu viert weg.”

Die Braunhaarige traute sich gar nicht mehr, Yoleis Blick zu erwidern, daher starrte sie auf ihren Milchshake. “Aber wie kommst du auf T.K. und mich?”

“Weiß nicht… Durch Mimi wahrscheinlich. Die redet ständig davon, was für ein süßes Paar du und T.K. wärt. Und eigentlich ist es ja klar, dass man bei euch irgendwann auf solche Ideen kommt, oder? Ihr beide seid ständig zusammen und ihr versteht euch blind. Es ist immer wieder spannend, wie ihr euch, teilweise ohne Worte und nur durch Blicke verständigt.” erwiderte Yolei.

“Wir kennen uns einfach schon so lange und sind beste Freunde. Da ist es klar, dass sowas vorkommt.”

“Schon, aber ihr hattet beide auch noch nie einen Freund oder eine Freundin. Es gibt immer nur euch beide. Wenn man einen von euch etwas fragt, dann heißt es meistens, ich muss Kari noch fragen oder ich muss erst noch mit T.K. reden. Sei mir nicht böse, aber da kommt man schnell auf solche Gedanken. Daher ist doch eine zeitlang dieses Gerücht durch die Schule gegangen.”

Kari blickte fragend auf. “Gerücht?”

Yolei nickte. “Ja, dass ihr ein Paar wärt. Davis ist damals fast durchgedreht.”
 

“Das war mir gar nicht klar… aber wir sind wirklich nur beste Freunde. Und ich würde ihm mein Leben anvertrauen!” stellte Kari klar.

Sie wollte langsam wirklich über etwas anderes reden, als über ihren besten Freund. Mit dem sie jetzt immerhin schon zweimal geschlafen hatte. Gestern hatte er keinerlei Annährungsversuche in diese Richtung gemacht, sondern sie hatten sich nur um ihr Referat gekümmert. Und sie gingen tatsächlich wieder normal miteinander um, zumindest hatte sie bisher das Gefühl.

“Du hast ja recht. Vermutlich hat Mimi mich angesteckt. Lass und über was anderes reden Kari. Zum Beispiel über Mimi und deinen Bruder.”

Neugierig beugte die Lilahaarige sich ihrer Freundin entgegen, die leise lachen musste. Ja, Yolei war neugierig. Aber es war ihr eindeutig lieber, über ihren Bruder zu reden, als über die Beziehung zwischen ihr und T.K.

29. September vormittags/02. Oktober abends

Davis atmete tief ein, sein Blick auf das Mädchen gerichtet, das er so sehr mochte, auf sein Mädchen! Er musste sich jetzt einfach trauen. Sonst hatte er doch auch solch eine große Klappe! Also los jetzt. Nochmal holte er tief Luft und ging los, sein Blick starr auf sein Ziel gerichtet. Kari legte gerade Bücher in ihren Spind. Niemand anderes war da.

“Hey K-kari.” begrüßte Davis die Braunhaarige stotternd und mit roten Wangen.

“Oh, hallo Davis.” Kari lächelte ihn freundlich an.

“Du Kari?”

“Ja?” Ein fragender Blick streifte den Braunhaarigen, während das Mädchen ein paar Bücher aus dem Spind zog.

“Ich wollte fragen, ob du.. also ob du…”

“Ob ich was?” Kari schloss die Türe ihres Spindes und wand sich nun ganz dem Jungen zu.

`Jetzt aber… du bist der Mut… der Mut!´ redete Davis sich Mut zu. “Kari, ich wollte fragen, ob du Lust hättest, mit mir ins Kino zu gehen.”
 

Noch bevor die Braunhaarige antworten konnte, legte sich Davis ein Arm um die Schultern.

“Kino hört sich großartig an. Also ich bin dabei!”

Davis knirschte mit seinen Zähnen, während Kari auflachte und T.K. den Braunhaarigen angrinste.

“Dann bin ich auch dabei.” fügte Kari hinzu. “Wir wäre es, wenn einfach nur wir Jüngere zusammen gehen? Wir haben schon ziemlich lange nichts mehr nur zu sechst gemacht. In letzter Zeit waren wir immer mit Tai und den Anderen unterwegs. Was meinst du Davis?”

Der Angesprochene knirschte immer noch mit den Zähnen, nickte dann aber. “Ja, das wäre toll.” presste er hervor.

“Sehr cool.” T.K. senkte seinen Arm und ging zu Kari. “Was meint ihr? Mission Impossible 5? Der soll gut sein.”

Davis zog verwirrt seine Augenbrauen zusammen. Ein Actionfilm? Mit Kari? Sie war doch ein Mädchen! Sicherlich wollte sie irgendetwas romantischeres sehen. Aber gut, wenn die Anderen einen Actionfilm sehen wollten, dann konnte er doch noch alleine mit der Braunhaarigen ins Kino. Gleich darauf entglitten jedoch seine Gesichtszüge.

“Au ja, für Mission Impossible 5 bin ich auch. Der soll wohl ziemlich gut sein.” rief Kari in diesem Moment und lachte T.K. an.

“Aber … das ist doch ein Actionfilm.” brachte Davis fassungslos vor.

Kari richtete ihren Blick schmunzelnd auf den Braunhaarigen, während T.K. sich hinter die Braunhaarige stellte, einen Arm von hinten um ihre Schultern legte und sie an seine Brust zog. “Glaube mir Davis, die kleine Hika hat einen ganz schönen Actiontick.”

Für das `kleine Hika´ bekam der Blonde ersteinmal einen Ellenbogen in den Bauch, woraufhin dieser sie nur noch enger an sich zog. Davis betrachtete die Beiden fassungslos.

“Die ersten drei Filme musste ich mir unter Zwang ansehen.”

“Das war kein Zwang Hika, du hast freiwillig mitgeschaut.”

“Und Teil 4 fand ich ziemlich gut. Daher bin ich jetzt auch Mission Impossible Fan.” erklärte Kari, T.K. ignorierend.
 

“Dann wäre das doch geklärt. Ich schreib schnell noch Cody, Yolei und Ken. Wann wollen wir gehen?” T.K. hatte bereits sein Digiterminal herausgezogen uns sah nun fragend zu den beiden Braunhaarigen auf.

“Am Freitag?” erwiderte Kari, woraufhin Davis missmutig nickte.

“Meinetwegen.” grummelte er.

Drei Minuten später steckte T.K. sein Digiterminal wieder weg. “So, erledigt. Und was machen wir jetzt?”

“Zurück ins Klassenzimmer gehen Keru?” Kari schüttelte schmunzelnd ihren Kopf und drehte sich zu Davis um. “Komm, gehen wir. Vielleicht fällt dem auch irgendwann ein, wohin er muss.” sagte sie lachend zu dem Braunhaarigen und hakte sich bei diesem ein, was zur Folge hatte, dass dieser rot anlief. “Ich finde das mit dem Kino übrigens eine super Idee Davis. Mit euch allen zusammen etwas zu machen erinnert mich einfach an früher, wo wir immer zusammen in der Digiwelt waren, nur wir.” fügte sie noch hinzu.

“Ja, mich auch.” erwiderte Davis, seinen Blick immer auf Kari gerichtet. Und in diesem Moment freute er sich wirklich, denn etwas mit seinen besten Freunden zu machen war einfach toll und wenn dann noch das Mädchen seiner Träume dabei war, dann konnte es nur besser werden!
 

--- 02.10.
 

“Da seid ihr ja endlich! Ich habe schon ewig gewartet!” meckerte Davis, als Kari, Yolei, T.K. und Cody vor dem Kino auftauchten.

“Was willst du Holzkopf denn bitteschön? Wir sind doch gar nicht zu spät dran!” fauchte Yolei zurück.

“Hast du schon die Karten geholt?” fragte T.K. in dem Moment.

“Nein.” murmelte Davis, während von Yolei sofort ein “Nicht mal daran hast du gedacht!” folgte. “Du Zimtzicke! Hol du doch die Karten!” erwiderte der Braunhaarige motzend, was keine Minute später dafür sorgte, dass die Beiden gemeinsam, aber miteinander schimpfend, in Richtung der Kinokasse verschwand.

“Ich bin erstaunt, dass Davis tatsächlich vor uns allen da ist. Das ist doch mal was Neues.” stellte Cody fest, was zu einem Lachen bei Kari und T.K. führte.

“Da hast du recht Cody. Popcorn Hika?” wendete T.K. sich dann an seine beste Freundin.

Diese nickte lächelnd. “Süßes.”

“Okay, du auch was Cody?” T.K. sah seinen Freund an, der seinen Kopf schüttelte.

“Ich brauche nichts, danke T.K.”

“Gut, dann bis gleich.”
 

Während T.K. in Richtung des Popcorns verschwand, unterhielten sich Kari und Cody miteinander. “Hallo.” wurden sie durch eine freundliche Stimme unterbrochen. Erstaunt drehten sie sich um und sahen sich Nami gegenüber stehen. Die Schwarzhaarige hatte ihre Hände um die Henkel ihrer Handtasche geschlossen und lächelte Kari und Cody an.

“Oh, hallo Nami.” begrüßte die Braunhaarige das Mädchen erstaunt. “Du schaust hier auch einen Film an?”

Die Schwarzhaarige sah erstaunt auf. “Ja, mit euch. Hat er das denn nicht erzählt?”

Kari zog ihre Augenbrauen leicht zusammen. Hatte etwa T.K. das Mädchen eingeladen? Ein kurzer Stich zuckte durch ihr Herz. “Hat T.K. ...”

“Hallo Nami.” wurde sie in dem Moment von Davis unterbrochen.

“Hallo Davis.” Suchend sah sich das Mädchen um. “Wo ist T.K. denn?”

“Der ist auch da, mach dir mal keinen Kopf Nami.”

Als Nami daraufhin strahlend lächelte, spürte Kari wieder das eigenartige Gefühl, das sie damals schon hatte, als sie am See gewesen waren.

“Kari?”

Fragend drehte die Braunhaarige sich herum. “Davis?”

Der Braunhaarige stand mit roten Wangen vor ihr. “Magst du vielleicht Popcorn oder sowas haben? Ich lade dich ein.”

“Musst du nicht Davis, ich hab für uns beide schon Zeug geholt.” erwiderte T.K. in dem Moment und drückte Kari, die begeistert aufquietschte, einen großen Eimer mit Popcorn in die Hand. T.K. selbst hatte einen großen Becher mit einem Röhrchen in der Hand.

“Aber…” stotterte Davis und sah nachdenklich auf das Getränk in der Hand des Blonden, bevor er sich wieder an Kari wendete.

“Und willst du noch was zu trinken? Zumindest das könnte ich dir mitbringen.”

“Hat sie auch schon. Hier. Wir teilen.” entgegnete T.K. und hob den Becher hoch.

“Aber… aber das hat doch nur ein Röhrchen.” stellte Davis entsetzt fest.

“Das macht uns nichts aus.” erwiderte nun Kari, während sie ihren besten Freund ansah und beide mit den Schultern zuckten.

Noch bevor Davis etwas erwidern konnte, tauchte Nami hinter T.K. auf und berührte den Blonden am Ellenbogen. “Hallo T.K.” sagte sie freudestrahlend.

“Hallo Nami.” erwiderte dieser lächelnd und nahm das Mädchen kurz in den Arm.” “Was machst du denn hier?”

“Ich gehe mit euch ins Kino. Davis hat mich gefragt, ob ich mitkommen möchte. Dann könnte ich ja etwas mit dir… ehm, mit euch machen.”

Nach dem Versprecher lief das Mädchen tiefrot an, während Kari erleichtert aufseufzte. Nicht T.K. hatte Nami gefragt, sondern Davis. Trotzdem hatte sie ein unangenehmes Gefühl bei dem Mädchen und das, obwohl sie so nett war.
 

“Das freut mich. Habt ihr ein Date?” fragte T.K. in dem Moment und sah zu Davis, woraufhin dieser ebenfalls rot anlief.

“Nein! Nein, haben wir nicht!” platzte aus ihm heraus und er sah zu Kari hinüber, die ihn neugierig beobachtete.

“Ach so… entschuldige.” T.K. kratzte sich verlegen am Kopf. “Das war wohl ein Fettnäpfchen.” meinte er noch dazu, woraufhin Kari lachen musste.

“Anlauf und Sprung Takeru Takaishi!” sagte sie und kniff dem Blonden in die Hüfte.

“So sieht es wohl aus. Vermutlich hätten wir wetten sollen, wer heute der Erste von uns ist.”

Einen Moment sahen sie sich schweigend an. Ja, ihre Wetten… die hatten sie ja erst in diese Situation gebracht.

“Wir könnten ja wetten, was Ethan Hunt in diesem Mission Impossible Film für Stunts bringt.” schlug Kari daraufhin vor, was ein Nicken bei T.K. auslöste.
 

Yolei rief plötzlich laut “Ken!”

Davis drehte sich ebenfalls in die Richtung, in die die Lilahaarige in dem Moment stürmte und rannte ihr sofort hinterher.

Als Yolei den Schwarzhaarigen entdeckt hatte, fing sofort ihr Herz stärker an zu schlagen und sie musste einfach zu ihm. Direkt vor ihm stoppte sie unsicher. Einen Moment sahen sie sich ohne etwas zu sagen nur in die Augen und ihre Wangen färbten sich langsam rot.

Der Moment wurde allerdings von Davis unterbrochen. Er sprang an Yolei vorbei und schlug seinem besten Freund auf die Schulter. “Alter, ich bin so froh, dass du da bist!”

Ken blickte kurz zu Davis und sah dann wieder zu Yolei. “Ja, ich auch.” erwiderte er, was erneut zu einer Rötung von Yoleis Wangen führte.

Gemeinsam gingen sie zu den Anderen, wo Ken von allen begrüßt wurde.

Nach einigen Minuten blickte Cody auf die Uhr. “Der Film fängt in 10 Minuten an. Wir sollten langsam rein, oder?” Fragend sah er auf.

“Ja. Ich muss mir nur noch schnell etwas zum Essen holen!” rief Davis und drehte sich postwendend um und rannte ebenfalls los.

Ken streichelte Yolei sanft über den Arm. “Willst du auch etwas?”

“Ja, ich komme kurz mit.” Gemeinsam gingen die Beiden davon.
 

Einige Minuten später kamen sie wieder, Davis voll beladen.

“Zum Glück ist Veemon nicht dabei. Stellt euch mal vor, wieviel er dann auf den Armen hätte.” T.K. grinste breit und die Anderen lachten laut.

Nami sah fragend herum. “Veemon?” fragte sie.

“Lass es dir ruhig mal von Davis erklären.” entgegnete T.K. und drehte sich zu den Ankömmlingen um. “Hast du die Kinokarten?” fragte er den Braunhaarigen.

“Ja, in meiner Tasche.” Umständlich versuchte Davis an die Karten zu kommen.

“Warte, ich hole sie.” rief Ken, drückte Yolei das Popcorn in die Hand und zog die Karten aus Davis Hosentasche. “So, wer sitzt wo?”

“Ich will neben Kari sitzen!” rief Davis laut, woraufhin alle ihn mit hochgezogenen Augenbrauen ansahen. “Und Nami kann ja neben T.K. sitzen.” murmelte er noch.

Immerhin hatte er die Schwarzhaarige deshalb eingeladen, damit diese sozusagen ein Date mit dem Blonden hatte und er es mit Kari haben konnte.

“Also ich muss auf jeden Fall neben Kari sitzen. Sie hat nämlich unser Popcorn.” stellte T.K. fest.

“Das stimmt wohl. Apropos Popcorn Keru. Was bekommst du denn vor mir?” Die Braunhaarige sah auf und blickte in T.K.s Augen.

Der hob seine Hand und legt sie auf Karis Wange, wo er mit dem Daumen über ihre weiche Haut streichelte. “Das passt schon. Du zahlst das nächste Mal.”

Kari nickte. “Das mache ich. Danke Keru.”

Der Blonde ließ seine Hand wieder fallen. “Dann gehen wir mal rein und setzten uns einfach.”

“Ich will auch neben Kari.” Yolei drängte sich neben die Braunhaarige und grinste diese breit an.

Kari lächelte und nickte. Während alle aufgeregt miteinander plaudernd in Richtung des Kinosaals liefen, folgte Davis ihnen missmutig. Er war sich sicher, dass Karis Wangen sich gerötete hatten, als T.K. über diese gestreichelt hatte. Warum hatte der Blonde das überhaupt gemacht?
 

---
 

“Psst Hika, schau mal.” flüsterte T.K. der Braunhaarigen ins Ohr und deutete neben sich.

Die Angesprochene sah ihn einen Moment fragend an, bevor sie sich leicht über den Blonden beugte und hinüber sah. Neben T.K. saßen Yolei und Ken. Karis Blick fiel auf ihre Hände, die diese miteinander verschränkt zwischen sich liegen hatten.

“Süß, oder?” flüsterte T.K. ihr ins Ohr, woraufhin die Braunhaarige eine Gänsehaut bekam. Seine Hand, die er auf ihren Rücken gelegt hatte, als sich Kari an ihm vorbeigebeugt hatte, streichelte sanft ihre Wirbelsäule auf und ab, was die Gänsehaut nur noch verstärkte.

“Hmhm!” räusperte Davis sich neben Kari plötzlich laut, was Kari und T.K. auseinander fahren ließ.

Die Braunhaarige stupste dem Jungen zwischen die Rippen. “Pst Davis, nicht so laut.” Sie lächelte ihn an, woraufhin dieser rot wurde und glücklich über die Dunkelheit im Kino war, so dass sie es nicht erkennen konnte.
 

---
 

“Der Film war wirklich gut, nicht wahr?” Davis lachte Kari an, die begeistert nickte.

“Ja! Ich mag Mission Impossible einfach. Aber sie haben ganz schön viel in den Film reingepackt. Ein bisschen weniger wäre auch noch sehr gut geworden.” erwiderte sie.

“Da hast du vollkommen recht. Soll ich dich noch nach Hause bringen?”

Karis Wangen färbten sich rot. “Nein, musst du nicht. Ich schlafe heute bei… also bei Yolei im Haus.”

“Ach so, schade.” murmelte Davis.

“Aber danke dir, das mit dem Kino war wirklich eine super Idee.” Kari lächelte den Braunhaarigen an und umarmte ihn dann noch schnell. “Wir sehen uns ja am Montag.”

Alle verabschiedeten sich voneinander. Kari ging zu Cody und blieb bei diesem stehen. Als Yolei auf sie zukam, wurde die Röte auf den Wangen der Lilahaarigen noch tiefer, als Kari sie breit angrinste.

“Also?” fragte sie ihre beste Freundin.

“Was also?” erwiderte Yolei.

“Ich habe es genau gesehen. Also was ist mit dir und Ken?” Kari musterte ihre Freundin genau.

Ken hatte sich gerade von dieser verabschiedet und sich dabei zu ihr hinab gebeugt, um ihr einen Kuss auf die Wange zu geben. Das hatte er versucht, heimlich zu machen, ungemerkt war es aber nicht geblieben.

“Ich habe es auch gesehen. Aber die Drei da,” Cody deutete auf T.K. und Nami, die sich noch miteinander unterhielten, sowie auf Davis, der nun bei Ken stand. “Haben es vermutlich nicht mitbekommen.”

Yolei wurde noch röter. “Nichts ist zwischen uns.” murmelte sie, woraufhin Kari sich lächelnd bei ihr einhakte.

“Bist du dir sicher? Immerhin habt ihr während dem Film auch Händchen gehalten.”

“Ahh.” Yolei barg ihr Gesicht in ihren Händen.

“Ich will die Erste sein, die es erfährt, wenn es zwischen euch offiziell wird.” stellte Kari fest.

“Das verspreche ich dir. Und jetzt lass uns bitte über etwas anderes reden, bitte.”

Erneut musste die Braunhaarige auflachen. Ihr Blick wanderte zu T.K., der sich gerade mit einer Umarmung von Nami verabschiedete und dann auf sie zukam. In den Blick der Schwarzhaarigen schlich sich Enttäuschung. Kari durchzuckte wieder dieses seltsame Gefühl, das aber sofort verschwand, als T.K. einen Blick aus seinen blauen Augen auf sie richtete und sie strahlend anlächelte.

02. Oktober nachts

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

02. Oktober nachts - zensiert

“So, hereinspaziert.” T.K. hielt seine Zimmertüre auf und ließ Kari vor sich eintreten. Die Braunhaarige ging hinein und ließ ihren Blick über alles wandern. Langsam ließ sie ihre kleine Reisetasche von ihrer Schulter rutschen.

“Was willst du noch machen?” fragte T.K., griff nach Karis Handtasche, die diese immer noch in der Hand hielt und legte sie auf seinen Schreibtisch, wo sein eigener Geldbeutel ebenfalls landete.

Kari setzte sich langsam auf das Bett. “Ich weiß nicht. Irgendetwas spielen? Normalerweise haben wir ja immer Filme angesehen, wenn wir beieinander übernachtet haben, aber nachdem wir jetzt im Kino waren muss ich eigentlich nicht noch etwas ansehen.”

Der Blonde nickte. “Sehe ich auch so. Irgendwo hier habe ich Karten herumliegen.”

Er sah sich um, was nach einigen Minuten zu einem lauten Lachen von Kari führte. Als T.K. sie daraufhin verwirrt ansah, stand sie auf, ging zu seinem Regal und zog dort die Karten hervor.

“Hier Keru. Das letzte Mal hast du auch schon so lange gesucht.”

“Nudel.” T.K. gab ihr eine sanfte Kopfnuss, bevor er sich auf den Boden setzte und die Karten mischte. Kari schmunzelte immer noch, bevor sie sich dem Jungen gegenüber auf dem Boden niederließ.
 

Sie spielten Karten, redeten über den Film, über Davis, der es schlussendlich doch geschafft hatte, im Kino neben Kari zu sitzen und auch über Yolei und Ken, was alles zu neuen Wetten führte.

Als Kari zum wiederholten Male gähnen musste, sah T.K. auf die Uhr. Es war bereits nach halb 1. Der Blonde stand auf.

“Machen wir uns mal fürs Bett fertig. Willst du als erste ins Bad?”

Kari nickte und ließ sich von dem Blonden aufhelfen. Sie griff nach ihrer Kulturtasche und verschwand im Bad. T.K. zog in der Zwischenzeit einen Futon aus seinem Kleiderschrank und legte diesen vor dem Bett quer auf den Boden. Er nahm sich eines der beiden Kissen und legte es dazu, ehe er nach der Boxershort und dem T-Shirt griff, die er zum Schlafen trug. Schnell noch umziehen, bevor Kari zurückkam.
 

Die Braunhaarige kam gerade ins Zimmer zurück, als T.K. noch eine Decke aufs den Futon warf.

“Danke fürs Hinrichten.” lächelte sie ihn an, als sie den Futon sah und wollte gerade ihre Tasche dazustellen, als T.K. sie mit schiefgelegtem Kopf und hochgezogenen Augenbrauen ansah.

“Hika! Du schläfst im Bett und ich hier unten. Und nein, du musst gar nicht widersprechen,” hielt er einen Redefluss der Braunhaarigen auf. “So wie immer, das bleibt so. Also ich gehe auch noch kurz ins Bad.”
 

Kari sah ihrem besten Freund noch einen Moment hinterher, ehe sie langsam in sein Bett krabbelte und sich unter der Decke vergrub. Sie drückte ihren Kopf in sein Kopfkissen und zog seinen Geruch tief ein. So blieb sie liegen, während ihre Gedanken in ihrem Kopf Karussell fuhren. Ihr Herz schlug heftig gegen ihren Brustkorb. Vor fast drei Wochen hatten sie miteinander besprochen, Freunde mit Sonderleistungen zu sein. Seitdem war nichts mehr passiert. Sie hatten viel Zeit miteinander verbracht, auch nur zu zweit. Sie hatten sich fast jeden Tag geschrieben und telefoniert. Aber T.K. hatte keinerlei Annährungsversuche gemacht und auch nichts mehr erwähnt. Was also erwartete er von heute Nacht, in der sie das erste Mal seit ihrer ersten gemeinsamen Nacht wieder bei ihm übernachtete? Und was erwartete sie selbst von dieser Nacht? Völlig in ihre Gedanken vertieft, bekam die Braunhaarige gar nicht mit, wie sich die Zimmertüre öffnete und wieder schloss. Als sich die Matratze plötzlich nach unten senkte, schreckte Kari zusammen.

“Hika, alles okay?” T.K. beugte sich zu ihr und legte seine Hand auf ihre Wange.

Die Angesprochene setzte sich auf. “Ja Keru. Ich habe nur nicht mitbekommen, wie du rein gekommen bist, daher bin ich ziemlich erschrocken.”

“Wo warst du denn mit deinen Gedanken?” T.K. drückte mit seiner Hand leicht Karis Kinn nach oben.

Das Herz der Braunhaarigen begann noch stärker zu schlagen, als T.K.s blaue Augen fest auf ihre gerichtet waren. Konnte er es sich nicht denken?
 

“Ach, ich bin schon ziemlich müde. Am Besten schlafen wir jetzt, oder?” fragte sie anstatt eine Antwort zu geben.

Der Blonde nickte nachdenklich. “Ja.” Immer noch war sein Blick auf Kari gerichtet, die spürte, wie ihre Wangen langsam zu glühen begannen. Dann legte sich ein Lächeln auf T.K.s Züge. “Du hast recht Hika. Ich bin auch ziemlich müde. Schlafen wir einfach.”

Als er sich zu ihr hinunter beugte, weiteten sich Karis Augen. Wollte er sie jetzt etwa küssen? Als der Blonde sie allerdings nur in den Arm nahm und sanft an sich drückte, seufzte sie auf.

“Gute Nacht Hika.” murmelte er an ihrem Ohr.

“Gute Nacht Keru.” erwiderte sie leise. Ohne groß darüber nachzudenken, drückte sie ihm einen Kuss auf die Wange. Als sie realisierte, was sie gerade getan hatte, zuckte sie mit glühenden Wangen zurück. “Entschuldige bitte.” brach aus ihr heraus.

T.K. schüttelte lächelnd seinen Kopf. “Nicht dafür Hika, niemals.” Und dann beugte er sich zu ihr und gab ihr einen sanften und kurzen Kuss auf die Lippen. “Schlaf gut.” murmelte er, als er sich wieder von ihr löste. Er stand auf, löschte das Licht und legte sich auf den Futon.
 

Kari drehte sich ewig hin und her. Der Schlaf wollte sich einfach nicht einstellen, egal wie müde sie war. Sie verstand sich selbst nicht. Auf der einen Seite war sie ja erleichtert, dass T.K. nicht mehr vorgehabt hatte, als einfach nur zu schlafen. Auf der anderen hatte sie es erwartet, so dass sie nun fast enttäuscht war. Sie stützte sich auf ihre Ellenbogen und warf einen Blick vor das Bett, wo sie gerade noch so T.K.s Umrisse erkennen konnte. An seinem ruhigen Atem konnte sie erkennen, dass er eingeschlafen zu sein schien. Sie ließ sich wieder nach hinten fallen. `Schlaf endlich!´ befahl sie sich selbst, seufzte laut auf und drehte sich wieder herum.
 

T.K. lauschte den Geräuschen, die Kari von sich gab. Sie wälzte sich im Bett hin und her, ab und an seufzte sie laut auf, was ihm ein Lächeln auf die Züge zauberte. Er konnte ebenfalls nicht schlafen und war innerlich wie angespannt. Sie war hier! Hier, bei ihm! Und obwohl er sich vorgenommen hatte, sie weder zu überfallen, noch sie auszunutzen, spürte er, wie er sich mit jeder Faser seines Selbst nach ihr sehnte. Er wollte wieder eins sein mit ihr.

T.K. drehte sich leise herum und versuchte eine gemütliche Position zu finden. Er verstand nun, was sein Bruder damals gemeint hatte, als er gesagt hat, wie unglaublich Sex war und dass man davon eigentlich nicht genug bekommen konnte. Sicher, es war falsch, dass er Sex mit Kari hatte, die immerhin seine beste Freundin war. Aber es hatte sich die beiden Male so atemberaubend angefühlt. Und er konnte sich momentan auch gar nicht vorstellen, es mit jemand anderen, als seiner besten Freundin zu erleben. Und über diese Gedanken hinweg, dämmerte er langsam ein.
 

Als er das nächste Mal aufwachte, stöhnte er unterdrückt auf. Die Gedanken die er vor dem Einschlafen gehabt hatte, hatten ihn in seine Träume verfolgt. Er hatte, wieder einmal, davon geträumt mit Kari zu schlafen. Und die Folge davon konnte er nun deutlich spüren. Sein Glied war angeschwollen und hart und er wollte sich unbedingt in Kari versenken.

Der Blick des Blonden wanderte zu seinem Bett in dem die Braunhaarige zu schlafen schien, denn ihr Atem ging ruhig und tief. Einen Moment dachte er noch nach, bevor seine Lust dies übernahm und er seine Decke zur Seite streifte. Er stand langsam auf, ging zu seinem Bett und beobachtete das Mädchen in der Dunkelheit so gut es ging. Durch die nicht ganz geschlossenen Vorhänge kam schwach Licht in den Raum. Kari lag auf dem Rücken, eine Hand über ihrem Kopf, die andere angewinkelt neben sich.

Der Blonde setzte sich vorsichtig neben das Mädchen und ließ seinen Blick über sie schweifen. Er hob eine Hand und legte sie vorsichtig auf ihre Wange. Langsam ließ er seine Finger ihre Wange und ihrem Kinn hinuntergleiten. Sollte er es einfach wagen?
 

~~~
 

Kari träumte einen wundervollen Traum. Sie war in der Digiwelt, der Himmel war strahlend blau und sie saß auf einer wunderschönen Blumenwiese. Um sie herum leuchtete alles, gelbe, weiße und rosa Blumen und die Sonne, die vom Himmel schien. Kari hatte die Augen geschlossen und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen, neben ihr saß Gatomon.

“Was ist das zwischen dir und T.K., Kari?” fragte das Digimon in dem Moment und Kari öffnete ihre Augen und wand ihren Blick zu ihrer Partnerin. Ein strahlendes Lächeln lag auf ihren Zügen.

“Wir sind die besten Freunde. Und wir reden wieder miteinander, das ist so schön.”

“Aber ihr macht Sachen, die man normalerweise nicht als Freunde macht, auch nicht als beste Freunde.”

Ein Schatten glitt über das Gesicht der Braunhaarigen. “Ich weiß. Aber es ist schön. Und ich kann mit Keru zusammen sein. Ich will ihn nicht verlieren. Dazu ist er mir zu wichtig.”

“Liebst du ihn?” Gatomons Frage ließ das Mädchen zusammenzucken.

“Er… er ist mein bester Freund, Gatomon. Mein bester Freund. Und ich will, dass er das immer bleibt!”
 

Noch bevor Gatomon etwas weiteres sagen konnte, fiel plötzlich ein Schatten auf Kari.

“Kann ich mich zu dir setzen Hika?”

Auch ohne nach hinten zu sehen, wusste sie wer hinter ihr stand. Sie kannte seine sanfte Stimme. Und Hika nannte sie auch nur eine einzige Person. “Natürlich Keru.”

Der Blonde nahm neben ihr Platz.

“Ist das nicht schön?” schwärmte Kari und schloss ihre Augen wieder.

“Da hast du recht.” erwiderte T.K.

Die Braunhaarige öffnete ihre Augen wieder und als sie erkannte, dass T.K. sich zu ihr gebeugt hatte und seine blauen Augen nun direkt vor ihr waren, schreckte sie nicht zurück. Er beugte sich noch etwas näher und sie richtete ihren Blick neben sich, auf Gatomon. Allerdings war das Digimon nicht mehr da. Verwundert sah sie sich um, bis T.K. nach ihrem Gesicht griff und sie festhielt.

“Wir sind alleine.” sagte er und drückte seine Lippen auf ihre.

Kari schloss ihre Augenlieder flatternd und genoss das Gefühl seines Kusses. Das fühlte sich immer so gut an, wie hatte T.K. es einmal genannt? Atemberaubend.

Als der Blonde sich von ihr löste, legte er seine Stirn an ihre.

“Was sind wir Keru?” flüsterte Kari leise.

“Wir sind beste Freunde Hika. Für immer.”
 

Und wieder legte er seine Lippen auf ihre. Dieses Mal drückte der Blonde sie nach hinten, so dass sie auf der Wiese lag. Dabei stellte Kari fest, dass sie plötzlich nichts mehr anhatte und völlig nackt vor T.K. auf der Wiese lag. Sie schloss ihre Augen und genoss das Gefühl, das der Blonde in ihr auslöste.
 

~~~
 

“Keru!”

Als sie seinen Namen stöhnte, sah T.K. zu der Braunhaarigen auf. Als sich ihre braunen Augen öffneten und ihn mit einem lustverhangenen und leicht verwirrten Blick ansah, musste er schmunzeln.

Als Kari realisierte, dass sie das gerade eben nicht nur geträumt hatte, lief sie rot an.

“Keru? Hast du etwa?” Karis Stimme war vom Schlaf noch heiser. Sie wollte ihre Beine zusammendrücken, was aber nicht funktionierte, da der Blonde immer noch dazwischen saß.

“Was habe ich?” fragte dieser nun mit einem breiten Lächeln.

“Mich… also da unten... du…” brachte die Braunhaarige stammelnd hervor, bevor sie ihre Hände vor ihr glühendes Gesicht schlug.

T.K. legte sich neben Kari ins Bett und streichelte sanft über ihre Wange. “Hat es dir wenigsten gefallen?” fragte er leise, woraufhin die Braunhaarige hinter ihren Händen nickte. “Gut, aber es gibt noch mehr.”

T.K. griff nach den Händen des Mädchens und zog diese von ihrem Gesicht, ehe er seine Lippen stürmisch auf ihre drückte. T.K.s Hände schoben ihr T-Shirt bis zu ihren Brüsten hinauf und schlossen sich um ihre Brüste. Seinen Unterleib drängte er an sie. Kari wanderte mit einer Hand seinen Oberkörper hinunter und in seine Boxershort.
 

Als sich T.K.s Erregung noch weiter steigerte, löste er seine Lippen von denen der Braunhaarigen. Er legte schweratmend seine Stirn an ihre.

“Ich… ich habe Kondome gekauft.” keuchte er.

“Dann hole eins.” murmelte Kari ebenso keuchend.

Der Blonde drehte sich zur Seite und griff nach seinem Nachtisch, an dem er die Schublade aufzog und nach der Packung griff, die er vor immerhin fast drei Wochen, hineingelegt hatte.

03. Oktober morgens /abends

Natsuko Takaishi klopfte am nächsten Morgen an der Türe ihres Sohnes. “Takeru, Hikari?” Sie öffnete die Türe und streckte ihren Kopf hinein. “Kommt ihr zum Frühstück?”

Als sie erkannte, dass der Futon auf dem Boden verlassen war, wanderte ihr Blick mit zusammengezogenen Augenbrauen zum Bett, auf dem sich zwei Personen regten.

“Hmm?” T.K. blickte seine Mutter an, während Kari ihren Kopf mit roten Wangen und zersausten Haaren von dessen nackter Brust hob.

“Also draußen gibt es Frühstück wenn ihr wach seid.” sagte Natsuko und zog die Türe hinter sich zu. Im Flur blieb sie einen Moment verwirrt stehen. Gleich darauf ging sie zum Esstisch. Sie sollte dringend noch mit ihrem Sohn reden.
 

In T.K.s Zimmer sah Kari mit immer noch rot glühenden Wangen auf die Zimmertüre, die sich gerade hinter T.K.s Mutter geschlossen hatte. “Oh nein.” murmelte sie und schlug ihre Hände vor ihr Gesicht.

“Was ist?” fragte T.K und kuschelte sich wieder in sein Kopfkissen, das so sehr nach Kari roch. Er liebte ihren Pfirsichgeruch einfach.

“Deine Mutter denkt jetzt vermutlich…”

“Dass wir Sex miteinander hatten?” T.K. setzte sich auf und griff nach Karis Handgelenken, um ihre Hände von ihrem Gesicht zu sehen. “Hatten wir ja schließlich auch. Und es war sehr gut.” fügte er mit einem breiten Grinsen hinzu.

Die Röte auf Karis Wangen vertiefte sich. “Das soll doch niemand wissen!”

“Mach dir keinen Kopf. Du hast ja sogar dein T-Shirt noch an.” Der Blonde zupfte schmunzelnd an dem Stück Stoff, dass sie in ihrer Lust gestern nicht ausgezogen hatten.

“Ja.” murmelte die Braunhaarige.

“Hör zu Hika, die Bettdecke lag über uns und unsere restlichen Klamotten liegen auf der anderen Seite des Bettes, die konnte meine Mutter gar nicht sehen. Wenn sie fragt erzählen wir einfach irgendetwas.”

“Und was?” Man konnte Karis Stimme die Unsicherheit anmerken, die die Braunhaarige empfand.

“Wir sagen ihr einfach, dass du einen Alptraum hattest und ich dich zur Beruhigung in den Arm genommen habe. Und dann sind wir eben beide eingeschlafen.”

“Du willst also, dass wir deine Mutter anlügen?”

Als T.K. in Karis große Augen sah, seufzte er auf. “Ich will meine Mutter eigentlich auch nicht anlügen. Aber wenn sie fragt, ob wir miteinander schlafen, willst du es ihr dann sagen? Ich denke nicht, dass jemand unsere Entscheidung in dieser Hinsicht gut heißen wird. Einfach nur Sex miteinander haben, wenn wir Lust haben, aber keine Beziehung?”

Während T.K. gesprochen hatte, hatte er nach Karis Hand gegriffen und seine Finger mit ihren verflochten.

“Da hast du ja recht...” Kari stand auf. Unsicher griff sie nach ihren Shorts und schlüpfte hinein. “Ich gehe schnell ins Bad.” richtete sie an den Blonden ohne ihn anzusehen und huschte aus dessen Zimmer.
 

T.K. seufzte auf. Sie hatte ja recht, er wollte seine Mutter auch nicht anlügen, aber was sollte er machen? Keiner würde ihre Abmachung verstehen können. Der Blonde griff nach seinen Sachen und warf sie auf den Stuhl, der in der Ecke stand, bevor er frische Kleidung aus seinen Schränken zog. Als Kari aus dem Bad zurückkam, stand er auf und ging selbst ins Bad. Nachdem er sich frisch gemacht hatte, öffnete er seine Zimmertüre.

Kari saß auf seinem Schreibtischstuhl und sah ihn erwartend an. Als der Blick des Blonden über sein Zimmer flog, musste er schmunzeln. Kari hatte das Bett gemacht, seinen Futon aufgeräumt und sogar seine Schlafkleidung zusammengelegt.

“Komm, gehen wir frühstücken.” T.K. hielt Kari seine Hand entgegen, die von der Braunhaarigen ergriffen wurde. Als er erneut die Unsicherheit in ihrem Blick erkannte, zog er sie an sich und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. “Alles ist in Ordnung Hika.”

Das Mädchen drückte sich an ihn und er konnte ihr stark schlagendes Herz an seiner Brust spüren.
 

Natsuko sah auf, als T.K. und Kari hintereinander in die Küche kamen. T.K. ging an den Schrank und zog zwei Müslischalen hervor und hielt sie Kari entgegen. Die Braunhaarige nahm sie ihm ab und stellte sie auf den Tisch. Während der Blonde nach dem Müsli und der Milch sah, holte Kari zwei Tassen aus dem Schrank und schenkte sich und T.K. Tee ein. Als sie sich endlich T.K.s Mutter gegenüber setzte, sah diese sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.

“Also was ist das mit euch beiden? Seid ihr ein Paar?”

Karis Wangen röteten sich, während T.K. seinen Kopf schüttelte. “Wir sind beste Freunde Mama.”

“Und warum schlaft ihr dann bitteschön in einem Bett?”

T.K. warf Kari einen Blick zu, was die Braunhaarige dazu brachte, zu der Blondine zu sehen. “Es ist meine Schuld. Ich hatte heute Nacht einen Alptraum und T.K. hat mich geweckt und mich dann in den Arm genommen um mich zu beruhigen. Es tut mir sehr leid.”

Natsuko griff nach Karis Hand, die diese um ihre Tasse gelegt hatte. “Oh, das tut mir leid. Ich hoffe, jetzt ist alles wieder in Ordnung?”

Kari nickte. In ihr tobte das schlechte Gewissen. Sie hasste es, T.K.s Mutter anzulügen. “Keru hat mich tatsächlich beruhigt. Und da wir gestern schon so spät ins Bett sind und daher wirklich müde waren, sind wir beide eingeschlafen.”

“Mach dir keinen Kopf Kari. Ich bin ja froh, wenn Takeru dir helfen konnte.”

T.K. griff unter dem Tisch nach Karis Oberschenkel und streichelte leicht über diesen.
 

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Nachmittags machten sie sich gemeinsam auf den Weg zu Kari nach Hause.

“Komm rein.” Kari schloss die Wohnungstüre auf und ließ T.K., der ihre Reisetasche über der Schulter hängen hatte, eintreten.

Im Wohnzimmer angekommen, sah ihnen Tai entgegen, der ein Fußballspiel ansah. “Hallo ihr zwei.” richtete er an die Ankömmlinge.

“Hallo Tai.” wurde der Braunhaarige von den beiden Jüngeren begrüßt.

“Und wie war der Film gestern?”

“Der war wirklich gut.” antwortete T.K.

“Also sollte ich ihn noch ansehen?”

“Auf jeden Fall. Frag einfach meinen Bruder. Der geht sicher mit dir.” T.K. grinste den Älteren an.

“Das mache ich. Ich frage auch Izzy und Joey, die sind sicher auch dabei.”

“Mach das, es lohnt sich.” Kari lächelte ihren Bruder an, bevor sie sich an den Blonden wendete. “Komm, gehen wir in mein Zimmer, Keru.”

Tai sah den Beiden einen Moment hinterher. “Und was habt ihr heute Nacht sonst noch gemacht?” fragte er mit einem breiten Grinsen, auf das Kari ihre Augen verdrehte.

“Wir haben geredet, Karten gespielt und gewettet.”

“Geht das schon wieder los? Ich dachte eure Wetten sind passe.” Tai sah Kari fragend an, die ihren Kopf schüttelte.

“Noch nicht.”

“Okay und was habt ihr Turteltauben sonst so gemacht?”

“Tai!”

Als die Braunhaarigen ihren Bruder anfunkelte, hob dieser seine Hände in die Höhe. “Schon verstanden, ihr seid nur beste Freunde. Keine Angst Kleine, das habe ich schon verstanden. Und wenn ich jemals nur den Anschein bekommen sollte, dass ihr zwei Sex haben solltet, werde ich T.K. jeden einzelnen Knochen brechen müssen!”
 

Tai fand es lustig, seine kleine Schwester und deren besten Freund, der für ihn ja auch so etwas wie ein kleiner Bruder war, zu ärgern. Dadurch entging ihm auch, dass dessen Gesichtsfarbe komplett entwich und er Kari mit aufgerissenen Augen ansah.

“Aber da muss ich mir ja auch nie Sorgen drum machen, immerhin seid es ihr beide. Und ihr werdet euer Leben lang die besten Freunde bleiben. Daher…” Tai winkte ab und warf ein Blick auf die Uhr an der Wand. “Oh, ich sollte mich mal fertig machen. Matt und ich gehen heute Abend noch weg.”

“Sora und Mimi auch?” fragte Kari.

“Ne, Männerabend. Außerdem, warum Mimi? Sora ist klar, aber Mimi kann mir gestohlen bleiben! Ich möchte mein Wochenende schließlich genießen.”

Kari zog ihre Augenbrauen hoch. Tai war aus einem ihr unverständlichen Grund immer noch schlecht auf die Braunhaarige zu sprechen. Was hatte Mimi denn angestellt, dass Tai sie nicht mehr mochte? Denn eigentlich schien er immer Gefühle für sie gehabt zu haben. Kari biss sich nachdenklich auf die Lippe. Vielleicht sollte sie bald mal mit ihrer Freundin reden. Was hatte Tai vorher gesagt? Männerabend? Ein Mädelsabend war sicher auch mal wieder nicht schlecht. Sie nahm sich fest vor, nachher eine Mail an Mimi, Yolei und Sora zu schreiben.
 

Als jemand direkt vor ihren Augen schnippste, zuckte sie erschrocken zurück. “Was…?”

“Kleine, wo sind denn deine Gedanken? Zumindest nicht bei T.K., denn der steht direkt neben dir.”

“Tai!”

“Schon gut. Ich wollte mich verabschieden. Ich mach mich auf den Weg zu Matt.”

“Na dann euch viel Spaß heute Abend. Übertreib nicht”

“Ich liebe dich auch Kari.” Tai lachte und zog seine kleine Schwester in seine Arme. Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, drückte T.K.s Schulter und machte sich auf den Weg.

Kari und T.K. sahen ihm hinterher, als er zur Türe hinaussprang. Sie richteten ihre Blicke aufeinander.

“Tai darf das niemals rausbekommen, hörst du? Niemals!” T.K. war immer noch blass, als er seine beste Freundin eindringlich ansah.

“Glaube mir Keru, ich bin die Letzte, die ihm ausgerechnet das erzählen würde.”

Noch einen Moment sahen sie sich schweigend an, ehe Kari sich umdrehte und zu ihrem Zimmer ging und der Blonde ihr folgte.
 

In ihrem Zimmer angekommen, nahm sie ihm ihre Tasche ab. “Willst du was zu trinken?” fragte sie ihren Gast.

“Ich nehme alles außer dem Kartoffelsaft deiner Mutter, nun gut, alles außer Nahrungsmittel, die deine Mutter zubereitet hat. Damit sollte ich ja auf der sicheren Seite sein.”

Kari lachte laut auf T.K.s Bemerkung. “Ich denke, das bekomme ich hin Keru.”

Während die Braunhaarige das Zimmer verließ, blickte T.K. nachdenklich auf die Reisetasche, die Kari auf ihr Bett gestellt hatte. Er biss sich auf die Lippen. Sollte er jetzt einfach machen, was er sich gedacht hatte? Er gab sich einen Ruck. Doch, immerhin machte es Sinn, zumindest wenn es so blieb, wie bisher.

Er ging zu Karis Bett und öffnete an ihrem Nachtisch die Schublade. Er schob alles nach vorne, was darin lag, so dass es einen Freiraum gab. Anschließend griff er nach ihrer Reisetasche und zog das Seitefach auf, aus dem er ein paar Kondome hervorzog. Diese hatte er heute Vormittag eingepackt, als Kari im Bad gewesen war. Er verstaute die Verhütungsmittel in der Schublade und schloss sie wieder. Sicher war sicher.
 

In dem Moment öffnete sich die Türe hinter ihm und Kari kam mit einem Tablett herein. T.K. machte einen Sprung in ihre Richtung, nahm das Tablett aus ihren Händen und stellte es auf den Tisch.

“Also?” richtete er dann an sie. “Tragen wir unsere Wetten voll in unser Wettbuch ein?”

Die Braunhaarige nickte und zog es aus der Schublade ihres Schreibtisches. Gemeinsam nahmen sie auf Karis Bett platz. Nachdenklich streichelte Kari über den Buchrücken. “Tai hat recht.” platzte sie plötzlich hervor.

“Was meinst du?” T.K. sah seine beste Freundin fragend an.

“Mit unseren Wetten. Ich denke, dass wir auswerten sollten.”

Der Blonde nickte nachdenklich. “Bleibt es dabei? Der Gewinner darf sich etwas wünschen?”

Die Braunhaarige nickte. “Ja. Und drei Monate lang muss der Verlierer dem Gewinner seinen Wunsch erfüllen. So hatten wir es ausgemacht.”

“Gut.”

Beide blickten auf das Buch, ohne etwas zu sagen.

Nach einigen Minuten brach T.K. das Schweigen schließlich. “Okay, machen wir es folgendermaßen. Wir machen noch zwei Wochen und bringen unsere offenen Wetten zu Ende, zumindest soweit es möglich ist. Und dann werten wir aus. Und jeder von uns überlegt sich inzwischen, was er sich als Wettgewinn wünscht, ja?”

Seine blauen Augen ruhten auf Kari und die Braunhaarige nickte. “In Ordnung. Also her mit dem Buch. Ich muss meine letzten gewonnen Wetten eintragen, mit denen ich dich schlagen werde!”

T.K. musste bei Karis entschlossenen Worten lachen. “Das werden wir ja sehen Hika.”

03. Oktober abends/nachts - Michi Teil 1

“Na dann los.” Tai riss die Türe der Bar auf und ließ seinen besten Freund vor sich eintreten, bevor er ihm folgte. “Sieht doch gut aus.” Zufrieden nickend ließ Tai seinen Blick schweifen.

Die Bar hatte vor noch nicht allzu langer Zeit eröffnet und alles wirkte neu. Die lange Bar hatte eine weiße Hochglanzfront, in der sich die bunten LEDs spiegelten, die alles beleuchteten. Hinter der Bar war die Wand verspiegelt und auf Regalen davor standen Gläser und die Alkoholflaschen. Im Raum waren weiße Tische und Sessel verteilt, die ebenfalls von bunten LED Lampen angeleuchtet wurden. Und in einer Ecke konnte man wohl tanzen, zumindest machten das einige Menschen.

“Da wurde gerade ein Tisch frei.” meinte Matt und deutete auf den Tisch, von dem sich Personen entfernten.

“Dann aber schnell.” Tai packte Matt an einem Hemdärmel und zog den Blonden hinter sich her.

Aus dem Augenwinkel konnte er sehen, dass auch andere auf den Tisch zuhielten. Er lief noch schneller. Das Gezetere von Matt, den er mit sich zog, überhörte er einfach. Sie kamen gerade noch rechtzeitig an. Tai schnappte sich einen der niedrigen Sessel und ließ sich darauf fallen. Das Geschimpfe der Verlierer überhörte er einfach.

Mit einem zufriedenen breiten Grinsen sah er zu Matt. Sein Grinsen ging aber zurück, als er sah, dass der Blonde auf sein Handy starrte.

“Alter, kannst du es nicht mal einen Abend ohne Sora aushalten?”

Matt sah auf, in seinem Gesicht stand ein schlechtes Gewissen. “Entschuldige bitte.”

“Jetzt steck das Handy schon weg!”

“Jaja, schon gut.” Matt schob sein Handy in seine Hosentasche und hob seine Hände, um Tai zu demonstrieren, dass das Handy weg war.

“Gut, und jetzt was zum Trinken.” Der Braunhaarige griff nach der Getränkekarte und inspizierte diese. Nach einigen Minuten hatte er sich entschieden und reicht die Getränkekarte an Matt weiter. Auch dieser entschied sich und als die Kellnerin ein paar Minuten später bei ihnen stand, bestellten sie. Tai ließ seinen Blick über die Blondine wandern, die recht üppig ausgestattet war und mit einem tiefen Ausschnitt einen tiefen Einblick schenkte.
 

Nachdem die Kellnerin zurück zur Bar gegangen war, nickte Tai anerkennend.

“Die hatte doch mal was.”

“Wie meinst du das?” Matt sah seinen besten Freund fragend an.

Dieser erwiderte den Blick mit hochgezogenen Augenbrauen. “Ishida? Das war doch nicht zu übersehen. Du bist doch ein Mann. Du solltest die Vorzüge einer Frau sehen, auch wenn du schon jahrelang in einer Beziehung bist.”

Matt verdrehte seine Augen. “Ich habe halt Geschmack und Ansprüche.”

Tais Augenbrauen hoben sich noch höher. “Willst du damit sagen, dass ich das nicht habe?”
 

In dem Moment kam die Kellnerin auch wieder und stellte die Cocktails vor den beiden jungen Männern ab. Dabei beugte sie sich tiefer vor, als notwendig gewesen wäre und schenkte beiden ein kokettes Lächeln, das von Matt ignoriert und von Tai erwidert wurde. Als sie wieder weg war, griffen beide nach ihren Gläsern und hoben diese hoch, um miteinander anzustoßen.

“Auf unseren Männerabend. Und meinen besten Freund, der sich endlich mal von zu Hause losreißen konnte!”

Tai stieß mit Matt an und nahm sofort einen großen Schluck. Dabei entging ihm das schlechte Gewissen, das Matt einen Moment eindeutig ins Gesicht geschrieben stand, ehe er sich wieder unter Kontrolle hatte und ebenfalls einen tiefen Schluck nahm.

“Oha, viel Alkohol.” brachte der Blonde erstaunt hervor.

“Ja, sehr viel Alkohol. Genauso, wie es sein sollte.” Tai trank erneut einen Schluck. “So, und jetzt zu vorher zurück. Du meinst also, dass ich keinen Geschmack und keine Ansprüche habe?”

Matt verdrehte seine Augen. Tai reagierte darauf nicht, er kannte seinen besten Freund lange genug, um zu wissen, dass dieser nicht wirklich von ihm genervt war.

“Zumindest was diese Kellnerin angeht. Bisher hatte ich immer im Kopf, dass du einen sehr guten, wenn auch etwas eigenartigen Geschmack hast.” erwiderte der Blonde.

“Was genau meinst du?” Tai sah ihn mit zusammen gekniffenen Augen an und nahm nochmals einen langen Schluck. Wenn das so weiter ging, brauchte er bald einen neuen Cocktail.
 

“Ich meine, dass die Letzte, auf die du standest, eigentlich ein ganz guter Fang wäre.”

Tais Gesichtsausdruck verfinsterte sich. “Lass mich ja mit der in Ruhe, das hat sich erledigt!”

Matt lehnte sich nach hinten und legte einen Arm auf der Rückenlehne ab, während er ebenfalls einen Schluck nahm. “Das meinst du.”

“Ja genau, meine ich. Und da ich in dem Fall ja am Meisten zu sagen habe, sage ich, dass sich das mit der Tussi erledigt hat.”

Tai hob seiner Hand und winkte der Kellnerin. “Brauchst du auch noch etwas?” Matt schüttelte seinen Kopf und hob sein noch halbvolles Glas hoch.

Nachdem Tai seine Bestellung geordert hatte, wendete er sich wieder dem Blonden zu. “Und was genau meintest du mit eigenartigem Geschmack?”

Matt hob die Schultern. “Hey, du stehst, Verzeihung, standest auf Mimi. Und die ist eine kleine Prinzessin und kann mehr als zickig werden, wenn ihr etwas nicht passt. Und dass sie austeilen kann, haben wir ja vor vier Wochen am See erlebt. Hast du die Narben noch? Also daher kannst du nicht abstreiten, dass es so ist.”

Tai, der gerade seinen zweiten Cocktail aus den Händen der Kellnerin nahm, sah seinen besten Freund böse an, ohne die Kellnerin zu beachten. “Rede nicht so von Mimi!”

“Hey, ich dachte du bist böse mit ihr. Und ich stehe auf deiner Seite.” Matt hob seine Hände mit den Handflächen zu Tai, um diesen zu besänftigen.

“Das gibt dir noch lange nicht das Recht, so über sie herzuziehen.”

Matt lehnte sich wieder zurück und behielt den Braunhaarigen genau im Auge. “Sie scheint dir immer noch viel zu bedeuten.” stellte er nachdenklich fest.

“Was erwartest du von mir? Ich bin schon so lange in sie verknallt gewesen, was meinst du, wie schnell das weg geht? Gefühle ändern sich nun mal nicht so schnell.” stellte Tai missmutig fest und trank seinen Cocktail fast zur Hälfte leer.

“Du scheinst sie zur Zeit aber nicht besonders zu mögen.”

“Tue ich auch nicht. Sie gibt mir einfach einen Korb und besitzt dann noch die Unverfrorenheit, einfach wie bisher weiter machen zu wollen. Was denkt die eigentlich? Sie ist einfach die Prinzessin, die sie damals in der Digiwelt schon war.” Tai kippte seinen restlichen Cocktail hinunter und orderte mit Handzeichen zwei Tequilla, die kurz darauf gebracht wurden.

Matt sah diese mit großen Augen an. “Ich wollte heute eigentlich nicht soviel trinken.”

“Jetzt stell dich nicht so an Alter! Wir haben Männerabend und sind extra mit der Bahn gefahren, dass wir trinken können. Also trink.” Er hob seinen Tequilla hoch und hielt ihn Matt entgegen.

Der seufzte einen Moment auf, griff aber schlussendlich nach dem kleinen Glas und hob es ebenfalls hoch. “Na dann.”

“Auf die richtigen Entscheidungen.” rief Tai und die beiden jungen Männer stießen an, hoben die Gläser und kippten den Tequilla hinunter.
 

Nach einigen Tequillas fiel Tais Blick auf die Tanzfläche und auf eine junge braunhaarige Frau, die Mimi ähnlich sah. Wie hypnotisiert beobachtete er ihre sinnlichen Bewegungen. Sie sah Mimi wirklich sehr ähnlich. Die langen, gewellten braunen Haare, die sehr weibliche Figur. Genervt wand er seinen Blick ab und griff nach dem Glas, das vor ihm stand. Er wollte sich eigentlich von Mimi ablenken, deshalb war er heute Abend mit Matt hier. Also musste er aufhören, die Braunhaarige überall zu sehen. Erneut wanderte sein Blick zurück zu der jungen Frau auf der Tanzfläche.
 

Als Tai sein Glas mit einem Krachen auf den Tisch stellte, schreckte Matt auf. Er hatte gerade unauffällig versucht, auf sein Handy zu sehen und herauszufinden, ob Sora ihm schon geschrieben hatte. Der Blonde richtete seinen Blick auf seinen besten Freund. Dieser starrte fassungslos zur Tanzfläche. Als Matt dessen Blick folgte, seufzte er auf. Dort war nicht nur eine junge braunhaarige Frau zu erkennen, sondern auch ein ihm sehr bekannter Rotschopf.

Während Tai immer noch fassungslos in die Richtung der beiden jungen Frauen starrte, zog Matt sein Handy wieder hervor und klingelte Sora an. Tai bekam davon nichts mit. Auf der Tanzfläche zog Sora ihr Handy hervor und sah darauf, ehe sich ihr Blick hob und sie in seine Richtung sah. Er konnte auch aus der Entfernung erkennen, wie sie sich auf die Lippen biss, bevor sie Mimis Unterarm packte und die Braunhaarige mit sich zog.
 

Tai sah ungläubig zu, wie Sora und Mimi auf sie zukamen. Als sie vor ihm standen, lächelte Sora sie schief an.

“Hallo, das ist ja ein Zufall. Was macht ihr denn hier?” fragte sie.

“Spar dir das Sora!” knurrte Tai sie an. “Dir war mit ziemlicher Sicherheit klar, dass wir hier sind. Immerhin hat Matt dir ständig geschrieben!”

Der Rothaarigen stand das schlechte Gewissen ins Gesicht geschrieben, als sie bei Tais Tonfall zurückzuckte und ihren Freund hilfesuchend ansah.

Auch Tais Blick wanderte zu dem Blonden. “Und was hast du Verräter dazu zu sagen?”

“Tai…”

“Ach lass es einfach Ishida. Du weißt genau, dass ich meinen Kopf freibekommen wollte. Und du weißt, wie froh ich war, dass einfach nur wir beide mal etwas miteinander machen.”

“Was hast du eigentlich für Probleme Yagami?” mischte Mimi sich ein und sah den Braunhaarigen aus zusammengekniffenen Augen an.

“Du bist mein Problem, Tachikawa!” fuhr dieser sie an.

“Ich bin dein Problem? Du bist dein eigenes Problem! Nein, du bist unser aller Problem. Nur weil du der große Anführer bist, hast du noch lange nicht das Recht, das an allen anderen auszulassen.”

“Ach halt deine Klappe Tachikawa!”

“Leck mich doch! Ich bin hier zum Spaß haben und das werde ich mir von dir sicher nicht versauen lassen!” Die Braunhaarige drehte sich um und ging zur Tanzfläche zurück.

Sora sah ihr hinterher, richtete ihren Blick dann schuldbewusst auf den Braunhaarigen. “Tai…”

“Spar es dir Sora!” Tai kippte sein Glas voll hinunter, stand auf, schob Sora unsanft zur Seite und ging zu der Kellnerin mit dem tiefen Ausschnitt, die sich erfreut zu dem Braunhaarigen umdrehte.
 

“Das war wohl nichts.” murmelte Sora und sah ihm hinterher.

“Das habe ich dir von Anfang an gesagt Schatz.” Matt blickte zu seiner Freundin, die ihn nun mit hochgezogenen Augenbrauen ansah.

“Ich erinnere mich daran, dass du bei meinem Vorschlag gesagt hast: `Es ist eine gute Idee, die Beiden mal zusammen zu bringen, dass sie miteinander reden können´. Erinnerst du dich zufälligerweise auch noch daran?”

Der Blonde seufzte auf. “Ja, ich meinte nur, dass es nicht soviel Sinn macht, das an Tais Männerabend zu machen.”

“Aber du warst dafür, das irgendwo und nicht bei jemanden von uns Zuhause zu machen.”

“Egal was wer von uns gesagt hat, es ist jetzt schief gegangen. Also bringt es nichts, uns gegenseitig die Schuld zuzuschieben.”

“Aber ich schiebe dir doch gar nicht die Schuld zu.” rief Sora.

Doch noch bevor sie den Satz richtig zu Ende bringen konnte, zog Matt sie zu sich und drückte seine Lippen auf ihre.

“Lass es. Schauen wir lieber nach den beiden Streithähnen.” murmelte er, als er sich von Sora gelöst hatte und seine Stirn an ihre legte.

Die Rothaarige nickte. “Gute Idee. Aber vorher noch…” Und nun war sie es, die ihre Lippen auf seine drückte.
 

Während das Pärchen mit sich selbst beschäftigt war, stand Tai an der Bar und unterhielt sich mit der Kellnerin. Dabei wanderte sein Blick immer wieder zur Tanzfläche zu Mimi. Die Braunhaarige war in ihrem Element. Er wusste, wie sehr sie es liebte, sich in die Musik hineinzufühlen. Sie konnte nicht nur singen, sondern wusste auch sich zur Musik zu bewegen. Wie hypnotisiert folgten Tais Augen ihren Bewegungen. Sie hatte die Augen geschlossen und tauchte völlig in die Musik ein. Als ein junger Mann sie antanzte, zog Tai seine Augenbrauen missmutig an. Als Mimi sich dann an den Mann schmiegte und eng und anzüglich mit diesem tanzte, stand der Braunhaarige ruckartig auf.

“Entschuldige.” unterbrach er die Kellnerin, die irgendetwas erzählte. Was, hatte er nicht so mitbekommen, da er in Gedanken immer bei Mimi war.
 

Der Braunhaarige ging auf die Tanzfläche und hielt dabei auf ein ganz bestimmtes Paar zu. Als er bei diesem angekommen war, packte er den jungen Mann am Arm und sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an.

“Verschwinde!” knurrte er.

Der Schwarzhaarige sah ihn an, einen Moment lang versucht, etwas dagegen zu sagen, entschied sich bei Tais Blick aber, besser zu tun, was der Braunhaarige wollte. Kaum war er weg, griff Tai nach Mimis Arm, den die Braunhaarige prompt aus seinem Griff riss.

“Was soll das Taichi?” fauchte sie den jungen Mann an.

“Was das soll? Hast du immer Trockensex auf der Tanzfläche? Und das mit wildfremden Typen?”

“Trockensex? Hast du sie noch alle? Wir haben ganz normal miteinander getanzt!”

Die Beiden standen sich gegenüber und man konnte regelrecht sehen, wie bei der Spannung zwischen ihnen, Blitze hin und her zuckten.

“Lass mich einfach in Ruhe Yagami und nerv jemand anderen!” Mimi drehte sich um und wollte weitertanzen, als Tai sie erneut am Arm packte. “Lass mich jetzt einfach in Ruhe und geh zu deiner neuen Freundin! Die wartet sowieso schon auf dich!” Mimi blitzte Tai an, der sie fragend ansah.

“Freundin?”

“Ja, Miss Mir-fallen-gleich-die-Brüste-aus-dem-Oberteil. Die scheint auf dich zu warten!”

Mimi zog immer noch an ihrem Arm, den Tai nicht los ließ.

“Die ist nicht meine Freundin.”

“Sah aber anders aus, als du ihr fast in den Ausschnitt gekrochen bist.”

“Was soll das denn heißen? Ich habe ihr weniger in den Ausschnitt gestarrt, als du tatsächlich Trockensex hier hattest!”

“Yagami!” fauchte Mimi und zerrte noch stärker an ihrem Arm.

“Tachikawa!” fauchte Tai zurück.

Als er aufsah, merkte er, dass sie von mehreren Personen um sie herum angestarrt wurden. Böse sah er zurück, bevor er die Braunhaarige mit sich mit von der Tanzfläche herunter zerrte. Er hielt auf die Türe der Bar zu und zog sie mit sich hinaus.

“Lass mich Tai!” rief sie jetzt und versuchte weiterhin, sich aus seinem Griff zu befreien. Allerdings war der Braunhaarige stärker als sie. Also ließ sie sich schlussendlich von ihm mitziehen.
 

Kaum waren sie im Freien angelangt, ließ Tai sie los und stieß sie leicht von sich.

“Was hast du eigentlich für Probleme?” schrie Mimi nun laut.

“Hast du mir nicht zugehört? Du bist mein Problem Mimi!” schrie Tai zurück.

“Ich bin dein Problem? Du bist das Problem und das so was von! Ich wollte dir nur helfen?”

“Helfen? Von wegen!”

“Ich bin nicht diejenige, die nur weil sie zu blöd zum Englisch sprechen ist, auf andere Leute sauer ist!”

“Das denkst du?”

“So ist es ja schließlich auch! Aber der große Anführer darf sich nunmal alles erlauben!”

“Ach halt doch die Klappe Tachikawa!”

“Halt du deine Klappe! Du bist nicht mehr unser Anführer! Und wir sind hier auch nicht in der Digiwelt! Dementsprechend hast du hier gar nichts zu sagen!”

“Ich habe gesagt halte die Klappe!” knurrte Tai und musterte die Braunhaarige aus zusammengekniffenen Augen, die mit vor Zorn roten Wangen und zu Fäusten geballten Händen vor ihm stand und ihn aus ebenfalls zusammengekniffenen Augen anfunkelte.

“Du hast mir nicht den Mund zu verbieten!”
 

In dem Moment platzte Tai der Kragen. Er griff nach Mimi, zog sie an sich und drückte unsanft seine Lippen auf ihre. Die Braunhaarige wehrte sich erst einen Moment lang, dann wurde sie ganz weich in Tais Armen und öffnete ihre Lippen, so dass Tai mit seiner Zunge in ihren Mund eindringen konnte.

Nach einigen Minuten löste sich der Braunhaarige von ihr und lehnte seine Stirn an ihre. “Wenigstens warst du jetzt mal ein paar Minuten ruhig. Das muss ich mir merken.”

Mimi stieß den jungen Mann von sich. “Was soll das denn jetzt? Du kannst mich nicht anschreien und dann einfach küssen! Wenn du mal wieder zum Zug kommen magst, dann schnapp dir deine Kellnerin und mach die klar. Aber lass mich in Ruhe!”

“Ich muss nicht zum Zug kommen.” knurrte Tai und sah die Braunhaarige an, die ihn wieder wütend anfunkelte.

“Ach so? Warum küsst du mich dann? Immerhin bin ich ja dein Problem!” Tränen begannen über Mimis Gesicht zu laufen und Tais Herz begann zu stechen.

“Du bist mein Problem, weil ich in dich verliebt bin Mimi!” platzte es aus ihm heraus.

Daraufhin starrte Mimi ihn mit großen, weitaufgerissenen Augen an. “Tai…”

“Nein Mimi, vergiss einfach, dass ich das gesagt habe! Ich weiß, dass du das anders siehst, denn sonst hättest du mir keinen Korb gegeben.”

Der Braunhaarige drehte sich herum und ging auf den Eingang der Bar zurück.

“Tai!” rief Mimi mit tränenerstickter Stimme hinter ihm.

Er hob nur seine Hand. Was hatte ihn geritten, dass er das jetzt laut sagen musste? Es reichte doch, wenn Matt Bescheid wusste, wie es in ihm aussah. Aber Mimi musste das wirklich nicht wissen. Nun gut, jetzt war es zu spät.
 

In der Bar angekommen ging er zu dem Tisch, an dem Sora und Matt noch saßen. Tai griff nach seiner Jacke, die er vorher auf den Sessel geworfen hatte.

“Was ist los?” fragte Matt erstaunt.

“Ich geh nach Hause. Hab keinen Bock mehr.” erwiderte der Braunhaarige.

“Und wo ist Mimi?” fragte Sora erstaunt nach.

“Die ist draußen. Und weint.” Sein Herz zog sich bei seinen eigenen Worten zusammen, aber das war nichts gegen den Schmerz, den Mimi ihm mit ihrer Zurückweisung angetan hatte.

“Sie weint? Was hast du ihr getan?”

“Was ich ihr getan habe? Nichts!”

Während Sora aufsprang und sich durch die Leute hindurch schlängelte, um zum Ausgang zu kommen, wand sich Matt an seinen besten Freund. “Was ist zwischen euch vorgefallen?”

Tai sah ihn mit einem undefinierbaren Blick an. “Sie weiß Bescheid. Und das wollte ich eigentlich nicht. Also, schönen Abend euch noch. Wir schreiben uns morgen.”

Tai drehte sich herum, ohne auf das zu achten, was Matt hinter ihm herrief. An der Bar angelangt, ging er auf die Kellnerin zu. Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie viel zu stark geschminkt war. Mimi war immer viel natürlicher geschminkt, aber sie war auch von Natur aus viel hübscher. Schon wieder Mimi. Innerlich gab Tai sich einen Tritt. Er wollte nicht mehr an die Braunhaarige denken und an die Tränen, die seinetwegen geflossen waren.

“Ich möchte zahlen.” richtete er an die Kellnerin.

“Klar.” Als sie Tai das Rückgeld gab, lächelte sie ihn wieder kokett an. “Magst du auch meine Handynummer? Wir könnten ja mal zusammen ausgehen.”

Tai sah sie einen Moment verwirrt an. Mit ihr ausgehen? Erst schüttelte er seinen Kopf. Dann kam ihm die Braunhaarige wieder in dem Sinn, die er draußen weinend stehen gelassen hatte. Sie wollte ihn nicht! Also könnte er sich mit anderen Frauen verabreden, da sprach nichts dagegen.

“Sehr gerne.” antwortete er daraufhin, was mit einem strahlenden Lächeln der Blondine belohnt wurde.

Sie griff nach einem Bierdeckel und einem Stift. “Hier.” Sie hielt ihn Tai entgegen, der ihn grinsend entgegennahm.

“Ich rufe dich an.” meinte der Braunhaarige, drehte sich um und verließ die Bar.

03. Oktober morgens /abends Michi Teil 2/ 04. Oktober

Mimi starrte Tai fassungslos hinterher, als er wieder in der Bar verschwand. Tränen liefen ihr über die Wangen und sie schlang ihre Arme um sich, als sie aufschluchzte. Er liebte sie? Seit wann? Und warum schrie er es ihr so ins Gesicht und lief dann einfach davon. Sie ging einige Schritte von der Bar weg und ließ sich auf eine Bank sinken, wo sie ihr Gesicht in ihre Hände drückte.
 

So fand Sora sie schließlich. “Mimi?” fragte sie leise.

Als die Braunhaarige aufschluchzte, zog sich das Herz der Rothaarigen zusammen und sie setzte sich neben sie auf eine Bank. Einen Arm legte sie um Mimis Rücken und zog die Braunhaarige an sich. “Was hat Tai gemacht?” fragte sie leise.

Erst antwortete Mimi nicht, bis sie schließlich schluchzte “Er hat gesagt, dass er in mich verliebt ist.”

Sora riss ihre Augen auf. “Das hat er gesagt?”

Mimi setzte sich aufrecht hin und wischte sich die Tränen ab. “Und dann ist er einfach abgehauen. Hat gemeint, dass ich ihm einen Korb gegeben habe und ist verschwunden. Er ist doch so ein Idiot. Ich habe ihm keinen Korb gegeben! Er hat mir nicht einmal die Chance gegeben, überhaupt irgendetwas dazu zu sagen.”

“Und… und was empfindest du?” fragte Sora leise nach.

Mimi starrte in die Luft. Sie hatte sich noch nie wirklich Gedanken darüber gemacht. Natürlich mochte sie Tai, sehr sogar. Eigentlich so gar mehr als die anderen Jungs ihrer Gruppe. Aber über ihre Gefühle hatte sie sich die letzten Monate gar keine Gedanken gemacht. Sie hatte sich die ganze Zeit überlegt, wie sie Kari und T.K. zusammen bekommen würde und dann kam der Streit mit Tai. Und der hatte alle anderen Gefühle für den Braunhaarigen überlagert.

“Ich mag ihn.” flüsterte sie leise.

“Als Freund?” fragte Sora genauer nach, woraufhin Mimi ihren Kopf schüttelte. Sie war selbst ganz erstaunt darüber, was sie empfand.
 

“Warum denkt er, dass ich ihm einen Korb gegeben habe?” fragte Mimi nach einiger Zeit nach.

“Er hat dich wohl nach einem Date gefragt und du hast abgelehnt. Und daher war er ziemlich angepisst. Und das war auch der Grund für seine schlechte Laune die letzten Wochen.”

“Wann soll er mich nach einem Date gefragt haben? Ich erinnere mich nicht… und ich denke auch, dass ich nicht abgelehnt hätte.” Mimi sah ihre beste Freundin aus immer noch tränennassen Augen an.

“Er hat dich gefragt, ob du mit ihm ins Kino gehst.” antwortete Sora.

Mimi schüttelte den Kopf. “Er hat mich nie gefragt ob ich mit ihm ins Kino…” Stopp, Kino, da war doch etwas… Kino, Cinema. Und in dem Moment kam es der Braunhaarigen. “Oh nein.” murmelte sie.

“Was?” fragte die Rothaarige neben ihr.

“Ich… mir war nicht klar, dass er mich nach einem Date gefragt hat.”

“Wie meinst du das?” Sora war verwirrt.

Mimi sah ihre beste Freundin mit großen Augen an. “Ich war bei ihm und wir haben Englisch gelernt. Er musste mir einige Sätze übersetzten und ich war nicht wirklich bei der Sache… Irgendwann hat er irgendwas mit Cinema, also Kino gesagt. Und ich meinte dann, dass er falsch übersetzt und nochmal übersetzten soll. Und dann ist er aufgestanden und beleidigt abgedüst. Und ich dachte, dass war nur, weil ich ihn nochmal übersetzen habe lassen.”

“Und stattdessen dachte er die ganze Zeit über, dass du ihm einen Korb gegeben hast und es dir nichtmal etwas ausgemacht hat.” stellte Sora fest.

“Und deswegen war er auch so gemein zu mir. Er muss mich wirklich gehasst haben und vermutlich hasst er mich immer noch.” stellte Mimi niedergeschlagen fest.

“Er hasst dich nicht. Und er hat dich nie gehasst! Er ist einfach nur… niedergeschlagen würde ich sagen. Ich meine, er liebt dich und du interessierst dich nicht die Bohne für.” entgegnete Sora.

“Aber so ist das doch gar nicht!” platzte es aus Mimi heraus.

“Aber das war ihm nicht klar.” stellte Sora fest.
 

Wieder schwiegen die beiden jungen Frauen einige Minuten und hingen ihren eigenen Gedanken nach.

“Wie sieht es denn eigentlich mit dir aus Mimi?” fragte Sora ihre beste Freundin.

“Wie genau meinst du das?” entgegnete die Braunhaarige.

“Bist du in ihn verliebt?” fragte Sora nochmals. Immerhin hatte Mimi nun Zeit gehabt, darüber nachzudenken.

“Ich… ich weiß nicht. Er ist mir so wichtig. Ich will ihn nicht verlieren… und ich mag ihn vermutlich mehr, als man einen Freund mag… aber ob ich in ihn verliebt bin? Das ist so ein großes Wort… und es hängt soviel daran. Ich muss mir Gedanken darüber machen. Und ich muss mit Tai reden.”

“Das solltest du. Aber erst, wenn du weißt, was du willst, ja Mimi?” Sora legte eine Hand auf Mimis, woraufhin die Braunhaarige nickte. Doch noch bevor sie etwas erwidern konnte, wurden ihre Namen genannt.

“Sora, Mimi?” Die Beiden sahen auf.

“Matt?” Sora stand auf und ging auf ihren Freund zu, der auf sie zu kam. “Wo ist Tai?” fragte sie und sah an dem Blonden vorbei, der gerade seine Hand auf ihre Hüfte legte.

“Der ist abgedampft. War ziemlich angefressen.” Er löste seine Hand von Soras Hüfte und reichte ihr ihre Jacke, die der Blonde von drinnen mitgebracht hatte.

Dann gab er auch Mimi ihre Jacke. “Wie geht es dir?”

Die Braunhaarige zuckte mit ihren Schultern. “Weiß nicht so recht.” nuschelte sie und zog ihre Jacke an.

“Kommt, gehen wir nach Hause. Wir bringen dich noch, oder Matt?” Sora sah ihren Freund fragend an, der als Antwort nickte.

“Ich denke auch, dass das so jetzt keinen Sinn mehr macht noch länger Party zu machen.” murmelte Mimi und stand auf.
 

20 Minuten später standen sie vor dem Haus von Tachikawas. Sie verabschiedeten sich voneinander, als Mimis und Soras Digiterminals piepsten. Beide sahen sich einen Moment verwirrt an, bevor sie danach griffen und es aus ihren Taschen zogen.
 

Von: Yagami Hikari

An: Inoue Miyako, Tachikawa Mimi, Takenouchi Sora

Betreff: Mädelszeit

Hallo ihr Lieben,

ich wollte fragen, ob ihr Lust habt, zusammen zu machen. Es ist schon lange her, dass nur wir Mädels etwas miteinander gemacht haben und ich denke, es ist mal wieder an der Zeit, über die Jungs herzuziehen, ohne dass die dabei sind.

Liebe Grüße

Kari
 

Mimi und Sora sahen sich lächelnd an und nickten. Ja, das war tatsächlich mal wieder an der Zeit.
 

Von: Tachikawa Mimi

An: Yagami Hikari, Inoue Miyako

Betreff: AW: Mädelszeit

Hallo ihr,

Sora und ich sind dabei. Schauen wir morgen einfach mal nach einem Termin, oder?

Liebe Grüße

Mimi und Sora
 

Von: Inoue Miyako

An: Yagami Hikari, Tachikawa Mimi, Takenouchi Sora

Betreff: AW: AW: Mädelszeit

Hallo,

ich bin auch voll dafür!!!!

Wie sieht es denn generell morgen bei euch aus?

Liebe Grüße

Yolei
 

Von: Tachikawa Mimi

An: Yagami Hikari, Inoue Miyako

Betreff: AW: AW: AW: Mädelszeit

Hallo,

Sora und ich können. Um 14 Uhr bei mir?

Liebe Grüße

Mimi
 

Von: Inoue Miyako

An: Yagami Hikari, Tachikawa Mimi, Takenouchi Sora

Betreff: AW: AW: AW: AW: Mädelszeit

Bingo
 

Von: Yagami Hikari

An: Inoue Miyako, Tachikawa Mimi, Takenouchi Sora

Betreff: AW: AW: AW: AW: AW: Mädelszeit

bei mir passt es morgen auch.

Bis morgen dann :)
 

Von: Tachikawa Mimi

An: Yagami Hikari, Inoue Miyako

Betreff: AW: AW: AW: AW: AW: AW: Mädelszeit

super :D

und Kari, bring von deiner Mutter nichts zum Essen mit ^^

freue mich auf euch
 

Von: Yagami Hikari

An: Inoue Miyako, Tachikawa Mimi, Takenouchi Sora

Betreff: AW: AW: AW: AW: AW: AW: AW: Mädelszeit

keine Angst, liebe euch zu sehr, als euch foltern zu wollen :D

freue mich auch

Gute Nacht ^^
 

Von: Inoue Miyako

An: Yagami Hikari, Tachikawa Mimi, Takenouchi Sora

Betreff: AW: AW: AW: AW: AW: AW: AW: AW: Mädelszeit

Gute Nacht :)
 

Von: Tachikawa Mimi

An: Yagami Hikari, Inoue Miyako

Betreff: AW: AW: AW: AW: AW: AW: AW: AW: AW: Mädelszeit

Gute Nacht von Sora und mir
 

--- 04.10.
 

“Hallo.” Mimi lächelte Kari und Yolei an, die pünktlich um 14 Uhr vor ihrer Haustüre standen.

“Hallo.” begrüßten die beiden Mädchen die Braunhaarige lächelnd.

Mimis Blick fiel auf die Kuchentransportbox in Karis Händen. Als das Mädchen den Blick bemerkte, hob sie die Hände hoch.

“Ein Apfel-Mais-Vollkornkuchen von meiner Mutter. Mit extra viel Schokolade. Konnte ich ihr abluchsen, hat sie heute Vormittag ganz frisch gebacken.”

Bei Mimis angewidertem Gesichtsausdruck musste Kari und Yolei lachen.

“Ein leckerer, ganz normaler Schokoladenkuchen. Den haben Kari und ich vorher bei mir zu Hause gebacken.” klärte die Lilahaarige ihre Freundin auf, die erleichtert ausatmete.

“Zum Glück. Ich dachte wirklich schon, ihr wollt uns vergiften. Also kommt rein, Sora ist schon oben in meinem Zimmer. Ich hole nur noch schnell Teller und Besteck.”
 

“Hallo.” begrüßte auch Sora ihre Freundinnen und umarmte diese zur Begrüßung. Als ihr Blick auf die Box in Karis Händen fiel, sah sie fragend auf.

“Schokokuchen.” erklärte Yolei schnell, was ein Schmunzeln ihrer besten Freundin zur Folge hatte.
 

Die nächste Stunde verbrachten sie damit, auf dem Boden von Mimis Zimmer zu sitzen, Kuchen zu essen, Tee zu trinken und über alles möglich zu quatschen. Irgendwann lenkte Kari das Gespräch dann aber auf die Jungs. Sie sah Yolei grinsend an.

“Also Yolei, sind du und Ken jetzt eigentlich ein Paar?”

Prompt lief die Lilahaarige rot an.

“Und das heißt?” fragte nun auch Mimi.

Als Yolei aufsah, erkannte sie, dass sie von ihren Freundinnen sehr neugierig und intensiv angesehen wurde. “Wir… wir sind nicht zusammen… glaube ich.”

“Wie meinst du das?” fragte nun Sora und sah sie mit schiefgelegtem Kopf an.

“Wir haben nie darüber geredet, was das zwischen uns ist.” murmelte Yolei und malte mit ihrem Finger Muster auf den Teppichboden von Mimis Zimmer.

“Aber ihr hattet doch schon mehrere Dates.” stellte Kari fest.

“Ja, das schon. Und es ist auch immer richtig schön. Was mich ja ein wenig verwundert… immerhin sind wir ziemlich verschieden.”

“Das wundert mich auch.”

“Mimi!” Kari und Sora sahen die Braunhaarige erschrocken an, die mit großen Augen und roten Wangen aufsah.

“Entschuldige bitte Yolei!” stieß sie hervor. Sie hatte das eigentlich nicht laut sagen wollen.

“Mach dir nichts drauß Mimi, es ist ja schließlich auch so. Er ist ziemlich schlau, auch ohne die Saat der Finsternis. Er ist mehr als sportlich, sieht ziemlich gut aus und er ist generell so gebildet. Und ich? Ich bin dagegen voll der Trampel. Viel zu laut und aufgedreht, alles andere als sportlich und die Hübscheste bin ich auch nicht. Er könnte jede haben, also was will er ausgerechnet mit mir?”

“Er mag dich! Da ist es egal, ob ihr unterschiedlich seid. Außerdem sehe ich das anders als du. Du bist richtig hübsch, super intelligent und von uns vier hier vermutlich die Schlauste!” erwiderte Kari.

“Und es heißt ja auch, Unterschiede ziehen sich an.” fügte Sora hinzu.

“Habt ihr euch schon geküsst?” platzte Mimi heraus.
 

Sofort richtete sich alle Blicke erneut auf die Lilahaarige. Als deren Gesichtsfarbe fast zu explodieren drohte, quietschte Mimi laut auf und klatschte in die Hände, während Kari sich vorbeugte.

“Wirklich?”

Yolei nickte vorsichtig.

“Vermutlich denkt Ken, dass ihr zusammen seid.” meinte Sora und beugte sich nach hinten.

“Meinst du?” fragte Yolei aufgeregt nach.

“Das könnte ich mir zumindest vorstellen. Er ist ja meistens recht ruhig und redet nicht so viel. Männer reden halt nunmal nicht soviel über ihre Gefühle und Gedanken. Das kenne ich von Matt ja auch. Wir haben nie darüber geredet, sondern waren einfach zusammen.”

“Daran erinnere ich mich auch.” Kari lächelte. “Wir waren bei uns zu Hause, du warst schon da und Matt kam ein wenig später. Er ist dann direkt auf dich zugelaufen und hat sich dann neben dich aufs Sofa gesetzt. Und da hat Tai gefragt, ob ihr jetzt eigentlich zusammen seid. Und Matt hat nur ja gesagt und mehr nicht.”

“Das war in dem Jahr, in dem ich in Amerika war. Ich hätte das so gerne mitbekommen.” Mimi sah schmollend auf.

“Am Besten an dem Ganzen war aber Soras Blick. Du hattest das gar nicht erwartet, oder?” Kari sah ihre Freundin an.

Die nickte. “Ja. Wir haben nie darüber geredet. Eigentlich hatten wir uns nur einmal getroffen. Er hatte ein Konzert und ich habe ihm Plätzchen gebracht. Dann war der Digimon Angriff und Matt hat mich gebeten, dass wir uns nach dem Konzert nochmal treffen. Da habe ich ihm meine Gefühle gestanden.” Auf dem Gesicht der Rothaarigen breitete sich ein strahlendes Lächeln aus. Sie sah Yolei an. “Frag ihn doch einfach, woran du bist.”

Yolei wurde blass. “Und nachher vergraule ich ihn damit erst recht.”

“Das glaube ich ja nicht. Überleg es dir einfach.” Sora lächelte immer noch.

“Sora hat recht. Aber setze dich selbst nicht unter Druck. Und lass dich nicht von uns unter Druck setzten.” Kari griff nach Yoleis Hand, was diese ihr mit einem Lächeln dankte.

“Da hast du recht Kari, danke.”
 

“Das ist einfach der Fehler von Männern! Dass die nicht einfach ihren Mund aufmachen können! Einfach vorher mal was sagen und Klartext reden, anstatt später einen auf beleidigt machen!” schnaubte Mimi.

Erstaunt sahen Kari und Yolei diese an.

“Hat das was mit meinem Bruder zu tun?” fragte Kari vorsichtig nach. Vielleicht war das ja jetzt das, was sie hören wollte.

“Dein Bruder ist ein Idiot!” murmelte Mimi und schob sich Schokokuchen in den Mund.

“Das weiß ich schon lange. Was hat er denn getan?”

“Er hat gesagt, dass er in mich verliebt ist.” brummelte Mimi, was nun zu einem lauten Aufquietschen bei Yolei führte.

“Und was hast du gesagt?” Da Kari nicht groß auf Mimis Enthüllung reagierte, sah die Braunhaarige sie aus zusammengekniffenen Augen an.

“Du wusstest es?”

“Dass Tai in dich verliebt ist?”

“Ja.”

“Er ist mein Bruder, natürlich habe ich es gemerkt.”

“Und warum hast du mir nichts gesagt?” Mimi sah ihre jüngere Freundin ungläubig an.

“Ich kann so was nicht machen. Das ist Tais Aufgabe. Aber jetzt hat er es dir ja endlich gesagt.” Kari lächelte zufrieden.

“Gesagt? Er hat es mir entgegen geschrien und mich dann einfach stehen lassen!” Mimi kniff wütend ihre Augen zusammen.

Kari riss dagegen ihre Augen auf. “Er hat dich angeschrien? Und dich stehen lassen?”

Man konnte regelrecht zusehen, wie Mimi in sich zusammen sackte. Tränen sammelten sich in ihren Augen. “Ja… er ist sauer mit mir, da er dachte, dass ich ihm einen Korb gegeben hätte. Aber ich wusste gar nichts von seinen Gefühlen für mich. Und jetzt will er nicht mehr mit mir reden. Er reagiert nicht auf meine Emails, antwortet nicht auf meine SMS und wenn ich ihn anrufe drückt er mich weg. Er ist einfach ein Idiot! Ich weiß gar nicht, warum ich ihm so hinterherrenne.”

“Das ist er wirklich!” rief Yolei aus.

“Ich verstehe ihn nicht. Was hat er denn für Probleme?” fragte Kari verwirrt nach.

“Laut ihm bin ich sein Problem!” erneut schnaubte Mimi aus. Lieber war sie sauer auf Tai als dass sie seinetwegen weinte. “Ach Kari, sei du froh, dass es zwischen dir und T.K. so klar ist. Ihr wisst genau, was zwischen euch ist.” seufzte Mimi auf, woraufhin Karis Kopf hochzuckte.

Mit weitaufgerissenen Augen sah sie die Braunhaarige an. “Was meinst du?” Wusste Mimi etwa etwas über ihre Abmachung mit dem Blonden? Über ihre Freundschaft mit Vorzügen?

“Ihr zwei wisst einfach, dass ihr die besten Freunde seid. Und mehr scheint da ja nicht zu sein.” antwortete die Ältere.

Nun sahen alle sie erstaunt an. Mimi war immerhin diejenige gewesen, die immer am Lautesten geschrien hatte, dass Kari und T.K. eigentlich ein Paar sein müssten.

Kari seufzte auf. “Ja, da hast du wohl recht Mimi.”

Wenn die Anderen wüssten, wie kompliziert es eigentlich war. Dass sie eigentlich doch mehr als nur Freunde waren, dass sie Sex hatten, wenn sie wollten und dass niemand davon wissen durfte. Nein, einfach war das eindeutig nicht.

“Kommt, reden wir von was anderem.” Mimi setzte sich aufrecht hin. Sie wollte jetzt Spaß haben und nicht mehr an Tai oder Beziehungen denken, denn das war alles kompliziert genug.

17. Oktober nachmittags

“Das darf doch wohl nicht wahr sein!” rief Kari und pfeffert das Wettbuch von ihr und T.K. vom Bett.

“Was ist los Hika?” Der Blonde, der neben ihr auf ihrem Bett lag, sah erstaunt zu der Braunhaarigen.

“Nichts. Ich zähl nochmal nach.” Sie kletterte vom Bett, hob das Buch auf und lehnte sich wieder gegen die Kopflehne.

T.K. sah zu ihr auf und musste lächeln. Er mochte es, wenn sie diesen angestrengten Gesichtsausdruck hatte. Dann war ihre Stirn immer leicht gerunzelt und sie streckte die Zunge ein Stück raus. Er wurde rot, als ihm in den Kopf kam, wo er ihre Zunge gerne einmal spüren würde. Er schüttelte seinen Kopf und versuchte sich wieder auf das Buch zu konzentrieren, das vor ihm auf Karis Kopfkissen lag. Er sollte nicht ständig an so etwas in Verbindung mit seiner besten Freundin denken. Er wollte ja auch so Zeit mit ihr verbringen. Allerdings war das leichter gedacht als getan. Denn seine Gedanken wanderten zu dem zurück, was er sich als Wettgewinn überlegt hatte, falls er tatsächlich gewinnen sollte. Sein Blick wanderte zu Karis Lippen und der Zunge, die ein Stück hervorblitzte. Er setzte sich kurzerhand auf, was für einen verwirrten Blick der Braunhaarigen führte und griff in ihren Nacken, zog sie an sich und legte seine Lippen auf ihre. Seine Zunge drang in ihren Mund ein und mit seiner freien Hand streichelte er über ihren Oberkörper. Er spürte, wie Kari unter ihm ganz weich wurde. Das gefiel ihm, so reagierte sie immer auf seine Berührungen. Und von denen konnte er einfach nicht genug bekommen.
 

Ein paar Minuten später löste sie ihre Lippen von seinen und schob ihn leicht von sich. “Lenk mich nicht ab Keru, sonst verzähle ich mich nur.”

“Wenn es dafür sorgt, dass ich gewinne, dann mache ich gerne so weiter.” murmelte er und beugte sich wieder zu ihr.

“Nein, Keru!” Kari zwickte den Blonden leicht in die Rippen, was diesen lachend nach hinten fallen ließ.

“Okay, okay. Ich warte, bis du fertig bist.” Ergebend hob T.K. seine Hände. “Aber dann will ich weiter machen.”

Als Karis Wangen sich rot färbten, lachte er erneut leise. Auch so reagierte sie immer. Und er liebte es. T.K. griff wieder nach seinem Buch.
 

“Ach verdammt.” murmelte Kari und schlug das Wettbuch frustriert zu.

“Was ist Hika?” fragte T.K., schlug sein Buch ebenfalls zu und setzte sich auf. Als er ihren schmollenden Gesichtsausdruck erkannte, musste er breit grinsen.

“Grins nicht!” zischte die Braunhaarige.

“Heißt das, dass ich gewonnen habe?”

Als geradezu Blitze aus Karis Augen auf den Blonden abgefeuert wurden, lachte dieser auf, packte sie kurzerhand und drehte sich mit ihr, so dass sie unter ihm lag. Er verschränkte seine Finger mit ihren.

“Also los, sag. Was ist das Ergebnis?”

Kari schüttelte ihren Kopf.

“Hika.” meinte T.K. langgezogen.

Erneut ein Kopfschütteln.

Der Blonde grinste. “Jetzt sag schon.”

“Lass mich in Ruhe.”

“Und das bedeutet wohl, dass ich gewonnen habe.” stellte der Junge fest, was zur Folge hatte, dass die Braunhaarige ihm die Zunge herausstreckte.

“Dafür kenne ich bessere Verwendungsmöglichkeiten.” stellte T.K. heiser fest, ehe er seinen Mund auf Karis senkte und sie in einen wilden Zungenkuss verwickelte.

Kari zog ihre Hände aus T.K.s Griff, schob sie in seinen Nacken und zogen den Blonden noch näher an sich. Kurz darauf schob sie ihre Hände unter sein T-Shirt und streichelte über seinen Rücken. Als T.K. seine Lippen von ihren lösten und diese stattdessen auf Karis Hals drückte, stöhnte das Mädchen unter ihm laut auf.
 

Gerade als sie an seinem T-Shirt zerrte, löste der Blonde sich von ihr, zog ihre Hände unter seinem T-Shirt hervor und drückte sie über ihrem Kopf auf das Bett. “Also?”

“Keru!” jammerte das Mädchen und hob ihren Unterleib seinem entgegen.

“Nein Hika, ich will erst das Ergebnis wissen.”

“Nein!”

“Doch.” T.K. beugte sich hinunter, seine Lippen nur noch einen Zentimeter von ihren entfernt. “Hika?”

“Bitte Keru. Küss mich wieder.”

“Ich will dich jetzt nicht küssen sondern das Ergebnis wissen.”

Beleidigt zog die Braunhaarige ihre Augenbrauen zusammen. “Dann küsse ich dich heute nicht mehr!”

“Das werde ich notfalls auf mich nehmen müssen.”

Nun riss Kari ihre Augen überrascht auf. “Wie bitte? Du willst darauf verzichten, nur um das Ergebnis zu wissen?”

T.K. zuckte mit seinen Schultern. “Man muss in seinem Leben nunmal Prioritäten setzen.”

“Idiot.” Kari zog ihre Hände aus T.K.s Griff und gab dem Blonden einen Stoß gegen die Brust.

Lachend setzte dieser sich auf. “Ach komm schon Hika. Du wolltest damit jetzt doch nur ablenken.”

“Du hast angefangen mich zu küssen!”

“Und du damit, mich ausziehen zu wollen.”

“Pfft!”

“Jetzt komm schon Hika. Oder soll ich selber nochmal nachzählen?”

Er machte Anstalten, sich zu dem Wettbuch auf dem Boden zu strecken.

“Ich hab 58.” grummelte Kari.

Der Blonde hielt in seiner Bewegung inne. “Und ich?”

Kari nuschelte irgendetwas unverständliches.

“Hika?”

Die stöhnte frustriert auf. “61.” stieß sie hervor.

Ein breites Grinsen erschien auf T.K.s Gesicht. “Ich habe gewonnen!”

“Idiot!” Erneut ein Schlag gegen die Brust des Jungens.

“Ich habe gewonnen.” wiederholte er grinsend und beugte sich zu dem Mädchen hinunter.

“Reibe es mir halt unter die Nase!”

“Mach ich doch Hika.”

“Du Idiot!”

“Ja, aber dein Idiot.”
 

T.K. beugte sich hinunter und wollte die Braunhaarige erneut küssen. Jetzt hatte er noch mehr Lust darauf. Jedoch drehte das Mädchen sich weg.

“Ich habe dir gesagt, dass ich dich nicht mehr küsse. Und mehr bekommst du auch nicht!”

“Hika!” protestierte der Blonde und drückte seine Lippen kurzerhand in ihre Halsbeuge, da sie ihren Kopf immer wegdrehte, wenn er sich ihren Lippen näherte.

Die Braunhaarige stöhnte und bäumte sich leicht auf, als er sie dort zu liebkosen begann.

T.K. genoss es. Er konnte von ihr nicht genug bekommen und er war über ihre Abmachung mehr als glücklich. Er hatte sie als seine beste Freundin behalten und konnte trotzdem diese wundervollen Gefühle mit ihr erleben. So eine Freundschaft mit Vorzügen hatte etwas.
 

Gleich darauf spürte er Karis Hände, die sich auf seine Brust spüren. Und gerade, als er das Gefühl genießen wollte, drückte sie ihn von sich weg.

“Herzlichen Glückwunsch.” brummelte sie und setzte sich auf.

“Sei nicht böse.” erwiderte T.K. und drückte ihr einen Kuss in den Nacken. “Ich war nunmal besser als du.” konnte er sich aber nicht verkneifen hinterher zu schieben.

“T.K.!”

Erneut lachte der Blonde auf. Er wusste, dass wenn sie ihn nicht Keru nannte, war sie meistens sauer. “Ach komm schon Hika. Es war ein fairer Wettbewerb.”

“Mehr oder weniger fair.”

“Was heißt hier denn weniger?” Erstaunt musterte der Blonde seine beste Freundin.

“Du bist ein Mann. Da ist es doch klar, dass du viele Sachen besser kannst!”

T.K. lachte auf. “Also so darfst du eigentlich nicht anfangen. Und für so ein paar Sachen ist es doch ganz gut, dass ich ein Mann bin, oder?”

Er ließ seine Hand von hinten um ihre Hüfte wandern und schob sie zu ihrer Brust, die er umfasste. Gleich darauf zerrte Kari seine Hand weg. “Nein! Heute nicht mehr. Du hast es dir verspielt.”

Der Blonde verdrehte seine Augen und ließ sich nach hinten aufs Bett fallen. Er kannte die Braunhaarige und wusste, dass sie sich wieder einbekommen würde. Also würde er sie jetzt erstmal in Ruhe lassen.
 

Er behielt recht. Nach einer Viertelstunde lehnte die Braunhaarige sich gegen die Kopflehne und sah ihn an.

“Du warst halt besser.” seufzte sie auf. Der Blonde zuckte mit seinen Schultern, was einen leichten Faustschlag der Braunhaarigen zur Folge hatte. Die öffnete ihre Hand und ließ diese auf seiner Schulter liegen. “Und was ist dein Gewinn?”

Mit trockenem Mund setzte der Blonde sich auf und sah seine beste Freundin an. “Ich…” murmelte er. In dem Moment kam ihm, dass es vermutlich eine blöde Idee wäre.

“Keru?” Kari sah ihn aus ihren großen braunen Augen an.

Er nahm seine Schultern zurück und sah sie mit festem Blick an. “Sex.”

“Was?” Verwirrt und mit großen Augen sah die Braunhaarige den Jungen an.

“Ich darf die nächsten drei Monate entscheiden, wann, wo und wie wir miteinander schlafen.”

Nun sah Kari ihn ungläubig an. “Was…?” Wenn sie gewonnen hätte, dann hätte sie sich drei Monate von ihm helfen lassen, bei den Hausaufgaben, beim Zimmer aufräumen und beim Einkaufen. Und er hätte mit ihr shoppen gehen müssen. Aber Sex? Wann, wo und wie er wollte?
 

T.K. griff nach ihrer Hand. “Hika…” murmelte er und sie schüttelte ungläubig ihren Kopf.

“Das… das meinst du ernst?”

Der Blonde nickte. “Ja.”

Immer noch starrte die Braunhaarige ihn mit großen Augen an.

“Sag was Hika.” drängte T.K. seine beste Freundin.

“Das… also das hatte ich nicht erwartet.”

“Ist es für dich okay? Wenn du damit ein Problem hast, dann sag es mir bitte.”

Als Kari in T.K.s blaue Augen sah, die sie sorgenvoll musterten, schlug ihr Herz noch stärker. Konnte sie damit wirklich klar kommen? Drei Monate lang? Sie hatten nie besprochen, wie lange das zwischen ihnen so weiter gehen sollte. Sie hatten generell nie wirklich etwas besprochen außer eben, dass sie Freunde blieben und niemand etwas davon wissen durfte. Nun gut, Wettschulden waren Ehrenschulden.

Als Kari zögernd nickte, atmete T.K. auf. “Gut. murmelte er und zog das Mädchen an sich, um sie zu küssen. Allerdings wehrte sie sich leicht.

“Ich habe gesagt heute nicht mehr.”

T.K. ließ einen Moment von ihr ab, dann zog er sie wieder an sich. “Ich habe gewonnen Hika.”

“Aber das war nicht der Gewinn.”

“Ich entscheide wann, wo und wie. Und ich will jetzt. Und Wettschulden sind schließlich Ehrenschulden.” brachte er das hervor, was Kari vor wenigen Minuten gedacht hatte.

“Na dann.” murmelte sie.

“Eben.” Grinsend beugte T.K. sich voll herunter und drückte seine Lippen auf ihre.
 

---
 

Nachdem Kari sich von dem Blonden verabschiedet hatte, wollte sie in ihr Zimmer zurück. Dabei kam sie an Tais Zimmer vorbei. Die Türe war geöffnet und sie konnte erkennen, dass er an seinem Schreibtisch saß und von dort aus etwas ansah, was bei seinem Bett hing. Die letzten Wochen war er seltsamerweise sehr ruhig geworden und ärgerte sie auch kaum noch. Und an den Wochenenden war er meistens unterwegs und kam oftmals erst in den frühen Morgenstunden zurück. Das alles musste vermutlich mit Mimi zusammenhängen. Von der jungen Frau wusste Kari, dass es ihr ebenfalls nicht besonders gut ging und dass Tai auf keinen ihrer Kontaktversuche reagierte.
 

“Tai?” Kari klopfte leicht an der geöffneten Türe an und machte einen Schritt in das Zimmer hinein.

Der Braunhaarige zuckte zusammen und sah schnell in eine andere Richtung. “Kari?” fragte er.

“Alles in Ordnung Tai?”

Karis Blick wanderte von ihrem Bruder in die Richtung, in die dieser geschaut hatte. Sie erkannte die Collage, die sie ihm geschenkt hatte. Und auch das Bild von ihm und Mimi, dass sie damals bewusst in die Mitte der Collage geklebt hatte. Es war ihr klar gewesen, dass Tai in Mimi mehr als nur eine Freundin sah.

“Alles okay Kleine. Wo ist denn dein Freund?”

Kari verdrehte ihre Augen. “Mein bester Freund ist gerade gegangen.”

Als Tai daraufhin nur grinste, entschied die Braunhaarige sich, ihren Bruder genauso zu ärgern. Sie ließ sich auf sein Bett fallen. “Und wo ist deine Freundin?”

Im gleichen Moment tat ihr die Frage auch schon wieder leid. Denn Tais Augen, die gerade noch vor Schalk gefunkelt hatten, verloren ihr Leuchten und er sah wieder auf seinen Schreibtisch.

“Was willst du Kari?” fragte er in einem kalten Tonfall.

“Ich wollte wissen wie es dir geht.” antwortete die Jüngere ehrlich.

“Mir geht es gut.”

“Das Gefühl habe ich in letzter Zeit aber nicht.”

Tai drehte sich wieder zu dem Mädchen herum und sah sie aus zusammengekniffenen Augen an. “Wenn ich sage es geht mir gut, dann ist das auch so.”
 

“Ach red keinen Quatsch Taichi.” Bei dem Tonfall seiner Schwester zog Tai erstaunt seine Augenbrauen hoch. “Ich kenne dich mein Leben lang, ich merke, wenn es dir nicht gut geht. Und wenn du mich anlügst merke ich das erst recht!”

Tai war so erstaunt, dass er kein Gegenwort hervor brachte. Sie hatte ja recht. Sie kannte ihn lange und gut genug, dass sie wissen konnte, was in ihm vorging.

“Ist es wegen Mimi?” fragte sie nun nach und streute dadurch unbewusst Salz in die Wunde.

“Lass mich mit der in Ruhe!”

“Was hat sie dir eigentlich getan?”

“Sie ist einfach die verwöhnte Prinzessin, die sie immer schon war und das nervt mich. Ich habe auf ihr Verhalten einfach keinen Bock.” brummelte der Braunhaarige und versuchte dem Blick seiner Schwester auszuweichen.

“Damit hattest du die letzten Jahre keine Probleme. Und eigentlich dachte ich, dass du sie eigentlich ganz gerne hast. Sogar mehr als nur gerne.” versuchte Kari ihren Bruder vorsichtig zum Reden zu bewegen. Er musste ja nicht wissen, dass sie von Mimi schon einiges wusste.

Tai seufzte auf. Doch, seine Schwester kannte ihn, mehr als nur gut. “Kari, lass es gut sein, ja? Ich habe keine Lust über Mimi zu reden. Egal was ich vielleicht empfunden habe, es hat sich erledigt. Und ich will weder darüber reden, noch darüber nachdenken. Mimi empfindet nicht so für mich, wie ich für sie und damit hat sich die Sache erledigt. Also lasse es bitte, ja?”

Als das Mädchen den Schmerz in Tais Augen erkannte, entschied sie, ihm diesen Gefallen zu tun. “In Ordnung.”

Sie stand auf, ging zu ihrem Bruder und schlang die Arme um ihn. “Ich hab dich lieb Tai.”

“Ich dich auch Kleine.” erwiderte der Braunhaarige und drückte seine Schwester an sich.
 

Als sie sein Zimmer verließ, sah er ihr nachdenklich nach. Seine kleine Schwester, die Person, die er am Meisten auf der Welt liebte. Bis vor kurzem hatte er ja gedacht, dass Mimi diese Stelle eingenommen hatte, aber so sollte es nunmal nicht sein. Schnell lenkte er seine Gedanken wieder zu Kari zurück. Er würde seine Schwester beschützen, immer. Und er war sehr froh, dass es auch T.K. gab, denn dieser würde Kari auch sein Leben lang beschützen.

Tai seufzte auf. Er zog sein Digiterminal hervor und überlegte sich, Matt eine Email zu schreiben. Dann erinnerte er sich, dass dieser heute zusammen mit Sora bei deren Großeltern war. Dann würde er halt mit jemand anderen etwas machen. Noch bevor er nachgedacht hatte, hatte er bereits Mimis Namen eingegeben. Einen Moment starrte er diesen an, dann löschte er ihn schnell wieder heraus und suchte stattdessen eine andere Nummer heraus.

28. Oktober vormittags Michi

Angespannt biss Mimi auf ihrer Lippe herum. Sollte sie nun oder nicht? Es war eindeutig an der Zeit, dass sie endlich mit Tai redete. Oder er mit ihr… Und da lag der Knackpunkt. Bereits seit Wochen, seitdem er ihr entgegen geschrien hatte, dass er in sie verliebt war und sie dann einfach stehen gelassen hatte, hatte er nicht mehr mit ihr gesprochen. Er hatte sie ignoriert, nicht auf ihre Email, SMS und Anrufe reagiert. Auf dem Festnetz ließ er sich von seinen Eltern verleugnen, wenn Kari dran war, sagte er immer, dass er nicht mir ihr reden wollte. Das hatte Mimi mehrmals gehört und zum Glück tröstete Kari ihre Freundin immer, wenn sie daraufhin in Tränen ausbrach.
 

Zudem verbrachte Tai generell keine Zeit mehr mit seinen Freunden, wenn sie dabei war. Sie wusste, dass er viel mit den Anderen machte, aber das schloss sie aus. Was nicht hieß, dass die Anderen nichts mehr mit ihr machten. Sie machten als Gruppe nichts mehr miteinander, da man niemanden ausschließen wollte und da Tai nicht kam, wenn die Braunhaarige dabei war, ließ man es zur Zeit einfach. Zudem hatte er zumindest Matt und Sora sehr deutlich gemacht, was er von ihrer letzten Aktion gehalten hatte. Auch die Mittagspausen verbrachte Tai mit anderen, Hauptsache nicht in ihrer Nähe!
 

Mimi holte tief Luft und straffte ihre Schultern. Er musste jetzt aber endlich mit ihr reden! Und in seiner Klasse würde er sicherlich nicht abhauen. Von Sora wusste sie, dass die Klasse von ihr, Tai und Matt nun eine Freistunde hatte, ebenso wie sie. Also würde sie das jetzt ausnutzen! Als sie auf das Klassenzimmer ihrer Freunde zu lief, erkannte sie zwei von deren Klassenkameraden vor der Türe im Flurstehen.

“Hallo.” begrüßte sie die Beiden leise, die sie fragend ansahen.

“Hey.”

Fragend wurde sie gemustert. Es war Mimi etwas unangenehm, wie die Blicke über ihren Körper glitten.

“Ja?” fragte einer von ihnen.

“Ich würde gerne mit Tai sprechen, ist er da?” fragte die Braunhaarige.

“Klar.” antwortete der Andere, zog die Türe auf und brüllte laut. “Yagami! Besuch für dich. Ne echte Sahneschnitte.”

Mimi zog kurz ihre Augenbrauen missmutig zusammen, ehe sie mit stark klopfendem Herzen zur Türe sah. Sie konnte Tai noch nicht sehen, im Gegensatz zu dessen Klassenkamerad.

“Hey Yagami, eins von den Weibern, die du die letzten Wochenenden abgeschleppt hast?”

Mimi riss ihre Augen auf. Sie hatte von Kari gehört, dass Tai die letzten Wochenende kaum zu Hause gewesen war, aber war er tatsächlich mit Anderen im Bett gelandet? Eine Welle von Eifersucht überrollte sie. Über die Stärke ihrer Gefühle war sie selbst überrascht.

“Woher soll ich wissen, ob das eines der Weiber war. Meinst du etwa, ich hab mir gemerkt, wie die hießen oder aussahen?” hörte sie Tais Stimme von der anderen Seite der Türe und das was er sagte, trieb Mimi Tränen in die Augen.
 

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Tai malte gedankenabwesend auf dem Blatt vor sich herum. Sie hatten gerade eine Freistunde und so war es recht laut in ihrem Klassenzimmer.

“Hey, Tai!”

Unsanft bekam er einen Ellenbogen zwischen die Rippen gestoßen. “Was ist?” fuhr er die neben ihm sitzende Sora an.

Die verdrehte ihre Augen. “Ich wollte nur wegen T.K.s Basketballspiel am Wochenende fragen. Kommst du mit? Samstag 15 Uhr. Die Anderen kommen auch mit. Wir gehen danach noch etwas essen.”

“Ja.” knurrte der Braunhaarige und sah wieder auf das Blatt vor sich. Er sah das an, was er gerade gemalt hatte und erkannte, dass er ein M nach dem anderen hingemalt hatte. Verbittert griff er nach dem Blatt und zerriss es. Seit ihrem Streit vor der Bar, als er Mimi entgegen geschrien hatte, dass er in sie verliebt war, ging er ihr aus dem Weg. Er wollte sie nicht sehen, nicht mit ihr reden, sie nicht hören. Und trotzdem beherrschte sie seine Gedanken. So auch gerade. Er zerknüllte die Papierfetzen. Sora warf einen verwirrten Blick zu ihm, ehe sie sich wieder zu ihrem Freund umdrehte. Der saß normalerweise auf der anderen Seite des Klassenzimmers, da man ihn und Tai auseinandergesetzt hatte. Sie setzten sich jedes Schuljahr nebeneinander, aber bereits nach wenigen Tagen wurden sie zwangsauseinander gesetzt. Den Rekord hatten sie dieses Schuljahr aufgesetzt. Sie wurden bereits in der dritten Schulstunde auseinander gesetzt. Nun nun saß Matt auf dem Tisch hinter Sora und hatte sich zu seiner Freundin hinunter gebeugt.

“Yagami! Besuch für dich! Ne echte Sahneschnitte”

Verwundert sah der Braunhaarige auf. Sein Klassenkamerad Riko winkte ihn breit grinsend heran. Tai stand auf und ging zur Türe. Dabei warf er die zerknüllten Schnipsel in den Mülleimer.

“Hey Yagami, eins von den Weibern, die du die letzten Wochenenden abgeschleppt hast?”

Der Braunhaarige grinste breit. “Woher soll ich wissen, ob das eines der Weiber war. Meinst du etwa, ich hab mir gemerkt, wie die hießen oder aussahen?”

Er zog die Türe auf und sah gleich darauf in die weit aufgerissenen braunen Augen jener Person, die er mit aller Gewalt vergessen wollte.
 

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Ein grinsender Tai riss die Türe auf. Als er erkannte, wer ihm gegenüber stand, wich das Grinsen schlagartig.

“Mimi.” gab er tonlos von sich.

“Ach vergiss es, das war eine dumme Idee.” schluchzte die Braunhaarige und sie drehte sich auf dem Absatz um, um davon zu stürzen. Was für eine dumme Idee! hämmerte ihr durch den Kopf.

“Mimi.” hörte sie Tais Stimme hinter sich, reagierte allerdings nicht darauf. Sie war nicht weit gekommen, als sie plötzlich nach hinten gezogen wurde.

“Mimi, jetzt warte doch.” Tai drehte die Braunhaarige zu sich herum und sah sie an. “Was wolltest du?” fragte er nach ein paar Minuten, in denen sie sich nur schweigend angesehen hatten.
 

Wie von selbst hob sich seine Hand zu ihrem Gesicht, um eine Träne abzuwischen, die ihr in den Wimpern hing. Sein Herz schlug stark, wie immer, wenn er sie sah. Er hatte so sehr gehofft, dass die Gefühle nachlassen würden, wenn er sie nicht mehr sehen und keine Zeit mehr mit ihr verbringen würde oder sogar mit anderen zusammen war. Allerdings hatte das nicht funktioniert. Er bemerkte selbst immer wieder, dass er sogar in den Pausen nach ihr Ausschau hielt und kaum hatte er sie gefunden, konnte er seinen Blick nicht mehr von ihr lösen. Nachts träumte er ständig von ihr und das nicht nur in der jugendfreien Version.
 

“Stimmt es?” fragte sie mit zitternder Stimme plötzlich.

“Was?” fragend sah er sie mit zusammengezogenen Augenbrauen an. “Das was dein Klassenkamerad gesagt hat?”

“Was genau meinst du Prinzessin?”

Bei seinem Kosenamen für sie zog sich ihr Herz noch mehr zusammen. “Dass du andere Frauen abgeschleppt hast. Die letzten Wochenenden.”

Als Tai ihre brüchige Stimme hörte, schmerzte sein Herz noch mehr. Ja, er hatte tatsächlich andere Frauen die letzten Wochenenden gehabt. Er wollte sich von ihr ablenken, hatte gehofft, sie so vergessen zu können. Sollte er sie anlügen? Nein, vermutlich würde sie es herausbekommen. Und dann würde sie ihn erst recht hassen und das wollte er nicht. “Ja.” antwortete er deshalb nur, was ein ersticktes Aufschluchzen zur Folge hatte. Mimi war blass geworden und sie sah ihn aus großen dunklen Augen an. “Die hatten nichts zu bedeuten.” erklärte Tai der jungen Frau und schalt sich gleich darauf selbst. Warum sagte er ihr das? Natürlich bedeuteten die Frauen ihm nichts, keine einzige von ihnen. Aber Mimi wollte nichts von ihm, also sollte ihr das doch egal sein. Aber warum sah sie so aus, als würde ihr das etwas ausmachen? Wieder hob sich seine Hand und er wischte eine Träne von ihrer Wange.

Unwirsch schlug sie seine Hand weg. “Lass das.”

“Warum?” konnte Tai es nicht lassen und griff erneut nach ihrer Wange. Als Mimi einen Schritt nach hinten machte, griff er auch noch mit seiner zweiten Hand nach ihrer Wange und hielt ihr Gesicht so fest. “Warum darf ich dich nicht berühren? Warum darf ich für dich nicht derjenige sein, der ich gerne wäre?” flüsterte er fast unverständlich und sah in Mimis Augen. Die waren wieder weit aufgerissen. “Warum Mimi? Warum magst du mich nicht so? Ich will doch keine Andere außer dir. Du bist die Einzige! Und ich will dich wieder küssen. Ständig träume ich davon. Wie du dich angefühlt hast, wie du geschmeckt hast.” Er senkte seinen Kopf und legte seine Lippen auf ihre, ohne nachzudenken.

Erst spannte sich Mimi unter ihm an, dann wurden ihre Lippen aber wieder so weich wie beim letzten und ersten Mal, als er sie geküsst hatte. Als Tai mit seiner Zunge in ihren Mund eindrang, krallten sich ihre Hände in sein Hemd.
 

Mimis Herz schlug heftig in ihrer Brust und ihre Finger in Tais Hemd krallten sich fest, so dass sie den Braunhaarigen noch enger an sich ziehen konnte. Es fühlte sich so gut an, wenn er sie küsste. Langsam schob sich ein Gedanke wieder in ihren Kopf und sofort unterbrach sie den Kuss und schob Tai von sich. “Lass das!”

Tais Augen, die gerade noch gefunkelt hatten, wurden matt und er ließ seine Hände sinken. “Entschuldige. Ich habe nicht darüber nachgedacht, was…”

Doch Mimi ließ ihn gar nicht ausreden. “Du hast eindeutig nicht gedacht Yagami! Wenn du jemanden fürs Bett suchst, dann suche dir am Wochenende eine und nicht mich!”

Tai sah sie mit großen Augen an. “Ich will dich nicht fürs Bett. Also nicht nur…”

Das hätte er besser nicht gesagt, denn nun wallte Wut in Mimi auf. “Du Idiot! Du kannst nicht sagen, dass du in mich verliebt bist und dann Sex mit anderen haben! Bleib einfach von mir weg. Es war ein Fehler, mit dir reden zu wollen!” Sie drehte sich um und stapfte davon.

Tai sah ihr einen Moment hinterher. Was hatte sie denn? Sie wollte ihn doch nicht! Sie hatte ihm einen Korb gegeben! Also warum meckerte sie jetzt so rum? Warum hatte sie geweint und so unglücklich gewirkt? Und warum hatte sie seinen Kuss erwidert? Er musste es wissen. Er hielt sie erneut auf und stellte erschrocken fest, dass ihr schon wieder Tränen über die Wangen liefen.

“Was macht es dir aus, dass ich mit anderen Frauen unterwegs bin? Du wolltest mich nicht! Du warst diejenige, die mir einen Korb gegeben hat! Darf ich jetzt nicht einmal mehr mit anderen Frauen ausgehen?” Wütend sah er sie an. Sie sollte aufhören, ihm Vorwürfe zu machen!

“Ich habe dir keinen Korb gegeben!”

“Du hast Nein gesagt!”

“Weil du falsch übersetzt hast! Da stand doch nichts mit Kino!” Die Tränen liefen immer stärker über Mimis Gesicht, als sie den Braunhaarigen anschrie.
 

“Falsch übersetzt? Ich … ich habe da nichts übersetzt. Ich hatte dich gefragt, ob du mit mir ins Kino gehen willst.” Tai sah die Braunhaarige verwirrt an.

Die wischte sich unwirsch die Tränen aus dem Gesicht. “Ich war mit meinem Kopf nicht bei der Sache. Ich habe nur gesehen, dass du nichts mit Cinema übersetzen solltest. Und dann bist du aufgesprungen und beleidigt rausgerannt! Du hast mir gar keine Chance gegeben. Für dich war sofort klar, dass ich dich gar nicht will!”

Tai trat einen kleinen Schritt zurück. “Du hast mir keinen Korb gegeben? Zumindest nicht absichtlich?”

Mimi nickte.

“Das heißt, du wärst mit mir ins Kino gegangen?”

Die Braunhaarige zuckte leise lachend, aber mit Tränenspuren im Gesicht, mit ihren Schultern. “Frag mich doch einfach.”

Tai sah sie immer noch ungläubig an. “Du würdest also tatsächlich mit mir ausgehen?”

“Frag mich doch einfach!” Mit großen Augen sah die junge Frau ihn an.

“Also heißt das ja?”

“Taichi Yagami! Jetzt frag doch einfach!” In Mimis Stimme war die Ungeduld eindeutig zu hören, mehr als eindeutig.

Nun musste Tai lachen. “Warum so ungeduldig Prinzessin?”

“Oh du Idiot! Vergiss es einfach! Mit dir gehe ich nirgends hin!” Beleidigt drehte Mimi sich um und ging davon. Was wollte dieser Idiot eigentlich?
 

Und zum dritten Mal an diesem Tag wurde sie zurück gerissen. Zwei Arme legten sich um ihre Hüfte und Tai zog die Braunhaarige mit ihrem Rücken an seinen Bauch. “Prinzessin, würdest du mit mir ins Kino gehen? Nur wir beide, ein Date?” fragte er an ihrem Ohr leise und eine Gänsehaut zog sich über Mimis Körper. Langsam nickte sie. “Super!” Tai drehte die junge Frau ins seinen Armen herum und wollte sie auf den Mund küssen, als sie ihn plötzlich wegschob.

“Nein Tai! Küssen erst beim dritten Date! Hol mich heute Abend um sieben Uhr ab!” Mimi lächelte ihn an und drehte sich dann um, um davon zu gehen.

Mit großen Augen sah Tai ihr hinterher. “Aber wir haben uns doch schon geküsst!” rief er über den Schulflur hinter ihr her.

“Aber das waren keine Dates!” bekam er noch als Antwort.

Noch bevor er etwas weiteres sagen konnte, klingelte die Schulglocke, die Türen der Klassenzimmer öffneten sich und viele Schüler strömten in den Flur, so dass Mimi verschluckt wurde und er sie nicht mehr sehen konnte. Ein breites Grinsen schlich sich in Tais Züge. Er hatte ein Date mit Mimi! Und sie mochte ihn! Pfeifend und voller guter Laune machte er sich zurück auf den Weg in sein Klassenzimmer.

01. November nachmittags/abends

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

01. November nachmittags/abends - zensiert

T.K. spielte bereits seit der Grundschule Basketball und auch jetzt an der Oberstufe war er in die AG gegangen. Durch seine europäischen Gene hatte er nicht nur blonde Haare und blaue Augen geerbt, die generell schon sehr auffällig waren, war er auch größer, als die meisten Japaner und damit war der Sport der perfekte Sport für ihn. Diesen Samstag hatte er ein Spiel und alle seine Freunde wollten kommen, um ihn anzufeuern. Das war schon längst ein Ritual geworden. Auch zu den Fußballspielen von Tai und Davis oder Ken gingen sie immer, zu den Tennistunieren von Sora und zu den Tanzauftritten von Kari. Auch zu den Auftritten von Matts Band, den Teenage Werwolves tauchten sie immer gesammelt auf.
 

T.K. hatte bereits seine Sportdress an, als er noch kurz mit seinen Freunden sprach. Auch Kari stand bei ihnen.

“Takeru.” rief in dem Moment sein Trainer.

“Komme.” rief er zurück. Er wand sich zu seinen Freunden. “Also ich muss.” sagte er.

Matt schlug ihm auf die Schulter. “Na dann mach sie fertig Kleiner.”

“Klar.” T.K. zwinkerte dem Älteren zu.

“Viel Glück.” erklärte Kari strahlend und schlang noch schnell ihre Arme um den Blonden.

Der erwiderte die Umarmung.

“Danke.” murmelte er an ihrem Ohr.

“Und jetzt tu das, was dein Bruder von dir verlangt hat.” sagte sie noch grinsend.

“In Ordnung.” T.K. zog sie nochmals an sich. “Und falls ich gewinne, weiß ich, was ich als Belohnung haben möchte.”

Kari wurde rot, ehe sie ihm in die Rippen zwickte. “Gib Ruhe und gib Basketball spielen.” murmelte sie.

Als er grinsend davon ging, sahen die Anderen Kari fragend an. Zum Glück hatte keiner verstanden, was der Blonde Kari ins Ohr geflüstert hatte. Die zuckte mit ihren Schultern. “Er wird sicher gewinnen, da er gut ist. Das Problem ist nur, dass er das auch weiß!” erklärte sie. Daraufhin lachten alle.

Kari blickte nochmal in die Richtung, in die T.K. gegangen war. Ihr Herz zog sich zusammen und wieder einmal überkam sie dieses seltsame Gefühl, als sie Nami bei T.K. stehen sah, die den Blonden in dem Moment umarmte.
 

“Hey.” rief eine ihr gut bekannte Stimme. Als Kari sich herumdrehte, sah sie ihren Bruder, der gerade ankam. An seiner Hand zog der Braunhaarige Mimi mit sich.

“Auch schon da Yagami?” fragte Matt grinsend.

“Siehst du doch Alter. Vielleicht solltest dir mal einen Termin bei einem Optiker geben lassen. Joey kann dir sicher einen empfehlen.” Grinsend deutete Tai auf den Ältesten.

“Lasst Joey aus euren Streitereien draußen.” warf Sora in dem Moment ein. Dann deutete die Rothaarige auf Tais und Mimis miteinander verflochtenen Hände. “Bedeutet das das, was ich denke?”

Während Mimi rot anlief, nickte Tai. “Ja, wir sind zusammen.”

“Sind wir gar nicht Taichi! Wir hatten erst ein Date!” erklärte Mimi und versuchte mit nun noch röterem Kopf ihre Hand aus Tais zu ziehen.

“Und da haben wir uns noch nicht einmal geküsst Prinzessin!” erwiderte der Braunhaarige nickend, ohne ihre Hand loszulassen.

“Also wie kommst du bitte auf die Idee, dass wir ein Paar sind?” Mimi sah Tai mit hochgezogenen Augenbrauen an.

“Weil es nunmal so ist.” Er beugte sich zu ihr und wollte sie küssen, allerdings wehrte die Braunhaarige ihn ab.

“Küssen erst…”

“Beim dritten Date, ich weiß.” seufzte Tai auf. “Zum Glück ist das hier heute unser zweites Date.” fügte er dann grinsend hinzu.

“Unser zweites Date? Und wie kommst du bitte darauf?”

“Wir gehen eine Sportart live ansehen. Das ist ein Date. In Amerika macht man das doch auch so.” erklärte der Braunhaarige. Mimi sah ihn zweifelnd an. “Football oder so. Da isst man Hotdogs und Popcorn und in der Mitte über dem Station hängt so ein großer Bildschirm mit ner Küsskamera oder so.” fügte Tai noch hinzu.

Mimi musste lachen. “Du meinst Baseball.”

“Genau. Und du als ehemalige Amerikanerin magst so ein Date sicher. Daher haben wir heute unser zweites Date.”

Mimi schüttelte ihren Kopf, woraufhin Tai sie ganz traurig ansah. “Na gut.” erklärte sie dann nach wenigen Sekunden, da sie Tais Hundeblick nicht lange standhalten konnte. Daraufhin glitt ein Strahlen über das Gesicht des jungen Mannes. Und schon griff er nach Mimis Gesicht und wollte ihr einen Kuss auf den Mund drücken. Die Braunhaarige wehrte sich allerdings. “Nein Tai! Erst beim…”

“Dritten Date.” stimmte der junge Mann mit ein und seufzte auf. “Wir brauchen ganz schnell ein drittes Date.” erklärte er dann nachdenklich.

“Jetzt schauen wir erstmal T.K.s Spiel und dann sehen wir weiter.” erwiderte Sora, griff nach Mimis Arm und zog ihre beste Freundin mit sich. Dabei löste Mimi ihre Hand aus Tais.
 

Der Braunhaarige sah ihr hinterher und zuckte kurz zusammen, als sich eine Hand auf seine Schulter legte.

“Du und Mimi also. Und das jetzt tatsächlich!”

Tai sah zu Matt und erwiderte dessen breites Grinsen. “Ist sie nicht toll?”

“Eine Beziehung zwischen euch beiden wird auf jeden Fall spannend.”

“Wie meinst du das?” Stirnrunzelnd sah Tai seinen besten Freund an.

“Sagen wir es einmal so, ihr zwei seid zwei sehr starke Persönlichkeiten und da wird es sicher auch mal ordentlich krachen. Tut es ja so schon oft.” Als sich Tais Gesichtszüge missmutig verzogen, schlug der Blonde ihm nochmal auf die Schulter. “Aber ich freue mich für euch. Es ging dir ihretwegen nicht wirklich gut und wenn du jetzt glücklich bist, dann bin ich das auch.”

Nun musste Tai wieder grinsen. “Danke Alter.”

Während die Beiden sich breit angrinsten, drehten Sora und Mimi sich um. “Kommt ihr endlich?” rief Sora laut, während die Anderen sich bereits Plätze suchten.

“Yagami! Beweg dich endlich!” kam von Mimi und der Braunhaarige sah sie verliebt an.

Matt und Sora wechselten einen kurzen Blick, bevor beide lachen mussten.
 

Kari saß zwischen Yolei und Davis. Neben Yolei saß Ken, der sich über die Beine der Lilahaarigen beugte, um mit Davis zu reden. Der beugte sich leicht über Karis Beine. Kurz darauf sah er auf. “Kari, ist das so in Ordnung?”

Die Braunhaarige sah ihn leicht verwirrt an. “Klar.”

Ihr Blick wanderte zum Spielfeld, auf dem die Spieler gerade eingelaufen waren. Ihr Blick suchte sofort nach dem Blonden, wegen dem sie alle hier waren. Als ihr Blick auf seine blauen Augen fiel, die sie in dem Moment auch ansahen, musste sie lächeln.
 

Als T.K. mit seinen Mannschaftskameraden in die Halle einlief, suchte sein Blick als allererstes nach seinen Freunden und nach einer ganz bestimmten Person. Als er erkannte, wie Davis über Karis Beinen hing und sogar noch eine Hand auf ihrem Bein liegen hatte, überkam ihn dieses seltsame Gefühl, dass er dem Braunhaarigen gegenüber in letzter Zeit öfter empfand. Er schüttelte seinen Kopf, in der Hoffnung es loszuwerden und sah dann wieder zu Kari. Kaum hatte er seinen Blick auf sie gerichtet, sah auch sie auf. Und als sich ihr Blick aus ihren wundervollen braunen Augen auf ihn gerichtete hatte, musste sie lächeln. Und in dem Moment musste auch der Blonde lächeln.
 

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“Sie haben gewonnen, sie haben wirklich gewonnen!”

“Wir waren alle dabei Nervensäge! Du kannst aufhören, es ständig zu wiederholen.” gab Davis genervt von sich, was sofort einen bösen Blick von Yolei zur Folge hatte.

“Wer ist hier bitteschön eine Nervensäge?” brachte sie aus zusammengebissenen Zähnen hervor.

“Denk doch selber nach!” erwiderte der Braunhaarige und schon standen sie sich gegenüber und funkelten sich mit zu Fäusten geballten Händen an. Nach wenigen Sekunden fingen sie an, sich gegenseitig zu beleidigen. Ganz normal zwischen ihnen.

Trotzdem ging Ken nach wenigen Minuten dazwischen. Er konnte es einfach nicht gebrauchen, dass die beiden wichtigsten Menschen in einem Leben sich ständig in die Haare bekamen.
 

Noch währenddem kam T.K. frisch geduscht aus der Umkleide und wurde sofort von seinen Freunden belagert und beglückwünschte. Als Kari den Blonden endlich in den Arm schließen und ihm gratulieren konnte, drückte er sie fest an sich und zog ihren Pfirsichgeruch tief ein.

“Herzlichen Glückwunsch Keru.” murmelte sie in seinem Arm und festigte die Umarmung.

“Dankeschön Hika.” erwiderte der Blonde. Gleich darauf zog er sie noch enger an sich und flüsterte ihr so leise ins Ohr, dass niemand es hören konnte. “Ich will dich Hika, am Liebsten jetzt sofort!”

Röte überzog Karis Gesicht. Ihr Körper begann zu kribbeln und sie spürte, wie es zwischen ihren Beinen zu pochen begann. Wie schaffte er es nur immer, sie alleine durch Worte zu erregen? Vor drei Wochen hatten sie ausgerechnet, wer die Wetten gewonnen hatte. Und Keru hatte seinen Sieg eingefordert. Sie schliefen nicht jedes Mal miteinander, wenn sie sich sahen, aber oft. Und heute hatte T.K. wohl wieder Lust, was die Braunhaarige nicht verwunderte. Immerhin musste nach dem Spiel und dem Sieg das Adrenalin in dem Blonden am Kochen sein.

“Hey ihr Turteltauben! Bewegt euren Hintern, wir haben Hunger!” rief Tai und wollte seine Schwester und den Blonden damit zum Laufen animieren.

“Tai!” rief Kari drohend. Sie wusste und hoffte sehr, dass der Ältere nur Witze machte.

“Kari ist mein Mädchen! Nicht T.K.s!” rief Davis in dem Moment und Kari verdrehte daraufhin die Augen.

“Davis!” rief sie frustriert.

“Was Kari?” fragte der Braunhaarige und sah sie aus leuchtenden Augen an.

“Ich bin nicht dein Mädchen. Und ich bin auch nicht T.K.s Mädchen. Bitte!” erklärte sie und deutete auf Davis und ihre besten Freund.

“Aber…” murmelte der Angesprochene.

“Nein, wirklich nicht Davis.” unterbrach Kari ihn.

Der Braunhaarige sah sie daraufhin ganz bestürzt an.

“Hey Davis, komm mal her.” rief Tai in dem Moment, woraufhin der Gerufene nach vorne sah.

“Was ist?” rief er.

“Jetzt komm einfach.” rief der Ältere nochmals.

Davis sah zwischen dem Mädchen seiner Träume und seinem großen Idol hin und her. Schließlich entschied er sich, zu Tai zu gehen.Kaum war er bei diesem angelangt, drehte der Ältere sich um und zwinkerte Kari zu. Die Braunhaarige lächelte ihrem Bruder dankbar zu. Er wusste, wie unangenehm es ihr war, wenn Davis so anhänglich war.
 

T.K. legte einen Arm um Karis Schultern und zog sie an sich, so dass er ihr ins Ohr flüstern konnte. “Eigentlich bist du zur Zeit schon so irgendwie mein Mädchen.” flüsterte er, was zur Folge hatte, dass Kari rot anlief.

“Keru.” antwortete sie flehend, was den Blonden dazu brachte zu lachen und seinen Arm sinken zu lassen.

“Hika.” Schmunzelnd sah er sie an, bis sie lächeln musste.

“Du bist ein Idiot.” sagte sie zu ihm.

“Aber dein Idiot.” erwiderte er.

“Das stimmt wohl.” Kari nickte und bekam dafür einen Stupser zwischen ihre Rippen.

“Na dann komm, ich habe auch Hunger.”
 

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“Also seid ihr jetzt wirklich zusammen?” fragte Yolei und beugte sich zu Mimi, die ihr gegenüber saß.

Die Braunhaarige schüttelte ihren Kopf. Doch noch bevor sie etwas sagen konnte, nickte Tai wie wild mit dem Kopf. “Doch, sind wir. Auch wenn die Prinzessin es immer verleugnet. Also glaubt ihr kein Wort.”

“Taichi!”

“Prinzessin.” Tai lachte auf und zog die neben ihm Sitzende an sich. Er vergrub seinen Kopf in ihrer Halsbeuge und Mimi versuchte ihn von sich zu schieben. Das führte dazu, dass der Braunhaarige sie nur noch enger an sich zog, daher gab Mimi es schließlich auf. Und eigentlich genoss sie es ja auch.

“Und wie ist es mit euch?” T.K. sah Ken fragend an.

“Was meinst du?” fragte der Schwarzhaarige erstaunt.

“Du und Yolei. Seid ihr jetzt eigentlich zusammen?”

Nun sahen alle der Schwarzhaarigen erstaunt an, der verlegen nach der Hand der neben ihm sitzenden Lilahaarigen griff. “Ja.” meinte er dann mit geröteten Wangen und lächelte das Mädchen an. Diese sah ihn überrascht und mit tiefroten Wangen an.

“Wirklich?” fragte Kari erstaunt und sah ihre Freundin mit großen Augen an. Gestern Abend hatte die Lilahaarige ihr erst gesagt gehabt, dass sie immer noch nicht wusste, wie genau es zwischen ihr und dem Schwarzhaarigen stand.
 

“Und seit wann seid ihr zusammen?” fragte nun auch Sora erstaunt nach.

Ken wurde noch ein wenig röter, trotzdem lächelte er Yolei liebevoll an. “Seit ungefähr sieben Wochen.”

“Vor sieben Wochen hatten wir doch unser erstes Date.” erwiderte die Lilahaarige erstaunt.

“Genau, seitdem.” antwortete der Schwarzhaarige nickend.

“Siehst du Prinzessin? Die Beiden sind auch schon seit ihrem ersten Date zusammen.” rief Tai begeistert und deutete auf die beiden Jüngeren.

“Sind wir das?” fragte Yolei ungläubig nach.

“Ja. Oder… oder etwa nicht?” Ken wurde unsicher und man merkte regelrecht, wie sich Angst in ihm breit machte.

“Mir war nicht klar, dass wir zusammen sind.” antwortete Yolei nachdenklich.

“Oh…” In Ken stürzte in dem Moment eine Welt zusammen.

“Aber das heißt nicht, dass ich nicht mit dir zusammen sein will.” rief Yolei daraufhin und griff mit ihrer freien Hand nach Kens Arm. “Ich will mit dir zusammen sein. Nur mit dir und mit keinem Anderen!” fügte sie hinzu, was zur Folge hatte, dass ein strahlendes Lächeln auf Kens Gesichtszügen erschien.

“Wirklich?”

“Ja.” Yolei streckte sich zu dem Schwarzhaarigen und küsste ihn auf den Mund.
 

“Da hätte er sich doch wirklich eine bessere aussuchen können.” murmelte Davis neben Ken missmutig.

Der Schwarzhaarige hörte es zum Glück nicht, da er völlig in seine Freundin vertieft war. Dagegen hatte Cody es gehört, der dem Braunhaarigen gegenüber saß.

“Zumindest hat Ken eine Freundin.” stellte der Jüngere mit hochgezogenen Augenbrauen fest.

“Was soll das denn heißen?” fuhr Davis auf und sah dann sofort zu Kari neben sich. “Ich habe doch Kari.” Er legte ihr einen Arm um die Schulter.

T.K., der der Braunhaarigen gegenübersaß, sah mit hochgezogenen Augenbraunen zu ihnen hinüber.

“Davis!” stöhnte die Braunhaarige auf und schob dessen Arm von ihrer Schulter.

“Was?”

“Ich habe keinen Freund. Weder dich, noch irgendjemand Anderen. Also lass das doch bitte.” seufzte sie nun auf und sah den Jungen mit großen Augen flehend an.

Davis sah sie einige Zeit an und man konnte erkennen, dass er überlegte, was er darauf antworten sollte. Am Ende einigte er sich wohl mit sich selbst auf: “In Ordnung Kari.” Bedrückt sah er sie an, allerdings nur kurz, denn in dem Moment wurde seine Pizza gebracht, die sofort die volle Aufmerksamkeit des Braunhaarigen genoss.
 

T.K. grinste Kari an, die einen Moment aufseufzte und dann nach ihrer Gabel griff, um sich ihre Pasta schmecken zu lassen. Sie ließ ihren Blick über die Anwesenden gleiten. Neben ihr saßen Davis, der sich auf seine Pizza stürzte, Ken, Yolei, Izzy und Joey. Gegenüber Matt, Sora, Mimi, Tai, Cody und T.K.

Ihr Blick blieb an dem Blonden hängen, der sich gerade eine Gabel seiner eigenen Pasta in den Mund schob. Während er kaute, sah er auf und lächelte Kari an. Er füllte seine Gabel erneut und hob sie über den Tisch, um sie Kari in den Mund zu schieben.

Die öffnete ihren Mund und seufzte genüsslich auf. “Mmh, die ist lecker. Willst du auch von mir probieren?”

T.K. nickte und bekam gleich eine Gabel mit leckerer Pasta und Orangen-Sahne-Hühnchen.

“Das ist auch richtig gut.” erwiderte er. “Wir können ja nachher mal den Teller tauschen wenn du willst.”

“Sehr gerne.” Kari lächelte den Blonden an, der ihr Lächeln erwiderte.

Davis neben der Braunhaarigen schnaubte auf.

“Willst du auch probieren?” fragte Kari ihn daraufhin.

Der Junge bekam große Augen und nickte sofort.

“Dann gib mir deine Gabel.” Kari hielt Davis ihre Hand entgegen.

Dieser griff nach dem geforderten Instrument und gab es der Braunhaarigen, die die Gabel füllte und Davis wieder in die Hand drückte. Der war so überwältigt davon, von Karis Essen etwas zu bekommen, dass er gar nicht groß bemerkte, dass er im Gegensatz zu T.K. weder von Karis eigener Gabel essen durfte, noch dass diese ihn fütterte.

Als Kari ihren Blick auf T.K. richtete, bemerkte sie, wie der Blonde Davis mit gerunzelter Stirn ansah. Einen Moment war die Braunhaarige verwirrt, dann musste sie grinsen und ein Gedanke kam ihr in den Kopf, der ihr Röte in die Wangen steigen ließ. Sie biss sich kurz auf die Wange und schob sich eine Gabel voll in den Mund. Während sie kaute, blickte T.K. zu ihr, lächelte wieder und ließ sich dann eine eigene Pasta schmecken. Eine Weile kauten beide schweigend und lauschten den Gesprächen der Anderen.
 

Gegen später tauschten Kari und T.K. ihre Teller, woraufhin Davis Kari wieder belagerte und ihr unbedingt seine Pizza, zumindest ein kleines Stück, unterschieben wollte. Um der Diskusion ein Ende zu bereiten, nahm Kari schließlich ein Stück und bedankte sich bei dem Braunhaarigen, der dann auch schon von Tai in ein Fußballgespräch verwickelt wurde, da der Ältere merkte, wie genervt Kari war.

Als Karis Blick wieder zu ihrem besten Freund wanderte, bemerkte sie erneut die gerunzelte Stirn. Sie bemerkte, dass der Blonde wohl auch von Davis genervt sein musste. Ihr kam ihr Gedanke von vorher wieder in den Kopf und sie spürte erneut die Wärme in ihren Wangen. Sie holte tief Luft und zog einen ihrer Füße aus dem Ballerina heraus, den sie heute anhatte. Sie ließ ihren Fuß langsam nach vorne wandern. Als sie gegen T.K.s Schienbein stieß, sah dieser einen Moment verwirrt auf. Und als sie ihren Fuß dann langsam sein Bein nach oben gleiten ließ und ihn dann zwischen seine Beine schob, weiteten sich seine Augen. Die Braunhaarige ließ ihren Fuß sanft über seine Mitte streicheln und der Blonde atmete hörbar aus. Als Cody ihn fragend ansah, griff er nach seinem Wasserglas und nahm einen Schluck. Sein Blick richtete sich auf seine beste Freundin, die ihn schmunzelnd ansah. Als T.K. nichts machte und sie auch nicht aufhielt, verstärkte sie ihre Bemühungen.
 

Kari blickte in T.K.s Augen, die immer dunkler wurden und sich keine Sekunde von ihr wanden. Sie drückte ihren Fuß noch etwas fester gegen seine Mitte, die inzwischen sehr groß und hart geworden war. Sie ließ ihren Fuß schneller darüber wandern und der Blonde konnte ein Aufstöhnen nicht mehr unterdrücken, das er schnell in einem Hustenfall tarnte. Seine Hand glitt ebenfalls unter die Tischdecke und er schloss sie um Karis Knöchel, wodurch er ihren Fuß festhielt. Kari sah ihn mit großen Augen an, woraufhin er ihren Fuß fest an seine Erektion presste. Ihre Augen verdunkelten sich ebenfalls und ihm wurde klar, dass sie ihn in diesem Moment ebenfalls begehrte. T.K. schob ihren Fuß von sich und richtete seine Hose, es musste ja niemand sehen, was bei ihm los war.
 

Kari sah T.K. mit großen Augen an, als er ihren Fuß plötzlich festhielt. Als er diesen dann aber an seine Erektion presste, zog sich ein Kribbeln durch ihren ganzen Körper. Er hatte vorher gesagt, dass er sie wollte. Nun wollte sie ihn. Sie wollte ihn ebenfalls häufig. Wenn sie sein Mädchen war, dann war er wohl ihr Kerl. Als der Blonde ihren Fuß von sich schob, verdoppelte sich ihr Herzschlag plötzlich. War er nun böse mit ihr? Als T.K. aufstand, sah sie ihn mit großen Augen an.

“Ich muss mal auf die Toilette.” murmelte er. Sein Blick richtete sich auf Kari, die schlucken musste.

“Ich muss auch mal. Ich komme gleich mit.” sagte sie leise und stand ebenfalls auf.

“Ich auch.” rief Davis.

“Wehe du folgst meiner Schwester jetzt auf die Toilette Davis! Dann wirst du Probleme mit mir bekommen, wie du sie zuvor noch nie gekannt hast und auch nie kennenlernen möchtest!” knurrte Tai über den Tisch hinweg und sah den ihm gegenüber Sitzenden böse an. Der schrumpfte ganz klein zusammen.

“Okay…” murmelte er.
 

T.K. ließ Kari vor sich zu den Toiletten gehen. Dazu mussten sie eine Treppe hinunter und durch einen kurzen Gang gehen. Bei der Behinderten-Toilette packte er die vor sich Laufende am Handgelenk und zog sie mit sich in den Raum. Er betätigte den Lichtschalter und schloss die Türe ab.

Die beiden Jugendlichen sahen sich einen Moment in die Augen, dann zog T.K. die Braunhaarige an sich und senkte seinen Mund auf ihren. Karis Hände schoben sich in die Haare des Blonden und sie waren in einem wilden Kuss gefangen.
 

---
 

“Wo wart ihr denn bitte schön so lange?” wurden sie von Tai begrüßt, als sie endlich wieder zurück kamen.

“Ihr habt ewig gebraucht.” stimmte Matt seinem besten Freund zu.

Kari spürte, wie ihre Wangen sich rot färbten.

T.K. grinste breit. “Wir hatten Sex auf der Toilette. Was denkt ihr denn?”

Karis Gesichtszüge entgleisten. “T.K.!” zischte sie.

“Oder wir haben uns verquatscht. Das könnt ihr euch jetzt überlegen.” fuhr der Blonde fort und ignorierte die Braunhaarige, die sich mit roten Wangen neben Davis setzte. Der sah sie mit großen Augen an.
 

“Das stimmt. Bei euch beiden muss man sich in der Hinsicht ja schließlich keine Sorgen machen.” winkte Tai ab.

Matt seufzte währenddessen auf. Sex auf der Toilette… wie kam sein kleiner Bruder denn auf so blöde Ideen? Sein Blick wanderte zu seiner Freundin. Aber vielleicht sollte man es mal ausprobieren. Als Tai weiter redete drehte er sich dann aber seinem besten Freund wieder mit zusammengezogenen Augenbrauen zu.

“Und wie gesagt T.K., solltest du jemals mit Kari Sex haben, dann muss ich dir jeden einzelnen Knochen brechen. Und Davis, das schließt auch dich mit ein. Auch wenn ich mir da ja noch weniger Sorgen machen muss.”

Tai zuckte mit seinen Schultern und wand sich seiner Herzensdame zu, die mit ihm schimpfte. Was brachte es denn, wenn sie Kari und T.K. miteinander verkuppeln wollte und Tai dann dazwischen funkte?
 

Davis hatte seine Augen weit aufgerissen und war blass geworden auf Tais Kommentar. “Aber, aber…” stammelte er vor sich hin und wurde von Yolei aufgezogen.

Daraufhin fingen die Beiden wie immer mit streiten an. Und dadurch entging jedem, wie blass T.K. geworden war.

Kaum saß der Blonde bekam er ersteinmal einen Tritt gegen sein Schienbein.

“Aua.” entfuhr es ihm und er sah Kari mit großen Augen an. Die funkelte ihn aus ihren braunen Augen an.

“Sex auf der Toilette?” zischte sie ihn an.

“Entschuldige.” murmelte der Blonde leise.

Kari verdrehte ihre Augen und stauchte ihm nochmals sanft gegen das Schienbein. “Idiot.” hauchte sie.

Cody neben T.K. schmunzelte leicht vor sich hin. Er war sich sicher, dass zwischen den Beiden inzwischen mehr war als nur noch Freundschaft. Aber niemand anderes schien es zu bemerken und er wäre der Letzte, der so etwas laut herum posaunen würde.

10. November vormittags

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

10. November vormittags - zensiert

“Habt ihr verstanden, was genau ihr machen sollt? Ja? Dann nehmt euch bitte einen Projektpartner. Immer zu zweit zusammen, geht in eurer Klasse ja direkt auf.” Herr Kogu sah sich in der Klasse um und musterte die Schüler alle.

“Machst du mit mir Kari?”

Die Braunhaarige blickte auf und sah direkt in Davis Augen, der sie erwartungsvoll ansah. Ihr Blick wanderte einen Moment zu T.K. Normalerweise waren sie immer Projektpartner.

Der Blonde zuckte mit seinen Schultern. “Macht ruhig. Wir machen es ja sonst immer zusammen. Wir überleben auch mal eine Schulstunde getrennt.”

“Da hat er recht.” mischte sich Davis ein und stimmte seinem Freund zu, während er Kari immer noch erwartungsvoll ansah.

Diese schmunzelte und nickte dann. “Klar können wir zusammen machen.”

Das Strahlen, das daraufhin über Davis Gesicht ging, hätte einen ganzen Keller erleuchtet.

“Komm, setz dich an meinen Platz Davis.” T.K. stand auf und drückte sich an Kari vorbei, deren Schulter er sanft drückte.

Davis bekam dies aber gar nicht mit, da er bereits aufgeregt aufgesprungen war. Während der Braunhaarige sich an Kari vorbeidrückte und auf diese sofort aufgeregt einredete, setzte sich T.K. auf Davis Platz und begann mit Davis Nebensitzer die Projektarbeit. Sein Blick wanderte dabei mehrmals hinter sich, wo Kari und Davis ihre Köpfe zusammen gesteckt hatten. Das eigenartige Gefühl überkam ihn wieder einmal und er schüttelte ärgerlich seinen Kopf, um es zu vertreiben. Er wendete sich wieder den Unterlagen vor sich zu und versuchte sich auf die Projektarbeit zu konzentrieren.
 

Als es zur Pause klingelte, blieb der Blonde sitzen, während alle anderen aufsprangen. Kari stand ebenfalls auf und blieb neben ihm stehen. Er sah ihr fest in die Augen, während sein Projektpartner sich hinter ihm an ihm vorbeidrückte und ebenfalls wie alle anderen das Klassenzimmer verließ.

“Kommt ihr gleich mit in die Kantine?” fragte Davis und blieb neben Kari stehen.

Die drehte sich zu dem Braunhaarigen um. “Geh schonmal vor Davis. Wir kommen gleich nach.”

Der Angesprochene sah sie mit großen Augen an. “Kari…”

“Wir kommen gleich. Schau du doch einfach schonmal nach was zum Essen, ja Davis?” T.K. sah seinen Freund an, der nachdenklich zwischen ihm und Kari hin und her sah.

Das Mädchen legte ihm eine Hand auf die Schulter. “Ich habe gehört, dass es heute Nudelsuppe geben soll.”

Man konnte dem ehemaligen Anführer ansehen, wie ein Kampf in ihm entbrannte, darum, ob er T.K. und das Mädchen seiner Träume alleine lassen konnte oder sein Lieblingsessen. Das Essen gewann schließlich.

“Dann sehen wir uns gleich in der Kantine.” murmelte er noch und schon war er auf und davon.

Kari und T.K. sahen ihm noch einen Moment verwundert hinterher, bevor beide in Lachen ausbrachen.
 

“Komm mit.” meinte T.K. plötzlich und griff nach Karis Hand.

Die Braunhaarige sah verwundert auf seinen Rücken, als der Blonde sie mit sich aus dem Klassenzimmer zog. Auf dem Flur sah er sich einen Moment um, ehe er das Mädchen mit sich in Richtung eines Vorbereitungsraumes zog. Die Braunhaarige folgte ihm mit großen Augen, die sich sogar noch weiteten, als sich die Türe öffnen ließ, denn normalerweise sollten diese Räume abgeschlossen sein. T.K. zog Kari herein, schloss die Türe und drehte die Verriegelung herum.

“Das ist nicht dein ernst.” murmelte Kari ungläubig.

“Doch.” erwiderte T.K., griff nach ihr und zog sie an sich, ehe er seine Lippen auf ihren Hals drückte und mit der anderen Hand an ihrer Schleife zog.

“Keru. Wir sind hier in der Schule!” sagte Kari und drückte gegen seine Brust, um ihn von sich wegzuschieben.

Der Blonde hob seinen Kopf, zog die Schleife in dem Moment auf und sah in Karis Augen. “Hika, das hier ist mein Wettgewinn. Wann und wo ich will. Und ich will jetzt und hier.”

“Aber Keru…”

“Nein Hika, Wettschulden sind Ehrenschulden.” erwiderte der Blonde und knöpfte eilig die Knöpfe an ihrer Bluse auf. Kaum war diese offen, griff er nach den BH-Körbchen, um diese herunterzuziehen.

Kari stöhnte unterdrückt auf während T.K. ihren Rock nach oben schob und mit einer Hand unter ihren Slip fuhr und streichelte mit einem Finger sanft aber mit Druck über das weiche Fleisch.

“Keru.” stöhnte Kari auf.

“Was Hika?” fragte der Blonde.

“Nicht hier, nicht in der Schule.” murmelte sie.

“Warum nicht? Gefällt dir das hier nicht?” Seine Bewegungen wurden schneller, drängender.

“Weil wir hier…” brachte die Braunhaarige noch hervor, ehe sie ihre Hände in T.K.s Jacke krallte und erneut aufstöhnte.

Welche Stelle T.K. da auch immer in ihr traf, sie brachte ihren Körper zum Schmelzen und auch dazu, gleichzeitig Blitze in jedes einzelne Körperteil zu senden.
 

“Zieh deinen Slip aus.” befahl er, glücklich darüber, dass sie heute keine Strumpfhose sondern nur lange Strümpfe trug und drehte sich herum.

Perfekt, das kleine Zweisitzer-Sofa stand noch in der Ecke. Er sah zu der Braunhaarigen, die unsicher da stand. Er erkannte, dass sie mit sich selbst kämpfte. Auf der einen Seite wollte sie ihre Wettschulden einlösen und auch ihr Körper wollte ihn, auf der anderen Seite waren sie hier in der Schule.

“Hika.” raunte T.K. und beim Klang seiner heiseren Stimme sah sie mit roten Wangen zu ihm.

Nach ein paar Sekunden und dem glühenden Blick des Blonden, griff sie schließlich nach dem gewünschten Stückchen Stoff und zog es herunter.

“Und jetzt komm zu mir.” murmelte T.K., ohne seinen Blick von der Braunhaarigen zu nehmen. Er hatte sich auf das Sofa gesetzt und hob Kari eine Hand entgegen. Die ging zögerlich auf ihn zu und reichte ihm ihre Hand. Er zog sie auf seinen Schoss, so dass sie rittlings auf ihm saß, ein Bein rechts von ihm, das andere links.
 

~~~
 

"Wow." brachte er hervor und zog Kari eng an sich, in der er immer noch war.

Die Braunhaarige legte ihren Kopf auf seine Schulter.

"Das hast du geplant, nicht wahr?" murmelte sie nach ein paar Minuten.

T.K. nickte. "Ja. Ich wollte unbedingt in der Schule mit dir schlafen. Eigentlich hätte ich es ja gerne in der Umkleidekabine mit dir gemacht, aber ich bin mir sicher, dass du damit noch mehr Probleme als hier gehabt hätte."

Kari zog sich zurück und sah ihn mit großen Augen an. "Umkleidekabine?" echote sie.

T.K. zuckte mit seinen Schultern. "Ja. Aber das hättest du vermutlich nicht wollen."

Nun sah die Braunhaarige ihn finster an, bevor sie sich von ihm löste und aufstand. "Da hast du recht." knurrte sie.

Sie griff nach ihrem Slip und zog diesen unter ihren Rock. Anschließend richtete sie ihren BH und ihre Bluse. Auch T.K. stand auf und richtete sich. Das Kondom hatte er in einem Taschentuch eingewickelt. Er kämpfte noch mit seiner Krawatte, als Kari sich zu ihm umdrehte und nach dieser griff, um den Knoten zu richten.

"Wenigstens haben wir die Schule jetzt abgehakt." sagte sie.

Der Blonde grinste und seine Augen blitzten auf, als er Karis Kinn anhob, so dass diese ihm in die Augen sehen musste. "Ich glaube, dass ich dich gerne noch auf deinem Schulpult vernaschen würde. Deine Uniform wie heute noch an, nur den Slip aus. Du sitzt auf deinem Pult mit gespreizten Beinen und ich stehe vor dir und dringe wieder und wieder in dich ein."

Kari stand wortlos vor ihrem besten Freund, der sie aus seinen wundervollen blauen Augen ansah und konnte nicht glauben, was er gerade von sich gegeben hatte. Sie sah die Bilder regelrecht vor sich, spürte ihn regelrecht in sich. Ihr Herz schlug wild gegen ihren Brustkorb, ihre Wangen röteten sich und obwohl sie erst vor wenigen Minuten von dem Blonden zu einem Wahnsinns-Orgasmus gebracht worden war, spürte sie, wie es zwischen ihren Beinen wieder zu pochen begann.

"Du willst es auch, gib es zu. Von mir auf deinem Pult vernascht werden. Meine Lippen und meine Zähne an deinem Hals, meine Hände an deinen Brüsten und ich tief in dir. Immer und immer wieder." hauchte T.K. nun an ihrem Ohr, eine Hand an ihrer Brust und die zweite gerade auf den Weg unter ihren Rock, wo er unter ihren Slip griff und sie streichelte. "Schon wieder so feucht?" flüsterte der Blonde und nun fand Kari ihre Worte endlich wieder.

"Du Idiot!" presste sie hervor und stieß T.K. von sich, ehe sie sich umdrehte und zur Türe hinaus stürmte. T.K. folgte ihr lachend.
 

Kari stürmte aus dem Vorbereitungsraum hinaus und marschierte wütend in Richtung des Speisesaals. Was hatte dieser Idiot eigentlich für Probleme? Er wusste, dass sie Probleme damit hatte, in der Schule mit ihm zu schlafen und dass sie das wirklich nicht wollte. Alleine bei der Erinnerung an das, was sie gerade gemacht hatte, wurde sie erneut rot. Es hatte ihr gefallen, sehr sogar, auf seinem Schoss zu sitzen und ihn so in sich zu spüren. Aber das musste ja wohl nicht hier sein! Hier an der Schule, wo jeder sie entdecken konnte!

"Hika, jetzt warte doch mal." hörte sie den Verursacher ihrer jetzt schlechten Laune rufen.

Anstatt langsamer zu werden, beschleunigte sie ihre Schritte jedoch noch. Auf das leise Lachen hinter ihr biss sie ihre Zähne zusammen und knirschte laut. Dieser Idiot! Und am Schlimmsten war, dass sie ihn aufgrund ihrer Worte wieder wollte.
 

Im Speisesaal angekommen sah sie sich nach ihren Freunden um.

"Kari!" ertönte es da schon aus ihrer gewohnten Ecke und sie sah auf. Sie zwang sich ein Lächeln aufs Gesicht und ging auf diese zu.

"Hallo miteinander."

"Hallo Kari." wurde sie von der Gruppe begrüßt.

"Wo wart ihr denn solange?" fragte Davis und sah nun missmutig hinter die Braunhaarige.

"Wir haben noch ein paar Sachen klären müssen. Dabei ist die Zeit wohl schneller vergangen als gedacht." antwortete T.K. jedoch auf die Frage und legte Kari eine Hand auf den Rücken. Diese wurde von ihr mit einem wütenden Gesichtsausdruck abgeschüttelt.

"Da sieht jemand aber nicht so aus, als ob sie mit eurem Ergebnis zufrieden ist." stellte Matt fest und sah die Braunhaarige mit schiefgelegtem Kopf und fragendem Blick an.

"Das liegt daran, dass dein Bruder ein Idiot ist." knurrte Kari, was dafür sorgte, dass sie nun von allen fragend angesehen wurde.
 

"Was hat er denn getan?" fragte Yolei.

Kari schwieg sich aus und blickte stattdessen in Richtung der Essenstheke. "Ich hole mir noch schnell etwas zum Essen."

Und schon war sie weg und Yolei sah stattdessen T.K. fragend an.

Dieser zuckte mit seinen Schultern. "Ich gehe davon aus, dass wir nicht darüber reden dürfen. Daher hole ich mir auch mal etwas zum Essen."

Während der Blonde gemächlich seiner besten Freundin folgte, sahen die Anderen sich verwundert an.

"Hört auf euch Gedanken zu machen. Pack schlägt sich, Pack verträgt sich. Wenn sie wieder hier sind, ist alles wieder gut." stellte Tai fest und schob sich die nächste Gabel in den Mund.

"Fress nicht so!" rief Mimi und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.

"Lass ihn Mimi. In der Hinsicht wirst auch du ihn nicht mehr ändern."

"Hör auf deine Freundin, Prinzessin." brachte Tai hervor und deutete mit seiner Gabel auf Sora.

Daraufhin verdrehte die Braunhaarige nur ihre Augen.
 

Ein paar Minuten später kamen Kari und T.K. wieder an den Tisch zurück.

"Nein, du bist immer noch ein Idiot!" stellte Kari zähneknirschend klar, als sie sich neben Davis setzte, der ihr die ganze Zeit über einen Platz freigehalten hatte.

T.K. setzte sich ihr gegenüber. "Aber dein Idiot Hika. Und dein bester Freund."

"Warst du. Ich brauche einen neuen besten Freund."

"Aber Hika." der Blonde setzte seinen Hundeblick auf und sah Kari traurig an. Die verdrehte nur ihre Augen.

"Ich biete mich gerne als neuen besten Freund an." Davis sah Kari hoffnungsvoll an, die daraufhin nur aufseufzte.

T.K. grinste breit. "Glaube mir Davis, Kari ist als beste Freundin nicht einfach zu handhaben. Da braucht man ziemlich viel Geduld. Und auch Leidensbereitschaft."

"Keru!" zischte Kari, was von dem Blonden ignoriert wurde.

"Da du mein Freund bist Davis, würde ich dir das nie antun und opfere mich daher auf. Ich bleibe Karis bester Freund. Und natürlich mache ich das gerne für dich."

Während der Braunhaarige nun eher missmutig aussah, verdrehte Kari erneut ihre Augen. "Du Idiot," stieß sie zum wiederholten Male aus.

"Deiner Hika, alleine deiner."

Nun schmunzelte auch die Braunhaarige. "Und wie es aussieht, werde ich dich nie wieder los."

T.K. nickte. "Genau."
 

Während die Beiden sich endlich über ihr Essen hermachten, für das sie nur noch ein paar Minuten Zeit hatten, sahen die Älteren sich verwundert an.

"Ich kann mich gar nicht erinnern, dass die früher auch schon so frech zueinander waren." murmelte Sora.

"Die werden nunmal auch älter." stellte Tai fest, der jetzt noch Mimis Reste aufaß.

Die nickte. "Schon. Trotzdem..." murmelte sie und sah zu den Jüngeren.

Kari und T.K. sahen sich immer wieder schmunzelnd an, während Davis auf Kari einredete. Bei den Blicken von Kari und T.K. seufzte die Braunhaarige auf. Sahen sie und Tai sich auch so an? So voller Zuneigung und Vertrauen? Sie drehte sich zu ihm um. Tai musterte sie so liebevoll, dass sie ebenfalls lächeln musste und sich an ihn schmiegte. Nein, sogar noch besser. Der Braunhaarige war einen Moment verwirrt, legte dann aber seinen Arm um sie und zog sie eng an sich, eher er seine Nase in ihren Haaren vergrub. Wie sehr er diese Frau doch liebte.

18. November nachmittags/ 27. November abends/nachts

“Matt hat mich übrigens gefragt, wie ich meinen Geburtstag feier.” murmelte T.K. während er Kari, die mit ihrem Kopf auf seiner nackten Brust lag, mit einer Hand im Nacken kraulte. Sie hatten sich schon vor langer Zeit angewöhnt, nach dem Sex noch liegen zu bleiben und zu kuscheln.

“Und was hast du geantwortet?” schnurrte die Braunhaarige, während sie sich noch etwas enger an T.K.s nackten Körper drückte und seine Streicheleinheiten genoss. “Dass ich noch nicht drüber nachgedacht habe.”

Kari hob ihren Kopf, stützte sich mit einem Arm auf T.K.s Brust ab und sah ihm in die Augen. “Und was machst du an deinem Geburtstag?”

“Muss ich etwas machen?” fragte der Blonde und als das Mädchen nickte, seufzte er auf. “Wirklich?”

“Ja. Wir müssen ja nichts Großes machen. Nur ein paar Freunde einladen. Und wir könnten in den Proberaum der Teenage Werwolves oder vielleicht fragst du deine Mama, ob wir hier feiern können. Wenn es nicht so viele Leute sind geht es vielleicht sogar.” fing Kari aufgeregt zu planen an.

“Was heißt denn die ganze Zeit wir?” fragte T.K. belustigt. Kari war schon ziemlich süß, wenn sie sich auf etwas freute.

“Ich helfe dir natürlich beim Planen und Vorbereiten!”

“Ich bin zwar blond Hika, aber eine Drohung verstehe ich, wenn ich sie höre.” erwiderte T.K. grinsend, wofür er sofort einen Schlag auf seine Brust bekam.

“Was soll das denn heißen Keru?”

“Na dass ich Angst davor habe, wenn du meinen Geburtstag planst.”

“Keru!” Ein erneuter Schlag auf die Brust des Blonden, der auflachen musste. Jetzt war die Braunhaarige noch süßer. “Stell dich nicht so an! Ich frage Yolei ob sie mir helfen mag.”

T.K. riss seine Augen schockiert auf. “Jetzt weiß ich, dass du wirklich einen Anschlag planst! Du bist ein Terrorist! Ich muss sofort das FBI informieren.”

Er machte Anstalten, sich aus dem Bett hinaus zu rollen. Kari hielt ihn aber krampfhaft fest und zwickte ihn in die Rippen.

“Takeru Takaishi!” rief sie laut, woraufhin er lachend mit dem Mädchen herumrollte, so dass sie unter ihm lag.

“Was? Bei dir muss ich ja Angst bekommen.”

“Wie als ob du das jemals müsstest!” rief Kari und lachte auf, als T.K. sie zu kitzeln anfing.

“Vielleicht doch.” murmelte T.K. so leise, dass es die Braunhaarige, die mit geschlossenen Augen und kichernd unter ihm lag, nicht hören konnte.

Was, wenn sie irgendwann entschied, ihn nicht mehr zu wollen? Davor hatte er sehr wohl Angst. Das wurde ihm jetzt erst bewusst. Um sich von den Gedanken und seltsamen Gefühlen abzulenken, die sich plötzlich in ihm breit machten, legte er seine Lippen auf ihre, ließ sich anschließend wieder zur Seite fallen und zog die Braunhaarige sofort eng an sich.
 

“Du Keru?” fragte Kari irgendwann leise.

“Hmm Hika?” brummelte T.K., während nun ihre Hand streichelnd durch seine blonden Haare fuhr.

“Was wünscht du dir eigentlich zum Geburtstag? Ich weiß ich bin etwas spät dran, immerhin hast du schon in weniger als zwei Wochen Geburtstag, aber irgendwie ist mir dieses Jahr noch nicht wirklich etwas eingefallen. Es war einfach zu viel anderes.” murmelte sie und drückte sich enger an T.K.

Der legte einen Arm um sie und zog sie an sich. “Ich brauche nichts, ich habe alles was ich mir nur wünschen könnte.” antwortete er nach einigen Minuten, worauf Kari fragend aufsah.

“Und was meinst du damit?”

“Naja…” T.K.s Wangen färbten sich leicht rot. “Ich habe eine tolle Familie. Tolle Eltern, auch wenn sie getrennt sind, einen super Bruder und Patamon. Ich habe die tollsten Freunde der Welt und auch die beste Freundin der Welt. Und den besten Sex, den es gibt.” erklärte der Blonde, seinen Blick dabei auf die Braunhaarige richtete. Er meinte es genau so, wie er es sagte.

Kari lief ebenfalls rot an, ehe sie lachte. “Du hast gar keine Vergleichsmöglichkeiten, daher kannst du nicht sagen, dass es der beste Sex ist.” erklärte sie dem Blonden.

Der sah sie schulterzuckend an. “Ich kann mir nicht vorstellen, dass es besser sein kann als mit dir, daher brauche ich gar keine Vergleichsmöglichkeiten.”

Er griff nach Karis Nacken und zog die Braunhaarige an sich, dass er sie wieder küssen konnte.
 

--- 27.11.
 

Zufrieden beobachtete Kari das Treiben in der Wohnung von Takaishis, bevor sie in die Küche ging, um nach dem Essen zu sehen. Sie hatte T.K. überredet bekommen, dass er seine Mutter gefragt hatte, dass er seinen Geburtstag hier feiern durfte. Der Blonde machte nicht sich nicht besonders viel aus seinem Geburtstag, das wusste sie. Aber wegen seiner Freunde und vermutlich hauptsächlich wegen ihr, feierte er jedes Jahr. Er wusste schließlich, wie gerne die Braunhaarige Geburtstage mochte.
 

Als Kari ihr Geburtstagsgeschenk in den Kopf kam, spürte sie, wir ihr die Wärme in die Wangen stieg. Sie hatte insgesamt zwei Geschenke für ihn organisiert.

Das Erste war ein Notizbuch mit Ledereinband, in dass sie sein Wappen einprägen hatte lassen. T.K. schrieb sehr gerne Geschichten und er hat sich die Notizbücher mit Ledereinband in den Läden öfter angesehen, aber nie gekauft, da es ihm doch zu viel Geld war, wenn es einfache Blöcke für viel weniger Geld gab. Und als sie es ihm vorher gegeben und er es ausgepackt hatte, hatte er sich sehr gefreut und sie vor versammelter Mannschaft fast geküsst. Sie hatten es aber schnell genug noch so aussehen lassen, als ob es nur ein Ausversehen gewesen wäre und er hatte sie nur fest an sich gedrückt.
 

Die Anderen hatten sich darüber lustig gemacht, Davis war durchgedreht und Mimi hatte wieder damit angefangen, was für ein süßes Paar sie doch wären. Aber gut, die Braunhaarige schwebte auf Wolke Sieben. Sie und Tai waren nun offiziell ein Paar und verbrachten jede freie Minute miteinander. Sie zickten sich trotzdem noch oft an, aber vertrugen sich immer sofort wieder, in dem sie einfach rumknutschten oder so etwas. Matt hatte schon gemeint, dass die Zeiten früher, wo sie nur gestritten hatten, fast schöner mit anzusehen gewesen wären. Nach einer kurzen Auseinandersetzung zwischen dem Blonden und seinem besten Freund, hatten die Beiden sich dann aber schnell wieder vertragen, wie immer halt, und gingen nun sogar auf Doppeldates, die eindeutig eine Idee von Mimi gewesen waren.
 

Kari dachte an ihr zweites Geschenk für ihren besten Freund, das dieser auf keinen Fall vor allen anderen Gästen bekommen würde. Er sollte es auspacken, wenn nur noch sie zwei da waren. Beziehungsweise er musste sie ausziehen, um daran zu kommen.

Ihre Mutter wäre sicher alles andere als glücklich darüber, wenn sie wüsste, dass die Braunhaarige ihr Taschengeld der letzten Wochen und das Geld aus ihrem Sparschwein in Dessous gesteckt hatte und dass sie diese dazu benutzen wollte, ihren besten Freund zu verführen.

Wobei sie das gar nicht musste. T.K. schlief gerne mit ihr, sonst hätte er sich den Wettgewinn ja schließlich nicht gewünscht. Und sie musste ehrlich sein. Sie schlief auch gerne mit ihm. Drei Monate Sex, das war jetzt nicht das, was sie sich gewünscht hätte und auch, dass sie mit ihrem besten Freund schlief und das ganz ohne Verantwortung, hätte sie sich sowieso niemals vorstellen können. Und auch wenn sie sich nicht immer mit ihrer eigenen Entscheidung diese Sache betreffend einig war, schlief sie auch gerne mit T.K. Und daher freute sie sich auf nachher. Und auf seinen Blick erst.
 

“Zufrieden Hika?” fragte eine sanfte Stimme in dem Moment hinter ihr und sie drehte sich strahlend um.

“Ich ja. Und wie sieht es mit dem Geburtstagskind aus?”

T.K. sah aus der Küchentüre hinaus und sich in seiner Wohnung um, in der sich einige Leute tummelten. Natürlich waren alle Digiritter anwesend und auch ein paar Klassenkameraden sowie Leute aus seinem Basketballteam.

“Also meinetwegen hätte es auch gereicht, wenn nur du und ich miteinander gefeiert hätten.” antwortete er und sah in Karis Augen.

Die schüttelte schmunzelnd ihren Kopf. “Das hättest du wohl gerne.”

T.K.s Augen funkelten verschmitzt, als er zu Kari zurückkam und sich zu der Braunhaarigen hinunter beugte. “Ja, und mir fallen lauter Dinge ein, die ich gerne mit dir machen würde wenn wir alleine wären.” flüsterte er leise, was eine tiefe Röte auf Karis Wangen hervorbrachte.

T.K. strich sanft eine Haarsträhne hinter ihr Ohr ohne seinen Blick von ihren Augen zu wenden. “Ich wäre wirklich lieber mit dir alleine.” murmelte er.

Sie bekamen gar nicht mit, wie die Türklingel schellte, bis plötzlich Matt im Türrahmen stand.

“Hey T.K., da sind noch ein paar Gäste gekommen.”
 

Interessiert beobachtete der Ältere, wie Kari und T.K. erschrocken auseinander fuhren.

Während T.K. sich mit einem “Dann begrüße ich die mal.” an seinem Bruder vorbei drückte, drehte Kari sich mit hochroten Wangen zu den leeren Schüsseln um, in die sie Chips nachfüllte.

“Habe ich euch da bei etwas bestimmten erwischt?” fragte Matt belustigt, während er Kari von hinten beobachtete.

“Ach quatsch. Du hast uns nur erschreckt.” entgegnete Kari und drehte sich nicht herum.

“Bist du dir sicher?” fragte der Ältere und stellte sich neben die Braunhaarige, die hektisch mit den Schüsseln herumhandierte.

“Ja, bin ich. Hier hilf mir mal.” Kari drückte Matt eine Chipstüte in die Hand, während sie selbst eine öffnete.

“Und ihr zwei seid was genau?” fragte der Blonde nach, während er den Tüteninhalt in eine der Schüsseln füllte.

“Wir sind beste Freunde Matt! Das weißt du ganz genau!” brachte Kari scharf hervor. Sie fühlte sich sehr unwohl.

“Schade eigentlich. Ich meine ja nur, vorher hättet ihr euch fast geküsst und jetzt gerade. Ihr zwei alleine in der Küche, seine Hand an deiner Wange. Den tiefen Blick den ihr getauscht habt…”

“Matt!” stieß Kari verzweifelt hervor.

Der Ältere lachte auf. “Entschuldige bitte Kari. Ich ärgere euch einfach so gerne. Und euer Ausversehen von vorher, wo ihr es mit eurer Umarmung nicht hinbekommen habt, hat einfach so ausgesehen, als ob ihr euch küssen würdet wollen. Also komm, gönn mir diesen Spaß.” lachte der Blonde und nahm zwei der drei Schüsseln, die sie gefüllt hatten.

“Du kannst Keru gerne ärgern aber lass mich da raus. Ich habe Tai und der ärgert mich genug.” erklärte Kari, froh, dass Matt es nicht ganz so ernst nahm.

Der hatte die Situation in der Küche auch schon vergessen, als sie mit den Schüsseln zur Küche herauskamen und seinen besten Freund sah, der ihn sofort mit strahlenden großen Augen ansah. Okay, nicht ihn, sondern die Schüsseln mit den Chips.

“Ich gehe mal deinen Bruder füttern.” murmelte Matt an Kari gerichtet, die kichern musste, als sie Tais Blick ebenfalls sah. Matt machte sich auf den Weg, stellte eine der Schüsseln auf den Tisch und die andere drückte er Tai in die Hände, ehe er sich neben Sora auf das Sofa fallen ließ und einen Arm um sie legte.
 

Karis Blick wanderte auf der Suche nach T.K. weiter. Als sie ihn sah, stockte ihr Herz einen Moment. Er stand neben Nami und sah auf eine Karte, die er in der Hand hielt. Gleich darauf lachte er begeistert auf und nahm das Mädchen dann in den Arm, das die Umarmung glücklich erwiderte.

Kari drehte sich schnell weg und stellte die Schüssel zu ein paar von T.K.s Basketball-Kameraden. Dann blickte sie wieder zu dem Blonden und Nami. Diese hatte eine Hand auf T.K.s Arm liegen. Der Junge machte keine Anstalten, daran etwas zu ändern sondern hing regelrecht an Namis Lippen, als die Schwarzhaarige ihm etwas erzählte.

Kari merkte, wie zusätzlich zu dem seltsamen Gefühl, dass sie immer empfand wenn Nami in T.K.s Nähe war, auch Schmerz in ihr aufstieg. Warum tat es denn so weh, die Beiden gemeinsam zu sehen? Das machte doch keinen Sinn. Immerhin war sie seine beste Freundin und sie war das Mädchen, mit dem er Sex hatte. Nochmal durchfuhr es Kari wie einen Stich. Sie war nur T.K.s beste Freundin, mehr nicht. Also hatte sie keinen Grund, etwas anderes zu empfinden. Wenn T.K. Nami mochte, dann war das in Ordnung so.
 

“Hallo Kari!” riefen in dem Moment zwei Stimmen und schon wurde sie schier umgerissen.

“Zimtzicke, lass mich Kari gefälligst auch begrüßen!” rief Davis laut und zog an Yoleis Arm.

“Jetzt lass mich erstmal meine beste Freundin begrüßen, dann darfst du auch noch. Du musst gar keine Angst haben, dass du zu kurz kommst!” zischte Yolei und wand sich an Kari, um die sie ihre Arme gelegt hatte.

Kari erwiderte die Umarmung. “Hallo Yolei.” lachte sie auf.

“So, du hast sie genug begrüßt. Jetzt lass mich!” rief Davis.

Kari und Yolei wechselten einen schnellen Blick, dann verdrehte Yolei die Augen und ließ Kari los, die sofort von Davis in eine Umarmung gezogen und gar nicht mehr losgelassen wurde.

Nach kurzer Zeit stemmte Kari sich gegen seine Brust. “Ich bekomme keine Luft mehr Davis.” erklärte sie, woraufhin der Braunhaarige sie erschrocken losließ.

“Entschuldige bitte Kari.” sagte er mit großen Augen.

“Schon in Ordnung.” erwiderte Kari und begrüßte noch Ken, der mit den Beiden gekommen war, während Yolei und Davis sich schon wieder in den Haaren hatten.

“Wie hältst du es nur mit den Beiden aus?” fragte Kari leise und schmunzelte, als sie Ken seufzen hörte.

“Jeder für sich ist einfach nur toll. Aber zusammen? Da frage ich mich das wirklich auch immer wieder.” erwiderte er und sah Kari an.

Ein paar Sekunden später prusteten beide los, woraufhin sie fragend angesehen wurden.

“Komm, setzten wir uns.” sagte Kari und zog Yolei mit sich zu dem Sofa, auf dem Sora, Matt, Tai und Mimi saßen.
 

---
 

“Und deshalb feier ich so ungern Geburtstag.” erklärte T.K. und ließ seinen Blick über das Chaos im Wohnzimmer schweifen. Außer ihm und Kari waren nur noch Matt und Sora da. Alle anderen waren bereits gegangen.

“Jetzt stell dich nicht so an. Es war doch super. Alle hatten viel Spaß. Und das bisschen aufräumen.” Matt legte seinem Bruder eine Hand auf die Schulter und sah sich um.

“Dein Bruder hat recht Keru, so viel ist das gar nicht.” erklärte Kari, die mit Sora schon daran war, die Schüsseln zusammen zu stellen.

“Also komm Kleiner, schnappen wir uns Müllbeutel und dann räumen wir auf. Wenn Mama morgen nach Hause kommt, dann sollte es einigermaßen bewohnlich aussehen.” Matt drückte nochmals T.K.s Schulter und drehte sich dann herum.
 

Gesagt, getan. Während Kari und Sora in der Küche herumräumten, warf T.K. die ganzen Pappteller und Plastikbecher in einen Müllbeutel und Matt kehrte zusammen. Nach einer Stunde sah es tatsächlich schon wieder gut aus.

“Wisch morgen noch durch und räum die Spülmaschiene nochmal ein, dann dürfte alles in Ordnung sein und Mama kippt nicht um.” erklärte Matt, als er den Besen aufgeräumt hatte.

“So sehe ich das auch.” stimmte Sora ihrem Freund zu und hielt ihm seine Jacke hin. Der Blonde nahm sie und gleich darauf verabschiedeten sich die beiden Älteren.

“Stellt nichts an.” sagte Matt noch, woraufhin er ein genervtes Aufseufzen von den drei Anderen zu hören bekam. “Schon gut, ich habe es verstanden. Bei euch beiden müssen wir uns in der Hinsicht keine Sorgen machen.”

“Fang du nicht auch noch so an Yamato.” seufzte Sora auf und gab ihrem Freund einen Klaps auf den Hinterkopf, ehe sie sich an Kari und T.K. wand. “Gute Nacht ihr beiden.”

“Gute Nacht.”
 

T.K. schloss die Türe hinter seinem Bruder und dessen Freundin, ehe er sich Kari zuwand. “Die glauben wirklich das Beste von uns...” meinte er nachdenklich.

Die Braunhaarige griff nach seiner Hand, ebenfalls nachdenklich. “Ja…” murmelte sie und blickte auf den Boden.

Als T.K. mit seiner freien Hand ihr Kinn anhob, sah sie ihm in die Augen. “Mach dir keinen Kopf. Es war unsere Entscheidung. Und ich bereue sie bisher nicht. Du?”

Karis Herz schlug schneller, als T.K. ihr so in die Augen sah. Langsam schüttelte sie ihren Kopf. Sei bereute es nicht, keine Minute. Sie griff nach seiner zweiten Hand.

“Ich habe noch ein Geburtstagsgeschenk für dich.” sagte sie leise.

Der Blonde sah sie verwirrt an. “Du hast mir doch schon etwas geschenkt.”

“Das war nur eine Kleinigkeit.”

“Ah, okay. Und wo ist das Geschenk?” T.K. sah seine beste Freundin fragend an.

“Das musst du noch auspacken. Am Besten wir gehen dazu in dein Zimmer.” Kari machte einen Schritt nach hinten und zog T.K. mit sich.

“Auspacken?” Der Junge sah die Braunhaarige verirrt an.

Ihre Augen funkelten. “Ja, auspacken.”

In dem Moment machte es `klick´ bei T.K. und er grinste. Er ließ seinen Blick über das Mädchen wandern. Er zog eine Hand aus Karis Griff und griff nach der Schleife an ihrem Kleid. “Lass mich raten, das hier ist das Geschenkband.” Als sie lächeln musste, nickte T.K. zufrieden. “Na dann nichts wie ab in mein Zimmer.”

Mit einem breiten Grinsen packte er das Mädchen, nahm es kurzerhand auf die Arme und trug sie in Richtung seines Bettes.

02. Dezember nachmittags

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

02. Dezember nachmittags - zensiert

“Ich warte noch.” verabschiedete sich Kari von ihren Freundinnen, die mit ihr in der Tanz-AG waren.

“Auf T.K.?” fragte eine von ihnen.

Kari nickte, was als Folge ein Kichern hatte.

“Du und T.K.? Wann gebt ihr denn endlich zu, dass ihr ein Paar seid?” fragte Ann und sah die Braunhaarige an.

Die zog ihre Augenbrauen zusammen, doch noch bevor sie etwas erwidern konnte, sagte Yuki bereits etwas. “Jetzt kommt schon, ihr wisst, dass die Beiden nur beste Freunde sind.”

Kari nickte ihr dankbar zu, erstarrte im nächsten Moment innerlich aber, als Yuki weiterredete. “Und ihr wisst auch das mit Nami.”

Während die anderen Beiden nickten, sah Kari Yuki fragend an. “Nami?”

“Ja. Sie steht doch ziemlich auf T.K. Und immerhin hat man sie in letzter Zeit auch öfters zusammen gesehen.”

Während Kari mit großen Augen aufsah, nickte Zara. “Ja. Und T.K. hat ihr selbst ja auch bestätigt, dass er und Kari nur die besten Freunde sind, daher sollten wir Kari nicht ständig damit ärgern.”

Kari nickte und stimmte in das Lachen der Anderen mit ein. Trotzdem zitterte in ihr alles. Das seltsame Gefühl, dass sie hatte, wenn sie Nami und T.K. zusammen sah, breitete sich in ihr aus.

“Also wir gehen, T.K. kommt da gerade auch. Bis morgen.” verabschiedeten sich die Mädchen und winkten augenzwinkernd T.K. zu, der auf sie zukam.
 

“Hey Hika.” begrüßte er die Braunhaarige.

“Hallo Keru.” Kari lächelte den Blonden an. Normalerweise brauchte er noch ein paar Minuten länger. Und irgendwie hätte sie die Zeit nun noch gerne gehabt, um mit diesem seltsamen Gefühl klar zu kommen. Warum hatte sie nur so Probleme mit Nami? Die Schwarzhaarige war doch wirklich nett.

“Du bist früh dran.” richtete sie dann an den Blonden.

“Ich habe nicht geduscht, daher war ich schneller fertig.”

“Warum das denn?” Verwirrt sah Kari ihren besten Freund an.

Der beugte sich zu ihr hinunter. “Ganz einfach, ich will mit dir duschen.”

Als Kari seine glänzenden Augen sah, wurde sie rot. “Duschen?” fragte sie leise, woraufhin T.K. nickte.

“Ja, ich will dich. Unter der Dusche. Also komm.” Der Blonde griff nach Karis Sporttasche, die diese an ihrer Schulter hängen hatte.

“Ich habe schon geduscht.” brachte die Braunhaarige mit immer noch roten Wangen hervor.

“Dann duscht du halt nochmal.” stellte der Blonde fest und lief los.

Kari lief ihm schnell hinterher. “Keru?” brachte sie zögerlich hervor.

“Hika?”

“Meinst du wirklich?”

“Wettschulden…” begann T.K.

“...sind Ehrenschulden.” beendete die Braunhaarige seinen Satz leise.

“Genau. Und hast du keine Lust, bei dem Wetter unter die heiße Dusche zu stehen?” fragte T.K. als Kari zu ihm aufgeschlossen hatte.

“Doch, schon.” brachte das Mädchen mit glühenden Wangen hervor. Sie betrachtete ihre Hände, die in dicken Handschuhen steckten. Ihr Blick wanderte zu der matschbedeckten Staße und über die Schneehaufen. Anschließend ließ sie ihren Blick zu dem Blonden neben sich weiterwandern. Als sie seinen Blick bemerkte, wurde sie wieder rot.

“Komm schon.” murmelte er und berührte mit seinen in Handschuhen steckenden Händen sanft ihre Wange.
 

---
 

Kari klammerte sich noch ein paar Minuten an ihm fest und er drückte sie an die Wand der Dusche. Sie versuchten beide wieder zu Atem zu kommen, während das warme Wasser immer noch von oben herab auf sie floss.

“Das war…” murmelte T.K. in Karis Haare.

“...gut.” vollendete die Braunhaarige seinen Satz und sah zu ihm auf.

Als er in ihre Augen sah, lächelte sie und er erwiderte dieses Lächeln. Er beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie sanft und liebevoll.
 

Als es an der Türe klingelte, zuckten beide auseinander.

“T.K.” brachte Kari hervor und sah den Blonden mit großen Augen an. Es durfte doch niemand wissen, was sie beide hier miteinander machten. “Ich…”

“Alles okay Hika. Derjenige der klingelt wird denken, dass niemand da ist, wenn ich nicht öffne. Und das habe ich nicht vor.”

Erneut drückte T.K. seine Lippen auf Karis. Die Braunhaarige wurde unter ihm wieder ganz weich und schmiegte ihren nassen Körper an ihn. Als es erneut klingelte, löste sie sich von ihm und sah fragend und ängstlich zur Seite.

“Hika.” Der Blonde griff mit beiden Händen nach ihrem Gesicht und hielt sie fest, so dass sie sich nicht nochmals aus seinem Kuss lösen konnte, bevor er erneut seine Lippen auf ihre legte.

Kari griff nach seinen Handgelenken, ohne diese von sich zu ziehen und ließ sich ganz in T.K.s Zärtlichkeiten fallen.
 

Plötzlich hörten sie draußen im Flur ein Geräusch. “Hey T.K., bist du da?” schrie Matt im Flur.

Panisch fuhren Kari und T.K. auseinander. Die Braunhaarige wurde ganz blass im Gesicht.

“Verdammt.” murmelte T.K. und sah zur Badezimmertüre. “Bleib hier.” murmelte er dann und schob Kari von sich, bevor er die Dusche verließ. Ängstlich kaute die Braunhaarige auf ihrer Unterlippe herum.
 

---
 

“Komm Matt, dein Bruder ist nicht daheim. Gehen wir.” Sora griff nach Matts Hand und zog den Blonden mit sich, der seine Augenbrauen zusammen zog.

“Aber ich hatte mit ihm ausgemacht, dass ich ihn abhole.”

“Vermutlich hat er es vergessen und kommt direkt zu Mimi. Vielleicht ist er auch direkt mit Kari von der Schule gegangen.”

“Da wirst du vermutlich recht haben.” seufzte Matt auf.

“Na dann, gehen wir Schatz.”

Matt ließ sich von seiner Freundin mitziehen und sie waren schon fast bei der Wohnungstüre angekommen, als hinter ihnen plötzlich die Badetüre ausging und T.K. herauskam, der nur ein Handtuch um seine Hüfte hatte.

“Matt.”

Der sah seinen Bruder an. “Da bist du ja. Wir hatten doch ausgemacht, dass wir zusammen zu Mimi gehen.”

“Mimi?”

“Ja, wir wollten wegen unserer Weihnachtsfeier miteinander sprechen.” Der Ältere sah T.K. mit hochgezogenen Augenbrauen an.

“Oh, stimmt ja.” erwiderte dieser. “Ihr könnt auch schon los, ich komme dann nach.”

Matt schüttelte seinen Kopf. “Vergiss es. Wir warten hier.”

“Aber…”

“Nein T.K., wir sind extra gekommen, um dich abzuholen. Dann werden wir die paar Minuten auch voll warten können.”
 

Der Ältere drehte sich herum und lief ins offene Wohnzimmer zurück, wo er sich aufs Sofa fallen ließ.

“Ihr müsst aber wirklich nicht warten.” brachte T.K. schon fast flehend hervor.

Sein Bruder ging darauf gar nicht ein. “Jetzt mach dich einfach fertig.” stellte dieser trocken fest und winkte Sora, die sich neben ihn aufs Sofa setzte.

“Ihr seid doch sicher zu spät, wenn ihr noch auf mich wartet. Das macht doch keinen Sinn.”

“Jetzt hör auf mit quatschen und mach dich fertig. Je länger du redest, desto später wird es.”

Sora sah zu T.K. “Ich rufe kurz an und gebe Beschied, dass wir ein paar Minuten später kommen.” Sie hob ihr Handy an ihr Ohr. “Bei Mimi ist besetzt. Dann rufe ich kurz bei Kari an.”

T.K. wurde blass. Und seine Gesichtsfarbe wurde noch bleicher, als es im Flur plötzlich anfing zu klingeln.

Verwirrt sah Sora auf ihr Handy, stand dann auf und ging in den Flur. “Ist Kari hier?” fragte sie langsam nach.

T.K.s Herz schlug heftig in dem Blonden. Niemand durfte wissen, was mit ihm und der Braunhaarigen war. Und wenn sein Bruder und Sora erkennen würden, dass Kari ebenfalls unter der Dusche gewesen waren, dann würden sie es wissen. Und bei dem Gedanken daran, was Matt zu der Sache Freundschaft mir Vorzügen denken würde und was dann Tai sagen, nein, machen würde, wollte er gar nicht nachdenken. T.K.s Blick wanderte wieder zu Sora. Und sie würde enttäuscht sein. Sie, wo das Wappen der Liebe trug. Nein, sie durften es niemals erfahren.

“Karis Handy?” Verwirrt drehte T.K. sich um. Er legte seinen Blick auf den Rucksack. “Sie muss ihn vorher hier vergessen haben, als sie hier war. Sie ist aber weg. Vermutlich einfach nicht dran gedacht. Ich nehme ihn gleich mit.” Erneut richtete er seinen Blick auf Matt und Sora. “Ich gehe mich schnell fertig machen.”

Während Matt grinste und Sora sich wieder neben ihren Freund aufs Sofa setzte, ging T.K. ins Bad zurück.
 

“Vergiss deinen Schlüssel nicht!” rief Matt, als T.K. mit ihm und Sora die Wohnung verließ.

“Nein.” T.K. griff langsam nach dem Schlüsselbund, den er eigentlich für Kari hatte liegen lassen wollen und folgte den Beiden Älteren in den Flur.

“Jetzt mach schon und schliess ab!” Matt trippelte auf und ab. Sie waren schon zu spät dran und das Letzte was er wollte war, dass sein bester Freund ihn damit aufzog, dass er mal später dran war als der Braunhaarige. “Jetzt mach schon T.K.!” forderte er daher und beobachtete seinen Bruder, wie dieser fast zögerlich den Schlüssel ins Schloss steckte. “Lass mich mal.” Matt zog T.K. weg und drehte den Schlüssel um, ehe er seinen Bruder mit sich zog und er den Schlüssel in dessen Hand drückte.

Am Aufzug angekommen stiegen die beiden Blonden mit Sora ein. In dem Moment, in dem Matt den Knopf für das Erdgeschoss drückte, sprang T.K. aus der noch offenen Aufzugstüre.

“Ich habe mein Digiterminal vergessen. Ich bin sofort wieder da. Fahrt ihr schonmal runter.”
 

Noch bevor Matt und Sora etwas sagen konnten, ging die Türe bereits wieder zu. Erleichtert lief T.K. zurück zu seiner Wohnung, schloss die Türe auf und sprang ins Bad, wo Kari stand und sich mit einem Handtuch die Haare trocknete.

“Also Matt und Sora sind runter gefahren. Ich muss gleich hinterher. Ich habe dir meinen Schlüssel im Flur auf die Kommode gelegt und deinen Rucksack habe ich dabei. Wir sehen uns dann gleich bei Mimi, ja?” Kari nickte und T.K. beugte sich zu ihr hinunter. “Bis gleich. Ich freue mich schon auf dich.”

Kari lächelte und kam ihm entgegen. “Ich mich auch auf dich.”

Sie küssten sich sanft und schon war der Blonde wieder weg, während Kari nach dem Fön griff, jetzt konnte sie ja Lärm machen. Nachdenklich schaltete sie das Gerät ein. Sie freute sich wirklich darauf, T.K. gleich wieder zu sehen und bei ihm sein zu können. Sie fühlte sich bei ihm so wohl. Das war früher schon immer so gewesen, aber seit sie ihre Vereinbarung hatten, war es noch stärker geworden. Sie wollte am Liebsten die ganze Zeit über mit ihm zusammen sein. Sie vermisste ihn, wenn er weg war und wenn sie zusammen waren, wollte sie gar nicht mehr, dass er ging. Lächelnd richtete sie sich um eine Viertelstunde später mit ihrer Sporttasche die Wohnung von Takaishis zu verlassen.
 

---
 

“Seht mal, wer endlich gekommen ist.” Mimi zog Kari mit sich ins Wohnzimmer, wo die anderen 10 Digiritter bereits versammelt waren.

“Diesmal bist du zu spät!” stellte Matt grinsend fest, während dessen bester Freund, der direkt neben ihm saß, seine Schwester mit hochgezogenen Augenbrauen ansah.

“Wo warst du?”

Kari ging einen kleinen Schritt nach hinten. “Ich habe mich im Park noch mit einer Schulkameradin getroffen. Und meinen Rucksack habe ich samt Handy, Digiterminal und Schlüssel bei T.K. vergessen.” antwortete sie mit einem schlechten Gewissen, weil sie ihren Bruder anlog.

Noch bevor der Ältere etwas erwähnen konnte, sprang T.K. auf. “Komm Hika, ich gebe dir deinen Rucksack gleich.” Der Blonde griff nach der Hand seiner besten Freundin und zog sie mit sich in den Flur.
 

Kaum waren sie so um die Ecke herum, das keiner mehr sie sehen konnte, beugte T.K. sich zu dem Mädchen hinunter und drückte ihr einen sanften Kuss auf den Mund. Kari zog erstaunt ihre Augenbrauen hoch. So hatte er sie außerhalb noch nie begrüßt.

T.K. bemerkte dies und auch ihm fiel auf, was er getan hatte. “Entschuldige bitte.”

“Das muss dir nicht leid tun. Es war… ja, es war schön.” entgegnete Kari mit einem strahlenden Lächeln.

Der Blonde hob seine Hand und legte sie auf Karis Wange. “Hat alles geklappt?” fragte er, während er mit seinem Daumen sanfte Kreise über ihren Wangenknochen zog.

“Ja, warte, dein Schlüssel.” Kari drehte sich herum und griff nach ihrer Jacke an der Garderobe.

T.K. ließ seine Hand sinken, während ein Verlustgefühl ihn überkam. Seine Hand fühlte sich nun so unnatürlich kalt an und er steckte sie kurzerhand in die Hosentasche seiner Jeans.

“Hier.” Die Braunhaarige hielt ihm seinen Schlüssel entgegen und der Blonde nahm sie mit seiner anderen Hand entgegen.

“Danke. Dein Rucksack steht da.” Er deutete auf den Rucksack, den er unter die Garderobe gestellt hatte.

“Super, dann erinnere mich einfach daran, dass ich ihn nachher nicht auch noch hier vergesse.” Sie zwinkerte ihm zu. “Und jetzt komm Keru.” fügte sie noch hinzu, drehte sich um und ging ins Wohnzimmer.

T.K. sah ihr verwirrt hinterher. In seinem Kopf wirbelten die unterschiedlichsten Gefühle umher, starke Gefühle. Er wollte nicht, dass Kari einfach wegging. Er wollte, dass sie bei ihm blieb, ihn küsste. Und das auch vor den Anderen. Er wollte mehr, als das, was sie hatten. Was war das in ihm nur?

“Keru?” Kari streckte ihren Kopf wieder in den Flur zurück. “Kommst du? Wir warten nur noch auf dich.”

Der Blonde musste lächeln, als er sie so verschmitzt grinsend sah. “Natürlich. Bin gleich da.” Er drehte sich zur Garderobe und suchte nach seiner Jacke, in die er seinen Schlüssel steckte. Er seufzte einen Moment auf. Das zwischen ihm und Kari war doch klar oder sollte es zumindest sein… Warum empfand er plötzlich so anders?
 

Im Wohnzimmer angekommen setzte er sich neben Izzy, der mit Tai neben sich diskutierte. T.K. blickte auf und suchte nach Kari. Diese saß zwischen Yolei und Davis auf dem Sofa. Der Braunhaarige hatte einen Arm um ihre Schultern gelegt und redete auf sie ein. In T.K. kam das seltsame Gefühl auf, das er immer empfand, wenn die Braunhaarige mit jemand anderem zusammen war.

In dem Moment erkannte er, um was für ein Gefühl es sich handelte. Eifersucht! Verwirrt sah er zu Kari. Eifersucht? Warum das denn? Er musste an das denken, was ihn die letzten Tage, nein Wochen beschäftigte und was ihm draußen im Flur durch den Kopf gegangen war. Und da wurde es ihm klar. Er hatte sich in Kari verliebt! Er hatte sich in seine beste Freundin verliebt!

Während er das Mädchen fassungslos und mit stark schlagendem Herzen ansah, blickte diese auf. Und als sie seinen Blick bemerkte, schielte sie erst zu Davis, verdrehte dann die Augen und lächelte den Blonden liebevoll an. Dieser musste daraufhin auch lächeln und erwiderte ihren Blick.

12. Dezember nachmittags

"Keru." murmelte Kari, als der Blonde begierig an ihrem Hals saugte und seine Hand unter ihr Oberteil schob, um ihre Brust zu umfassen.

"Hika." erwiderte dieser jedoch nur, griff nach dem Saum ihres Pullovers und zog ihn ihr über den Kopf. Gleich darauf zog er auch seinen eigenen Pullover aus.

Karis Blicke ruhten nun auf seiner nackten Brust und streichelte gleich darauf mit ihren Händen über seine Haut. Er hatte einen tollen und trainierten Oberkörper, was am Basketballspielen lag. Noch während sie mit ihren Gedanken beim Sommer war, wo er Oberkörper frei gespielt hatte, da es so warm gewesen war, zog er bereits an ihrer Hose und zog diese herunter.

"Keru." versuchte die Braunhaarige erneut zu Wort zu kommen, was von diesem jedoch ignoriert wurde.

Er zog ihr noch ihr Top über den Kopf. Anschließend ließ er seinen Blick auf dem Mädchen ruhen, das nun nur noch in Unterwäsche auf dem Bett lag.

"Du siehst so gut aus." murmelte er und streichelte mit seiner Hand über ihre Haut.

"Danke." Und wie immer überzog Röte Karis Wangen.

T.K. lachte leise. Er liebte es einfach, wie sie auf ihn und auf solche Worte reagiert. Plötzlich wurde er ganz ernst. Und er liebte sie. Eigentlich sollte er es ihr sagen. Vermutlich empfand sie genau so. Trotzdem traute er sich nicht. Denn wenn nicht, was dann? Dann würde er sie verlieren. Es ging ihm nicht um den Sex. Es ging im um sie. Um seine Hika, um seine beste Freundin, die ein so großer Teil seiner Welt war. Er konnte sich sein Leben nicht ohne sie vorstellen. Und wenn sie nicht als seine feste Freundin an seiner Seite sein sollte, dann wenigstens als seine beste Freundin.
 

Kari, die neben ihm lag, bemerkte seinen plötzlichen Stimmungsumschwung. "Keru?" fragte sie leise und hob ihre Hand an seine Wange. Unter seinem intensiven Blick zuckte sie zusammen.

Plötzlich zog er sie an sich und hielt sie fest an sich gedrückt. "Bleibe immer an meiner Seite Hika, bitte." murmelte er in ihre Halsbeuge.

Verwirrt nickte die Braunhaarige und streichelte über seinen Nacken. "Natürlich."

Gleich darauf legte der Blonde seine Lippen auf ihre und verwickelte sie in einen leidenschaftlichen Kuss. Nach wenigen Minuten lagen sie nicht mehr still, sondern wälzten sich hin und her und auch ihre Hände lagen nicht mehr still. Gerade als T.K. ihr letztes Kleidungsstück, ihren Slip, herunterziehen wollte, wusste Kari auch wieder, was sie dem Blonden vorher die ganze Zeit über hatte sagen wollen.

"Nicht Keru." hielt sie ihn auf und griff nach seiner Hand.

"Was ist?" Verwirrt musterte der Blonde sie.

"Ich... ich kann gerade nicht." brachte sie mit roten Wangen hervor.

"Was meinst du mit "du kannst nicht"?" Fragend sah T.K. seine beste Freundin an. Als sich die Röte auf ihren Wangen vertiefte, wurde dem Blonden klar was los war. "Frauendinge?" fragte er leise, woraufhin Kari nickte und ihre glühenden Wangen hinter ihren Händen versteckte. "Schade." murmelte T.K. und griff nach ihren Händen, um sie von ihrem Gesicht zu ziehen.

Er verstand nicht, weshalb sie auch heute noch auf so viele Dinge ihm gegenüber so schüchtern reagierte. Sie wusste alles von ihm und er vermutlich alles vor ihr, immerhin hatten sie keine Geheimnisse voreinander. Doch, eine Sache gab es. Seine wahren Gefühle ihr gegenüber. Die kannte sie nicht, vielleicht ahnte sie es ja.
 

"Keru?" Verwundert sah Kari den Jungen an. Wieder hatte er einen Stimmungsumschwung gehabt.

"Tut mir leid Hika. Ich war mit meinen Gedanken einen Moment woanders."

Noch ehe das Mädchen fragen konnte wo, presste er seine Lippen auf ihre. Anstatt ihren Slip herunter zu ziehen, drückte er seine Hand von außen gegen ihre empfindliche Stelle und begann sie mit sanften Druck dort zu reiben. Kari stöhnte laut auf und ließ sich nach hinten fallen. Ihre Hüfte drückte sie T.K.s Hand entgegen. Der lachte erneut leise und intensivierte seine Bewegungen. Es dauerte nicht lange, bis Kari mit seinem Namen auf ihren Lippen kam.
 

"War das gut?" fragte der Blonde und beugte sich zu ihr hinunter.

Kari sah ihn aus leuchtenden Augen und noch leise keuchend an, während er ihr mit der Hand sanft über die rote Wange streichelte.

"Das ist, wie wenn du mich fragst, ob das gut ist." erwiderte das Mädchen, griff mit einer Hand in seine Boxershorts und fing an, sein hartes Glied zu massieren. "Also? Ist das gut?" hauchte sie in sein Ohr, woraufhin T.K. aufstöhnte.

"Du bist gut." entgegnete er murmelnd und ließ sich auf seinen Rücken fallen, wo er mit geschlossenen Augen Karis Hand an seinem Glied und ihre Lippen an seinem Hals genoss.

Mit diesen bahnte Kari sich einen Weg über den Oberkörper des Blonden hinab. Am Bund seiner Boxershort angekommen zögerte sie einen Moment. Wollte sie das jetzt wirklich tun? Aber er tat es bei ihr auch oft. Da wäre es ja nur fair, sich endlich mal zu revanchieren. Sie zog ihre Hand aus seiner Boxershort, griff nach dem Saum und zog sie nach unten, so dass sein Glied ihr entgegen sprang. Zögerlich sah sie es an, während sie mit einer Hand wieder danach griff und es umschloss. Sie gab sich einen Ruck. Doch, sie wollte T.K. ebenfalls Vergnügen bereiten. Sie senkte ihren Kopf und umschloss die Spitze seines Gliedes sanft mit ihren Lippen.

"Hika!" Der Blonde fuhr erstaunt hoch und sah zu dem braunhaarigen Mädchen.

Diese hob ihren Kopf und sah ihn schmunzelnd an. "Keru?"

Der Blonde wand sich ungemütlich. Er wollte nicht, dass Kari sich zu etwas gezwungen fühlte. Er hatte sich das schon länger gewünscht, wusste aber auch, dass sie das bisher nicht hatte machen wollen. "Du musst das nicht machen, das weißt du."

"Ich will aber." Und schon senkte das Mädchen ihren Kopf wieder und nahm sein Glied erneut in den Mund.

Während sie daran saugte, mit ihrer Zunge spielte und gleichzeitig mit ihren Händen massierte, stöhnte T.K. laut auf. Das was sie mit ihm machte war der Wahnsinn. Ein Schauer nach dem anderen ran über seinen Körper.

"Hika. Ich komme gleich." warnte er sie nach einer Weile vor. Er wollte nicht unbedingt in ihrem Mund kommen, auch wenn das ebenso der Wahnsinn wäre.

Anstatt aber ihren Kopf zurück zunehmen, intensivierte Kari ihre Bemühungen nur noch.

"Hika!" warnte der Blonde nochmal. Und schon überrollte der Höhepunkt ihn und er kam in Karis Mund. "Entschuldige." murmelte er, als er Karis Schluckgeräusch hörte.

"Warum? Ich wollte es doch so." sagte diese, nachdem sie seine Boxershort hochgezogen hatte und sich neben ihn legte. Schnell drückte sie ihm einen Kuss auf den Mund und sah ihn mit großen glänzenden Augen an.
 

"Es war unglaublich Hika." T.K. griff nach dem Mädchen und zog sie an sich. "Ich..." Schnell stoppte er, bevor er noch etwas falsches sagte. Fast hätte er ihr gesagt, dass er sie liebte. In ihm tobten noch die ganzen Glücksgefühle seines Höhepunktes.

"Was ist Keru?" Fragend sah Kari ihn an.

"Was?" T.K. sah ebenso fragend zurück.

"Du hast gesagt Ich und dann aufgehört zu reden."

"Ach so... entschuldige Hika, das habe ich schon wieder vergessen." Erneut zog er sie an sich und vergrub seine Nase in ihrem nach Pfirsich duftenden Haaren. "Ich liebe Pfirsich." murmelte er.

"Wie kommst du denn jetzt darauf?" fragte Kari und musste leise lachen.

"So halt." Der Blonde streckte ihr seine Zunge entgegen und zog sie wieder enger an sich.

Kari überlegte einen Moment, ob sie ihn dafür kneifen sollte, entschied sich dann aber dagegen und drängte sich enger an den Blonden. Sie wollte es jetzt einfach genießen bei ihm zu sein, so nah bei ihm sein zu können wie keine Andere. Sie wollte nicht, dass jemals jemand anders ihm so nahe kam wie sie. Sie zog verwirrt ihre Augenbrauen zusammen, als das seltsame Gefühl über sie kam, dass sie öfter spürte, wenn sie an T.K. und eine andere Person dachte.
 

"Wann musst du eigentlich zu Yolei?" riss T.K. sie aus ihren Gedanken.

Kari stützte sich auf seiner Brust ab und sah zu der Uhr auf seinem Schreibtisch. Plötzlich sprang sie wie von der Biene gestochen auf.

"Vor fünf Minuten. Verdammt!"

Die Braunhaarige sammelte ihre Kleidung auf und zog sich an. T.K. stand ebenfalls langsam auf und griff nach seiner Kleidung, während er Kari beobachtete, die durch ihre Eile noch viel mehr Zeit benötigte.

"Ganz ruhig Hika. Du bist sowieso schon zu spät dran. Wenn du jetzt vor lauter Eile über deine Hose stolperst und dir ein Bein brichst, wäre das mehr als blöd."

Die Braunhaarige warf ihm einen Blick aus zusammengekniffenen Augen zu, wurde aber ruhiger. "Du bist schuld Keru." stellte sie fest, während sie ihre Hose schloss.

Der Blonde zog sie an sich. "Gerne. Ich bin auch noch für die nächsten fünf Minuten schuld." erklärte er und küsste das Mädchen.

Die musste auflachen, erwiderte den Kuss dann aber. Als sie sich wieder voneinander lösten, sah sie zu ihm auf.

"Du bist wirklich schuld. Ich wollte heute gar keinen Sex mit dir haben sondern einfach so Zeit mit dir verbringen."

"Hmm... soll ich mich bei dir dafür entschuldigen, dass ich dich doch überzeugt habe?"

Erneut ein Lachen der Braunhaarigen und dann ein Kopfschütteln. "Nein. Es hat mir gefallen, trotzdem muss ich jetzt los."

"Schade. Du weißt, dass ich dich gerne bei mir behalten würde."

"Zum Sex haben?"

"Nein Hika. Ich will dich einfach bei mir haben, immer."

Ernst sah er sie an und Karis Herz begann schneller zu schlagen. Er wollte sie immer bei sich haben? Immer? Bedeutete das etwa...?

"Du musst glaube ich wirklich los. Sonst bekomme ich noch Ärger von Yolei." erklärte T.K., als Karis Handy zu klingeln begann und Yoleis Name auf dem Display stand.
 

"Ohje." murmelte Kari und griff nach dem Handy. "Yolei, ich bin schon auf dem Weg. Ja, ich bin noch bei T.K. und wir haben uns verquatscht. Wie kommst du denn jetzt darauf?"

Während sie am Handy mit Yolei redete, brachte T.K. seine beste Freundin zur Türe. Dort drückte er ihr einen langen Kuss auf den Mund. Kari hob das Handy weit weg und erwiderte den Kuss, während man Yolei immer noch reden hörte.

"Ich wünsche dir viel Spaß." murmelte der Blonde.

"Dir auch. So ohne mich." schmunzelte Kari und küsste ihn nochmal schnell.

"Reibe es mir halt unter die Nase, dass ich heute Abend auf meinen Lieblingsmenschen verzichten muss."

"Ich bin also dein Lieblingsmensch?" fragte das Mädchen schmunzelnd.

"Kari!" erklang da ein Schrei aus dem Lautsprecher des Handys.

Die Gerufene und T.K. sahen sich einen Moment verdutzt an. Yolei - die hatten sie beide total vergessen.

" Entschuldige bitte Yolei. Ich habe mich gerade von T.K. verabschiedet. Ich bin sofort bei dir oben."

Kurzerhand betätigte das Mädchen den Auflegeknopf und steckte das Handy in ihre Handtasche. "Also bis bald." erklärte sie dann und küsste T.K. nochmal bevor sie die Wohnungstür öffnete.

"Bis dann." erwiderte dieser und sah ihr hinterher, als sie in Richtung des Aufzuges rannte.
 

Als das Mädchen im Aufzug verschwunden war, schloss T.K. die Türe wieder und ging lächelnd zurück in sein Zimmer. Wie sehr er dieses Mädchen doch liebte. Und er hoffte, dass sie diese Gefühle erwiderte. In seinem Zimmer ging er an seinen Schreibtisch, öffnete eine Schublade und zog ein kleines dunkelblaues Kästchen hervor. Er drehte es einen Moment in seiner Hand. Doch, an Weihnachten würde er es ihr sagen, wenn dieses Geschenk nicht schon aussagekräftig genug war.

Er öffnete das Kästchen. Darin befand sich eine feine Silberkette, an der ein filigraner Herzanhänger hing. Sie hatten diese vor einiger Zeit in einem Schaufenster gesehen und Kari hatte gemeint, wie sehr ihr die Kette gefiel. T.K. hatte damals gesagt, dass sie sich diese einfach von ihrem zukünftigen Freund schenken lassen sollte. Vielleicht verstand sie alleine dadurch schon, was er ihr sagen wollte und wie er für sie empfand.
 

---
 

Als Kari bei ihrer Freundin ankam, hatte sie sich von ihren Freundinnen einiges anhören müssen und wurde die ganze Zeit damit aufgezogen, dass sie zu spät dran war. Wegen T.K.
 

"Bitte." Erneut verdrehte die Braunhaarige die Augen, als wieder ein Spruch über den "wichtigen" Grund ihres zu spät kommens fiel. Mimi und Yolei kicherten, während Sora ihre Augenbrauen hob.

"Kari hat recht. Jetzt lasst uns hier mal wegen der Planung weitermachen." Die Rothaarige hob ihren Block hoch.

Die vier Mädchen waren dazu verdonnert worden, die Weihnachtsfeier zu planen. Beziehungsweise sie hatten sich freiwillig gemeldet, nachdem die Jungs verschiedene Vorschläge gebracht hatten, bei denen sich ihre Nackenhaare zu Berge gestellt hatten.

Tai und Davis hatten die ganze Zeit über darüber geredet, wie sie soviel Essen wie möglich an diesem Abend unterbringen konnten, Matt hatte irgendetwas von Ruhe und das am Besten jeder alleine daheim feierte geredet und Izzy hatte versucht zu erklären, was er auf seinem PC alles an Musik und auch Lichtershows sowie einen ganzen Weihnachtsbaum programmieren konnte. Und spätestens bei dem Punkt hatten sich die Mädchen eingeschalten.
 

Nach fast einer Stunde hatten sie fertig geplant, jedem geschrieben was er mitzubringen hatte und hatten sich mit Tee gemütlich in Yoleis Zimmer eingerichtet.

"Was schenkt ihr eigentlich euren Freunden?" platzte Yolei heraus.

"Also Matt bekommt von mir Karten für ein Konzert seiner Lieblingsband." antwortete Sora und trank ein Schluck ihres Tees.

"Und ihr?" wand Yolei sich an Kari und Mimi.

Kari sah ihre beste Freundin mit zusammengezogenen Augenbrauen an. "T.K. ist nicht mein..."

"Dein Freund, ich weiß. Trotzdem, was schenkst du ihm?" winkte die Lilahaarige ab. Kari hob ihre Schultern.

"Ich weiß es ehrlich gesagt noch gar nicht." murmelte sie.

"Kauf dir neue Unterwäsche und zieh dich vor ihm aus." erklärte Mimi und zwinkerte der Jüngsten zu, die sich prompt an ihrem Tee verschluckte und husten musste.

Sora schlug ihr auf den Rücken. "Erzähl doch keinen Quatsch Mimi." richtete sie dann an ihre beste Freundin.

"Warum denn nicht? Ehrlich gesagt ist das genau das, was ich mir für Tai zu Weihnachten überlegt hatte."

Nun wurde sie von Sora und Yolei mit großen Augen angesehen.

"Wirklich? Die Idee finde ich nicht einmal so schlecht. Das könnte ich mir für Ken auch noch fast überlegen."

"Und dann nur noch eine Schleife um den Hals oder Bauch und sagen: Pack mich aus, ich bin dein Weihnachtsgeschenk." kicherte Mimi.

Kari unterdessen stieg die Röte ins Gesicht. Das war genau das, was sie T.K. zum Geburtstag geschenkt hatte.

"Hast du schon mit Tai geschlafen?" fragte Yolei die Ältere neugierig.

Die schüttelte ihren Kopf. "Nein. Ich lasse ihn bisher noch schmoren. Immerhin hatte er Sex mit anderen, bevor er mit mir zusammen war und das nur, weil er nicht warten konnte." erklärte die Braunhaarige.
 

"Hast du überhaupt schonmal... also hattest du dein erstes Mal schon?" fragte Yolei jetzt mit roten Wangen, woraufhin Mimi mit ebenfalls roten Wangen ihren Kopf schüttelte.

"Nein. Tai wird mein erster Mann sein. Aber ich bin mir sicher, dass er der Richtige ist." erklärte sie.

"So empfinde ich bei Ken auch." stellte Yolei fest.

Sora lächelte. "So ging es mir mit Matt auch."

"Wie lange wart ihr denn zusammen, als ihr das erste Mal miteinander geschlafen habt?" fragte Yolei die Rothaarige.

Die lief rot an. "Fast ein Jahr." beantwortete sie die Frage dann.

"So lange?" fragte Mimi erstaunt nach.

"Ja, vergesst nicht, dass wir 15 Jahre alt waren, als wir zusammen gekommen sind. Also nochmal ein paar Jahre jünger, als ihr jetzt seid. Und Matt hat mir wirklich viel Zeit gelassen. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätten wir vermutlich schon zuvor miteinander geschlafen. Schon alleine deshalb, da ich ja nicht seine Erste war."

Nun beugten sich Mimi und Yolei erstaunt zu der Rothaarigen. "Du warst nicht seine erste?"

Sora schüttelte ihren Kopf. "Ich bin zwar seine erste Freundin, aber Sex hatte er schon vorher. Mit wem weiß ich allerdings nicht." meinte sie.

"Und Tai?" Yoleis Blick wand sich auf Mimi.

Die zuckte mit ihren Schultern. "Ich weiß nicht, wann er sein erstes Mal hatte, ich weiß nur, dass er schon mehrere Frauen hatte. Vielleicht überlege ich es mir mit dem Weihnachtsgeschenk doch noch einmal." murmelte sie mit zusammengekniffenen Augen.
 

"Kari? Weißt du, wann dein Bruder das erste Mal Sex hatte?" Yolei wand sich ihrer besten Freundin zu, die mit hochrotem Kopf zwischen dieser und Sora saß.

Sie schüttelte ihren Kopf, während die Anderen lachen mussten, als sie ihre Freundin so sahen.

"Du Arme. Du wirst ja schon rot, wenn wir über Sex nur reden." stellte Mimi kichernd fest.

"Also da bin ich gespannt, wenn du dein erstes Mal hinter dir hast." rief Yolei aufgeregt.

"Vermutlich mit T.K." rief auch Mimi und erneut kicherten die Beiden los.

Sora legte beruhigend eine Hand auf Karis Schulter. "Keine Angst. Wir hören jetzt auf, darüber zu reden. Unterhalten wir uns lieber noch ein bisschen über Geschenkideen für alle. Wir können uns auch überlegen, für alle, außer unseren festen Freunden und T.K. für Kari, zusammen zu legen und zusammen zu schenken. Was meint ihr?"
 

Während sich ihre Freundinnen nun auf das Thema stürzten, versuchte Kari sich zu sammeln. Wenn die Anderen wüssten, dass sie tatsächlich schon Sex hatte. Mit T.K.! Und wenn sie wüssten, was sie vorher erst gemacht hatte. Erneut dachte sie an T.K. und daran, wie er sie angesehen hatte, als er ihr gesagt hatte, dass er sie immer bei sich haben wollte. Am Liebsten würde sie sich von ihren Freundinnen verabschieden und den Abend mit ihm verbringen. Sie wollte zur Zeit nichts lieber als das. Bei ihm sein, mit ihm zusammen sein und Zeit verbringen und lachen. Sich in seine Arme kuscheln und in diesen einzuschlafen, damit das Erste was sie sah wenn sie aufwachte er war.

"Erde an Kari? An was denkst du denn gerade?" Sora sah ihre Freundin erstaunt an, die gerade mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht ins Leere gestarrt hatte.

"Nicht an was. An wen!" rief Yolei und Mimi nickte zu deren Worten.

"Sicher an unseren Hoffnungsträger."

Kari wurde rot. "Quatsch." murmelte sie.

"Ach komm schon. So wie du geguckt hast, hast du an jemanden gedacht, in den du verliebt bist." Mimi grinste breit.

"Vielleicht hat sie auch an Gatomon gedacht, lasst sie jetzt in Ruhe. Also wie sieht es aus? Wollen wir uns jetzt noch eine heiße Schokolade machen?" stellte Sora klar und sah ihre Freundinnen fragend an.
 

Während Yolei, Sora und Mimi aufstanden und gemeinsam in die Küche gingen, starrte Kari mit großen Augen an die gegenüberliegende Wand. Verliebt? Sie war doch nicht etwa... Ihre Augen wurden noch größer, als ihr plötzlich klar wurde, was die Gefühle waren, die sie die letzte Zeit immer gegenüber T.K. empfand. Sie hatte sich tatsächlich in ihn verliebt! Sie hatte sich in ihren besten Freund verliebt!

20. Dezember nachmittags

Kari stand auf dem Schulhof an einen Baum gelehnt und beobachtete T.K., der zusammen mit Nami dastand und sich unterhielt. Jetzt konnte sie auch das schlechte Gefühl einordnen, das sie immer empfand, wenn sie die Beiden zusammen sah. Eifersucht, schlicht und ergreifend Eifersucht. Seit eineinhalb Wochen war ihr nun klar, dass sie sich in den Blonden verliebt hatte, in ihren besten Freund. Bisher hatte sie sich noch nicht getraut mit ihm darüber zu reden. Vorallem, da ihr nicht klar war, ob die Gefühle echt waren oder ob sie nur vom Sex kamen. Und sie wusste auch nicht, wie T.K. empfand, obwohl sie dachte, hoffte, dass er genau so empfand.
 

Als dieser sich nun von Nami trennte und auf sie zukam, versuchte sie die schlechten Gedanken zu verdrängen und zu lächeln. Wobei das keine Schwierigkeit darstellte. Sobald er vor ihr stand, strahlte sie übers ganze Gesicht.

"Na Hika?" fragte T.K. schmunzelnd und tippte ihr mit dem im Handschuh steckenden Zeigefinger gegen die Wange.

Die Braunhaarige hob ihre ebenfalls in einem Handschuh steckende Hand und schob seine Hand weg. "Keru." murmelte sie, was den Blonden zum Lachen brachte. Er lehnte sich neben sie gegen den dicken Baumstamm.

"Was wollte sie?" fragte die Braunhaarige nach kurzer Zeit leise und sah zu Nami hinüber.

Sofort wurde T.K. ernst und sah auf den Boden. "Sie hat mir zum Geburtstag doch Karten zu einem Basketballspiel morgen Abend geschenkt. Sie hat mich gefragt, ob ich denn schon jemanden habe, mit dem ich gehe. Und sie meinte, dass sie gehofft hatte, dass ich mit ihr gemeinsam hingehe - als Date."

Kari riss erschrocken ihre Augen auf. "Date?"
 

T.K. druckste kurze Zeit herum. "Ja...Was - was denkst du Hika?"

Hoffnungsvoll blickte er nun zu der Braunhaarigen, die ihren Blick starr auf den Boden gerichtete hatte. Diese war innerlich wie erstarrt. Ein Date? T.K. fragte sie, ob es in Ordnung war, wenn er auf ein Date gehen würde? Was sollte sie nur sagen? Es ihm verbieten? Das konnte sie ja schließlich auch nicht.

"Ich... Nami ist ein sehr nettes Mädchen und sie sieht gut aus. Rein optisch würdet ihr prima zusammen passen. Und ich weiß, dass sie dich sehr gerne hat. Und es gibt ja schließlich keinen Grund, weshalb du nicht auf ein Date mit ihr gehen solltest, oder?"

Immer noch blickte das Mädchen stur auf den Boden. In ihr schrie es: Bitte Keru, sag dass es einen Grund dagegen gibt. Dass ich dein Grund bin. Bitte!

T.K.s Augen hatten sich auf Karis Aussage geweitet. Keinen Grund? Es gab doch einen. Aber wenn Kari nicht so empfand? Nun blickte auch er auf den Boden.

"Vermutlich hast du recht, es gibt keinen wirklichen Grund, richtig?"

Bitte Hika, bitte sag, dass wir ein Grund dagegen sind. Du und ich, dass das mehr ist, als wir denken. Bitte Hika!

Allerdings hörte die Braunhaarige seine inneren Schreie nicht.

"Na dann." erwiderte sie und nickte lustlos.

"Dann überlege ich es mir noch. Eigentlich hatte ich ja Matt schon gefragt... Ich rede vorher noch mit ihm, nicht dass er mir nachher böse ist."
 

"Mach das. Geh doch gleich und frage ihn." Kari deutete auf T.K.s großen Bruder und sah sich dann nach Davis um. Sie musste wissen, ob ihre Gefühle für T.K. echt waren oder nicht. Sie musste es herausfinden. Und dazu brauchte sie den Braunhaarigen.

"Meinst du...?"

"Ja, ich muss sowieso noch mit Davis reden." Kari griff nach T.K.s Ellenbogen und schob den Blonden so leicht nach vorne. "Wir sehen uns gleich." hängte sie dann noch hinten dran und eher der Blonde sich versah war das Mädchen auch schon weg.

Er sah ihr noch einen Moment hinterher und wieder überrollte ihn die Eifersucht. Er wusste, dass Kari nichts für Davis empfand, trotzdem mochte er es nicht, wenn sie in dessen Nähe war, denn immerhin wusste er um die Gefühle des Braunhaarigen. Langsam machte er sich auf den Weg zu seinem Bruder, nicht, ohne immer wieder einen Blick zu Kari und Davis zu werfen, die nun gemeinsam in einer Ecke standen und miteinander redeten.
 

»Was hat Matt gesagt?«

T.K. sah das Zettelchen verwundert an, das Kari ihm gerade zugesteckt hatte.

»Was meinst du?«

»Wegen dem Basketballspiel.«

»Ach so. Kein Problem für ihn.«

Die Braunhaarige zögerte einen Moment. »Und hast du Nami schon gefragt?«

»Nein, noch nicht. Ich überlege noch. Wenn, dann frage ich sie erst heute Abend. Habe ja ihre Nummer. Und ich hatte ihr auch gesagt, dass ich ihr heute Abend Bescheid gebe.«

Kari sah erleichtert auf das Zettelchen in ihrer Hand. Dann hatte sie noch Zeit, um sich darüber klar zu werden, was mit ihren Gefühlen war.

"Hikari, kommst du bitte vor und löst die Englisch-Aufgabe an der Tafel?"

Erschrocken sah die Braunhaarige auf, als ihre Englischlehrerin sie aufrief. "Entschuldigung, ich habe nicht aufgepasst." murmelte sie kleinlaut.

"Ich weiß, das habe ich bemerkt. Aber das bekommst du hin, denn das hatten wir in den letzten Stunden. Also komm her."

T.K. warf Kari einen aufmunternden Blick zu, als diese aufstand.
 

---
 

"Soll ich dich nach Hause bringen Hika?" T.K. sah seine beste Freundin an, die grinsen musste.

"Du hast doch nur Hintergedanken, Keru."

Der Blonde sah sie nun mit großen Augen an. "Wirklich nicht Hika! Ich wollte einfach einfach nur Zeit mit dir verbringen. Nur wir zwei. Keine Hintergedanken."

"Das wäre schön gewesen Keru. Aber ich bin jetzt schon mit Davis verabredet."

"Oh." Verdutzt sah der Blonde zu dem Braunhaarigen, der an der Eingangstüre auf Kari wartete. "Ach so... Dann können wir ja heute Abend noch telefonieren."

"Das auf jeden Fall Keru. Ich rufe dich an, ja?" Kari stellte sich auf die Zehenspitzen und nahm den Blonden einen Moment in den Arm. "Bis dann."

"Bis dahin." verabschiedete er sich und noch bevor er irgendetwas weiteres sagen konnte, sprang die Braunhaarige schon zu Davis, der es kaum erwarten konnte, dass Kari endlich bei ihm war. Eifersüchtig beobachtete T.K., wie die Beiden gemeinsam losliefen. Nach ein paar Sekunden entschied er, ihnen zu folgen.
 

Er folgte den Beiden, als sie nebeneinander in den Park gingen, darauf bedacht, dass sie ihn nicht bemerkten. Innerlich trat er sich selbst in den Hintern. Kari wäre ziemlich sauer, wenn sie mitbekommen würde, dass er da wäre. Er wusste auch selber nicht genau, was er hier eigentlich machte. Es war lächerlich, das Mädchen, das man liebte, zu verfolgen und zu beobachten.

Er blieb in einigen Metern Entfernung so hinter einem Busch stehen, dass Kari und Davis, die in der Nähe des Teichs stehen geblieben waren, ihn nicht sehen konnten. Er konnte auch nicht hören, was sie miteinander redeten.

Als Davis plötzlich seine Hand an Karis Wange legte und ihr tief in die Augen sah, blieb sein Herz fast stehen. Und als der Braunhaarige sich dann bückte und seine Lippen auf Karis legte und diese sanft küsste, zerbrach etwas in dem Blonden.

Er drehte sich herum und rannte aus dem Park während seine Gedanken hohl drehten. Kari liebte ihn nicht! Sie hatte doch Gefühle für Davis! Das was er dachte, was zwischen ihnen war, hatte er sich eingebildet. Es war eben doch nur Sex gewesen, nicht mehr!
 

---
 

"Also was wolltest du von mir wissen?" fragte Davis Kari aufgeregt, als sie aus dem Schulhof hinaus und in Richtung des Parkes gingen.

Kari biss sich auf die Lippen, ehe sie sich ihrem Freund zu wand. "Davis. Ich hätte eine Bitte an dich. Eine ziemlich große sogar. Du musst das aber nicht machen, wenn du nicht möchtest."

"Sag mir doch erst einmal, worum es überhaupt geht. Entscheiden kann ich mich dann ja immer noch. Obwohl ich mir ziemlich sicher bin, dass ich es für dich machen würde. Denn für dich würde ich alles machen Kari." erklärte der Braunhaarige hochtrabend.

Kari wand sich unsicher. Vielleicht war das ja doch eine blöde Idee. Aber sie wollte unbedingt wissen, ob ihre Gefühle für ihren besten Freund echt waren. Daher holte sie tief Luft, bevor sie weiterredete.

"Davis. Ich mag dich, du bist einer meiner besten Freunde. Ich bin wirklich glücklich darüber, dass ich damals mit dir in der Digiwelt gelandet bin, auch wenn es anfangs sehr schwer war. Und ich bin froh, dass du unser Anführer warst. Ich habe dir damals mein Leben anvertraut und ich würde es heute wieder machen."
 

Davis Stolz wuchs an, während Kari ihn so lobte. Jedoch stürzte im nächsten Moment alles wieder zusammen.

"Ich weiß, was du für mich empfindest, aber so empfinde ich nicht für dich. Du bist für mich ein sehr enger Freund, mehr aber nicht."

Kari zog an ihren Handschuhen, während sie das zu Davis sagte. Sie wusste, dass sie ihm momentan das Herz brach, aber er musste es wissen, da sie ihn das sonst jetzt nicht fragen konnte.

"Ich hoffe, dass wir trotzdem Freunde sind." richtete sie dann noch an den Braunhaarigen und sah auf.

Der nickte, auch wenn er verletzt war. "Ich... Das ist schon heftig Kari. Aber natürlich sind und bleiben wir Freunde, auch wenn es schmerzt. Ich empfinde schon ziemlich lange so für dich." murmelte Davis geknickt.

"Es tut mir leid, Davis."

"Ich werde damit klarkommen müssen. Aber was wolltest du noch von mir, Kari?"

Der Braunhaarige lief noch ein paar Schritte, während Kari stehen blieb. Auch Davis blieb stehen, ging zu ihr zurück und erwiderte ihren Blick.
 

"Würdest du mich küssen?"

"W-was?" Mit großen Augen starrte Davis das Mädchen vor ihm an. Gerade eben hatte sie ihm noch erklärt, dass sie nichts für ihn empfand und jetzt wollte sie von ihm geküsst werden?

"I-ich habe dich gerade eben aber schon richtig verstanden, oder? Du empfindest doch gar nichts für mich!"

Karis Wangen liefen rot an, während sie seinen Blick weiterhin erwiderte. "Ich... ich glaube, dass ich mich verliebt habe. Und ich will wissen, ob meine Gefühle echt sind oder ob ich sie mir nur einbilde."

"Und das findest du heraus, in dem du mich küsst?" Davis konnte immer noch nicht fassen, was sie gerade gefragt hatte.

Die Braunhaarige sah ihn nun mit großen Augen flehend an. "Kannst du mir helfen Davis? Bitte."

Der seufzte auf. "Natürlich Kari. Und denkst du etwa, dass ich es mir entgehen lasse, das Mädchen zu küssen, in das ich schon so lange verliebt bin?"

Erleichterung machte sich auf den Zügen der Braunhaarigen breit. "Danke Davis."

"Kein Problem. Und wo soll ich dich küssen? Und wie?"

"Kannst du mich gleich jetzt küssen? Hier? Und..." Nun wurde Kari wieder rot. "...richtig bitte."
 

Das Herz des Braunhaarigen begann schneller zu schlagen. Auch wenn er wusste, dass sie nicht so für ihn empfand, ging trotzdem einer seiner größten Träume in Erfüllung.

"In Ordnung." murmelte er, zog seinen Handschuh aus und machte einen Schritt auf Kari zu, um seine Hand auf ihre kalte Wange zu legen. Leicht streichelte er mit seinem Daumen über die weiche Haut. "Du bist ganz kalt. Und du bist dir sicher, dass du das hier wirklich willst?" murmelte er.

Kari nickte und so senkte Davis seinen Kopf und legte seine Lippen leicht auf Karis. Sein Herz schlug Saltos in seiner Brust. Das hatte er sich schon so lange gewünscht und ihre Lippen waren sogar noch weicher als in seiner Träumen. Sachte bewegte er seine Lippen und strich dann sanft mit seiner Zunge über ihre Lippen, bevor er diese dazwischen schob. Und gerade als er ihre Zunge berührte, spürte er, wie etwas Nasses über seinen Handrücken lief.
 

Erstaunt löste er sich von dem Mädchen, um feststellen zu müssen, dass es Tränen waren, die sich nun unhaltsam ihren Weg ihre Wange hinunterbahnten.

"Kari!" rief er erschrocken auf. "Alles in Ordnung. War es so schlecht?"

Verwirrt sah er die Braunhaarige an, die plötzlich zu lachen begann. Verwirrt kratzte er sich am Hinterkopf. Was war das denn jetzt? Heulen und Lachen gleichzeitig? Frauen waren so kompliziert.

Kari griff nach seiner Hand. "Nein Davis. Ich liebe ihn, ich liebe ihn wirklich."

Das war ihr nun tatsächlich klar. Wenn T.K. sie küsste, dann schlug ihr Herz immer schneller, ihr ganzer Körper kribbelte und sie wollte, dass der Moment niemals endete. Bei Davis hatte sie gerade nichts gespürt, nichts. Daher war sie sich nun sicher, dass ihre Gefühle tatsächlich echt waren.

Der Braunhaarige seufzte auf. "Das ist genau das, was ein Mann von einer Frau hören möchte, nachdem er sie geküsst hat. Dass sie einen Anderen liebt!"

Kari wischte sich die Tränen ab. "Nein Davis, der Kuss war schön. Aber ich bin mir jetzt sicher. Ich liebe ihn tatsächlich. Und das bedeutet, dass ich es ihm sagen muss, bevor es zu spät ist."
 

Nachdenklich biss Davis sich auf die Lippen. Zu spät, ja, das war er eindeutig. "Sagst du mir, wer es ist Kari?" fragte er dann. Er musste wissen, gegen wen er verloren hatte. Jedoch schüttelte das Mädchen ihren Kopf.

"Sei mir nicht böse, aber ich will es erst ihm selbst sagen."

"Dann mach das. Wir sehen uns ja morgen. Letzter Tag vor den Ferien."

Kari nickte. "Das stimmt. Bis morgen. Und vielen Dank Davis."

"Wie gesagt, für dich immer Kari."

Er sah ihr hinterher, als sie davon sprang. Nach ein paar Metern rief er ihr noch hinterher. "Ist es T.K.?"

Kari drehte sich nur um und zuckte mit den Schultern, bevor sie weiterlief. Das Strahlen auf ihrem Gesicht verriet ihm aber alles.
 

Davis sah ihr aufgewühlt hinterher, bis sie aus seinem Sichtfeld verschwunden war. "Na super." murmelte er, als er sich ebenfalls auf den Weg machte, die Hände tief in den Jackentaschen vergraben. Da küsste ihn das Mädchen seiner Träume endlich und das nur, um herauszufinden, dass sie in einen Anderen verliebt war. Er musste erstmal seinen besten Freund anrufen. Er brauchte nun wirklich männlichen Beistand.
 

---
 

T.K. lief aufgeregt durch die Gegend. Die Tränen waren endlich versiegt, die ihm seit Verlassen des Parkes über die Wangen gelaufen waren. Er konnte selbst nicht verstehen, warum er plötzlich weinen musste, warum es so furchtbar schmerzte, dass Kari anders empfand als er. Das Ganze war ein riesengroßes Chaos. Es war die schlechteste Idee aller Zeiten gewesen. Freundschaft mit Sonderleistungen. Einfach nur Sex zu haben. Wie oft sah man in Filmen, dass die Leute sich ineinander verliebten? Das hätte ihm doch klar sein können. Und das Schlimmste war eindeutig, dass nur seine Gefühle sich geändert hatten. Und Kari? Die hatte sich in Davis verliebt! Ausgerechnet in Davis! Aber egal, was das für ein Chaos war, ihm war klar, dass er Karis Glück nicht zerstören durfte. Als sein Digiterminal piepste, zuckte er vor Schreck zusammen. Er zog es aus seiner Tasche und las die Nachricht mit zusammengezogenen Augenbrauen.
 

An: Takaishi Takeru

Von: Yagami Hikari

Betreff: Sehr Wichtig

Keru, können wir uns jetzt gleich treffen?

Ich muss etwas sehr wichtiges mit dir besprechen.

Im Park, bei unserer Bank?

Hika
 

An; Yagami Hikari

Von Takaishi Takeru

Betreff: AW: Sehr Wichtig

Bin auf dem Weg. Ca 10 Minuten

22. Dezember nachmittags/abends

Als ihr Digiterminal piepste, las Kari erleichtert T.K.s Antwort. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Gleich würde sie es ihm sagen. Sie würde ihm sagen, dass sie mehr als Freundschaft für ihn empfand. Dass sie ihn liebte. Sie war sich sicher, dass er genau so empfand. Und dann konnte ihr Versteckspiel endlich aufhören und sie konnten auch vor den Anderen so zueinander sein, wie sie es die letzten Monate nur zu zweit gewesen waren. Sie konnte es kaum erwarten, dass er endlich da war. Immer wieder sah sie sich um und auf ihre Uhr.
 

Endlich sah sie ihn auf sich zu kommen und rannte ihm entgegen. "Keru." rief sie und blieb freudestrahlend vor ihm stehen. Der Blonde sah sie mit einem undefinierbaren Blick an. Verwirrt musterte die Braunhaarige ihn.

"Ich in froh, dass du da bist. Ich muss dir etwas wichtiges sagen." rief sie aufgeregt und folgte dem Blonden, der mit den Händen die Jackentaschen gesteckt loslief.

"Was gibt es?" fragte er nach einigen Minuten, in denen Kari ihm verwundert gefolgt war und blieb stehen, um auf einen Spielplatz zu schauen, auf dem bei dem Wetter und dem Schnee nichts los war.
 

Immer noch über seinen Tonfall und sein ganzes Auftreten verwundert, fasste Kari ihren Mut. Sie musste es ihm sagen, jetzt. Bevor er sich dazu entschied, mit Nami auf das Date zu gehen.

"Keru, das zwischen uns war bisher immer schön, auch wenn ich von mir nie gedacht hätte, irgendwann einmal Freundschaft mit Sonderleistungen zu haben und schon gar nicht mit dir. Trotzdem hat es mir immer gefallen, dir so nahe zu sein und ich bin froh, dass ich das Alles mit dir erleben konnte. In den letzten Wochen haben sich meine Gefühle geändert und daher..."
 

Noch bevor die Braunhaarige weiterreden konnte, wurde sie von T.K. unterbrochen.

"Ich verstehe was du meinst Kari. Und in der Hinsicht denke ich, dass es besser ist, wenn wir das Ganze zwischen uns beenden. Das hätte niemals passieren dürfen und es war die blödeste Idee, die ich in meinem ganzen Leben je hatte!"

Er drehte sich nicht um und dadurch entging ihm, wie Kari hinter ihm stand. Ihr Herz schlug gegen ihren Brustkorb und sie hatte das Gefühl, als würde es jeden Moment auseinanderbrechen, daher krallte sie ihre Hand in den Stoff ihrer Jacke, genau an die Stelle, an der ihr Herz saß. Ihr wurde schlecht und alles drehte sich in ihr, als ihr klar wurde, was T.K. gerade tat.
 

"Und was die Wette angeht Kari, du hast deine Wettschulden komplett eingelöst und damit ist die Sache erledigt." fuhr der Blonde fort, ohne sich einmal umzudrehen. Sonst wäre ihm vermutlich klar geworden, dass Kari ganz anders empfand, als er in dem Moment dachte. Er wollte, dass sie glücklich wurde. Und wenn sie das mit Davis sein wollte, dann durfte er ihr nicht im Weg stehen und das widerrum bedeutete, dass das zwischen ihnen so nicht weiter gehen konnte. Das war weder Davis noch Kari selbst gegenüber fair. Auch wenn es für ihn selbst hart war.

"Ich denke, dass es besser ist, wenn wir zwei uns ersteinmal nicht mehr sehen. Wir müssen beide davon Abstand gewinnen, dass wir Sex miteinander haben oder hatten. Ich muss Abstand gewinnen. Zu unserer Weihnachtsfeier und was die Digiritter sonst so geplant haben sollten wir trotzdem beide gehen. Aber miteinander sollten wir nichts mehr machen. Dann können wir beide das vielleicht auch klarer sehen. Ich hoffe du hast dafür Verständnis."

Noch bevor Kari, der die Tränen inzwischen in Sturzbächen über die Wangen liefen, etwas sagen konnte, ging der Blonde davon.

"Keru." krächzte sie nach ein paar Minuten, da war der Blonde aber bereits auf und davon.
 

---
 

Als T.K. zu Hause ankam, ging er in seine Zimmer, in der Hoffnung, dass seine Mutter ihn in Ruhe ließ. Sein Blick wanderte zu dem Schmuckkästchen auf dem Tisch und noch ehe er etwas dagegen tun konnte, griff seine Hand bereits wie selbst danach. Er öffnete das Kästchen und starrte auf die Kette, die eigentlich sein Liebesbeweis für Kari hätte sein sollen.

"Verdammt!" brüllte er plötzlich und warf das Kästchen mit Wucht gegen die Wand über der Kopflehne seines Bettes, wo es auseinanderbrach und die Kette hinter der Lehne unter das Bett rutschte.

Dann gaben seine Knie unter ihm nach und schluchzend sank er auf den Boden, wo er seine Knie anzog, seinen Kopf an diese anlehnte und anfing zu weinen.
 

---
 

"Ich liebe dich so sehr." murmelte Tai, während er Mimis Hals liebkoste und langsam seine Hand unter ihren Pullover schob, wo er sie um ihre Brust legen wollte.

"Ich liebe dich auch." entgegnete die Braunhaarige und stöhnte leise auf, als er mit seiner Zunge eine besonders empfindliche Stelle an ihrem Hals traf.

Unbewusst drängte sie sich ihm entgegen, was den jungen Mann dazu brachte, seine Hüfte enger an ihre zu pressen. Dabei spürte Mimi seine Erektion und Röte stahl sich ihre Wangen während sie aufstöhnte. Das fühlte sich so gut an. Die Röte vertiefte sich, als sie an Tais Weihnachtsgeschenk dachte.
 

In dem Moment hörten sie die Wohnungstüre zuknallen und gleich darauf rannte draußen Kari schluchzend vorbei. Tai hob alarmiert seinen Kopf.

"Kari?" rief er, setzte sich und zog seine Hand unter Mimis Pullover hervor, bevor er seinen Kopf seiner Freundin zu wand. "Sie hat doch geweint, oder?" fragte er und machte Anstalten aufzustehen. Er konnte seine Schwester so nicht alleine lassen.

"Warte Tai, ich schaue nach ihr. Vielleicht ist es besser für sie, mit einer Frau zu reden."

"Meinst du, Prinzessin?" Tai sah sie unsicher an.

Mimi nickte entschlossen. "Ja. Und falls es etwas anderes ist und sie dringend männlichen Beistand benötigt, dann werde ich dich sofort holen. Versprochen."

Tai sah noch einen Moment unsicher zu seiner Zimmertüre. "In Ordnung." murmelte er. "Aber du musst mich sofort holen, wenn sie mich braucht."

"Das mache ich." stimmte Mimi zu und verschwand aus dem Zimmer ihres Freundes.
 

Vor Karis Türe angelangt, klopfte sie vorsichtig.

"Kari? Alles in Ordnung?"

"La-lass m-mich!" kam ein lautes Schluchzen aus dem Inneren des Zimmers.

Mimi öffnete daraufhin die Türe, sah hinein und machte dann einen Schritt in das Zimmer. Kari lag auf ihrem Bauch auf ihrem Bett, das Gesicht in ihr Kopfkissen gedrückt, das sie mit beiden Armen umschlungen hatte.

"I-ich h-habe d-doch g-gesagt, d-dass du m-mich l-lassen sollst!" schluchzte sie erneut laut auf.

Anstatt das Zimmer zu verlassen zog Mimi die Türe hinter sich zu und ging zu Karis Bett, wo sie sich auf die Bettkante setzte und Kari über den Rücken streichelte. "Es bin nur ich Kari. Deinem Bruder habe ich verboten herein zu kommen. Also was ist los, rede mit mir, ich bin es doch, deine Freundin."

Erneut schluchzte Kari auf und weinte. Mimi streichelte ihr die ganze Zeit über über den Rücken.

"K-keru." brachte das Mädchen schließlich hervor.

Mimi hob verwundert die Augenbrauen. "Was hat er gemacht?"

"Er... ich... wir..." Mehr brachte Kari nicht hervor.

"Was ist mit euch?" Mimi sah ihre Freundin verwundert an. So kannte sie das Mädchen nicht.

"W-wir haben..."

"Ihr habt was?"

Da Kari nichts weiter von sich gab, seufzte Mimi auf. “Solange du mir jetzt nicht sagst, dass ihr miteinander geschlafen habt und du schwanger bist, ist alles in Ordnung.”
 

Kari sah mit großen verquollenen Augen auf. “Ich bin nicht schwanger.” murmelte sie mit gebrochener Stimme.

Mimi nickte. “Siehst du, nicht schwanger. Also ist alles... “ Plötzlich riss sie ihre Augen schockiert auf. “Du hast mit T.K. geschlafen?” Kari hatte doch nicht wirklich…?

Als Karis Ausdruck zu Unsicherheit schwankte, wurde es ihr plötzlich klar.

“Du hast wirklich mit ihm geschlafen?”

Unsicher nickte die Jüngere.

“Seid ihr ein Paar?” fragte Mimi gleich nach.

Kari schüttelte ihren Kopf.

“Ihr seid kein Paar? Dann war es ein einmaliger Ausrutscher und jetzt wisst ihr beide nicht, wie ihr damit umgehen sollt?”

Kari schüttelte wieder ihren Kopf.

“Also habt ihr darüber geredet? Ihr wisst, wie ihr damit umgeht?”

“Nein.” antwortete Kari heiser auf Mimis Frage und drehte sich zur Seite. Sie hatte darüber eigentlich nie mit jemandem reden wollen, aber gerade jetzt wusste sie, dass sie es rauslassen musste, dass sie es jemanden anvertrauen musste. “Nein,” wiederholte sie daher, “es war kein einmaliger Ausrutscher.”

“Was willst du damit sagen?” Mimi sah sie mit einem entsetzten Gesichtsausruck an und Kari konnte erkennen, wie die Braunhaarige alles versuchte zusammen zu zählen, was die Jüngere ihr gerade erzählte.

“Wir haben nicht nur einmal miteinander geschlafen.” antwortete diese leise.

“Mehr als einmal? Zwei Mal? Drei Mal? Von mir aus auch fünf Mal?” brachte Mimi hervor, innerlich aber bereits bewusst, dass es nicht so einfach sein würde.

“Ich weiß es nicht. Ich habe nicht gezählt, aber es war mehr als nur ein paar Mal. Sehr viel mehrere Male.” presste Kari hervor und konzentrierte sich auf ihr Kopfkissen.
 

“Seit wann?” fragte Mimi, die leichenblass geworden war.

“Erinnerst du dich an Matts Geburtstag im August, als T.K. und ich zu viel getrunken hatten?” Als Mimi nickte, fuhr Kari fort. “Wir sind in der Nacht gemeinsam im Bett gelandet. Es war… es war für uns beide das erste Mal. Und dann haben wir fast einen Monat lang nicht mehr miteinander geredet, da wir beide nicht wussten, wie wir damit umgehen sollten.”

“An die Zeit erinnere ich mich auch noch. Und das war also der Grund dafür... Und dann war ja alles plötzlich wieder wie vorher. Warum?” Nun wollte die Ältere unbedingt wissen, was sonst noch gewesen war. Und irgendetwas musste ja noch kommen.

“Wir haben wieder miteinander geschlafen.” flüsterte Kari ohne ihrer Freundin in die Augen sehen zu können. “Dieses Mal waren wir aber nicht betrunken sondern es war uns bewusst.”

“Und was ist das zwischen euch beiden? Ihr seid kein Paar… aber ihr seid Freunde?”

Kari machte sich ganz klein. Ihr war klar, dass das vermutlich keinem gefallen würde. “Wir waren beste Freunde. Beste Freunde, die miteinander schlafen, wenn sie Lust hatten.”

Mimi stand auf und begann ruhelos durch Karis Zimmer zu wandern. “Ich verstehe es nicht. Warum seid ihr nicht zusammen? Ihr beide seid mehr als nur Freunde, das beweist das doch ganz eindeutig! Stattdessen seid ihr was? Freunde mit Sonderleistungen?” Als Kari vorsichtig nickte, explodierte die Ältere. “Hast du sie noch alle? Habt ihr sie noch alle? Freunde mit Sonderleistungen - das kann doch niemals gutgehen!”
 

Als Kari wieder anfing zu weinen, war ihre Freundin jedoch gleich zur Stelle und zog sie in eine Umarmung.

“Was ist los?” fragte sie dann leise nach. Das was sie bisher erfahren hatte, konnte noch nicht alles sein, sonst wäre Kari nicht so ein Häufchen Elend.

“Keru… er … er hat es beendet, gerade da wo ich…” Die Stimme der Jüngeren brach.

Mimi streichelte ihr über den Rücken. “Wo du was?” fragte sie sanft nach.

“Gerade wo mir bewusst wurde, dass - dass ich mehr für ihn empfinde. Dass ich mich in ihn verliebt habe. Er meinte, dass es so nicht funktioniert, dass es nicht geht, wenn ich Gefühle für ihn habe.” brach es aus der Jüngeren hervor.

“Kari.” sagte Mimi leise und mit großen Augen.

Sie hatte ja schon länger gesagt, dass mehr zwischen Kari und T.K. war als nur Freundschaft, dass die Beiden mehr füreinander empfanden als nur Freundschaft. Aber dass das Kari ausgerechnet jetzt klar wurde, wo alles schief ging… “Ich werde mit T.K. reden Kari. Ich sage ihm, dass…”

“Auf keinen Fall!” unterbrach Kari ihre Freundin. “Du wirst nicht mit ihm reden! Wir hatten miteinander besprochen, dass wir niemanden etwas von unserer Vereinbarung erzählen. Das war etwas nur zwischen… zwischen Keru und mir. Und du darfst es auf keinen Fall Tai sagen! Er würde T.K. irgendetwas antun!”

“Aber Kari…”

“Versprich es mir Mimi! Bitte!” Flehend sah das Mädchen die Ältere an.

Die seufzte auf. Und auch wenn alles in ihr sich dagegen sträubte, nickte sie schließlich zustimmend. “In Ordnung. Ich werde nicht mit Tai oder T.K. beziehungsweise einem der anderen Jungs reden. Mit Sora und Yolei werde ich auch nicht reden. Aber überlege du dir, ob du nicht mit den Beiden redest. Sie sind deine Freundinnen und für dich da.”

Kari zog ihre Schultern hoch. “Ich überlege es mir.” murmelte sie und sah zur Seite. “Fürs Erste war es für mich schon ziemlich viel, dir davon zu erzählen. Ich muss erstmal mit allem klarkommen.”

“Ach Kari.” Mimi sah ihre Freundin mitleidig an und zog diese in ihre Arme, als die Tränen wieder anfingen mit laufen.

Sie blieb noch lange bei Kari und tröstete diese, da es dieser wirklich schlecht ging.

23. Dezember vormittags/abends

T.K. wartete am nächsten Tag in in seinem Klassenzimmer auf eine bestimmte Person. Als die Türe aufging und die Person hereinkam, sprang er auf und machte einen Schritt auf sie zu.

“Davis…”

Der Braunhaarige sah verwundert auf und zog fragend die Augenbrauen zusammen, als er seinen Freund sah. Dieser sah schrecklich aus. Seine Haare hingen ungekämmt in sein Gesicht und tiefe Augenringe zierten gerötete Augen. Man könnte sich fast denken, dass der Blonde geweint hatte. Ob es wegen Kari war?
 

“Ja T.K.?” fragte er, ohne zu fragen, was mit diesem los war.

“Können wir unsere Plätze tauschen? Dann kannst du neben Kari sitzen.”

Davis zog seine Augenbrauen noch enger zusammen. “Warum?” brachte er hervor. Was hatte T.K. vor?

“Ich dachte einfach, dass du gerne neben deiner Freundin sitzen würdest.” brachte T.K. tonlos hervor, ohne dass er Davis in die Augen saß.

Der schüttelte verwirrt seinen Kopf. “Freundin?” fragte er stattdessen.

Der Blonde zog seinen Schultern zurück und straffte seinen Rücken. “Ich habe euch gestern gesehen, am Teich, als du… naja, als ihr euch geküsst habt. Und daher dachte ich, dass du dich freuen würdest.” erklärte T.K. und zuckte nun mit seinen Schultern, bevor er sie wieder fallen ließ.

Davis sah den Blonden immer noch verwirrt an und in seinem Kopf begann es langsam zu rattern. Warum sah T.K. so schlecht aus? War Kari gestern nicht bei ihm gewesen? War es doch nicht der Blonde, für den das Mädchen so empfand? Oder hatte er ihr einen Korb gegeben?
 

Davis traf eine Entscheidung. Er hatte verloren, egal gegen wen und daher wollte er jede Minute genießen, die er mit der Braunhaarigen verbringen konnte. Auch wenn sie ihn nicht liebte, so waren seine Gefühle nicht weniger geworden und der Kuss gestern war Wahnsinn gewesen. Und wenn T.K. eben dachte, dass er Karis Freund war, dann sollte der Blonde das eben.

“T.K., das ist super. Vielen Dank.”

“Kein Problem.” murmelte der Blonde und setzte sich auf Davis alten Platz, während dieser sich auf T.K.s alten Platz neben Karis setzte und sich ausbreitete.
 

Kurz vor dem Klingeln kam Kari ins Klassenzimmer herein. Sie hielt ihren Kopf gesenkt, so dass niemand ihr ins Gesicht blicken konnte und huschte schnell auf ihren Platz, wo sie sich setzte. Als sie feststellte, dass Davis neben ihr saß und nicht mehr T.K. grüßte sie diesen leise und schluckte dann. Ihr Blick richtete sich auf den vor ihr sitzenden Blonden. Er machte ernst… er wollte nichts mehr mit ihr zu tun haben. Tränen stiegen erneut in ihren Augen auf. Sie hatte die ganze Nacht nicht schlafen können sondern hatte nur geweint. Das Gespräch mit Mimi hatte ihr gut getan, aber in dem Moment, in dem die Braunhaarige ihr Zimmer verlassen hatte, war alles über Kari wieder hereingebrochen. T.K. liebte sie nicht! Und er wollte alles beenden, was zwischen ihnen war, alles!
 

Der Blonde vor ihr kämpfte ebenfalls mit seinen Gefühlen. Als Kari hereingekommen war, konnte er seinen Blick nicht von ihr wenden. Glücklicherweise hatte sie nicht aufgeschaut, so dass er ihr nicht in die Augen hatte sehen müssen. Und in dem Moment, als sie nur noch ein Stück von ihr entfernt war, hatte er sich zwingen müssen, seinen Blick zum Fenster hinaus zu richten. Sein Herz schmerzte, aber er musste da nun durch. Sie war mit Davis zusammen. Sie hatte die Gefühle, die er für sie empfand, für einen Anderen.
 

Davis blickte das Mädchen neben sich mit stark schlagendem Herzen an. Sie sah so ähnlich wie T.K. aus. Tiefe Augenringe, die stark geröteten Augen. Auch sie schien geweint zu haben. Sanft legte er eine Hand auf ihre und suchte ihren Blick mit seinem. Kari erwiderte diesen und schüttelte dann ihren Kopf mit dem Versuch eines Lächelns. Davis sah sie mitleidig an, legte einen Arm um ihre Schultern und zog das Mädchen sanft an sich. Kari ließ sich in die halbe Umarmung fallen und seufzte auf. Davis liebevoller Umgang mit ihr tat ihr in diesem Moment einfach gut und sie schloss ihre Augen. Dadurch entging ihr, dass T.K. sich nicht mehr hatte zurückhalten können und natürlich genau in diesem Moment über seine Schulter nach hinten sah.
 

Davis hingegen konnte sehen, wie der Blonde seine Augen aufriss und sich dann schnell nach vorne umdrehte, damit er es nicht mehr sehen musste. Einen Moment überlegte er, ob er etwas zu T.K. sagen sollte. Dann entschied er, in Hinsicht auf Kari selbstsüchtig zu sein. Er war sich nicht sicher, ob es sich wirklich um T.K. handelte, von dem Kari gestern geredet hatte, aber er nahm es stark an. Und die Beiden sahen nicht wirklich so aus, als hätten sie gestern eine Entscheidung für eine gemeinsame Zukunft getroffen. Und T.K. nahm an, dass er mit Kari zusammen war. Vermutlich sollte er dem Blonden sagen, dass das nicht der Fall war. Aber wenn er so mehr von der Braunhaarigen haben konnte, dann war das eben so. Und daher würde er nichts sagen sondern selbstsüchtig sein!
 

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“Das Spiel ist wirklich toll. Auch wenn ich dass mit dieser Schrittregelung immer noch nicht verstanden habe.”

Nami sah T.K. freudig an. Er hatte sie tatsächlich mit zu dem Basketballspiel genommen, auch wenn er sich erst ziemlich spät gestern Nacht gemeldet hatte. Sie war den ganzen Abend wie auf glühenden Kohlen gesessen und hatte sich ständig ausgemalt, wie er sie entweder zu einem Date einladen oder ihr einen Korb geben würde. Als ihr Handy dann gegen halb eins gepiepst hatte, hatte sie noch kein Auge zugetan. In der SMS hatte er ihr geschrieben, dass er sehr gerne mit ihr zu dem Spiel gehen würde. Als Date.
 

Glücklich hatte sie ihm sofort geschrieben, dass sie sich sehr darüber freute. Und das tat sie tatsächlich. Schon seit vielen Jahren schwärmte sie für den Blonden. Lange Zeit hatte sie gedacht, dass dieser tatsächlich mit Kari zusammen war, das hatte er jedoch immer bestritten. Aber man musste zugeben, dass die Beiden sehr vertraut miteinander waren.

Sie war so nervös
 

T.K. seufzte leise auf. Es war nun Halbzeit des Basketballspieles und Nami hatte ständig nach allem gefragt. Den Regeln, was sie nicht verstand und was sonst noch alles. Er vermisste Kari, mehr als nur in einer Hinsicht. Die Braunhaarige hatte damals alle Basketballregeln gelernt, nach ihre eigenen Aussage, dass sie verstand, was ihr bester Freund da überhaupt auf dem Platz anstellte. Und auch, dass sie ihn ausbuhen konnte, wenn er einen Fehler machte.
 

Seine beste Freundin. Und jetzt vermutlich nicht einmal mehr das. Trauer überkam den Blonden und ein Kloß bildete sich in seinem Hals. Er schluckte. Es war die richtige Entscheidung gewesen, Kari aus einer, seiner Meinung nach, schlechten Verpflichtung zu entlassen. Und auch wenn er sich gewünscht hatte, Kari zumindest als seine beste Freundin zu behalten, war ihm klar, dass das nicht ging. Dass er nicht konnte! Er konnte sie nicht mit Davis zusammen sehen, er konnte es einfach nicht. Er liebte sie! Mehr als alles andere. Und sie ihn nicht. Damit musste er nun klar kommen.
 

T.K. sah zu Nami, die ihn mit großen strahlenden Augen anlächelte. Sie war seine Ablenkung. “Ich erkläre dir alles nochmal wenn du willst. Aber hast du vorher Lust, dass wir uns einen Hotdog holen? Ich bekomme langsam Hunger. Und in ein paar Minuten geht das Spiel wieder weiter. Also was meinst du? Ich lade dich natürlich ein.”

Nami nickte freudig und lächelte den Blonden an. “Sehr gerne T.K. Aber du musst mich nicht einladen.”

T.K. zwang sich ein Lächeln aufs Gesicht. “Doch, immerhin ist das hier ja ein Date, oder? Und dazu gehört es sich, dass ich dich einlade. Also komm.”

Er stand auf und hob Nami eine Hand entgegen, die von der Schwarzhaarigen mit roten Wangen ergriffen wurde.
 

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“Jetzt verstehe ich viel mehr von Basketballspielen. Vielen Dank T.K. Und zukünftig kann ich dich noch viel besser anfeuern.” strahlte Nami den Blonden an.

Sie standen gemeinsam vor der Haustüre der Schwarzhaarigen. Es war schon sehr spät und T.K. hätte das Mädchen nie alleine nach Hause gehen lassen. Das hatte er auch Kari nicht, die gar nicht so weit weg wohnte. Aber dazu war er wohl zu sehr Gentleman.
 

Kari… wieder waren seine Gedanken bei dem Mädchen, das ihm das Herz gebrochen hatte, ohne dass sie es wusste. Er musste darüber hinweg kommen. Er musste über sie hinweg kommen. Denn egal wie stark seine Gefühle für sie waren, sie empfand nicht so für ihn. Er musste sie vergessen. Und das ging am Besten durch Ablenkung.
 

Nami, die bis gerade vor sich hin geplappert hatte, wurde auf einmal still, als sie T.K.s brennenden Blick auf sich spürte. Mit großen Augen und stark schlagendem Herzen sah sie den Blonden an.
 

T.K. sah das Mädchen vor sich genau an. Diese wurde auf einmal ganz still. Die ganze Zeit hatte sie erzählt, aber nun schwieg sie. Er musste sich ablenken von Kari. Sie hatte einen Freund. Einen anderen als ihn selbst. Also sollte er sie doch vergessen und sich auch anderweitig umsehen, oder?
 

Er hob langsam eine Hand und legte sie auf Namis Wange. Deren Augen weiteten sich, sogar noch mehr, als er sich langsam zu ihr hinunterbeugte. Und als er seine Lippen sanft auf ihre legte, schloss sie ihre Augen ganz.
 

T.K. schloss seine Augen ebenfalls, um sich ganz auf den Kuss konzentrieren zu können und vertiefte ihn. Namis Hände wanderten zu seiner Brust während er seine zweite ihn ihren Nacken legte. Das hier war das Richtige. Es musste einfach das Richtige sein!

26. Dezember abends

“Frohe Weihnachten!” rief Mimi und lachte laut, als sie Yolei und Ken die Türe öffnete.

Die Digiritter feierten Weihnachten dieses Jahr bei Mimi zu Hause, da Tachikawas auf Familienbesuch waren und erst in ein paar Tagen wieder nach Hause kommen würden.

Das Paar kam kichernd herein. Das hieß, Yolei kicherte, während Ken die Taschen mit den Weihnachtsgeschenken und Nahrungsmittel für das Essen trug.

"Fröhliche Weihnachten." erwiderte die Lilahaarige und umarmte Mimi.

“Warte, ich nehme dir das ab.” Sora war der Braunhaarigen in den Flur gefolgt und nahm Ken die Tüten ab.

“Das ist gut, auf das habe ich noch gewartet.” stellte sie fest, nachdem sie die Nahrungsmittel gesehen hatte.

“Dann können wir anfangen mit kochen.” sagte nun auch Mimi und sah ihre beste Freundin an.

“Wer fehlt denn noch?” Yolei hängte ihre Jacke an die Garderobe und sah ihre Freundinnen dann fragend an.

“Joe und T.K. fehlen noch. Alle anderen sind bereits da.” erklärte Mimi.

“Dann fangen wir mal an zu kochen. Kari hilft auch, oder?” Yolei rieb unternehmungslustig ihre Hände.

Sora und Mimi sahen sich einen Moment an.

“Ja…” entgegnete Mimi langgezogen.

“Was ist los?” Yolei sah verwirrt zwischen ihren Freundinnen hin und her.

Sora zuckte mit ihren Schultern und sah Mimi an. Die Braunhaarige richtete ihren Blick erneut auf die Jüngere. “Kari geht es nicht gut. Du wirst es ja gleich sehen.”

“Aber was ist los?” Die Lilahaarige sah nun besorgt drein.

Sora schüttelte ihren Kopf. “Ich weiß es nicht… Sie hat nichts gesagt.”

Der Blick von beiden Mädchen wanderte nun zu Mimi, die ihren Kopf schüttelte. “Ich habe ihr versprochen, nichts zu sagen. Ich hoffe ja, dass sie selbst noch mit euch redet, zumindest habe ich es ihr nahegelegt. Bitte setzt sie nicht unter Druck. Es wird heute schon schwer genug für sie.”
 

Verwirrt folgten Yolei und Sora der Braunhaarigen in die Küche, in der Kari stand und nachdenklich zum Fenster hinaus sah. Ihre Arme hatte sie um sich geschlungen und reagierte gar nicht auf ihre Freundinnen.

“Yolei ist mit dem Rest der Nahrungsmittel da. Wir können also anfangen mit kochen.” erklärte Mimi laut und stellte die Tasche direkt vor das Mädchen auf die Arbeitsfläche.

Die Jüngere schreckte hoch. Sie drehte sich nach hinten und Yolei zog erschrocken die Luft ein. Kari hatte ein blasses Gesicht, tiefe Augenringe und rote Augenränder. Zudem wirkte sie erschreckend dünn und das, obwohl sie sich doch vor drei Tagen erst das letzte Mal gesehen hatten.

“Okay.” murmelte das Mädchen in dem Moment und zog wie mechanisch die Sachen aus der Tasche.

Sora und Yolei sahen sich kurz an, bevor sie beide zu ihrer Freundin gingen und dieser zu helfen begannen.
 

“Hey Kari.” sagte Yolei und lächelte ihre beste Freundin an.

“Hallo.” entgegnete diese ohne die Lilahaarige anzusehen.

“Was ist denn mit dir los? Hast du nicht das richtige Weihnachtsgeschenk bekommen?” fragte diese nun und lachte, um Kari auf andere Gedanken zu bringen und auch, damit sie ihr sagte, was los war.

Die Braunhaarige verzog jedoch nur ihr Gesicht ohne zu antworten.

“Oder hat Tai alle Plätzchen gegessen, ohne dir welche übrig zu lassen?” versuchte Yolei es weiter.

“Vielleicht hat Tai auch ihr Weihnachtsgeschenk mit etwas zu essen verwechselt und es gegessen.” mischte auch Sora sich ein.

Beide sahen ihre Freundin an, die immer noch nicht reagierte. Nachdenklich wechselten sie einen Blick. Als es kurz darauf klingelte, bekamen sie Karis Reaktion darauf mit und sahen sich nun noch verwirrter und besorgt an. Kari zuckte zusammen, drehte sich mit weitaufgerissenen Augen um und sah in die Richtung, in der die Wohnungstüre war. Sie war noch blasser geworden, was eigentlich gar nicht mehr möglich war.
 

“Ich schaue mal nach, wer jetzt noch gekommen ist.” Mimi drückte sanft die Schulter der Jüngsten und ging zur Küche hinaus um die Haustüre zu öffnen.

“Taichi! Hör auf alle Plätzchen zu essen!” hörte man sie im Wohnzimmer noch rufen.

“Lass mich Prinzessin! Und Davis isst ja auch genug.” lautete dessen Antwort.

Nach einigen Minuten kam Mimi wieder zurück in die Küche. “Es ist Joey.” gab sie bekannt und man konnte regelrecht die Erleichterung erkennen, die über Karis Gesichtszüge huschte.

Sora und Yolei sahen Mimi fragend an, bevor die Lilahaarige der Ältesten ins Ohr flüsterte. “Jetzt fehlt nur noch T.K., oder?”

Sora nickte nachdenklich. Was war mit den beiden Jüngeren los?
 

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Zu viert machten sie sich an die Arbeit und nach einiger Zeit war das Essen vorbereitet, der, beziehungsweise die, Aufläufe im Ofen, die Salate warteten im Kühlschrank darauf, nachher noch mit Dressing angemacht zu werden und die traditionelle Weihnachtstorte hatte Mimi gestern bereits gebacken. Tai hatte ihr helfen wollen, aber nachdem er ständig von allem genascht hatte, hatte Mimi ihre Zutaten mehr als schwinden sehen und den Braunhaarigen schließlich aus der Küche verbannt. Gemeinsam machten sie sich mit kleinen Fingerfood-Häppchen auf den Weg ins Wohnzimmer, wo sich alle außer T.K. tummelten.
 

“Ess nicht so viel. Nachher gibt es noch das richtige Essen!” wies Mimi ihren Freund an, der die Platte mit dem Fingerfood bereits mit den Augen verschlang.

“Da musst du dir keine Sorgen machen Mimi.” erklärte Matt während er Sora auf seinen Schoss zog. “Selbst wenn der jetzt alles essen würde, würde nachher noch das komplette Weihnachtsessen samt Weihnachtstorte in ihn hinein passen.”

“Es gibt Weihnachtstorte?” rief Davis mit funkelten Augen und man konnte dem Braunhaarigen ansehen, wie ihm das Wasser im Mund zusammenlief.

“Wenn Tai nicht alles aufgegessen hat.” brummelte Mimi, die sich auf die Armlehne neben ihren Freund setzte.

Der seufzte auf, zog die Braunhaarige prompt zu sich hinunter. “Da ich gestern aus der Küche geworfen wurde und nicht annehme, dass Mimi die komplette Torte alleine gegessen hat, sollte es noch geben.” Er sah seine Freundin an und zwickte ihr leicht in den Bauch. “Wobei, wenn ich sie so ansehe, dann vielleicht doch…”

“Taichi!” Mimi schlug die Hand ihres Freundes an und sah ihn fassungslos an. “Hast du mich gerade als fett bezeichnet?”

Nun zog Tai seine Augenbrauen zusammen. “Nein, wie kommst du denn darauf?”

“Du hast mich wirklich als fett bezeichnet!” Mimi sprang auf und sah den Braunhaarigen aus zusammengekniffenen Augen an.

“Habe ich doch gar nicht!” erwiderte dieser und fuchtelte mit seinen Händen durch die Gegend.

“Ich habe es leider auch gehört.” stellte Yolei schulterzuckend fest.

“Was wollt ihr denn gehört haben? Ich habe nicht gesagt, dass Mimi fett ist!” Tai gestikulierte wie wild mit seinen Händen, während Mimi beleidigt von ihm weglief.

Sora und Yolei kicherten, Matt verkniff sich ein breites Grinsen, Ken und Cody seufzten auf, während Izzy, Joey und Davis verwirrt dreinsahen.
 

Kari reagierte gar nicht. Sie hatte Angst. Davor, dass T.K. endlich kommen würde. Und davor, wie sie ihm gegenüber reagieren sollte. Am Tag vor Weihnachten, dem letzten Schultag, hatte sie ihn das letzte Mal gesehen. Besser hatte sie sich seit dem nicht mehr gefühlt. Es ging ihr ehrlich gesagt bescheiden. Schlimmer als damals, als sie das erste Mal miteinander geschlafen und dann nicht mehr miteinander geredet hatten. Liebeskummer - das war das Wort, dass ihren Gefühlszustand wohl am Besten beschrieb. Bei jedem Türklingeln war sie zusammengezuckt. Und jetzt… jetzt fehlte nur noch er.
 

“Was hat sie denn?” heulte Tai in dem Moment verzweifelt auf.

Sora auf Matts Schoss sah ihren besten Freund kopfschüttelnd an. “Du kannst zu einer Frau doch nicht sagen, dass sie fett ist.”

“Habe ich doch gar nicht!” Der Braunhaarige sah Sora beleidigt an.

“Doch, hast du.” Yolei nickte entschlossen mit ihrem Kopf.

Noch bevor Tai etwas sagen konnte, grinste Matt ihn an. “Hör zu Alter. Sobald du einer Frau gegenüber nur eine Andeutung über ihr Gewicht machst, bezeichnest du sie als fett. Als du zu Mimi gesagt hast, dass sie die Torte doch komplett gegessen haben könnte, war das die Aussage - du bist fett. Jedenfalls auf frauisch. Und da musst du jetzt eben durch.”

Tai sah seinen besten Freund fassungslos an bevor er laut aufseufzte. “Frauen sind so kompliziert!”

Sora grinste nun auch. “So sind wir eben.”

“Und jetzt viel Spaß, wie du das mit Mimi wieder ausbügeln kannst.” fügte Matt noch hinzu und deutete zur Küche, in die die Braunhaarige verschwunden war.

Tai seufzte erneut auf, eher er sich wie ein geprügelter Hund in die Küche schlich. Dabei hörten ihn alle noch vor sich hinmurmeln. “Sie ist nicht fett. Sie ist perfekt - an jedem Teil ihres Körpers. Das habe ich erst vor ein paar Tagen ganz genau gesehen!”

Sora und Matt sahen sich an, ehe sie losprusteten.

Yolei zuckte grinsend ihre Schulten. “Also scheint das mit dem Weihnachtsgeschenk geklappt zu haben.”
 

Als Matts Handy piepste zog er es aus seiner Tasche und sah darauf. “T.K. Er braucht noch ein visschen. Wir können gerne auch schon ohne ihn anfangen. Vermutlich wird er es gar nicht mehr zum Essen schaffen.”

Davis hatte, ebenso wie Yolei und Sora, Kari genau beobachtet, als Matt die SMS von T.K. vorgelesen hatte. Die Braunhaarige war wieder zusammen gezuckt und biss sich auf die Lippe. Doch, zwischen den Beiden war irgendetwas eindeutig nicht in Ordnung!
 

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Nachdem sich Tai bei Mimi endlich hatte entschuldigen können und sie ihm nicht mehr böse war, hatten die elf anwesenden Digiritter sich im Wohnzimmer versammelt und geredet. Als das Essen fertig war, hatten sie sich im Esszimmer versammelt und angefangen zu essen. Kari hatte sich ein ein wenig entspannt und sich an den Gesprächen beteiligt. Die besorgten Blicke, die sie immer wieder zugeworfen bekommen hatte, bekam sie gar nicht mit.

Nach dem Essen wurden die Männer, oder zumindest ein Teil dieser, in die Küche zum Aufräumen verbannt. Die vier Mädchen saßen mit Cody, Davis und Ken im Wohnzimmer und redeten. Kari hatte gerade über einen Witz von Davis neben sich leise gelacht, was den Anderen ein erleichtertes Lächeln ins Gesicht gezaubert hatte.
 

Als die Türklingel ertönte, versteifte sie sich und ein Anflug von, ja, von Panik trat in ihr Gesicht. Mimi auf ihrer anderen Seite stand langsam auf und drückte Karis Schulter. Sie nickte der Jüngeren aufmunternd zu und ging dann zur Haustüre.

Kari saß auf ihrem Platz und fing an, an der Nagelhaut ihrer Fingernägel herumzuzuppeln. Sie betrachtete ihre Finger ganz genau, in der Hoffnung, sich so ablenken zu können. Diese hatten die letzten Tage leiden müssen. Jeder Fingernagel war, teilweise blutig, abgebissen und die Nagelhaut hing in Fetzen zur Seite. Davis betrachtete das Mädchen neben sich und zog die Augenbrauen zusammen, als er ihre Finger ebenfalls sah. Normalerweise hatte sie immer gepflegte, wenn auch unlackierte Fingernägel. Er griff nach ihrer Hand und hielt diese fest, damit sie aufhörte, sich weiter weh zu tun.
 

Kari spürte, wie ihr schlecht wurde. Als sie im Flur T.K. leise etwas sagen hörte und dazu noch das Lachen eines Mädchens hörte, dass eindeutig nicht Mimi war, zog sich alles in ihr zusammen.

Kurz darauf kam Mimi ins Wohnzimmer und sah Kari schuldbewusst an. Kari erwiderte ihren Blick verwirrt. Gleich nach Mimi betrat T.K. das Wohnzimmer, dem ein schwarzhaariges Mädchen folgte.
 

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“Hallo.” Mimi sah verwirrt von dem Blonden zu dem Mädchen neben sich, dass dieser mit zu ihrer Weihnachtsfeier brachte.

“Hallo Mimi.” murmelte T.K. “Du kennst Nami schon?”

Der Blick der Braunhaarigen wanderte zu dem Mädchen, das sie schüchtern anlächelte.

“Ich denke wir haben uns in der Schule sicher schon gesehen.” murmelte die Ältere, ehe ihr Blick zu T.K. zurückwanderte.

Der sah die Vorwürfe in ihrem Blick und schüttelte den Kopf, während Nami ihre und seine Jacke an die Garderobe hängte. “Sag bitte nichts. Ich weiß, dass eigentlich nur wir 12 miteinander feiern wollten, aber ich wollte sie gerne dabei haben, dass sie meine besten Freunde kennenlernt.”

“Deine besten Freunde?” Mimi sah den Jüngeren mit hochgezogenen Augenbrauen an. “Schließt das auch Kari mit ein?”

Ein Schatten huschte über das Gesicht des Blonden. “Kari?” fragte er nach und Mimi erkannte, wie Verständnis und danach gleich Unmut über T.K.s Gesicht huschte. “Wir reden nachher.” murmelte er und wand sich zu Nami um und legte ihr eine Hand auf den Rücken.

“Dann kommt.” murmelte Mimi und ging voraus ins Wohnzimmer.
 

T.K. folgte ihr mit Nami. Als sie ins Wohnzimmer kamen, suchte er erst nach einer bestimmten Person und das unabsichtlich, aber sie war immer die Erste gewesen, die er hatte sehen wollen und das hatte sich nicht geändert. Als sein Blick aus seinen blauen Augen in ihre braunen, weit aufgerissenen Augen fiel, biss er sich auf die Lippe. Und als er ihre mit Davis verschränkte Hand sah, wurde ihm schlecht.

“Hey Kleiner, da bist du ja endlich!” riss Matt ihn jedoch aus dem Blickkontakt und er wendete seinen Blick in dessen Richtung. Sein Bruder sah, wie auch Tai, aus der Küche heraus.

“Komm Ishida, wir sind fertig.” erklärte der Braunhaarige und trat hervor.

“Aber da stehen doch noch Sachen!” jammerte Joey aus der Küche heraus.

“Das kann man später noch in die Spülmaschine stellen.” stimmte Matt seinem besten Freund jedoch zu und warf sein Handtuch in die Küche zurück.

Auch Izzy kam aus der Küche und sah seine beste Freundin an. “Das stimmt Mimi. Es ist nicht mehr so viel.” erklärte er der Braunhaarigen, die ihren Freund zweifelnd ansah.
 

T.K. sah sich einen Moment um und griff dann nach Namis Arm um die Schwarzhaarige zu sich zu ziehen. “Es ist gut, wenn ihr alle gerade hier seid. Dann kann ich euch gleich Nami vorstellen, meine Freundin.”

Er legte einen Arm um deren Schultern und vermied jeden Blick in Karis Richtung. Dadurch entging ihm, wie diese geschockt nach Luft schnappte und ihre Hand an ihr Herz presste während sie mit der Anderen Davis fest drückte. Das war also der Grund dafür, dass er es beendet hatte. Nein, nicht das - sie, Nami. Als sich ein Arm um ihre Schultern legte, zuckte sie zusammen.

“Alles in Ordnung.” flüsterte Davis und zog sie an sich. Kari versteifte sich erst, ließ dann aber locker und drückte sich in Davis Arme, der sein Kinn auf ihrem Kopf abstützte. “Alles ist in Ordnung.” flüsterte er nochmal. Die Braunhaarige konnte nichts erwidern, sondern versuchte Tränen und ein Aufschluchzen zu vermeiden.
 

Und gerade in dem Moment sah T.K. zu Kari. Als er sie in Davis Armen sah, brach sein Herz wieder ein Stück mehr und ein Kloß bildete sich in seinem Hals.

“Kann ich kurz mit dir reden?” fragte Mimi in dem Moment und griff nach seinem Arm. T.K. nickte und drehte sich zu Nami um.

“Nami kann hier warten.” erklärte die Braunhaarige jedoch und zog den Jüngeren dann einfach mit sich mit.

Ohne ein weiteres Wort zog sie den Blonden in ein Zimmer und schloss die Türe hinter sich. T.K. sah sich um. Das schien wohl das Arbeitszimmer von Mimis Vater zu sein.
 

“Hast du sie noch alle? Sie einfach mitzubringen? Hierher? Wo Kari ist?” fuhr Mimi ihn an und T.K. drehte sich ruckartig zu der Braunhaarigen um.

“Du weißt es?”

Mimi machte bei seinem zornigen Blick einen Schritt rückwärts. “Ich…” murmelte sie, als sie sich an ihr Versprechen gegenüber Kari erinnerte, nicht mit dem Blonden zu reden.

“Sie hat es dir erzählt? Sie hatte nicht das Recht dazu…”

“Sie hat jedes Recht das sie möchte!” fiel Mimi ihm ins Wort. “Und dass du jetzt diese… dieses Mädchen mit hierher bringst ist ja wohl alles andere als in Ordnung!”

“Dieses Mädchen heißt Nami und sie ist meine Freundin! Gewöhne dich besser daran, denn ich werde sie zukünftig öfter mitbringen!” entgegnete T.K. scharf.

“Aber Kari…” murmelte Mimi.

“Es geht Kari nichts an, was zwischen mir und Nami ist. Und dich auch nicht Mimi Tachikawa! Also halte dich gefälligst aus allem raus. Das ist eine Sache die nur mich und Kari etwas betrifft. Und wehe, du erzählst nur etwas davon weiter! Und erst recht nicht Tai!”

Mimi schüttelte mit blassen Wangen ihren Kopf.

“Und wenn du nicht willst, dass ich wieder gehe, dann lass Nami und mich in Ruhe.” fügte der Jüngere noch hinzu. Mimi nickte langsam, woraufhin T.K. sich zur Türe umwand. “War es das? Wenn ja würde ich zurück ins Wohnzimmer gehen und mit euch zusammen Weihnachten feiern.”

Mimi nickte erneut und folgte dem Blonden dann. Das war keine gute Idee gewesen, wirklich nicht.
 

Statt irgendetwas gut zu machen, hatte sie Kari vermutlich nur noch mehr geschadet. Und diese Vermutung bestätigte sich ihr, als T.K. im Wohnzimmer auf Kari zuging und vor ihr stehen blieb.

“Wir müssen reden.” gab er von sich, woraufhin die Braunhaarige mit großen und ängstlichen Augen aufsahen. “Jetzt sofort.” fügte T.K. noch hinzu und unsicher erhob das Mädchen sich vom Sofa und folgte dem Blonden in den Flur.

Alle anderen sahen ihnen verwirrt hinterher. Was war mit den Beiden nur los?
 

Kari folgte dem Blonden unsicher, der sie nun ebenfalls in das Arbeitszimmer von Mimis Vater führte.

Kaum dass er die Türe hinter ihr schloss, griff er nach ihrem Arm um drehte sie zu sich herum. “Du hast mit Mimi darüber gesprochen!”

“Woher weißt du...?” Karis Augen weiteten sich ängstlich.

T.K. ließ ihren Arm los und ging ein paar Schritte weg. Er konnte ihr nicht so nahe sein, da es dann wieder anfing mit schmerzen. Also ließ er lieber seine Wut reden, diese war für ihn einfacher zu ertragen als den Schmerz, den die Braunhaarige ihm zufügte.

“Wir hatten miteinander ausgemacht, dass niemand und wirklich niemand über das Bescheid weiß, was zwischen uns ist… war.” T.K. schüttelte einen Moment seinen Kopf. War, das war das richtige Wort. Vergangenheit - zwischen ihm und Kari war nichts mehr. “Wenn Tai das erfährt bin ich am Arsch Kari!”

“Sie hatte mir versprochen mit niemanden darüber zu reden. Und sie...”

“Sie hat mich darauf angesprochen Kari! Vor Nami!”

Karis Augen weiteten sich und sie machte einen kleinen Schritt zurück. “Sie hat es versprochen…” murmelte sie.

“Dann erinnere sie besser nochmal an ihr Versprechen.” T.K. sah die Braunhaarige aus zusammengekniffenen Augen an und ging dann an ihr vorbei, um die Türe hinter ihr aufzureissen.

Er konnte nicht mehr mit ihr alleine in einem Zimmer sein. Trotz seiner Wut liebte er sie immer noch und wollte sie an sich ziehen und sie in seine Arme nehmen. Gerade wenn sie ihn mit so großen Augen ansah und er das Gefühl bekam, dass er sie trösten musste. Verärgert über sich selbst schüttelte er seinen Kopf und ging ins Wohnzimmer zurück, wo er von allen fragend angesehen wurde. Jedoch reagierte er auf keinen seiner Freunde sondern ging zu Nami, die erleichtert aufgesprungen war, als er ins Zimmer gekommen war.
 

Nach einigen Minuten kam auch Kari, die zum Sofa huschte und nach ihrer Handtasche griff.

“Ich muss gehen.” presste sie heraus und verschwand auch schon wieder im Flur.

“Was ist…?”

“Was hat sie denn?”

Alle sahen sich verwundert an und anschließend T.K., der seinen Blick schuldbewusst abwand. Die Mädchen und Tai sprangen alle auf.

“Ich sehe nach ihr.” erklärte Mimi und brachte alle, einschließlich ihres Freundes mit einem Blick dazu sich wieder zu setzen.
 

Im Flur zog Kari sich gerade ihre Stiefel an.

“Kari.” murmelte die Ältere.

“Du hättest nicht mit ihm reden dürfen. Du hast es mir versprochen!”

“Es tut mir leid Kari, ich wollte doch nur…”

“Es ist egal, auch wenn du mir helfen wolltest. Wenn Tai es rausbekommt, dann… Lass es einfach Mimi. Ich wünschte, dass ich nie mit dir darüber geredet hätte!”

“Aber Kari…”

“Bitte Mimi, lass es einfach. Wir kennen den Grund für alles jetzt ja. Es ist Nami. Sie ist der Grund wieso… wieso alles so schief ging.”

“Vielleicht ist sie ja auch nur… ein Ersatz für dich.”

“Lass es einfach Mimi! Hör auf irgendwelche Mutmaßungen anzustellen! Es ist vorbei! Alles ist vorbei!” Mit Tränen in den Augen stand die Jüngere vor ihrer Freundin, die schlucken musste.

“Kari?” sagte eine leise Stimme und beide Mädchen drehten sich erschrocken um.

“Wie lange stehst du da schon Davis?” fragte Kari mit brüchiger Stimme.

“Seit Mutmaßungen… Hör zu, ich bringe dich nach Hause.” Davis griff nun ebenfalls zu seiner Jacke.

“Das musst du nicht.” wiedersprach Kari.

“Ich weiß. Aber ich tue es trotzdem. Also diskutier gar nicht erst mit mir.”

Kari überlegte, ob sie noch etwas sagen sollte, ließ es dann aber bleiben. Sie wusste, dass Davis sich davon nicht abbringen ließ, das erkannte sie an seinem Blick. Und irgendwie freute sie sich darüber auch. Er war für sie da. Am Tag nachdem T.K. ihr einen Korb gegeben hatte, war er in der Schule schon für sie da gewesen und schrieb ihr auch immer kurze aufmunternde Nachrichten. Nicht dass diese besonders viel bringen würden, aber sie gaben ihr immer das Gefühl, dass sie nicht alleine war.
 

“In Ordnung.” murmelte sie.

Davis sah erstaunt auf. Er war fest davon ausgegangen, dass er noch mit der Braunhaarigen diskutieren musste. “Gut.” murmelte er dann nur und zog seine Jacke an. Er griff nach Karis Arm.

“Es tut mir wirklich leid Kari.” murmelte Mimi noch und sah ihre Freundin schuldbewusst an. Die winkte nur ab, ohne etwas zu erwidern.

“Bis bald.” verabschiedete sich Davis von der Älteren.

“Bis bald.” erwiderte diese leise und beobachtete dann, wie sich die Beiden auf den Weg machten. So hatte sie sich ihre gemeinsame Weihnachtsfeier nicht vorgestellt.

29. Dezember nachmittags

“Also ich nehme dich jetzt mit in die Digiwelt, Nami.” T.K. sah seine Freundin an, die ihren Kopf schüttelte.

“Ich kann immer noch nicht glauben, dass du eines dieser Kinder warst, die damals mit diesen Monsten gekämpft haben.”

“Das sind Digimon, Nami. Und dann wirst du gleich auch Patamon kennenlernen, meinen Partner und Freund.”

“Und wie kommen wir dort hin?”

T.K. lachte leise. “Jetzt sei doch nicht so ungeduldig.”

Er wand sich zu seinem Computer, der hochgefahren war. Er öffnete das Tor zu Digiwelt und klickte noch ein wenig herum. Sein Blick fiel auf das Foto, das er hinter seinen Bildschirm gestellt hatte, damit er es nicht ständig sehen musste. Kari hatte genau das gleiche Bild und es war, wie seines, immer auf seinem Nachtisch gestanden. Es war das Bild, das sie gemacht hatten, als er mit Kari in den USA gewesen war um Mimi zu besuchen.
 

Er schüttelte seinen Kopf. Er wollte nicht an die Braunhaarige denken. Das machte er sowieso viel zu oft.

“Komm Nami.” Er griff mit seiner rechten Hand nach dem Digivice, das auf seinem Schreibtisch lag und hielt die andere seiner Freundin entgegen, die von dieser zögerlich ergriffen wurde.

“Brauchen wir keine Jacke?” fragte sie nach.

T.K. lachte und schüttelte seinen Kopf. “Nein, brauchen wir nicht. Also los. Öffne dich Tor zur Digiwelt.”

Er hielt sein Digivice dem Computer entgegen und gleich wurde er auch schon mit seiner Freundin zusammen in den Computer gezogen.
 

Nami sah sich erstaunt um. Sie waren in einem Wald herausgekommen und hinter ihr stand ein Bildschirm.

“Wow.” murmelte sie und sah sich mit großen Augen um.

“Komm mit.” sagte T.K. und tippte ihr grinsend auf die Schulter. Er erinnerte sich, wie er das erste Mal hierher gekommen war. “Wir müssen Patamon suchen.” erklärte er und lief los.

Nami lief ihm hinterher und ergriff dann seine Hand, um ihre Finger mit seinen zu verflechten. T.K. zuckte einen Moment zusammen. So ganz hatte er sich noch nicht an das Mädchen gewöhnt. Und sie half ihm nur bedingt, nicht ständig an Kari zu denken.
 

Nami war nicht Kari, das war ihm klar. Aber er wünschte sich nunmal immer noch, dass nicht die Schwarzhaarige sondern Kari das Mädchen an seiner Seite war. Das Mädchen, mit dem er hier wäre, mit dem er lachte, dessen Hand er halten konnte und die er küssen könnte. Nicht Nami! Aber sie war nun seine Freundin. Dafür hatte er sich entschieden.
 

Manchmal überlegte er, ob es nicht die falsche Entscheidung gewesen war. Nami war schüchtern und sehr zurückhaltend. Immer wenn er Zeit mit ihr alleine verbrachte, zog sie sich zurück. Er durfte sie küssen und sie in den Arm nehmen, aber sobald er weitere Annährungsversuche machte, ging sie auf Abstand. Immerhin hatte er gestern seine Hände unter ihren Pullover schieben dürfen… für fünf Minuten oder so. Da war es mit Kari einfacher gewesen. Wenn sie Lust gehabt hatten, dann hatten sie einfach miteinander geschlafen. Und die letzten zwei Monate wegen der Wetten noch häufiger.
 

Unwirsch schnaubte T.K. auf. Schon wieder war er mit seinen Gedanken bei Kari.

“Keru?” fragte Nami leise. “Was ist los?”

Unsicher sah die Schwarzhaarige ihn an. So war sie auch immer, so extrem unsicher und schüchtern.

“Nichts.” erwiderte T.K. “Wir müssen da lang.” Er deutete mit seiner freien Hand in eine Richtung und nach ein paar Minuten hatten sie den Wald verlassen und vor ihnen lag eine große, hügelige Wiesenlandschaft.

“Wow.” brach es erneut aus Nami hervor und sie sah sich mit großen Augen um. “Das ist ja schön.” rief sie, als sie all die Blumen sah.

“Das stimmt.” T.K. musste lächeln, als er sie so sah. Kari hatte sich damals auch so sehr darüber gefreut. Erneut seufzte er auf. Schon wieder sie. Nein, sie gehörte nicht hierher! Nicht ins seine Gedanken. Er musste endlich Patamon finden.

Er lief weiter und zog Nami mit sich. Es ging einen Hügel hinunter, als er ein Stück weiter weg eine Bewegung sah. Er kniff seine Augen zusammen um besser sehen zu können. Gleich darauf erhellte ein Strahlen sein Gesicht. Er zog seine Hand aus Namis Griff und legte beide Hände als Trichter vor seinen Mund. “Patamon!” schrie er hinein.

Ein gutes Stück weiter hielt der orangene Ball, der in der Luft schwebte, plötzlich inne. Und dann zischte er los und wurde immer größer.
 

“T.K.! TK.!” piepste er und gleich darauf streckte der Blonde seine Arme aus und fing sein Digimon auf, dass heftig mit seinen Flügelchen geflattert hatte, um so schnell wie möglich zu seinem Freund zu kommen.

Beide lachten auf, als T.K. das Digimon durch die Luft schwenkte. Kurz darauf sah Patamon sich fragend um und sein Blick fiel auf Nami, die das Digimon mit großen Augen ansah.

“Was ist das denn?” fragte sie, woraufhin T.K. seine Augenbrauen zusammenzog.

“Nami, das hier ist Patamon. Ich hatte dir ja von ihm erzählt.”

“Aha.” erwiderte sie und sah immer noch mit großen Augen herüber.

“Patamon,” wand T.K. sich nun an seinen Partner, der aufgeflogen war und sich auf seinen gewohnten Platz auf T.K.s Kopf niedergelassen hatte. “Das ist Nami, meine Freundin.”

“Aha.” erwiderte auch Patamon und gleich darauf bemerkte der Blonde, wie das Digimon auf seinem Kopf anfing herumzutrippeln und in alle Richtungen spähte.

Er hob seine Hände um seinen Partner festzuhalten. “Was ist denn los Patamon?”

“Wo ist denn Kari? Ich sehe sie gar nicht.” wurde die Antwort gepiepst.

“Kari ist nicht hier.” antwortete T.K. missmutig.

“Aber ihr kommt immer gemeinsam. Also muss sie da sein!” erklärte Patamon überzeugt und fing wieder an herum zu trippeln.

“Hör auf Patamon. Kari wird mit mir nicht mehr hierher kommen, sondern ich bin mit Nami hier.” T.K. nahm das Digimon von seinem Kopf und sah es an.

Patamon drehte seinen Kopf zu Nami und sah dann wieder T.K. an. “Kari ist mir aber lieber. Ich will viel lieber, dass sie hier ist!”

“Patamon! So etwas sagt man nicht!” T.K. zog die Luft tief ein, während Nami ihn mit einem undefinierbaren Blick ansah.
 

In dem Moment raschelte das Gras und ein weiteres Digimon kam hervor gesprungen.

“Wie süß! Ein Kätzchen.” rief Nami erstaunt und ging in die Knie.

“Gatomon.” stellte T.K. erstaunt fest.

Gleich darauf huschte ein Schatten über sein Gesicht. Das war doch klar gewesen. Patamon und Gatomon waren immer zusammen. Genauso wie er und Kari früher. Früher - Vergangenheit.

“Ist Kari auch hier?” fragte Gatomon und sah aufgeregt an dem Blonden vorbei.

Der schüttelte seinen Kopf. “Nein. Ich bin mit meiner Freundin hier.”

Enttäuschung machte sich auf Gatomons Zügen breit. “Das ist schade.” murmelte das Digimon.

T.K. wand sich unterdessen an Nami. “Nami, darf ich vorstellen? Das ist Gatomon, Karis Digimonpartner.”

Die Schwarzhaarige sah ihn erstaunt an. “Kari ist auch eines dieser Kinder?”

“Ja, Kari ist wie ich ein Digiritter.”

“Oh, das ist aber ein süßes Digimon.”

Nami kniete sich zu dem Digimon hinunter und wollte es streicheln. Gatomon fauchte jedoch und wie bei einer richtigen Katze auf der Erde sträubte sich ihr Nackenfell.

“Ich mag sie nicht.” murmelte sie dann in Namis Richtung. Aus irgendeinem Grund war die Schwarzhaarige dem Digimon nicht angenehm.

Patamon nickte. “Ja.” murmelte es.

“Patamon! Gatomon!” T.K. sah die beiden Digimon an, die nun nebeneinander standen. “Seid nicht so unhöflich - das ist mehr als gemein!” rief er, während Nami geknickt aussah.
 

“Gatomon?” erklang in dem Moment ein Ruf und alles in T.K. versteifte sich, als er die Stimme erkannte. Was machte sie denn hier? Ruckartig drehte er sich herum, als oben am Hügel plötzlich Kari auftauchte, die ihn ungläubig ansah.

“Kari!” rief in dem Moment Gatomon und kam auf sie zugesprungen. Das Mädchen breitete ihre Arme aus und fing ihr Digimon auf, in dessen Fell sie ihr Gesicht vergrub.
 

In ihr kämpften ihren Gefühle. Sie wusste nicht, ob sie nun zu T.K. und Nami hinuntergehen sollte oder ob sie einfach wieder gehen konnte. Patamon nahm ihr diese Entscheidung mehr oder weniger ab.

“Da ist sie ja. Ich wusste doch, dass sie noch kommt!” piepste Patamon und flatterte der Braunhaarigen entgegen.

“Hallo Patamon.” begrüßte Kari das Digimon und lächelte es an.

Egal, wie es zwischen ihr und T.K. stand, Patamon war ihr Freund. Sie nahm es ebenfalls in den Arm. Während Patamon losplapperte, ging sie langsam mit den beiden Digimon im Arm auf T.K. und seine Freundin zu.

“Hallo Kari.” Nami lächelte das Mädchen an.

“Siehst du T.K.? Ich habe es doch gesagt. Kari ist da.” rief Patamon erneut laut und flatterte mit seinen Flügelchen, ohne wegzufliegen. Er blieb lieber in Karis Armen.

T.K. sah Kari an, ohne etwas zu sagen. Auch die Braunhaarige konnte ihren Blick nicht von ihm wenden.

Nami sah verwirrt zwischen den Beiden hin und her. Eifersucht überkam das Mädchen und sie griff nach T.K.s Arm. “Alles in Ordnung, Keru?”

T.K. zuckte zusammen, sah zu seiner Freundin hinunter und dann wieder zu der Braunhaarigen.

Auf Karis Gesicht spiegelte sich einen Moment Wut, bevor sie ihn gleichgültig ansah. “Keru?!” wiederholte sie leise.

Der Blonde sah sie verwundert an. Warum war sie wütend?
 

“Gatomon!” schrie in dem Moment eine schrille Stimme und der Blonde sah missmutig zum Hügel auf, wo in dem Moment Veemon auftauchte. “Da ist sie!” schrie das Digimon über seine Schulter nach hinten.

T.K. knirschte mit seinen Zähnen. Wenn das blaue Digimon hier war, dann war auch...

“Du hast Gatomon gefunden?” rief Davis, der in dem Moment neben seinem Partner auftauchte. “Oh, hallo T.K., Nami.” meinte er dann und hob seine Hand.
 

T.K. hob seine Hand und winkte dem Braunhaarigen einen Moment zu, bevor er sich an Kari wand. “Ihr seid also gemeinsam hier.”

Kari sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. Was sollte diese Frage denn? Und sein Tonfall erst. Er hatte eine Freundin! Er hatte also kein Recht, irgendwie eifersüchtig zu sein. “Natürlich. Immerhin sollten wir nie alleine in die Digiwelt gehen. Und Davis ist nunmal ein guter Freund!”

Erneut knirschte der Blonde mit seinen Zähnen und zog seine Augenbrauen zusammen. Musste sie ihm jetzt unter die Nase reiben, dass Davis ihr Freund war?

“Hika…” brachte er hervor.
 

Noch bevor er weiterreden konnte, hob Kari die Hand vor sein Gesicht. “Hikari! Oder von mir aus auch Kari! Aber nicht Hika. Der Einzige, der mich so nennen durfte, war mein bester Freund!”

Wortlos starrten die Beiden sich an. Das war es jetzt also wirklich gewesen. Mit diesem Satz hatte Kari die Freundschaft zwischen ihnen endgültig beendet.

“Keru?” rief in dem Moment Nami, woraufhin Kari bitter auflachte.

“Da, deine neue beste Freundin ruft dich. Die scheint ja auch alles in einem zu sein! Beste Freundin und Frau für die Horizontale… oder wie auch immer du Sex mit ihr hast!”

Patamon und Gatomon sahen sich in Karis Armen mit großen Augen an.

“Kari!” presste T.K. hervor und drehte sich zu Nami um, in der Hoffnung, dass diese nicht gehört hatte, was die Braunhaarige gesagt hatte. Nami war aber einige Schritte weitergegangen und sah sich um. Der Blonde griff nach Karis Arm und zog sie noch ein Stück weg. Dabei löste die Braunhaarige ihren Griff und ließ Gatomon und Patamon zu Boden.
 

“Was soll das?” herrschte T.K. seine ehemalige beste Freundin an.

“Das soll nichts.” erwiderte Kari und riss ihren Arm aus T.K.s Griff, während Tränen in ihren Augen zu brennen begannen.

“Das war wirklich unter der Gürtellinie. Nami ist meine Freundin! Und es geht dich sicher nichts an, ob und wie ich Sex mit ihr habe.”

“Da hast du recht. Es geht mich nichts an. Tut mir leid, dass ich etwas gesagt habe. Ich gehe jetzt besser. Davis wartete immerhin auf mich.” Kari drehte sich herum und machte, dass sie wegkam. Die Tränen begannen zu fließen und sie drehte sich nicht mehr um, so dass der Blonde es nicht sehen konnte. Er durfte es nicht sehen!
 

“Kari, warte auf mich.” rief Gatomon. Das Digimon sah T.K. noch einen Moment an und rannte seiner Partnerin dann hinterher.

Patamon sah von T.K. zu Kari und Gatomon. Es erhob sich leicht in die Luft und wollte den Beiden hinterher flattern.

“Patamon!” gab T.K. scharf von sich.

“Aber....” piepste das Digimon und sah Kari und Gatomon hinterher. “Ich mag Kari lieber als deine Freundin.” erklärte es dann.

“Du bist mein Partner! Also bleibst du gefälligst bei mir. Kari hat Davis und Gatomon damit Veemon. Sie brauchen dich nicht!”

Patamon sah den Blonden mit großen Augen an, in denen Tränen zu schimmern begannen. “Natürlich brauchen sie mich.” piepste es verletzt.

T.K. schüttelte seinen Kopf. “Das denkst du. Du denkst, dass du alles für den Anderen bist. Alles, sowohl der beste Freund, als auch die Person, die sie am Meisten auf der Welt liebt… Und dann… dann wirst du plötzlich ausgetauscht! Weil der Andere eben doch nicht so empfindest, wie du denkst!” presste er hervor.

“Nicht Gatomon! Und Kari sicher auch nicht.” erwiderte Patamon heftig.

“So ist es aber.” schrie T.K. schon fast, woraufhin die Tränen in Patamons Augen noch mehr wurden.

“Du bist gemein. Ich will nicht bei dir bleiben.” piepste Patamon plötzlich und flatterte schnell Kari und Gatomon hinterher.
 

T.K. wand seinen Blick entsetzt zu Kari. Diese war bei Davis angekommen. Der Braunhaarige stand vor dem Mädchen und hatte beide Hände an ihren Wangen liegen. Als er an Kari vorbei sah, blickte er T.K. wütend an. Und als er Patamon auf sich zufliegen sah, sagte er erstaunt etwas zu Kari. Was, konnte T.K. von seinem Standort allerdings nicht hören. Die Braunhaarige drehte sich herum und fing Patamon auf, der sich in ihre Arme stürzte. Gleich darauf sah sie ebenfalls wütend zu T.K. herunter. Dieser sah erstaunt Tränenreste in ihrem Gesicht glitzern. Hatte Davis ihr gerade eben etwa Tränen aus dem Gesicht gewischt? Hatte sie geweint? Seinetwegen? Er machte ein paar Schritte auf sie zu. Doch im gleichen Moment drehten Kari und Davis sich um und gingen mit Gatomon, Veemon und Patamon davon.
 

“Keru?” fragte Nami in dem Moment hinter ihm und T.K. drehte sich zu ihr herum.

“Nenn mich nicht Keru! Entweder T.K. oder von mir aus auch Takeru, aber nicht Keru.” Er hatte dass in so einem scharfen Tonfall hervorgebracht, dass Nami ihn mit großen Augen ansah, in denen Unsicherheit stand. “Bitte.” fügte er noch hinzu, um das Ganze etwas abzumildern. Er hatte sie nicht anfahren wollen.
 

“In Ordnung, Takeru.” erwiderte Nami nun wieder lächelnd und sprach seinen Namen probeweise aus, um sich seinen Klang anzuhören.

T.K. lächelte kurz zurück und sah dann wieder mir verletzten Gefühlen in die Richtung, in die Kari davon gegangen war.

31. Dezember nachts/01. Januar frühmorgens

“Was ist eigentlich mit Kari los? Warum feiert sie nicht einfach mit uns sondern steht nur da in der Ecke rum?” Yolei blies ihre Wangen auf und lies die Luft dann mit einem leisen Pfeifen wieder entweichen, während sie ihren Blick auf ihre beste Freundin gerichtet hatte, die in einer anderen Ecke von Matts Proberaum stand, wo sie zusammen Silvester feierten.

Sora zuckte mit ihren Schultern und wieder sahen die Beiden Mimi an, die seufzend zu Kari und anschließend zu ihren Freundinnen blickte.

“Ich habe ihr versprochen, dass ich nichts sagen werde. Und daran will ich mich halten.”

Yolei zog ihre Augenbrauen zusammen. “Es hat auf jeden Fall mit T.K. zu tun.”

Die Lilahaarige hatte ihren Blick fest auf die Braunhaarige vor sich gerichtet.
 

Diese zuckte leicht zusammen und kurz huschte ein Ausdruck der Zustimmung über ihr Gesicht, ehe sie sich wieder unter Kontrolle hatte.

“Also doch.” murmelte Sora. “Ist es dieses Mal wirklich so schlimm? Das letzte Mal haben sie es ja wieder hinbekommen, aber dieses Mal scheint es heftiger zu sein.” erinnerte die Rothaarige sich an die Zeit, in der Kari und T.K. nicht miteinander geredet hatten.

Mimi seufzte. “Es ist schlimmer. Ich weiß auch nicht, wie sie das wieder hinbekommen wollen. Aber mehr kann ich dazu nicht sagen, wirklich nicht.”

Yolei nickte unternehmenslustig. “Das bekommen wir schon hin. Wir bringen die Beiden einfach dazu, dass sie miteinander reden!”

Sora nickte nachdenklich, während Mimi wie wild mit ihren Händen fuchtelte. “Auf keinen Fall! Lass sie in Ruhe, du machst es nur noch schlimmer. Lass erstmal Zeit vergehen und dann werden wir weitersehen. Bitte.”

Yolei und Sora sahen die Braunhaarige erstaunt an. Es musste wirklich etwas ernstes sein, denn normalerweise war Mimi diejenige, die sich in die meisten Beziehungen einmischte.

“Wirklich.” fügte sie noch hinzu und sah Yolei und Sora ernst an.

Die nickten zögerlich. Mimi ließ jedoch erst locker, als sie es ihr auch versprochen hatten.
 

“Hey.”

Kari zuckte zusammen, als neben ihr plötzlich eine Stimme erklang. Sie drehte sich herum und sah Davis an, der sie anlächelte.

“Hier, ich habe dir was zum Trinken mitgebracht.” Der Braunhaarige hielt dem Mädchen ein Glas mit einer hellrosa Flüssigkeit entgegen. “Das ist ein Erdbeercolada. Den habe ich vorne bei der Bar geholt.” Er deutete auf die Bar, die Matts Bandkollegen aus ein paar Brettern zusammengebaut hatten. “Es ist auch nicht viel Alkohol drinnen. Aber ich dachte, dass du zumindest ein klein wenig vertragen könntest.”

Kari sah mit großen Augen auf den Cocktail. Das letzte Mal, als sie hier Alkohol getrunken hatte, war sie anschließend mit T.K. im Bett gelandet.
 

Davis seufzte auf, als ein Schatten über Karis Gesicht glitt. “Jetzt hör auf an ihn zu denken! Er kommt heute nicht. Und ich finde, dass du dir nicht alles von ihm versauen lassen darfst!”

Das Mädchen sah überrascht auf, als Davis die Worte scharf hervorstieß. “Aber…” murmelte sie.

“Nein, kein Aber. Er versaut dir alles! Und das, obwohl er nicht einmal hier ist. Ich weiß nicht, wie er das schafft, aber es ist denjenigen gegenüber, die mit dir feiern und Spaß haben wollen, nicht fair!”

Kari zuckte erneut zusammen. “Bist du böse mit mir?” fragte sie leise.

Nun sah Davis sie überrascht an. “Böse? Dir? Auf keinen Fall. Wenn ich auf jemanden böse sein sollte, dann doch auf ihn. Er ist ein Idiot, wenn er dich gehen lässt und stattdessen mit jemanden wie ihr zusammen ist. Nein, dir wäre ich nicht böse, niemals. Und jetzt tue mir einen Gefallen, nur für mich.”

Kari sah ihn fragend an.

Davis grinste sie breit an. “Feier mit mir ins neue Jahr. Denn das wird gut werden.”

Einen Moment zögerte das Mädchen. Dann nickte sie. Davis hatte es verdient, Spaß zu haben. Immerhin war er die letzten Tage ständig für sie da gewesen und das, obwohl sie ihm das Herz gebrochen hatte.

“In Ordnung.” sagte sie daher, von sich selbst überrascht und griff nach dem Cocktail in Davis Hand. “Aber das hier,” sie hob das Glas an, “bleibt mein Einziger.”
 

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T.K. seufzte auf und sah erneut auf sein Handy. Erst 21.45 Uhr. Bis Mitternacht dauerte es noch so lange. Er sah sich um. Nami und ihre Freunde waren zwar alle recht nett, aber es war auch furchtbar langweilig. Sie feierten mit zwei von Namis Freundinnen und deren Freunden. Sie spielten bereits seit einiger Zeit Gemeinschaftsspiele und würden das vermutlich auch noch bis Mitternacht machen. Erneut schweifte sein Blick auf sein Handy, das er unter dem Tisch liegen hatte, um den sie alle herum saßen. 21.47 Uhr. Das würde wirklich noch eine lange Nacht werden. Wieder dachte er neidisch an seine besten Freunde, die in Matts Proberaum der Teenage Werwolves feierten, zusammen mit anderen Freunden und Fans der Band. Er beneidete sie, denn sie würden sicher viel mehr Spaß haben als er hier. Sie würden miteinander reden, lachen, Spaß haben. Kurz erhellte sich sein Gesichtsausdruck. Und Kari hätte ihn schon längst zum Tanzen auf die Tanzfläche gezogen. Er grinste. Und er würde sie in ein Nebenzimmer ziehen um sie zu küssen und wer weiß, was sie sonst noch so machen würden. Im gleichen Moment verfinsterte sich sein Gesichtsausdruck wieder. Das würde sie jetzt vermutlich auch machen. Mit ihrem Freund. Mit Davis!
 

“Takeru?” riss Nami ihn plötzlich aus seinen Gedanken, in dem sie ihre Hand auf seinen Oberschenkel legte und sich zu ihm beugte. “Du bist dran.” meinte sie dann lächelnd und deutete auf das Spielbrett auf dem Tisch vor sich.

“Oh, danke.” murmelte T.K. und zwang sich, seine verkrampften Fäuste zu lösen, die er bei dem Gedanken an seine Hika und Davis geballt hatte. Nein, nicht seine Hika! Davis, sie gehörte zu Davis.
 

Als Nami sich nach seinem Zug zu ihm beugte und ihn auf den Mund küssen wollte, drehte er sich leicht zur Seite, so dass sie nur seine Wange erwischte. Er streichelte ihr sanft über die Wange und lächelte sie an, um ihr das Gefühl zu geben, als sei das nicht absichtlich gewesen. Sie erwiderte das Lächeln nach einem Moment und kuschelte sich dann an ihn. Der Blonde legte einen Arm um das Mädchen und wünschte sich wieder, dass es ein Anderes wäre, das an seiner Seite war.
 

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“Sie lacht.” stellte Sora überrascht fest, als sie sich zu ihrer besten Freundin stellte.

“Wen meinst du?” Mimi drehte sich fragend zu der Rothaarigen um.

“Da.” Sora deutete auf Kari, die zusammen mit Davis auf der Tanzfläche war.

Mimi sah mit großen Augen zu dem Paar, das gemeinsam tanzte. Während Kari eine wirklich gute Figur machte, hampelte Davis eher herum, aber er gab sich Mühe. Und Kari musste immer wieder auflachen.

“Er scheint ihr wirklich gut zu tun.” stellte sie erstaunt fest.

“Erstaunlicherweise ja.” stimmte Sora mit ein.

Der Braunhaarige hatte geschafft, was keiner von ihnen die letzten Tage geschafft hatte. Kari ein wenig aufzumuntern.
 

Kari lachte erneut, als Davis ihr wieder auf den Fuß trat.

Der sah sie erschrocken an. “Entschuldige bitte.” stammelte er.

“Schon okay. Lass uns einfach weiter tanzen. Und du tanzt am Besten da in der Ecke, weit genug von meinen Füßen entfernt.”

Das Mädchen deutete auf die andere Seite des Zimmers. Davis verdrehte erst seine Augen, grinste dann aber auch. In dem Moment setzte ein langsameres Lied an und er zog Kari kurzerhand in seine Arme. Erst versteifte diese sich, ließ dann aber locker und sank leicht gegen den Jungen.

“Du lachst, das finde ich sehr gut. Lass uns einfach bis ins neue Jahr hinein Spaß haben. Ich bin froh, dass du hier bist.” murmelte er in ihr Haar. Kari war nochmals einen Moment wie erstarrt, bis Davis noch hinzufügte. “Wir sind Freunde Kari, nicht mehr.”

Sie nickte und schlang dann ihre Arme um seinen Nacken. “Das stimmt. Danke, dass du für mich da bist. Du bist wirklich ein toller Freund.” erwiderte sie und sah dem Jungen fest in die Augen, der daraufhin rot anlief.

Kari lächelte ihn an und lehnte sich dann mit geschlossenen Augen gegen ihn, während sie zu dem Lied tanzten. Sie seufzte unhörbar auf. T.K. war größer als Davis. Sie hätte jetzt problemlos ihren Kopf an die Schulter des Blonden legen können, etwas, das bei Davis nicht ging. Was der Blonde jetzt wohl machte? Wenn er hier wäre mit ihr, dann hätte sie sich mit ihm weggeschlichen und würde ihm näher sein, als nur zusammen zu tanzen. Aber er war nicht hier. Er war bei ihr… bei Nami. Tränen traten plötzlich in Karis Augen und sie schluchzte leise auf. Sofort packte Davis sie bei ihren Oberarmen und schob sie ein Stück von sich weg.

“Hör auf damit Hikari! Du wirst jetzt nicht an ihn denken und uns den Abend versauen. Wir beide haben jetzt Spaß!” sagte er hart und sah ihr unerbittlich in die Augen.

Nach kurzer Zeit nickte die Braunhaarige.

“Gut, dann gehen wir jetzt noch einen trinken! Und das entscheide ich so! Keine Diskusion! Ich meine außerdem, dass du es mir schuldig bist. Immerhin hast du an einen Anderen gedacht, während du mit mir getanzt hast. Hallo?” Davis winkte theatralisch mit seinen Händen. “Du hast mit mir getanzt! Dem tollen und einzigartigen Daisuke Motomiya. Da kannst du doch nicht an einen Anderen denken!”

Kari musste kichern und Davis sah sie erleichtert an. Er war froh über dieses Lachen, denn er hasste es, sie so fertig zu sehen.

“Also komm.” sagte er und hob ihr eine Hand entgegen, die Kari nach einem kurzen Zögern ergriff.
 

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“Das hat Spaß gemacht, oder?” fragte Nami und sah T.K. mit leuchtenden Augen an, als sie in ihrem Zimmer standen. Es war gerade mal 2 Uhr morgens.

T.K. nickte. “Hat es.” sagte er, auch wenn er es nicht so empfand. Er wusste, dass seine Freunde immer noch feierten. Dass er auch noch feiern würde, wenn er bei ihnen wäre. War er aber nunmal nicht. “Soll ich wirklich hierbleiben?” fragte er nochmal leise nach.

Nami lief rot an und nickte dann schüchtern. “Ja, bitte.” murmelte sie und sah den Blonden unsicher an. Dann machte sie einen Schritt auf ihn zu, schlang ihre Arme um seinen Nacken und drückte ihre Lippen auf seine.

T.K. war einen Moment überrumpelt, hatte sich aber schnell wieder gefangen und erwiderte Namis Kuss mit aller Heftigkeit. Ihre Hände glitten leicht unter sein T-Shirt und streichelten über seinen Rücken. Daraufhin zog der Blonde sie noch enger an sich. Er schmeckte den Alkohol, den das Mädchen getrunken hatte. Vermutlich war das auch der Grund für ihre forsche Herangehensweise, denn normalerweise war sie nicht so. Sie war recht verklemmt, was dieses Thema anging. Daher ging er nun voll darauf ein.

T.K. griff nach ihrem Pullover und zog in ihrer kurzerhand über den Kopf. Doch noch bevor Nami darauf reagieren konnte, zog er sein eigenes Oberteil über den Kopf und warf es auch zu Boden, ehe er die Schwarzhaarige zu ihrem Bett drängte und sie mit sich hinunterzog. Er küsste sie wieder und ließ seine Lippen über ihren Hals und ihr Schlüsselbein gleiten. Nami unter ihm bäumte sich leise stöhnend auf. Ihre Hände wanderten zögerlich auf seinen Rücken, während T.K. seine über ihren Körper wandern ließ. Irgendwann griff er nach ihrer Jeanshose, öffnete diese und zog sie ihre Beine hinunter. Seine eigene landete gleich nach Namis auf dem Boden. Erneut suchte er mit seinen Lippen ihre und verwickelte sie in einen tiefen Zungenkuss. Seine Hände wanderten unter ihr Top und hoch zu ihren Brüsten. Endlich würde er mit ihr schlafen können. Er konnte es nicht erwarten, endlich wieder Sex zu haben. Natürlich hätte er ihn um einiges lieber mit Kari, aber das ging nunmal nicht mehr. Aber mit Nami wäre es sicher auch gut.

Er wollte einfach den Stress abbauen, die Gefühle, die ihn schon Wochen fertig machten. Und er wollte sich von Kari ablenken, um die sich seine Gedanken ständig drehten. Auch jetzt in diesem Moment. Wenn er mit Nami schlafen würde, würde dies sicher Kari aus seinen Gedanken verdrängen!
 

Gerade als mit seinen Händen ihre Brüste erreichte, seine Erektion an die Stelle zwischen Namis Beinen drückte und laut aufstöhnte, hob Nami ihre Hände an seine Brust.

“Nicht!”

T.K. hielt wie angewurzelt in seinen Bewegungen inne. “Was?” brachte er hervor.

Nami schob ihn von sich und zog ihre Bettdecke über ihren Körper. Der Blonde sah sie fassungslos an. “Bitte noch nicht Takeru. Ich will, dass wir uns Zeit damit lassen. Findest du nicht auch, dass wir nichts überstürzen sollten? Wir sind noch keine zwei Wochen zusammen.” erklärte sie.

T.K. ließ sich aufstöhnend auf den Rücken fallen. Sofort kam Nami zu ihm und kuschelte sich an seine Brust.

“Lass uns doch einfach nur kuscheln und uns küssen. Das ist doch auch schön.” fügte sie hinzu.

T.K. hob seine Augenbrauen. War das wirklich ihr ernst? Er hatte keine Lust auf kuscheln! Er wollte Sex, nichts anderes. Er wollte sich von Kari ablenken, deren Bilder vor seinem Auge hin und her gesprungen waren, als er Nami geküsst und berührt hatte. Und diese Bilder hatten seine Erregung noch mehr gesteigert.

“Lass uns einfach schlafen.” murmelte er und stieg über die Schwarzhaarige hinweg aus dem Bett hinaus.
 

Als T.K. und Nami später gemeinsam im Bett lagen, rutschte Nami näher an den Blonden heran. “Takeru?” fragte sie leise.

“Hmm?” brummelte dieser.

“Bist du… bist du böse mit mir?” fragte das Mädchen eingeschüchtert.

“Wie kommst du denn darauf?” erwiderte der Blonde nach ein paar Minuten.

“Naja, weil ich nicht… weil ich noch nicht wollte…” murmelte sie leise.

“Passt schon. Lass uns jetzt schlafen, ich bin wirklich müde. Du sicher auch.” erwiderte T.K.

Nami versuchte im Dunkeln ihren Freund zu erkennen. Sie spürte, dass er unzufrieden war. Aber vielleicht lag es ja wirklich daran, dass er müde war.

“Ja, lass uns schlafen.” erwiderte sie daher und schmiegte sich kurzerhand an den Blonden. “Gute Nacht Takeru.” sagte sie, hob ihren Kopf nochmals und küsste ihn auf den Mund.
 

Der Blonde erwiderte den Kuss halbherzig und ließ sich dann ins Bett zurück sinken. Heute vermisste er Kari mehr als sonst. Er wollte sie zurück. Er schüttelte leicht seinen Kopf. Er konnte sie nicht zurück bekommen! Sie hatte ihm nie gehört. Sie war seine beste Freundin - gewesen - Vergangenheit. Sie hatte Sex mit ihm gehabt, ohne besonderen Hintergrund, ohne besondere Gefühle. Und trotzdem war sie alles für ihn, immer noch - Gegenwart. Langsam sammelten sich Tränen in seinen Augenwinkeln, die hinunterliefen, während er auf dem Rücken lag und im Dunkeln an die Decke sah. Und während seine Freundin dicht an ihn gedrängt einschlief, vermisste er das Mädchen, das er mehr liebte, als er je gedacht hätte.

17. Februar nachmittags/ 17. März nachmittags

“Ich warte schon ewig auf euch!”

Die Ankömmlinge wurden mit zusammengezogenen Augenbrauen, Falten auf der Stirn und blitzenden Augen angesehen.

“Entschuldige, aber du kannst dir ja sicher denken, wer schuld ist.” kam die Erwiderung.

“Alter! Was willst du denn?” ertönte sofort die Gegenentgegnung.

“Entschuldige bitte Mimi, dass wir so lange gebraucht haben. Aber du wirst nie glauben, warum Tai dieses Mal an der Verspätung schuld ist!” Sora drückte ihre beste Freundin und ließ sich dann auf den Platz neben der Braunhaarigen sinken.

Diese sah immer noch ihren Freund mit hochgezogenen Augenbrauen an. Dieser beugte sich endlich zu ihr, um ihr einen liebevollen Kuss auf die zusammengepressten Lippen zu drücken.
 

Die beiden Pärchen hatten sich heute miteinander verabredet. Die nächsten Wochen würde es durch die Abschlussprüfungen sehr anstrengend für Tai, Matt und Sora werden, so dass sie ihre freie Zeit vorher noch ausnutzen wollten. Und da die drei Abschlussschüler heute gemeinsam bei einer Studentenmesse gewesen waren, hatten sie sich mit Mimi in einem Café verabredet.

Und die Braunhaarige, die auch schon zu spät drangewesen war, hatte noch eine Viertelstunde warten müssen. Nun sah sie ihren Freund mit zusammengekniffenen Augen an. Bei dessen liebevollem Lächeln konnte sie ihm allerdings nicht lange böse bleiben sondern musste ebenfalls lächeln und griff nach seiner Hand, als diese sich sanft auf ihren Oberschenkel schob. “Also, was war der Grund?” Fragend sah sie von Sora neben sich zu Matt, der sich ihr gegenüber an den runden Tisch gesetzt hatte.
 

Der Blonde grinste breit und wollte gerade eben ansetzen, als die Bedienung auftauchte und nach ihrer Bestellung fragte. Kaum war diese wieder weg, konnte Matt endlich herausrücken, was gewesen war.

“Du weißt ja, dass wir da waren, um uns über die verschiedenen Studiengänge zu informieren.”

Mimi nickte und musste grinsen. Sie hatte heute ziemlich lange Schule gehabt und Izzy daher auch. Dabei hatte der Rothaarige unbedingt mitwollen, um sich schonmal umzusehen, auch wenn er wie sie erst nächstes Jahr seinen Abschluss machte. Er war sich aber schon sehr sicher, dass er irgendwas mit Computern machen wollte.

Mimi seufzte auf. Izzy hatte zumindest schon eine Idee, was er machen wollte, sie wusste noch gar nichts. Zum Glück hatte sie noch Zeit.
 

“Also, was hat er angestellt?” richtete sie neugierig an den Blonden.

Sofort wurde ihr Oberschenkel gedrückt. “Was soll das denn heißen?” Tai sah sie mit großen Augen an.

Mimi schmunzelte. “Na dass wir dich alle kennen.”

Sora kicherte leise neben ihr. “Sie hat nunmal recht, Tai.”

Der Braunhaarige plusterte beleidigt seine Backen auf, zog seine Hand aber nicht von Mimis Oberschenkel. Mimi schmunzelte auch und sah dann sofort den Blonden wieder erwartungsvoll an.
 

Der grinste immer noch breit. “Wir haben uns auf der Studienmesse getrennt, da jeder von uns unterschiedliche Dinge ansehen wollte. Und während Sora und ich uns umgesehen haben, ist Tai auf und davon in Richtung der ganzen Sportstände. Wir wollten uns gegen später wieder treffen und hatten eine Uhrzeit miteinander ausgemacht. Und er ist einfach nicht aufgetaucht. Wir hatten uns dann gedacht,” Matt warf einen Blick zu Sora, die ihr Grinsen auch nicht unterdrücken konnte, “dass er beim Essen ist. Also sind wir in Richtung der Essensstände gegangen. Aber Fehlanzeige! Auch dort war Herr Yagami nicht aufzufinden. Also sind wir in Richtung der Sportstände. Nichts! Wir haben dann gefragt, ob jemand ihn gesehen hat.”

“Vorallem haben wir bei den Fußballsachen nachgefragt. Und sind wir mal ehrlich, mit Tais Wuschelkopf sollte man sich ja an ihn erinnern. Aber auch hier Fehlanzeige. Niemand konnte sich an ihn erinnern. Er war gar nicht dort!” fügte Sora nun hinzu.

Matt nickte. “Ja, also haben wir weiter gesucht. Irgendwann haben wir dann jemanden gefunden, der meinte, dass er jemanden gesehen hat, auf den unsere Beschreibung zutrifft. Und derjenige hatte recht, es hat sich tatsächlich um unseren Freund gehandelt.”

Matt schlug dem Braunhaarigen auf die Schulter, der missmutig sein Gesicht verzog.

“Jaja, mach dich halt lustig über mich.” grummelte er und zog nun doch seine Hand von Mimis Oberschenkel, um seine Arme vor seinem Oberkörper zu verschränken.
 

“Und wo war er jetzt?” frage Mimi ungeduldig. Sie wollte endlich wissen, was ihr Freund angestellt hatte.

Das Grinsen auf Soras und Matts Gesichtern vertiefte sich, während der Braunhaarige immer missmutiger drein sah.

“Jetzt sagt es ihr endlich, dass wir mit dieser Farce aufhören können.” knurrte er, was ihm einen verwunderten Blick von seiner Freundin einbrachte.

“Na gut.” Matt faltete seine Hände vor seinem Gesicht und stellte die Ellenbogen vor sich auf den Tisch, ohne den Blickkontakt zu Mimi zu unterbrechen.“Wir haben ihn aus einem Vortrag geholt. In Politikwissenschaften!”

Sora kicherte und Mimi hob grinsend ihre Augenbrauen. “Echt jetzt?” wendete sie sich an ihren Freund.

Der rollte mit seinen Augen. “Ja und? Was soll daran so schlimm sein?”

“Außer dass es sich um dich handelt?” erwiderte Matt.

“Und du Gemeinschaftskunde in der Schule hasst?” fügte Sora hinzu.

“Und dass es eben du bist?” musste auch Mimi nochmals Matts Frage bringen.

Tai sah zwischen seinen Freunden hin und her, bis er beleidigt auf dem Stuhl nach hinten rutschte. “Lasst mich doch. Es war interessant.”

Nun hob Mimi verwundert ihre Augenbrauen und gerade als sie ansetzten wollte, tauchte die Kellnerin mit der Bestellung auf. Tai und Matt bekamen eine Tasse Kaffee vor sich gestellt, während Mimi und Sora jeweils einen Latte Macchiato hingestellt bekamen. Und Tai bekam noch ein riesiges Stück Schokoladentorte, woraufhin seine Augen zu leuchten begannen.

“Viel besser als Rote Beete-Schokoladen Muffins.” murmelte er.

“Wie kommst du denn jetzt darauf?” fragte Matt und verzog angewidert sein Gesicht.

Tai sah auf. “Back ich dir zum Geburtstag. Nach einem Familienrezept meiner Mutter!”

“Ne danke, also darauf verzichte ich.” winkte Matt ab, der auch schon oft genug bei Yagamis zum Essen war.
 

“Jetzt aber Tai.” Mimi beugte sich zu ihrem Freund, als der sich gerade ein großes Stück Schokoladentorte in den Mund schob.

“Wasch?” brachte er aus seinem vollen Mund hervor.

Mimi schüttelte missmutig ihren Kopf. “Schluck erstmal runter und dann sag mir, warum ausgerechnet du Politikwissenschaften interessant findest.”

Tai zog nun auch seine Augenbrauen missmutig zusammen. Seine, durch die Schokoladentorte verursachte, gute Laune fiel in sich zusammen und er war wieder genervt. Was wollten die Alle eigentlich von ihm? War es wirklich so undenkbar, dass er sich auch für etwas anderes als Fußball und Sport interessierte? Missmutig begann er in seiner Torte herumzustochern, auf die er plötzlich keinen Appetit mehr hatte.

“Willst du denn noch wissen, wie er überhaupt dahin gekommen ist?” warf Sora in dem Moment ein und prompt sah Mimi ihre beste Freundin an.

“Natürlich? Wie?”

Sora und Matt lachten, während Tai weiterhin in seiner Torte herumstocherte.

“Er hat rechts und links verwechselt. Es gab einen Vortrag der Sportuni und er wollte dorthin. Und anstatt nach rechts ist er nach links gelaufen. Und er hat natürlich nicht auf die Zimmernummer geachtet. Und dann saß er wohl plötzlich im falschen Vortrag. Nur was uns verwundert,” der Blonde und die Rothaarige wechselten einen kurzen Blick und dann sah Sora ihre Freundin wieder an. “Weshalb er da drinnen geblieben ist und sich, waren es drei oder vier Vorträge? Auf jeden Fall hat er alle angehört.”

“Und als wir ihn endlich gefunden haben, war er auf seinem Stuhl wie festgewachsen. Wir mussten den Vortrag mit ihm bis zum Ende anhören. Deshalb sind wir auch zu spät dran gewesen.” erklärte Matt noch.
 

Mimi sah ihren Freund fragend an. “Tai? Was hat dich denn da geritten?”

Der Braunhaarige sah auf und kam sich plötzlich blöd vor, seine ganze Idee war vermutlich idiotisch. Und ihm war klar, weshalb seine Freunde ihn so komisch musterten.

“Schatz?” fragte Mimi jetzt und griff nach seiner Hand auf dem Tisch.

Mimi hatte seine Stimmung gemerkt und auch die anderen Beiden wurden still, als sie Tais Niedergeschlagenheit bemerkten. Ihnen war bisher nicht aufgefallen, dass den Braunhaarigen etwas beschäftigte.
 

“Es war einfach eine blöde Idee.” murmelte er.

“Sag sie uns doch einfach und lass uns selber darüber urteilen, ob wir sie blöd finden.” erklärte Sora und sah den Braunhaarigen ernst an.

Dieser hob seinen Kopf und erwiderte ihren Blick, bevor er seinen wieder abwand. “Naja, ich bin in einen Vortrag über Botschafter hineingeplatzt und wollte gerade wieder abhauen, als sie erzählt haben, dass Botschafter dafür da sind, die Kommunikation zwischen verschiedenen Ländern zu unterstützen und da musste ich an die Digiwelt denken. Und daran, ob es nicht Sinn machen würde, dass es einen Botschafter zwischen der Digiwelt und unserer gibt. Und da hatte ich einfach das Gefühl, dass das genau das Richtige für mich wäre. Ihr wisst ja, dass ich bisher noch gar nicht wusste, was ich zukünftig machen möchte. Aber vermutlich war das einfach eine dumme Idee. Ihr habt ja recht, ich bin einfach nicht der Typ für so etwas.”
 

Während Tai sich wieder dem Zerstechen seiner Torte hingab, herrschte Stille am Tisch.

“Das… das ist eine tolle Idee.” brachte Sora nach kurzer Zeit ein, woraufhin Tai verwirrt seinen Kopf hob.

“Was?”

“Das stimmt. Du würdest dich sicher toll als Botschafter machen.” stimmte auch Matt zu.

Mimi drückte liebevoll Tais Hand. “Ja, das kann ich mir auch gut vorstellen. Du und Agumon zusammen als Botschafter.”

Tai sah verwundert zwischen seinen Freunden umher. Das hätte er nun wirklich nicht erwartet. Dass sie das verstehen und auch so sehen würden. Ein Grinsen schlich auf seine Züge.

“Und sind wir mal ehrlich, labbern kann er auch ohne Punkt und Komma. Eine gute Eigenschaft für jeden Politiker und Botschafter.” fügte Matt hinzu, was sofort ein “Ishida!” und eine Faust auf dessen Schulter hervorbrachte.

“Wo er recht hat.” stimmte Mimi zu und Tai schüttelte nun grinsend den Kopf.

“Wobei ich hoffe, dass er, wenn irgendwelche Beziehungen eine Macke haben, diese nicht durch einen Schlag wieder in Ordnung bringen möchte.” warf Sora grinsend ein und Matt nickte gespielt ernst.

“Das kann Kriege hervorbringen. Vielleicht ist Botschafter doch nicht der geeignete Beruf für Tai.”

Der Braunhaarige funkelte seinen besten Freund an.

“Lass ihn Matt. Tai wird ein toller Botschafter werden, als Anführer war er auch prima und wir hätten keinen besseren haben können.”

Tai grinste, als Mimi ihn verteidigte und zog seine Schokoladentorte wieder heran.

“Wenn er das Studium schafft.” hörte er Mimi neben sich noch leise murmeln und die anderen Beiden lachen.

Er verdrehte jedoch nur die Augen ohne darauf zu reagieren und schob seine Gabel in die Torte.

“Willst du das wirklich noch essen? So zerfleischt, wie du die Torte hast?” fragte Matt und zeigte mit einer hochgezogenen Augenbraue auf die Torte.

Tai zuckte mit den Schultern und schob sich Torte in den Mund. “Schmeckt trotschdem schuper.” nuschelte er, woraufhin die Anderen laut zu lachen begannen.

Tai war einfach Tai und würde es immer bleiben.

“Ich sehe schon, die Zukunft wird für unsere und die Digiwelt mehr als spannend.” sagte Matt und hob seine Tasse um einen Schluck Kaffee zu trinken.
 

--- 17.03.
 

“Ich hole uns kurz was zu trinken, bleib du ruhig hier.” sagte T.K. zu seiner Freundin und schob diese in sein Zimmer, ehe er sich auf den Weg in die Küche machte. Er traf dort auf seine Mutter, die sich gerade eine Kleinigkeit zum Essen in den Mund schob.

“Hallo Takeru.” sagte sie und lächelte ihren Sohn an.

“Hallo Mama.” erwiderte der Blonde und holte Gläser aus dem Schrank, ehe er sich zum Kühlschrank umwand. “Wolltest du nicht schon weg sein?” richtete er dann schmunzelnd an seine Mutter.

Diese lachte leise auf. “Ja, ich bin auch schon ein wenig zu spät dran. Aber vielleicht habe ich Glück und komme damit um das Essen von Yuuko herum.” spielte sie auf die Kochkünste von Karis Mutter an, bei der sie heute Abend eingeladen war.

T.K. Gesichtsausdruck verfinsterte sich einen Moment, ehe er sich wieder gefangen hatte. Alles, was mit Kari zu tun hatte, verursachte einen kurzen Gefühlsschlag bei ihm.

“Ich denke, dass du da nicht drum herum kommen wirst Mama. Es wird genügend übrig bleiben. Auf jeden Fall viel Spaß und ich besuche dich auch im Krankenhaus.” erklärte er, griff nach den Gläsern und dem Saft, ehe er sich in Richtung seines Zimmers machte.

Hinter ihm lachte Natsuko laut auf, ehe sie nach ihrer Handtasche griff. “Dann sag Yamato, dass ich ihn auch erwarte.”
 

Gerade als T.K. nach der Türklinke griff, richtete seine Mutter sich nochmal an ihn. “Oh, und ehe ich es vergesse. Beim Putzen ist mir dein Wecker vom Nachttisch gefallen. Er müsste noch funktionieren, wenn nicht sag Bescheid, dann kaufe ich dir einen Neuen.”

T.K. nickte. “Okay, mache ich. Noch was?”

Natsuko lächelte ihn an. “Ja, als ich mich gebückt habe, habe ich eine Kette unter deinem Bett gefunden. Ich habe sie sauber gemacht und auf deinen Schreibtisch gelegt.”

T.K. blieb wie erstarrt stehen. Eine Kette? Nein, die Kette! Sein Liebesbeweis für Kari.

“Viel Spaß heute Abend und stell nichts an.” Natsuko griff nach ihrer Jacke an der Garderobe im Flur. Gleich darauf schlug die Türe hinter ihr zu.

T.K. hatte sich noch nicht gerührt. Was sollte er nun machen? Am Besten wäre es vermutlich, wenn er sie wegwerfen würde. Dann musste er nicht an Kari denken, wenn er sie sah. Immerhin wollte er mit der Kette sagen, was sie ihm bedeutete. Leider war er zu spät gewesen.
 

In dem Moment ging die Türe vor ihm auf und Nami sah ihn verwundert an, bevor sie lächelte.

“Ich wollte gerade nach dir sehen, da du solange gebraucht hast.” Sie griff seine Hand und zog ihn in sein Zimmer.

Der Blonde ließ dies einfach mit sich geschehen und reagierte auch nicht, als sie ihm die Gläser und den Saft aus der Hand nahm und sie auf seinen Schreibtisch stellte. Als sie ihm jedoch um den Hals fiel und ihre Lippen fest auf seine drückte, reagierte er endlich.

“Ich danke dir vielmals Takeru. Das ist so schön!” erklärte die Schwarzhaarige und sah ihn freudestrahlend an.

“Was?” fragte der Blonde verwirrt nach.

Als Nami ihre Hand an ihr Dekollete legte, folgte er dieser und erstarrte erneut, als er Karis Kette in ihrem Ausschnitt entdeckte.

“Es tut mir leid, dass ich die Kette einfach genommen habe, vermutlich wolltest du sie mir selbst geben. Aber als ich sie da auf dem Schreibtisch gesehen habe, wusste ich genau, was du mir damit sagen wolltest.”

“Und was?” fragte T.K. erstickt nach.

“Dass du mich liebst. Und ich liebe dich auch.”

T.K. schluckte, als Nami ihre Arme erneut um ihn schlang und ihre Lippen wieder auf seine presste. `Ich liebe dich´ genau das hatte er mit dieser Kette sagen wollen, das war richtig - aber zu einem anderen Mädchen!

18. März Abends

“Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.” Kari lächelte ihre Freundin Yuki an, die ihr in diesem Moment die Türe öffnete.

“Kari! Schön dass du da bist.” Die Blondine lächelte ebenfalls und nahm die Ankommende in den Arm.

“Das ist für dich. Und vielen Dank für die Einladung.” Die Braunhaarige hielt dem Geburtstagskind das mitgebrachte Geschenk entgegen.

“Danke dir. Komm mit, die Meisten sind auch schon da.”

Kari folgte dem Mädchen, das vor ihr ins Wohnzimmer ging. Yuki war mit ihr zusammen in der Tanz-AG der Schule und in ihrer Parallel-Klasse. Die Blondine feierte ihren 17. Geburtstag und hatte einige Freunde eingeladen.
 

Auch Kari hatte vor etwas mehr als zwei Wochen Geburtstag gehabt. Sie hatte aber nicht gefeiert, da ihr einfach nicht der Sinn danach stand. Und glücklicherweise hatten es Mimi und ihre Freundinnen geschafft, eine Überraschungsparty für sie zu vermeiden.

Eigentlich hatte die Braunhaarige geplant, den ganzen Tag im Bett zu verbringen, was auch kein Problem gewesen wäre, da sie an einem Sonntag Geburtstag gehabt hatte. Aber aus ihren Plänen war nichts geworden, da plötzlich Davis vor der Tür gestanden war und sie hinaus und in einen Vergnügungspark gezerrt hatte. Und sie musste zugeben, es hatte wirklich Spaß gemacht.

Von Davis war sie an sich auch sehr überrascht, denn der Braunhaarige war die letzten Monate für sie da gewesen. Und das, obwohl er wusste, dass sie seine Gefühle nicht erwidern konnte. Er war einfach ein guter Freund, der sie von ihren schlechten Gefühlen und Gedanken ablenken wollte. Und dafür war sie ihm dankbar.

Außer mit Mimi hatte sie bisher noch mit niemanden über das geredet, was zwischen ihr und T.K. vorgefallen war, auch wenn die Ältere ständig darauf beharrte, dass sie auch mit Sora und Yolei reden sollte. Aber das wollte Kari nicht. Sie wollte gar nicht mehr über die Sache nachdenken. Nicht mehr über ihn und ihre Gefühle für ihn, die nicht abgenommen hatten.
 

“Komm Kari.” wurde sie aus ihren Gedanken gerissen.

“Klar.”

Im Wohnzimmer grüßte sie in die Runde und ging dann zu den Mädchen, die sie vom Tanzen kannte.

“Da bist du ja endlich.” sagte Ann zu ihr und Kari ließ sich neben ihr nieder.

“Ach, ich lerne nur von meinem Bruder.” erwiderte die Braunhaarige augenzwinkernd und zuckte mit ihren Schultern. “Ich habe meine Bahn verpasst und musste die Nächste nehmen. Das darf ich Tai nur nie auf die Nase binden.” lachte sie.

Sie ließ ihren Blick übers recht große Wohnzimmer schweifen, während sie sich mit ihren Freundinnen unterhielt. Yuki hatte ein paar Freundinnen aus dem Tanzkurs und auch Klassenkameradinnen eingeladen, die sie zumindest vom Sehen her kannte. Es waren auch ein paar Leute dabei, die sie noch nicht kannte.
 

“Nami, komm zu uns.” riss Zara sie durch ihren Ruf aus ihren Gedanken und ein eisiges Gefühl durchzuckte sie, das sofort Panik wich.

Sie wollte hier weder auf die Schwarzhaarige noch auf deren Freund treffen. Sie wollte die Beiden nicht zusammen sehen. Und sie hätte es sich doch denken können! Immerhin war Nami mit Yuki in einer Klasse und die Beiden waren miteinander befreundet, das wusste sie doch. Warum hatte sie sich keine Ausrede einfallen lassen und war zu Hause geblieben?
 

“Hallo.” begrüßte die Schwarzhaarige sie in diesem Moment und setzte sich Kari gegenüber auf ein Kissen auf dem Boden.

“Wo ist denn dein Freund?” fragte Ann grinsend, woraufhin Zara kichern musste.

Karis Magen drehte sich herum und sie starrte den Boden vor sich an. “Ach, der kann jetzt noch nicht. Er kommt nachher noch, aber bis dahin bin ich erstmal alleine.” antwortete Nami kichernd auf die Frage.

“Was heißt hier alleine? Du hast doch uns.” erwiderte Zara und stieß der Schwarzhaarigen neben sich den Ellenbogen in die Rippen.

“Oh, was ist denn das?” rief Ann in dem Moment aufgeregt und beugte sich in Namis Richtung.

“Ist die nicht toll? Takeru hat sie mir geschenkt. Wir haben ja bald unser Dreimonatiges.” antwortete Nami.

Kari blickte bei ihrem aufgeregten Tonfall auf und erneut schien ihr Herz fast stehen zu bleiben. In Namis Ausschnitt hing die Kette mit dem Herzanhänger, die sie selbst sehr oft in einem Schaufenster angesehen und davon geschwärmt hatte, da er so schön war. T.K. hatte immer Witze gemacht, dass sie sich die Kette einfach von ihrem zukünftigen Freund schenken lassen sollte. Und nun hatte er sie Nami geschenkt! Tränen traten in ihre Augen und sie schluckte, um diese zurück zu drängen.
 

“Ich hatte gar kein Geschenk für ihn.” erzählte Nami in dem Moment weiter.

“Hast du denn noch etwas?”

Zara und Ann waren beide zu der Schwarzhaarigen gebeugt, während Kari sich umsah und überlegte woanders hinzugehen.

“Nein, leider nicht. Ich muss mir noch etwas einfallen lassen. Aber das finde ich wirklich schwer.”

“Ach dir wird schon etwas einfallen. Was ist denn, hmm… seine Lieblingsfarbe?” brachte eine weiteres Mädchen in ihrer Runde ein, deren Name Kari nicht kannte.

Nami sah ihre Klassenkameradin an. “Ich… ich weiß es ehrlich gesagt gar nicht.” antwortete sie dann.

“Grün.” kam es leise von Kari, die gleich darauf erschrocken aufsah. Sie hatte eigentlich gar nichts sagen wollen. Und nun sah sie Nami direkt in die Augen, die sie nachdenklich anblickte.

“Sein Lieblingsfilm?”

“Er mag Actionfilme. Fast and Furious sowie Mission Impossible sind ziemlich weit vorne.” antworte Kari immer noch recht leise und wünschte sich, dass sie weit weg wäre. Sie wollte nicht über den Jungen reden, den sie liebte, vorallem nicht mit dessen Freundin!

“Sein Lieblingsobst?” fragte Nami nun.

“Pfirsich.” kam es zögerlich von Karis Lippen. Ja, Pfirsich. T.K. hatte immer gesagt, dass er Pfirsich liebte. Und das ziemlich häufig, wenn sie miteinander im Bett lagen oder Sex gehabt hatten. Sie hatte nie verstanden, was er damit meinte.

“Oh Kari, du weißt doch sicher, was ich Takeru schenken könnte.” Die Schwarzhaarige klatschte begeistert in ihre Hände und sah die Braunhaarige an.

Die schluckte. “Ähm, sicher…”

“Prima, also was denkst du?”

Kari sah sie fassungslos an. Das war es jetzt also. Nun gab sie ihrer Rivalin auch noch Tipps, um T.K. glücklich zu machen. Gleich darauf rügte sie sich selbst. Nami war nicht ihre Rivalin, denn sie kämpften ja nicht um T.K. Dieser hatte sich schon entschieden. Für die Schwarzhaarige!

“Du könntest ihm ein Buch von seinem Lieblingsautor schenken. Oder selbstgemachte Reisbällchen. Mit Pfirsichfüllung, die liebt er.”

“Das hört sich sehr gut an. Ich könnte ein Picknick organisieren und ihm da dann Reisbällchen servieren. Vielen Dank Kari.” Nami lächelte die Braunhaarige dankbar an, die sich zu einem Lächeln zwang und nickte.

“Gern geschehen.”
 

Ann grinste breit. “Du könntest natürlich auch einfach Sex mit ihm haben und ihm das schenken. Darüber würde er sich sicher auf freuen.” schlug sie vor.

Während Kari einen Hustenanfall bekam und nach Luft schnappte, schüttelte Nami mit roten Wangen ihren Kopf.

“Nein, ich will mir damit noch Zeit lassen. Wobei ich sagen muss,” sie beugte sich nach vorne und fuhr leise fort. “Dass er sehr fordernd ist. Ich habe das Gefühl, dass er ständig mit mir schlafen möchte. Ich sage ihm immer wieder, dass ich mir Zeit lassen möchte, aber er versucht es immer wieder. Wie als ob er unersättlich wäre.”

In dem Moment piepste Namis Handy und sie griff danach. “Ah, wenn man vom Teufel spricht,” lachte sie. “Takeru. Er schreibt, dass er gleich hier ist.”
 

Die anderen Mädchen verwickelten Nami wieder in eine Diskussion. Kari nutzte den Moment, um unbemerkt aufzustehen und das Zimmer zu verlassen. Sie konnte das nicht. Sie konnte es nicht hören, wie T.K. mit einer Anderen Sex hatte. Mit einem Kloß im Hals und die Tränen zurückdrängend, machte sie sich auf die Suche nach Yuki, die sie kurz darauf in der Küche antraf.

“Yuki,” wand sie sich an die Blondine, die sich zu ihr herumdrehte.

“Ja Kari?”

“Ich würde nach Hause gehen. Es geht mir nicht so gut.”

Yuki musterte ihre Freundin besorgt. “Das sieht man.” entgegnete sie dann und meinte jedes Wort ernst. Kari war sehr blass, ihre Augen waren riesig und wirkten in dem blassen Gesicht nur noch dunkler. “Es ist zwar schade, aber geh ruhig nach Hause und ruh dich aus. Wir sehen uns am Montag ja in der Schule wieder.”

Kari nickte und machte sich gleich darauf auf den Heimweg, ohne sich zuvor von den Anderen verabschiedet zu haben. Diesen würde es früh genug auffallen, dass sie nicht mehr da war. Und jetzt wollte sie nur rechtzeitig wegkommen, bevor sie auf T.K. traf.
 

Kari stieg in den Aufzug und fuhr ins Erdgeschoss. Kaum schlossen sich die Türen, fingen die Tränen, die sie mühsam zurückgehalten hatte, an zu laufen und sie schluchzte auf. Im Erdgeschoss stieg sie aus und rannte prompt der Person in die Arme, der sie nicht hatte begegnen wollen und wegen der sie sich von der Geburtstagsfeier verabschiedet hatte.
 

“Kari!” rief T.K. erschrocken, als er die Braunhaarige sah und die Tränen, die ihre Wangen hinunter liefen. Er griff nach ihren Oberarmen und sah ihr besorgt in die Augen, jedoch wich Kari seinem Blick aus.

“Hat Davis dir wehgetan?” fragte T.K. bestürzt. “Wenn er schuld ist, dann werde ich ihn fertig machen, versprochen!”

Er hob eine Hand um Karis Wangen abzuwischen. Jedoch schlug Kari seine Hand weg und befreite sich aus seinem Griff.

“Wie kommst du jetzt auf Davis?” fragte die Braunhaarige scharf und T.K. schluckte bei ihrem wütenden Tonfall.

“Ich dachte, dass er…”

“Du denkst zu viel! Davis ist super! Er ist für mich da und lässt mich nicht im Stich! Er tröstet mich und lenkt mich ab! Im Gegensatz zu dir, dessen Aufgabe das eigentlich sein sollte!” schrie sie plötzlich auf und schlug ihm mit der flachen Hand auf den Brustkorb. Karis Gefühle überwältigten sie und sie fing an, wie wild mit beiden Fäusten auf T.K.s Brustkorb zu trommeln.

Der Blonde machte erst überrascht einen Schritt nach hinten, ehe er sein Gleichgewicht wiederfand und das Mädchen eng an sich zog, um ihr so die Möglichkeit zu nehmen, ihn weiter zu schlagen. Sie wehrte sich erst noch einen Moment, dann schienen die Kräfte sie zu verlassen und sie sank gegen seine Brust, wo sie gleich darauf anfing zu schluchzen und Tränen durch den Stoff seines Oberteils sickerten.

“Shh, shh, Hika. Alles wird gut.” murmelte der Blonde und drückte ohne nachzudenken seine Lippen auf Karis Kopf. Er schloss seine Augen und zog ihren Geruch tief ein. Und wieder roch alles nach Pfirsich und es fühlte sich richtig an.

“Hika, ich…” begann er und wurde gleich darauf von ihr weggestoßen. Verwundert sah er das Mädchen an, das ihn von sich geschoben hat.

“Nicht Hika! Das habe ich dir erklärt!” presste sie zwischen ihren Zähnen hervor, während ihre Hände zu Fäusten geballt waren und sie ihn wütend ansah. Im nächsten Moment stürmte sie aus dem Haus.
 

T.K. sah ihr verwirrt hinterher. Alles in ihm schrie danach, ihr einfach zu folgen. Er wollte sie so nicht alleine lassen. Als sein Handy zu klingeln begann, zuckte er zusammen. Er zog das Handy aus seiner Tasche und sah auf das Display. Als er Namis Name sah, seufzte er auf. Er hatte wirklich keine Lust auf sie. Aber er würde nicht darum kommen. Daher hob er das Telefon ans Ohr. “Ja Nami?”

19. 03. frühmorgens

T.K. steckte sein Handy zurück in seine Hosentasche, nachdem er mit Nami gesprochen hatte und sah zu der Türe, durch die Kari gerade eben gestürmt war. Nein, er konnte sie so nicht alleine lassen. Es schmerzte ihn, wenn sie weinte. Er zog die Türe auf und rannte in die Nacht hinaus. Aus irgendeinem Grund wusste er genau, in welche Richtung sie gerannt war und diesen schlug er nun auch ein. Die Häuser und Straßen waren nur graue Schatten, bis er endlich beim Park ankam und in diesen hineinlief. Nun verlangsamte er seinen Schritt, er wusste, dass Kari da sein würde, er wusste es einfach.
 

Nach wenigen Metern hatte er sie erreicht. Sie stand neben einer Bank, auf der sie oft gemeinsam gesessen waren und Zeit miteinander verbracht hatten. Es war ihr gemeinsamer Rückzugsort. Hier hatten sie über alles reden aber auch gemeinsam schweigen können. Die Trauerweide neben der Bank spendete Schatten, wenn es im Sommer zu heiß gewesen war und die Sonne unbarmherzig heruntergebrannt hatte. Der kleine Bach, an dem die Bank stand, gluckerte vor sich hin und oft waren sie auch barfuß darin gestanden und hatten sich nass gespritzt. T.K. musste schlucken, als er an die Zeit dachte. An die Zeit, als er und Kari noch Freunde gewesen waren, als sie noch seine beste Freundin gewesen war, seine Hika. Und er war sich inzwischen ziemlich sicher, dass er sie damals schon geliebt hatte. Auch wenn es ihm zu spät klar geworden war.
 

“Hika.” sagte er leise und bemerkte, wie das Mädchen vor ihm sich versteifte. Sie drehte sich jedoch nicht um. “Ich will nicht, dass du weinst und dass es dir schlecht geht.” sagte er und ging weiter auf sie zu. “Ich liebe es viel mehr, wenn du lachst.” fügte er ganz leise hinzu.

“Warum?” erklang es nun leise von Kari.

“Warum was?” fragte der Blonde erstaunt nach.

“Warum bist du nicht da um mich zu trösten? Warum bist du nicht für mich da? Warum muss es Davis sein?”

T.K. erstarrte einen Moment. Das hatte sie auch gesagt, bevor sie aus der Türe gerannt war. Er ging die letzten Schritte auf Kari zu und legte seine Hand auf ihre Schulter.

“Ich verspreche dir, dass ich in Zukunft immer für dich da sein werde.”

Nun drehte die Braunhaarige sich um und sah ihm in die Augen. “Warum? Warum willst du das?”

T.K. schluckte, bevor er seine Hand von Karis Schulter nahm und sie auf ihre Wange legte. “Weil ich dich liebe!”

Über Karis Gesicht huschte einen Moment Verwirrung, dann fing sie an mit strahlen.

“Ich liebe dich auch Takeru!”

T.K. musste lächeln und im nächsten Moment verzog er sein Gesicht. Takeru? So nannte ihn doch nur....
 

“Ich liebe dich auch Takeru.” erklang nun nochmals die Stimme, die eindeutig nicht Karis war. Und ehe er sich versah, brach der ganze Park um ihn herum weg und er stand plötzlich im Dunkeln. Und Kari, die gerade noch vor ihm gestanden war, entfernte sich immer mehr, ehe sie sich plötzlich umdrehte und ebenfalls verschwand.

T.K. zwang sich dazu, flatternd seine Augenlider zu heben und stellte fest, dass er nicht mit Kari im Park stand, sondern in seinem Bett zu Hause lag. Und neben ihm Nami, mit der er nach dem Geburtstag nach Hause gegangen war. Die Schwarzhaarige hatte sich über ihn gebeugte und sah ihn mit leuchtenden Augen an.

“Oh Takeru. Ich bin so froh, dass du mir endlich auch gesagt hast, dass du mich liebst! Ich habe schon so lange darauf gewartet. Aber jetzt weiß ich endlich, dass es tatsächlich so ist.”

Sie beugte sich weiter runter und drückte ihre Lippen auf seine.

T.K. war noch nicht ganz wach und erwiderte den Kuss nur halbherzig. Er hatte ihr doch nicht gesagt, dass er sie liebte, immerhin tat er das nicht. Er hat Kari in seinem Traum, ja, einem Traum, gesagt, dass er sie liebte.

Er riss seine Augen auf, während Nami ihn immer noch küsste. Er hatte es wohl laut gesagt. Und Nami dachte nun, dass seine Liebeserklärung an sie gerichtet waren. Wie konnte er das wieder gerade biegen?
 

Nami setzte sich plötzlich auf und zog ihr Schlafanzugoberteil aus. Ihre Hose zog sie ebenfalls hinunter und sah dann mit roten Wangen zu ihrem Freund, der sie mit großen Augen ansah.

“Ich denke, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, Takeru. Jetzt wo ich weiß, dass du mich tatsächlich liebst.” murmelte die Schwarzhaarige.

T.K. blinzelte verwirrt. Was meinte sie? Als er plötzlich ihre Hand an seinem Glied spürte und dann gleich darauf, wie sie seine Pyjamahose herunterzog, so dass er fast nackt vor ihr lag, wurde es ihm klar.

Sie beugte sich zu ihm und flüsterte in sein Ohr. “Schlaf mit mir Takeru, bitte.”
 

Der Blonde dachte einen Moment nach, verwarf die Gedankengänge dann aber. Sie würde endlich mit ihm schlafen, also wollte er sich jetzt keine Gedanken um richtig und falsch machen. Er griff in seinen Nachttisch, um ein Kondom hervor zu holen, ehe er das Mädchen in einen Kuss verwickelte. Minuten später, nachdem er sie beide voll ausgezogen und das Kondom übergestreift hatte, drang er in Nami ein. Und hinter seinen geschlossenen Augen stellte er sich die ganze Zeit über vor, dass es ein anderes Mädchen war, das ihn küsste und dem er so nahe war.
 

---
 

“Ach Kari.” flüsterte Davis und streichelte dem Mädchen sanft über die Haare, ohne sie zu wecken.

Vor ein paar Stunden war sie heulend vor seiner Wohnungstüre gestanden. Ohne große Fragen hatte er sie mit in sein Zimmer gezogen und sie tröstend in die Arme genommen. Nach einiger Zeit war sie dann erschöpft und unter Tränen eingeschlafen. Nun lag sie neben ihm in seinem Bett und schlief.

Er seufzte auf. Sein größter Wunsch war es immer gewesen, dass Kari bei ihm war, in seinem Bett, aber nicht unter diesen Voraussetzungen. Und auch hatte er sich immer gewünscht, dass es zwischen ihnen beiden anders aussehen würden, dass sie mehr wären als Freunde.

Wobei er ja froh war, dass er inzwischen eine wichtige Rolle bei ihr einnahm, denn sonst wäre sie vorher nicht vor seiner Türe gestanden. Trotzdem… trotzdem wünschte er sich mehr.
 

Vorsichtig zog er seinen Arm unter ihrem Kopf hervor und krabbelte über sie aus seinem Bett heraus. Er sah auf sein Handy. Es war schon nach drei Uhr morgens. Jetzt musste er sie auch nicht mehr nach Hause bringen. Sie sollte einfach ausschlafen. Hoffentlich bekam er keinen Ärger mit Tai, wenn dieser herausbekommen würde, dass dessen Schwester bei ihm übernachtet hatte. Er konnte sich noch gut an die Drohung des Älteren erinnern, als dieser ihm angedroht hatte, ihm sämtliche Knochen zu brechen, wenn er Kari zu nahe kommen würde. Er musste morgen früh dringend mit ihr sprechen, wenn sie beide wach waren.

Sein Blick wanderte zu seinem Schreibtisch und dem daraufliegenden Digivice sowie der Fliegerbrille, die er nur noch in seiner Freizeit trug, da es in der Schule nicht erwünscht war. In der Grundschule hatte er sie noch ohne Probleme tragen können, aber seit sie in den höheren Schulen waren und Schuluniformen Pflicht waren, hatte sich das erledigt.
 

Er griff nach seinem Digivice. Wie glücklich er doch darüber gewesen war, damals in die Digiwelt gekommen zu sein. Zusammen mit seinem großen Vorbild Tai und dem Mädchen, in das er schon eine ganze Weile verliebt gewesen war. Und dann waren sie alle seine Freunde geworden. Und Veemon erst, sein tapferer und mutiger Partner.

Nachdenklich spielte er mit dem Digivice. Vermutlich sollten sie bald mal wieder in die Digiwelt und dieser einen Besuch abstatten. Sie alle zusammen, nicht nur er und Kari, wie öfter die letzten Monate. Es wäre schön, mal wieder etwas mit allen zusammen zu machen. Und alle schloss auch T.K. mit ein. Das musste er mit Kari vorher noch besprechen.
 

Diese regte sich in dem Moment auf seinem Bett und Davis drehte sich erschrocken um. Hoffentlich war sie nicht wach geworden. Sie brauchte den Schlaf. Jedoch hatte sich die Braunhaarige nur leicht gedreht und schien weiter zu schlafen. Davis legte sein Digivice auf dem Schreibtisch zurück, ging zur Türe und drückte die Klinke leise hinunter. Draußen schloss er die Türe ebenso leise wieder hinter sich und ging dann in die Küche, um etwas Wasser zu trinken.
 

“Was bist du denn noch wach?” fragte seine Schwester, die gerade in der Küche stand.

“Das Gleiche könnte ich dich auch fragen.” entgegnete Davis und verdrehte seine Augen, während er ein Glas aus dem Schrank holte.

Da er mit dem Rücken zu seiner Schwester stand, konnte diese es nicht sehen. Davis seufzte auf. Darauf hatte er jetzt echt keinen Kopf. Ja, Jun war seine Schwester, aber ihm ging sie immer nur furchtbar auf die Nerven.

“Ich war noch mit Freunden unterwegs und bin nunmal erst jetzt nach Hause gekommen.” erklärte die Rothaarige ihm jedoch ohne Umschweife.

“Aha.” entgegnete Davis, den das nicht wirklich interessiert hatte.

“Ich habe dir gesagt, weshalb ich noch wach bin. Also, weshalb bist du noch wach?” fragte die Ältere nun nach.

Davis grummelte. “Weil ich Durst hatte.” antwortete er und schenkte sich etwas zum Trinken ein.
 

“Und was ist mit deinem Frauenbesuch?” fragte Jun nun breit grinsend nach.

Davis, der gerade einen Schluck genommen hatte, verschluckte sich und fing an zu husten. Als er sich wieder einbekommen hatte, sah er seine Schwester mit rotem Gesicht und großen Augen an.

“Was?” fragte er einfallslos nach.

Die Rothaarige verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust. “Halt mich nicht für blöd. Die Stiefeletten mit dem Absatz draußen im Flur gehören weder Mama noch mir. Ebenso die hellrosa Jacke an der Garderobe nicht. Daher musst du Besuch haben. Also, wer ist es?” Jun beugte sich neugierig noch näher zu ihrem Bruder.

Der hatte immer noch rote Wangen. “Das geht dich doch nichts an.” fauchte er sie an und trank sein Glas leer.

“Jetzt sag schon, sonst sage ich es Mama und Papa!” versuchte Jun zu drohen.

“Das bekommen die Eltern sowieso früh genug mit.” entgegnete Davis und funkelte seine Schwester an.

“Jetzt sag, sonst geh ich in dein Zimmer und schaue nach!” setzte die Ältere jetzt an.

“Das machst du sicher nicht!”

Doch noch bevor der Junge etwas tun konnte, war Jun schon aufgesprungen und rannte auf sein Zimmer zu. Davis schlitterte ihr sofort hinterher.

“Wage es ja nicht, da rein zu gehen!” rief er wütend.

“Ich werde auf jeden Fall reingehen.” kam die Antwort von Jun und sie streckte ihre Hand zur Klinke aus, als Davis sie erreichte und wegstieß.

“Lass das!”
 

Noch bevor einer von beiden reagieren konnte, öffnete sich die Zimmertüre von Davis und Kari stand in der Türöffnung.

“Kari.” gab Davis von sich und verfluchte sich gleich darauf selbst. Jetzt hatte er sie geweckt.

Jun indessen starrte ungläubig zu der Braunhaarigen und dann zu Davis.

Kari griff währenddessen nach ihrer Handtasche. “Ich gehe besser nach Hause. Es ist ja schon ziemlich spät.” murmelte sie und machte sich auf den Weg in den Flur.

“Du kannst auch gerne hier schlafen.” erklärte Davis und sprang ihr hinterher.

“Nein Davis, das ist schon in Ordnung so. Immerhin ist es ziemlich spät.”

“A-aber…” brachte er stammelnd hervor, während er Kari beobachtete, die ihre Stiefeletten anzog und anschließend in ihre Jacke schlüpfte.

“Danke, dass ich gestern herkommen durfte und du für mich da warst.” sagte sie jetzt und drückte ihn noch schnell an sich, ehe sie einen Blick zu Jun warf, die dastand und sie beide verwirrt und fragend beobachtete.
 

Kaum war Kari zur Türe hinaus, machte Jun ein paar Schritte nach vorne und klopfte Davis auf die Schulter.

“Kari? Respekt, das hätte ich dir ja nie zugetraut. Ich dachte immer, dass Matts Bruder da hundertmal mehr Chancen hätte, bevor sie dich nur schief ansieht.”

“Ach lass mich doch in Ruhe und kümmere dich um deinen eigenen Kram.” entgegnete Davis missmutig und drückte sich an seiner Schwester vorbei um in seinem Zimmer zu verschwinden, dessen Türe er hinter sich zuschlug.

22. März Nachmittags

Erleichtert griff Kari nach ihrer Wasserflasche und nahm einen großen Schluck, dann wischte sie sich über ihre verschwitzte Stirn. Das vorletzte Mal Tanzen in diesem Schuljahr. Ab nächster Woche hatten sie zwei Wochen Ferien und daher drillte ihre Tanzlehrerin sie jetzt noch. Aber das war Kari so ganz recht. Alles was sie ablenkte, tat ihr gut.

Nachdenklich musste sie an Freitag zurück denken, wo sie T.K. in die Arme gerannt war. Wie er sie in die Arme genommen und auf den Kopf geküsst hatte. Kari schluckte. Sie musste aufhören, ständig an ihn zu denken. Das tat ihr einfach nicht gut.

Wobei es dieses Wochenende unmöglich wäre. Immerhin würde er ebenfalls mit in die Digiwelt gehen und dort mit zelten, er hatte es sogar vorgeschlagen. Davis hatte den Vorschlag mit dem gemeinsamen Besuch in der Digiwelt gebracht und T.K. hatte gemeint, dass man ja auch dort übernachten könnte. Und dieser Vorschlag war auf allgemeine Begeisterung gestoßen.
 

Kari nahm ihre Sachen und ging in die Umkleide, um sich umzuziehen und dann nach Hause gehen. Beim reingehen hörte sie ihre Freundinnen miteinander tuscheln.

“Ich kann nicht glauben, dass Nami das jetzt tatsächlich getan hat!” sagte Ann.

“Ja, vorallem nach dem, was sie an deinem Geburtstag gesagt hat, Yuki.”

“Was hat sie denn gesagt?” Die Blondine sah Zara fragend an.

“Nami meinte, dass sie sich eigentlich noch Zeit lassen möchte, ehe sie mit T.K. schläft.” antwortete Zara.

Yuki zuckte mit ihren Schultern. “Naja, ihr wisst ja, weshalb sie mit ihm geschlafen hat.”

Kari hatte es schon getroffen, als Yuki sagte, dass T.K. und Nami miteinander geschlagen, aber als Yuki weiterredete, fühlte es sich an, als hätte ihr jemand mit Gewalt in den Magen geschlagen.

“Er hat ihr gesagt, dass er sie liebt.”

Kari beugte sich nach vorne und stütze sich mit beiden Armen auf der Bank in der Mitte der Umkleidekabine ab, während Tränen in ihre Augen schossen und ihr schlecht wurde. In ihren Ohren rauschte es und so hörte sie gar nicht, wie ihre Freundinnen besorgt ihren Namen sagten.

Ann legte schließlich eine Hand auf Karis Schulter. “Kari? Alles in Ordnung?” Besorgt beugte sie sich zu der Braunhaarigen runter.

Kari schloss ihre Augen und versuchte die Tränen zurückzudrängen, bevor sie sich wackelig aufrichtete und sich zu einem Lächeln zwang.

“Alles in Ordnung.” erwiderte sie mit zittriger Stimme.

“Das stimmt doch nicht. Du siehst wirklich fertig aus. Immer noch das Gleiche wie am Freitag?”

“Freitag?” Kari sah Yuki fragend an.

“Ja, an meinem Geburtstag ging es dir doch auch schon so schlecht.”

Kari zog einen Moment verwirrt ihre Augenbrauen zusammen, ehe sie sich erinnerte, dass sie sich mit der Ausrede, dass es ihr nicht gut gehen würde, am Freitag entschuldigt hatte. “Ja, es ist noch nicht so gut.” erwiderte sie, dankbar, eine Ausrede zu haben.

“Dann hättest du heute doch nicht mittanzen müssen! Das war doch sicher noch anstrengender.” sagte Ann und streichelte Kari über den Rücken.

“Das wird schon wieder. Ich geh jetzt nach Hause und lege mich hin.” entgegnete die Braunhaarige.
 

Zu Hause angekommen, schloss sie die Wohnungstüre auf und zog ihre Schuhe aus. Gerade als sie diese ins Schuhregal räumen wollte, sah sie auf dem Boden ein paar, ihr sehr bekannte, Schuhe stehen. Er würde doch nicht etwa...

“Seht ihr? So schnell ist so etwas geklärt. Und schon kommt T.K. rechtzeitig zu seiner Verabredung.” sagte Tai, der in dem Moment seine Zimmertüre öffnete und heraus kam, gefolgt von Izzy, der seinen Laptop festhielt, Matt und T.K.

“Oh Kari, du bist heute aber früh dran.” stellte Tai grinsend fest, als er seine Schwester im Flur stehen sah.

Die sah an ihm vorbei und direkt in T.K.s Augen, der sie geschockt ansah.

Er hatte gehofft, rechtzeitig weg zu sein, bevor Kari zu Hause war. Deshalb hatte er heute auch sein Basketball-Training ausfallen lassen, dass er gemeinsam mit seinem Bruder, Tai und Izzy noch ein paar Sachen für ihren Ausflug in die Digiwelt am Wochenende klären konnten.

Kari wurde noch schlechter, als es ihr schon die ganze Zeit war. Was wollte er hier? Was machte er hier? Bei ihr zu Hause?

“Kari, alles in Ordnung? Du siehst nicht gut aus.” meinte Tai in dem Moment und machte besorgt einen Schritt auf seine Schwester zu.

Die drehte ihren Kopf zur Seite und lief ohne zu antworten schnell an den Jungs vorbei, um in ihrem Zimmer zu verschwinden und die Türe hinter sich zuzuziehen.
 

“Okay, keine Antwort ist auch eine Antwort.” stellte Tai fest und wollte zu Karis Zimmer laufen.

Jedoch hielt Matt ihn auf und sah seinen Bruder an.

“T.K., willst nicht du nach ihr sehen?”

Der Jüngere sah ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen an. “Warum ich?”

“Weil du ihr bester Freund bist?” fragte Matt in einem Tonfall zurück, der aussagte, dass das doch die völlig normale Antwort war.

Daraufhin sah T.K. ihn missmutig an, bevor er seinen Kopf zur Seite drehte. “Wir sind keine Freunde mehr.”

Nun sahen sowohl Matt als auch Tai und Izzy den Jüngsten verwirrt an.

“Sind wir hier im Kindergarten oder was?” rief Matt plötzlich. “Machen wir hier wieder einen auf `du bist jetzt nicht mehr mein Freund´ oder was?”

T.K. funkelte seinen Bruder wütend an. “So einfach ist das nicht. Wir beide haben Entscheidungen getroffen und es ist jetzt nunmal so. Also lasst mich einfach damit in Ruhe!” fuhr er Matt an und ging dann in den Flur, wo er seine Schuhe anzog, nach seiner Jacke griff und kurz darauf die Türe hinter sich zu schlug.
 

Verwirrt blickten die anderen Drei ihm hinterher.

“Was ist schon wieder mit den Beiden los?” fragte Matt und sah seinen besten Freund an.

“Ich weiß es wirklich nicht. Das ist noch schlimmer als im Sommer. Am Besten, ich schaue mal nach Kari.”

“Mach das. Dann machen wir uns auch mal auf den Weg, oder Izzy?” Matt sah den Rothaarigen an, während Tai nachdenklich nickte.
 

Ein paar Minuten später schloss Tai die Türe hinter seinen Freunden, bevor er zu Karis Zimmer ging. Vor der geschlossenen Türe blieb er nachdenklich stehen. Ob sie überhaupt mit ihm reden würde? Er bezweifelte es stark.

Er klopfte an. “Kari? Kann ich reinkommen?” Erst kam nichts. Als er dann ein “bitte” anfügte, erklang ein leises “Komm halt rein.”

Tai öffnete die Türe und ging in das Zimmer seiner Schwester. Diese stand vor ihrem Kleiderschrank und starrte hinein, ohne ihren Blick auch nur in Richtung ihres Bruders zu wenden.

Der zog sich ihren Schreibtischstuhl heran und setzte sich darauf. Kari zog Kleidung aus ihrem Schrank, die sie auf ihre kleine Reisetasche legte die sie am Wochenende mitnehmen wollte.

“Was ist mit euch los?” fragte Tai nach einiger Zeit.

Kari erstarrte kurz und das, obwohl sie schon die ganze Zeit über auf diese Frage gewartet hatte.

“Es ist nichts.” murmelte sie.

“Er hat gesagt, dass ihr keine Freunde mehr seid.”

Kari zuckte mit ihren Schultern. Es war ja klar gewesen, dass Tai das nicht einfach auf sich beruhen lassen würde.

“Es ist jetzt nunmal wie es ist. Manchmal muss man Entscheidungen treffen, auch wenn das nicht einfach ist.” entgegnete sie.

“Kari…”

Nun drehte die Braunhaarige sich um und sah ihren Bruder mit Tränen in den Augen an. “Bitte Tai, lass es. Ich werde nichts sagen, denn es geht nur Keru… T.K. und mich etwas an. Also, bitte erspare uns beiden einen Streit und frag nicht weiter nach.”

Tai setzte gerade zum Reden an, als er die Erschöpfung in Karis Augen sah und in ihrer Stimme hörte. “In Ordnung Kleine. Weil ich dich lieb habe.”

Kari nickte dankbar, während Tai aufstand und zur Zimmertüre ging. Im Türrahmen blieb er nochmal stehen und drehte sich zu der Braunhaarigen um. “Kari, egal was zwischen euch beiden ist. Ihr seid euch immer noch näher, als ihr beide jetzt gerade denkt. Das was du mir gesagt hast, hat auch er gesagt. Also denkt darüber nach, eure Freundschaft zu halten und nicht verloren zu geben.”
 

Kari spürte, wie ihr wieder Tränen aufstiegen und kaum dass sie hörte, dass sich die Türe hinter Tai schloss, ging sie zu ihrem Rucksack und zog ihr Digiterminal hervor. Schnell huschten ihre Finger über die Buchstaben und schon sendete sie eine Email weg.
 

---
 

Tai saß in seinem Zimmer und sortierte seine alten Schulsachen aus. Die Prüfungen waren alle vorbei, er hatte alle bestanden und am Freitag hätten sie ihren Abschlussball. Und nun konnte er endlich seine Schulsachen wegtun. Endlich! Das war eines der Dinge, auf die er sich am Meisten gefreut hatte.
 

Es klopfte an seiner Türe und Kari streckte ihren Kopf zum Fenster hinein. “Tai? Ich wollte nur Bescheid geben, dass ich jetzt gehe und nicht daheim schlafe.”

Der Ältere sah sie verwundert an. “Und wo gehst du hin wenn ich fragen darf?”

“Ich schlafe bei Davis.”

Nun sah Tai völlig verwirrt aus. “Bei Davis? Aber…”

“Jetzt komm mir bloß nicht damit, dass du es mir verbieten möchtest. Ich bin alt genug und kann so etwas selber entscheiden. Und ich werde morgen mit ihm gemeinsam in die Schule gehen!” ging Kari sofort auf Abwehrhaltung.

Tai hob seine Hände um ihr zu verstehen zu geben, dass er nichts dagegen sagen wollte. “Ganz ruhig Kari. Ich war nur überrascht, dass du ausgerechnet bei Davis schlafen magst. Aber ich habe euch die letzten Wochen, nein Monate ja mitbekommen. Er tut dir gut. Du lachst ab und zu, wenn er in deiner Nähe ist. Das tust du sonst nicht mehr so oft, was ja, wie ich vermute, an T.K. liegt. Und ich muss mir bei Davis ja keine Sorgen machen.” erklärte Tai und griff wieder nach ein paar Heften.

“Und was wenn doch?”

Tai sah verwundert auf. “Wenn was doch?”

“Wenn zwischen Davis und mir mehr wäre?” Kari sah ihren Bruder mit einem undefinierbaren Blick an.

Der schüttelte verwirrt seinen Kopf und lachte dann gleich darauf auf. “Guter Witz Kari, wirklich.”

Kari antwortete nicht und sah ihn immer noch so seltsam an, so dass Tai ihren Blick fragend erwiderte. Kari würde doch nicht etwa...!?

“Also ich gehe dann. Bis morgen.” verabschiedete Kari sich und war dann auch schon aus dem Zimmer verschwunden.

Und ehe Tai auf das von ihr Gesagte reagieren konnte, schlug bereits die Wohnungstüre zu und die Jüngere war weg.

22. März Abends

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

22. März Abends - zensiert

“Also was willst du sehen?” fragte Davis, der vor dem DVD Regal in seinem Zimmer stand und Kari auf seinem Bett saß. “Kari?” Der Braunhaarige drehte sich um und sah das Mädchen an.

Diese sah fragend auf. “Was?”

“Was du sehen möchtest. Du kannst auch selber nachsehen.” sagte der Junge und deutete auf die DVDs.

“Das mache ich.” Kari sprang auf und kam zu Davis, um einen Blick auf die Auswahl zu werfen.

“Ich habe fast nur Action Filme.” gab Davis entschuldigend von sich. “Wenn du was romantisches willst, dann können wir bei meiner Schwester noch nachsehen gehen. Die hat fast nur romantische Filme.”

Kari schüttelte vehement ihren Kopf. “Bloß nicht. Action ist gut.” Sie griff nach einem Denzel Washington Film. “Ist der gut?”

Davis nickte begeistert. “Ja, sehr spannend. Er ist einfach einer der besten Schauspieler.”

“Gut, dann den.”

Die Braunhaarige drückte ihn Davis an die Brust und ging zurück zu seinem Bett, auf dem sie es sich wieder bequem machte.

Davis nahm die DVD aus der Hülle und steckte sie in seinen Laptop um den Film zu starten.
 

Er setzte sich neben Kari auf das Bett, stellte den Laptop so zwischen sich, dass sie beide gut hineinsehen konnten und lehnte sich dann an die Wand. Der Film lief gerade ein paar Minuten, als Kari sich plötzlich an ihn lehnte. Überrascht sah der Braunhaarige sie an und sie zuckte ein Stück zurück.

“Entschuldige bitte, ich…” murmelte sie und brach ab.

Davis schüttelte seinen Kopf. “Nein, das ist schon in Ordnung. Ich war nur einen Moment überrascht. Komm ruhig wieder her.” Er breitete seinen Arm aus und als Kari sich erneut an ihn lehnte, legte er ihn um ihre Schultern.

Davis konnte sich kaum noch auf den Film konzentrieren. Er hatte Kari im Arm, wirklich im Arm. Und auch wenn er wusste, dass es rein freundschaftlich war, schlug sein Herz heftig in seinem Brustkorb. Er genoss es jetzt einfach. Dass sie bei ihm war, das sie ihm so nahe war.
 

Sie hatten bereits über die Hälfte des Films gesehen, auf den der Braunhaarige sich kaum konzentrieren konnte. Er sah zu Kari hinunter, die in dem Moment zu ihm aufblickte. Und ehe er sich versah, hatte sie sich zu hinauf gestreckt und drückte ihre Lippen auf seine.

Erschrocken bewegte Davis sich ein Stück weg und sah mit großen Augen auf das Mädchen vor sich.

Kari sah beschämt zur Seite. “Entschuldige bitte, das war…”

“Nein, nein. Das war schön. Ich hatte nur nicht damit gerechnet.”

Davis griff nach Kari und zog sie wieder näher an sich, bevor er sich leicht zu ihr beugte und auf ihre Zustimmung hoffte. Kari schloss ihre Augen und drückte ihre Lippen wieder auf seine.

Nach ein paar Minuten drückte sie ihn leicht zur Seite und auf den Rücken, bevor sie sich auf ihn legte und ihn weiter küsste.

Der Braunhaarige war sich unsicher, was er machen sollte. Also erwiderte er Karis Kuss und streichelte sanft mit seinen Händen über ihren Rücken. Kam es ihm nur so vor oder war Kari wirklich fordernd? Mit ihrem Körper presste sie sich an ihn und ihre Zunge spielte wild mit seiner. Davis bemerkte, wie sein Blut immer weiter nach unten floss. Er hoffte so sehr, dass Kari es nicht bemerken würde, denn das wäre mehr als peinlich.
 

Als Kari von ihm abließ und beide nach Luft schnappen konnten, sah Davis zu seinem Laptop, auf dem der Film immer noch lief.

“Wir verpassen den Film.” murmelte er und merkte dann gleich selbst, wie unpassend das gewesen war.

Kari blickte ebenfalls zum Laptop. “Lass mich raten, Denzel Washington rettet die Welt.”

Davis nickte, immer noch total benommen von dem Kuss gerade.

“Gut.” Kari setzte sich auf, beugte sich zum Laptop um diesen zuzuklappen und streckte sich, um ihn auf den Boden zu stellen.

Danach sah sie wieder zu Davis hinunter. Immer noch saß sie auf seinem Schoss, die Beine rechts und links von ihm. Und natürlich spürte sie, dass den Braunhaarigen ihr Kuss nicht kalt gelassen hatte. Den Beweis spürte sie hart zwischen ihren Beinen durch seine Jeanshose hindurch. Mit stark schlagendem Herzen sah sie auf ihn hinunter.

Sie wusste, dass das hier jetzt nicht unbedingt fair war, ihm gegenüber. Aber sie wollte sich ablenken, von T.K. Und da dieser mit Nami geschlafen hatte, warum also sollte sie nicht auch mit jemand anderem schlafen? Und sie wusste ja, was sie Davis bedeutete. Auch wenn er immer wieder sagte, dass er ihr ein guter Freund sein wollte, war ihr klar, dass er immer noch Gefühle für sie hatte. Und das wollte sie nun ausnutzen.
 

Davis sah zu Kari hinauf, die mit einem undefinierbaren Blick zu ihm hinuntersah.

“K-kari?” brachte er stotternd hervor. Sein Herz schlug heftig in seinem Brustkorb und sein Glied pochte und zuckte in seiner Hose.

Als Kari plötzlich nach ihrem Pullover griff und diesen über ihren Kopf zog, atmete Davis schnappartig Luft ein. Sie hatte nur noch einen hellblauen BH an, der ihre Brüste wunderbar zur Geltung brachte. Ihr Pullover landete in dem Moment auf den Boden und sie beugte sich erneut zu ihm nach unten, um ihre Lippen auf seine zu drücken.

Davis wusste immer noch nicht so recht, wie er reagieren sollte, also erwiderte er nur den Kuss und legte sachte wieder seine Hände auf ihrem Rücken ab. Während des Kusses fing er an, mit seinen Fingern wieder sanft über ihre Haut zu streicheln.

Karis Hände glitten in der Zwischenzeit weiter nach unten und erneut zog Davis scharf die Luft ein, als sie plötzlich unter seinem Pullover verschwanden und leicht über seine Bauchmuskeln streichelten.

“Zieh ihn aus.” murmelte Kari an seinem Ohr und zerrte an dem Saum.

“J-ja.” stammelte Davis mit hochrotem Kopf und setzte sich auf. Kari, die immer noch den Saum in ihren Händen hielt, zog an dem Pullover und ihn dann Davis über den Kopf. Während dieser ebenfalls auf dem Boden landete, schlang Kari ihre Arme um Davis Hals, ihre Beine um seine Hüfte und küsste ihn wieder wild. Davis Atem ging schneller, stoßartiger und seine Hände lagen nicht mehr still sondern streichelten wie wild über Karis Rücken.

Als er ein paar Mal an ihrem BH hängen geblieben waren, griff die Braunhaarige nach hinten und öffnete diesen einfach.
 

Davis bekam wieder einen roten Kopf. “Kari…” murmelte er, unsicher, was er tun sollte.

“Denk nicht nach Davis. Genieß es einfach.” murmelte das Mädchen an seinem Ohr und warf dann ihren BH zu den Pullovern auf den Boden.

Sie zog ihre Beine zurück, drückte den Jungen auf den Rücken und sah ihn an. Davis hatte nun einen guten Blick auf ihren nackten Oberkörper und wendete seinen Blick mit hochrotem Kopf ab.

“Davis!” gab Kari in einem genervten Ton von sich. Sie griff nach seinen Händen und legte diese auf ihre nackten Brüste.

Im ersten Moment wollte Davis seine Hände wieder wegziehen, doch Kari hielt diese fest. Nach einem kurzen Zögern konnte der Braunhaarige seine Neugierde nicht mehr zurückhalten und streichelte mit seinen Fingern über die weiche Haut. Kari stöhnte leise auf und fing an, ihren Unterkörper an seinem zu reiben, was auch bei Davis zu einem lauten Aufstöhnen führte.

“Kari.” murmelte er erneut und er bekam das Gefühl, dass er nichts anderes mehr außer ihrem Namen sagen konnte.
 

Erneut beugte sie sich zu ihm hinunter und küsste ihn, während ihre Hände sich an seiner Jeanshose zu schaffen machten und diese öffnete. Sie entlockte Davis damit Laute der Erregung. Er konnte kaum noch an sich halten. Er war noch nie zuvor mit einem weiblichen Wesen intim gewesen und das was Kari mit ihm veranstaltete, kostete einiges an Zurückhaltung. Das Mädchen setzte sich gerade neben ihn und zog an seiner Jeanshose, um diese herunter zu ziehen.

Davis sah ihr einen Moment zu und hob seine Hüfte, um sie zu unterstützen. Kaum landete auch die Jeans auf dem Boden, zog Kari ihren Rock aus, so dass sie nur noch mit einem Slip bekleidet war. Davis wusste immer noch nicht so recht, wie ihm geschah, immerhin hatte er das nicht erwartet!
 

Er entschied auch etwas Initiative zu ergreifen. Er packte ihre Oberarme und zog sie zu sich hinunter, ehe er seine Lippen auf ihre drückte und sich mit ihr herumdrehte, so dass er sich nun über der Braunhaarigen befand. Er ließ seine Lippen über ihr Kinn zu ihrem Hals und anschließend weiter wandern. Als er plötzlich ein Aufschluchzen hörte, sah er verwundert auf. Kari unter ihm hatte ihre Hand auf ihren Mund gedrückt und als sie ihn einen Moment ansah, erkannte er die Tränen in ihren Augen.

Davis seufzte, dann setzte er sich auf und griff auf dem Boden nach seinem Pullover.

“Davis!” Kari legte ihre Hand auf seinen Unterarm, um ihn daran zu hindern, den Pullover anzuziehen.

Der Braunhaarige sah sie traurig an und schüttelte seinen Kopf, anschließend wendete er seinen Blick ab und sah auf die Klamotten auf dem Fußboden vor sich. “Das macht so keinen Sinn Kari. Ich weiß nicht, was du willst. Ob du dich einfach nur von ihm ablenken willst oder was auch immer. Aber ich kann das so nicht. Einfach so, ohne das irgendetwas dahinter steht. Mir würde es etwas bedeuten, es würde mir zu viel bedeuten. Ich liebe dich, immer noch. Und das hier, das wäre zu viel für mich. Ich kann nicht einfach mit dir schlafen und das nur um Spaß zu haben. Es tut mir leid.”
 

Einige Minuten herrschte Schweigen, dann drückte Kari plötzlich seinen Unterarm. “Vielleicht kann ich irgendwann genau dasselbe empfinden wie du Davis.”

Der Angesprochene drehte seinen Kopf zur Seite. “Kari, ich weiß wie es ist, wenn man Gefühle für jemanden hat. Und ebenso weiß ich, wie schwierig es ist, diese einfach zu ändern. Denn dann wäre ich vermutlich schon lange nicht mehr in dich verliebt gewesen. Aber ich habe es nie geschafft, diese Gefühle abzustellen, selbst als du mir im Dezember gesagt hast, dass ich für dich nur ein Freund bin und nicht mehr.” Er sah ihr in die Augen, die ihn fixierten.

“Lass es uns doch einfach versuchen Davis. Woher sollen wir wissen, ob zwischen uns vielleicht doch mehr ist, wenn wir es nie versucht haben?” fragte sie verzweifelt nach.

Der Braunhaarige sah sie mit großen Augen an. “Du meinst… also du und ich…”

Kari nickte und griff nach seiner Hand. “Ja, lass es uns versuchen Davis, bitte. Wir beide, zusammen.”
 

Davis überlegte einen Moment. Das war alles, was er sich je gewünscht hatte. Dass Kari und er zusammen wären. Dass sie seine Freundin war. Und nun bot sie es ihm an. Und obwohl er wusste, dass sie vermutlich für einen Anderen das empfand, was er für sie empfand, entschied er, wieder selbstsüchtig zu sein. Sein Blick wanderte über ihren nackten, nur noch mit einem Slip bedeckten Körper.

Als Kari seinen Blick bemerkte, griff sie nach ihrem Slip und zog diesen auch noch herunter, so dass sie ganz nackt vor ihm saß. Und in dem Moment schaltete in Davis alles voll ab. Er wollte sie. Und er war schließlich auch nur ein Mann. Er warf seinen Pullover auf den Boden und griff nach seiner Boxershort, die auch gleich auf dem Boden landete, bevor er sich zu der Braunhaarigen beugte, diese auf das Bett zurück drückte und seine Lippen auf ihre legte.
 

---
 

Später lag Kari eingerollt neben dem schlafenden Davis und Tränen liefen ihr stumm die Wangen hinunter. Sie hatte das Gefühl, einen ganz großen Fehler gemacht zu haben, T.K. betrogen zu haben. Aber das war Quatsch, denn er war der Erste gewesen, der mit einer anderen Person geschlafen hatte. Und sie sollte sich darüber keine Gedanken machen. Denn jetzt war Davis ihr Freund und das war das, was zählte.

23. März nachmittags

Davis rannte aufgeregt in Richtung des Fußballplatzes, wo er sich mit seinem besten Freund treffen wollte. Er platzte regelrecht und musste endlich jemanden sagen, was los war. Mit Kari hatte er besprochen, dass sie es erstmal für sich behalten würden. Und so waren sie in der Schule recht normal miteinander umgegangen.

Trotzdem musste er mit jemandem reden. Und wer außer seinem besten Freund würde dafür in Frage kommen.
 

Als er den Schwarzhaarigen an der Tribüne stehen sah, rannte er los und schlug ihm auf die Schulter.

“Ken, Alter! Ich habe mit Kari geschlafen!”

Erst als ein entsetztes “Was?” erklang, realisierte Davis, dass Ken nicht alleine war.

Er sah an dem Schwarzhaarigen vorbei und direkt in ein Paar blaue Augen, die ihn schockiert ansahen.

“Das ist nicht dein ernst Davis!” schrie Yolei auf und schüttelte entsetzt ihren Kopf.

Kari und Davis? Nein, das konnte doch nicht sein! Sie wusste zwar, dass ihre beste Freundin in letzter Zeit viel mit dem Braunhaarigen machte, aber dass sie etwas für ihn empfinden würde? Nein, davon hatte sie mit keinem Wort etwas gesagt.
 

Davis nahm die Lilahaarige jedoch gar nicht war und hatte seinen Blick auf T.K. gerichtet, der seinen schockierten Blick nicht abwenden konnten. Seine Augen wirkten riesig und sein Gesicht hatte jede Farbe verloren.

“Ich…” murmelte der Blonde und wand seinen Blick ab bevor er aufstand. “Ich muss gehen.” sagte er dann zu seinen Freunden, bevor er schnell davon ging.

Doch noch bevor er besonders weit gekommen war, wurde er durch eine Hand an seinem Oberarm aufgehalten. T.K. drehte sich herum und sah direkt in Davis Augen, die ihn, entschuldigend? ansahen.

“Ich bin mit Kari zusammen.” erklärte der Braunhaarige leise.

T.K. wand sich wieder ab. “Ich weiß. Ich habe euch im Dezember ja gesehen, als ihr euch geküsst habt... “ erwiderte er murmelnd. Er wollte, musste hier einfach nur weg, er wollte nicht hören, was Davis ihm sagen wollte.

“Da waren wir noch nicht zusammen, T.K.” sagte Davis und der Blonde sah fragend auf.

“Nicht?”

“Nein, wir sind es jetzt. Manche Dinge… brauchen eben Zeit.” erklärte Davis mit schlechtem Gewissen.
 

Der Braunhaarige wusste, dass wenn er jetzt etwas sagen würde, dann würde das alles verändern. Wenn er ehrlich wäre und T.K. sagen würde, dass Kari in Wirklichkeit Gefühle für den Blonden hätte, dann würde sich alles ändern. Denn wenn auch T.K. Gefühle für Kari hatte, und davon ging Davis fest aus, dann wäre Kari nicht mehr lange seine Freundin. Und daher entschied sich der Braunhaarige wieder einmal dazu, selbstsüchtig zu sein und nichts zu sagen. Kari war jetzt seine Freundin! Das hatte er sich so lange gewünscht und jetzt wollte er nicht, dass sich daran etwas änderte. Also würde er nichts sagen.

“Na dann. Herzlichen Glückwunsch, ich weiß ja, wie lange du es dir gewünscht hast. Ich muss jetzt aber.” murmelte T.K. und drehte sich herum.

Davis blickte ihm hinterher und flüsterte dann leise. “Entschuldige T.K.” Dieser hörte ihn aber nicht mehr, dafür war er doch schon zu weit entfernt und Davis hatte es absichtlich so leise gesagt.
 

Der Braunhaarige wand sich um und ging zu Ken und Yolei zurück, die ihn fragend ansahen.

“Geht er jetzt echt?” fragte die Lilahaarige und zeigte T.K. hinterher.

“Ja.” murmelte Davis.

Yolei sah dem Blonden hinterher, dann zu Davis und man erkannte, dass irgendetwas in ihr kämpfte. Kurz darauf rannte sie los und T.K. hinterher. Davis und Ken beobachteten überrascht, wie sie den Blonden am Arm packte und festhielt, bevor sie mit Händen und Füßen auf ihn einzureden begann. Allerdings nicht lange, denn plötzlich verstummte sie und machte einen leichten Schritt nach hinten. Mit großen Augen starrte sie den vor ihr Stehenden an, der seine Worte mit harten Handbewegungen unterstrich.

Dann ging der Blonde davon, während Yolei ihm ungläubig hinterher sah. Als sie den Rückweg antrat, sahen Davis und Ken ihr fragend entgegen.

“Ich weiß wirklich nicht, was mit ihm los ist. Eigentlich haben wir uns ja getroffen, um miteinander zu besprechen, was wegen dem Wochenende noch ansteht. Aber stattdessen…”

Die Lilahaarige sah wieder in die Richtung, in die T.K. gegangen war.
 

Dann fiel ihr auch wieder ein, was Davis gesagt hatte, als er angekommen war. Sofort riss sie ihre Augen wieder auf.

“Was heißt, du hast mit Kari geschlafen?” fragte sie scharf und sah den Braunhaarigen an.

Der machte unangenehm berührt einen Schritt nach hinten.

“Das würde ich auch gerne wissen.” fragte Ken nach und legte seiner Freundin eine Hand auf die Schulter. Diese wirkte, als würde sie Davis am Kragen packen und schütteln wollen.

“Wir… wir sind zusammen.” stotterte Davis und sah verlegen zur Seite.

“Ihr seid was?” brüllte Yolei regelrecht und sah ihn mit großen Augen hinter ihren Brillengläsern an.

“Wirklich?” fragte nun auch Ken nach.

Davis blickte auf und nickte glücklich. “Ja, seit gestern. Wir haben uns entschlossen, es miteinander zu versuchen.”

Yolei ließ sich fassungslos auf einen Sitz sinken. “Ich wusste ja, dass ihr in letzter Zeit mehr miteinander macht, aber das hatte ich nicht erwartet.” murmelte sie.

Ihre Hand wanderte zu ihrem Digiterminal. Doch noch bevor sie es erreichte, griff Ken nach ihrer Hand und verschränkte seine Finger mit ihren.

“Lass es. Du wirst ihr jetzt nicht schreiben. Sie wird dir schon selbst Bescheid geben, wenn sie es für richtig hält.” sagte er in seinem ruhigen Tonfall und sah dann Davis an. “Bist du glücklich?” fragte er seinen besten Freund.

Diesem glitt ein Strahlen über das Gesicht. “Ja!” entgegnete er.

“Gut. Dann lasst uns doch einfach noch miteinander besprechen, was für das Wochenende noch erledigt werden muss.”
 

---
 

Kari lag in ihrem Bett, als ihr Digiterminal piepste. Einen Moment überlegte sie, es einfach zu ignorieren. Allerdings könnte es ja auch etwas wichtiges sein. Oder vielleicht schrieb ihr ja auch… Mit stark klopfendem Herzen setzte sie sich auf und griff nach dem Gerät um die Nachricht darauf zu öffnen. Enttäuscht erkannte sie, dass es eine Nachricht von Davis war… ihrem Freund. Kari schluckte. Daran musste sie sich noch gewöhnen. Kurz überlegte sie, die Nachricht zu ignorieren, aber da das ihm gegenüber nicht fair war, entschied sie, die Nachricht zu lesen.
 

An: Yagami Hikari

Von: Motomiya Daisuke

Betreff:

Hallo Kari,

mir ist was ziemlich blödes passiert…

ILD
 

An: Motomiya Daisuke

Von: Yagami Hikari

Betreff: AW:

Hallo Davis,

was ist denn los?

IDA
 

Einen Moment zögerte die Braunhaarige, entschied sich dann aber, die Nachricht genau so abzuschicken. Es waren ja nur ein paar Buchstaben. Und die konnten auch für `ich mag dich auch´ stehen. Und sie mochte Davis ja.
 

An: Yagami Hikari

Von: Motomiya Daisuke

Betreff: AW: AW:

ich musste mit jemandem reden, also habe ich es Ken gesagt….
 

An: Motomiya Daisuke

Von: Yagami Hikari

Betreff: AW: AW: AW:

das ist schon in Ordnung Davis, er wird es ja nicht weitererzählen
 

An: Yagami Hikari

Von: Motomiya Daisuke

Betreff: AW: AW: AW: AW:

er war nicht alleine
 

An: Motomiya Daisuke

Von: Yagami Hikari

Betreff: AW: AW: AW: AW: AW:

Yolei war bei ihm….
 

Kari biss sich auf die Lippe. Wenn Yolei es wusste, dann dauerte es nicht lange, bis die Anderen es auch wussten. Sie musste dringend mit ihr reden, bevor sie es allen anderen sagte.
 

An: Yagami Hikari

Von: Motomiya Daisuke

Betreff: AW: AW: AW: AW: AW: AW:

Er war auch da.
 

Als Kari Davis Nachricht las, fühlte sie sich, als hätte ihr jemand in den Magen geschlagen. Er… Keru… Nun fühlte sie sich noch schlechter. Sie hatte es extra noch nicht allen erzählen wollen, so dass er es nicht mitbekam. Sie wollte aus irgendeinem Grund nicht, dass er wusste, dass sie nun mit Davis zusammen war. Immer noch fühlte sie sich, als ob sie T.K. betrügen würde. Und das, obwohl sie wusste, dass es keinen Sinn machte. Denn er war mit Nami zusammen. Und sie hatten nie eine Beziehung gehabt. Sie hatten nur Sex gehabt, mehr nicht.
 

An: Motomiya Daisuke

Von: Yagami Hikari

Betreff: AW: AW: AW: AW: AW: AW: AW:

kommst du nachher vorbei? Ich will es Tai sagen… und ich will, dass du dabei bist. Als mein Freund.
 

Kari zögerte einen Moment, dann drückte sie auf senden. Bevor sie es sich anders überlegte.
 

An: Yagami Hikari

Von: Motomiya Daisuke

Betreff: AW: AW: AW: AW: AW: AW: AW: AW:

Natürlich. Bis nachher, ich freue mich auf dich.
 

Die Braunhaarige las die Nachricht und legte dann erschöpft das Digiterminal zur Seite. Noch bevor sie es verhindern konnte, liefen ihr Tränen über die Wangen.
 

Einige Minuten später fing ihr Handy an zu klingeln. Schnell wischte Kari sich die Tränen aus dem Gesicht, ehe sie nach dem Gerät griff und auf das Display sah. Yolei. Das konnte unangenehm werden.

“Yolei?” nahm sie das Telefonat an.

“Kari? Ist das wirklich dein ernst?” erklang laut aus dem Telefon.

“Was meinst du?” stellte die Braunhaarige sich dumm.

“Dass du mit Davis zusammen bist natürlich!”

“Er hat es dir schon gesagt? Dabei wollte ich es dir selber sagen.” lachte Kari auf und biss sich gleich in einen Finger. Yolei kannte sie lange und gut genug. Sie würde ihren gespielten Tonfall sofort erkennen. Jedoch war die Lilahaarige viel zu aufgeregt.

“Es stimmt also?”

“Ja.”

“Seit wann? Und warum überhaupt?”

“Seit gestern. Und manchmal passieren Sachen, die man selbst gar nicht selbst erwartet.” beantwortete Kari die Frage und hoffte, dass Yolei nicht noch genauer nachfragen würde. Jedoch kannte sie ihre beste Freundin. Und diese konnte die Sache natürlich nicht so einfach aufeinander beruhigen lassen.

“Du liebst ihn? Du liebst Davis?”

Kari schluckte. Die Antwort war ganz eindeutig nein. Aber das konnte sie nicht sagen. Das wäre Davis gegenüber nicht fair und Yolei hätte sicherlich auch kein Verständnis dafür.

“Warum sollte ich denn sonst mit ihm zusammen sein?” wich sie der Frage daher aus.

Eine kurze Zeit herrschte Schweigen in der Leitung.

“Weil T.K. mit Nami zusammen ist.” entgegnete Yolei schließlich und Kari riss ihre Augen weit auf. Ihre Freundin hatte den Nagel auf den Kopf getroffen.

“So ein Quatsch.” erwiderte sie und hoffte, dass Yolei ihre zitternde Stimme nicht erkannte. “Wie kommst du denn darauf? Das hat nichts mit T.K. und … und Nami zu tun! Wenn es das wäre, dann hätte ich mir sicher nicht so lange Zeit gelassen, um mit Davis zusammen zu kommen. Ich meine, T.K. und Nami sind seit Dezember zusammen. Das ist schon eine Weile.”

Nochmal herrschte kurze Zeit Schweigen, dann seufzte Yolei auf. “Du hast ja recht. Tut mir leid. Ich war nur so verwundert und enttäuscht, dass du mir vorher mit keinem einzigen Wort verlauten hast lassen, dass du für Davis mehr empfindest. Ich meine ja nur, dass du letztes Jahr noch vehement dafür eingestanden bist, dass du für Davis niemals etwas empfinden würdest und nun seid ihr ein Paar.”

“Entschuldige bitte, Yolei.” entgegnete Kari. “Ich hatte es auch nicht erwartet… Und Davis und ich wollten es einfach noch für uns behalten und selber erst mal verstehen, dass es zwischen uns plötzlich anders ist. Bitte sag daher erstmal noch nichts weiter. Das wollen er und ich selber machen.”

“Na dann. Ich hoffe einfach nur, dass ihr beide glücklich miteinander werdet. Und natürlich sage ich nichts weiter. Ken weiß es halt. Und T.K. auch. Wir waren zusammen, als Davis es Ken regelrecht entgegen gebrüllt hat. Oh, und falls er nervt, dann gib ihm etwas zu essen, dann ist er beschäftigt.” lachte die Lilahaarige ins Telefon.
 

Kari erwiderte das Lachen pflichtbewusst und nach ein paar weiteren Minuten legte sie schließlich auf und starrte nachdenklich in die Luft. Yolei hatte recht gehabt. Natürlich war sie nur wegen T.K. und Nami mit Davis zusammen. Ehrlich gesagt nur deswegen, weil die Beiden miteinander geschlafen hatten. Denn davor hatte sie nie daran gedacht, mehr mit Davis anzufangen. Nicht einmal daran, überhaupt mit ihm zu schlafen.
 

Sie seufzte auf. Wenn Yolei ihr angerufen hatte, dann war Davis sicher schon auf dem Weg zu ihr. Sie sollte sich richten und besser danach schauen, die Tränenspuren aus ihrem Gesicht zu bekommen, bevor er hier war. Und sie sollte sich auch noch überlegen, was sie zu Tai sagte. Denn dieser würde geschockt genug sein, wenn er diese Nachricht erfahren würde.

25. März nachts

“Du hast was?!”

Ungläubig starrte Yolei ihre beste Freundin an, die auf ihre Hände starrte und die Blicke ihrer Freundinnen nicht erwiderte, nicht erwidern konnte.

“Du und T.K. hattet einfach nur Sex.” murmelte Sora leise wiederholend, was Kari ihnen gerade erzählt hatte.

Die Braunhaarige biss sich auf die Lippen. Eigentlich hatte sie nichts sagen wollen, aber Mimi hatte ihr angedroht, es Sora und Yolei selbst zu sagen, wenn sie es nicht endlich machen würde! Daraufhin hatte Kari diesen schweren Schritt getan und es den beiden Mädchen gebeichtet.

Sie war sauer auf Mimi, darauf, dass diese ihr die Pistole auf die Brust gesetzt hatte.Tief in ihrem Inneren war sie aber auch irgendwie erleichtert. Denn jetzt musste sie ihren Freundinnen nichts mehr vorspielen und sie nicht mehr anlügen.

“Also ist es doch wegen T.K.” stellte Yolei nun fest und tippte sich nachdenklich mit dem Zeigefinger gegen das Kinn.

“Was meinst du?” fragte Mimi und sah die Lilahaarige an.

“Dass Kari jetzt mit Davis zusammen ist. T.K. ist ja mit Nami zusammen.”

“Das ist doch Quatsch!” fuhr Kari auf und funkelte ihre Freundin an. “Das hat nichts mit T.K. zu tun!”

“Warum solltest du sonst mit Davis zusammen sein?” stimmte Mimi der Lilahaarigen zu.

“Liebst du ihn?” wiederholte Yolei die Frage, die sie Kari vor ein paar Tagen beim Telefonieren gestellt hatte.

“Ich mag ihn.” stellte Kari klar.

“Aber du liebst ihn nicht.” erwiderte Sora und sah die Jüngste an.

Diese wurde rot. “Ich denke, dass das aufs Gleiche rauskommt.”

“Tut es nicht Kari und das weißt du auch. Liebe und Freundschaft sind zwei verschiedene Dinge. Und du kannst die Gefühle, die du vielleicht für einen Anderen hast, nicht auf eine andere Person übertragen.”

Kari blickte die Rothaarige an. Natürlich musste diese mehr darüber wissen. Immerhin trug sie das Wappen der Liebe.

“Ich denke, dass das meine Sache ist, es geht euch also nichts an. Ich werde noch eine Weile rausgehen.” murmelte sie und krabbelte zum Eingang des Zeltes, das sie mit den anderen drei Mädchen teilte.
 

Erst hatte Davis geheult, da er unbedingt mit ihr in ein Zelt hatte wollen, aber Mimi hatte ihren Kopf durchgesetzt. Sie hatte wollen, dass Kari ihren Freundinnen endlich die Wahrheit sagte und daher hatte sie ein großes Zelt organisiert, in dem sie nun zu viert schlafen würden.

Die Braunhaarige öffnete den Reißverschluss und krabbelte hinaus. Laut seufzte sie auf bevor sie sich auf den Weg zum See hinunter machte. Nach wenigen Metern bemerkte sie eine Bewegung neben sich und erschrocken sprang sie zu Seite.

“Du bist es Gatomon. Du hast mich erschreckt.”

“Das wollte ich nicht Kari. Aber ich wollte dich hier in der Digiwelt nicht alleine lassen. Nicht dass nachher ein böses Digimon angreift und ich bin nicht in der Nähe um dich zu beschützen.”

Die Braunhaarige seufzte erneut auf. Sie hatte eigentlich alleine sein wollen, aber sie wusste auch, dass Gatomon recht hatte.

“Ich wollte an den See. Kommst du mit?” richtete sie daher an ihre Partnerin.

Das Katzendigimon nickte und lief neben der Braunhaarigen her.
 

Am See angekommen zog Kari ihre Schuhe aus und ging bis zum Wasser, wo sie einige Schritte ins Wasser hinein watete. Gatomon blieb weit genug vom Wasser entfernt stehen und schüttelte sich. Sie mochte einfach kein Wasser. Als Kari langsam los ging und immer auf ihre Füße sah, die die Sternspiegelungen im Wasser zum Verschwimmen brachte, achtete sie auf nichts anderes und hing ihren Gedanken hinterher.

Dadurch bemerkte sie nicht, dass ihr eine Person entgegenkam, bis diese direkt vor ihr stand. Sie hob ihren Kopf und erstarrte. Ihr Gegenüber erstarrte ebenso. Ein paar Minuten sahen sie sich nur an, dann machte Kari ein paar Schritte zur Seite und lief weiter. Gatomon wechselte einen verwunderten Blick mit dem anderen Digimon und lief ihrer Partnerin daher hinterher.
 

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“T.K.?” Patamon flatterte hoch und setzte sich auf den Kopf des Blonden, der Kari einen Moment hinterher sah und dann weiterging.

“Patamon?” entgegnete der Blonde. “Bist du wegen Nami nicht mehr mit Kari befreundet?” fragte das Digimon vorsichtig nach.

T.K. stockte einen Moment in seiner Bewegung. “Nein…” murmelte er.

Tatsache war, dass er ihretwegen mit Nami zusammen war. Nein, nicht direkt ihretwegen sondern wegen ihren Gefühle für Davis.

“Ich will, dass ihr wieder Freunde seid. Das war immer viel schöner.” murmelte Patamon und tribbelte nervös auf dem Kopf seines Partners herum.

Er wusste noch, wie es vor ein paar Monaten ausgeartet war, als T.K. und Kari aneinander geraten waren. T.K. war ein paar Tage später wieder in die Digiwelt gekommen und hatte Patamon gesucht um sich zu entschuldigen, sich mit ihm auszusprechen und vertragen zu können. Und da Patamon mit Nami nicht klarzukommen schien, hatte er das Mädchen nicht mehr mit in die Digiwelt genommen. Sie hatte auch kein Interesse daran gezeigt und darüber war der Blonde sogar ganz froh, denn die Digiwelt war sein Rückzugsort.

Und obwohl Patamon trotzdem immer noch ständig mit Gatomon zusammen war, nahm das Digimon sich Zeit für seinen Partner, sobald dieser in der Digiwelt war. Und T.K. war klar, dass er die beiden Digimon nicht voneinander trennen konnte. Sie waren Freunde, mehr sogar. Beste Freunde, Seelenverwandte… wie auch immer man es nennen wollte. Das hatte sicher auch damit zu tun, dass sie beide bei ihrer Digitation zu Engeldigimon digitierten.

“Ich auch.” murmelte der Blonde nur, während er weiter lief.
 

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“Was genau bedeutet, dass du mit T.K. geschlafen hast?” fragte Gatomon, nachdem sie nochmals einen Blick nach hinten geworfen hatte, zu T.K. und Patamon.

Kari schluckte. “Dass… dass…”

“Ja?”

Die Braunhaarige biss sich auf die Lippe, dann seufzte sie auf. “Dass wir Dinge miteinander gemacht haben, die wir nicht hätten machen sollen.”

“Was für Dinge?”

Kari stockte, bevor sie weiter redete. “Dinge, die man nur als… als Liebespaare machen sollte.”

“Und warum ist das so schlimm, dass ihr jetzt nicht mehr miteinander redet? Ich meine ihr seid doch Freunde. Da sollte so etwas doch egal sein.”

Die Braunhaarige lief aus dem Wasser und setzte sich in den Sand. Gatomon ließ sich neben ihr nieder.

“Wir sind keine Freunde mehr. Wir können keine Freunde mehr sein. Dazu war es zu viel, was zwischen uns war.”

“Aber ihr wart beste Freunde. Das geht doch nicht so einfach weg.”
 

Als Kari neben dem Katzendigimon plötzlich aufschluchzte, sah Gatomon erschrocken auf und erkannte, dass dem Mädchen dicke Tränen über die Wangen liefen.

“Es ist nicht weggegangen. Es hat sich geändert.”

“Es hat sich geändert... “ wiederholte Gatomon verwirrt, bis es plötzlich aufsah. “Das heißt, dass es keine Freundschaft mehr ist, nicht nur.”

Kari nickte.

“Du hast dich in ihn verliebt.” stellte Gatomon fest.

Erneut schluchzte Kari auf.

Gatomon rutschte näher an das Mädchen heran. “Warum seid ihr dann nicht zusammen? So wie… wie Mimi und Tai. Oder Sora und Matt. Oder Yolei und Ken.” zählte sie die Paare ihrer Gruppe auf.

“Weil er nicht so für mich empfindet. Sondern für Nami.”

Gatomon runzelte ihre Stirn und blickte auf den See hinaus. Sie hatte gedacht, dass T.K. so für ihre Partnerin empfinden würde. Damals als Kari ans Meer der Dunkelheit gezogen worden war, hatte der Blonde sie retten können. Und Gatomon war sich sicher, dass das nur deshalb war, weil dieser in Kari verliebt war. Damals hatte sie festgestellt, dass Liebe Berge versetzten konnte. Und nur dadurch hatten sie auch zum Meer der Dunkelheit können.
 

“Und haben die Anderen recht, dass du nur mit Davis zusammen bist, weil er mit dieser Nami zusammen bist?”

Kari antwortete nicht und damit beantwortete Gatomon sich die Frage selbst. “Sora hat aber recht Kari. Das ist Davis gegenüber nicht fair.”

“Ich weiß.” antwortete Kari nach ein paar Minuten des Schweigens. “Aber....” Sie blickte in den von Sternen übersäten Nachthimmel hinauf. “Vielleicht kann ich irgendwann genauso empfinden wie er. Und dann bin ich auch glücklich.” murmelte sie, tief in sich wissend, dass es nicht so einfach war.

“Ich will dass du glücklich bist, Kari.” entgegnete Gatomon und schaute ebenfalls in den Nachthimmel hinauf.

26. März vormittags

Am nächsten Morgen standen Sora und Mimi zusammen und spülten gemeinsam nach dem Frühstück ab. Die anderen Digiritter waren allesamt beschäftigt. Die beiden Freundinnen nutzten die Zeit, um darüber zu reden, was sie gestern erfahren hatten. Mimi war froh, dass sie sich endlich mit jemanden darüber austauschen konnte.

“Einfach nur Sex. Keine Beziehung. Ich verstehe nicht, wie T.K. so einen Vorschlag bringen konnte.” stellte sie fest und schüttelte ihren Kopf.

Sora zog ihre Augenbrauen zusammen. “Und ich kann nicht nachvollziehen, warum Kari sich darauf eingelassen hat. Und das über Monate!”
 

“Was haben Kari und T.K.?”

Bei dem entsetzten Aufschrei hinter sich, drehten Sora und Mimi sich erschrocken und mit großen Augen um.

Tai starrte die Beiden an. “Sagt mir, dass ich das gerade falsch verstanden habe und Kari und T.K. keinen Sex miteinander hatten!”

Immer noch starrten die beiden Mädchen den Braunhaarigen an, ohne ein Wort zu sagen.

“Mimi!” Tai starrte seine Freundin an, die einen Schritt nach hinten machte.

“Tai, ich…”

“Sag mir, dass Kari keinen Sex mit T.K. hatte und das nur aus Spaß, ohne irgendeinen Hintergrund!” wiederholte Tai seine Frage und machte einen drohenden Schritt auf die Braunhaarige zu.

Diese sah hilfesuchend zu Sora, die einen Schritt auf ihren besten Freund zumachte. “Tai, das ist eine Sache zwischen den Beiden. Da sollten wir uns nicht…”

Noch bevor die Rothaarige aussprechen konnte, war der Ältere umgedreht und davon gestürmt.

Sora sah ihm hinterher und richtete ihren Blick anschließend auf ihre beste Freundin. “Hol Kari, schnell! Ich habe Angst, dass er T.K. was tut.”

Während die Braunhaarige umdrehte und in die Richtung stürmte, in die sie Kari vorher mit Yolei hatte laufen sehen, rannte Sora Tai hinterher.
 

Der Braunhaarige schäumte. Er konnte nicht glauben, was er gehört hatte. T.K. hatte Sex mit Kari? Einfach so, ohne Hintergrund? Und das über einen längeren Zeitraum? Wie hatte der Blonde ihm überhaupt noch ins Gesicht sehen können?

Er blieb stehen und sah sich um. Wo war dieser Idiot? Er entdeckte den Blonden schließlich, wie er mit Izzy und ihren Digimon zusammen saß und redete, während ein Stück weiter Ken und Davis standen und redeten.
 

“T.K.!” brüllte der Braunhaarige, stürmte auf den Jüngeren zu, packte ihn am Kragen und zog ihn hoch.

“Tai…?” brachte er noch hervor und auch Izzy, der gerade noch neben T.K. gesessen hatte, sah verwirrt auf.

Doch noch bevor jemand reagieren konnte, krachte bereits Tais Faust in T.K.s Gesicht und warf den Blonden nach hinten. Da Tai rechtzeitig losgelassen hatte, stolperte T.K. über den umgefallenen Baumstamm, auf dem er gerade noch mit Izzy gesessen war.

Panisch und mit schmerzender Wange rappelte der Blonde sich wieder auf, doch noch bevor er stand, griff Tai wieder nach ihm, zog ihn hoch und erneut krachte Tais Faust in sein Gesicht.

T.K. schmeckte Blut und versuchte durch sein Auge, das bereits anschwoll, Tai zu erkennen.

Dieser schäumte vor Wut und dem Blonden wurde klar, weshalb.

“Wie bist du auf diese verdammte Idee gekommen?” schrie der Braunhaarige und im nächsten Moment krümmte T.K. sich vor Schmerzen zusammen, als Tais Faust in seinem Magen landete.

“Tai! Lass das!” rief Izzy und versuchte den Braunhaarigen von dem Jüngeren wegzuzerren. Allerdings war Tai so wütend, dass er den Rothaarigen einfach wegstieß und schon krachte die nächste Faust in T.K.s Körper.

Der Blonde krümmte sich zusammen und hustete, während ihm das Blut übers Gesicht lief.
 

“Spinnst du?!”

Tai wurde gegriffen und von T.K. weggezogen. Es gab nur Einen, der stark genug war, um Tai aufzuhalten, wenn er wütend war.

Der Braunhaarige drehte sich zu Matt, der diesen nochmals wegstieß und dann nach T.K.s Arm griff, um seinem Bruder aufzuhelfen.

“Was hat dich denn geritten?” brüllte Matt seinen besten Freund an.

Dass der Braunhaarige sich ab und an mit ihm prügelt, in Ordnung, das gehörte zu ihrer Freundschaft nunmal dazu. Aber dass er sich nun an seinem Bruder vergriff? Das konnte nicht wahr sein!

“Was mich geritten hat?” brüllte Tai zurück und deute auf T.K. “Frag doch deinen braven und unschuldigen kleinen Bruder! Frag du ihn doch, wie er auf die dumme Idee kam, Kari anzubieten einfach nur Sex zu haben! Einfach so, einfach nur aus Spaß und Freude! Und das für Monate!”
 

Matt drehte sich fassungslos zu seinem Bruder um. “Stimmt das?”

T.K. sagte nichts, doch seinem schuldigen Blick konnte der Ältere entnehmen, dass Tai nicht gelogen hatte.

Und bevor jemand regieren konnte, holte Matt aus und verpasste seinem Bruder einen rechten Haken, der diesen wieder nach hinten und auf den Boden schleuderte.

“Hast du sie noch alle?!” brüllte Matt und T.K. sah ihn mit großen Augen an.

Diese Reaktion hätte er von seinem Bruder nicht erwartet. Matt griff wieder nach T.K. und holte erneut aus. Doch noch bevor er erneut zuschlagen konnte, hielt jemand seinen Arm fest und drängte sich zwischen Matt und T.K.

“Matt!” rief Kari und sah den Blonden bittend an.

Dieser sah verwundert das Mädchen an, senkte seine Hand und ließ T.K. los, woraufhin dieser sein Gleichgewicht verlor und wieder auf seinem Hintern landete.

“Geh weg Kari.” knurrte Tai seine Schwester an.

Diese schüttelte ihren Kopf und breitete ihre Arme aus.
 

Als gerade Mimi angestürzt gekommen war und sie deren Gesichtsausdruck gesehen hatte, hatte sie gemerkt, wie sich in ihr alles zusammenzog.

“Kari. Du musst schnell kommen. Tai hat mitbekommen, wie Sora und ich darüber geredet haben.”

Karis Gesichtszüge entgleisten. “Über was habt ihr…?”

Mimi sah sie entschuldigend an. “Über dich und T.K. Wir hatten gedacht, dass wir alleine wären. Aber Tai war hinter uns und er…”

Noch bevor Mimi weiter reden konnten, sprang Kari vom Boden auf.

“Er wird ihn umbringen.” rief sie mit leichenblassem Gesicht. Sofort rannte sie los und Mimi und Yolei folgten ihr samt ihren Digimon.
 

“Ihr müsst an mir vorbei.” rief sie jetzt und weigerte sich, von T.K. wegzugehen, der sich hinter ihr langsam aufsetzte und mit einer Hand das Blut von seinem Mund wischte. Mit großen Augen starrte er auf Karis Rücken.

“Er hat es verdient Kari! Alleine für die dumme Idee, die er hatte.” sagte Matt.

Kari schüttelte ihren Kopf. “Dann müsst ihr auch mich verprügeln. Denn ich habe bei dieser dummen Idee mitgemacht!”

Kurz war Stille.

“Warum hast du mitgemacht Kari?” fragte Tai ungläubig und starrte seine Schwester an.

“Weil ich es wollte.”

“Du… du wolltest mit ihm Sex haben?”

“Warum sollte ich sonst mit ihm geschlafen haben?” erwiderte das Mädchen. “Also wie sieht es aus? Wollt ihr mir auch noch eine reinschlagen?” fragte sie und sah Tai und Matt aus zusammengekniffenen Augen an. Als keiner von beiden reagierte, nickte Kari zufrieden. “Na also.”

Sie drehte sich zu dem auf dem Boden sitzenden T.K. um und hielt ihm ihre Hand entgegen. “Komm.”

Erstaunt sah der Blonde auf und ließ sich dann von dem Mädchen aufhelfen. Kaum stand er, krümmte er sich vor Schmerzen wieder zusammen. Sein Bruder und Tai hatten wirklich ganze Arbeit geleistet.
 

Alle Anwesenden starrten den Beiden hinterher und als sie weggingen, begann das Getuschel. Davis starrte dem Paar hinterher und spürte, wie es ihm alles unter den Füßen wegzog. Kari hatte mit T.K. geschlafen! Sie hatte Sex mit dem Blonden gehabt! Er konnte es nicht glauben. Er musste zugeben, dass er darüber nie nachgedacht hatte. Aus irgendeinem Grund war er davon ausgegangen, dass er ihr erster Mann gewesen war. Wobei es Sinn machte, dass sie schonmal Sex gehabt hatte. Wenn er an ihr Verhalten in ihrer ersten Nacht dachte, wurde es ihm klarer, denn sie war eindeutig sehr fordernd gewesen und wirkte auch erfahren. Aber das kam ihm erst jetzt. Er wusste gar nicht, was er tun sollte. Er musste jetzt einfach abwarten was war, wenn sie wieder da war. Und er hoffte, dass er sie nicht schon verloren hatte, ehe ihre Beziehung richtig begonnen hatte.
 

Kari führte den Blonden ein ganzes Stück weg zu einem kleinen Bächlein, das im See mündete. Sie setzte den Blonden auf einen großen Stein und sah ihn einen Moment an. Dann zog sie ihr Halstuch ab und hielt es ins kalte Wasser, ehe sie zu T.K. zurückkam. Sie kniete sich vor ihn und griff nach seinem Kinn, um sein Gesicht festzuhalten und um ihn genau begutachten zu können.

Tai und Matt hatten ihm einiges verpasst. Sein linkes Auge war angeschwollen, die Augenbraue darüber aufgeplatzt und ein schmales Blutrinnsal lief hinunter. Auf der rechten Wange prangte ein großer Bluterguss und die Lippe darunter war ebenfalls blutig aufgeplatzt und hier lief ein Blutgerinnsel über das Kinn.

“Es tut mir leid.” murmelte sie, als sie sanft anfing, sein Gesicht mit dem nassen Halstuch abzutupfen.

“Was tut dir leid?” fragte T.K. leise nach. Eine Hand hatte er auf seinen schmerzenden Bauch gedrückt und war leicht nach vorne gebeugt.

“Ich… ich habe es den Mädchen gesagt. Und Tai hat es mitbekommen.”

T.K zog seine Augenbrauen zusammen und stöhnte gleich darauf schmerzhaft auf, als Kari an diese kam.

“Schon in Ordnung.” murmelte er und sah in Karis Augen. “Es war doch klar, dass sie es irgendwann erfahren. Und irgendwie bin ich ganz froh, dass es jetzt endlich raus ist.”
 

Kari sah auf und direkt in seine leuchtenden blauen Augen. Sie stand plötzlich auf und ging mit ihrem Halstuch wieder zum Bach. Sie wusch ein Teil vom Blut wieder aus dem Halstuch aus und ging anschließend zu dem Blonden zurück. Erneut kniete sie sich vor ihn und legte ihre Hand auf seine linke Wange, ehe sie anfing sanft seine Lippe abzutupfen und auch hier das Blut abzuwischen. Erneut blickte sie auf und sah wieder in seine Augen. Dieses Mal konnte sie ihren Blick nicht mehr abwenden und ließ die Hand mit dem Halstuch sinken. Mit der anderen fing sie an, sanft über T.K.s Wange zu streicheln.

Das war das erste Mal seit ihrer, ja Trennung, im Dezember, dass sie nur zu zweit waren. Und das erste Mal, dass sie sich so nahe waren. T.K. hob seine Hand und griff damit nach ihrem Handgelenk, dessen Hand sie an seiner Wange liegen hatte. Während sie sanft über seine Wange streichelte, fing er an mit seinem Daumen über die Innenseite ihres Handgelenkes zu streicheln. Dabei spürte er, wie sich ihr Puls beschleunigte. Während sie sich so tief in die Augen sahen, kamen sie sich langsam näher. Es trennten sie nicht mehr viel Zentimeter, als T.K. eine Frage stellen musste.

“Liebst du Davis, Kari?” Er musste das einfach wissen. Er wollte nicht zwischen den Beiden stehen und das würde er, wenn er Kari jetzt küssen würde. Auch wenn es das Einzige war, was er wollte. Er wollte ihr wieder so nahe sein. Ihr und keiner Anderen.
 

Kari zuckte ein kleines Stück zurück. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Also stellte sie eine Gegenfrage. “Liebst du Nami?”

T.K. sah Kari in die Augen. Er musste es ihr einfach sagen. “Ich… ich habe diese Gefühle. Allerdings…”

Noch bevor seinen Satz zu Ende sprechen konnte und sagen konnte, dass er die Gefühle für sie hatte, wurde Kari zur Seite gestoßen und jemand fiel ihm in die Arme.

“T.K.” schluchzte die Person und T.K. starrte verwirrt auf die schwarzen Haare.

“Au.” murmelte er, als Nami ihn zu fest umarmte und seine angeknacksten Rippen dabei quetschte. “Nami. Was machst du denn hier?” fragte er erstaunt.

Die Schwarzhaarige sah ihn mit Tränen in den dunkelbraunen Augen an. “Joey ist doch erst heute gekommen. Und er hat mich mitgenommen. Ich wollte dich überraschen. Und dann haben wir erfahren, dass Tai und Matt dich geschlagen haben.”

Nami griff nach T.K.s Gesicht und hob es an. Mit ihren Fingern streichelte sie sanft über die Macken und den Bluterguss. “Mein armer Schatz.” murmelte sie.

“Hier.” Von der Seite wurde ihr etwas entgegen gehalten und erstaunt sah Nami auf. “Um die Wunden auszuwaschen und zu kühlen. Ich war gerade dabei das zu machen, aber wenn du jetzt hier bist, dann kannst du das machen.” sagte Kari.

Nami sah sie erstaunt an und nahm ihr dann das Halstuch aus der Hand, das Kari gerade nochmal ausgewaschen und neu nass gemacht hatte.

“Danke.” erwiderte die Schwarzhaarige und fing an, T.K.s Gesicht erneut abzutupfen. “Was war denn los Schatz?” fragte sie währenddessen. “Keiner wollte mir sagen, was war.”

T.K. und Kari sahen sich über Namis Kopf hinweg an. Die Anderen wollten der Schwarzhaarigen wohl nicht sagen, was der Grund war, weshalb T.K. Prügel hatte einstecken müssen. Kari sah T.K. erleichtert an. Der Blonde nickte kurz, wobei Nami mit dem Tuch an seiner Lippe hängen blieb.

“Au.” entfuhr es ihm.

“Oh, entschuldige bitte Schatz.” Die Schwarzhaarige sah erschrocken auf.

“Nichts passiert Nami.” sagte T.K.

Nami streichelte ihm sanft über die Wange, bevor sie zwischen ihm und Kari hin und her blickte. “Also, was war los?”

T.K. zuckte mit den Schultern. “Ein blöder Streit. Aber ich will nicht darüber reden, sei mir nicht böse.”

Nami runzelte zwar ihre Stirn, da sie unbedingt wissen wollte, was gewesen war, aber sie akzeptierte die Entscheidung ihres Freundes.
 

Kari blickte auf das Paar hinunter und spürte, wie es in ihrem Herz schmerzte. Gerade eben war sie dem Jungen, den sie liebte, wieder so nahe gewesen. Sie schloss ihre Augen. Er liebte Nami, sie hatte keine Chance. Niemals.

“Ich gehe zurück und lasse euch beide hier alleine.” sagte sie, zwang sich zu einem Lächeln und ging.

Als sie wieder bei ihrem Lagerplatz ankam und auf der Wiese, auf der Tai und Matt auf T.K. losgegangen waren, blieb sie stehen. Die Anderen waren alle da, auch Joey, der heute erst nachgekommen war und Nami mitgebracht hatte. Sie sah, wie Yolei auf sie zukam, allerdings suchte sie nach jemand ganz anderem. Einen Moment später hatte sie die Person gefunden und ging langsam auf diese los. Dann fing sie an, zu rennen.
 

Davis stand nachdenklich an einen Baum gelehnt da. Kari war schon lange fort und er wollte gar nicht darüber nachdenken, was sie und T.K. miteinander machten. Irgendwann sah er auf und sah die Braunhaarige, die in diesem Moment zurück kam. Aus seinen Augenwinkeln sah er, wie Yolei auf ihre Freundin zuging. Jedoch wanderte Karis Blick suchend weiter, bis sie diesen schließlich auf ihn richtete. Verwundert stieß Davis sich von dem Baum ab und erwiderte ihren Blick, als sie ihn ansah und auf ihn zulief. Gleich darauf fing sie an zu rennen und als sie bei ihm ankam, warf sie sich in seine Arme. Erstaunt taumelte Davis einen Schritt rückwärts, ehe er sein Gleichgewicht wieder gefunden hatte und das Mädchen in seine Arme geschlossen hatte.
 

“Es tut mir leid.” schluchzte sie.

Davis erstarrte einen Moment. Was wollte sie ihm damit sagen? Wollte sie Schluss machen?

“Es tut mir leid, dass ich dir nicht gesagt habe, dass ich mit T.K. geschlafen habe. Das war dir gegenüber nicht fair.” murmelte sie an seiner Schulter.

“Das… das ist schon okay.” erwiderte der Braunhaarige leise.

“Wirklich?” fragte Kari erstaunt und sah ihn mit großen Augen an, die voller Tränen standen.

Davis sah sie an und nickte dann, selbst über seine Worte erstaunt. Solange sie bei ihm bleiben würde, dann wäre es für ihn in Ordnung.

“Ich bin froh, dass du da bist.” murmelte sie an seiner Schulter.

Davis schloss seine Arme noch fester um Kari. “Ich liebe dich.”

Kari versteifte einen Moment, dann murmelte sie. “Ich mag dich auch.”

Davis stach es einen Moment in seinem Herz, dann seufzte er auf. “Dann wird meine Liebe einfach für uns beide reichen.” murmelte er.

Das musste es jetzt erstmal und irgendwann konnte sie seine Gefühle hoffentlich erwidern.

16. Juni vormittags/ 18. Juni abends

“Da sind sie gerade mal zweieinhalb Monate nicht mehr an unserer Schule und ich vermisse Tais Geschmatze beim Essen mehr als man es sich vorstellen kann.” murmelte Mimi und stocherte lustlos in ihrem Essen herum.

“Du siehst ihn fast jeden Tag.” stellte Kari schmunzelnd fest.

“Nur fast jeden Tag. Das Studium frisst ihn wirklich auf.” stellte Mimi klar und schob seufzend ihren Teller zur Seite.

“Naja, wäre das Studium etwas zum Essen, hätte Tai es schon längst aufgegessen.” berichtigte Yolei mit erhobenem Zeigefinger, was die anderen beiden Mädchen zum Lachen brachte.

Dieses Schuljahr machten die Drei häufig alleine Pause. Was auch an der Funkstille zwischen Kari und T.K. lag.

“Ich vermisse Tai,” murmelte Mimi jetzt. “als meinen Resteverwerter…”

Spätestens jetzt brachen alle drei in lautes Gelächter aus, das durch den Speisesaal hallte.
 

T.K. drehte sich zu dem Tisch um, an dem die Drei saßen und laut lachten. Als er Karis gelösten Gesichtsausdruck sah, musste er ebenfalls lächeln. In den letzten Monaten des alten Schuljahres hatte er sie so nicht gesehen. Einen Moment durchzuckte ihn ein stechender Schmerz. Dass sie glücklich war lag an Davis… und er wollte ja, dass sie glücklich war, das war ihm das Wichtigste. Aber ihm wäre es lieber gewesen, wenn sie mit ihm glücklich wäre.

Und er vermisste sie. Nicht das, was sie im Bett miteinander gemacht hatten. Er vermisste sie - seine beste Freundin. Ihre stundenlange Gespräche, ihre Herumalbereien. Er vermisste es, wenn sie ihn als ihren Idioten beschimpfte. Er vermisste es, sie einfach nur in den Arm nehmen und necken zu können. Er vermisste ihren Geruch nach Pfirsich. Er vermisste sie einfach.
 

“T.K.?”

Der Blonde sah überrascht zu seiner Freundin neben sich, die ihn anlächelte. “Ja Nami?”

“Kommst du dann heute nach dem Basketballtraining zu mir?”

Kurz überlegte er, ob ihm eine Ausrede einfallen würde, dann sah er aber in Namis hoffnungsvolles Gesicht. Sie half ihm, zumindest teilweise, sich von Kari abzulenken.

“Klar.” antwortete er daher, was ein Strahlen auf ihre Gesichtszüge zauberte.
 

Auch nach dem Wochenende in der Digiwelt waren Kari und T.K. auf Abstand bedacht. Es war beiden klar, dass immer noch zu viel zwischen ihnen stand. Die Nähe zwischen ihnen war gefährlich, das war beiden klar geworden, als sie gemeinsam am Bach gewesen waren.

Kari hatte ihn küssen wollen und hätte es fast gemacht, wenn T.K. nicht nach ihren Gefühlen für Davis gefragt hätte. Und er hatte ihr gesagt, dass er Nami liebte. Also wollte sie sich nicht zwischen die Beiden drängen. Und da es sie zu sehr schmerzte, ihm nahe zu sein, hielt sie weiterhin Abstand.

T.K. war es genauso gegangen. Er hatte Kari küssen wollen, mehr als alles andere. Aber er wollte sich nicht in die Beziehung von ihr und Davis drängen. Und er wusste, dass das nur ging, wenn er sich von ihr fernhielt. Als er mit Nami vom Bach zurück gekommen war, war Kari in Davis Armen gelegen. Und das hatte ihn daran erinnert, dass Kari in jemanden verliebt war und er ihr Glück nicht zerstören durfte. Und Davis war auch sein Freund, dem er das Beste gönnte und Kari war eindeutig das Beste, das es gab.
 

Mit Matt hatte er sich zwei Wochen später endlich aussprechen können. Tai war hingegen immer noch sauer auf ihn und redete nicht mehr mit ihm. Der Ältere ignorierte den Blonden, wenn sie irgendwo waren und aufeinander trafen. Dafür hatte T.K. vollstes Verständnis. Laut Matt nahm Tai Kari das Ganze wohl auch noch übel. Er hoffte sehr für die Braunhaarige, dass sie und Tai sich bald wieder miteinander vertragen würden, denn er wusste, wie nahe die Geschwister sich standen. Sein Blick wanderte zurück zu dem Tisch, an dem Kari saß und blickte sofort in ihre braunen Augen, da sie in dem Moment zu ihm gesehen hatte. Anstatt wie sonst sofort wegzuschauen, hielt sie den Blickkontakt unsicher aufrecht. T.K. lächelte sie sanft an, was zu einem überraschten Gesichtsausdruck bei Kari führte. Sie erwiderte das Lächeln, sah dann aber sofort weg und beteiligte sich wieder an dem Gespräch ihrer Freundinnen. Auch T.K. wand sich wieder dem Gespräch an seinem Tisch zu.
 

---
 

Als T.K. nach dem Basketballspielen aus dem Gebäude kam, sah er Kari an dem Eingangstor ihrer Schule stehen. Einen Moment zögerte er, dann entschied er zu ihr zu gehen. Doch noch bevor sie ihn bemerkt hatte, blickte sie auf und lächelte. Als T.K. ihrem Blick folgte, sah er Davis auf die Braunhaarige zustürmen. Vor ihr blieb der Fußballer stehen und beugte sich zu Kari, um sie auf den Mund zu küssen.

Der Blonde blieb stehen und wartet, bis das Paar verschwunden war, in der Hoffnung, dass sie ihn nicht gesehen hatten. Doch leider erfüllte sich diese Hoffnung nicht, denn Davis drehte sich zu ihm um und hob grüßend seine Hand. Auch Kari drehte sich verwundert zu ihm um und hob dann leicht unsicher ihre Hand. T.K. nickte ihnen zu. Da griff Davis auch schon nach Karis Sporttasche, die er sich über die Schulter warf und anschließend nach ihrer Hand, bevor sie das Schulgelände verließen.

T.K. sah ihnen noch einen Moment nach. Er schloss seine Augen und holte tief Luft. Er wollte einfach nur, dass sie glücklich war. Er wollte, dass Kari glücklich war.
 

--- 18.06. abends
 

“Alter, ich hasse studieren.” meckerte Tai und zog eine neue Flasche Bier aus Matts Kühlschrank.

Der Blonde seufzte auf, griff nach der leeren Flasche und räumte diese in die Kiste auf dem Boden. “Stell dich nicht so an, Yagami.” erwiderte er und setzte sich zurück aufs Sofa, wo Sora sich sofort an ihm anlehnte. Matt hob einen Arm und legte ihn um die Schultern seiner Freundin, um sie näher an sich zu ziehen.

Tai stellte sich vor das Sofa und hob beide Arme in die Luft. “Jetzt mal im ernst. Es hieß doch immer, dass das Studentenleben nur aus Party besteht. Wo ist unsere Party? Ich bin nur am Lernen! Das ist ja noch schlimmer als in der Schule!”

Matt verdrehte die Augen, während Sora kicherte.

“Du wolltest nunmal etwas studieren, wo man sich nicht faul auf den Hintern setzten kann. Dafür kannst du später mal richtig was bewirken. Im Gegensatz zu Anderen.” erklärte die Rothaarige und schlug ihrem Freund scherzhaft auf die Schulter.

“Was soll denn das heißen?” plusterte der Blonde sich auf und sah seine Freundin mit hochgezogenen Augenbrauen an.

“Was ich gesagt habe. Tai wird als Diplomat später viel Einfluss haben.”

“Wenn er das Studium überhaupt besteht.” murmelte Matt und erhielt sofort einen Schlag gegen den Oberarm von der neben ihm Sitzenden.

Mit großen Augen sah er seine Freundin an, bevor beide loslachten.

“Na super, sogar meine besten Freunde trauen mir nichts zu! Wieso bin ich mit euch befreundet?”
 

Während der Älteste der kleinen Gruppe jammerte, musterten Sora und Matt ihn grinsend. Sie alle waren wirklich stolz und ehrlich gesagt auch verwundert gewesen, als Tai es tatsächlich geschafft hatte, eine Zusage zu den Studiengängen BWL und Politikwissenschaften zu erhalten.

Zu gerne hätten sie die Gesichtsausdrücke seiner Eltern gesehen, als er ihnen mitgeteilt hatte, was er studieren wollte. Laut Kari sei es aber ein Bild für die Götter gewesen und ihre Mutter wäre wohl in Tränen ausgebrochen und hätte gemeint, dass aus ihrem Sohn vielleicht doch noch etwas werden könnte und dass sie eigentlich schon jede Hoffnung aufgegeben hatte.
 

Als es klingelte drehte Tai sich erleichtert um. “Endlich jemand, der hinter mir steht.” gab er von sich und rannte zur Türe, um die Haustüre zu öffnen. Er öffnete die Wohnungstüre und wartete, bis Mimi aufs seinem Stockwerk angekommen war. “Die ärgern mich.” Mit Hundeaugen sah er sie an.

“Ah ja.” begrüßte die Braunhaarige ihn und zog ihre Schuhe aus, bevor sie ins Wohnzimmer ging, wo Sora und Matt immer noch auf dem Sofa saßen.

Die Rothaarige sprang auf und umarmte ihre Freundin zur Begrüßung, bevor sie sich wieder neben Matt auf das Sofa setzte.

“Also was hat er angestellt?” fragte Mimi und deutete auf ihren Freund, der hinter ihr ins Wohnzimmer getrottet war.

“Was soll es denn bitte bedeuteten, dass ich etwas angestellt haben soll?” beschwerte er sich hinter ihr.

“Das wir dich alle kennen Schatz.” Mimi blickte über ihre Schulter, ehe sie wieder Sora ansah. “Also?”

“Das nenne ich mal ein Zutrauen zu mir.” stellte Tai belustigt fest und zog Mimi mit dem Rücken an seine Brust. “Nicht mal richtig begrüßt hast du mich.”

Die Braunhaarige sah auf. “Na weil du gleich geheult hast. Wie soll ich dich denn da richtig begrüßen?”

“Tzz…” erwiderte Tai und küsste die Braunhaarige auf den Hals.

Die seufzte auf und drückte sich etwas enger an ihn.
 

“Kein Sex hier!” kam vom Sofa, woraufhin Tai seine Arme enger um Mimi schlang und sie an sich drückte.

“Neidisch?” fragte er grinsend und wackelte mit den Augenbrauen.

Matt hingegen zog seine Augenbrauen nur hoch. “Ich habe besseres.” erwiderte er und zog Sora an sich.

Die Rothaarige wechselte einen Blick mit ihrer besten Freundin und verdrehte ebenso wie diese ihre Augen. “Gut Jungs. Packt ihn aus und legt ihn auf den Tisch, damit wir sie vergleichen können.”

Mimi kicherte, Matt zog seine Augenbrauen erneut hoch und Tai sah Sora ahnungslos an.

“Was sollen wir auspacken?”

“Das lassen wir jetzt besser mal. Hört auf ihm Sachen einzureden, der macht das auch noch.” erklärte Matt Sora und stand auf.

Die Rothaarige nickte. “Da hast du recht.”

“Siehst du?” Matt nickte bekräftigend, woraufhin die beiden Mädchen lachen mussten.

“Jetzt erklärt es mir doch mal. Was sollen wir rausholen?” Tai sah seine Freunde fragend an

“Jetzt kommt schon!” rief er, als keiner Anstalten machte, zu reagieren.

Mimi seufzte schließlich auf und zog an Tais Ärmel, woraufhin der Braunhaarige sich zu ihr hinunter beugte. Das Mädchen stellte sich leicht auf die Zehenspitzen und flüsterte ihrem Freund ins Ohr. Der sah gleich darauf mit großen Augen auf.

“Da gewinne ich um Längen.” stellte er dann breit grinsend fest.

Matt sah ihn kopfschüttelnd an. “Das glaubst du ja wohl selber nicht.”

Tai nickte. “Dann los, nachprüfen.”

Sora sah beide mit großen Augen an, bevor sie ihre Augenbrauen zusammenzog. “Wenn jetzt nur ein einziger von euch seine Hose öffnet, dann bekommt er richtige Probleme!”

Die beiden jungen Männer sahen sie erstaunt an. “Schon okay.” murmelte Matt und Tai stimmte ihm zu.

“Also lass es jetzt endlich raus Yamato.” wand die Rothaarige sich dann an ihren Freund.

“Was sollst du rauslassen?” Mimi lächelte den Blonden an, während Tai sie mit sich zu dem Sessel zog und dort auf seinen Schoss.
 

Matt stand auf, hob seine Bierflasche vom Couchtisch hoch und zeigte auf Tai. “Wir haben die Wohnung!”

Der Braunhaarige sah ihn ungläubig an und sprang dann plötzlich auf, wobei er Mimi mit aus dem Sessel hob. “Das ist nicht dein ernst!”

“Oh doch!”

Tai schob Mimi von sich und ging zu Matt. Direkt vor diesem blieb er stehen. “Nicht dein ernst.” wiederholte er ungläubig.

“Yagami, glaube es mir. Wir beide werden Mitbewohner!”

08. Juli nachmittags

In der Wohnung, in der Tai und Matt zukünftig als WG-Mitbewohner gemeinsam leben würden, herrschte reges Treiben. Außer den zukünftigen Bewohnern selbst waren deren Freundinnen und Kari da um beim Renovieren zu helfen.
 

“Ich verstehe immer noch nicht, weshalb du nicht mit Matt zusammengezogen bist.” meinte Kari, während sie gemeinsam im zukünftigen Wohnbereich die Fenster vor dem Streichen abklebten.

Sora zuckte mit ihren Schultern. “Meine Hochschule liegt am anderen Ende der Stadt. Und dadurch dass ich sie privat bezahlen muss, bleibt nicht sehr viel Geld für eine Wohnung übrig.”

“Hör nicht auf ihr logisches Gerede, Kari. Eigentlich würde sie sehr gerne mit Matt zusammenziehen.” fügte Mimi hinzu und zwinkerte ihrer besten Freundin zu.

Diese zuckte wieder mit ihren Schultern. “Das stimmt schon. Aber es gibt einfach zu viele Punkte, die momentan dagegen sprechen. Daher ist es doch auch ganz gut, dass die Beiden zusammenziehen.”

“Du wirst sowieso ständig hier sein Sora. Ich bin mir sicher, dass Matt dir den halben Schrank für deine Klamotten gibt. Und deine Zahnbürste wird sicher auch im Bad stehen.” tönte Tai in dem Moment, woraufhin die drei Mädchen sich zu dem Braunhaarigen umdrehten.

“Bekomme ich auch eine Zahnbürste?” fragte Mimi und sah ihren Freund aus leuchtenden Augen an.

Der nickte. “Klar. Und auch eine Schublade meiner Kommode.”

“Du meinst, dass du eine Schublade bekommst und Mimi den Rest in Beschlag nehmen wird.” erklärte Matt und legte seinem besten Freund einen Arm um die Schultern.

Der grinste breit. “Das sehen wir ja noch.”

“Soviel Platz brauche ich gar nicht!” beschwerte Mimi sich.

“Doch.”

“Und noch viel mehr.”

Kari und Sora grinsten die Braunhaarige an, die ihre Augen verdrehte.
 

Sie waren alle schon eine Weile am arbeiten, als es an der Türe klingelte. Tai und Matt waren in der Küche damit beschäftigt, genau diese aufzubauen, so dass Mimi die Türe öffnete. Die Mädchen hatten gemeinsam das Wohnzimmer gestrichen. Tai kam ebenfalls aus der Küche und in den Flur, um den Neuankömmling zu begrüßen.

“Was macht der denn da?” brachte er scharf hervor, als er ihn sah.

T.K. zuckte unter seinem bösen Blick zusammen.

“Er ist hier um zu helfen. Hallo T.K.” erklärte Matt, als er ebenfalls in den Flur kam.

“Hallo Matt.” begrüßte der Jüngere seinen Bruder.

“Wir brauchen seine Hilfe nicht! Er hat schon genug… geholfen!” erwiderte Tai immer noch scharf.

Matt funkelte seinen besten Freund an. “Er ist hier zum Helfen, weil er mein Bruder ist! Und er wird auch bleiben!”

“Meinst du nicht, dass er genug angestellt hat?” Tai ballte seine Hände zu Fäusten zusammen.

“Lass ihn einfach in Ruhe und hilf mir in der Küche weiter. T.K., such dir was, es hat noch genug Arbeit. Streich das Gästeklo oder so.”

T.K. zuckte erneut unter Tais verachtendem Blick zusammen.
 

Als die beiden Älteren wieder in die Küche gegangen waren, legte Mimi ihre Hand auf die Schulter des Jüngeren.

“Mach dir keinen Kopf.”

“Aber wenn sie sich jetzt streiten? Meinetwegen? Nachher ziehen sie doch nicht zusammen.”

“Ach T.K.,” Mimi musste lächeln. “Du warst von Anfang an in der Digiwelt mit dabei. Die Beiden streiten sich immer. Das gehört zu ihrer Freundschaft dazu. Und du wirst diese sicher nicht negativ beeinflussen. Du wirst sehen, nachher werden die Beiden wieder auf ihrer Freundschaft trinken.”

T.K. nickte dankbar für Mimis Worte und grinste, als er ihren leisen Zusatz hörte.

“Manchmal verträgt man Tai auch nicht anders…”

“Aber dir ist schon klar, dass du mit ihm zusammen bist?” fragte er, als er ihr folgte.

“Ja, und oft frage ich mich, wie ich auf diesen Gedanken gekommen bin.” Sie drehte sich zu dem Blonden herum. “Keine Sorge, ich liebe ihn. Das weiß ich.”

T.K. wollte gerade etwas erwidern, als sie ins Wohnzimmer kamen und dort plötzlich in weit aufgerissene braune Augen starrte. Er wurde still und starrte vermutlich genauso zurück. Daran hätte er doch denken können! Dass Kari ihrem Bruder bei der Renovierung helfen würde. Er half Matt schließlich auch.

“Was kann ich machen? Matt hat irgendwas vom Gästeklo gesagt.” wand er sich leise an Sora.

Die sah kurz nachdenklich zu Kari und lächelte den Blonden dann verständnisvoll an. “Komm mit, ich gebe dir die Farbe und zeige es dir.”

Während T.K. der Rothaarigen folgte, sah Mimi zu Kari und erkannte die Unsicherheit, die sich in dem Mädchen breit machte. Sie wusste, dass Kari und T.K. noch nie über das geredet hatten, was zwischen ihnen gewesen war. Und ebenso wie alle anderen, war auch sie sehr verwundert gewesen, als bekannt wurde, dass die Braunhaarige nun mit Davis in einer Beziehung war. Und bis heute konnte sie es nicht nachvollziehen. Sie sah zu Kari, die in dem Moment zu ein paar Pinseln griff.

“Ich gehe in Tais Zimmer und fange da an mit streichen.” murmelte das Mädchen.

Mimi nickte verständnisvoll. “In Ordnung. Wenn du Hilfe brauchst, dann ruf einfach.”
 

“Was sollte das?” fuhr Matt seinen besten Freund an, als sie wieder in der Küche waren.

“Was meinst du?” fragte Tai bissig zurück.

“Wie du meinen Bruder angemacht hast. Das geht überhaupt nicht Tai!” Der Blonde lehnte sich gegen die geschlossene Türe und funkelte Tai aus zusammengekniffenen Augen an.

“Das was er gemacht hat, geht überhaupt nicht. Ich kann gar nicht verstehen, dass du so hinter ihm stehst!”

“Hör auf so einen Schwachsinn von dir zu geben, Yagami. Ich stehe in der Sache überhaupt nicht hinter ihm und heiße das auch nicht gut.”

“Und trotzdem seid ihr beiden wieder die Dicksten.” Tai verschränkte die Arme vor seiner Brust, ohne Matt eine Sekunde aus den Augen zu lassen.

“Was willst du eigentlich? Du willst mit Kari doch auch normal umgehen.”

“Sie ist ja schließlich auch meine Schwester!”

“Und T.K. mein Bruder! Du kannst von mir nicht verlangen, dass ich mit ihm anders umgehe als du mit Kari!”

“Aber er hatte diesen dummen Vorschlag.”

Matt seufzte auf. “Kari hat es damals in der Digiwelt ganz richtig gesagt. Sie beide haben mitgemacht. Es ist eine Sache zwischen den Beiden.”

“Aber…” brachte Tai hervor und sah seinen besten Freund leicht hilflos an.

“Lass es einfach Tai. Und lass T.K. in Ruhe!”

Der Braunhaarige knirschte einen Moment mit seinen Zähnen.

“In Ordnung.” gab er dann von sich.

“Gut. Und jetzt hilf mir mit dem Schrank.” Matt sah seinen besten Freund an und deutete auf einen der Küchenschränke, die sie aufhängen mussten.
 

Kari arbeitete schon eine ganze Weile in Tais Zimmer, deren Wände sie weiß strich, während von draußen die Musik ins Zimmer drang, die aus der tragbaren Musikstation von Matt durch die ganze Wohnung schallte. Sie hatte einfach wegmüssen. Sie konnte nicht mit T.K. in einem Zimmer sein. Sie hielt es kaum aus. Jetzt war schon über ein halbes Jahr vorbei, seit er das zwischen ihnen beendet hatte und immer noch tat es weg. Immer noch sehnte sie sich nach ihm. Und jedes Mal, wenn sie mit Davis schlief, dachte sie dabei an den Blonden.

Kari biss sich auf die Lippen, um aufsteigende Tränen zu unterdrücken. T.K. hatte es nicht verdient, dass sie so an ihm hing. Dass sie immer noch in ihn verliebt war. Und Davis hatte es nicht verdient, dass sie einem Anderen gegenüber so empfand, wie sie es eigentlich ihrem eigenen Freund sollte. Sie gab sich wirklich Mühe, dem Braunhaarigen eine gute Freundin zu sein. Sie mochte ihn, aber sie liebte ihn nicht. Diese Gefühle würden wohl immer T.K. gehören. Sie seufzte auf und versuchte diese Gedanken zu verdrängen. Sie wollte nicht immer an T.K. denken.

Sie tauchte die Rolle in die Farbe und stellte sich auf den Hocker, um den oberen Teil der Wand zu erreichen.

“Verdammt.” fluchte sie leise, als sie nicht ran kam. Sie streckte sich, jedoch reichte es bei weitem nicht aus.
 

“Kann ich dir helfen?” erklang es leise hinter ihr und vor Schreck machte sie einen Schritt nach hinten und flog dabei fast von dem Hocker. Nur T.K.s schnellen Reflexen war es zu verdanken, dass sie keine schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Boden machte.

Der Blonde hatte einen großen Sprung nach vorne gemacht, sie an ihrem Arm gepackt, die andere Hand um ihre Taille und sie an sich gezogen. Einen Moment sahen sie sich nur an, ohne etwas zu sagen. So nahe waren sie sich schon lange nicht mehr gewesen. Ihre Blicke waren ineinander gefangen, ihre Atmung beschleunigte sich und ihre Herzen begannen stärker und schneller zu schlagen.

Als draußen die Musik plötzlich stoppte, fuhren sie erschrocken auseinander. Kari sah T.K. erschrocken an, der grinsen musste.

“Du hast lauter Farbe im Gesicht.” murmelte er strich mit seinem Daumen sanft über die Farbe auf ihrer Wange. Er konnte einfach nicht mehr widerstehen und musste sie berühren.

Karis Wangen begannen zu glühen und sie senkte ihren Blick. Als sie auf T.K.s Brust blickte, riss sie ihre Augen auf.

“Entschuldige, das ist meine Schuld.” sagte sie und legte ihren Finger auf den großen weißen Farbfleck auf seinem T-Shirt.

Der Blonde sah erstaunt an sich herunter und dann auf das Mädchen vor sich.

“Du hast die Rolle zwischen uns eingeklemmt.”

“Wie…” Die Braunhaarige sah verwirrt an sich herunter und erkannte, dass auf ihrem T-Shirt ebenfalls ein großer weißer Fleck prangte. “Entschuldige.” murmelte sie bestürzt.

“Dafür musst du dich nicht entschuldigen. Also, warum hast du geflucht?”

Kari lief erneut rot an. “Ich komme nicht an den oberen Teil der Wand. Die Stange für die Farbrollen haben sich Sora und Mimi unter den Nagel gerissen. Unsere Brüder waren nicht schlau genug, einfach zwei zu kaufen. Und ich bin so zu klein dafür, nicht passend genug.”

“Das stimmt nicht. Du bist perfekt!” widersprach T.K. vehement und schon liefen beide rot an, als in ihre Köpfe drang, was genau der Blonde gesagt hatte. Sofort wanden sie ihre Blicke ab.

“Ich kann ja oben streichen. Und du streichst einfach unten, dann schaffen wir beide das schon.” meinte T.K. und griff nach der unbenutzten Rolle, die neben dem Eimer mit der Farbe lag.

Karis Handgriff festigte sich um die Rolle in ihrer Hand. “Du… du musst nicht. Also hier, mit mir…”

Der Blonde stockte einen Moment, dann seufzte er leise auf, ohne sich umzudrehen. “Lass mich dir einfach helfen Kari. Mehr will ich gar nicht.”

Einen Moment war Kari noch still und T.K. wartete gespannt auf ihre Entgegnung.

“Na gut.” murmelte sie und drehte sich von dem Blonden weg, um sich mit stark schlagendem Herzen neue Farbe auf ihre Rolle zu holen.
 

Die Beiden arbeiteten schweigend und warfen sich gegenseitig immer wieder nachdenkliche Blicke zu. Sobald sich ihre Blicke jedoch trafen, drehten sie sich mit roten Wangen weg. Trotzdem schafften es beide, den Anderen einen Moment unbemerkt mustern zu können. Und trotz der angespannten Stimmung zwischen ihnen, lief es gut. Sie waren früher ein eingespieltes Team gewesen und das merkte man auch heute noch. Denn trotz dem, was zwischen ihnen stand, arbeiteten sie Hand in Hand. Wenn T.K.s Farbe ausging, griff Kari nach seiner Rolle und tunkte sie in die Farbe, ohne dass der Blonde auch nur ein Wort sagen musste.
 

Kari strich konzentriert die Wand, als ihr plötzlich etwas auf den Kopf tropfte und dann langsam an der Seite nach unten lief. Regungslos blieb sie stehen. Das war doch jetzt nicht etwa… Langsam drehte sie sich um und sah nach oben. Doch das war ein Fehler gewesen. Denn in dem Moment tropfte nochmals etwas von T.K.s Rolle, die er eigentlich zur Seite gehalten hatte.

“T.K.!” stieß Kari aus.

“Entschuldige bitte!” kam er entsetzt von dem Blonden, der sie genau so ansah. Nach wenigen Sekunden fingen seine Mundwinkel an mit zucken.

“Das ist nicht lustig Takeru Takaishi!” zischte Kari und wischte sich die Farbe aus dem Gesicht.

Das Grinsen breitete sich auf T.K.s Gesicht aus. “Wenn du dich so sehen würdest, dann würdest du das auch lustig finden.”

Kari sah dem Blonden einen Moment in die blauen leuchtenden Augen. T.K.s Grinsen verging bei ihrem leeren Blick. Und im nächsten Moment sprang er erschrocken vom Hocker herunter, während sich das Grinsen auf Karis Gesicht ausbreitete.

“Kari!” rief T.K. auf, während er auf seine Beine schaute, die nun mit schönen weißen Streifen geziert waren.

“Das ist lustig.” stellte sie fest. Sie hatte ihre Rolle über seine nackten Beine gezogen.

T.K. hatte bei den warmen Temperaturen nur eine kurze Hose an und da er auf dem Hocker gestanden war, war Kari genau auf der Reichweite seiner Beine gewesen.
 

“Du…” murmelte er drohend und trat einen Schritt auf die Braunhaarige zu.

Diese grinste ihn an, sprang nach vorne und gleich darauf zierte ein weiterer weißer Fleck seine Brust.

“Krieg?” fragte der Blonde nun und Kari nickte lachend. “Den kannst du haben.” erwiderte T.K. ebenfalls lachend und wenige Sekunden später jagten sie sich gegenseitig durch den Raum, darauf bedachtet, soviel Farbe auf dem Anderen zu verteilen, wie nur möglich.

Beide lachten und alles war in diesem Moment von ihnen abgefallen. Er war wie früher, wo es nur sie beide gab. T.K. hastet mit seiner Rolle zu dem Farbeimer, jedoch sprang Kari ihm in den Weg und grinste ihn breit an.

Sie holte erneut aus, bevor sie ihn jedoch erreichte, ließ T.K. seine Rolle fallen und griff nach Karis Handgelenk. Die Braunhaarige versuchte ihre Hand aus seinem Griff zu ziehen. Jedoch war der Blonde stärker als sie und fing an, sie mit seiner freien Hand zu kitzeln. Kari versuchte nach hinten auszuweichen, doch T.K. hielt sie grinsend fest und lachte auf, als Kari kichernd versuchte sich aus seinem Griff zu winden und seiner Kitzelattacke zu entkommen. Doch jedes Mal wenn sie nach hinten auswich, zog T.K. sie entweder erneut an sich oder folgte ihr den Schritt.
 

Kari liefen bereits Tränen über die Wangen vor Lachen und T.K. lachte ebenfalls laut auf. Die Braunhaarige legte plötzlich eine Hand auf seine Brust und einen Moment stockte T.K.s Atem und sein Herzschlag beschleunigte sich. Doch noch bevor Kari das bemerkte, hob sie schon ihre Hand und legte sie auf T.K.s Wange. Der bemerkte, wie sie etwas feuchtes abrieb und stellte erst jetzt, dass sie die feuchte Farbe von seiner Brust in seinem Gesicht verteilte. Schnell wirbelte er sie herum und drückte sie mit ihrem Rücken an die noch ungestrichene Wand. Er hob ihre Hand mit dem Farbroller zur Seite und zwang die Braunhaarige, ihren Griff zu lösen. Der Roller fiel auf den Boden und schnell griff T.K. nach Karis zweitem Handgelenk.

Die Braunhaarige lachte erneut auf und versuchte ihre Hände aus seinem Griff zu ziehen. Daraufhin hob T.K. beide Hände nach oben und legte sie über Karis Kopf gegen die Wand.

Mit seinem Körper drängte er sich gegen sie, um zu verhindern, dass sie sich verdrücken konnte. Er senkte lachend seinen Blick. Auch Kari hob ihren Blick in diesem Moment.

Und kaum dass sich ihre Blicke trafen, wurden beide still und sie spürten, wie ihre Herzen schneller und härter zu schlagen begannen, wie das Blut durch ihre Körper rauschte und ihr Atem beschleunigte sich. Unfähig ihre Blicke voneinander zu wenden, sahen sie einander an.

Langsam senkte T.K. seinen Kopf. Kari hob ihren leicht und schloss ihre Augen. Und gerade in dem Moment, als der Blonde sie küssen wollten, klingelte es plötzlich an der Türe und beide sprangen erschrocken auseinander.

Mit großen Augen und so stark schlagenden Herzen, dass beide dachten, dass es bald ihren Brustkorb durchschlagen würde, sahen sie sich an, ungläubig, was gerade eben fast passiert war.
 

“Kari?”

Die Türe wurde aufgerissen und Davis streckte seinen Kopf ins Zimmer hinein. Das Grinsen auf seinen Gesichtszügen erlosch, als er Kari und T.K. im Zimmer stehen sah, beide über und über mit Farbe beschmiert. Schnell erfasste er, was los war. Kari und T.K. standen zwar ein gutes Stück auseinander, aber die Stimmung im Raum war so angespannt, dass man spürte, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. Er richtete einen Blick aus zusammengekniffenen Augen auf den Blonden und ging dann auf das Mädchen zu. Er beugte sich hinunter und küsste Kari auf den Mund. Er wollte demonstrieren, dass sie zu ihm gehörte. Zumindest versuchte er es, denn Kari drehte ihren Kopf leicht, so dass er nur ihren Mundwinkel erwischte.
 

Die Braunhaarige fühlte sich unwohl, als Davis sie küsste. Sie wollte das nicht, nicht vor T.K. Sie versuchte es grundsätzlich zu vermeiden, Davis so nahe zu sein, wenn der Blonde in der Nähe war. Immer noch kam es ihr oft so vor, als würde sie T.K. betrügen, wenn sie Davis nahe war. Der Braunhaarige bemerkte es und fühlte sich zurückgestoßen, ließ sich jedoch nichts anmerken.

“Die Mädchen haben nach dir gefragt. Sie wollen wohl Pizza bestellen.” richtete Davis an die Braunhaarige.

“Oh, dann gehe ich schnell mal zu ihnen.” Kari zwang sich ein Lächeln aufs Gesicht, als sie Davis ansah. Anschließend ließ sie ihren Blick zu T.K. wandern und wieder schlich sich Unsicherheit in ihren Blick.
 

Kaum verließ sie das Zimmer, wand sich Davis an T.K., der sich anschickte dem Mädchen zu folgen. “Sie ist meine Freundin T.K.! Und du tätest gut daran, dich daran zu erinnern!”

Der Blonde stockte und blieb stehen. “Das ist mir bewusst Davis. Mehr als nur ein wenig.”

“Ich will, dass du dich von ihr fern hältst.”

Nun drehte sich T.K. um und sah Davis mit großen Augen an. “Was?”

Der Braunhaarige hatte seine Hände zu Fäusten geballt und richtete seinen Blick auf seinen Rivalen. “Ich weiß, was zwischen euch beiden war, jeder von uns weiß das. Aber das war einmal. Kari ist jetzt mit mir zusammen und du hast ebenfalls eine Freundin.”

“Ich… ich weiß.” entgegnete der Blonde leise und ballte ebenfalls eine Hand zu einer Faust.

Ja, er wusste es. Und trotzdem… trotzdem waren diese Gefühle für Kari in ihm und sie wurden einfach nicht weniger und verschwanden. Immer noch begann sein Herz stärker zu schlagen wenn er sie sah und das Verlangen nahm nicht ab. Immer noch liebte er sie. Und sie? Sie liebte Davis. Das gerade eben war vermutlich nur deshalb passiert, weil sie Sex miteinander gehabt hatten.

“Ich halte mich von ihr fern.”

Davis sah erstaunt auf. Das hätte er nicht erwartet. “Dann Danke.” erwiderte er und machte sich auf, Kari zu folgen.

Als er an T.K. vorbei ging, hielt der Blonde ihn an der Schulter fest. “Davis?”

Der Angesprochene drehte sich um und sah T.K. an. “Ja?”

“Ich hoffe, dass wir beide trotzdem Freunde bleiben.”

Davis wand seinen Blick ab und schluckte. “Ich weiß es nicht T.K., wirklich nicht. Du bist mein Freund, ja. Aber das mit Kari… Das ist etwas, was ich nicht so einfach verdrängen kann. Ich will mit ihr zusammen sein, ich liebe sie. Aber ihr beide, das was ihr hattet…”

Noch bevor er weiterreden konnte, nickte T.K. “Ich verstehe. Ich wollte dir nur sagen, dass unsere Freundschaft mir wichtig ist. Unser aller Freundschaft. Die aller Digiritter. Und du bist einer meiner besten Freunde Davis und es ist schade, dass das zwischen uns steht. Aber ich hoffe, dass wir irgendwann wieder so befreundet sein können wie früher.”

Davis drehte sich erneut zu dem Blonden um und erwiderte ernst seinen Blick. “Das hoffe ich auch.”

01. August nachts

Wie jedes Jahr, feierten die Digiritter auch dieses Jahr den 01. August. Tai und Matt nutzten es und luden ihre Freunde zu ihrer Einweihungsparty in ihre WG ein. Die Stimmung war super, es gab genug zu essen, auch für Tai und Davis, Musik spielte und die Freunde hatten sich in Grüppchen aufgeteilt. Außer den Digirittern waren auch noch Matts Bandkollegen und Freunde aus Tais Fußballverein sowie Klassenkameraden dabei. Sie hatten sich lange überlegt, ob nur die Digiritter bei der Party sein sollten. Dann hatten sie entschieden, wie jedes Jahr den Tag gemeinsam zu verbringen und die Anderen waren Abends dazu gestoßen. Vermutlich war das auch ganz gut so, denn die Stimmung war ziemlich angespannt. Kari und T.K. konnten sich nicht in die Augen sehen, Tai war sauer auf den jüngeren Blonden und ließ ihn das spüren und auch zwischen T.K. und Davis war eine eigenartige Stimmung.
 

“Hier Kari.” Yolei hielt ihrer besten Freundin ein Glas mit Eistee entgegen bevor sie sich neben die Braunhaarige auf den Boden setzte.

Mimi und Sora ließen sich den Beiden gegenüber nieder.

“Sie haben es tatsächlich fertig gebracht.” seufzte Mimi auf und sah sich im Wohnzimmer um.

“Wir haben ja auch tatkräftig geholfen.” erklärte Sora schmunzelnd.

“Ohne Hilfe hätten die Beiden sich sowieso mit umgedrehten Bierkisten zum Draufsitzen sowie dem Fernseher und ihren Konsolen zufrieden gegeben.” setzte Kari dazu und lachte leise.

“Und du wirst deinen Bruder vermissen, wenn er jetzt nicht mehr zu Hause wohnt?” richtete Sora an die Jüngste.

Dieser huschte ein Schatten übers Gesicht. “Eigentlich schon… Aber vermutlich ist es ganz gut, wenn wir Abstand zwischen uns haben.”

“Warum das denn?” fragte Yolei verwundert nach.

Kari zuckte mit ihren Schultern.

“Nimmt er dir die Sache wirklich immer noch übel?” Die Lilahaarige sah ihre beste Freundin mit großen Augen an.

Kari nickte. “Ja… Aber ich kann es ihm nicht mal zu sehr verübeln. Ich habe ihn enttäuscht.”

“Der soll sich nicht so anstellen. Er hatte auch Sex ohne Gefühle! Immerhin hat er die Wochen bevor wir uns endlich ausgesprochen hatten, mit anderen Weibern Sex, mit denen er eindeutig nicht in einer Beziehung war!” stieß Mimi hervor und sah sich mit zusammengekniffenen Augen nach ihrem Freund um.

“Aber nicht mit seiner besten Freundin, die ihm versprochen hatte, immer auf ihn aufzupassen und ihn nicht im Stich zu lassen.” sagte Kari leise.

Mimis Blick wanderte zu Sora, die von Tai immer als seine beste Freundin bezeichnet wurde. Diese hob ihre Hände. “Ich hatte weder jemals Sex mit ihm, noch möchte ich das jemals haben. Und ich habe ihm auch nie versprochen, auf ihn aufzupassen.”

“Aber T.K. hat es?” fragte Yolei leise.

Die Jüngste nickte. “Bei unserem ersten Abenteuer in der Digiwelt hat er Tai versprochen, immer auf mich aufzupassen. Damals waren wir acht.”

“Und Tai empfindet nun, dass T.K. dieses Versprechen gebrochen hat.” schlussfolgerte Sora.

Kari nickte erneut. `Und mir hat er versprochen, mich nie mehr alleine zu lassen. Mich nie mehr im Stich zu lassen. Damals, als er mich vom Meer der Dunkelheit geholt hat.´ “Entschuldigt mich bitte.” murmelte das Mädchen und stand auf.
 

Die anderen Drei sahen ihr verwundert hinterher, als sie zum Balkon und hinaus ging.

“Ich denke, dass es sie selbst auch noch ziemlich mitnimmt.” sagte Sora.

“Ja. Es beschäftigt sie und wühlt sie auf. Zwei der für sie wichtigsten Personen reden nicht mehr wirklich mit ihr. Ihr Bruder, dem sie immer alles anvertrauen konnte und der immer für sie da war. Und ihr bester Freund, der alles für sie bedeutet hat.” Yolei seufzte auf und drehte das Glas in ihren Händen hin und her.

Mimi blickte auf die nun geschlossene Balkontüre. Sie war die Einzige von ihnen, die mehr wusste. Sie war die Einzige, die von den Gefühlen wusste, die die Jüngste für T.K. hatte. Und vermutlich auch immer noch empfand. Und deshalb konnte sie es nicht verstehen, weshalb sie mit Davis zusammen war. Vielleicht sollte sie die Jüngere mal darauf ansprechen. Ihr Blick wanderte durch das Zimmer auf der Suche nach T.K. Nami, die mit ihrem Freund da war, saß auf dem Sofa und unterhielt sich angeregt mit Maseru, einem Bandkollegen von Matt. T.K. sah sie jedoch nicht.

“Mimi?”

“Ja?” Sie wand sich Sora zu, die sie fragend ansah.

“Tai will was von dir.” antwortete sie und deutete auf den Braunhaarigen, der seiner Freundin aufgeregt winkte.

“Na dann gehe ich mal zu ihm.” meinte Mimi und stand auf, um zu ihrem Freund zu gehen.
 

Kari zog die Balkontüre hinter sich zu und stellte sich im Dunkeln an die Brüstung, an der sie sich anlehnte. Es war zwar schon spät, aber noch recht hell, was einfach daran lag, dass es Sommer war. Sie seufzte auf. Es war einfach zu viel. Sie schloss ihre Augen, ließ ihren Kopf in ihren Nacken fallen und seufzte erneut auf.

“Musstest du auch fliehen?” fragte eine ihr zu bekannte Stimme und erschrocken riss sie ihren Kopf mit großen Augen zur Seite.

“T.K.!”

Der Blonde sah sie aus seinen blauen Augen an.

“Ja.” antwortete Kari nach kurzer Zeit auf seine Frage und wand ihren Blick wieder von ihm.

Ihr Herz schlug heftig in ihrem Brustkorb. Zum Einen, weil sie sich so erschrocken hatte, immerhin hatte sie ihn nicht gesehen, da er sich an der Wand angelehnt hatte. Zum Anderen, schlug es so stark, weil er in ihrer Nähe war.

Der Blonde stieß sich von der Wand ab, lehnte sich neben ihr an das Geländer und sah in den Nachthimmel. Sie berührten sich nicht und trotzdem waren sie beide sich der Nähe zum jeweils Anderen mehr als nur bewusst.

“Wo… wo ist Nami?” fragte die Braunhaarige nach einigen Minuten leise nach.

T.K. war ihr Zögern bei der Frage aufgefallen. “Sie unterhält sich drinnen mit Maseru.”

“Und du bist nicht eifersüchtig?” Karis Blick wanderte zu dem Blonden, der immer noch an den Nachthimmel sah.

“Warum denn?”

Nun richtete er seinen Blick auf die Braunhaarige, die sofort wegsah und über die Dunkelheit dankbar war, die dafür sorgte, dass er nicht sehen konnte, wie sie rot wurde.

“Naja, sie ist ja deine Freundin.” murmelte sie und zuckte mit ihren Schultern.

T.K. wendete seinen Blick wieder von Kari. “Davis wird eifersüchtig sein.” stellte er fest.

“Wie kommst du denn darauf?” richtete die Braunhaarige an den Jungen.

“Er hat mich vor ein paar Wochen darum gebeten, mich von dir fernzuhalten.”

Kari hielt sich am Geländer fest und sah den Blonden mit großen Augen an. “Er hat was?”

“Ich kann ihn verstehen.” T.K. verbat es sich, Kari anzusehen. “Er hat Angst, dass zwischen uns noch zu viel ist.”

“Aber…” murmelte Kari.

Als T.K. sich mit leuchtenden blauen Augen zu ihr umdrehte, festigte sie ihren Griff um das Geländer.

“Er hat recht, meinst du nicht auch? Immer wenn ich dich sehe, dann will ich dir nahe sein. Ich kann dich einfach nicht vergessen. Ich kann nicht vergessen, wie das zwischen uns war.” Eine seiner Hände legte sich auf Karis Wange und mit dem Daumen streichelte er sanft über die weiche Haut. “Ich will dich küssen und dir wieder nahe sein. Dich wieder spüren.” Er senkte seinen Kopf zu Kari hinunter und kurz vor ihrem Mund stockte er. “Sag mir Hika, empfindest du auch so?”

“T.-T.K.” stotterte das Mädchen.

T.K. ließ seine Hand fallen und machte einen Schritt zur Seite. “Wir haben fast über ein halbes Jahr nicht miteinander geredet. Das habe ich damals gesagt. Dass wir Abstand brauchen. Aber es hat einfach nicht gereicht. Und das ist der Grund, weshalb Davis recht hat und ich mich von dir fernhalten sollte.” Das und ihre Gefühle für den Braunhaarigen. Erneut wanderte sein Blick vom Balkon hinunter.

Kari starrte den Blonden an. Ihr Herz schlug noch stärker gegen ihren Brustkorb als zuvor und sie spürte, wie ihre Augen zu brennen begannen. “T.K….”

Doch noch bevor sie etwas sagen oder machen konnte, öffnete sich die Balkontüre hinter ihnen.
 

“Bist du hier Matt?” Tai streckte seinen Kopf grinsend ins Freie.

Als er seine Schwester und T.K. zusammen stehen sah, verfinsterte sich sein Blick.

“Entschuldige.” murmelte Kari und drückte sich an dem Braunhaarigen vorbei.

Tai sah ihr einen Moment nach, wie sie den Weg durch die Gäste schlug und im Flur verschwand. Dann richtete er seinen Blick auf den Blonden, trat voll auf den Balkon und zog die Türe hinter sich zu.

T.K. schluckte. Was wollte der Ältere von ihm? Ihn nochmals verprügeln. Er drehte sich herum und lehnte sich erneut angespannt an das Geländer.

“Willst du mir auch noch sagen, dass ich mich von Kari fernhalten soll?”

Tai lehnte sich mit dem Rücken an die Wand, an der auch T.K. gestanden war, als Kari herausgekommen war. “Hatte ich nicht direkt vor, finde ich aber eine gute Idee. Wer war so schlau? Dein Bruder?”

“Davis.” beantwortete T.K. die Frage ohne sich nach hinten zu drehen.

“Schlauer Junge.” brummelte Tai.

“Und was willst du von mir?” fragte T.K. nun.

“Ich weiß es nicht, wirklich.” antwortete Tai und trat neben den Blonden ans Geländer.

Der Jüngere spannte sich an. “Ich weiß, dass du sauer mit mir bist.”

Tai zögerte einen Moment. “Ich bin nicht sauer mit dir. Nicht nur.”

T.K. drehte seinen Kopf erstaunt zu dem Braunhaarigen. “Nicht nur?”

Tai nickte nachdenklich. “Hauptsächlich bin ich furchtbar enttäuscht von dir. Du hast mir versprochen, sie immer zu beschützen. Und das hast du nicht!”

Der Blonde zuckte zusammen. Daran hatte er nicht eine Minute gedacht.
 

“Es tut mir leid.” murmelte er. Tai war für ihn immer ein Vorbild gewesen und dass er ihn enttäuscht hatte, war ebenfalls etwas, über das er nicht gerne nachdachte.

“Vergiss es T.K. Ich würde gerne sagen, alles vergeben und vergessen, aber das kann ich nicht. Du hast wirklich Mist gebaut. Und du hast Kari da mit reingezogen. Das kann ich dir nicht verzeihen. Und daher kann ich Davis verstehen. Halte dich einfach von ihr fern!” Tai stieß sich vom Geländer ab und trat den Rückzug in die Wohnung an.

T.K. blieb stehen und seine Hände verkrampften sich um das Geländer herum. Er schloss seine Augen und stöhnte auf. Warum? Warum musste alles so verdammt schief gehen und er verlor so viele Personen, die ihm wichtig waren? Tai war wie ein großer Bruder für ihn gewesen und seine Meinung war ihm immer unglaublich wichtig gewesen. Und jetzt? Jetzt hatte er es versaut.

Und warum hatte er seine große Liebe verlieren müssen?
 

---
 

Stunden später lagen Tai und Mimi in Tais Bett. Der Braunhaarige hatte seine Freundin mit ihrem Rücken an seinen Bauch gezogen und sein Gesicht in ihren Haaren vergraben.

“Du solltest Kari langsam mal vergeben.” murmelte Mimi, die einfach nicht einschlafen konnte.

Tai zog sich zurück. “Wie kommst du denn darauf?” murmelte er verschlafen.

Mimi knipste die Nachttischlampe an und drehte sich anschließend zu ihrem Freund um, um diesen in die Augen sehen zu können.

“Kari geht es nicht gut. Und du hilfst ihr dadurch nicht, dass du ihr das immer nachtragen wirst.”

Tai seufzte auf und ließ sich auf seinen Rücken fallen. “Was willst du Mimi?”

“Rede mit ihr.”

“Was soll das bringen?”

“Dass es ihr besser geht. Und auch dir.”

“Wie kommst du darauf, dass es mir schlecht gehen könnte?”

“Erzähl mir nicht, dass es dir nicht schlecht geht. Du und Kari wart normalerweise eine eingeschworene Gemeinschaft. Aber seitdem das mit ihr und T.K. herausgekommen ist, seid ihr es nicht mehr. Ich habe das Gefühl, dass du es manchmal nicht einmal erträgst mit ihr in einem Raum zu sein.”

Tai setzte sich auf. “Das ist nicht so!”

“Aber warum kommt es uns so vor?” Auch Mimi setzte sich auf.

“Was heißt euch?”

“Ich habe mit Sora darüber geredet.” murmelte Mimi.

“Das war klar.” seufzte Tai auf. “Hör zu Mimi. Ich bin nicht böse mit Kari, nicht richtig. Ich bin vielmehr enttäuscht von ihr. Und auch von T.K. Das was die Beiden da gemacht haben… dass sie einfach Sex hatten, dafür habe ich kein Verständnis.”

Die Braunhaarigen hob ihre Augenbrauen. “Warum? Du hattest ja schließlich auch einfach so Sex. Und das ein paar Tage, bevor wir deiner Meinung nach, zusammen gekommen sind. Also, wo ist das Problem?”
 

Tai zuckte einen Moment wie geschlagen zurück. Dass seine Freundin das jetzt mit einbrachte war nicht besonders fair. “Das zählt nicht. Die Weiber haben mir nichts bedeutet. Ich kannte sie nichtmal wirklich.”

Dass das die falsche Antwort gewesen war, merkte der Braunhaarige daran, wie Mimi plötzlich ihre Augen zusammenkniff.

“Tatsache ist,” fuhr er schnell fort, “dass das zwischen Kari und T.K. mehr war als Freundschaft. Die Beiden konnten sich immer blind aufeinander verlassen. Sie waren ein super Team. Und ich habe sie ihm anvertraut.”

Mimi legte ihre Hand auf Tais Unterarm ab. “Das ist der eigentlich Punkt, oder?”

Tai nickte nach kurzem Schweigen. “Ja. Ich habe ihm vertraut. Ich hätte ihm alles anvertraut. Aber er hat das Wichtigste was es gibt genommen und beschmutzt. Er hat sie einfach nur für die Befriedigung seiner Bedürfnisse benutzt.”

Mimi überlegte einen Moment, ob sie das so sagen konnte. “Kari wollte es aber auch. Sie wollte mit ihm schlafen. Also hat sie ihn auch benutzt, zumindest könnte man es sagen.”

“Worauf willst du hinaus?” fragte Tai und fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht.

Mimi erkannte, dass ihr Freund fertig war. Nicht wegen der langen Nacht und des ganzen Alkohols, nein, weil ihn die Situation wirklich belastete.

“Ich will damit sagen, dass es eine Sache zwischen den Beiden war. Du gibst T.K. die Hauptschuld und bist trotzdem auf Kari wütend. Die Beiden haben sich dafür entschieden. Und meiner Meinung nach ist es egal, ob du mit jemanden Sex hast, den du nicht kennst oder den du kennst. Wenn du dich dafür entscheidest mit jemanden zu schlafen und das öfters, dann hast du eine Entscheidung getroffen. Die Beiden wollten es.”
 

“Und was hat sie jetzt davon?” fuhr Tai auf. “Sie reden nicht mehr miteinander. Ihre Freundschaft ist zerstört. Ich war immer etwas neidisch auf sie. Nicht einmal die Freundschaft zwischen mir und Matt ist so eng wie die zwischen den Beiden war. Sie haben sich blind verstanden. T.K. war der Einzige, der Kari damals retten konnte, als sie am Meer der Dunkelheit war. Nicht einmal ich habe es geschafft. Und jetzt? Jetzt können sie sich nicht einmal mehr ansehen. So etwas passiert Mimi, wenn man mit jemanden Sex hat, ohne dass mehr dahinter steckt. So etwas passiert, wenn man eine Freundschaft mit Sonderleistungen hat und das mit der Person, die einem am Nächsten steht. Dabei hat Kari soviel mehr verdient. Jemanden, der sie liebt. Jemanden, den sie liebt. Ich bin froh, dass sie das jetzt hat. Ich bin froh, dass sie Davis hat, auch wenn ich niemals gedacht hätte, das auszusprechen.”

Mimi sah Tai mit großen Augen an. Das hätte sie nicht von ihm erwartet.

“Aber…” murmelte sie. “Aber bist du froh, dass es Davis und nicht T.K. ist, der mit Kari zusammen ist?” fragte sie leise.

Tai seufzte auf, griff über Mimi hinweg, schaltete die Lampe aus und zog Mimi dann zu sich ins Bett hinunter, wo er mit offenen Augen ins Dunkle sah.

“Ich habe nie groß darüber nachgedacht, aber um ehrlich zu sein Mimi, habe ich Kari nie an der Seite von jemand anderem als T.K. gesehen. Ich dachte immer, dass die Beiden zusammen alt werden. Ich weiß noch nicht, was ich von Davis an ihrer Seite halten soll, aber ich habe gesehen, wie er der Einzige war, der sie Anfang des Jahres hat aufmuntern können. Und er liebt sie wirklich, das weiß ich und das sieht man. Und auch wenn er sonst ein Riesenchaot ist, kann ich mich doch auf ihn verlassen. Er war ein prima Anführer in der Digiwelt und er kann Fußball spielen.” erklärte er noch und schloss dann die Augen.

“Er ist wie du.” murmelte Mimi. “Ich bin mir nur nicht sicher, ob das so gut ist.” fügte sie noch hinzu, allerdings bekam das ihr Freund gar nicht mehr mit, da er schon eingeschlafen war.

04. August nachmittags

“Urlaub?” Kari sah ihre beste Freundin zweifelnd an.

“Ja, Urlaub.” rief die Lilahaarige und grinste breit.

“Ich weiß nicht…” murmelte Kari und stocherte mit ihrem Löffel in ihrem Eisbecher herum, der vor ihr stand.

“Warum nicht? Ken kann kurzfristig in die Ferienwohnung seiner Tante und seines Onkels, da seine Tante gestürzt ist und sich das Bein gebrochen hat. Und daher können die Beiden jetzt nicht in die Ferienwohnung gehen. Und die Wohnung ist bereits bezahlt. Außerdem ist es sicher cool, wenn nur wir vier zusammen weg sind. Bitte Kari.”

Die Braunhaarige seufzte auf. Eine Woche, in der sie 24 Stunden am Tag mit Davis zusammen sein würde.

“Jetzt komm schon Kari.” Yolei legte ihre Hand auf Karis Arm. “Dir würde es sicher auch gut tun, hier einfach mal rauszukommen. Weg von all dem.” Die Lilahaarige sah ihre beste Freundin hinter ihren Brillengläsern ernst an.

Die sah fragend und unsicher auf. “Was genau meinst du?”

“Die ganze Sache mit T.K. Vermutlich ist es gut, wenn du Urlaub machst. Du hast ihn in der Schule ja jeden Tag gesehen.”

Als sich Karis Hand um den Löffel herum verkrampfte, schluckte Yolei hinunter, was sie noch hatte sagen wollen. Schweigend konzentrierte sie sich wieder auf ihr eigenes Eis.
 

“Ich rede mal mit meinen Eltern.” murmelte Kari in dem Moment und erstaunt sah die Lilahaarige auf.

Gleich darauf breitete sich Freude in Yoleis Gesichtsausdruck aus. “Bingo. Du wirst sehen, das wird toll Kari.”

Auch auf Karis Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. Vermutlich hatte ihre beste Freundin recht. Einfach mal rauszukommen. Von allem wegzukommen. Denn um ehrlich zu sein, erinnerte sie hier viel zu viel an T.K. Und es würde sicher auch nicht schaden, zusammen mit Davis Urlaub zu machen. Sich einfach etwas mehr auf ihre Beziehung zu konzentrieren. Ihm mehr Zeit zu schenken.

“Und dann würde es übermorgen schon losgehen?” fragte sie nach.

Yolei nickte mit leuchtenden Augen und fing an, der Braunhaarigen all ihre Pläne offen zu legen, die sie sich bisher für ihren Urlaub überlegt hatte.
 

---
 

Als Kari nach Hause kam, waren ihre Eltern glücklicherweise beide da. So konnte sie sie gleich fragen. Am Besten, bevor sie sich wieder zu unsicher war.

“Mama, Papa?”

“Ja Schatz?” Susumo sah seine Tochter fragend an.

Auch Yuuko sah von ihrem Buch auf. “Was gibt es denn Kari?”

Die Braunhaarige zog ihre Schultern hoch. “Yolei hat gefragt, ob ich mit ihr, Ken und Davis zusammen Urlaub machen möchte. Kens Tante und Onkel haben in Osaka eine Ferienwohnung gemietet. Und jetzt ist die Tante gestürzt und hat sich das Bein gebrochen. Sie haben Kens Eltern gefragt und die eben Ken. Die Wohnung wäre groß genug für uns vier.”

Yuuko und Susumo sahen sich einen Moment fragend an.

“Die Wohnung ist auch schon bezahlt. Wir müssen uns nur noch die Zugtickets besorgen und für das Essen aufkommen. Wir wollen hauptsächlich selber kochen, das dürfte also nicht zu teuer werden. Und ein paar Ausflüge würden wir auch machen wollen, aber dafür kann ich mein Erspartes nehmen.”

Susumo zog seine Augenbrauen zusammen. “Ich weiß nicht so recht…”

Da legte Yuuko ihm ihre Hand auf den Unterarm. “Ich finde, dass sich das eigentlich ganz gut anhört.”

Ihr Ehemann sah verwundert auf. “Wie...?”

“Wirklich?” fragte Kari verwundert. Normalerweise waren sich ihre Eltern bei so etwas immer einig.

“Ja. Dir scheint es in den letzten Monaten nicht besonders gut gegangen zu sein. Und daher wäre es vielleicht ganz gut für dich, ein paar Tage rauszukommen.”

Susumo seufzte auf, nickte dann aber. “Deine Mutter hat recht Schatz. Also wann würde es denn losgehen?”

Kari schluckte. “Übermorgen.” murmelte sie.

“Das ist zwar knapp, aber das bekommt man gut hin. Du kannst Ken sagen, dass du mit kannst.” erklärte Yuuko und lächelte ihre Tochter an.

“Und das mit dem Geld bekommen wir auch hin, ohne dass du dein ganzes Erspartes opfern musst.” fügte Susumo hinzu.

“Danke euch.” rief Kari und fiel ihren Eltern nacheinander um den Hals. Jetzt freute sie sich tatsächlich darauf. “Dann schreibe ich gleich Yolei. Sie wollte nämlich die Zugkarten bestellen.” lachte das Mädchen auf und zog ihr Digiterminal aus ihrer Tasche.

Als sie sich herumdrehte und zu ihrem Zimmer laufen wollte, hielt ihre Mutter sie nochmals auf. “Du hast übrigens Besuch. Er sitzt in deinem Zimmer.”

Kari sah ihre Mutter mit großen Augen an. “Davis?”

Yuuko lächelte. “Nein. Aber du hast ihn schon ein paar Tage nicht mehr gesehen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du dich über seinen Besuch freuen wirst. Ich habe mich auch sehr darüber gefreut.”

Karis Herz begann stärker zu schlagen. T.K. würde doch nicht etwa…

“Dann gehe ich mal nachschauen.” meinte sie und zwang sich zu einem Lächeln.
 

Langsam ging Kari auf ihr Zimmer zu. Ihr Herz schlug stark in ihrem Brustkorb. War es wirklich T.K., der hier war? Sie legte ihre Hand auf ihre Türklinke. Was sollte sie ihm sagen? Er hatte ihr doch vor ein paar Tagen bei der Einweihungsfeier ihrer Brüder noch gesagt, dass er Abstand von ihr brauchte und sich von ihr fernhalten wollte.

Sie schloss die Augen und holte tief Luft, dann stieß sie die Türe auf. Sie öffnete ihre Augen und als sie die Person erkannte, die auf ihrem Bett saß, wusste sie nicht, ob sie erleichtert sein sollte oder ob sie der Enttäuschung nachgeben sollte, die in ihr aufkam.

“Tai.”

Der Braunhaarige war aufgesprungen und sah seine Schwester an. “Kari…” murmelte er.

Einen Moment sahen sie sich nur an, dann schloss Kari die Türe hinter sich langsam und ging zu ihrem Schreibtisch, auf den sie ihre Handtasche legte.

“Was machst du denn hier?” fragte sie vorsichtig nach.

Die letzten Monate hatte er sie meistens ignoriert. Er hatte sie zwar wegen der Renovierung seiner Wohnung um Hilfe gebeten, aber das schien auch mehr auf Mimis Überredungskünste als auf Tais Interesse gewachsen zu sein.
 

“Ich… ich dachte, dass wir vielleicht ein Eis zusammen essen gehen könnten. Immerhin ist es ziemlich warm draußen.”

Verwundert drehte das Mädchen sich zu ihrem Bruder um. In seinem Blick konnte sie erkennen, wie unsicher auch er sich zu fühlen schien.

“Ich habe gerade erst mit Yolei zusammen ein Eis gegessen.” antwortete Kari und konnte regelrecht dabei zusehen, wie sich Enttäuschung in Tai ausbreitete. “Aber wenn du willst,” fügte sie hinzu, “können wir zusammen im Park spazieren gehen. Du kannst dabei ja ein Eis essen.”

Tai sah auf und sie erkannte die Freude in seinem Blick. Ein zaghaftes Lächeln schlich sich auf seine Züge und dabei wurde Kari klar, dass auch ihm die Situation nicht gut getan zu haben schien. Sie hatten immer ein sehr enges Geschwisterverhältnis gehabt und das hatte gelitten. Und darunter hatten sie beide gelitten. Auch Kari lächelte ihren Bruder an.
 

---
 

“Also wollt ihr vier zusammen nach Osaka.” fasste Tai zusammen, was Kari ihm erzählt hatte.

Sie schlenderten gemeinsam durch den Park, da sie zuvor gemeinsam beschlossen hatten um den See, in dem sie öfters badeten, zu spazieren. Tai hatte auch sein Eis bekommen, dies aber schon längst verdrückt.

“Ja und übermorgen geht es schon los. Yolei bestellt jetzt die Zugfahrkarten.” fügte Kari hinzu. Sie hatte ihre beste Freundin noch schnell angerufen, bevor Tai und sie losgegangen waren.

“Und du bist dir sicher, dass du es 24 Stunden am Tag und das ganze sieben Tage lang mit Davis aushalten wirst?” Tai grinste breit.

Das Mädchen lachte. “Das frage ich mich auch schon die ganze Zeit. Aber ich habe es mit dir 17 Jahre ausgehalten, da werde ich es ja wohl eine Woche zusammen mit Davis aushalten.”

“Was soll es denn heißen, dass du es mit mir ausgehalten hast?” Der Ältere hob seine Augenbrauen und sah Kari an.

“Du und Davis seid euch ziemlich ähnlich.”

“Du bist mit ihm zusammen, das ist dir schon klar.” Verwundert registrierte Tai den traurigen Ausdruck, der kurz über das Gesicht seiner Schwester huschte, bevor sie sich wieder unter Kontrolle hatte.

“Und deshalb wird es sicher gut gehen.” erklärte die Braunhaarige.
 

“Warum bist du mit Davis zusammen?” fragte Tai nach einer Weile.

Kari blieb stehen und sah ihren Bruder mit großen Augen an. “Und warum bist du mit Mimi zusammen?”

Tais Augenbrauen hoben sich. “Weil ich sie liebe.” beantwortete er die Frage.

“Siehst du?” erwiderte Kari und hoffte, damit der Antwort ausgewichen zu sein.

Auch nach vier Monaten hatte sich an ihren Gefühlen für den Braunhaarigen noch nichts geändert. Aber er half ihr, sich von T.K. abzulenken. Und sie wollte ihn nicht verletzen. Daher war sie mit ihm zusammen. Davis sagte ihr oft, dass er sie liebte, sie hatte es aber noch kein einziges Mal erwidert. Sie erkannte in seinem Gesichtsausdruck jedes Mal, wie sehr es ihn verletzte, aber er sagte nie etwas dazu.

“Na dann.” murmelte Tai. Plötzlich blieb er stehen. “Und warum redest du nicht mehr mit T.K.?” fragte er leise.

Kari stockte der Atem. Sie drehte ihren Kopf zur Seite, so dass ihr Bruder nicht in ihren Augen lesen konnte. “Das mit uns ist einfach schwierig. Du hattest recht, als du es als eine dumme Idee bezeichnet hast. Das hat niemals gut gehen können. Und jetzt müssen wir eben mit den Konsequenzen leben.” entgegnete sie leise. Sie drehte ihren Kopf zu ihrem Bruder. “Lass uns bitte nicht darüber reden, ja?”

Der Ältere wollte gerade noch etwas erwidern, als er den Schmerz in ihren Augen und die unterdrückten Tränen erkannte. “In Ordnung.” entgegnete er daher. “Weißt du eigentlich, auf was für komische Ideen Mimi gekommen ist?” fragte er stattdessen, legte einen Arm um die Schultern seiner Schwester und zog das Mädchen mit sich.
 

---
 

Als Kari Stunden später nach Hause kam, fühlte sie sich das erste Mal seit langem erleichtert. Mit Tai zu reden, hatte ihr gefehlt. Auch wenn er sie gerne geärgert hatte, hatte sie immer zu ihm kommen können wenn es ihr nicht gut gegangen war. Und das war jetzt lange Zeit nicht mehr gegangen. Sie wusste, dass es ihre eigene Schuld war, denn sie hatte sich ab dem Moment zurückgezogen, in dem sie ihre Abmachung mit T.K. getroffen hatte. Sie vermisste den Blonden. Wenn sie mit ihm einfach auch reden und sich wieder vertragen könnte. Und ihm dann wieder nahe sein könnte.
 

Als ihr Digiterminal piepste, zuckte sie vor Schreck zusammen. Ihre Hand wanderte zu dem Gerät und klappte es auf.
 

An: Yagami Hikari

Von: Motomiya Daisuke

Betreff: Urlaub

Ich freue mich schon darauf, mit dir wegzugehen

Was hast du heute gemacht, außer dich mit unserer Zicke zu verabreden?

Ich liebe dich
 

Kari sah die Nachricht einen Moment an und musste dann schmunzeln. Der Braunhaarige schien sogar so zu bemerken, wenn sich ihre Gedanken um T.K. drehten.
 

An: Motomiya Daisuke

Von: Yagami Hikari

Betreff: AW: Urlaub

Das glaube ich dir sofort. Ich bin auch froh, hier rauszukommen.

Ich war noch mit Tai spazieren.

Und lass Yolei in Ruhe!!!! Sonst wird das kein schöner Urlaub für dich ;)
 

An: Yagami Hikari

Von: Motomiya Daisuke

Betreff: AW: AW: Urlaub

Kein schöner Urlaub o.O - was wäre die Folge??? Kein Spaß mit dir???

Ich hoffe, du und Tai hattet eine gute Zeit.
 

An: Motomiya Daisuke

Von: Yagami Hikari

Betreff: AW: AW: AW: Urlaub

Die Folge??? Keine Nudelsuppen! Damit strafe ich dich am Allermeisten :*

Und ja, hatten wir.
 

An: Yagami Hikari

Von: Motomiya Daisuke

Betreff: AW: AW: AW: AW: Urlaub

Du brichst mir mein Herz….
 

Kari musste lachen. Sie mochte es, so mit Davis herumzublödeln. Bei seiner nächsten Nachricht musste sie jedoch schlucken.
 

An: Yagami Hikari

Von: Motomiya Daisuke

Betreff: AW: AW: AW: AW: Urlaub

Ich freue mich darauf, mit dir zusammen diesen Urlaub zu machen. Neben dir einschlafen zu können und neben dir auch wieder aufwachen zu können. Und alleine für dich werde ich mein Bestes geben, nicht mit Yolei zu streiten. Versprochen :D
 

An: Motomiya Daisuke

Von: Yagami Hikari

Betreff: AW: AW: AW: AW: AW: Urlaub

Ich werde dich beim Wort nehmen Mister M. - denn sonst ziehe ich das mit den Nudelsuppen durch :D und versuche gar nicht erst, Ken zu instruieren - ich werde ihm alles genau erklären - und er wird auf Yoleis Seite stehen! ;)
 

An: Yagami Hikari

Von: Motomiya Daisuke

Betreff: AW: AW: AW: AW: AW: AW: Urlaub

3 gegen 1???

Schiebung

Mein Mutter ruft, warum auch immer -.-

Ich schreibe dir nachher wieder…

Ich liebe dich
 

An: Motomiya Daisuke

Von: Yagami Hikari

Betreff: AW: AW: AW: AW: AW: AW: AW: Urlaub

mach das :*

09. August nachmittags

T.K. saß mit seinem Bruder zusammen in dessen und Tais Wohnzimmer und sah ein paar von Matts Songtexten durch, als die Wohnungstüre plötzlich aufging.

“Bin da.” ertönte eine laute Stimme und der Jüngere schreckte auf.

“Hey Tai.” entgegnete Matt und der Braunhaarige streckte seinen Kopf ins Wohnzimmer. Sein Blick blieb an T.K. hängen.

“Ich bin schon auf dem Weg.” sagte der Jüngere und stand auf.

“Du kannst ruhig bleiben.” erwiderte Tai, ging in die Küche und zog eine Wasserflasche aus dem Kühlschrank, die er in einem Zug leer trank. “Ich geh duschen.” rief er dann.
 

T.K. sah seinen Bruder verwundert an. Die letzten Wochen hatte der Tai keinen Hehl daraus gemacht, dass er T.K. nicht sehen wollte.

Matt zuckte mit seinen Schultern. “Sei einfach froh, dass er kein Feuer gespuckt und auf dich eingeschlagen hat.”

T.K. verdrehte seine Augen. “Das hat er doch schon längst.” Als sein Bruder seine Augenbrauen hob, zog T.K. seinen Kopf ein.

“Das hast du auch verdient gehabt, T.K.” stellte er fest und griff dann nach einem weiteren Blatt. “Hier, schau dir das noch an.”
 

Tai kam 20 Minuten später frisch geduscht ins Wohnzimmer. Mit seiner Hand strich er durch seine nassen vom Kopf abstehenden Haare.

“Jetzt bleib doch einfach sitzen.” richtete er an den Jüngsten, als dieser erneut aufstand. “Ich wollte sowieso noch etwas von dir.”

“Okay.” meinte T.K. unsicher und ließ sich erneut auf das Sofa sinken. Er blieb angespannt, wer weiß was Tai vorhatte und ob er doch noch schnell wegkommen musste.

“Was willst du von ihm?” fragte nun Matt und sah seinen besten Freund fragend an.

“Was denkst du denn?” erwiderte Tai mit hochgezogenen Augenbrauen.

“Dir traue ich alles zu.”

Der Braunhaarige verdrehte seine Augen. “Du kannst gerne verschwinden. Das geht nur T.K. etwas an.”

Matt schüttelte entschlossen seinen Kopf. “Ich bleibe. Nachher gehst du wieder auf ihn los.”

“Ich erinnere dich nur ungern daran, dass du ebenfalls mit zugeschlagen hast.”
 

T.K. schrumpfte zwischen den beiden Älteren immer weiter zusammen. Er würde wirklich gerne die Flucht ergreifen und schielte vorsichtig in Richtung des Flures, wo die Wohnungstüre und damit seine Rettung lag.

“Dann bleib halt.” setzte Tai seinen Überlegungen jedoch unwissentlich dadurch ein Ende, dass er Matt abwinkte.

Der Braunhaarige ließ sich in den Sessel sinken und sah zu T.K. Dem wurde bei Tais nachdenklichem Blick ganz anders. Und als der Ältere aufseufzte, fing sein Herz stärker an zu schlagen. Was wollte er nur von ihm?
 

“T.K., du musst mit Kari reden.”

“Was?” Nun riss der Jüngere seine Augen schockiert auf. Das hatte er nicht erwartet, eher nochmals einen Vortrag und die Aufforderung, von Kari fern zu bleiben. Aber das?

Selbst Matt sah seinen besten Freund ungläubig an.

Tai richtete seinen Blick fest auf T.K. “Kari geht es nicht gut. Und dir auch nicht. Ich habe immer noch ein Problem mit dem, was zwischen euch war, aber ich kann nicht mit ansehen, wie es meiner Schwester immer schlechter geht. Sie vermisst dich, auch wenn sie es nicht laut sagt. Ihr beide, ihr seid die besten Freunde gewesen und das so lange schon. Eure Freundschaft war sogar enger, als die zwischen Matt und mir.”

T.K. sah Tai mit großen Augen an, während Matt ein “Was soll das denn heißen?” dazwischen rief.

Tai sah den älteren Blonden an. “Du weißt, dass ich recht habe. Das zwischen den Beiden, das war immer … besonders.” Er wendete sich wieder dem Jüngeren zu. “Und ihr habt es zerstört. Mir ist klar, dass ihr nicht mehr miteinander redet, aber war es das wirklich wert? Ihr habt soviel miteinander erlebt. Ihr wart zusammen in der Digiwelt und das hat euch sehr eng zusammengeschweißt. Ich habe nur eine einzige Bitte an dich T.K. Auch wenn es zwischen euch nicht mehr so sein kann, wie es war, dann gebt trotzdem nicht eure Freundschaft auf.”

Tai sah den Jüngeren flehend an und in T.K. zog sich alles zusammen.

“Tai.”murmelte er leise.

Der Braunhaarige stand auf. “Überlege es dir einfach T.K. Und ansonsten bist du hier natürlich herzlich willkommen. Entschuldige, dass ich es jetzt erst ausspreche.”

“Danke Tai.” murmelte der Jüngere.

“Du wirst ja erwachsen.” kam es erstaunt von Matt.

“Halt doch deine Klappe Ishida!” brummelte der Angesprochene.

“Das denkst auch nur du.” erwiderte der Blonde.

Einen Moment sahen sich die Freunde misstrauisch an, dann lachten sie laut los.
 

---
 

10.08.15 nachmittags
 

T.K. saß an seinem Schreibtisch und sah nachdenklich auf sein Digiterminal, das vor ihm lag. Tais Ansprache gestern hing ihm immer noch in den Knochen. Er hatte sich daran erinnert, dass er damals Angst davor gehabt hatte, Kari zu verlieren. Er hatte sich damals gesagt, dass er Kari immer an seiner Seite haben wollte und wenn nicht als seine feste Freundin, dann wenigstens als seine beste Freundin. Und das hatte er nicht geschafft. Er hatte sie von sich gestoßen. Er war derjenige, der Abstand haben wollte, obwohl er sie nie verlieren wollte. Aber ihm war auch klar, dass seine Gefühle für sie zu stark waren, als dass er sie mit Davis sehen wollte und konnte. Aber Tai hatte recht - ihre Freundschaft war zu wichtig, als dass er Kari ganz aus seinem Leben haben wollte. Entschlossen griff T.K. nach seinem Digiterminal.
 

Kari lag am Strand auf ihrem Badetuch auf ihrem Bauch und las ein Buch, als ihr Digitterminal piepste, das sie in ihrer Badetasche hatte. Momentan war sie allein. Die anderen Drei waren im Wasser, Kari hatte gesagt, dass sie eine Pause machen wollte und war aus dem Wasser hinaus, um ihr Buch zu lesen. Sie stützte sich auf ihren Unterarmen ab und zog ihr Digiterminal aus der Tasche heraus. Sie öffnete die Nachricht und gleich darauf stockte ihr Atem, als sie erkannte, wer ihr geschrieben hatte.
 

An: Yagami Hikari

Von: Takaishi Takeru

Betreff:

Hallo Kari,

Tai hat mir gestern erzählt, dass ihr zusammen im Urlaub seid. Ich hoffe ihr habt viel Spaß und du und Ken haltet es mit Davis und Yolei aus. Wie ich die Beiden kenne, gibt es die ganze Zeit über Nudelsuppe und Yolei jagt euch von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten. :D

Viel Spaß noch und liebe Grüße

Takeru
 

Ein paar Minuten starrte Kari fassungslos auf die Nachricht, dann fingen ihre Finger wie von selbst an zu tippen. Anfangs erst zögerlich, dann immer schneller. Und zwei Fragen gingen ihr durch den Kopf. Warum schrieb er ihr? Und warum hatte er mit Tai geredet?
 

An: Takaishi Takeru

Von: Yagami Hikari

Betreff: AW:

Hallo Takeru,

du hast vollkommen recht. Und du kennst deine Freunde. ^^

Die Nudelsuppe würde uns schon längst zum Hals raushängen, wenn Ken und ich nicht unser Veto eingelegt hätten (Yolei darf natürlich nichts sagen XD ). Wobei ich eigentlich auch nichts sagen dürfte :p

Und wann hast du mit Tai geredet?
 

An: Yagami Hikari

Von: Takaishi Takeru

Betreff: AW: AW:

Warum darfst du nichts sagen?

Ich war gestern bei Matt. Und da der mit deinem Bruder zusammen wohnt… Ich wollte verschwinden, er hat mich aber nicht gelassen.
 

Ein Schmunzeln schlich sich auf Karis Züge, während sie antwortete.
 

An: Takaishi Takeru

Von: Yagami Hikari

Betreff: AW: AW: AW:

Ich habe ihm vor dem Urlaub klar gemacht, dass Nudelsuppe gestrichen ist, wenn er gemein zu Yolei ist und mit ihr streitet.

Was soll ich sagen? Er strengt sich an. XD

Und wie hat Tai dich aufgehalten? Hat er dich wieder verprügelt?
 

Lachend las T.K. Karis Antwort. Doch, das konnte er sich gut vorstellen. Er, wie auch alle anderen, wussten, wie sehr der Braunhaarige Nudelsuppen liebte. Und Karis Frage bezüglich Tai… Das hatte er ja anfangs auch gedacht.
 

An: Yagami Hikari

Von: Takaishi Takeru

Betreff: AW: AW: AW: AW:

Das hatte ich erwartet. Und Matt auch, deshalb hat er uns nicht alleine gelassen. Aber wir haben miteinander geredet. War wohl mal notwendig.

Jetzt verrate mir noch ein Geheimnis. Darfst du kochen? Oder haben sie zu viel Angst davor, dass du wie deine Mutter kochst?!
 

Die Beiden schrieben noch eine Weile hin und her. Es fühlte sich normal an, es fühlte sich gut an. T.K. nahm irgendwann seinen Mut zusammen. Es hatte ja auch noch einen weiteren Grund, weshalb er ihr schrieb.
 

An: Yagami Hikari

Von: Takaishi Takeru

Betreff: Frage

Kari, wenn ihr wieder da seid, würdest du dann mal wieder etwas mit mir unternehmen?
 

Die Braunhaarige öffnete schmunzelnd und erwartungsvoll die Nachricht, als ihr Digiterminal erneut piepste. Dieses Mal stockte ihr Herzschlag einen Moment und sie setzte sich auf. Nach einigen Minuten begann sie zu tippen, währenddessen stockten kurz ihre Bewegungen, dann tippte sie weiter.
 

T.K. trommelte unruhig mit seinen Fingern auf seinem Schreibtisch herum. Sein Blick hatte er auf sein Digiterminal gerichtet. Als es nach ein paar Minuten piepste, riss er es schnell an sich.
 

An: Takaishi Takeru

Von: Yagami Hikari

Betreff: AW: Frage

Warum?

Du warst es, der mir erst vor ein paar Tagen erklärt hat, dass er Abstand von mir braucht! Dass du mir nicht nahe sein kannst und mich nicht vergessen kannst. Also warum? Warum willst du mich sehen?
 

An: Yagami Hikari

Von: Takaishi Takeru

Betreff: AW: AW: Frage

Weil ich dich vermisse! Das ist die Wahrheit. Du bist, warst meine beste Freundin. Und auch wenn ich weiß, dass es nie wieder so werden kann wie es war, bist du mir doch zu wichtig, als dass ich dich nicht mehr in meinem Leben haben möchte und kann!
 

Kari las mit stark klopfendem T.K.s Nachricht. Er vermisste sie. Sie schloss ihre Augen und schluckte. Doch noch bevor sie weiter nachdenken und sich klar werden konnte, was sie wollte, fiel plötzlich ein Schatten auf sie und nasse Tropfen landeten auf ihrer erhitzen Haut aufgrund derer sie zusammenzuckte.

“Hey Kari.”

Sie sah auf und sah direkt in die Augen ihres Freundes. Der strahlte sie an und sie zwang sich auch zu einem Lächeln.

“Kommst du wieder rein? Wir warten schon eine ganze Weile auf dich.” Seine kalte Hand hob sich und er streichelte sanft über Karis weiche Haut. “Du glühst richtig. Also solltest du ins Wasser und dich abkühlen.”

Kari nickte. “Ich komme gleich. Ich… ich muss nur noch eine Nachricht schreiben.”

“Oh, an wen denn?” Davis sah sie neugierig an.

Kari zuckte einen Moment zusammen. “Tai.” stieß sie dann hervor.

“Und was will dein Bruder?” fragte Davis und schien sich neben Kari niederlassen zu wollen.

“Er sucht etwas, das er vergessen hat mit umzuziehen. Ich schreibe ihm noch schnell und bin dann gleich bei dir.” Kari hob ihre Hand und legte die Handfläche auf seinen Brustkorb.

“Ich warte auf dich.” erklärte der Braunhaarige jedoch und setzte sich.

“Das musst du nicht.”

“Vielleicht will ich es aber.” Davis beugte sich zu ihr und kam ihr näher.

Kari hatte das Gefühl, dass sie zurückzucken wollte, zwang sich aber sitzen zu bleiben als Davis seine Lippen sanft auf ihre legte. Er drängte die Braunhaarige zurück, so dass sie auf dem Rücken zu liegen kam und streichelte mit einer Hand über ihre Seite. Seine Zunge drang in ihren Mund ein um mit ihrer zu spielen. Kari zwang sich, seinen Kuss zu erwidern.

“Davis! Kari!” brüllte Yolei plötzlich und Davis löste sich widerwillig von seiner Freundin.
 

“Wir kommen.” rief Kari zurück und winkte ihrer besten Freundin zu, bevor sie ihren Freund nach hinten schob. “Geh schonmal vor, ich komme gleich nach.”

Davis seufzte auf. “Na gut.” Er beugte sich zu ihr und hob seine Lippen an ihr Ohr. “Aber heute Nacht endlich.” flüsterte er ihr ins Ohr, hauchte anschließend einen Kuss auf ihre Wange und sah ihr in die Augen, bevor er aufstand und zu ihren Freunden ins Wasser ging.

Kari sah ihm hinterher. Bisher hatten sie hier im Urlaub nicht miteinander geschlafen. Genauer gesagt, hatten sie seit dem 01. August nicht mehr miteinander geschlafen, als T.K. ihr gesagt hatte, dass er sie und ihre Berührungen nicht vergessen konnte und dass er sie wieder spüren wollte. Seitdem hatte sie es nicht über sich gebracht, mit dem Braunhaarigen zu schlafen. Zuvor hatte sie ihre Periode gehabt und jetzt im Urlaub erklärte sie es damit, dass sie nicht mit ihm schlafen wollte, wenn nur ein Raum weiter Yolei und Ken schliefen. Bisher hatte sie Davis damit zurückhalten können, aber vermutlich hatte er recht und es war wieder Zeit, dass sie mit ihm intim wurde.
 

Sie griff nach ihrem Digiterminal und schickte eine Nachricht ab, bevor sie es wieder in ihrer Tasche verstaute und dann zu ihren Freunden ging.
 

---
 

T.K. wartet eine Weile auf die Antwort von Kari. Da eine ganze Weile nichts kam, war ihm klar, dass sie vermutlich nicht mehr antworten würde. Vermutlich war er über das Ziel hinausgeschossen und hatte sie dadurch eher verschreckt. Über sich selbst verärgert legte er sein Digiterminal auf die Seite und ging zu seiner Mutter hinaus, die ihn vorher schon darum gebeten hatte, die Spülmaschine auszuräumen und ihr noch zu helfen.
 

Als er eine halbe Stunde später wieder in sein Zimmer ging, griff er erneut nach dem Gerät. Als er sah, dass er eine Nachricht bekommen hatte, fing sein Herz an stärker zu schlagen.
 

An: Takaishi Takeru

Von: Yagami Hikari

Betreff: AW: AW: AW: Frage

Lass mich darüber nachdenken.
 

An: Yagami Hikari

Von: Takaishi Takeru

Betreff: AW: AW: AW: AW: Frage

Natürlich, lass dir Zeit.
 

Nachdenklich legte er das Gerät auf die Seite, voller Hoffnung, dass sie zusagen würde.

31. August abends / 02. September nachmittags

“So viel hatte ich gar nicht einkaufen wollen.” erklärte Sora und hob die Tüten hoch, die sie trug.

Kari lachte los. “Es war doch klar, dass wenn du mit Mimi shoppen gehst, dass du nicht mit wenig nach Hause kommst.”

“Du und Yolei habt auch einiges eingekauft.” verteidigte Sora sich grinsend.

“Wir waren ja auch mit Mimi shoppen.” erwiderte die Jüngere lachend.

“Jetzt stellt euch nicht so an. Ihr habt nur tolle Sachen eingekauft.” mischte sich Mimi nun ein und sah zu ihren Freundinnen, die Beide wieder loskicherten.

Sie waren heute zu viert unterwegs gewesen, Mädchentag. Mimi hatte sie alle zum gemeinsamen Essen und anschließenden Shoppen überredet. Und jetzt, wo es schon fast Zeit für das Abendessen war, kamen sie bei Tais und Matts WG an. Yolei hatte sich direkt vom Shoppingcenter verabredet und war nach Hause gegangen. Die restlichen drei Mädchen hatten sich zum Abendessen in der WG angekündigt.
 

Mimi betätigte die Klingel und kurz darauf hörte man Tais Stimme.

“Ja?”

“Lass uns rein.” erwiderte Mimi.

“Wer ist da?” fragte Tai verwirrt nach.

“Das ist jetzt nicht dein ernst Taichi!” fauchte dessen Freundin.

Sora und Kari standen hinter ihr und hielten ihren Hände vor den Mund um nicht laut loszulachen.

“Ach du bist es Prinzessin. Komm hoch.”

Der Türsummer ertönte, Mimi drückte die Türe auf und ging voraus zum Aufzug.

“Ich will jetzt nicht in Tais Haut stecken.” flüsterte Kari Sora zu, als sie der Braunhaarigen folgten.

“Ich auch nicht. Mimi brodelt ja förmlich.” entgegnete die Rothaarige leise.

“Kommt ihr endlich?” sagte die Braunhaarige in dem Moment zu ihren Freundinnen, die keine Anstalten machten, ihr in den Aufzug zu folgen.

“Sind ja schon da.” erwiderte Sora und zog Kari mit sich.
 

---
 

T.K. saß mit seinem Bruder am Couchtisch auf dem Boden und schob verschiedene Blätter vor sich hin und her.

“Warum hast du die Unterlagen nicht von Anfang an geordnet.” seufzte der Jüngere auf.

Bei einem seiner letzten Besuche bei Matt war ihm der Karton in dessen Zimmer aufgefallen, der bis obenhin mit Briefen, Nachweisen und was es alles an bürokratischem Aufwand in Japan gab war. Und Matt hatte die letzten Jahre damit verbracht, sie erst einfach nur in eine Schublade seines Schreibtisches zu stopfen. Bei seinem Umzug hatte er alles in den Karton gestopft und so ging es jetzt weiter. T.K. hatte daraufhin entschieden, dass er das Ganze mit seinem Bruder sortieren würde und war daher heute mit ein paar Ordnern auf der Schwelle gestanden. Und nun hingen sie schon über zwei Stunden über dem Ganzen.
 

Tai war vor ein paar Minuten aufgestanden als es geklingelt hatte. Der Braunhaarige hatte belustigt dabei zugesehen, wie Matt und T.K. sich Mühe gaben und nachdem er sich nur lustig gemacht hatte, hatte Matt ihn zum Helfen verdonnert.
 

“Was sollte das gerade Taichi?” ertönte plötzlich laut die Stimme von Mimi im Flur.

“Hallo Schatz. Was ist denn da los?” fragte Matt, der in dem Moment aufstand und auf seine Freundin zuging, die in dem Moment ins Wohnzimmer kam.

T.K. drehte sich lächelnd zu seiner Schwägerin in Spe um. Sein Lächeln erlosch aber gleich darauf, als er das braunhaarige Mädchen erkannte, das hinter der Rothaarigen ins Zimmer gekommen war. Kari hatte ebenso wie Sora einige Tüten in den Händen. Dann war sie wohl mit Sora und Mimi shoppen gewesen. Unsicher lächelte er sie an. Kari erwiderte das Lächeln ebenso unsicher.

Seit seiner Frage bezüglich eines Treffens hatten sie keinen Kontakt mehr zueinander gehabt. Er hatte ihr Zeit lassen wollen bezüglich ihrer Entscheidung und das war immerhin schon drei Wochen her. Sie hatte sich aber nicht zurück gemeldet. Matt lachte auf einmal laut los und T.K. riss seinen Blick von seiner ehemaligen besten Freundin und wand ihn stattdessen auf seinen Bruder.

“Tai ist echt am Arsch.”

“Das stimmt wohl.” stimmte Sora zu und lachte leise auf.

Matt streckte seinen Kopf in den Flur. “Mach ihn fertig Mimi!”

“Klappe Ishida!” entgegnete Tai und griff nach Mimis Hand. “Lass uns das in meinem Zimmer voll regeln.”

Matt lachte ihnen hinterher, als der Braunhaarige seine zankende Freundin hinter sich her in sein Zimmer zog und die Türe zuschlug. Mimi schien es nicht zu gefallen, dass er sie an der Gegensprechanlage nicht erkannt hatte.
 

Sora schüttelte ihren Kopf und wand sich dann an Kari. “Dann fangen wir zwei mal an zu kochen, oder?”

Das Mädchen nickte und stellte ihre Tüten in eine Ecke.

T.K. rappelte sich auf. “Dann mache ich mich mal auf den Nachhauseweg.”

“Ach quatsch, du kannst mit uns mitessen T.K.” erklärte Sora und lächelte ihn an.

“Aber ihr habt ja nicht einmal mit mir gerechnet, daher…” versuchte der Jüngere einzuwenden.

“Wir kochen sowieso viel zu viel, da Tai mit isst. Und der kann auch einen Teller weniger essen, dann reicht es allemal für dich.” wischte Sora seine Argumente einfach zur Seite.

“Na dann…” T.K.s unsicherer Blick wanderte zu Kari, die zögerlich nickte und ihm damit ihr Einverständnis gab.

“Siehst du?” lachte Sora, griff nach seinem Arm und sah auf, um ihm in die Augen sehen zu können, denn der kleine Bruder ihres Freundes hatte auch sie längst überholt. “Dann kannst du gleich mit in die Küche kommen und auch beim Kochen helfen.”
 

Eine Viertelstunde später standen Kari und T.K. gemeinsam mit Sora in der Küche und schnippelten Gemüse für den Wok klein.

“Kannst du mal kurz kommen?” fragte Matt plötzlich und sah seine Freundin an. Die sah einen Moment fragend auf, nickte dann aber und folgte ihrem Freund nach draußen, so dass die beiden Jüngeren alleine waren. Ein seltsames Gefühl machte sich in ihnen breit.

“Hast … hast du dich schon entschieden?” fragte T.K. nach einigen ungemütlichen Minuten schließlich.

“Was… was meinst du?” richtete die Braunhaarige leise an den Jungen.

“Das mit dem Treffen.” T.K. beobachtete seine ehemalige beste Freundin, die sich unwohl wand. Er sah ihr an, dass sie mit sich selbst kämpfte.

“Ich … ach ich weiß nicht T.K.” antwortete sie dann frustriert und warf das Messer vor sich auf das Schneidebrett. Ihr Blick wanderte zu dem Blonden. “Auf der einen Seite will ich dich natürlich sehen. Auf der anderen weiß ich nicht, wie ich mit dir … mit uns umgehen soll.”

T.K. strich ihr sanft eine Strähne ihrer Haare hinters Ohr. “Lass es uns doch einfach gemeinsam herausfinden.” entgegnete er leise und Kari musste schlucken.

“In Ordnung.” murmelte sie und er ließ seine Hand wieder sinken.
 

Als Sora ein paar Minuten später zurück in die Küche kam, fand sie die Beiden sich leise miteinander unterhaltend vor. Ein Lächeln glitt über ihr Gesicht. Es schien wieder etwas zu werden. Vermutlich war Tais Rede, von der Matt ihr erzählt hatte, genau das Richtige gewesen.
 

--- 02.09
 

Nachdenklich saß Kari in dem Eiscafé, in dem sie sich mit T.K. verabredet hatte. Sie hatten sich vor zwei Tagen noch für heute verabredetet. Sie wollten reden. Über alles, über das was war, über sich, wie es weitergehen sollte. Nervös schob sie die Vase mit den Blümchen vor sich auf dem Tisch hin und her.

“Hallo Kari, tut mir leid dass ich zu spät dran bin. Nami…” T.K. sah die Braunhaarige an und beiden huschte ein kurzer Schatten übers Gesicht. “Ich wurde noch aufgehalten.” setzte T.K. dann an.

Beide sahen sich an und Kari überlegte, welche Begrüßung für den Blonden angemessen war. Sollte sie aufstehen und ihn umarmen, so wie sie es früher immer gemacht hatten? Zum Glück nahm er ihr die Entscheidung ab und setzte sich ihr gegenüber auf den Stuhl.
 

Als die Kellnerin, die vorher schon zu Kari gekommen und von dieser vertröstet wurde, sah dass Karis Verabredung endlich da war, kam sie mit den Karten zu den Beiden.

“Hier die Karten.” setzte sie an.

“Brauchen wir nicht, für sie…” erwiderte T.K. lächelnd und stockte gleich darauf wieder. Er wand seinen Blick auf das Mädchen. “Wie immer oder…”

Kari nickte lächelnd. “Ja.”

“Gut.” Der Blonde wand sich wieder an die Kellnerin. “Eine Eisschokolade für sie und für mich einen Eiskaffee.”

“Wunderbar, kommt dann sofort.” Die Kellnerin lächelte und drehte sich um.
 

T.K. wand sich Kari zu. “Danke dass du dich mit mir triffst Kari.”

Unsicher sah das Mädchen ihn an. Sie entgegnete nichts und eine Weile sahen sie sich schweigend an.

“Hier, die Eisschokolade und der Eiskaffee.” riss die Kellnerin sie aus ihren Gedanken und stellte die hohen Gläser vor ihnen ab.

Beide bedankten sich und als die Kellnerin weg war, griff Kari nach dem Löffel und fing an, in ihrem Glas herumzurühren.

“Warum?”

T.K. sah erstaunt auf. “Was meinst du?”

“Warum wolltest du mich treffen?” Mit einem ausdruckslosen Blick sah die Braunhaarige ihren Gegenüber an.

T.K. rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. “Ich habe es dir ja schon geschrieben. Ich vermisse dich. Ich will dich nicht aus meinem Leben verlieren.”

Karis Blick bohrte sich in seinen. “Du hast erklärt, dass du mich nicht mehr sehen kannst. Du hast es beendet und dann gemeint, dass du Abstand brauchst. Und vor fast einem Monat hast du nochmal gesagt, dass du Abstand von mir brauchst. Und dass du…” Nun lief das Mädchen rot an.

T.K. sah sie einen Moment fragend an, dann wurde auch ihm wieder klar, was er auf dem Balkon bei Matts und Tais Einzugsparty von sich gegeben hat. “Das…” brachte er murmelnd hervor.

Kari ließ ihn gar nicht weiter reden. “Solange einer von uns noch so empfindet kann das zwischen uns gar nicht funktionieren.”

Einen Moment ließ der Blonde sacken, was Kari gerade gesagt hatte, dann schellte sein Kopf hoch. “Du… du empfindest auch so?”

Kari lief dunkelrot an und schnell drehte sie ihren Blick zur Seite. “Selbst wenn. Wir dürfen das nicht. Nicht denken und nicht tun. Du hast Nami und ich…”

Als eine Hand sich um ihr Handgelenk auf dem Tisch schloss, schreckte sie hoch und sah T.K. mit großen Augen an.

“Lass uns nicht über die Beiden reden, bitte. Lass uns über uns reden.”

Kari nickte langsam. Sie wollte auch nicht über Davis und die Person reden, die der Grund war, weshalb zwischen ihr und dem Blonden alles in die Brüche gegangen war.
 

“Wenn ich nicht auf Abstand gegangen wäre, dann wären wir vielleicht noch Freunde.” murmelte T.K. und riss die Braunhaarige damit aus ihren Gedanken.

Sie blickte auf und sah in seine blauen Augen, die sie musterten. “Wie kommst du denn darauf?” fragte sie.

“Durch den Abstand konnten wir nie wirklich verarbeiten, was wir beide gemacht haben, dass wir miteinander…”

“... geschlafen haben.” führte Kari den Satz ihres Gegenübers fort.

“Genau. Da ist es ja auch klar, dass wir so reagieren… so empfinden, wenn wir aufeinander treffen.”

“Du meinst, dass wir uns nahe sein wollen, wenn wir zu zweit sind.”

Der Blonde nickte. “Ja. Wir hatten die letzten Male vor… bevor es zu Ende war fast jeden Tag miteinander geschlafen. Und vielleicht reagieren unsere Körper deshalb so.”
 

Immer noch sah T.K. das Mädchen fest an. Er wusste, dass das nicht der Grund war weshalb er ihr nahe sein wollte und sie küssen wollte, wenn er sie sah, so auch jetzt. Er liebte sie. Immer noch. Und deshalb empfand er so. Aber diese Gefühle musste er ausschalten, wenn er Kari wieder als Freundin zurück haben wollte. Und trotzdem stach es in seinem Herzen, als sie leise antwortete

“Vermutlich hast du recht, T.K.”

Er konnte ja nicht ahnen, dass es in ihr in diesem Moment genauso aussah. Und auch sie entschied, dass sie ihre Gefühle zurückstecken musste. Er war mit Nami zusammen und sie wollte ihn nicht ganz verlieren.

“Wollen wir es versuchen?” fragte der Blonde und sie sah ihm erneut in die Augen. “Freunde zu sein.” erklärte er noch bevor sie fragen konnte.

Ein Lächeln schlich auf ihre Züge, das T.K. erleichtert erwiderte, als Kari nickte. “Lass es uns versuchen.” stimmte sie ihm zu.

T.K.s Hand, die bisher noch um ihr Handgelenk geschlungen war, drehte sich und langsam verschränkten sie ihre Finger miteinander.

21. Januar nachmittags / 15. März nachmittags

Ungeduldig trommelten die Fingernägel des schwarzhaarigen Mädchens auf die Schreibtischoberfläche. Ihr Blick war auf die Gegenstände vor sich gerichtet. Sie griff nach einem der Gegenstände und drehte ihn nachdenklich zwischen ihren Fingern. Nami seufzte auf und ihr Blick wanderte zu einem Foto, auf dem sie und T.K. zu sehen waren.

T.K. … Sie hatte das Gefühl, dass ihr Freund sich in den letzten Monaten sehr zurück gezogen hatte. Und sie dachte auch zu wissen, an was das lag. Oder genauer gesagt an wem… Seit einigen Monaten verbrachte der Blonde wieder viel Zeit mit Kari.
 

Als sie mit T.K. zusammengekommen war, da war die Freundschaft zwischen dem Blonden und der Braunhaarigen zerbrochen und Nami dachte lange Zeit, dass sie der Auslöser gewesen war. Dass es ihretwegen war, dass die Beiden nicht mehr miteinander redeten.

In den Sommerferien schienen sie sich wieder vertragen zu haben, denn seit diesem Zeitpunkt unternahmen sie wieder öfters etwas miteinander. T.K. hing häufig an dem Gerät, mit dem er und Kari sich Emails schrieben. Und fast immer lag ein freudiger Ausdruck auf seinem Gesicht. Und auch wenn er immer sagte, dass es rein freundschaftlich war, so sah Nami doch die liebevollen Blicke, die er und Kari miteinander tauschten. Und die Sehnsucht in ihren Augen wenn sie dachten, dass der Andere nicht hinsehen würde.
 

Nami hatte Angst, Angst den Jungen zu verlieren, in den sie so sehr verliebt war. Und sie dachte, dass sie die richtige Lösung gefunden hatte, um ihn dazu zu bringen immer bei ihr zu bleiben. Er hatte ihr erzählt, dass es ihm nie gefallen hatte, ohne Vater aufzuwachsen. Und auch wenn Herr Ishida immer für ihn dagewesen war, so war es doch etwas anderes. Wenn sie also ein Kind von T.K. bekommen würde, dann würde er sie sicher nicht verlassen sondern immer bei ihr bleiben. Die Pille hatte sie bereits vor einer Woche abgesetzt. T.K. wollte trotzdem immer zusätzlich mit Kondom verhüten und daher…
 

Sie drehte die Nadel in ihren Fingern wieder leicht und stach sich damit dann selbst in einen Finger ihrer anderen Hand. Sie zog den Finger zuckend weg und blickte auf das Blut, dass aus dem Stich hervorquoll. Anschließend richtete sie ihren Blick wieder auf den nächsten Gegenstand vor sich auf dem Tisch. Nach einem kurzen Zögern griff sie nach dem ersten Kondom und stach die Nadel durch das Päckchen hindurch.
 

--- 15.03.
 

Auf dem Fußballplatz kämpften zwei junge Männer verbissen um einen Fußball. Genauer gesagt kämpfte nur einer wirklich und so hatte der Größere der Beiden den Anderen schnell ausgespielt.

“Davis!” Ken drehte sich verärgert herum und sah seinen besten Freund an, der erst jetzt zu realisieren schien, dass Ken an ihm vorbei gestürmt war.

“Was?”

“Sag mal, warum spielen wir hier eigentlich? Du bist total abwesend mit den Gedanken.” Ken seufzte auf, während Davis nachdenklich auf den Ball vor den Füßen des Schwarzhaarigen starrte. Schließlich bückte er sich, hob diesen auf und drehte ihn zwischen seinen Händen.

“Tut mir leid Ken…”

Der Schwarzhaarige lächelte und legte eine Hand auf die Schulter des Kleineren. “Willst du darüber reden?”

Einen Moment dachte Davis nach, dann nickte er. “Wenn du Zeit hast.”

“Für dich immer. Komm, setzen wir uns da rüber.” Ken deutete auf die Bänke an der Seite des Fußballplatzes.
 

Als sie saßen blickte Davis nachdenklich auf den Ball in seinen Händen und überlegte, wie er am Besten anfangen sollte. Ken ließ in der Zwischenzeit seinen Blick schweifen. Er wusste, dass er seinem besten Freund Zeit lassen musste und dieser von selbst anfangen sollte zu reden.

Es war Frühling. Alles wurde allmählich grün, Blumen fingen an mit blühen und es war recht warm. Natürlich noch nicht warm genug, aber die Sonne schien viel und so hatten sie sich verabredet, Fußball zu spielen. Und das ganze Grün… wieder wanderte Kens Blick zu den grünen Stellen und ein Lächeln erschien in seinem Gesicht. Yolei würde sich sicher über Blumen freuen.
 

“Ich mach mir Sorgen…” riss Davis leise Stimme ihn aus seinen Gedanken.

“Was?” fragte Ken, verscheuchte alle Gedanken an seine Freundin aus seinem Kopf und wand sich Davis zu. Er wollte jetzt für seinen besten Freund da sein. “Ist es wegen Kari?” fragte er nach einiger Zeit leise, da der Braunhaarige keine Anstalten machte, weiter zu sprechen.

Sofort schellte der Kopf des Jüngeren hoch. “Wie kommst du darauf?”

Ken zuckte mit seinen Schultern. “Ich kenne dich Davis und das schon eine ganze Weile. Und dir geht es nicht gut, das merke ich.”

Nachdenklich sah der Angesprochene auf den Boden. Schließlich räusperte er sich. “Ach quatsch, alles in Ordnung mit uns.”

Der Braunhaarige wollte aufstehen, wurde aber gewaltsam von dem Älteren aufgehalten. Erstaunt sah er in Kens Augen, die auf ihn gerichtete waren.

“Von wegen alles in Ordnung, Davis! Wie lange willst du dir das noch einreden? Irgendetwas ist eindeutig nicht in Ordnung!”

“Was meinst du damit?” Mit zusammengekniffenen Augen wurde der Schwarzhaarige gemustert.

“Naja…” Ungemütlich rutschte Ken hin und her.
 

“Ken!” Davis sah seinen besten Freund immer noch an.

Der zuckte mit seinen Schultern. “Ich habe das Gefühl, dass du mehr in diese Beziehung reininvestierst als zurück kommt. Es geht alles immer von dir aus, du fragst sie, ob ihr was miteinander macht. So wie du redest, kommt von ihr fast nichts. Ich bin mir nicht sicher, ob die Beziehung richtig ist.”

“Wie kommst du denn darauf?” Davis sah Ken ungläubig an. “Hat Kari mit Yolei geredet? Und die mit dir? Hat Kari irgendetwas gesagt…?”

“Nein, nein.” Ken winkte ab. “Yolei erzählt mir nicht, was sie mit Kari redet, genausowenig, wie ich ihr erzähle, was ich mit dir rede.”

“Und warum kommst du mir jetzt mit dem Scheiß?” Davis funkelte seinen besten Freund ungemütlich an.

Der fing wieder an hin und her zu rutschen. “Du bist mein bester Freund und ich will dass es dir gut geht. Und ich habe einfach das Gefühl, dass du mehr empfindest als Kari. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob sie dich liebt. Und daher bin ich mir nicht sicher, ob diese Beziehung wirklich gut für dich ist...”

Noch bevor Ken weitersprechen konnte sprang Davis wütend an. “Lass es Ken! Ich will das nicht hören! Ich liebe Kari und sie liebt mich! Da müssen wir gar nicht drüber diskutieren! Kümmere dich lieber um deine eigene Beziehung mit der Zimtzicke und halte dich aus meiner Beziehung raus!” stieß der Braunhaarige hervor, griff nach seinem Fußball und stürmte davon.
 

Ken sah ihm ungläubig hinterher. Das war er wohl ganz falsch angegangen. Er hatte schon länger mit seinem besten Freund über dessen Beziehung reden wollen. Er mochte Kari und zählte sie zu einer seiner engsten Freunden und zudem war sie Yoleis beste Freundin. Aber das mit Davis, das erschien ihm nicht richtig. Spätestens seitdem er wusste, dass Kari und T.K. miteinander geschlafen hatten und das wohl sogar über einen längeren Zeitraum hinweg.
 

Als Kari und Davis letztes Jahr mehr miteinander unternommen hatten, da hatte sich die Freundschaft zwischen den Beiden gefestigt, trotzdem hatte keiner vermutet, dass die Braunhaarige und Davis ein Paar werden würden. Aber plötzlich waren sie es. Lange Zeit war die Vermutung gewesen, dass das Mädchen nur aus einem Grund mit dem ehemaligen Anführer der zweiten Generation zusammen war, weil T.K. mit Nami zusammen war. Und das schien jeder zu denken. Jeder außer Davis. Und seit Kari und T.K. sich wieder annäherten, schien die Braunhaarige sich noch weiter von Davis zurückzuziehen. Und Davis war seitdem unausstehlich und eifersüchtig wie sonst noch was.
 

Nachdenklich blickte er auf seine Tasche am Rand der Bank. Dann entschied er, eine seiner Regeln zu brechen, griff nach seinem Handy und wählte die Nummer seiner Freundin.
 

---
 

Yolei gestikulierte wie wild mit ihren Händen, schmunzelnd von ihrer besten Freundin beobachtete, die vor dem Bett der Lilahaarigen auf dem Boden saß.

“Auf jeden Fall haben wir dann… oh, mein Handy, warte kurz, Kari.” unterbrach sich Yolei, als ihr Handy zu klingeln begann.

Das Schmunzeln auf Karis Gesicht vertiefte sich, als sie nur an Yoleis Gesichtsausdruck erkennen konnte, wer anrief. Yoleis Augen leuchteten und ein Lächeln lag auf ihrem Gesicht, als die Lilahaarige den Namen des Anrufers sah.

“Hallo Ken.”

Kari drehte ihren Kopf zum Fenster und ein kurzer Schatten huschte über ihr Gesicht. Sie wünschte sich, dass sie sich auch immer so über Anrufe von einer bestimmten Person freuen konnte. Aber das würde nicht gehen, niemals. Sie zog ihre Beine an und schlang ihre Arme darum. Woher sollte sie selbst auch wissen, dass sie immer auf T.K.s Meldungen genau so reagierte?
 

“Ich geh kurz raus.” meinte Yolei zu ihr und Kari nickte leicht. Die Lilahaarige ging aus ihrem Zimmer, zog die Türe hinter sich zu und ging ins Bad, wo sie die Türe ebenfalls wieder schloss. “Ich bin jetzt im Bad. Also was genau meintest du wegen Kari und Davis?”

>Ich habe Mist gebaut… Ich habe Davis auf Kari und ihre Beziehung angesprochen. Dabei bin ich wohl etwas übers Ziel hinaus geschossen.<

Yolei ließ sich auf den Badewannenrand sinken. “Was hast du denn zu ihm gesagt?”

>Naja, ich habe so ungefähr gesagt, dass Kari ihn gar nicht liebt…<

“Du hast was?” Yolei riss ihre Augen auf.

>Ich meinte nur, dass es ihm zur Zeit nicht so gut zu gehen scheint und dass er ziemlich viel in eine Beziehung zu investieren scheint, in der nichts zurückkommt.< versuchte der Schwarzhaarige sich rechtzufertigen.

“So etwas kann man doch nicht sagen, Ken!” entgegnete die Lilahaarige immer noch ziemlich schockiert.

>Ich wollte es gar nicht so hart zu ihm sagen. Aber du weißt was ich meine. Meiner Meinung nach scheint Kari die Gefühle, die man in einer Beziehung haben sollte, nicht für Davis sondern…<

“...für T.K. zu haben. Ja…” ergänzte Yolei und seufzte auf. “Das ist alles so kompliziert!” rief sie plötzlich auf und Ken auf der anderen Seite der Leitung warf vor Schreck fast sein Handy auf den Boden.

>Weißt du Yolei, Davis ist mein bester Freund und ich will doch, dass es ihm gut geht. Und du weißt auch, wie wichtig mir Kari als Freundin ist. Wir haben zu viel miteinander erlebt, als diese Freundschaft zwischen uns allen zu riskieren. Aber ich denke, dass das irgendwann ein schlechtes Ende nehmen wird und daher wollte ich, dass Davis nachdenkt und eine Entscheidung trifft. Aber er ist so auf Kari fixiert, dass er alles außenrum ausblendet. Ihm fällt nicht auf, dass Kari einem Anderen die Blicke zuwirft, die eigentlich ihm gelten sollten.<

“Ich denke nicht, dass wir da irgendetwas daran ändern können. Ich habe schon versucht mit Kari darüber zu reden aber sie meinte, dass es ihre Sache und ihre Entscheidung ist und dass wir uns einfach raushalten sollen!”

>Also meinst du, dass wir gar nichts tun sollen?< fragte Ken nachdenklich nach.

Yolei überlegte einen Moment, dann seufzte sie auf. “Ich kann Kari ja nochmal drauf ansprechen. Und dann denkt sie ja vielleicht auch nochmal darüber nach.”

>Das wäre gut. Ich weiß, dass es von mir nicht besonders toll ist als bester Freund so zu denken, aber ich denke, dass es besser ist, wenn sie sich trennen würden. Beide verdienen jemanden, der sie wirklich und von ganzen Herzen liebt. Und das macht Kari nunmal nicht.<

“Ach Ken, das ist ja so romantisch.” seufzte Yolei auf. “Auch wenn es Kari gegenüber wirklich nicht fair ist.”

>Aber sie liebt jemand anderen. Und ich denke, dass diese Gefühle erwidert werden.<

“Das denke ich auch. Vermutlich sind die Beiden die Einzigen, die es nicht bemerken. Und Davis.”
 

Durch ein Klopfen an der Badezimmertüre wurde Yolei abgelenkt. “Warte kurz Ken. Ja?” fragte sie verwundert.

“Wenn du willst, dann kannst du Ken fragen, ob er kommen mag. Ich würde sowieso nicht mehr lange bleiben.” erklang Karis Stimme vor der Badezimmertüre.

“Wirklich?” Yolei sah erstaunt zur Badezimmertüre.

“Klar, ich bin wieder in deinem Zimmer.”

“Okay.” Yolei hob ihr Handy wieder an ihr Ohr. “Ken, hast du gehört?” fragte sie dann aufgeregt.

>Ähm… nein. Was ist denn los?<

“Kari hat gemeint, dass ich dich fragen soll, ob du noch zu mir kommen möchtest. Sie würde sowieso bald gehen. Was meinst du?”

>Sehr gerne. Ich würde nach Hause gehen, noch kurz duschen und dann kommen.<

“Das ist toll. Ich freue mich sehr auf dich.”

>Ich mich auch auf dich. Ich liebe dich Yolei.<

“Ich dich auch.”
 

Als Yolei in ihr Zimmer zurück kam, stand Kari vor deren Bücherregal und hielt ein Buch in der Hand.

“Kann ich das ausleihen?” fragte die Braunhaarige und hielt das Buch hoch, das sie in der Hand hielt.

“Klar, musst gar nicht fragen.” Yolei ließ sich im Schneidersitz auf ihr Bett nieder. Plötzlich drehte Kari sich mit großen Augen um. “Oh Mist, war Ken heute nicht mit Davis unterwegs? Sie wollten doch Fußball spielen, das habe ich ja total vergessen.”

“Sie sind schon fertig. Ken war bereits auf dem Nachhauseweg.”

“Ich dachte, dass sie länger zusammen unterwegs wären…”

“Ich auch. Aber Davis war wohl nicht so gut drauf und ist dann gegangen.”

“Oh…” Kari sah Yolei verwundert an und griff dann nach ihrem Digiterminal, bevor sie sich der Lilahaarigen gegenüber auf den Boden setzte.. “Ich habe ein paar Nachrichten bekommen.”

Yolei beobachtete Kari, der plötzlich ein Strahlen ins Gesicht glitt und ein Lächeln.

“Was hat Davis denn geschrieben?” fragte Yolei und einen Moment dachte sie, dass es zwischen Kari und ihrem Freund vielleicht gar nicht so schlecht stand.

Kari sah auf. “Ich habe seine Nachricht noch gar nicht gelesen. Warte kurz. Er hat nur geschrieben, dass er doch schon zu Hause ist.”

“Und wer hat dir noch geschrieben?” fragte Yolei verwundert nach, auch wenn ihr die Antwort bei Karis Gesichtsausdruck schon klar war.

“T.K. Sein Basketballtraining ist jetzt aus und er ist auf dem Heimweg. Wir wollten später vielleicht noch telefonieren. ” Kari räumte ihr Digiterminal in ihre Tasche zurück.
 

Yolei dachte einen Moment nach. “Oh, was ich dich noch fragen wollte, Kari. Haben du und dein Freund am Samstag Lust, etwas mit Ken und mir zu machen? Wir könnten ja zu viert ins Kino oder so gehen. Was meinst du?”

Kari nickte. “Ich habe auf jeden Fall noch nichts vor. Ich frage Davis morgen in der Schule. Wenn es passt, dann können er und ich mitkommen.” Auf Yoleis intensiven Blick zuckte die Braunhaarige leicht zurück. “Was ist los?”

“Ist dir schonmal aufgefallen, dass du, wenn du von Davis redest immer er und ich sagst? Du sagst nie wir.”

Kari schüttelte ihren Kopf. “Ich sage sicher oft wir. Ich meine… er ist ja mein Freund.” versuchte sie sich zu verteidigen.

“Vielleicht selten. Du sagst auch selten, dass er dein Freund ist. Und wenn du von dir und T.K. redest, dann sprichst du meistens von wir oder uns.” stellte Yolei fest und zuckte mit ihren Schultern. “Nur so… ist mir halt gerade aufgefallen.”

Kari bekam rote Wangen. “Ach quatsch.” Sie stand auf und griff nach ihrer Tasche. “Ich geh jetzt besser. Ken ist sicher gleich da.”

“Du kannst auch noch bleiben bis er da ist. Er freut sich sicher auch dich zu sehen.” Auch Yolei stand auf.

“Das passt schon. Schön dass du heute Zeit hattest. Wir sehen uns ja morgen wieder.”

Die Lilahaarige folgte ihrer besten Freundin in den Flur, wo diese hastig ihre Schuhe anzog und nach ihrer Jacke griff. Sie umarmte Yolei.

“Bis morgen.”

“Bis dann.” Yolei schloss die Türe hinter der Braunhaarigen und seufzte auf. Jetzt hatte sie Kari vertrieben, gerade da, wo sie sie ein wenig ausquetschen hatte wollen.

15. März nachmittags

Kari lief nachdenklich nach Hause. Irgendwie störte es sie, dass Yolei sie darauf angesprochen hatte, dass sie nie wir zu Davis und sich selbst sagte. Und am Meisten störte es sie, dass die Lilahaarige T.K. ins Spiel gebracht hatte. Die Braunhaarige hatte eine Hand in ihrer Tasche stecken und hielt das Digiterminal fest, dass sie nervös hin und her drehte.

Sie seufzte laut auf. Sie war sich nicht sicher, ob die Beziehung mit Davis noch Sinn machte. Sie hatte gehofft gehabt, dass wenn sie mit dem Braunhaarigen zusammen war, dass sie dann Gefühle für ihn entwickeln würde und ihn ebenfalls lieben würde. Aber es war nichts passiert. Sie empfand immer noch nur Freundschaft für ihn. Ja, er war für sie da gewesen, als es ihr schlecht ging… und dafür würde sie ihm immer dankbar sein. Aber sie hatte einfach nicht die gleichen Gefühle wie er für sie.

Er liebte sie, das war ihr klar und er zeigte es ihr auch immer. Er war für sie da, überraschte sie mit kleinen und größeren liebevollen Gesten und musste ihr auch immer nahe sein, sie in den Arm nehmen, ihre Hand halten, sie küssen, wie als ob er zeigen wollte, dass sie seine Freundin war. Er ging in ihrer Beziehung völlig auf. Und sie? Sie ließ ihn machen… aber von ihr kam tatsächlich nicht viel. Natürlich unternahm sie viel mit ihm, immerhin waren sie ein Paar. Aber es war ihr oft unangenehm, wie er in der Öffentlichkeit zeigen wollte, dass sie seine Freundin war und diese ständige Nähe… das mochte sie nicht, nicht bei ihm. Vorallem nicht, wenn Andere da waren. Und am Schlimmsten war es, wenn T.K. in der Nähe war. Dann schien Davis noch anhänglicher zu sein und ihr war es noch unangenehmer. Sie wollte nicht, dass der Blonde sie so sah.
 

Aber es war ihr auch klar, weshalb sie das nicht wollte… sie liebte T.K. … immer noch und das, obwohl er eine Freundin hatte. Ihre Gefühle hatten sich nicht verändert. Sie wollte nichts mehr, als mit dem Blonden zusammen sein. Sie wollte ihm wieder so nahe sein, wie sie es ihm gewesen war. Wenn sie mit Davis schlief, dann schloss sie ihre Augen und stellte sich vor, dass es T.K. war. Und meistens schämte sie sich danach dafür. Davis war ein toller Mensch und ein liebevoller Freund und er verdiente es nicht, dass sie ihn so behandelte, auch wenn er nichts zu merken schien. Aber so war der Braunhaarige schon immer gewesen.
 

Und T.K…. Kari war so glücklich, wieder Zeit mit ihm verbringen zu können. Sie hatte ihren besten Freund vermisst, sehr sogar. Und auch wenn es nicht mehr wie früher war, so waren sie sich doch wieder recht nahe. Sie konnten über alles reden. Nur zwei Dinge hatten sie komplett ausgeschlossen. Zum Einen redeten sie nicht über ihre Beziehungen und Partner und zum Anderen auch nicht über das, was sie miteinander gemacht hatten, dass sie miteinander geschlafen hatten. Das war ein Tabuthema.
 

Und auch wenn sie glücklich war, T.K. wieder an ihrer Seite zu haben, so war es auch schwer. Denn in jeder Minute wurde es ihr noch bewusster, dass sie Gefühle für ihn hatte, die er nicht erwiderte und die sie so nicht haben durfte. Sie riss sich zusammen und ließ sich nichts anmerken. Und noch während sie nachdachte, landete einen Tropfen auf ihrer Nase. Verwundert blickte sie zum Himmel und stellte erstaunt fest, dass dunkle Wolken über ihr hingen. Und plötzlich prasselte ein Platzregen herunter und noch bevor sie ein paar Schritte weiter gekommen war, war sie bereits völlig durchnässt.

“Es ist doch noch kein April. Also darf das Wetter nicht verrückt spielen.” jammerte sie und rannte los.
 

Bei sich zu Hause angekommen war sie bereits tropfnass. Sie fuhr sie mit dem Aufzug in ihr Stockwerk, öffnete die Wohnungstüre und trat ein. Während sie ihre Schuhe und ihre Jacke auszog, kam ihre Mutter zu ihr in den kleinen Flur.

“Ah da bist du ja Schatz. Du hast den Regen ja richtig mitgenommen.”

“Hallo Mama. Leider, ich geh mich gleich umziehen.”

“In deinem Zimmer wartet übrigens jemand auf dich. Und bin mir sicher, dass du dich freuen wirst, ihn zu sehen.” Yuuko zwinkerte ihrer Tochter zu, die fragend ihren Kopf hob. Wenn ihre Mutter sich so freute, dann konnte das ja nur bedeuten…

Auf Karis Gesicht schlich sich ein Strahlen. T.K. war da! Schnell sprang sie auf, stellte ihre nassen Schuhe ordentlich zur Seite.

“Danke Mama. Dann gehe ich gleich zu ihm.”

Lächelnd beobachtete Yuuko, wie ihre Tochter strahlend auf ihr Zimmer zu lief. Ja, verliebt zu sein war schön.
 

Freudestrahlend riss Kari ihre Zimmertüre auf und erstarrte gleich darauf, als sie feststellte, wer auf ihrem Bett saß.

“Hallo Schatz. Du bist ja klatschnass.” Davis sprang auf und ging auf seine Freundin zu, die ihn verwirrt, und enttäuscht?, ansah.

“Davis. Was machst du denn hier?” sagte sie.

Der Braunhaarige beugte sich zu ihr und drückte ihr sanft einen Kuss auf die Wange. “Ich wollte dich überraschen.”

“Ach so…” murmelte das Mädchen und Davis sah sie einen Moment verwundert an.

Freute sie sich etwa nicht? Dann sah er, wie ein Wassertropfen über ihre Wange lief.

“Du muss das nasse Zeug ausziehen, ich hole dir kurz ein Handtuch. Zieh du dich schonmal aus.”

“Davis, ich kann auch ins... “ Kari brach ab, da der Braunhaarige ihr schon gar nicht mehr zuhörte und in Richtung Bad stürmte. Gerade als sie sich ihren dünnen Pullover über den Kopf ziehen wollte, klopfte jemand an die Zimmertüre.

“Kari?” Ihre Mutter sah ins Zimmer.

“Ja Mama?”

Die sah sie einen Moment nachdenklich an. “Du solltest aus den nassen Sachen raus. Sonst wirst du wieder nur krank.”

“Davis holt mir gerade ein Handtuch.”

“Ach deshalb ist der so vorbeigestürmt. Er erinnert mich einfach immer wieder an Taichi. Was ich dir eigentlich sagen wollte. Ich hole jetzt deinen Vater von der Arbeit an und dann gehen wir miteinander essen. Anschließend gehen wir noch ins Kino. Ihr seid also alleine. Und im Kühlschrank sind noch Reste vom Mittagessen.”

Kari biss sich auf die Lippe, um nichts Falsches zu sagen.

“Und in der Gefriere sind noch Pizzas.” fügte ihre Mutter noch hinzu und Kari seufzte erleichtert auf. Sie wollte Davis nicht vergiften, auch nicht, wenn sie sich Gedanken über die Richtigkeit ihrer Beziehung machte.
 

“Und stellt ja nichts an.” setzte Yuuko noch hinzu, woraufhin Kari ihre Augen verdrehte. “Mama.”

Seid diese mit ihrer Tochter beim Frauenarzt gewesen war, damit diese sich die Pille verschreiben lassen konnte, konnte Yuuko es nicht lassen, ihre Tochter damit aufzuziehen.

“Wie gesagt, viel Spaß.” Karis Mutter zwinkerte ihr noch zu und ging dann. “Tschüss Davis.” hörte die Braunhaarige ihre Mutter im Flur noch sagen und gleich darauf kam ihr Freund ins Zimmer.

“Wo geht deine Mama hin?” fragte er und hielt ihr ein Handtuch entgegen.

“Meine Eltern haben heute ihren Hochzeitstag und feiern diesen zusammen.”

“Das heißt sie sind den ganzen Abend weg?”

Kari zog ihre Schultern bei Davis funkelnden Augen ungemütlich hoch. “Ja.” murmelte sie.

“Das hört sich doch gut an.” erklärte der Braunhaarige, trat auf sie zu und küsste sie.

Kari fühlte sich einen Moment unwohl, erwiderte den Kuss dann aber und beendete ihn schnell. “Ich sollte die nassen Sachen ausziehen.” murmelte sie.

Davis ließ von ihr ab. “Das macht Sinn. Kann ich dir dabei helfen?” Erneut funkelten seine Augen.

Kari schüttelte ihren Kopf, hatte aber ein schlechtes Gewissen, als sie Davis Enttäuschung sah. “Du kannst mir frische Unterwäsche raussuchen.” versuchte sie ihn zu besänftigen.

“Natürlich.”

Keine Sekunde später stand der Braunhaarige bereits an ihrer Kommode und wühlte in ihrer Unterwäscheschublade herum. Kari beobachtete ihn einen Moment, entschied sich dann aber, ihn zu ignorieren und schnell die nassen Sachen auszuziehen. Ihre Mutter hatte recht, sie wurde einfach zu schnell krank.
 

“Das hier kenne ich ja noch gar nicht!” riss Davis Stimme sie aus ihren Gedanken.

“Was?” fragend sah Kari auf und erstarrte gleich darauf, als sie erkannte, welchen BH Davis in der Hand hielt.

“Das hier gefällt mir - zieh es an. Wie ich dich kenne, hast du sicher noch ein passendes Unterteil dazu.”

Noch ehe die Braunhaarige reagieren konnte, wühlte Davis bereits in der nächsten Schublade. “Tatsächlich, hier.” rief er auf und hob stolz das gesuchte Stück hoch.

Er drehte sich zu Kari herum, die fast nackt vor ihm stand und immer noch regungslos auf die Unterwäsche in seinen Händen starrte.

“Was ist los, Kari? “

Davis ging auf sie zu, warf die Unterwäsche auf ihr Bett und zerrte an ihrem nassen Rock, der gleich darauf auf den Boden flog. Anschließend zog er an ihrem Slip und ließ seine Finger absichtlich über die empfindliche Stelle zwischen ihren Beinen wandern, was ein leises Aufstöhnen zur Folge hatte. Noch ehe der Braunhaarige etwas anderes machen konnte, war das Mädchen zur Seite getreten. Ihr Blick war immer noch auf die Unterwäsche gerichtet und sonst reagierte sie nicht.
 

Davis schüttelte verwundert seinen Kopf, nahm das Handtuch aus Karis Händen und fing an, sie abzuruppeln. Als sie seiner Einschätzung nach trocken genug war, ließ er das Handtuch fallen, zog sie an sich und küsste sie. Seine Hände wanderten dabei über ihren nackten Körper und Davis spürte, wie er immer erregter wurde.

“Kari.” murmelte er an ihrem Ohr und ließ seine Hände zwischen ihre Beine wandern.

“Jetzt gerade bitte nicht.” murmelte sie und trat einen Schritt zur Seite. Als sie ihren Blick auf seinen richtete, lächelte sie ihn zaghaft an. “Mir ist so kalt.” murmelte sie.

“Dann sollten wir dich ja eigentlich erst recht aufwärmen.” erwiderte Davis schmunzelnd und augenzwinkernd, griff dann aber nach der Unterwäsche auf ihrem Bett. “Hier, zieh das an. Ich will wissen, wie es an dir aussieht. Es ist so schon heiß, aber an dir kann es ja nur noch besser sein!” erklärte er.

Karis Augen weiteten sich und sie schüttelte ihren Kopf. “Nein…” murmelte sie.

“Warum nicht?”

Kari sah Davis mit großen Augen an. “Ich… ich kann das nicht.” erwiderte sie.

“Warum? Das sieht toll aus. Ich bin mir sicher, dass jeder Mann der dich so sieht…” In dem Moment wurde es Davis klar. “T.K. hat dich so gesehen.” stieß er hervor.

Kari nickte. “Ich habe das damals wegen ihm gekauft.” erklärte sie mit brüchiger Stimme.
 

Davis sah seine Freundin an, die mit Tränen in den Augen auf die hellrosa Spitze starrte. Es fühlte sich an, als würde sein Herz brechen und irgendetwas in ihm fing an zu brodeln. Kari sah den Braunhaarigen mit großen Augen an, als dieser sie am Arm packte und ihr die Unterwäsche entgegenhielt.

“Du ziehst das jetzt an.” knurrte er.

“Aber…” erwiderte Kari mit zitternder Stimme.

“Nein, ich will dass du das jetzt anziehst. Ich will dich auch in dieser Unterwäsche sehen und vorallem will ich dir alle Gedanken an ihn austreiben!”

“Aber ich… ich kann nicht, Davis.” versuchte Kari ihn von seinem Vorhaben abzuhalten.

“Das ist mir egal! Zieh es an.” erwiderte der Braunhaarige mit scharfer Stimme und Kari machte einen Schritt zurück. Da er sie am Arm festhielt, kam sie nicht weit.

“Davis…” versuchte sie es nochmal.

“Nein Kari, ich habe keine Lust. Ich bin dein Freund. Und ich will nicht, dass du an ihn denkst, wenn du mit mir zusammen bist. Und ich will, dass du dich nur für mich so aufreizend anziehst. Also tu es einfach!”

Tränen schlichen sich in Karis Augen und erneut versuchte sie einen Schritt nach hinten zu gehen. “Du machst mir Angst Davis.” erklärte sie mit zitternder Stimme.

Der Braunhaarige ließ erschrocken ihren Arm los. Das hatte er nicht wollen. “Kari, bitte. Bitte tue mir den Gefallen und zieh die Unterwäsche an. Ich habe keine Lust immer mit ihm zu konkurrieren! Ich will nicht, dass er auch nach über einem Jahr alles beeinflusst.” erklärte er und wirkte auf einmal müde, während er sich mit einer Hand übers Gesicht fuhr.

Kari sah ihn mit großen Augen an und erkannte, wie es ihn fertig machte. Langsam nahm das Mädchen ihm die Unterwäsche aus der Hand und zog diese an. Dabei klopfte ihr Herz wie verrückt in ihrem Brustkorb und sie erinnerte sich daran, wie T.K. sie das erste Mal in dieser Unterwäsche gesehen hatte. Es war an seinem 17. Geburtstag gewesen. Alle Gäste waren bereits gegangen und nur noch sie und der Blonde waren übrig.
 

~~~

“Ich habe noch ein Geburtstagsgeschenk für dich.” sagte sie leise.

Der Blonde sah sie verwirrt an. “Du hast mir doch schon etwas geschenkt.”

“Das war nur eine Kleinigkeit.”

“Ah, okay. Und wo ist das Geschenk?” T.K. sah seine beste Freundin fragend an.

“Das musst du noch auspacken. Am Besten wir gehen dazu in dein Zimmer.” Kari machte einen Schritt nach hinten und zog T.K. mit sich.

“Auspacken?” Der Junge sah die Braunhaarige verirrt an.

Ihre Augen funkelten. “Ja, auspacken.”

In dem Moment machte es `klick´ bei T.K. und er grinste. Er ließ seinen Blick über das Mädchen wandern. Er zog eine Hand aus Karis Griff und griff nach der Schleife an ihrem Kleid. “Lass mich raten, das hier ist das Geschenkband.” Als sie lächeln musste, nickte T.K. zufrieden. “Na dann nichts wie ab in mein Zimmer.”

Mit einem breiten Grinsen packte er das Mädchen, nahm es kurzerhand auf die Arme und trug sie in Richtung seines Bettes.
 

In seinem Zimmer angekommen ließ T.K. Kari auf den Boden nieder.

“Ich habe gehört, dass die schönste Vorfreude an einem Geschenk die ist, während man es auspackt.” erklärte er und ließ sanft seine Lippen über ihren Hals wandern.

Das Mädchen seufzte auf und legte ihren Kopf in ihren Nacken, damit er besser an die empfindliche Stelle kam. “Manchmal ist es aber auch das Beste, wenn man das Geschenkpapier einfach herunterreißt.” erwiderte sie leise.

“Nein, nein. Das hier ist ja mein Geschenk und ich entscheide, dass ich es langsam auspacke und jeden einzelnden Handgriff dabei genieße.” gab der Blonde von sich und legte beide Hände auf Karis Taille, seine Lippen auf ihren Mund und verwickelte sie in einen intensiven Kuss.

~~~
 

Kari erinnerte sich noch sehr genau daran, wie T.K. sie langsam und voller Vorfreude ausgezogen und jedes Stückchen Haut geküsst hatte, das dabei zu Vorschein gekommen war. Sie erinnerte sich an seinen strahlenden Blick, als er zuerst den hellrosa Spitzen-BH gesehen hatte und wie seine Augen noch mehr zu leuchten begannen hatten, als er auch den dazupassenden Slip befreite.

Auch wenn es schon eine Weile her war, konnte sie sich an jeden einzelnen Augenblick erinnern. Und ihr wurde klar, dass sie ihn damals schon geliebt hatte, auch wenn es ihr noch nicht bewusst gewesen war. Und wüsste sie nicht, dass T.K. Nami liebte, dann würde sie aufgrund seiner Blicke damals denken, dass auch er sie geliebt hatte.
 

Sie schloss den BH-Verschluss hinter ihrem Rücken und noch bevor sie etwas machen konnte, stand Davis vor ihr, nahm ihr Gesicht in beide Hände und drückte seine Lippen sanft auf ihre. Nach wenigen Sekunden bahnte er sich zärtlich einen Weg mit seiner Zunge in ihren Mund und Kari ließ ihn gewähren. Sie spürte, wie nahe es auch ihm ging.

“Ich liebe dich.” murmelte er zwischen zwei Küssen. “Nur dich. Ich bin für dich da. Ich lasse dich nicht im Stich, niemals Kari.” murmelte er und zog sie eng an sich.

Der Braunhaarigen war klar, dass sie nun mehr brauchte. Sie wollte den Blonden aus ihren Gedanken bekommen. Sie wollte sich auf ihre Beziehung mit Davis konzentrieren. Er hatte es verdient!
 

Ihre Finger glitten über seinen Körper zu dem Saum seinen Shirts und mit einer kurzen Bewegung zog sie es über seinen Kopf. Als nächstes wanderten ihre Finger zu seinem Gürtel und öffneten diesen. Der Braunhaarige schob sie unterdessen auf ihr Bett zu. Er zog sich die Hose hinunter und ließ sich dann nur noch in seiner Boxershort zu ihr ins Bett fallen. Seine Hände und Lippen glitten über ihren ganzen Körper und verweilten an keiner einzigen Stelle länger. Er bahnte sich mit seinen Lippen einen Weg zwischen ihre Beine und gerade als er an der Stelle ihres Slips war, wo ihre empfindlichste Stelle war, rutschte sie ein Stück auf.

“Nein, Davis.” murmelte sie und der Braunhaarige seufzte auf.

Schon lange wollte er sie schmecken. Sie ließ es jedoch nie zu und auch, dass sie ihn auf diese Weise befriedigte, wollte sie nicht. Er würde sie zu nichts zwingen. Irgendwann würde das auch passieren aber nicht heute, wenn sie nicht wollte.

Stattdessen griff er zu ihrem Nachttisch, zog ein Kondom aus der Schublade und streifte es sich über, nachdem seine Boxershort auf dem Boden gelandet war. Er schob sich wieder zwischen Karis Beine.

“Warte, ich sollte mich noch komplett ausziehen.” meinte Kari plötzlich und drückte gegen seine Brust.

“Nein Schatz, dass geht auch so.” erklärte Davis.

Er griff nach ihren Händen, zog beide von seiner Brust und legte diese neben sie. Dann griff er zwischen ihre Beine und zog den Slip zur Seite. Er sah ihr tief in die Augen und senkte seine Lippen auf ihre, bevor er langsam in sie eindrang.

22. April nachts

“Davis ist schon ziemlich voll, oder?” fragte Yolei und sah den Braunhaarigen an, der lachend über einer Sofalehne in dem Club hing, in dem sie heute Tais Geburtstag feierten.

Kari seufzte. “Ja, und daran ist unter anderem mein Bruder schuld.”

Ihr Blick wanderte zu dem Geburtstagskind, das gerade erneut mit Matt anstieß. Tai war wirklich gut drauf und stieß die ganze Zeit mit irgendjemand anderem an, dementsprechend hatten er und auch einige Andere, unter anderem eben Davis, schon einiges intus. Izzy und Joey hingen bereits nach wenigen Drinks auf einem der Sofas, die in dem Club verteilt waren. Cody war nicht mehr dabei, er hatte sich schon verabschiedet, bevor sie in den Club gegangen waren, immerhin war er der Einzige unter ihnen, der noch nicht 18 war. Mimi hatte ihre beste Freundin auf die Tanzfläche gezerrt, wo die beiden jungen Frauen tanzten. Ken, der nichts getrunken hatte, stand neben seinem besten Freund und behielt diesen im Auge.
 

“Hier eure Bestellung.” wurden Kari und Yolei aus ihren Beobachtungen gerissen. T.K. hob den beiden jungen Frauen ihre Cocktailgläser entgegen.

“Danke dir.”

Die Gläser wurden aus den Händen des Blonden genommen und er bekam dankbare Blicke ab.

“Davis ist ja gut dabei.” stellte er jetzt fest, während er ein Schluck aus seinem Glas nahm.

“Ja. Er ist einfach Tais größter Fan, da muss er ständig mit ihm anstoßen.”

“Und er ist dein Freund!” stellte Yolei dazu fest.

“Ja…” murmelte Kari und bemerkte dabei gar nicht, wie sowohl T.K. als auch Yolei sie nachdenklich musterten.

“Apropos Freund, wo ist eigentlich Nami, T.K.?” wand sich die Lilahaarige nun an ihn.

Das dabei ein Schatten über Karis Gesicht huschte, bekamen beide nicht mit.

Der Blonde hob leicht seine Schultern. “Ihr geht es schon seit ein paar Tagen nicht so gut und heute morgen hat sie sich übergeben. Vermutlich hat sie sich einen Magen-Darm-Infekt eingefangen. Daher ist sie heute zu Hause geblieben.”

“Das macht auch Sinn, bevor sie noch jemanden ansteckt.” stimmte Yolei zu und sah auf, als Ken auf sie zutrat. Der Schwarzhaarige beugt sich zu ihr und küsste sie auf den Mund.

“Davis sollte bald nach Hause.” richtete er dann an Kari.

Die sah auf. “Wirklich?” Enttäuschung schwang in ihrem Tonfall mit und sie sah zu dem Braunhaarigen, der immer noch über der Sofalehne hing.

Ken nickte. “Er ist total voll. Und er erzählt irgendwelchen Schwachsinn. Und etwas darüber, wie gut du nackt aussiehst. Lange solltest du nicht mehr warten, Kari, denn wenn Tai das hört, dann ist er der zweite Kerl, denn Tai deinetwegen verprügelt. Nichts für ungut T.K.” richtete Ken am Schluss an den Blonden.

Der zuckte mit seinen Schultern. “Passt schon.” murmelte und vermied es, zu Kari zu sehen. Er erinnerte sich selbst auch noch zu gut daran, wie gut sie nackt aussah und wenn er hörte, dass Davis darüber redete, überrollte eine Eifersuchtswelle ihn. Und die Vorstellung, dass Davis Kari sogar berühren durfte, ließ ihn seine Hand zu einer Faust ballen.
 

“Schade.” murmelte die Braunhaarige mit roten Wangen. “Ich habe noch gar keine Lust, schon zu gehen.”

Nun richtete sie ihren Blick auf T.K., der sie aufmunternd anlächelte. Dabei wolle er selbst auch nicht, dass sie schon ging.

“Wer will schon gehen?” fragte Joey in dem Moment hinter den Vieren.

Alle sahen erstaunt zu ihm, sie hatten gar nicht gemerkt, dass er hinter ihnen stand.

“Davis sollte nach Hause und das bedeutet, dass ich wohl ebenfalls gehen muss.” seufzte Kari auf.

“Wenn du noch bleiben willst, dann kann ich mit ihm gehen. Ich wollte sowieso nach Hause und so weit wohnt er von mir ja gar nicht weg. Dann bringe ich ihn nach Hause und gehe anschließend selbst nach Hause.”

Kari sah den Blauhaarigen an. “Würdest du das wirklich machen?”

“Klar. Ich möchte sowieso gehen, ich bin ziemlich müde. Und Davis macht mir nicht so viel Arbeit.” erwiderte der Älteste ihrer Gruppe lächelnd.

“Das wäre wirklich super.” rief Kari begeistert auf.

“Na dann, sagst du es ihm? Dann können wir uns verabschieden und losgehen.”

“Das mache ich.” Die Braunhaarige nickte und machte sich auf den Weg zu ihrem Freund, während Joey sich von den anderen Dreien verabschiedete.
 

“Hallo wunderschöne Frau.” rief Davis, als er Kari auf sich zukommen sah, stemmte sich vom Sofa hoch und zog die Braunhaarige an sich. Dabei stütze sie ihn mehr, als er sie. “Du siehst heute so wunderschön aus.” murmelte er und zog sie noch fester an sich.

Kari lachte auf, als Davis sich an sie kuschelte. “Du bist ja süß.” antworte sie leise, denn das war er in diesem Moment wirklich. Sie schob ihn leicht von sich. “Joey nimmt dich jetzt aber mit nach Hause.”

Der Braunhaarige sah sie mit großen Augen an. “Wie? Und du?”

“Ich würde gerne noch hier bleiben.”

“Aber wer bringt dich nach Hause? Das ist doch meine Aufgabe.” lallte er und sah sie verwirrt an.

“Mach dir keinen Kopf, wir bekommen sie sicher nach Hause. Ich passe doch auf meine kleine Schwester auf.” erwiderte Tai und hakte sich bei dem Braunhaarigen ein.

Der schwankte einen Moment aufgrund des zusätzlichen Gewichtes. “Aber…” murmelte er und sah Kari enttäuscht an.

“Bitte Davis.” erwiderte Kari, schlang ihre Arme um seinen Hals und sah ihn mit großen Augen an.

Der Braunhaarige seufzte, er konnte ihr einfach nichts abschlagen. “Na gut. Aber morgen treffen wir uns, oder?”

Kari nickte strahlend. “Morgen.”

Sie umarmte ihn und drückte ihm einen schnellen Kuss auf den Mund.
 

Eine Viertelstunde später beobachtete sie, wie Joey und Izzy gemeinsam mit einem ziemlich schwankenden Davis den Club verließen.

“Ich gehe davon aus, dass sie doch einiges an Arbeit mit ihm haben werden.” flüsterte plötzlich eine Stimme nahe an Karis Ohr und die Braunhaarige drehte sich erschrocken um.

“Keru!” rief sie aus und lief zugleich rot an.

Auch T.K. bekam rote Wangen. Trotz ihrer langsam wieder annähernden Freundschaft, hatte sie ihn so schon eine Weile nicht mehr genannt.

“Wollen wir tanzen?” fragte er, um die angespannte Stimmung zwischen ihnen zu umgehen.

“Gerne.” erwiderte die Braunhaarige und stellte ihr Glas auf dem Tisch ab, an dem Tai und Matt saßen.

T.K. tat es ihr nach, griff nach einem kurzen Zögern nach ihrer Hand und zog sie mit sich auf die Tanzfläche.
 

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Kari sah mit hochgezogenen Augenbrauen zu ihrem Bruder, der sich zum zweiten Mal in ein Gebüsch übergab.

“Na super.” hörte sie Mimi neben sich murmeln, während Matt seinen besten Freund stützte.

Allerdings war Matt selbst nicht mehr nüchtern genug und nur durch ein beherztes Zugreifen durch Sora wurden die jungen Männer davon abgehalten, kopfüber in den Busch und Tais Hinterlassenschaft zu stürzen.
 

“So komme ich ja nie nach Hause.” murmelte Kari seufzend und sah zu Mimi, die sie ansah.

“Wir sollten dich aber nach Hause bekommen.”

“Ihr solltet erstmal Tai nach Hause bekommen. Ich finde den Weg schon selber, bin ja auch schon groß.” stellte Kari augenzwinkernd fest.

Das führte zu einem kurzen Schmunzeln von der Älteren, das aber gleich wieder verschwand. “Mir ist aber nicht wohl bei dem Gedanken, dich alleine nach Hause gehen zu lassen.”

“Das wäre nicht das erste Mal Mimi. Mach dir keinen Kopf. Da vorne ist die U-Bahn. Mit der fahre ich noch drei Stationen und dann sind es nur noch ein paar Minuten, bis ich zu Hause bin.” versuchte die Jüngste ihre Freundin zu überzeugen.

“Ich bringe Kari nach Hause, Mimi.” mischte sich der letzte Begleiter ihrer kleinen Gruppe ein.

Die Angesprochene sah nachdenklich auf. “T.K.?”

Der Blonde nickte. “Ja, mir ist es auch nicht so recht, wenn sie alleine durch die Gegend läuft.” erklärte er.

Man konnte Mimi ansehen, dass sie nicht so recht wusste, wie sie reagieren sollte. “Nur nach Hause bringen.” gab sie von sich, als sie ihre Entscheidung getroffen hatte.

“Ich hatte nichts anderes vor.” erklärte T.K. und sah dann zu Kari. “Ist es für dich in Ordnung?” fragte er leise und hoffte auf ihre Zustimmung.

Die Braunhaarige sah ihn einen Moment nachdenklich an und nickte dann. “Klar.” Sie lächelte und sah zu Mimi. “Siehst du? Problem gelöst. Ich habe meinen eigenen Bodyguard.”

Mimi sah einen Moment zwischen ihnen hin und her. Ihr nächster Blick wanderte zu Tai, der sich auf Matt und Sora stürzte und im nächsten Moment beide mit zu Boden riss.

“In Ordnung.” richtete sie dann an die Jüngeren.
 

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“Die Bahn kommt gerade, beeil dich.” rief T.K., griff nach Karis Hand und zog sie rennend hinter sich zur der gerade einfahrenden U-Bahn.

Gerade noch rechtzeitig sprangen sie hinein und schon schloss sich die Türe hinter ihnen.

“Das war knapp.” gab der Blonde von sich und sah zu dem Mädchen, das ihre Hände auf ihrer Hüfte abstützte und Luft holte.

Als die Bahn ruckelnd anfuhr, verlor sie das Gleichgewicht und kippte zur Seite.

T.K. bewahrte sie vor dem Umfallen, als er nach ihrer Taille griff und sie an sich zog.

Einen Moment blieb Kari stocksteif stehen, während T.K. sich mit einer Hand an einem der Haltegriffe festhielt. Die Braunhaarige spürte, wie ihr Herz stärker zu schlagen begann und einen Moment überlegte sie, ob sie sich aus T.K.s leichtem Griff lösen sollte.

Vielleicht lag es am Alkohol, vielleicht an ihren Sehnsüchten, vermutlich an beidem zusammen, als sie sich dann einfach fallen ließ und ihren Kopf an seine Schulter schmiegte. Dabei bemerkte sie, dass T.K.s Herz genau so stark schlug wie ihres. Sie schloss ihre Augen, zog seinen Geruch tief ein, schmiegte sich noch enger an ihn und entspannte sich in seinem Arm.
 

T.K. sah Kari kippen und noch ehe er nachdenken konnte, schoss sein Arm nach vorne, griff nach Karis Taille und zog das Mädchen an sich. Einen Moment blieb sie wie erstarrt stehen und auch er selbst wusste nicht, was er tun sollte. Eigentlich sollte er seine Hand wieder sinken lassen, immerhin hatte sie ihr Gleichgewicht wieder gefunden. Im nächsten Moment riss er seine Augen auf, als sie sich an ihn lehnte. Das hatte er nicht erwartet. Er schloss seine Augen und zog tief ihren Pfirsichgeruch ein, den er so vermisst hatte. Sein Herz schlug stark und als er ein leises Seufzen des Mädchens in seinen Armen hörte, beschleunigte sich sein Herzschlag sogar noch. Sein Griff festigte sich und zog das Mädchen noch enger an sich.
 

Er öffnete seine Augen erst wieder, als Kari unter ihm zusammenzuckte.

“Wir müssen hier raus!” rief sie plötzlich, griff nach seiner Hand und zog ihn hinter sich aus der Bahn hinaus.

Ihr Ausstieg war genau so knapp wie ihr Einstieg, denn direkt hinter ihnen schloss sich die Türe wieder.

“Das war knapp.” gab nun Kari von sich und sah lächelnd zu ihm auf.

T.K. nickte und schloss seine Hand fester um ihre. Schweigend gingen sie zu dem Haus, in dem Kari wohnte.

“Ich bringe dich noch bis zur Wohnungstüre.” murmelte der Blonde, woraufhin Kari nickte und ihn nur unergründlich ansah. Sie schloss die Haustüre auf und gemeinsam gingen sie zum Aufzug. Innen verschränkten sie erneut ihre Hände, ohne sich in die Augen zu sehen.

T.K. wusste, dass das hier ganz falsch war. Er hätte sich unten vor der Haustüre von Kari verabschieden sollen. Aber er wusste auch, dass er noch bei ihr sein wollte. Dass er noch nicht einfach gute Nacht sagen und gehen konnte. Auch wenn er wusste, dass das hier alles andere als richtig war.

Sein Blick wanderte zu Kari und er bemerkte, dass sie ihn ebenso nachdenklich ansah. Ihre Blickte vertieften sich ineinander. Als der Aufzug plötzlich stoppte und ein “Ping” von sich gab, schreckten sie zusammen und ließen ihre Hände los.

Sie stiegen gemeinsam aus und Kari griff den Schlüssel in ihrer Hand fester. “Danke fürs nach Hause bringen.” gab sie leise von sich.

“Kein Problem.” erwiderte T.K. genauso leise. “Schlaf gut.” murmelte er und hob seine Hand, um sanft über Karis errötete Wange zu streicheln.
 

Er beugte sich zu ihr hinunter um einen Kuss auf ihre Wange zu hauchen. Er wollte sie nur kurz berühren, nur ganz kurz. Und dann würde er gehen und sie alleine lassen. Und gerade als er mit seinen Lippen ihre Haut berührte, drehte Kari ihren Kopf und anstatt ihrer Wange streiften seine Lippen plötzlich die ihren.

Einen Moment verharrten sie in dieser Stellung. Dann lösten sie sich leicht voneinander und öffneten ihre Augen. Und für beide war in ihren Blicken die Sehnsucht erkennbar, die der Andere empfand. Die Spannung zwischen ihnen, die schon die ganze Zeit über aufgeladen gewesen war, begann plötzlich zu knistern. Und ehe einer es sich anders überlegen konnte, landeten ihre Lippen erneut aufeinander.

Karis Hand wanderte zu seiner Brust und krallte sich dort in den T-Shirtstoff, während eine von T.K.s Händen in ihr Kreuz und die andere in ihren Nacken wanderte, wodurch er sie eng an sich presste. Karis Zunge drängte sich in T.K.s Mund, wo er sie mit seiner bereits sehnsüchtig erwartete.
 

So standen die Beiden im Flur und konnten ihre Finger nicht voneinander lassen, während sie fieberhaft Küsse austauschten.

23. April frühmorgens

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

23. April frühmorgens - zensiert

T.K. konnte es nicht glauben, dass er sie endlich wieder in seinen Armen halten und küssen konnte. Er zog sie noch enger an sich und stöhnte leise auf, als Kari sich an ihn drängte. Als sie sich plötzlich keuchend von ihm löste, sah er sie mit großen Augen an.

“Ich... “ sagte sie leise und drehte den Stoff seines T-Shirts zwischen ihren Fingern, das sie immer noch festhielt. “Meine Eltern sind nicht da.” murmelte sie und sah ihn unsicher an.

Der Blonde sah sie mit stark schlagendem Herzen an. Sein Atem stockte einen Moment, als ihm klar wurde, was sie ihn fragte.
 

Ihre Augen wirkten riesig, als sie ihn unsicher ansah und seine Reaktion abwartete. T.K. brauchte jedoch nicht lange, um zu entscheiden. Er nickte und beobachtete Kari, wie diese sich mit zitternden Händen umdrehte und ihre Wohnungstüre aufschloss.

Der Blonde folgte ihr ebenso unsicher und schloss die Türe hinter sich, als sie in dem kleinen Flur der Wohnung standen. Er beobachtete, wie die Braunhaarige ihre Schuhe auszog und diese ordentlich in die Ecke stellte.

Er tat es ihr nach, während sie ihre leichte Jacke an die Garderobe hängte und ihren Schlüssel auf den Schuhschrank legte. Sie drehte sich um und sah den Blonden an, während dieser seine Jacke ebenfalls mit zitternden Händen aufhängte. Anschließend richtete er seinen Blick auf sie und wieder versanken sie ineinander. Ihre Körper zitterten, ihre Herzen schlugen in einem wilden und unregelmäßigen Takt, das Blut rauschte durch ihre Körper und alle Gedanken an morgen, an Nami oder Davis waren aus ihren Gedanken verbannt.
 

Sie traten aufeinander zu, zogen sich gegenseitig an sich und wieder landeten ihre Lippen aufeinander und ihre Zungen trafen sich in einem wilden Tanz. T.K.s Hände wanderten unter Karis Top und zogen ihren BH hinunter. Kari stöhnte in ihren Kuss und ihre Hände glitten zu seinem dunkelblauen Hemd, wo sie ungeduldig anfing, einen Knopf nach dem anderen zu öffnen. Kaum hatte sie den letzten Knopf geöffnete, fuhren ihre Hände über seinen Oberkörper und erneutes Stöhnen kam aus ihrem Mund, ebenso wie aus seinem. T.K. zog ihr gleich darauf das Top über den Kopf, öffnete den BH und warf ihn ebenfalls auf den Boden.

Die Hände der Braunhaarigen wanderten zu seinem Gürtel und zitternd wurden dieser und seine Hose geöffnet und leicht nach unten gezogen.
 

Aus leuchtenden blauen Augen sah T.K. Kari an. Ehe sie reagieren konnte, hob er sie hoch. Wie von selbst schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und ihre Beine um seine Hüfte. Der Blonde machte ein paar Schritte zu Seite, um sie sanft mit ihrem Rücken gegen eine freie Wand zu lehnen. Er schob ihren Rock noch ein Stück nach oben, zog ihren Slip zur Seite und drang im nächsten Moment schon in sie ein. Laut stöhnte er auf, als er spürte,l wie perfekt sie einfach zu ihm passte. Er hatte sie vermisst, so sehr vermisst.
 

Kari stöhnte ebenfalls auf, während lautlos Tränen über ihre Wangen flossen. T.K. suchte mit geschlossenen Augen ihre Lippen und erneut fanden sie sich in einem Kuss. Nach wenigen Minuten löste sich Kari von seinen Lippen. legte ihren Kopf in ihren Nacken und schrie seinen Namen, als sich ihr ganzer Körper in einem überwältigenden Orgasmus auflöste und sich wieder zusammensetzte.

Als sie gekommen war, löste sich der Blonde von ihr und ließ sie langsam wieder auf den Boden gleiten. Aus großen Augen sah die Braunhaarige ihn schockiert an, woraufhin er seine Hand hob und ihr sanft über die Wange streichelte.

“Keine Angst Hika. Ich würde das hier nur gerne in deinem Bett fortsetzen, wenn es für dich in Ordnung ist.”

Erleichterung machte sich in dem Mädchen breit und sie nickte. “Sehr gerne.” gab sie heiser von sich und beobachtete T.K., wie er sich nach ihren Klamotten bückte und diese aufhob.

“Geh vor.” murmelte er und folgte ihr dann in ihr Zimmer.
 

Dort angekommen schloss er die Türe hinter sich, ließ die Klamotten fallen und zog gleich darauf auch seine Hose sowie seine Boxershort aus. Er zog die Braunhaarige anschließend an sich, küsste sie und zog in der Zeit an ihrem Rock und dem Slip, die gleich darauf ebenfalls auf dem Boden landeten. Kurz darauf lagen sie nackt in Karis Bett und wälzten sich von einer Seite zur anderen, ohne sich nur einen Moment voneinander zu lösen. Hände, Lippen und Zungen erkundeten den Körper des Anderen und frischten Erinnerungen auf, die nie wirklich verschwunden waren.
 

---
 

Karis Kopf lag auf der Schulter des Blonden und seine Hand lag kraulend in ihrem Nacken. Schon einige Minuten lagen sie schweigend so aneinander geschmiegt da und Karis Fingerspitzen zogen unablässig sanfte Kreise über seinen Brustkorb. Plötzlich stoppte T.K.s Bewegung abrupt und er setzte sich leicht auf.

“Wir...wir haben nicht verhütet.” stieß er hervor und auch Karis Bewegungen stoppten.

“Ich nehme die Pille.” gab sie leise von sich.

T.K. entspannte sich und sank zurück ins Kissen. Dann wurde ihm klar, was das hieß und erneut verkrampfte er sich.

“Be-bedeutet das, dass Davis bereits…” brachte er stockend hervor.

Kari schüttelte ihren Kopf auf seiner Schulter. “Nein, du bist der Erste, der ganz ohne…“

Sie brach ab. T.K. verstand sie auch ohne dass sie den Satz beenden musste.

“Du bist für mich auch die Erste, damals und heute.” murmelte er und gleich darauf schmiegte Kari sich noch enger an ihn und drückte ihr Gesicht in seine Halsbeuge.

“Zum Glück.” murmelte sie.
 

Ein Lächeln breitete sich über T.K.s Gesicht aus und seine Gefühle nahmen ihn vollständig ein. Und in diesem Moment, in dem sie ihm so nahe war, musste er es ihr endlich sagen.

“Ich liebe dich Hika.” flüsterte er.

Kari versteifte sich plötzlich, ihr Kopf schoss in die Höhe und ihr Blick richtete sich aus großen Augen auf ihn.

“Was?” brach es aus ihr heraus.

Der Blonde hob eine Hand und strich ihr sanft eine Strähne aus dem Gesicht. “Es tut mir leid. Ich weiß, wie du für Davis empfindest und es ist alles andere als fair, es dir zu sagen. Es…” Er setzte sich auf, wobei er Kari von sich schob. “Es ist auch nicht in Ordnung von mir, dass ich dich in diese Situation gebracht habe. Du hast ihn betrogen und das wegen...wegen…”

Noch bevor er weiterreden konnte, landeten Karis Finger sanft auf seinem Mund und hinderten ihn daran, weiter zu sprechen. “Ich liebe dich auch Keru.” flüsterte sie leise.

“Was?” brach es nun ungläubig aus T.K. hervor.

“Schon...schon ziemlich lange.” gab sie von sich und ihre Hände gruben sich in ihre Bettdecke, während sie nun seinem Blick auswich. “Ich wollte es dir schon damals sagen, als du es beendet hast.”

“A-aber du hast Davis doch geküsst.” entgegnete T.K. fassungslos.

Tränen traten in die Augen der Braunhaarigen. “Ich habe ihn doch nur geküsst, weil ich wissen wollte, ob meine Gefühle für dich echt sind! Und du hattest ja Gefühle für Nami. Deswegen hast du das zwischen uns doch beendet.”

Auch T.K.s Hände vergruben sich in Karis Bettdecke. “Ich bin doch nur mit ihr zusammen gekommen, damit ich dir und Davis nicht im Weg gestanden wollte. Meine Gefühle für dich … die wären euch doch nur im Weg gestanden.”

“Davis?”

“Ja, du… du liebst ihn doch!”

Langsam rollte eine Träne aus Karis Auge. “Ich bin mit ihm nur zusammen, weil du mit Nami zusammen bist. Ich habe ihn nie geliebt, immer nur dich!”
 

Kari und T.K. sahen sich mit großen Augen entsetzt an, als ihnen klar wurde, was für einen riesengroßen Fehler sie die letzten 17 Monate gemacht hatten.

In dem Moment zerbrach etwas in Kari und sie fing heftig an mit weinen. Während Tränen in Sturzbächen über ihre Wangen flossen und sie ihre Hände aufs Gesicht drückte, wurde ihr ganzer Körper von Schluchzern geschüttelt. T.K. zog sie erschrocken an sich und drückte sie fest an sich, während auch ihm langsam Tränen über die Wangen liefen.

Lange saßen sie so beisammen und er flüsterte die ganze Zeit über “Ich liebe dich Hika, ich liebe dich.” wie ein Mantra. Es dauerte lange, bis Kari sich wieder beruhigt hatte und zärtlich wiegte er die Braunhaarige hin und her.
 

“Ich werde mit Nami Schluss machen.” sagte er irgendwann und Kari sah erstaunt zu ihm auf. Sie wollte gerade etwas sagen, als dieses Mal T.K. seine Finger sanft auf ihren Mund legte. “Ich liebe dich Hika. Die Beziehung mit ihr war ein Fehler. Du warst, bist das Mädchen, für das ich die ganze Zeit über so empfunden habe und ich will mir dir zusammen sein und mit niemand anderem.”

Kari griff nach seiner Hand und zog sie von ihren Lippen. “Ich will auch mit dir zusammen sein. Ich liebe dich Keru. Ich werde auch mit Davis reden, gleich morgen.”

“Ich werde es auch morgen klären. Und dann können wir beide endlich zusammen sein.” erklärte der Blonde mit leuchtenden Augen.

Er beugte sich zu Kari hinunter um seine Lippen auf ihre zu legen und sie sanft küssen zu können. Nach kurzer Zeit vertiefte er den Kuss und drückte Kari auf den Rücken, die ihn auflachend zu sich herunter zog.

23. April nachmittags

Ungemütlich trat Kari von einem Bein auf das andere. Sie stand vor dem Haus, in dem Davis wohnte. Bereits seit fast 20 Minuten stand sie hier und traute sich nicht bei ihm zu klingeln. Dieser Weg war einer der Schwersten, die je vor ihr gelegen hatten. Sie konnte sich nicht erinnern, dass nur ein einziger der Kämpfe in der Digiwelt ihr mehr Angst gemacht hatte, als das, was nun vor ihr stand.
 

Sie hatte Angst davor, dem Jungen, der sie über alles liebte, einfach das Herz zu brechen. Sie knabberte nervös an ihrem Daumennagel. Aber sie musste. Sie liebte T.K. und er war derjenige, mit dem sie zusammen sein wollte, derjenige, von dem sie wusste, dass sie mit ihm glücklich sein würde. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Züge, als sie an den Blonden dachte. Sie hatte die ganze Nacht in seinen Armen verbracht. Heute Vormittag hatten sie wieder miteinander geschlafen, bevor sie aufgestanden waren, gemeinsam geduscht und dann gefrühstückt hatten, wobei man es auch schon fast Mittagessen hätte nennen können. Sie hatten sich gar nicht voneinander verabschieden wollen und hatten sich für heute Abend verabredet. Davor wollten sie mit ihren Partnern reden und ihre Beziehungen beenden. Kari hatte sich nochmals hingelegt, nachdem T.K. gegangen war, denn ehrlich gesagt hatten sie heute Nacht nicht besonders viel geschlafen.
 

Und jetzt stand sie hier. Sie biss sich auf die Lippe und gab sich einen Ruck. Sie musste es hinter sich bringen. Und je schneller, desto besser. Sie ging auf die Haustüre zu und ihr Blick blieb an dem Klingelschild mit Davis Nachnamen hängen. Sie wollte gerade auf die Klingel neben “Motomiya” drücken, als ihr Digiterminal piepste. Glücklich über den Aufschub ließ sie ihre Hand sinken und suchte das Digiterminal in ihrer Handtasche. Sie zog es hervor und als sie T.K.s Namen als Absender sah, erhellte ein Lächeln ihr Gesicht. Als sie die Nachricht jedoch las, runzelte sie ungläubig ihre Stirn und ihr Herz schlug stark in ihrem Brustkorb.
 

An: Yagami Hikari

Von: Takaishi Takeru

Betreff: !!!!!

Mach mit Davis noch nicht Schluss!

Wir treffen uns wie besprochen.
 

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Kurz zuvor
 

T.K. saß angespannt auf Namis Schreibtischstuhl, während die Schwarzhaarige unruhig auf ihrem Bett hin und her rutschte. Sie vergrub ihre Fingernägel in ihrer Bettdecke und versuchte ihrem Freund in die Augen zu sehen. Dieser wich ihrem Blick jedoch die ganze Zeit aus und versuchte krampfhaft sie nicht anzusehen. Bereits als er gekommen war, hatte sie bemerkt, dass etwas nicht stimmte. Anstatt sie wie sonst mit einem Kuss zu begrüßen, hatte er sie nur angesehen und war ihr dann in ihr Zimmer gefolgt.
 

Und nun saß er da und gab keinen Ton von sich. Gerade als Nami “Takeru…” sagte, begann auch er zu reden.

“Nami, ich muss mit dir reden.”

Als die Schwarzhaarige seinen Tonfall hörte, wurde ihr klar was er sagen, was er machen wollte. Panik kam in ihr auf.

“Es tut mir wirklich leid, aber ich muss ehrlich zu dir sein.” fuhr der Blonde fort. “Es geht um uns beide. Ich weiß, dass es nicht fair ist, aber ich muss ehrlich zu dir sein und dir sagen, dass ich Kari...”

“Ich bin schwanger Takeru!” platzte Nami ihm ins Wort und krallte sich noch fester in ihre Bettdecke. Tränen schossen in ihre Augen, als sie ihren Freund beobachtete, der wie geschlagen erst zurückzuckte und dann erstarrte.

“Was?” brachte er mit brüchiger Stimme hervor.

Namis Tränen begannen zu laufen. “Mir ging es die letzten Tage doch immer so schlecht… und da ich schon vor zwei Wochen meine Tage hätte bekommen sollen, habe ich heute morgen einen Test gemacht. Und der war positiv.”

T.K. war blass geworden und sein Atem stockte. Er sah die Schwarzhaarige an, die wie ein Häufchen Elend vor ihm saß.

“So… so Tests können doch auch falsch sein, oder?” fragte er mit zitternder Stimme.

“Das dachte ich auch, daher habe ich noch zwei weitere Tests gemacht.” Sie stand auf und ging zu ihrem Nachttisch, wo sie die Schublade aufzog. Sie griff hinein und reichte T.K. gleich darauf drei Plastikstreifen.

Mit stark zitternden Händen nahm er sie aus Namis Händen entgegen und blickte darauf. Auf dem einen sah er zwei Streifen nebeneinander, auf dem zweiten war ein Plus und auf dem letzten lachte ihm ein Smiley höhnisch entgegen.

“Aber… aber wir haben doch immer verhütet! Mit Pille und Kondomen!” stieß er hervor und sah Nami mit großen dunklen Augen an. “Das hier,” er hob die Schwangerschaftstests hoch, “das kann doch nicht wahr sein!”

Nami fing an mit schluchzen. “Das hatte ich auch gehofft.” Sie sprang auf, ließ sich auf T.K.s Schoss fallen, schlang ihre Arme um seinen Nacken und presste ihr Gesicht in seine Halsbeuge. “Bitte lass mich nicht alleine Takeru, bitte nicht!”

Der Blonde war geschockt und legte ohne nachzudenken seine Hände auf Namis Rücken, die er dort regungslos liegen ließ.

“Bitte Takeru, bitte lass mich nicht alleine.” schluchzte die Schwarzhaarige erneut.

Nun reagierte T.K. endlich und er drückte die Schwarzhaarige an sich. “Ich bin bei dir, ich lasse dich nicht im Stich, versprochen.” murmelte er, während seine Gedanken Achterbahn fuhren. Aber eines war ihm klar, er musste nun für Nami da sein, denn immerhin war es sein Kind!
 

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Kari saß auf der Bank im Park, wo sie sich mit T.K. verabredet hatte. Seine Nachricht heute Nachmittag hatte ihr Angst gemacht. War das gestern Abend ein Fehler für ihn gewesen? Liebte er Nami doch und das Ganze zwischen ihm und ihr war nur aus dem Alkohol gestern Abend entstanden? Dabei hatten sie doch nicht viel getrunken.

Tränen stiegen ihr in die Augen bei dem Gedanken, dass alles, was gestern passiert war, nur eine Wunschvorstellung gewesen sein könnte.
 

Als sie Schritte im Kies knirschen hörte, sah sie auf und einen Moment erstarrte sie, als sie den Blonden in schnellen Schritten auf sie zukommen sah. Langsam stand sie auf und sah ihm entgegen. T.K. hatte seinen Blick auf den Boden gerichtet und erst als er nur noch ein paar Schritte entfernt war, sah er auf und blieb wie angewurzelt stehen. In Karis Herz fing es unangenehm an zu stechen. Das Gefühl verging aber, als T.K. die letzten Schritte schnell auf sie zukam und sie fest in seine Arme zog.

“Hika.” murmelte er mit brüchiger Stimme und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren.

Die Braunhaarige entspannte sich und legte ihre Arme um ihn. Einige Minuten blieben sie schweigend so stehen und waren froh, zusammen sein.
 

Irgendwann löste T.K. die Umarmung, griff nach Karis Hand und zog sie mit sich zu der Bank, auf der sie sich nieder ließen. Langsam schob der Blonde seine Finger zwischen die des Mädchens. Kari wurde nervös. Irgendetwas stimmte überhaupt nicht. Sie kannte ihren Freund und bemerkte, wie angespannt er war. Er konnte ihr nicht einmal in die Augen sehen. Sie schloss ihre Finger fester um seine.

“W-warum sollte ich nicht mit Davis Schluss machen?” fragte sie leise.

“Du hast es hoffentlich nicht?” T.K.s Kopf schoss in die Höhe.

Kari schüttelte den ihren. “Nein… Aber warum? Ich wollte mit ihm Schluss machen und du solltest mit Nami Schluss machen, damit wir zusammen sein können.”

“So einfach ist das nicht.” murmelte der Blonde und senkte seinen Blick wieder auf ihre miteinander verschlungenen Hände.

“Warum nicht?” Kari runzelte ihre Stirn.

“Nami…” T.K.s Stimme brach und er musste sich räuspern. “Sie ist schwanger.” gab er leise von sich.

“W-was?” Das Mädchen riss ihre Hand aus seinem Griff und starrte ihn ungläubig an. “S-sag mir, d-dass das nur ein Scherz ist!” stieß sie hervor.

Der Blonde schüttelte seinen Kopf und sah auf. “Leider nicht Hika.” erwiderte er leise.
 

Kari sprang auf, als ihr in den Kopf drang, welche Nachricht er ihr gerade gebracht hatte. Und sie wurde noch blasser, als ihr klar wurde, was das bedeutete. Sie drehte sich um und sah ihn ungläubig an. “Du… du hast gesagt, dass ich die Erste bin, mit der du ohne… ohne Kondom geschlafen hast.”

Der Blonde sprang auf und kam auf sie zu. Als sie vor ihm zurückwich, spürte er, wie es ihn verletzte. Trotzdem griff er nach ihrer Händen und hielt sie fest, auch als sie versuchte, diese wieder aus seinen zu ziehen. “Du warst auch die Erste und du wirst die Einzige bleiben!”

“A-aber sie ist schwanger! Sie bekommt ein Kind von dir!”

Nun fingen die Tränen an, über ihre Wangen zu laufen und T.K. merkte, wie sein Herz noch mehr brach. Er wollte nicht, dass sie litt.

“Ich weiß doch auch nicht, wie das passieren konnte! Ich habe immer mit Kondomen verhütet! Immer!”

“Und wenn du zuviel getrunken hattest? Wie damals, als wir das erste Mal miteinander geschlafen haben? Oder gestern?”

Es gelang der Braunhaarigen, ihre Hände aus seinen zu reißen und wegzulaufen.

“Ich war noch nie betrunken, wenn ich mit Nami zusammen war. Aus unserem ersten Mal habe ich gelernt und gestern… Wir hatten beide nicht viel getrunken. Mir war bewusst, was ich getan habe! Es war meine eigene Entscheidung, dass ich mit dir in den Aufzug gestiegen bin. Und auch meine Entscheidung, mit dir ins Bett zu gehen! Ich wollte mit dir schlafen! Ich wollte bei dir sein! Weil ich dich liebe Hika!”
 

Die Braunhaarige drehte sich mit blitzenden Augen zu ihm herum, während die Tränen einfach nicht stoppten. “So ein Quatsch! Du kannst mir nicht erklären, dass du mich liebst und dann mit einer Anderen ein Kind bekommen! Und noch dazu hast du ihr die Kette geschenkt die eigentlich…”

Noch bevor sie weiterreden konnte, riss T.K. die Braunhaarige an sich und drückte seine Lippen auf ihre.

“Ich wollte nie ein Kind mit ihr bekommen! Und ich will mit dir zusammen sein, das weißt du! Ich hatte die Kette damals für dich gekauft! Ich konnte sie dir nicht geben und dann hat Nami sie gefunden und ist davon ausgegangen, dass sie für sie ist.” gab er von sich, als er seine Lippen wieder von ihren löste. Er drückte sie eng an sich.

“U-und warum sollte ich nicht mit Davis Schluss machen?” fragte sie erstickt an seiner Brust. T.K. verstärkte seine Umarmung, während Kari sich mit ihren Händen in seinem Shirt festklammerte.

“Ich kann jetzt nicht mit Nami Schluss machen. Ich bin… ich bin der Vater und daher kann ich sie nicht im Stich lassen. Und Davis… er liebt dich aufrichtig und ist für dich da. Und da ich es nicht sein kann, dann wenigsten er.” T.K. löste seine Umarmung und griff mit beiden Händen nach ihrem Gesicht. Mit seinen Daumen wischte er die Tränen weg, streichelte sanft über die Haut und sah ihr tief in die Augen. “Eigentlich möchte ich derjenige sein, der an deiner Seite ist. Aber ich kann es nicht, zumindest nicht jetzt in dieser Situation. Aber Davis kann es. Und wenn ich glaube, dass es eine Person gibt, die dich liebt und die dich beschützen wird, dann ist es er. Er ist der Einzige, dem ich dich anvertrauen würde!”

“Aber ich will nicht.” schluchzte Kari und warf sich wieder in seine Arme. “Ich will nicht ihn, ich will dich!”

Erneut schlang T.K. seine Arme um sie. “Aber es geht nicht Hika, es geht einfach nicht.”

Plötzlich fing Kari an mit ihren Fäusten auf seine Brust zu schlagen. “Du könntest aber!”

Verzweifelt versuchte T.K. ihre Hände festzuhalten. “Hika!”

Und da brachen Karis Beine unter ihr weg und sie sank auf ihren Knien auf den Boden und stützte sich mit ihren Händen im Kies ab, während ihre Schultern und ihr ganzer Körper unter ihren Schluchzern zitterten.

“Hika!” rief T.K. erneut und ging ebenfalls in die Knie, um sie an sich zu drücken.

“Ich brauche dich doch, Keru. Ich will nicht mehr ohne dich sein.” flüsterte die Braunhaarige.

“Ich will dich doch auch nicht mehr aufgeben. Gerade jetzt nicht, wo wir endlich wissen, was wir wirklich empfinden.” erwiderte der Blonde und lange Zeit blieben sie so gemeinsam auf dem Boden knien.
 

Schließlich stemmte T.K. sich hoch und zog das Mädchen mit sich zu der Bank zurück.

“Und jetzt?” fragte sie nach einiger Zeit. Ihre Stimme klang heiser, erschöpft. Und so fühlte sie sich in dem Moment auch, einfach nur am Ende ihrer Kräfte.

“Versprichst du mir, dass du mit ihm zusammen bleibst?” fragte T.K.

“Und was wird dann aus uns Keru?” Kari sah aus roten und angeschwollenen Augen zu ihm auf.

“Ich weiß es nicht Hika, ich weiß es wirklich nicht. Ich wünschte, ich hätte eine Lösung für dieses Dilemma. Ich wünschte mir, dass ich dich nicht zu ihm zurück schicken müsste…” T.K. ballte verzweifelt seine freie Hand zur Faust. Die andere lag um Karis Schulter.

“Wenn..” begann das Mädchen, stockte aber gleich darauf und schwieg.

“Was meinst du mit wenn?” T.K. richtete seinen Blick auf sie.

“Würdest du trotzdem mit mir zusammen sein wollen?”

“Es gibt nichts anderes auf der Welt, das ich will Hika.”

“Würdest du dann trotzdem mit mir zusammen sein? Trotz Nami und Davis?”

T.K. erstarrte. “Ich habe dir doch erklärt, dass ich Nami nicht verlassen kann.”

“Nein, das meinte ich nicht.” Kari schüttelte ihren Kopf. “Ich meinte, dass wir trotz Nami und Davis zusammen sind.”

T.K. sah Kari fragend an, bis er verstand, was sie meinte. “Du meinst… du willst eine Art Affäre mit mir haben?”

Karis Hand krallte sich wieder in seinen T-Shirtstoff und sie sah darauf. “Wenn ich so mit dir zusammen sein kann, dann ja.” Sie blickte auf. “Wir haben es schon einmal monatelang geschafft, heimlich zusammen zu sein.”

“Aber das war etwas ganz anderes Hika!” stellte der Blonde entsetzt fest.

“Warum? Wir könnten zusammen sein. Und ich beende das mit Davis nicht, so wie du möchtest!”

“Hika…” Ungläubig sah T.K das Mädchen an, das einen flehenden Blick aus großen Augen auf ihn gerichtete hatte.

“Willst du nicht mit mir zusammen sein Keru?”

“Doch, natürlich. Ich will nichts anderes!”

“Dann versuche es doch mit mir. Wir können zusammen sein. Bitte Keru! Ich liebe dich!”

Und als er so in ihre bittenden Augen sah, wurde T.K. klar, dass er auch nicht ohne sie konnte. Daher nickte er. “Ich liebe dich auch Hika. Lass uns zusammen sein.”

30. April nachmittags /abends

An: Takaishi Takeru

Von: Yagami Hikari

Betreff: Heute

Das wird schon werden Keru, ich denke an dich.

Ruf mich einfach an, wenn du dazu kommst.

XXX Hika
 

T.K. sah auf das Digi-Terminal in seinen Händen und lächelte, als er die Nachricht der Braunhaarigen gelesen hatte. Sein Blick blieb an dem XXX hängen und sein Herz schlug einen Moment stärker. Sie hatte ihm erklärt, dass die drei X für “Ich liebe dich” standen, immerhin konnte sie ihm es nicht offen schreiben, für die Gefahr, dass Nami oder Davis darüber stolpern würden.

“Takeru? Deine Eltern sind da.”

Der Blonde sah erstaunt auf. Er hatte die Türklingel gar nicht gehört. “Okay…” murmelte er, legte das Digi-Terminal auf seine Tasche und stand auf.

Nami kam in ihr Zimmer und auf ihn zu. “Ich habe Angst.” flüsterte sie und lehnte sich gegen ihn.

Reflexartig legte T.K. seinen Arm auf ihren Rücken. “Wir bekommen das hin.” murmelte er, woraufhin Nami mit großen Augen zu ihm aufsah.

“Wirklich?” fragte sie.

“Zusammen schaffen wir es, versprochen.” T.K. nickte bekräftigend zu seinen Worten.

Er sah die Erleichterung in ihrem Blick und gleich darauf streckte sie sich zu ihm und drückte ihre Lippen auf seine. Einen Moment erstarrte der Blonde, erwiderte dann aber zaghaft den Kuss. Er hatte in jedem dieser Moment das Gefühl, Kari zu betrügen. Dabei war es ja eigentlich umgekehrt. Er betrog Nami mit Kari, auch wenn seine Gefühle etwas anderes sagten.

“Nami? Takeru?” erklang gleich darauf ein lauter Ruf aus dem Wohnzimmer von Akemis.

“Gehen wir.” erklärte T.K., nachdem er sich von dem Mädchen gelöst hatte und schob sie von sich.
 

Als sie ins Wohnzimmer kamen, verteilte Frau Akemi gerade Kaffee und Tee. Die Jugendlichen setzten sich zu ihren Eltern und eine Weile hörte man nur Smalltalk, den diese redeten. T.K. trank einen Schluck seines Kaffees, während Nami im Kuchen vor sich auf einem Teller herumstocherte. Ihr war vermutlich wieder schlecht, was momentan sicher nicht nur von der Schwangerschaft sondern auch von der Aufregung herrührte.

Sein Herz schlug stark, als er erneut einen Schluck des Kaffees trank. Vor seinem inneren Auge erschien ein Bild von Kari, die einen Schluck seines Kaffees nahm und dann angewidert ihr Gesicht verzog. Trotzdem tat sie es immer wieder und jedes Mal brachte es ihn zum Lachen.
 

“Takeru, Nami? Was wolltet ihr denn eigentlich so wichtiges von uns?” fragte Natsuko plötzlich und sah ihren Sohn an.

Sofort richteten sich alle Blicke erwartungsvoll auf die beiden Jüngeren.

T.K. atmete tief ein, bevor er aufsah. “Danke dass ihr gekommen seid. Nami und ich müssen euch etwas wichtiges sagen.”

Bei seinen letzten Worten schob die Schwarzhaarige ihre Hand in seine und drückte diese fest. Er sah an ihrem blassen Gesicht und ihren großen Augen, wieviel Angst sie in diesem Moment hatte. Er erwiderte den Druck ihrer Hand sachte und sofort entspannte sie sich leicht.
 

“Sagt uns bitte nicht, dass ihr heiraten wollte.” stellte Hiroaki in dem Moment fest und sah seinen Sohn mit großen Augen an.

Der schüttelte seinen Kopf. “Nein, ehrlich gesagt ist es…” Noch bevor er weiterreden konnte, fiel Nami ihm ins Wort.

“Ich bin schwanger.” erklärte sie leise.

Frau Akemi fiel ihre Teetasse aus der Hand und der Tee tränkte den Teppich, Yuuko starrte ihren Sohn mit offenen Augen an, während die Männer mit großen Augen erst die Kinder und dann sich gegenseitig ansahen.

“Sag mir, dass das ein Scherz ist Nami.” bat Frau Akemi mit zitternder Stimme.

“Das… das kann ich nicht Mama.” erklärte die Schwarzhaarige und in dem Moment fingen auch die Tränen lautlos an zu laufen, die sie bisher mühsam zurückgehalten hatte.
 

T.K. warf einen Blick auf sie, zog seine Hand aus ihrem Griff und legte diese um ihre Schultern. Er zog Nami an sich und fing leise an auf sie einzureden.

“Nimm sofort deine schmutzigen Finger von meiner Tochter!” schrie Herr Akemi plötzlich und sprang auf, um nach T.K. zu greifen und diesen von seiner Tochter wegzureißen.

“Lassen sie meinen Sohn in Ruhe!” schrie Hiroaki und ging zwischen die Beiden.

T.K. sah mit großen Augen zu den Erwachsenen, während Nami sich noch enger an ihn schmiegte und weinend zu ihrem Vater sah.

“Ihr Sohn ist schuld daran, dass meine Tochter keine Zukunft mehr hat! Und das nur, weil er zu dumm dazu ist, sich zusammen zu reißen und sich zurückzuhalten! Er kann wohl nur mit dem Schwanz denken!” brüllte Herr Akemi mit inzwischen hochroten Kopf.

“Und ihre Tochter hat ihre Beine breit gemacht! Unschuldig ist sie eindeutig auch nicht!” brüllte Hiroaki zurück.

“Hiroaki, bitte.” ging Natsuko dazwischen und griff nach dem Arm ihres Exmannes, um diesen zu beruhigen. Frau Akemi tat das Gleiche mit ihrem Ehemann.
 

Einige Minuten später saßen alle wieder um den Tisch herum und sahen die beiden Jugendlichen nachdenklich an.

“Und was machen wir jetzt?” fragte Frau Akemi mit rotgeweinten Augen.

“Wie hattet ihr euch das überhaupt gedacht?” richtete Natsuko an T.K. und Nami.

“Ich will das Kind bekommen.” flüsterte Nami und sah auf den Boden. Sie hatte ihren Blick seit dem Zornesausbruch ihres Vaters nicht mehr gehoben.

Natsukos Blick wanderte zu ihrem Sohn.

“Ich stehe hinter Nami und wir bekommen das zusammen sicher hin!” erwiderte der Blonde.

“Na dann.” erwiderte seine Mutter und sah zu Frau Akemi, die mit einer Hand ihre Schläfe rieb.
 

---
 

Eine Stunde später verließ T.K. mit seinen Eltern die Wohnung von Akemis und zu dritt machten sie sich auf den Weg zu der Wohnung von ihm und seiner Mutter. Dort angekommen, gingen sie gemeinsam hinein. Natsuko ließ sich verzweifelt auf das Sofa fallen, während T.K. sie verunsichert ansah.

Plötzlich packte Hiroaki seinen Sohn am Arm und riss ihn unsanft herum. “Hast du sie eigentlich noch alle Takeru? Herr Akemi hatte recht, dass du zu dumm bist und nur mit dem Schwanz gedacht hast!” brüllte er.

Der Junge und seine Mutter sahen erschrocken zu dem Mann, der vor Zorn geradezu zitterte.

“Verhütung, hast du eigentlich nichts gelernt!”

“Wir haben immer verhütet Papa, mit Kondomen und Pille! Ich weiß nicht, wie sie schwanger werden konnte!”

“Ach quatsch! Vermutlich hast du so mit ihr geschlafen!” Hiroaki löste seinen Griff und winkte ab, bevor er anfing, im Wohnzimmer hin und her zu laufen. “Das ist eine Katastrophe! Hast du eigentlich schon darüber nachgedacht, was das für dein Leben heißen wird? Ab sofort bist du eingeschränkt! Mehr als nur ein wenig. Freizeit? Vergiss es. Geld? Kannst alles abgeben.”

Bei den harten Worten seines Vaters wurde T.K. blass. “Ist… ist das der Grund, dass du Mama und mich verlassen hast?” fragte er leise.
 

Bei seiner Frage sahen seine Eltern ihn erschrocken an, ehe sie sich einen kurzen Blick zu warfen. Hiroaki entspannte seinen Körper und ging zu seinem Sohn, dem er die Hände auf die Schultern legte.

“Natürlich nicht Takeru. Du und Yamato seid das Beste, das mir je passiert ist! Das mit deiner Mutter und mir,” er wechselte einen kurzen Blick mit seiner Exfrau, bevor er sich wieder seinem Sohn zuwand. “Das hat leider nicht sein sollen. Ich bereue nicht einen einzigen Moment davon, denn immerhin habe ich dich und deinen Bruder bekommen. Das war das größte Geschenk, das sie mir machen konnte. Und ich liebe euch beide.”

T.K. schossen Tränen in die Augen. Als Hiroaki das sah, seufzte er auf und zog seinen Sohn ungelenk in seine Arme.

“Wir bekommen das schon irgendwie hin. Jetzt müssen wir erstmal weitersehen, ja?” Er schob T.K. ein Stück von sich und drückte seine Schultern.

Der Blonde nickte. “Ja.” murmelte er.

Hiroaki löste sich von ihm und sah zu Natsuko. “Wir müssen auch noch reden.”

“Das denke ich auch.” Natsuko nickte und sah anschließend zu ihrem Sohn. “Ist es okay, wenn wir alleine miteinander reden oder willst du dabei sein?”

T.K. schüttelte seinen Kopf und überlegte einen Moment. “Ist es in Ordnung, wenn ich in die Digiwelt gehe? Ich muss nachdenken. Zur Zeit ist alles… es ist alles einfach so viel. Und ich könnte Patamon sehen.”

Natsuko nickte nach kurzer Überlegung. “In Ordnung. Mach halt nicht so lange. Und einem Gespräch mit uns bist du dadurch nicht entgangen.”

“Danke.” erklärte T.K. und verabschiedete sich von seinem Vater, der vermutlich nicht mehr da sein würde, bis er zurückkommen würde.
 

Als er in sein Zimmer ging, griff er nach seinem Digi-Terminal und schrieb Kari eine kurze Nachricht. Anschließend schaltete er seinen PC an und zog eine Decke aus seinem Schrank. Als der PC hochgefahren war, öffnete er ein Tor in die Digiwelt und war gleich darauf auch verschwunden.
 

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“Keru?”

Der Angesprochene drehte sich herum, als er die Stimme seiner Freundin hörte. “Hika.” murmelte er und streckte eine Hand nach ihr aus.

Die Braunhaarige ergriff diese und ließ sich dann neben ihm auf der Decke nieder. Sofort zog T.K. das Mädchen eng an sich und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. Gatomon ging zu Patamon, das bis gerade eben noch nachdenklich vor seinem Partner gesessen war und ihn angesehen hatte. Die beiden Digimon gingen ein paar Schritte weiter und fingen an, miteinander zu spielen.
 

“War es so anstrengend?” fragte Kari nach einigen Minuten leise. Sie spürte, wie T.K. in ihren Haaren nickte. “Und wie haben sie es aufgenommen?” Ihre Hand streichelte sanft über seinen Oberschenkel.

“Unsere Väter hätten sich gegenseitig fast verprügelt und zu Hause hätte mein Vater dann mich fast noch verprügelt. Und natürlich sind sie alles andere als begeistert. Namis Mutter hat geweint und meine war erstaunlich ruhig. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass da noch mehr kommt. Hika, ich weiß einfach nicht, was ich machen soll… Es ist soviel... “

Wieder schossen Tränen in seine Augen und er kniff sie noch fester zusammen, um sie aufzuhalten. Kari hob ihre Arme und schloss sie um seinen Oberkörper.

“Wir bekommen das zusammen hin.” murmelte sie.

“Ich will doch nur dich. Und jetzt… Jetzt habe ich Nami und bekomme ein Kind.” stieß der Blonde hervor.

Kari löste ihre Umarmung und griff nach T.K.s Wangen. Sie schob den Blonden von sich um ihm in die Augen sehen zu können. “Du hast mich Keru! Und du wirst mich immer haben. Ich liebe dich!” erklärte sie mit fester Stimme.

In T.K.s gehetzten Blick kehrte etwas Ruhe ein und er griff gleichsam nach Karis Wangen. “Ich liebe dich auch. Bitte hilf mir zu vergessen, zumindest für den Augenblick.” murmelte er und näherte sich ihrem Gesicht.

“Immer!” antwortete die Braunhaarige leise.

T.K. drückte seine Lippen auf ihre und presste Kari nach hinten, so dass sie mit ihrem Rücken auf der Decke lag. Sie schlang ihre Arme um seinen Rücken und hielt ihren Freund fest, während dieser sie küsste und alle Gedanken fallen ließ. Sie half ihm tatsächlich, alle anderen Gedanken abzuschalten und sich ganz in ihr zu verlieren, ungeachtete der Gefahr, dass hier vielleicht jemand vorbeikommen konnte.
 

“Schau mal da. Was machen die denn?” Patamon ließ sich neben Gatomon im Gras nieder und deutete verwirrt auf ihre Partner, die gemeinsam auf der Decke lagen.

“Sie… sie küssen sich.” murmelte Gatomon verwirrt, während ihre Gedanken Karussell fuhren.

“Das ist ja toll!” rief Patamon mit quietschender Stimme begeistert.

“Wäre es.” murmelte Gatomon… Wenn sie nicht noch mit Davis und Nami zusammen wären, zumindest hatte das Katzendigimon nicht anderweitiges gehört und sie war sich mehr als sicher, dass Kari ihr das schon längst erzählt.
 

Sie musste nachher dringend mit ihrer Partnerin sprechen, aber bis dahin…

“Komm Patamon, passen wir auf, dass niemand die Beiden stört. Und wenn wir jemanden sehen, dann müssen wir sie rechtzeitig warnen.”

Das orangene Digimon sah Gatomon verwundert an, nickte dann aber. Das Katzendigimon würde ihm nachher alles wichtige erzählen. Es vertraute ihm und wenn es so etwas sagte, dann machte das auch Sinn.

“In Ordnung.” erwiderte es daher nur und gemeinsam passten sie auf Kari und T.K. auf, die gemeinsam auf der Decke lagen und die gesamte Welt um sich herum einfach abstellten.
 

---
 

Kari zog ihren Schlafanzug an und rieb sich danach nochmals mit dem Handtuch über die nur noch leicht feuchten Haare.

Gatomon, das seine Partnerin heute nach Hause begleitet hatte, saß auf deren Bett und ließ die Beine baumeln, während sie das Mädchen beobachtete.

“Du Kari?” fragte es nach einiger Zeit zögerlich.

Die Angesprochene zuckte zusammen. Ihr war klar, was jetzt kommen würde.

“Ja Gatomon?” fragte sie daher genau so zögerlich.

“Was ist das zwischen dir und T.K.?”

Kari ließ das Handtuch fallen, ehe sie sich herumdrehte und dem Digimon in die großen blauen Augen sah.

“Ich liebe ihn.” entgegnete sie leise.

“Aber du bist doch mit Davis zusammen. Und T.K. hat auch noch seine Freundin.”

Kari nickte während sich Tränen in ihren Augen sammelten und ging zu ihrem Digimon, neben das sie sich aufs Bett setzte.

“Ich weiß. Aber ich liebe ihn… Er bedeutet mir alles, wirklich alles. Und ich ihm auch!”

“Warum trennt ihr euch dann nicht von Davis und dieser Nami?”

“Das ist nicht so einfach.”

“Warum nicht Kari? Das ist vielleicht schwer, aber es ist das Richtige.”

“Nami ist schwanger von T.K.” stieß Kari hervor und bemerkte, wie lautlos Tränen begannen über ihre Wange zu laufen.

“Schwanger?” Gatomon sah das Mädchen verwirrt an.

“Ja, das bedeutet, sie bekommt ein Kind von ihm. Und daher kann er sie nicht verlassen. Er muss bei ihr bleiben und das bedeutet, dass wir nicht zusammen sein können, zumindest nicht offiziell.”

Gatomon sah ihre Freundin verwirrt an, die versuchte, sich die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. “Nicht offiziell bedeutet?”

“Das wir nur heimlich zusammen sein können. Er bleibt mit Nami zusammen und ich, ich bleibe mit Davis zusammen.”

Gatomon zog ihre Augenbrauen zusammen und seufzte auf. “Aber es wäre zumindest Davis gegenüber fair…”

Kari zuckte mit ihren Schultern. “Ich wollte mich von ihm trennen, trotzdem. Aber Keru meinte, dass es ihm lieber wäre, wenn ich mit Davis zusammen bleibe. Denn er weiß mich bei Davis in guten Händen und das ist ihm wichtig. Er weiß, dass er sich auf Davis verlassen kann, was mich angeht.”

“Das ist richtig. Aber nicht fair. Ich kann dich ja auch beschützen.”

Kari lächelte das Digimon dankbar an und streichelte sanft über seinen Kopf. “Aber nicht hier in der Menschenwelt.” Sie stand auf. “Komm Gatomon, lass uns ins Bett gehen.”
 

Als sie eine Viertelstunde später in Karis Bett lagen, Gatomon in ihren Armen zusammengerollt, musste die Braunhaarige noch eine Frage loswerden. “Verurteilst du mich jetzt Gatomon?”

Das Digimon regte sich in ihren Armen und ein paar Minuten war es ruhig. “Nein, ich halte es zwar nicht für richtig, trotzdem stehe ich hinter dir. Und T.K., er macht dich einfach glücklich. Und ich will ja nur, dass du glücklich bist.”

Erneut schossen Tränen in Karis Augen und sie zog ihre Partnerin eng an sich. “Danke.”

17. Mai nachmittags / 19. Mai abends

“Yagami.” ging Yuuko ans Telefon.

>Hallo Mama, ich muss dringend mit Kari sprechen, ist sie da?<

“Hallo Taichi, ja ist sie. Was gibt es denn?”

>Mama, das ist wirklich wichtig. Gib mir bitte gleich Kari!<

Yuuko zog ihre Augenbrauen zusammen, als sie den ungeduldigen Ton ihres Sohnes hörte. “Ich schaue nach ihr. Und willst du bald mal wieder zum Essen kommen?”

>Mama!<

“In Ordnung, warte doch einen Moment.” Kopfschüttelnd ging sie zum Zimmer ihrer Tochter und klopfte an.

“Ja?” erklang von innen und so öffnete sie die Türe.

“Kari, Telefon für dich.” Yuuko hob ihrer Tochter das Telefon entgegen. “Und frag deinen Bruder, wann er das nächste Mal zum Essen kommt. Er wohnt zwar nicht mehr zu Hause, aber gerade da sollte man regelmäßig mal reinschauen.” erklärte sie, während Kari ihr das Telefon aus der Hand nahm, aus dem in dem Moment auch ein lautes “Mama!!!!” schallte.

Kari zog ihre Augenbrauen hoch und ging ans Telefon, während Yuuko das Zimmer verließ und die Türe hinter sich zu zog.
 

“Hallo Tai, was gibt es denn?”

>Stimmt es?< rief Tai laut und aufgeregt ins Telefon.

“Was soll stimmen?” fragte die Braunhaarige verwirrt nach, als sie sich auf ihr Bett setzte.

>Ja das mit T.K.!<

Kari riss ihre Augen auf und ließ vor Schreck fast ihr Telefon fallen, in das sie sich festkrallte.

“Was?” fragte sie mit brüchiger Stimme.

Wusste er es? Und wie war er dahinter gekommen? Sie und T.K. waren sehr vorsichtig. Seit nun dreieinhalb Wochen hatten sie ihre Affäre und waren heimlich zusammen. Trotz der Schule, ihrer AGs und auch Davis und Nami schafften sie es, sich recht regelmäßig zu treffen. Und sie genossen diese gemeinsame Zeit.

>Dass er seine Freundin geschwängert hat.<

Als Kari Tais Frage endlich realisierte, atmete sie erleichtert auf, führte aber gleich auch den Schmerz, der sie immer durchzuckte, wenn sie an die Schwarzhaarige dachte, die ein Kind von T.K. erwartete.

“Wie kommst du denn darauf?” fragte Kari vorsichtig nach.

Bisher wussten es nur sie, T.K., Nami und die Eltern des Paares. In den nächsten Wochen wollten Herr und Frau Akemi die Schule informieren.

>Herr Ishida hat Matt vorher etwas vorbeigebracht und dabei so etwas wie zukünftiger Onkel gemurmelt, aber nicht mehr rausgelassen. Und du als T.K.s beste Freundin wirst sicher etwas wissen.<

“Warum fragt ihr nicht T.K. direkt, wenn ihr so etwas wissen wollte?” fragte Kari und schüttelte unwirsch ihren Kopf.

>Wäre ja blöd so was zu fragen und dann ist es gar nicht so! Also dachten wir, dass wir dich erst fragen.<

Im Hintergrund erschallte Matts Stimme. >Das war alleine deine Idee, Yagami. Schieb es nicht mir in die Schuhe!<

>Klappe Ishida.< zischte Tai und wand sich wieder seiner Schwester zu. >Also Kari?<

Die Braunhaarige schnaubte. “Hör auf mich wegen solchem Schwachsinn zu nerven.” zischte sie und legte einfach auf.
 

Nachdenklich starrte sie auf das Telefon in ihrer Hand, bevor sie eine andere Nummer eintippte und dem Freizeichen lauschte.

>Takaishi?<

“Hallo Natsuko, hier ist Kari.”

>Hallo Kari, wie geht es dir?<

Ein Lächeln glitt auf Karis Gesichtszüge. Sie mochte T.K.s Mutter einfach. “Gut.”

>Das freut mich zu hören. Du willst sicher mit Takeru sprechen.<

“Ja.” lachte Kari auf.

>Das ist ja nicht schwer zu erraten. Ich schaue gleich mal nach ihm.< Man konnte das Lächeln in der Stimme von T.K.s Mutter hören.

Gleich darauf hörte die Braunhaarige, wie Natsuko an einer Türe klopfte und dann ihrem Sohn das Telefon mit einem >Kari für dich< überreichte.
 

>Hika?<

“Hallo Keru.” Auch ihrem Freund konnte Kari das Lächeln anhören.

>Was kann ich für dich tun?<

“Da fallen mir einige Dinge ein.” lachte das Mädchen auf und ließ sich nach hinten auf ihr Bett fallen.

>Mir auch. Wann hast du Zeit?< entgegnete T.K. frech und Kari lachte erneut auf, dann wurde sie jedoch ernst.

“Keru?”

Der Blonde merkte die Änderung in ihrer Stimmlage. >Was ist los Hika?< fragte er.

“Tai hat mich angerufen. Er wollte wissen, ob es stimmt, dass Nami schwanger ist.” Sie bemerkte, wie ihrem Telefonpartner der Atem einen Moment stockte.

>Wie kommt er denn darauf? Ich habe es noch niemanden erzählt.<

“Anscheinend hat dein Vater Matt gegenüber etwas rausgelassen. Und da sie sich nicht getraut haben, dich direkt anzurufen, haben sie bei mir nachgefragt. Du solltest wirklich mit deinem Bruder reden, bevor er es über ganz andere Wege mitbekommt, das bist du ihm schuldig!”
 

Eine Weile herrschte Schweigen in der Leitung. >Das macht es halt noch realer Hika. Und ich weiß nicht, ob ich das wirklich will…<

“Aber du musst Keru.” erklärte Kari mit sanfter Stimme.

>Ich weiß. Würdest du mit mir mitkommen und bei mir sein, wenn ich es Matt sage?< fragte er fast flehend.

“Das kann ich nicht Keru. Das musst du alleine machen.”

>Aber du bist doch meine…<

“Ich bin nur deine Affäre! Ich kann nicht mitkommen und dir die Hand halten, so sehr ich es auch möchte.” fiel Kari ihm ins Wort.

Wieder herrschte einen Moment Stille. >Du bist für mich so viel mehr als nur eine Affäre Hika. Du bist alles für mich.< erwiderte der Blonde dann ernst.

Das Mädchen seufzte auf. “Ich weiß. Du auch für mich. Trotzdem kann ich nicht dabei sein. Das weißt du doch. Es würde seltsam sein, wenn ausgerechnet ich dabei bin, wenn du es deinem Bruder sagst. Ich gehe fest davon aus, dass er es dann bemerkt.”

>Du hast ja recht Hika. Trotzdem würde ich mich mit dir an meiner Seite wohler fühlen.<

“Das kann ich nachvollziehen, so geht es mir mit dir auch immer.” erwiderte das Mädchen leise und lächelnd.

>Das höre ich gerne. Na gut, dann rufe ich mal Matt an und frage, ob wir uns treffen können.<

“Mach das. Du kannst danach gerne bei mir anrufen oder vielleicht sogar vorbeikommen?”

>Das mache ich. Beides.< erwiderte T.K. Gleich darauf fügte er noch ein leises >Ich liebe dich Hika< an.

“Ich dich auch.” erwiderte das Mädchen in einem ebenso leisen Ton.
 

---
 

19.05.
 

Tai saß auf dem Sofa in seiner WG und zockte auf seiner Playstation 4, die er von seinen Eltern zum Geburtstag bekommen hatte. Er war alleine, zumindest fast. Für heute Abend zählte er Bier und Chips zu seinen Freunden. Matt traf sich mit seinem Bruder, Mimi war mit Sora, Yolei und seiner Schwester unterwegs, Mädchenabend hatten sie es genannt. Izzy hatte ihm einen Korb gegeben und Joey musste, wie immer, lernen.
 

Als er einen Schlüssel im Türschloss hörte, drückte er den Pauseknopf und sah verwundert auf, als keine Minute später Matt ins Wohnzimmer kam.

“Was machst du denn schon hier?” fragte der Braunhaarige seinen besten Freund, der mit einem undefinierbaren Grund nach der offenen Bierflasche auf dem Tisch griff, diese ansetzte und mit einem Zug leertrank.

“Ähm ja, noch eines?” fragte Tai und sah auf die leere Flasche, die der Blonde wieder auf dem Tisch abstellte. Der Braunhaarige bemerkte die seltsame Stimmung seines besten Freundes und hielt sich deshalb mit blöden Sprüchen zurück. Er lehnte sich ebenfalls zurück und wartete, bis Matt von selbst anfing mit reden. Ihn unter Druck zu setzen brachte überhaupt nichts.

“Gibts noch Bier?” fragte der nach ein paar Minuten, wie als ob er Tais Frage zuvor gar nicht gehört hätte.

“Klar.” Tai sprang auf, und zog aus den Kühlschrank in der Küche zwei neue Flaschen hervor. Im Wohnzimmer zurück hielt er eine davon Matt entgegen und ließ sich neben diesen auf das Sofa fallen.
 

“Erzählst du mir, was los ist?” fragte er kurz darauf, da er seine Neugier nicht mehr zügeln konnte.

Matt trank nochmals fast die halbe Flasche auf einmal aus. “Ich werde tatsächlich Onkel.” brummte er dann.

Tais Kopf zuckte zur Seite. “Was?!” schrie er auf.

Matt nickte. “Ja. T.K. hat es tatsächlich geschafft, Nami zu schwängern. Im Dezember soll das Baby kommen.”

“Nicht wirklich! gab Tai ungläubig von sich.

“Das war auch meine erste Reaktion.” Matt stellte die Flasche auf dem Couchtisch ab, beugte sich nach vorne und vergrub sein Gesicht in beiden Händen. “Oh mein Thor.” murmelte er.
 

Tai sah ihn an und sprang plötzlich auf. “Da brauchen wir stärkeres.” gab er von sich und ging zu dem Schrank, in dem sie ihren harten Alkohol aufbewahrten. Er schenkte sich und Matt jeweils einen Whiskey ein, den er von Fußballkameraden zum Geburtstag bekommen hatte. “Hier.”

Matt sah auf und griff nach dem Glas. Tai stellte noch die Flasche auf den Tisch, hob das Glas und kippte es runter. Matt tat dasselbe und genoss das Brennen im Hals, als er den Whiskey schluckte.

Tai ließ sich erneut neben ihn fallen. “Also los, erzähl. Ich will alles wissen, alles.”
 

---
 

“Und jetzt?”

“Keine Ahnung. T.K. ist selber total durch den Wind. Er meinte, dass sie immer mit Kondomen verhütet hätten und er es sich nicht erklären kann, wie Nami schwanger werden konnte. Zudem nimmt sie wohl noch die Pille.” Matt schüttelte seinen Kopf, als er über das nachdachte, was T.K. ihm alles erzählt hatte.

“Das ist ja die Hölle.” gab Tai von sich.

“Ja.” schnaubte Matt und griff erneut nach dem Whiskey und schenkte sich und Tai ein. Die Flasche war nur noch zur Hälfte voll.

“Ich habe von ihm verlangt,” setzte er an, “dass er es den Anderen sagen muss, und zwar bald!”

Sein bester Freund nickte. “Gut, dann gleich.”

“Gleich?” erwiderte Matt und sah den Braunhaarigen mit hochgezogenen Augenbrauen an.

“Gut, dann eben Morgen.”

“Morgen?”

Tai nickte aufgeregt. “Ja! Lass uns in die Digiwelt gehen.”

Matt sah ihn nachdenklich an, nickte dann aber. “Doch, gute Idee. Gib mir mein Digiterminal.”

“Klar.” Tai sprang auf und sah sich um. “Wo ist es überhaupt?”

Matt sah ihn mit schiefgelegtem Kopf an. “Keine Ahnung.” antwortete er dann.

“Na super. Wie soll ich es dir geben, wenn du nicht mal weißt, wo es ist?”

“Indem du es suchst?”

“Du bist derjenige, der hier immer aufräumt. Woher soll ich jetzt denn noch wissen, wo du es hingeräumt hast?”

“Ich muss hier immer aufräumen, weil du es nicht machst! Wenn ich nicht aufräumen würde, würde es hier aussehen wie sonst noch was.” entgegnete Matt scharf und sah seinen besten Freund mit zusammengekniffenen Augen an.

“Was willst du damit sagen?” erwiderte Tai ebenso scharf.

Der Blonde seufzte auf. Er könnte sich jetzt mit seinem besten Freund anlegen oder die heutige Nachricht von T.K. verdauen. Und das war eindeutig schon mehr, als er verkraften konnte. “Keine Ahnung, suchen wir es einfach.”
 

15 Minuten später saßen sie wieder auf dem Sofa und Matt hielt sein Digiterminal in der Hand. “Und jetzt?”

“Schreib, dass wir uns morgen alle um 14 Uhr in der Digiwelt treffen, dass es dringend ist und dass Alle kommen sollen.” erklärte Tai und wedelte aufgeregt mit seinen Händen herum.

“Na gut.” murmelte Matt und begann zu tippen.
 

An: Takaishi Takeru; Takenouchi Sora; Izumy Koushiro; Tachikawa Mimi; Yagami Hikari; Kido Joey; Motomiya Daisuke; Ichijouchi Ken; Inoue Miyako, Hida, Cody

Von: Ishida Yamato

Betreff: Sehr wichtig! Morgen Treffen in der Digiwelt 14 Uhr

Hallo miteinander,

wir treffen uns morgen in der Digiwelt.

Es ist wirklich sehr wichtig! Daher alles verschieben, was ihr macht.

Und nein, das ist nicht, weil wir Spaß haben wollen, sondern weil es wirklich wichtig ist.

Daher nehmt euch bitte die Zeit.

Vielen Dank

Tai und Matt
 

An: Takaishi Takeru; Takenouchi Sora; Tachikawa Mimi; Yagami Hikari; Kido Joey; Motomiya Daisuke; Ichijouchi Ken; Inoue Miyako, Hida, Cody, Ishida Yamato, Yagami Taichi

Von: Izumy Koushiro

Betreff: AW: Sehr wichtig! Morgen Treffen in der Digiwelt 14 Uhr

Hallo,

da es sich ja dringend anhört, mache ich euch den Vorschlag, dass ihr um 14 Uhr alle zu mir kommt und wir von da in die Digiwelt reisen.

Grüße

Izzy
 

An: Takaishi Takeru; Takenouchi Sora; Izumy Koushiro; Tachikawa Mimi; Yagami Hikari; Kido Joey; Ichijouchi Ken; Inoue Miyako, Hida, Cody, Ishida Yamato, Yagami Taichi

Von: Motomiya Daisuke

Betreff: AW: AW: Sehr wichtig! Morgen Treffen in der Digiwelt 14 Uhr

Klar, sind dabei.

Und für die die Lust haben, wir können danach ja in der Digiwelt zelten gehen.

Ich bring auf jeden Fall mal Zeug mit.
 

An: Takaishi Takeru; Takenouchi Sora; Izumy Koushiro; Tachikawa Mimi; Yagami Hikari; Kido Joey; Motomiya Daisuke; Ichijouchi Ken; Inoue Miyako, Hida, Cody, Ishida Yamato, Yagami Taichi

Von: Inoue Miyako

Betreff: AW: AW: AW: Sehr wichtig! Morgen Treffen in der Digiwelt 14 Uhr

Ich sehe Davis schon alleine zelten. Mit Veemon.

Aber wir sind dabei, bis morgen

PS: ich bring Lebensmittel aus dem Supermarkt meiner Eltern mit.
 

An: Takaishi Takeru; Takenouchi Sora; Izumy Koushiro; Tachikawa Mimi; Yagami Hikari; Kido Joey; Motomiya Daisuke; Ichijouchi Ken; Inoue Miyako, Hida, Cody

Von: Ishida Yamato

Betreff: AW: AW: AW: AW: Sehr wichtig! Morgen Treffen in der Digiwelt 14 Uhr

Danke euch!
 

An: Takaishi Takeru

Von: Ishida Yamato

Betreff: Morgen

Du wirst es ihnen morgen sagen!
 

An: Ishida Yamato

Von: Takaishi Takeru

Betreff: AW: Morgen

okay

20. Mai nachts

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

20. Mai nachts zensiert

“Ich geh nochmal raus. Ich kann noch nicht schlafen.” murmelte T.K., nachdem er sich zum gefühlt hundertsten Mal herumgewälzt hatte.

“Okay.” murmelte Cody schlaftrunken und vergrub sich tiefer in seinem Schlafsack. Armadillimon neben ihm schnarchte leise vor sich hin.

Der Blonde sah nach Patamon, das sich ebenfalls leise schnarchend über seinem Kopf zusammengerollt hatte. Er überlegte einen Moment, ob er es wecken sollte, entschied sich dann aber dagegen und rappelte sich auf.

Er zog den Reissverschluss des Zeltes hinter sich zu und streckte sich. Matt hatte ihn ja schon irgendwie dazu gezwungen, dass er seinen Freunden reinen Wein über die Schwangerschaft von Nami eingeschenkt hatte. Auf der anderen Seite war er froh darüber. So hatte er es hinter sich, er musste sich keinen Kopf mehr machen, wie und wann er es ihnen sagen sollte. Er musste ehrlich sein. Es war schwerer gewesen, es seinen Eltern zu beichten als seinen Freunden. Und er war wirklich froh gewesen, dass Kari dieses Mal dabei gewesen war, beziehungsweise zumindest in seiner Nähe. Sie gab ihm Kraft, das alles durchzustehen. Sie war an seiner Seite.
 

Die Reaktionen seiner Freunde waren unterschiedlich gewesen. Zuerst hatten alle geschockt reagiert, dann waren die Reaktionen unterschiedlich gewesen. Cody hatte ihn nur ernst angesehen und gemeint, dass alles seine Richtigkeit hätte, auch wenn es schwer zu verstehen war. Mimi und Yolei hatten wild durcheinander geredet, Joey war vor Schock schier umgekippt… was machte man eigentlich, wenn der eigene Arzt ohnmächtig war? Ken war sehr still und nachdenklich gewesen, ebenso Sora. Matt schien es Tai gesagt zu haben, denn der hatte nicht auf die Nachricht reagiert. Und Davis? Der hatte zuerst genauso ungläubig wie alle anderen ausgesehen, dann war ein Lächeln auf seinen Lippen erschienen und er hatte nach Karis Hand gegriffen und diese festgehalten. Ansonsten hatte der ehemalige Anführer ihrer Generation nichts gesagt, was sehr auffällig für ihn war.

Anschließend hatten sich alle noch Gedanken darüber gemacht, wie Nami schwanger werden hatte können. Das war der unangenehmste Teil des Abends für T.K. gewesen und er war rot angelaufen. Joey hatte ihm mit knallroten Kopf und stotternd einen Vortrag über Verhütung gehalten, die der Blonde irgendwann abgewehrt hatte. Als er meinte, dass er und Nami immer verhütet hätten, ebenfalls knallrot und stotternd, hatte sich Yolei darauf versteift, dass Nami ihn sicher betrogen haben musste. Auch das hatte T.K. abgewehrt. Auch wenn es ihm selbst seltsam vorkam, dass Nami trotz doppelter Verhütung schwanger geworden war, so war ihm klar, dass sie ihn nicht betrügen würde, dafür war sie einfach nicht die richtige Person. Er selbst hatte nicht gedacht, dass er selbst einmal eine solche Person war. Ein schlechtes Gewissen überkam ihm einen Moment, bis er aufsah und direkt in Karis Augen blickte. Es war in Ordnung, denn er wollte mit ihr zusammen sein. Er liebte sie. Und daher würde er das auf sich nehmen.
 

T.K. seufzte auf, als er an das Gespräch dachte. Sein Blick wanderte zu dem Zelt, in dem Kari schlief. Ehe er sich versah, trugen ihn seine Füße auch schon in diese Richtung.

Es waren nicht mehr viele der Digiritter da, eigentlich nur noch die zweite Generation. Die Älteren hatten alle noch etwas zu tun gehabt und waren daher zurück in die Menschenwelt gegangen. Ken und Yolei schliefen gemeinsam in dem Zelt, das auf der anderen Seite seines und Cody Zeltes stand. Das von Kari stand ein gutes Stück entfernt direkt am Rand des Waldes. Gerade als T.K. bei dem Zelt ankam, öffnete sich der Reisverschluss und eine Person kam herausgestolpert. Der Blonde blieb ruckartig stehen, als er Davis sah, den er einen Moment komplett vergessen hatte.

“Oh T.K.” Davis lief leicht rot an, was man zum Glück im Dunkeln nicht sehen konnte. “Was machst du denn hier?” fragte er und nestelte an seiner Hose herum.

“Ich konnte nicht schlafen.” murmelte der Angesprochene zur Antwort.

“Oh… Ich hoffe, wir waren nicht zu laut und du konntest unseretwegen nicht schlafen.” kam es von dem Braunhaarigen.
 

Als Davis das laut ausgesprochen hatte, wurde es T.K. klar, weshalb Davis so an seiner Hose herumnestelte. Alles Blut wich aus seinem Gesicht und ihm wurde schlecht. Hika… seine Hika hatte mit Davis geschlafen. “N-nein.” gab er von sich und wendete seinen Kopf ab.

“Gut. Ich muss mal kurz…” gab Davis von sich und zeigte in Richtung des Waldes.

“Okay.” murmelte der Blonde und sah Davis hinterher, als dieser in den Wald hineinging.

Sein Herz schlug hart in seinem Brustkorb und vor seinem inneren Auge sah er das Bild, von Kari und Davis und wie sie miteinander schliefen. Er schloss seine Augen und biss sich auf die Innenseite seiner Wange. Das war etwas, das er bisher verdrängt hatte. Kari war mit Davis zusammen und daher war klar, dass diese auch miteinander schliefen. Damit musste er klarkommen. Auch wenn er nicht wollte. Aber Kari gehörte ihm… Alleine ihm.
 

Kurzerhand ging der Blonde zu dem Zelt und zog den Reißverschluss auf. Innen schreckte Kari auf, die sich schnell ihr Oberteil über ihren Kopf und ihre nackten Brüste zog. Dabei wischte sie sich schnell über ihre tränennassen Wangen und sah auf. Ihr Mund klappte auf und ihre Augen wurden groß.

“Keru?” brachte sie hervor. Der Blonde sah sie nur an und im nächsten Moment warf sie sich bereits in seine Arme. “Es tut mir leid, so leid.” schluchzte sie leise.

T.K. schob sie ein Stück von sich und wischte ihr leicht über die Augen. “Wenn Davis da ist, dann komm raus. Ich warte drüben am Waldrand auf dich, ja?”

Verwundert sah die Braunhaarige ihn an und nickte dann. “Ja.” murmelte sie leise.

“Gut, bis gleich.” Er beugte sich zu ihr, drückte ihr einen schnellen Kuss auf die Lippen, bevor er das Zelt wieder verließ.
 

Ungeduldig wartete T.K. auf Kari. Vor wenigen Minuten war Davis aus dem Wald herausgestolpert gekommen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, da er eine Wurzel übersehen hatte und es ihn erst einmal flach hingelegt hatte. Leise fluchend war der Braunhaarige wieder aufgestanden und zu seinem Zelt zurückgehumpelt, in das er so schnell wie möglich verschwunden war.

T.K. stieß sich von dem Baum ab, an dem er gelehnt hatte und hinter dem er sich vor Davis versteckt hatte. Kari kam aus dem Zelt und schloss es hinter sich wieder, aber erst, als auch Gatomon hinter ihr herausgehuscht war. Sie schloss das Zelt und sah in Richtung des Waldes, zu dem sie sich dann vorsichtig auf den Weg machte.
 

Kari versuchte im Dunkeln etwas zu erkennen, was schwer war. Sie ging vorsichtig in Richtung des Waldes, wo T.K. irgendwo auf sie warten wollte. Gatomon folgte ihr und sah sich aufmerksam um. Davis hatte sie gerade eben erklärt, dass sie auch nochmal schnell austreten musste.

In ihr drehten ihre Gedanken hohl. Sie hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen. Sie fühlte sich jedes Mal, als würde sie T.K. betrügen, wenn sie mit Davis schlief. Sie hatte seit ihrer Abmachung mit dem Blonden bezüglich ihrer Affäre generell nicht mehr oft mit ihrem Freund geschlafen, aber sie konnte es auch nicht immer ablehnen. Und heute hatte Davis unbedingt mit ihr schlafen wollen. Er war seit T.K.s Ankündigung bezüglich Namis Schwangerschaft, auf die alle geschockt reagiert hatten, sehr aufgedreht gewesen.
 

“Keru?” flüsterte sie leise, als sie am Waldrand angekommen war und den Blonden nicht entdeckte. Plötzlich griff etwas nach ihrem Arm und zog sie weiter in den Wald hinein. Noch ehe sie erschrocken aufschreien konnte, pressten sich bereits Lippen auf ihre. Und als sie seinen Geschmack und Geruch wahrnahm, entspannte sie sich und ließ sich fallen.

“Hika.” murmelte T.K., als er sich wieder von der Braunhaarigen löste. “Komm mit.” gab er dann von sich und griff nach ihrer Hand. “Gatomon,” wand er sich dann an das Digimon. “Pass auf, dass uns niemand folgt und falls doch, dann warne uns rechtzeitig.”

“Aber…” wand Gatomon ein.

“Nein, kein aber.” gab T.K. hart von sich und zog Kari hinter sich her und ignorierte das Digimon.
 

Kari stolperte T.K. hinterher, der sie unnachgiebig mit sich zog.

“Keru, Keru.” gab sie von sich und hoffte auf eine Reaktion. War er etwa wütend? Mit ihr? Wieder stiegen ihr Tränen in die Augen und sie schluchzte auf.

Plötzlich zog der Blonde stärker an ihr und sie in seine Arme. Erneut pressten sich seine Lippen fest auf ihre und die Braunhaarige merkte, wie sie mit ihrem Rücken an einen Baum gedrängt wurde.

“Ich… ich … ertrage … es nicht…, dich… in seinen… Armen… zu wissen.” presste er immer wieder zwischen seinen Küssen hervor. “Du… du gehörst… zu mir!... Alleine… zu mir!”

Seine Hände glitten unter Karis Schlafshirt und schoben es nach oben, bevor er seinen Kopf senkte. Er hob seine Hand und legte sie auf Karis Lippen, um ihre Lustschreie zu unterdrücken. Seine andere Hand wanderte zu ihren Schlafshorts, zog an der Schleife und ließ dann seine Hand hinein gleiten.
 

Kari konnte nicht mehr denken. Sie hatte gerade erst mit Davis geschlafen und dachte eigentlich, dass sie nun wirklich erschöpft wäre. Aber T.K. brachte ihren Körper erneut dazu, vor Lust zu verfließen. Der Blonde griff nach Karis Hüfte, um sie ein Stück hochzuheben. Wie von selbst schlang sie ihre Arme um seinen Nacken und ihre Beine um ihre Hüfte.

“Ich liebe dich Hika. Ich lasse dich alle seine Berührungen vergessen. Du sollst dich nur an mich erinnern.” presste er hervor, als er in sie eindrang.

“Ich liebe dich auch, nur dich.” schluchzte sie, als er sich anfing zu bewegen und sie auf einen Höhepunkt zutrieb, der tatsächlich alle Gedanken an vorher auslöschte.
 

T.K. dachte an nichts mehr, außer daran, in der Frau zu sein, die er liebte. Alle Gedanken an Nami, das Baby und Davis waren verschwunden. Es zählte nur noch sie.
 

Nachdem sie beide zu einem Höhepunkt gekommen waren, blieben sie so eng aneinander gepresst und keuchend an dem Baum gelehnt stehen.

“Ich… ich denke immer nur an dich, jedes Mal wenn ich mit Davis zusammen bin.” murmelte Kari plötzlich, während sie ihre Beine immer noch um seine Hüften geschlungen hatte und ihre Finger mit den Haaren in seinem Nacken spielten.

Ein Lächeln schlich sich auf T.K.s Gesicht und er vergrub es in ihrer Halsbeuge, wo er ihren Pfirsichgeruch tief einzog. “Ich auch.” Er sah auf und ihr direkt in die Augen. “Habe ich auch immer. Immer wenn ich Nami geküsst haben, dann warst es du, die in meinen Gedanken war, der ich diesen Kuss geschenkt habe. Wenn ich mit ihr geschlafen habe, dann habe ich meine Augen geschlossen und alleine du warst es, die unter mir lag. Du, mit der ich diese Nähe geteilt habe.”

Karis Finger hatten sich in seinem Nacken kurz verkrampft. “Ich hasse es… ich hasse es wirklich. Ich will nicht, dass sie an deiner Seite ist.” murmelte sie und drückte den Blonden ein Stück von sich weg, sodass sie sich voneinander trennten.

“Hika.” T.K. griff nach ihrem Gesicht und hielt sie fest. “Ich liebe nur dich!”

Ihre Hände wanderten zu seinen und sie schloss ihre Augen. “Ich weiß doch. Aber es tut trotzdem weh.”

“Hika.” murmelte T.K. erneut und senkte seinen Kopf um sanfte Küsse auf ihre Lippen zu verteilen.
 

“Kari!” erklang plötzlich Gatomons Stimme und erschrocken fuhren die Beiden auseinander.

Schnell zog T.K. seine Hose hoch und Kari griff nach ihren Shorts auf dem Boden und schlüpfte hinein.

Gatomon kam auf sie zu und sah sie nachdenklich an. Sie hatte gerade noch gesehen, wie beide sich anzogen.

“Was ist los Gatomon?” fragte Kari und räusperte sich, um ihrer Stimme einen normalen Tonfall zu geben.

“Davis sucht dich. Er ist auf dem Weg hierher.”

“Was?” Das Blut wich aus den Gesichtern des Liebespaares und T.K. griff nach Karis Handgelenk.

“Los, lauf ihm entgegen. Ich verstecke mich im Wald und geh später ins Zelt.”

“Aber…”

“Jetzt mach schon.” T.K. drückte der Braunhaarigen schnell einen Kuss auf die Lippen und stieß sie dann am Rücken ein Stück davon.

“Keru.” wisperte das Mädchen und er drehte sich mit einem Lächeln herum.

“Ich liebe dich.” hörte sie noch, dann war er auch schon im Dunkeln verschwunden.

“Kari, komm schon.” zischte Gatomon, die ihre Partnerin beobachtete.

Die zuckte zusammen. “Ja.” In Gedanken immer noch bei dem Blonden, folgte Kari dem Digimon.

“Kari. Da bist du ja, ich hatte mir schon Sorgen gemacht.” rief Davis erleichtert auf, als er vor der Braunhaarigen plötzlich auftauchte. Er griff nach ihrer Hand. “Alles in Ordnung?” fragte er besorgt nach.

Kari zwang sich mit dem Anflug eine schlechten Gewissens zu einem Lächeln. Er hatte sich wirklich Sorgen gemacht, das hörte sie an seinem Tonfall. “Ja, alles in Ordnung. Gehen wir schlafen, oder? Ich bin so müde.” antwortete sie und wich seinem Blick aus.

“Natürlich.” Davis verflocht seine Finger mit ihren und ging mit ihr zurück.
 

In ihrem Zelt krochen sie in ihre Schlafsäcke. Davis beobachtete sie ein paar Minuten. Sie war einfach so wunderschön. Gatomon hatte sich in ihren Armen zusammen gerollt und rührte sich nicht mehr. Die letzten Monate hatte er sich sehr viele Sorgen gemacht, dass er sie doch noch an T.K. verlieren würde. Aber spätestens mit der Nachricht von heute, machte er sich keine Sorgen mehr. T.K. bekam mit Nami zusammen ein Kind. Er hatte, was den Blonden betraf, keinen Grund mehr zur Sorge. Und das stimmte den Braunhaarigen glücklich. Davis beugte sich zu seiner Freundin hinunter und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Wange.

“Ich liebe dich.” flüsterte er. Allerding kam keine Rückmeldung und er bemerkte, dass sie eingeschlafen war.
 

“Ich liebe dich.” flüsterte Davis und Kari stellte sich weiterhin schlafend.

Davis legte sich neben ihr hin und rollte noch ein wenig hin und her, ehe er eine bequeme Schlafposition gefunden hatte und nicht lange darauf, gesellten sich seine leisen Schnarchlaute zu denen von Veemon. Die ersten Male hatte er immer versucht, sie an sich zu drücken und nachts im Arm zu halten. Das hatte Kari aber nicht ausgehalten und so schliefen sie nebeneinander, ohne sich zu berühren. Auch etwas, das anders war als mit T.K. Denn in seinen Armen hatte sie immer am Besten geschlafen. Kari kniff ihre Augen noch fester zusammen. Sie hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen. Niemals hätte sie gedacht, dass sie irgendwann einmal jemand wäre, die fremdgehen würde. Und nun tat sie es tatsächlich. Davis hatte es nicht verdient, aber sie brauchte T.K. Sie konnte ihn nicht verlassen, sie musste mit ihm zusammen sein. Sie liebte ihn. Und daher war es nun, wie es eben war.

17. Juni abends/nachts

“Jetzt kommt schon.” gab Davis von sich und sah Ken und Cody an. “Ihr müsst schon zugeben, dass das mit eine der coolsten Situationen in der Digiwelt waren.”

“Schon, aber trotzdem…” entgegnete Ken und auch Cody hob seine Hand.
 

Kari und Yolei standen ein Stück weiter und sahen schmunzelnd dabei zu, wie die Drei diskutierten.

“Ken ist aber schon klar, dass Davis nicht von seinem Standpunk abweichen wird, oder?” fragte Kari und sah ihre beste Freundin an.

Die nickte. “Davis ist sein bester Freund, daher ist ihm das schon klar. Warum er es aber trotzdem immer wieder versucht ist mir ein Rätsel.” entgegnete sie grinsend und die Beiden sahen sich an.
 

“Kari!” erklang in dem Moment eine verzweifelte Stimme.

Die Braunhaarige drehte ihren Kopf und sah zu ihrem Freund, der sie mit großen Augen ansah und eine Hand in ihre Richtung streckte. Sie stellte das Glas ab, das sie bis gerade in der Hand gehalten hatte und ging zu ihrem Freund. Sie hielt ihm ihre Hand entgegen und sofort wurde diese gegriffen und Davis zog sie auf seinen Schoss. Er legte seine Arme um ihre Hüfte um sie enger an sich zu ziehen und legte seinen Kopf auf ihrem Rücken ab.

“Unterstütz mich. Die sind gemein zu mir.” murmelte er an ihrem Rücken.

Kari lachte auf und griff nach seiner Hand auf ihrem Bauch. “Seid nicht gemein zu Davis.” richtete sie an Ken und Cody.

Yolei, die inzwischen neben Ken stand und dessen Arm um ihre Taille hatte, sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.

Davis hob seinen Kopf und grinste seine Freund über Karis Schulter hinweg breit an. Kari war aber noch nicht fertig.

“Ihr wisst doch wie er ist, wenn er ausflippt. Dann rennt er noch weg, stürzt die Treppe runter und bricht sich irgendetwas. Und das nur, weil er eben er ist. Und dann müssen wir alle tagelang im Krankenhaus an seiner Seite sitzen und uns sein Gejammer darüber anhören, dass er nichts machen kann und vorallem nicht Fußball spielen kann.” fügte sie noch hinzu, was für lautes Gelächter sorgte.

Davis sah seine Freundin mit großen Augen an und zog sie an sich. “Du bist ja auch gemein.” meinte er.

Kari lachte auf und sah ihn schmunzelnd an. “Ich habe von den Besten gelernt. Von dir und meinem Bruder.”

Nun musste auch Davis grinsen, zog sie enger an sich und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Das sorgte bei Kari für ein Lächeln. Davis war die letzten Tage sehr liebevoll gewesen.
 

Kari drückte seine Hand sanft. Sie liebte den Braunhaarigen zwar nicht, aber er war einer ihrer besten Freunde, das war ihr klar. Mit ihm konnte sie herumscherzen und Spaß haben. Und das war das, was ihr an ihrer Beziehung das Wertvollste war. Er war ihr wichtig, auch wenn sie ihn nicht liebte. Und ihr war klar, dass sie ihn sehr verletzten würde, wenn sie mit ihm Schluss machte. Und wenn er das mit T.K. jemals herausbekommen würde… nein, das durfte niemals passieren. Also musste sie ihm eine gute Freundin sein. Was ehrlich gesagt, gerade eben gar nicht so schwerfiel, eben weil er so liebevoll war.

“Dir ist schon klar, dass du eigentlich auf meiner Seite stehen musst?” fragte Davis und blickte das Mädchen auf seinem Schoss fragend an.

“Tue ich doch. Deshalb will ich auch nicht, dass du ins Krankenhaus kommst.” erklärte Kari fies grinsend und wurde gleich darauf von dem Braunhaarigen gekitzelt.

Dadurch bekamen beide nicht mit, dass es an der Tür geklingelt hatte.
 

“Hallo T.K.” begrüßte Yolei den Blonden, als sie ihm die Türe öffnete.

“Hallo.” grüßte er zurück.

“Wo ist denn Nami?” fragte die Lilahaarige, da T.K. alleine war.

Er zuckte mit den Schultern. “Zum Einen ging es ihr nicht so gut und zum Anderen sind Ihre Eltern nicht so begeistert, wenn sie mit mir unterwegs ist. Du kannst dir ja denken, warum.”

“Das ist schade. Auf der anderen Seite sind es dann nur wir sechs. Das hatten wir auch schon eine Weile nicht mehr.”

“Da hast du natürlich auch recht.” stimmte T.K. Yolei zu, während er ihr folgte.

Eigentlich war er ganz froh, dass Nami nicht dabei war. Er fühlte sich mit ihr immer so eingeengt. Und gerade wenn Kari da war, dann brauchte er das erst recht nicht. Er folgte Yolei ins Wohnzimmer von Kens Familie. Sein Blick fiel sofort auf Kari, die auf Davis Schoss sah und laut lachte. Einen Moment erstarrte er. Die Beiden gingen so vertraut miteinander um. T.K. biss seine Zähne zusammen. Er hatte das so wollen, also musste er jetzt auch damit leben.
 

Als Davis den Blonden sah, festigte sich sein Griff um Karis Bauch und er zog das Mädchen noch enger an sich. Das sorgte dafür, dass Kari erstaunt aufsah. Als ihr Blick auf den von T.K. fiel, erschrak sie.

“Hallo miteinander.” grüßte dieser in dem Moment und lächelte alle an, auch sie.

“Ich hole mir noch was zum Trinken.” murmelte sie und wollte aufstehen.

“Ohne Verabschiedung?” fragte Davis und zog sie wieder zurück.

“Ich gehe ja nicht.” lachte sie auf und schielte zu T.K.

Davis schmunzelte. “Ich vermisse dich die paar Minuten.” erklärte er und hob seine Hand leicht an ihre Wange.

Kari biss sich kurz auf die Wange. Er war ihr Freund. Und er war wirklich lieb zu ihr. Also entschied sie, ihm seinen Wunsch zu erfüllen. Sie streckte sich zu ihm und legte ihre Lippen sanft auf seine. Sie wollte ihn nur kurz auf die Lippen küssen und sich dann wieder von ihm lösen. Nur eine kurze Berührung der Lippen, nichts weiter. Kaum berührten ihre Lippen seine, legte er seine Hand in ihren Nacken, zog sie enger an sich und schob seine Zunge zwischen ihre Lippen.

Einen Moment verkrampfte sie sich. Sie wollte das nicht, nicht vor T.K.! Da sie Davis aber auch keine Szene machen wollte, nicht vor den Anderen, erwiderte sie den Kuss und beendete ihn schnell.

“Danke.” murmelte Davis und sah ihr in die Augen, bevor er ihr noch einen schnellen sanften Kuss auf die Lippen drückte und seinen Griff um ihre Taille löste.

Daran bemerkte Kari, dass ihm gerade das vor T.K. wichtig gewesen war.
 

Kari sprang auf und ging zur Küchenzeile. Auf dem Weg dorthin hielt sie ihren Kopf gesenkt, um niemanden ins Gesicht zu sehen, vorallem T.K. nicht. Sie griff mit zitternden Fingern und stark schlagendem Herzen nach der Saftflasche und ihrem Glas.

“Hey.” sagte T.K. in dem Moment neben ihr und sie zuckte zusammen.

“Hey.” erwiderte sie zaghaft. Sie sah in seine blauen Augen und erkannte darin, dass es ihm nicht besonders gefallen hatte, sie so mit Davis zu sehen. Und sie erkannte auch den Schmerz darin. Auf der Küchenzeile lag ein Blatt Papier mit einem Kugelschreiber. Darauf hatte Kens Mutter angefangen, eine Einkaufsliste zu schreiben. Kurzerhand griff Kari danach und zog es zu sich. Mit dem Kugelschreiber malte sie drei X auf das Blatt Papier und griff anschließend wieder nach ihrem Glas. Sie sah zu dem Blonden auf und erkannte, wie er auf das Blatt sah und lächeln musste. Er richtete seinen Blick auf sie, griff zum Kugelschreiben und malte ebenfalls drei X auf das Blatt.

Kari lächelte, drehte sich herum und ging zu den Anderen zurück. Sie liebte ihn und er sie. So einfach war es im Endeffekt, auch wenn alles drum herum kompliziert war.
 

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“Warum kann ich nicht einfach mit Kari spielen?” fragte Davis und verschränkte beleidigt seine Arme vor der Brust.

“Weil wir vorher abgestimmt haben und entschieden haben, dass wir die Teams auslosen. Außerdem haben wir so nicht die normalen Teams.” erwiderte Yolei und schrieb den letzten Namen auf einen Zettel, faltete diesen zusammen und warf ihn zu den anderen fünf Zetteln.

“Aber…” murrte der Braunhaarige, stockte aber, als Kari nach seinem Arm griff.

“Jetzt komm schon Davis.” sagte sie und lächelte ihn an.

Der Braunhaarige überlegte noch einen Moment, seufzte dann auf und nickte. “In Ordnung.” grummelte er.

“Na also.” murmelte Cody und griff nach den Zetteln. “Ich lese jetzt immer zwei Zettel vor, ja?” fragte er lauter nach.

“Klar.” erwiderte Kari und ließ sich neben ihrem Freund auf der Sofalehne nieder. Sie wechselte einen kurzen Blick mit T.K., der neben Cody auf dem Boden vor dem Couchtisch saß und die Zettel verteilte.

Der Blonde sah seinen Freund an. “Lies du einen Namen vor, ich lese dann immer den nächsten Zettel vor.”

“ Gut, also los.” gab Cody nickend von sich. “Also Ken spielt zusammen mit...”

Er ließ seinen Zettel sinken und sah zu T.K., der den nächsten Zettel öffnete.

“Mit dir Cody.”

Der Jüngste und Ken sahen sich an und nickten, ehe Cody nach dem nächsten Zettel griff. “Kari.”

T.K. griff nach dem nächsten Zettel. Er öffnete diesen und sah zu der Braunhaarigen. “Dann spielen wir beide wohl zusammen.”

“Was? Du hast doch geschummelt.” Davis stand auf, griff über den Tisch und riss dem Blonden den Zettel aus der Hand.

“Ich schummle nicht.” erwiderte dieser mit zusammen gezogenen Augenbrauen.

“Gib her.” herrschte der Braunhaarige gleich noch Cody an und riss diesem ebenfalls den Zettel aus der Hand.

“Wir schauen auch noch die letzten beiden Zettel an.” sagte Ken und versuchte seinen besten Freund zu besänftigen. “Hier haben wir Yolei und hier ist deiner Davis.”

Der Braunhaarige ließ sich brummelnd wieder zurück aufs Sofa fallen. Er hatte so sehr darauf gehofft, mit seiner Freundin zusammen spielen zu können.
 

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“Die schummeln doch.” motzte Davis und alle anderen verdrehten genervt ihre Augen. So ging das schon die ganze Zeit über, seit sie angefangen hatten Tabu zu spielen. Dem Braunhaarigen passte es gar nicht, wie perfekt Kari und T.K. miteinander spielten. T.K. malte etwas auf ein Blatt Papier, das keiner erkennen konnte und die Braunhaarige erriet es. Kari stellte phantomimisch etwas da, alle sahen sie mit hochgezogenen Augenbrauen an und T.K. erkannte es.

“Jetzt komm schon. Sei kein schlechter Verlierer.” entgegnete Kari und lächelte ihren Freund an.

Der seufzte wieder auf. Egal wie genervt er von ihr und hauptsächlich dem Blonden war, sobald sie ihn anlächelte konnte er ihr nicht mehr böse sein.
 

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T.K. schenkte sich gerade etwas zu trinken ein, als neben ihm jemand auftauchte und sich räusperte. Verwundert drehte er seinen Kopf herum.

“Davis?” Er schraubte die Flasche zu und sah den Braunhaarigen an.

“Ähm… ja…” murmelte der. “Ich wollte dir noch gratulieren. Zum Baby… Oder soll ich dich eher bemitleiden?” fragte er und sah den Blonden an. Der versteifte sich. “Vermutlich zweiteres.” fuhr Davis dann fort und klopfte dem Größeren auf die Schulter.

T.K. zwang sich zu einem schiefen Lächeln. “Vermutlich.” murmelte er.

“Es tut mir leid, dass ich so blöd zu dir war. Ich war irgendwie immer noch eifersüchtig auf dich. Ich meine, du bist der Erste gewesen, der mit Kari zusammen war. Und ihr beide zusammen… Du weißt was ich meine. Heute war wieder so ein Beispiel. Ihr versteht euch einfach blind. Ich hoffe, dass Kari und ich uns auch irgendwann so gut verstehen werden wie ihr zwei euch. Zumindest ist das mein Ziel für unsere Beziehung. Sie ist einfach toll.”

Davis Blick war zu der Braunhaarigen gewandert und er hatte ein verliebtes Lächeln auf seinem Gesicht, während er das gesagt hatte.

“Da hast du recht.” murmelte T.K. Er selbst empfand es ja auch so. Sein Blick wanderte ebenfalls zu der Braunhaarigen, die sich mit Ken unterhielt. Yolei und Cody saßen zusammen um einen Laptop und sahen gemeinsam in den Bildschirm. Eifersucht überkam den Blonden. Und auch Schmerz. Er liebte dieses Mädchen… Und er konnte nicht mit ihr zusammen sein.

“Komm,” wand er sich an Davis. “gehen wir zu den Anderen.”
 

Kurz darauf saßen sie zu sechst wieder um den Couchtisch herum. Kari saß neben Davis und seine Hand lag auf ihrer Taille. Ken und Yolei saßen nebeneinander, während Cody und T.K. wieder auf dem Boden saßen.
 

“Na gut, wir machen uns langsam mal auf den Weg.” sagte T.K. und stand auf, während Cody gähnte. Anschließend ergriff der Jüngere die Hand des Blonden und ließ sich aufhelfen. “Du bleibst hier, oder?” wand sich T.K. anschließend noch an Yolei, die zustimmend nickte.

“Wir gehen auch.” gab Kari von sich und stand auf. Ihr Blick wand sich zu Davis, der nachdenklich von ihr zu Ken sah. Eigentlich hatte er gehofft, dass er noch ein bisschen Zeit mit seinem besten Freund verbringen konnte.

“Wir treffen uns einfach morgen. Du hast doch Zeit, oder? Wir könnten Fußball spielen gehen.” gab Ken von sich, der den Blick des Braunhaarigen erkannt hatte.

“Doch, voll gerne. Hört sich gut an.” Davis Blick wanderte zu Kari, die mit ihren Schultern zuckte.

“Von mir aus sehr gerne.” gab sie ihr Einverständnis.

“Dann um 14 Uhr im Park.” wand Davis sich grinsend an Ken.

Der nickte lächelnd. Keiner bemerkte, wie sich Kari und T.K. einen kurzen Blick zuwarfen.
 

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Kari, Davis, T.K. und Cody waren gemeinsam gegangen und standen nun an der Wegkreuzung, an der sie sich voneinander trennen mussten.

“Gute Nacht.” verabschiedete sich T.K. von Davis und während dieser sich an Cody wand, umarmte T.K. die Braunhaarige fest. “Ich liebe dich. Schlaf gut und träum was schönes. Wir telefonieren wegen morgen noch, ja?” flüsterte er ihr ins Ohr.

“Ich liebe dich auch. Und schlaf auch schön. Ich rufe dich an.” erwiderte sie ebenso leise, sodass es keiner hören konnte.
 

Kurz darauf trennten sie sich voneinander. Während T.K. sich mit Cody zusammen auf den Weg zu ihrem Haus machten, hatte Davis Karis Hand ergriffen und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu Yagamis, den Davis würde heute bei seiner Freundin übernachten.

27. Juni vormittags/nachmittags

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

27. Juni vormittags/nachmittags - zensiert

Kari saß an ihrem Pult und kritzelte in ihrem Heft herum. Davis neben ihr hatte seinen Kopf auf seine Arme gelegt und schnarchte leise vor sich hin. Das war aber kein Wunder. Unterricht bei Frau Mino war immer langweilig. Geschichte sollte man einfach spannender erzählen können.

Kari sah ihren Freund kurz an und drehte dann ihren Kopf zur Seite, um zu demjenigen zu sehen, dem ihr Herz gehörte. T.K. saß eine Reihe vor ihr in der Mitte. Er drehte in diesem Moment seinen Kopf, sah zu ihr nach hinten und schenkte ihr ein liebevolles Lächeln. Kari erwiderte dieses. Und dadurch waren sie beide so abgelenkt, dass sie nicht mitbekamen, wie Frau Mino plötzlich vor T.K. stand.

“Sie haben in der Pause genug Zeit, um miteinander zu flirten.” gab sie laut von sich und der Blonde drehte sich zusammenzuckend zu der Lehrerin um.

“Was?” fragte er erschrocken nach.

“Takeru und Hikari, kommen sie nachher zu mir. Das gibt eine Strafarbeit.”

“Aber wir haben doch gar nichts gemacht!” versuchte T.K. sich und Kari zu verteidigen.

“Zumindest haben sie nicht aufgepasst. Nach der Stunde zu mir kommen!”
 

T.K. warf einen kurzen Blick nach hinten zu der Braunhaarigen, die der Lehrerin mit großen Augen hinterher sah.

“Flirten?” fragte Davis neben Kari und das Mädchen drehte sich erschrocken zu ihm herum.

“Ich habe nicht geflirtet. Ich habe ihn nur angelächelt.” gab sie leise von sich.

Der Blick in den Augen des Braunhaarigen änderte sich jedoch nicht. Er sah sie missmutig an.

“Davis.” flüsterte sie erneut und legte ihre Hand auf seine auf dem Tisch.

Jedoch riss Davis diese weg und sah nach vorne zur Tafel. Mit stark schlagendem Herzen zog Kari ihre Hand zurück. Sie konnte es nicht verstehen. Sie wünschte Davis nichts Böses, wirklich nicht, aber er hatte geschlafen und damit hatte die Lehrerin keine Probleme, aber dass sie und T.K. sich anlächelten, damit schon.
 

Am Ende der Stunde bestellte Frau Mino Kari und T.K. nach der letzten Schulstunde zu sich ins Lehrerzimmer, wo sie ihnen die Strafarbeit aufgeben wollte.

Als die Schulglocke geläutet hatte, stand Kari auf und verabschiedete sich von ihrem Freund.

Der stand auf und zog sie an ihrer Hand zurück. “Gib mir noch einen Kuss.” bat er sie, nein, befahl er ihr schon fast.

“Davis.” murmelte Kari und sah zu T.K., der an seinem Pult stand, zu ihr sah und auf sie wartete.

“Gib mir einfach einen Kuss, du bist meine Freundin.” erwiderte Davis und ließ ihre Hand nicht los.

Sie erkannte an seiner Stimme, wie angespannt er war. Da er ihre Hand immer noch fest umschlossen hielt, wusste die Braunhaarige, dass er sie nicht einfach gehen lassen würde. Und auch wenn sie es nicht mochte, vor T.K. ihre Beziehung zu Davis zu demonstrieren, küsste sie den Braunhaarigen kurz auf die Lippen und löste sich dann gleich wieder von ihm, in der Hoffnung, ihn so besänftigt zu haben.

“Nein, richtig!” gab der Braunhaarige von sich und zog sie näher an sich.

“Aber…” murmelte Kari mit großen Augen.

“Du bist meine Freundin verdammt! Und nicht seine! Und jetzt will ich, dass du mich küsst und mir dadurch beweist, dass er dir nicht wichtiger ist als ich!” presste Davis wütend hervor und sein Griff um Karis Hand festigte sich noch mehr.

Er sah in diesem Moment nur rot. Frau Minos Satz bezüglich des Flirtens hatte ihm Angst gemacht, Kari zu verlieren. Er glaubte es zwar nicht, aber irrationalerweise kam diese Angst in ihm hoch. Und daher war er wütend. Nicht Kari gegenüber, sondern T.K. Er wollte ihm beweisen, dass Kari sein Mädchen war und nicht das des Blonden.

“Davis.” gab Kari wieder von sich.

“Jetzt mach einfach. Oder ist er dir doch wichtiger? Willst du ihn lieber als mich?” fragte er. Noch bevor Kari antworten konnte, zog er sie an sich und küsste sie.
 

In Karis Augen brannten Tränen, als Davis sie an sich zog und seine Lippen fest auf ihre presste. Kurz darauf schob er seine Zunge zwischen ihre Lippen. Ihr war klar, dass er nicht böse mit ihr war. Sie hatte die Angst in seinen Augen erkannt, die Angst, sie zu verlieren. Er wollte mit diesem Kuss beweisen, dass sie seine Freundin war. Als er nach ein paar Minuten den Kuss löste, sah sie ihn mit großen Augen an, aus denen sich Tränen lösten.

“Ich hoffe du bist jetzt zufrieden.” brach aus ihr heraus bevor sie nach ihrem Rucksack griff und das Zimmer fluchtartig verließ.
 

T.K. blickte ihr einen Moment hinterher, ehe er zu Davis sah. Der Braunhaarige hatte seine Augen weit aufgerissen. Ihm wurde jetzt erst klar, was er gerade getan hatte.

“Kari.” murmelte er bestürzt.

“Du bist echt ein Idiot. Was sollte das denn?” stieß T.K. hervor.

Davis kniff seine Augen zusammen. “Ich wollte zeigen, dass sie meine Freundin ist!”

Der Blonde zuckte kurz wie geschlagen zurück. Dann kniff auch er seine Augen zusammen. “Das ist mir klar Davis! Mehr als nur ein wenig! Ich bin mit Nami zusammen, nur so als kurze Zwischeninfo. Du wirst Kari so vergraulen, das ist dir hoffentlich klar! Pass gefälligst auf sie auf und behandle sie gut! Sonst wirst du Probleme mit mir bekommen! Sie hat besseres verdient! Sehr viel besseres!”

Auch der Blonde verließ das Klassenzimmer. Davis starrte ihm noch einen Moment nach. T.K. hatte Recht! Er musste sich dringend bei Kari entschuldigen!
 

Er wollte ihr gerade hinterher laufen, als plötzlich ein Mannschaftskamerad aus seiner Fußballmannschaft auftauchte.

“Davis, kommst du endlich? Das Training hat gerade angefangen und der Trainer ist echt angepisst!”

Davis erstarrte einen Moment. Zur Zeit trainierten sie jeden Mittag nach der Schule, da bald viele Spiele anstanden, die wichtig für ihre Schule waren. Sein Blick wanderte zu der Türe, durch die Kari vor wenigen Minuten gerannt, nein, geflohen war. Er fluchte leise, griff nach seinem Digiterminal und schrieb ihr eine kurze Nachricht, dass es ihm wirklich leid tat und dass er nach dem Training bei ihr vorbeikommen würde.
 

---
 

“Ich kann das nicht nachvollziehen! Davis hat geschlafen und wir beide haben uns nur angelächelt und bekommen dafür die blöde Strafarbeit!” schimpfte Kari, während sie ihre Wohnungstüre aufschloss und T.K. ihr folgte.

“Sieh es positiv Hika.”

“Was ist daran denn bitte positiv?” rief die Braunhaarige und fuchtelte wild mit ihren Händen.

T.K. zog sie an sich. “Weil wir beide alleine sind. Und dafür hat Davis gesorgt. Also sei lieber dankbar.”

Kari war verstummte und versank in T.K.s blauen Augen. Gleich darauf schloss sie ihre Augen, als T.K. sich zu ihr hinunterbeugte und liebevoll seine Lippen auf ihre legte. Nach einem kurzen Kuss löste er sich wieder von ihr. Kari öffnete ihre Augen, über die sich ein leichter Schleier gelegt hatte.

“Ja, da hat du recht Keru.”

“Siehst du. Komm gehen wir in dein Zimmer. Wir haben noch ein bisschen was zu erledigen.”

“Ja, einen blöden Geschichtsaufsatz.” schimpfte Kari nun wieder und folgte ihrem Freund in ihr Zimmer.
 

Dort angekommen stellten sie ihre Rucksäcke auf den Boden und erledigten sich den Jacken ihrer Schuluniformen. Kari hängte beide an ihren Kleiderständer und drehte sich herum. Sie zuckte kurz zusammen, da T.K. direkt hinter ihr stand.

“Keru?” fragte sie und sah ihn an.

“Hika.” erwiderte er mit heiserer Stimme, umschloss ihr Gesicht mit beiden Händen und küsste sie stürmisch.

Er drehte sich mit ihr und schob sie langsam aber bestimmend zu ihrem Bett. Kaum bekam sie dieses in ihre Kniekehlen, fiel sie nach hinten und landete auf dem Bett.

“Keru.” keuchte sie, als sich ihre Lippen dabei voneinander lösten. “Keru,” wiederholte sie, nun ebenfalls heiser, “wir sollten den Geschichteaufsatz fertig machen.”

“Ich bin auch für Schule,” gab der Blonde von sich, während er sein Hemd öffnete und es auf den Boden warf, wo auch seine Krawatte gerade gelandet war. “allerdings interessiere ich mich jetzt in diesem Moment eher für Biologie.” erwiderte er und griff nach ihrer Bluse.

“Keru.” stöhnte Kari auf und versuchte ihn leicht von sich zu drücken.

“Komm schon Hika, du willst doch sicher auch lieber Biologie lernen als Geschichte.” gab der Blonde grinsend von sich.
 

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Später lagen sie aneinander gekuschelt nebeneinander in Karis Bett und Kari kicherte vor sich hin.

“Sei ehrlich Hika, Biologie ist doch viel besser als Geschichte.” erklärte T.K. mit einem breiten Grinsen, während er mit seinen Fingern über ihren nackten Oberarm streichelte.

“Biologie ist nur dann besser, wenn ich es zusammen mit dir lerne Keru.” Die Braunhaarige stützte sich auf einem Unterarm auf und beugte sich über den Blonden, um ihm liebevoll über die Wange zu streicheln.

“Alles ist besser, wenn wir es nur zusammen machen Hika.” erwiderte er und zog sie in ihrem Nacken sanft zu sich hinunter, um sie küssen zu können.
 

Als kurz darauf ihr Digiterminal piepste, löste die Braunhaarige den Kuss und sah auf.

“Komm schon Hika, nicht ablenken lassen.”murmelte der unter ihr Liegende und wollte sie wieder herunterziehen.

“Vielleicht ist es wichtig.”

“Vielleicht auch nicht. Küss mich lieber wieder. Das ist wichtig!” gab T.K. von sich, woraufhin Kari kicherte, ihm einen schnellen Kuss auf die Lippen drückte und sich dann über ihn hinweg aus dem Bett rollte.

T.K. drehte sich zur Seite und beobachtete sie, wie sie völlig nackt zu ihrem Rucksack ging. Er ließ seinen Blick über ihren Körper wandern und sein Herzschlag beschleunigte sich, als ihm klar wurde, dass sie ihm gehörte, dass sie zu ihm gehörte. Sie liebte ihn. Und er sie. Sie zog das Digiterminal hervor, sah kurz schmunzelnd zu ihm auf, bevor sie die gerade eingegangene Nachricht las.
 

Als ihr Gesicht plötzlich all seine Farbe verlor und sie ihre Augen vor Schreck aufriss, sprang T.K. alarmiert auf.

“Was ist los Kari?”

Sie hob ihren Kopf und ihr Blick traf auf seinen. “Davis.” brachte sie krächzend hervor.

“Was?” Der Blonde griff nach ihren Oberarmen um sie festzuhalten.

“Er kommt hierher.”

Nun verlor auch T.K.s Gesicht seine Farbe. “Hierher?” wiederholte er ungläubig.

“Ja, er hat geschrieben, dass er in 10 Minuten hier ist. Und das war vor drei Minuten.”

Einen Moment sahen sie sich schweigend an, dann wurde Kari panisch. T.K. verstärkte den Griff an ihren Oberarmen.

“Ganz ruhig Hika. Wir ziehen uns jetzt beide an und räumen ein wenig auf, beziehungsweise verteilen unser Schulzeug, ja?”

Die Braunhaarige nickte und legte ihr Digiterminal auf ihren Schreibtisch, bevor sie nach ihrer Kleidung griff. T.K. schaltete erst den PC an, bevor er ebenfalls nach seiner Kleidung griff.
 

Er verteilte gerade die Schulsachen und kritzelte schnell etwas auf einen Block, als es an der Türe klingelte. Kari hatte gerade ihre Bettdecke aufgeschüttelt, so dass man nicht sehen konnte, dass sich gerade eben noch zwei Personen darin vergnügt hatten. Die Braunhaarige erstarrte.

“Geh ihm aufmachen.” sagte T.K. zu ihr, der aufstand und auf sie zuging. “Es ist alles okay, er wird es nicht bemerken.”

Kari nickte und machte sich auf den Weg zur Türe. T.K. sah ihr hinterher und sah zum Fenster. Plötzlich wurde er doch noch panisch. Was, wenn es hier drinnen nach Sex roch? Schnell sprang er zum Fenster und riss es auf. Anschließend ließ er sich wieder auf den Boden sinken und kritzelte noch weitere Sätze auf seinen Block.
 

“Hallo T.K.” ertönte in dem Moment Davis Stimme und der Blonde sah auf.

“Hallo Davis.” erwiderte er mit stark schlagendem Herzen. Hoffentlich bemerkte der Braunhaarige nichts.

“Können wir kurz reden Kari?” wand Davis sich an seine Freundin.

“Du kannst gerne hier mit mir reden.” erwiderte das Mädchen.

Davis Blick schellte erneut zu T.K. “Naja, ich dachte, dass nur wir beide miteinander reden könnten. Also unter uns.” murmelte er.

Kari blickte erstaunt zu ihm auf. “Du kannst alles vor T.K. sagen.” erklärte sie dann und verschränkte ihre Arme vor ihrem Oberkörper.

Davis zuckte einen Moment zusammen. Er bemerkte, dass Kari ihm immer noch böse war. Aber das hatte er auch verdient. Und er hatte eigentlich mit Kari alleine sein wollen, um das zu sagen, was er ihr sagen wollte. Aber gut, dann würde er es eben hier vor dem Blonden machen. Er atmete einmal tief durch.

“Ich wollte mich wegen vorher bei dir entschuldigen.” Kari und T.K. sahen erstaunt zu ihm auf. Davis nahm eine Hand hoch und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. “Es war nicht okay von mir.”

“Was genau meinst du?” fragte Kari und machte einen leichten Schritt nach hinten.

“Alles. Erst habe ich dich dumm angemacht und war böse mit dir und dann…” Der Braunhaarige ballte seine Hände zu Fäusten zusammen. “Und dann habe ich dich zu etwas gezwungen, was du nicht wolltest. Und das aus einem total dämlichen Grund heraus.” gab er von sich und senkte seinen Blick auf den Boden.

Kari wechselte einen kurzen erstaunten Blick mit T.K., bevor sie eine Hand nach Davis Faust ausstreckte und diese umfasste. “Danke.” murmelte sie leise, woraufhin der Braunhaarige erstaunt aufblickte. “Danke für die Entschuldigung Davis. Das bedeutet mir wirklich viel.” gab sie von sich.

Der Braunhaarige sah sie noch einen Moment verwundert an, als er aber bemerkte, dass sie es ernst meinte, lächelte er erleichtert.
 

“Wie weit seid ihr?” fragte Davis dann und sah zu T.K. auf den Boden hinunter.

Der erstarrte leicht. “Noch nicht wirklich weit.” murmelte er.

“Na dann… Kann ich euch helfen?” fragte der Braunhaarige und erstaunte Kari und T.K. damit zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten. Die Beiden wechselten nochmal einen kurzen Blick. “Hey, oft werde ich dieses Angebot vermutlich nicht bringen. Also solltet ihr euch schnell entscheiden.” warf Davis flapsig ein.

T.K. nickte und daher wand sich das Mädchen an den Braunhaarigen. “Sehr gerne.” gab sie von sich.

“Na dann zeigt mir mal, was wir machen müssen. Und kommt vielleicht irgendetwas über Fußbälle darin vor? Da bin ich nämlich wirklich gut drinnen.” sagte Davis und setzte sich neben T.K. auf den Fußboden.

Kari und T.K. lachten auf und das Mädchen setzte sich zwischen ihren Besuch.
 

Die nächsten zwei Stunden verbrachten sie zu dritt darin, den Aufsatz vorzubereiten, Tee zu trinken und Karis Mutter auszuweichen, die vor einer Stunde gekommen war und ihnen nun ständig selbstgebackenen Kuchen anbieten wollte.
 

Davis beobachtete immer wieder Kari und T.K., die sehr vertraut miteinander umgingen und sich auch ohne Worte verstanden. Eines war ihm heute klar geworden. Wenn er Kari nicht verlieren wollte, dann musste er aufhören so furchtbar eifersüchtig zu sein und ihr die Freundschaft mit T.K. zu lassen, denn zwischen die Beiden würde er sich niemals drängen können. Vorher würde seine Beziehung zu Kari zerbrechen, ehe sie die Freundschaft zu dem Blonden beenden würde. Er würde damit klarkommen, er musste es. Denn er liebte Kari und er wollte sie nicht verlieren. In dem Moment sah die Braunhaarige auf und direkt in seine Augen. Davis lächelte und griff nach ihrer Hand, die er sanft drückte. Einen Moment sah Kari ihn verwundert an, lächelte dann aber ebenfalls, erwiderte den Druck und zog ihre Hand wieder aus seinem Griff, um weitermachen zu können.

12. Juli vormittags/ 13. Juli nachmittags

“Hey Takaishi! Hat sich der Sex wenigstens gelohnt?”

T.K. seufzte auf, als wieder ein Spruch fiel. Bereits seit es in der Schule begannt geworden war, dass Nami schwanger war, musste er sich so etwas ständig anhören. Ebenso wie die ganzen abschätzigen Blicke. Er zwang sich, seine zu einer Faust geballten Hand locker zu lassen. Er schloss seine Augen und holte einmal tief Luft, ehe er weiter lief. Ihn selbst regte es auf, ständig solchen dummen Sprüche hören zu müssen.

Und es schmerzte ihn, wenn er sah, wie diese Sprüche Nami trafen. Denn er war der Typ, der zu dumm war und ein Mädchen geschwängert hatte. Aber sie war das Mädchen, das schwanger war.

Und noch mehr schmerzte es ihn, wenn er sah, wie Kari jedes Mal auf einen dieser Sprüche reagierte. Sie sagte nichts, aber ihr Gesichtsausdruck und wie sie jedes Mal zusammenzuckte sagte ihm schon alles. Denn wäre das nicht, dann könnten sie beide glücklich sein, sie beide zusammen, ohne Nami und Davis und erst recht ohne das Baby!

Als ihn diese Gedanken einholten schämte er sich sofort. Denn das Baby konnte nichts dafür.

“Hey T.K.!” Yolei winkte ihm schon von weitem entgegen, als er auf den Schulhof hinaus trat.

Er hob grüßend seine Hand, bevor sein Blick über den Schulhof wanderte. Als er Nami gefunden hatte und diese seinen Blick auch erwiderte, deutete er kurz auf seine Freunde.
 

Nami zögerte einen Moment, nickte dann aber.

Während T.K. zu Yolei ging, drehte die Schwarzhaarige sich zu ihren Freundinnen herum.

“Er macht schon wieder keine Pause mit dir?” fragte eine ihrer Freundinnen verwundert nach.

“Das ist doch in Ordnung.” erwiderte die Schwarzhaarige und zuckte mit ihren Schultern.

“Nein, mal ganz ehrlich Nami. Er war wirklich schon eine Weile nicht mehr mit dir in der Pause zusammen.” stimmte auch Zara zu.

“Wir sehen uns ja so ziemlich häufig und er will halt auch Zeit mit seinen Freunden verbringen. Er hat es zur Zeit nicht so einfach, wisst ihr…” murmelte die Schwarzhaarige.

“Was heißt hier er hat es nicht einfach? Du bist diejenige, die schwanger ist. Er hatte einfach nur seinen Spaß!” regte sich Zara auf.

“Dazu gehören immer zwei!” erwiderte Nami aufgebracht und den Tränen nahe. Sie biss sich auf die Lippe. Verdammte Hormone!

“Und außerdem ist er wieder ständig mit Kari zusammen. Sie redet von nichts anderem mehr als von ihm. Ist dir das noch nie aufgefallen Nami? Du solltest wirklich aufpassen!”

Der Blick aller Mädchen richtete sich auf T.K. und seine Freunde. Dort stand auch Kari neben dem Blonden und hatte eine Hand auf seinem Arm liegen, während sie auf ihn einredete. Er schien ihr dabei an den Lippen zu hängen und ein Lächeln lag auf seinem Gesicht. Er erwiderte etwas, woraufhin alle um ihn herum lachen mussten. Davis trat zu den Beiden, woraufhin Kari ihre Hand von T.K.s Arm löste. Der Braunhaarige legte einen Arm um ihre Taille und zog das Mädchen eng an sich. Er hob seine freie Hand und sagte etwas zu dem Blonden, worüber gleich wieder alle lachten.

Kari zwickte ihren Freund leicht in die Rippen, bevor sie sich der Lilahaarigen zuwand und dieser etwas sagte. Nami stiegen wieder Tränen in die Augen.

“Reden wir über was anderes. Habt ihr schon den neuen Film gesehen?” warf Yuki ein und legte eine Hand auf Namis Arm. Sie wusste, dass ihre Freundin den Tränen sehr viel näher war als früher und dass das Alles mit der Schwangerschaft zusammenhing.
 

Während ihre Freundinnen begannen über den Film zu diskutieren, der jetzt erst im Kino angelaufen war, wanderte Namis Blick zurück zu ihrem Freund. Dabei sah sie ganz deutlich, wie T.K. und Kari sich ansahen. Auch wenn Davis einen Arm um die Taille des Mädchens liegen hatte, wirkte es nicht so, als würde die Braunhaarige zu ihm gehören. Denn der Blick, den sie und der Blonde austauschten, erzählte viel mehr. Und auch wenn die Beiden dies vielleicht nicht wollten, sagte es Nami mehr, als sie wissen wollte. Sie griff nach der Kette um ihren Hals und legte ihre andere Hand auf ihren schon leicht geschwollenen Bauch. Selbst wenn! Sie erwartete seine Kind! Sie war die Frau auf Takerus Seite! Sie und keine Andere!
 

---
 

“Dann machen wir das! Wollen wir uns morgen bei Ken treffen?” erklärte Davis und sah Yolei an, während er auf seiner anderen Seite Kari enger an sich zog.

“Warum nicht? Ich gebe ihm Bescheid. Und dann ab in die Digiwelt. Ich freue mich ja so sehr, Hawkmon zu sehen!” rief die Lilahaarige aufgeregt.

“Na also. Kari?” Davis Blick wanderte zu der Braunhaarigen in seinem Arm und sah gerade noch, wie sie T.K. angelächelt hatte.

“Ja Davis?” fragte sie und lächelte nun ihn an.

Davis biss seine Zähne zusammen, als ihn eine Eifersuchtswelle überrollte. Dann atmete er langsam aus. Nicht eifersüchtig sein! So würde er sie nur verlieren!

“Wegen dem Besuch in der Digiwelt. Wir wollen zu Ken und dann von ihm aus zusammen in die Digiwelt reisen. Ich würde dich abholen. Und wenn du vorher noch Zeit hast, dann könnten wir diese ja zusammen verbringen.”

Als sein Blick sich hob, sah er, wie sich T.K.s Augen verdunkelten und dieser gleich woanders hinsah.

“Also… wenn du meinst. Wir können uns ja auch bei Ken treffen, wenn du vorher noch etwas mit deinem besten Freund machen möchtest.” Erwartungsvoll sah Kari auf und hoffte auf Zustimmung.

“Das wird leider nichts Kari, denn ich bin vorher schon bei Ken und würde gerne ein wenig Zeit alleine mit meinem Freund verbringen. Und Davis würde da nur stören, in mehr als einer Hinsicht.” erklärte Yolei darauf aber.

“Was soll das denn heißen?!” Davis drehte seinen Kopf und sah die Lilahaarige missmutig an.

“Ach nur so.” erklärte diese und grinste breit.

Davis schnaubte und wollte gerade zu einer Erwiderung ansetzten, als Kari dazwischen ging.

“Willst du mich dann abholen Davis?” Sie wusste, dass sie ihn ablenken musste, bevor er mit Yolei stritt, darauf hatte sie keine Lust. Und es funktionierte. Sofort drehte der Braunhaarige sich strahlend um.

“Natürlich. Wann soll ich kommen? Oder soll ich heute bei dir übernachten? Dann können wir den Vormittag zusammen verbringen und dann gehen.” erklärte er voller Tatendrang.
 

Das war der Punkt, an dem T.K. sich ausschalten musste.

“Ich gehe noch zu Nami.” erklärte er mit einem seltsamen Unterton.

Kari sah unsicher auf. Einen kurzen Moment sahen sie sich in die Augen und eine seltsame Stimmung kam zwischen ihnen auf. T.K. lockerte diese Stimmung aber gleich wieder, in dem er sie anlächelte.

“Bis gleich. Und bis dahin könnt ihr mir ja mehr über unsere Pläne erzählen.” erklärte er.

“Das denke ich auch.” rief Yolei und Cody nickte.

“Das werden wir T.K.”
 

Gleich darauf war der Blonde bei seiner Freundin, während Kari, Yolei, Davis und Cody Pläne schmiedeten. Kari drehte ihren Kopf und sah über ihre Schulter zu T.K. der nun neben Nami stand. Die Schwarzhaarige hielt sich an seinem Oberarm fest und hatte sich an ihn gelehnt. Es durchzuckte Kari kurz. Genau so musste T.K. sich gerade eben auch gefühlt haben, als Davis sie an sich gezogen hatte.

“Kari?” hörte sie plötzlich ihren Namen und spürte gleich darauf einen sanften Druck an ihrem Kopf, der gleich darauf wieder verschwand. Verwirrt sah sie auf. Ihr Freund lächelte sie an, der gerade einen sanften Kuss auf ihren Kopf gedrückt hatte.

“Ja?”

“Also, was denkst du?”
 

--- 13.07.
 

T.K. ließ sich auf die Picknickdecke sinken. Seinen Blick richtete er auf Kari, die mit Yolei, Davis und Ken sowie ihren Digimon einen Ball hin und her kickten.

Kari lachte auf, als Gatomon auf den Ball sprang und auch Patamon sich sofort darauf warf. Auch der Blonde musste schmunzeln. Ihre Digimon - einfach ein Traumteam. Alles machten sie zusammen. Fast so wie er und Kari.

Gleich darauf huschte ein Schatten über sein Gesicht. Aber im Gegensatz zu den beiden Digimon, konnten Kari und er nicht so offen miteinander umgehen. Sie mussten es vor allen geheimhalten und konnten sich nur heimlich treffen. Sie konnten nicht raus und in der Öffentlichkeit zusammen sein. Nein, sie mussten in der Öffentlichkeit heile Welt mit anderen Partnern vortäuschen. Leise seufzte er auf.
 

Cody kam in dem Moment mit Armadillomon zurück. Sie waren ein wenig nur zu zweit herumgelaufen und hatten miteinander geredet. Der Junge war nicht so oft hier, wie er gerne wäre. Daher waren er und sein Partner immer für eine Weile alleine. Als er jetzt zurück zu seinen Freunden kam, sah er, wie alle mit dem Fußball spielten während T.K. auf einer Picknickdecke saß und seinen Freunden zusah.
 

Cody ging auf den Blonden zu. “Kann ich mich zur dir setzen?” fragte er ruhig und setzte sich, als zur Antwort ein “Klar” erklang.

Armadillomon machte es sich neben Cody bequem und der Junge legte eine Hand auf dessen Kopf. Eine Weile beobachtete er ebenfalls seine Freunde, die ausgelassen spielten. Als der Blonde neben ihm irgendwann leise aufseufzte, sah Cody ihn verwundert an. T.K. reagierte nicht weiter, vermutlich hatte er nicht einmal bemerkt, dass er hörbar geseufzt hatte. Cody folgte dessen Blick, der die ganze Zeit auf Kari gerichtet war. Einen Moment dachte er nach, dann hob er verstehend seine Augenbrauen.

“Du liebst sie!”

T.K. zuckte erschrocken zusammen. “Was?!” erwiderte er erschrocken.

“Kari. Du liebst sie.” wiederholte der Jüngere ruhig und sah dem neben ihm Sitzenden fest in die Augen.

“W-wie kommst d-du denn da-darauf?” brachte T.K. hervor und Cody bemerkte, wie der Blonde seine Hände in die Picknickdecke krallte.

“Und ich bin mir fast sicher, dass sie dich auch liebt. Ihr beide… das ist einfach besonders.” Codys Blick richtete sich auf die Ballspielenden, während er mit einer Hand Armadillimos Kopf kraulte. “Ihr zwei zusammen wirkt einfach richtig.”

Er richtete seinen Blick zurück zu T.K., der ihn mit weit aufgerissenen Augen ansah.

“D-das…” brachte der Blonde nur hervor. Dann drehte er den Kopf wieder zurück. Warum sollte er lügen? “Es ist nicht einfach.” gab er von sich und sah wieder zu seiner großen Liebe.

“Davis und Nami.” stimmte Cody zu.

“Hauptsächlich das Baby. Denn ohne es…” T.K. brach ab, ohne den Satz zu beenden.

Doch der Braunhaarige verstand ihn auch so. “Ohne das Baby würde das hier ganz anders aussehen nehme ich an. Vermutlich wärt ihr beide zusammen glücklich. Und man müsste euch nicht allzu oft traurig sehen.” erklärte er.

“Was meinst du?” fragte T.K. erstaunt nach, woraufhin Cody in T.K.s Augen sah.
 

“T.K., ich bezeichne dich als meinen besten Freund und das nicht nur, weil Armadillomon und Patamon die DNA-Digitation zusammen machen, nein, wir zwei sind Freunde. Und ich habe bemerkt, wie es dir schon einmal schlecht ging. Wie du und Kari plötzlich noch enger zusammen gewachsen seid. Und dann war es mit einem Schlag vorbei. Ihr beide konntet euch nicht mehr in die Augen sehen, nicht mehr im gleichen Raum sein. Ihr wirktet, als hättet ihr Liebeskummer. Als du dann mit Nami aufgetaucht bist dachte ich einen kurzen Moment wirklich, ich hätte mich ein paar Monate zuvor getäuscht und ihr würdet doch nichts füreinander empfinden. Aber auch mit Nami hast du Kari traurig und verletzt hinterhergeschaut. Und als Kari dann mit Davis zusammengekommen ist, da bist du fast zusammengebrochen. Ich weiß nicht, ob es für mich so offensichtlich ist, weil ich dich so gut kenne, den Anderen scheint es zumindest nicht aufzufallen. Und dann die Sache mit dem Baby…” Cody drehte seinen Kopf. “Wie bereits gesagt, wäre das Baby nicht, da bin ich mir sicher, dann wären du und Kari glücklich miteinander.”
 

T.K. starrte den Jüngeren mit großen Augen an. Dass Cody das Alles die ganze Zeit über so genau mitbekommen hatte.

“Du bist einfach zu aufmerksam.” murmelte er und blickte auf den Grasboden vor der Picknickdecke. Gleich darauf lag eine Hand auf seiner Schulter und verwundert blickte er wieder auf. Er sah direkt in die grünen Augen seines Freundes, der ihn aufmunternd anlächelte.

“Ich bin mir sicher, dass alles gut wird. Versprich mir nur eines.”

Verwundert und fragend sah T.K. ihn an.

“Versucht Nami und Davis nicht zu sehr zu verletzen. Sie haben es beide nicht verdient, denn für ihre Gefühle euch gegenüber können sie nichts und ich bin mir sicher, dass sie euch beide lieben.”

T.K. nickte. “Das habe ich vor.” murmelte er.

Das stimmte auch. Er wollte niemanden verletzen, niemanden. Nur bedeutete ihre Dreiecks-, nein, Vierecksgeschichte, dass irgendjemand verletzt werden würde. Und ob es sich um Nami und Davis oder nachher um ihn und Kari handelte, konnte er bisher noch nicht einschätzen.

05. August nachmittags/abends

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

05. August nachmittags/abends - zensiert

“Mach sie fertig, Ken!” brüllte Yolei impulsiv und reckte ihre Hand in die Höhe. Sofort erhielt sie komische Blicke von allen Seiten.

Die Digiritter oder zumindest ein Teil von ihnen, waren heute bei einem Fußballspiel. Einem sehr wichtigen Fußballspiel, denn die Schule von Kari und Co spielte gegen die von Ken. Und damit standen sich Ken und Davis gegenüber auf dem Spielfeld und reichten sich als Kapitäne gerade die Hände. Auch von ihrem Platz aus konnten die anwesenden Digiritter das jeweilige breite Grinsen ihrer Freunde sehen. Zum Zusehen des Fußballspieles waren außer der Lilahaarigen auch Kari, T.K. Tai und Mimi gekommen. Die Anderen hatten alle nicht können.
 

“Hey, wenn du für die gegnerische Mannschaft bist, dann kannst du da rüber und zu den Anderen gehen!” sagte der Schwarzhaarige, der in der Reihe vor Yolei saß.

“Das ist doch eine von unserer Schule, warum feuert die die Gegner an?” fragte der Junge daneben leise. Aber nicht leise genug, sodass die Lilahaarige ihn hörte.

“Schon,” erklärte sie, “Aber ich muss ja meinen Freund anfeuern.”

“Deinen Freund?” fragte der Braunhaarige ungläubig nach.

“Ken natürlich.” Yolei faltete ihre Hände vor ihrer Brust und sah mit leuchtenden Augen zu dem gerade Genannten auf das Spielfeld hinunter.

“Ken? Etwa Ken Ichijouchi? Der Ken Ichijouchi? Das Wunderkind? Der ist dein Freund?” fragten die beiden Jungen ungläubig nach.

Yolei nickte. “Ja. Und das schon ziemlich lange.”

“Aha, solltest du dann nicht bei den Gegnern sitzen?”

Nun sah die Lilahaarige die vor ihr Sitzenden stirnrunzelnd an. “Warum?”

“Na wenn du ihn anfeuerst, dann feuerst du unsere Gegner an. Und damit kannst du nicht hier sitzen!” erklärte der Braunhaarige.

“Was willst du damit sagen?”

Yoleis Freunde unterdrückten ein Schmunzeln, als sie die plötzlich eisige Stimme der Lilahaarigen hörten. Der Braunhaarige wusste nicht, was auf ihn zukam.

“Willst du etwa sagen, dass ich nicht bei meinen Freunden sitzen darf?”

“Ich wollte damit nur sagen…” fing der Braunhaarige an.
 

Fünf Minuten später klatschte Yolei zufrieden in die Hände. “Die sind wir los.” erklärte sie, während die beiden Jungs vor ihr aufstanden und mit eingezogenen Köpfen das Weite suchten.

“Selber schuld.” murmelte T.K. in Karis Ohr, was bei der Braunhaarigen zu einer Gänsehaut führte.

“Das stimmt. Keiner von uns würde sich mit ihr anlegen.” kicherte sie. “Na gut, alle außer Einem.” murmelte sie und sah zu Davis auf das Spielfeld hinunter.

“Und er zieht meistens den Kürzeren. Ich kann nicht nachvollziehen, weshalb er es immer wieder tut.” wand sich Mimi ein, die den letzten Teil der Unterhaltung der Jüngeren mitbekommen hatte.

“Ich auch nicht.” erwiderte Kari.

T.K. zuckte nur mit seinen Schultern.

“Er ist wie dein Bruder. Genau so unverbesserlich und nicht lernfähig.” erklärte Mimi und nickte ernst mit dem Kopf.

Während von dem Braunhaarigen auf ihrer Seite ein fassungsloses “Was willst du damit sagen, Mimi?” kam, kicherten T.K. und Kari. Yolei, die zwischen Mimi und Kari saß, bekam gar nichts mehr mit, sie hatte sich nach vorne gebeugt und beobachtete gespannt ihren Freund. Nicht mal das Spiel selbst, nur Ken.
 

---
 

“Das Spiel ist wirklich spannend.” erklärte Tai in der Halbzeit und streckte sich.

“Das stimmt. Sie sind ungefähr gleich stark, oder?” fragte Kari ihren Bruder, der vor ihr stand.

Der nickte. “Das Meiste machen eindeutig Davis und Ken aus. Sie sind wirklich starke Fußballer. Beide Mannschaften können froh sein, den Jeweiligen als Käptain zu haben.”

Ihre Blicke wanderten zum Spielfeld, wo Davis und Ken gemeinsam am Seitenstreifen standen, Wasser tranken und laut lachten. Selbst auf die Entfernung konnte man erkennen, wie gut sie sich verstanden und dass eine enge Freundschaft sie verband.

“Oh, es geht weiter.” erklärte der Ältere und setzte sich wieder auf seinen Platz, als Davis und Ken sich unten abklatschten und anschließend gemeinsam mit ihren Mannschaften auf das Spielfeld liefen.

“Hier.” Mimi drückte sich an Kari vorbei und drückte ihrem Freund Hotdogs in die Hände, die sie an einem Stand geholt hatte.

T.K., der ihr mit Getränken gefolgt war, verteilte diese. “Es geht schon weiter? Dann geh ich noch schnell auf die Toilette.” erklärte er und machte sich an, loszugehen.

“Warte, ich komme gleich mit.” gab Kari von sich und sprang auf.
 

Gemeinsam machten die Beiden sich auf den Weg zu den Umkleideräumen der Mannschaften, wo es auch Toiletten gab. Kaum waren sie im Gebäude verschwunden und um einige Ecken herum, zog der Blonde das Mädchen in seine Arme.

“Ich habe dich so vermisst.” murmelte er in ihre Haare.

“Ich dich auch.” erwiderte das Mädchen und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen.

T.K. löste seine Umarmung, hob seine Hände und griff nach Karis Gesicht, um den Kuss zu intensivieren. Sachte streifte er mit seinen Lippen die ihren, erhöhte den Druck und fing an, sanft an ihrer Unterlippe zu knabbern, ehe er mit seiner Zunge in ihre bereits geöffneten Lippen eindrang und dort gegen ihre stieß. Einige Zeit standen sie gemeinsam im Flur, bis T.K. schließlich keuchend von ihr ließ.

“Willst du?” fragte er leise und hoffte auf ihre Zustimmung.

Die Braunhaarige erwiderte seinen Blick mit verhangenen Augen und geröteten Wangen. “Immer.” flüsterte sie leise.

“Dann komm.” Der Blonde griff nach ihrer Hand und zog sie noch ein Stück weiter mit sich, bis zu einer der Mädchenumkleideräume, von denen er annahm, dass sie heute nicht mehr benutzt werden dürften.
 

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Ein paar Minuten später machten sie sich wieder zurück auf den Weg, um zum Spiel zu kommen. Sie hielten einander an der Hand und sahen sich immer wieder lächelnd tief in die Augen, noch völlig von ihrem kurzem Liebesspiel erfüllt, als sie plötzlich schnelle Schritte im Gang hörten. Schnell ließen sie ihre Hände los, als Tai auch schon um die Ecke kam.

Einen Moment musterte er das Paar und Kari spürte, wie ihr Herz stärker zu schlagen begann. Hatte er gesehen, wie sie Händchen gehalten hatte? Sah er ihnen vielleicht sogar an, was sie vor wenigen Minuten noch gemacht hatten? Als sich Tais ernster Blick auf sie richtete, stockte ihr Atem. Irgendetwas war nicht in Ordnung.
 

“Kari, du musst schnell kommen.”

“Was ist passiert?”

“Davis hatte einen Unfall.”
 

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An alles danach konnte Kari sich nur noch wie in einer Wolke erinnern.

Tai hatte ihr erklärt, dass Davis gefoult worden war und man dabei ein lautes Krachen über den ganzen Platz gehört hatte. Und dann war er beim Sturz mit dem Kopf auch noch ungeschickt auf dem Boden aufgekommen, wodurch er für einige Minuten das Bewusstsein verloren hatte. Sie hatten einen Krankenwagen gerufen und der Braunhaarige wurde jetzt ins Krankenhaus gebracht.

T.K. hatte die ganze Zeit seine Hand auf Karis Rücken liegen, um der Braunhaarigen so ein wenig Unterstützung zukommen zu lassen.
 

Und jetzt saß die Braunhaarige im Wartezimmer des Krankenhauses, zusammen mit Tai und Mimi. Davis wurde gerade operiert. Er hatte sich wohl das Sprunggelenk gebrochen und dabei war eine Sehne gerissen, die so nicht mehr zusammen wachsen würde.

Kari hatte ihr Gesicht in ihre Hände gelegt. Sie machte sich furchtbare Vorwürfe. Während Davis den Unfall gehabt hatte, war sie mit einem Anderen zusammen gewesen und hatte ihren Freund betrogen. In dem Moment wo sie bei ihm hätte sein sollen, hatte sie mit T.K. geschlafen.

Sie liebte den Blonden, das war eine unbestreitbare Tatsache. Aber sie war mit Davis zusammen. Er war ihr Freund. Und er war ein wundervoller Freund, das musste man zugeben. Er las ihr alles von den Augen ab und trug sie auf Händen. Dass es ihr gut ging war für ihn immer das Wichtigste und alles andere kam erst danach.

Und wie dankte sie es ihm? Sie liebte einen Anderen und schlief mit diesem, betrog Davis dadurch. Tränen liefen über ihre Wangen, als es ihr das erste Mal so richtig bewusst wurde, was sie eigentlich tat. Natürlich war es für sie selbst schön, mit ihrer großen Liebe zusammen sein können und sie genoss die Zeit mit T.K. Aber Davis? Und Nami? Den Beiden fügten sie nur Schmerzen zu, nicht mehr und nicht weniger. Für die Beiden waren T.K. und sie nicht nur Freunde, sondern sie liebten sie. Und noch dazu erwartete die Schwarzhaarige ein Kind von T.K.!
 

Tai beobachtete seine Schwester, die wie ein Häufchen Elend auf einem Stuhl saß. Nachdenklich musterte er sie. Er hatte sie nach Davis Unfall gefühlte Ewigkeiten gesucht. Und dann war sie ihm zusammen mit T.K. freudestrahlend entgegen gekommen. Und eine Sache gab es, wo er sich nicht sicher war, ob er es tatsächlich gesehen oder sich nur eingebildet hatte. Die Beiden schienen Händchen gehalten zu haben. Was ihm aber am Stärksten in Erinnerung geblieben war, war wie Kari alles Blut aus dem Gesicht gewichen war, als er ihr von Davis Unfall erzählt hatte. Und T.K. schien sie gestützt zu haben, was sie aber scheinbar gar nicht mehr wahrgenommen hatte.
 

---
 

“Kari?”

Erst als ihr Name zum dritten Mal erwähnt wurde und Tai ihr eine Hand auf die Schulter legte, sah die Braunhaarige auf.

“Was?”

Ihr Blick fiel auf Davis Eltern und Jun, die gerade ins Wartezimmer kamen.

“Kari.” rief Frau Motomiya und zog das Mädchen vom Stuhl hoch und in ihre Arme. “Du armes Mädchen.” murmelte sie und drückte sie eng an sich, bevor sie sie wieder ein Stück von sich schob, ihre Hände aber auf Karis Oberarmen liegen ließ. “Wir haben draußen gerade mit dem Arzt gesprochen. Davis Operation ist gut verlaufen. Er ist gerade im Aufwachraum und dürfte jetzt bald aufwachen. Und anschließend wird er in das Zimmer verlegt, wo er noch ein paar Tage bleiben muss.”

Man konnte Kari ansehen, dass Erleichterung über sie kam, jetzt wo sie hörte, dass die Operation gut verlaufen war. Gleich darauf trübte sich ihr Blick aber wieder.

“Kann ich noch hierbleiben und nachher zu ihm gehen?” fragte sie leise und mit zerbrechlicher Stimme.

“Natürlich.” erwiderte Frau Motomiya.

Davis Vater wand sich an Tai. “Wir können sie nachher mit nach Hause nehmen.”

Karis Blick wanderte zu Tai und nickte ihm zu. “Geht ihr ruhig, ihr müsst hier nicht warten.” erklärte sie leise.

Der Braunhaarige wechselte einen kurzen Blick mit Mimi, die ihm ermutigend zunickte. Daraufhin stand Tai auf, hielt Mimi seine Hand entgegen und half ihr auf.

“Na gut. Aber du rufst mich gleich an, wenn du mich brauchst.” richtete er an seine Schwester.

“Werde ich machen.” erwiderte sie.
 

---
 

“Würden sie mich am Park rauslassen? Ich würde gerne noch ein wenig an die frische Luft.”

Kari beugte sich im Auto auf dem Rücksitz nach vorne, damit Davis Vater sie auch hörte.

“Bist du dir sicher? Wir können dich direkt nach Hause bringen, dann musst du nicht laufen.” antwortete Frau Motomiya.

Kari nickte ernst, ehe sie ihren Blick zur Seite wand. “Ja. Es war alles etwas viel und ich brauche noch ein wenig Zeit für mich. Zu Hause warten meine Eltern und vielleicht sogar noch Tai, daher…”

“Das verstehe ich. Dann halte ich vorne am Westeingang des Parkes, ja?” Herr Motomiya lächelte in den Rückspiegel und fing dort Karis Blick ein.
 

Wenige Minuten später eilte Kari zu der Bank, wo sie und T.K. sich immer trafen. Bereits von weitem sah sie den Blonden, der wartend auf der Bank saß. Sie hatte ihm vorher geschrieben, dass sie mit ihm reden musste und hatte sich hier mit ihm verabredet.

Als er ihre Schritte im Kies knirschen hörte, sah er auf.

“Hika.” rief er, sprang auf und kam ihr entgegen.

Er wollte sie in seine Arme schließen, jedoch ließ das Mädchen das nicht zu. Sie drückte sich an ihm vorbei und ließ sich auf die Bank fallen. Einen Moment musterte T.K. sie verwundert. Als er die Erschöpfung in ihrem Gesicht und ihrer Körperhaltung erkannte, ließ er sich neben ihr nieder.

“Wie geht es Davis?” fragte er ruhig, blieb aber trotzdem angespannt. Davis, Nami und das Baby waren die Themen, die er und Kari bei ihren Treffen grundsätzlich nicht ansprachen, denn sie wollten bei diesen Treffen glücklich sein, nur sie beide zusammen.
 

“Er wurde operiert. Gebrochenes Sprunggelenk und gerissene Sehne, dazu noch eine leichte Gehirnerschütterung von seinem Sturz auf den Kopf. Er wird wieder, aber es wird Zeit brauchen, bis er wieder Fußball spielen kann. Ein paar Tage muss er jetzt noch im Krankenhaus bleiben, dann wird er entlassen. Anschließend muss er wohl für sechs Wochen mit einem Gips und Krücken herumlaufen. Anschließend bekommt er für mindestens vier Wochen so einen komischen orthopädischen Schuh. Und während der Zeit auch Krankengymnastik. Und frühstens in drei bis vier Monaten kann er wieder mit Fußball anfangen.”

“Oh nein. Das hört sich ja schrecklich an.” gab der Blonde erschrocken von sich. Er wusste, wieviel dem Braunhaarigen Fußball spielen bedeutete.
 

T.K. griff nach Karis Hand und wollte seine Finger mit ihren verflechten, wollte ihr das Gefühl geben, dass er für sie da war. Jedoch entzog Kari ihm ihre Hand sofort wieder. Verwirrt sah T.K. auf und in ihre Augen. Sofort stockte sein Herzschlag schmerzhaft und alles ihm zog sich zusammen.

“Hika…” murmelte er, als er die Tränen sah, die über ihr Gesicht flossen. Und das was sie dann sagte, brachte seine Welt zum Einsturz.

“Ich kann das so nicht mehr, Keru.”

“Was… was meinst du?”

“Das mit uns. Davis und Nami. Ich will Davis nicht mehr betrügen. Ich kann es nicht. Es ist ihm gegenüber nicht fair. Es ist Nami gegenüber nicht fair. Heute… Davis hat sich verletzt und ich? Was habe ich gemacht? Ich habe in dieser Zeit mit dir geschlafen!”

“Was willst du damit sagen, Hika?” Geschockt setzte sich T.K. gerade hin und griff nach Karis Hand, wobei er dieses Mal nicht zuließ, dass sie sie aus seinem Griff zog.

Das Mädchen senkte ihren Blick. “Ich kann nicht mit euch beiden zusammen sein. Entweder bin ich mit Davis zusammen oder mit dir.”

Hoffnungsvoll richtete sich ihr Blick auf den Blonden und er wusste, was sie nun von ihm erwartete.

“Bitte nicht, Hika. Du weißt, dass ich mich momentan nicht von Nami trennen kann.”

Er konnte regelrecht beobachten, wie die Hoffnung aus Kari wich und dieses Mal schaffte sie es, ihre Hand aus seinem Griff zu lösen.

“Dann ist es zu Ende.” flüsterte sie gebrochen.

“Nein Hika, nein.” erwiderte er und griff wieder nach ihrer Hand, während er Panik in sich aufsteigen fühlte. Er wollte sie nicht verlieren, er konnte es nicht!

“Aber ich kann das nicht mehr.” Tränen liefen über ihre Wangen.

“Hika. Bitte zwinge mich nicht, mich zwischen dir und dem Baby zu entscheiden.” brachte der Blonde panisch hervor.

Ein letztes Mal Mal zog Kari ihre Hand aus seiner und legte sie sanft an seine Wange. “Du hast dich bereits entschieden Keru.”

Damit stand sie auf und ging davon. T.K. starrte ihr nur fassungslos hinterher und bemerkte erst, dass ihm Tränen über die Wange liefen, als diese auf seine Hände in seinem Schoss tropften.

22. August nachmittags

“Willst du noch etwas zum trinken?” Kari lehnte Davis Krücken gegen die Wand und sah ihren Freund an, der sich auf sein Bett gesetzt hatte.

Der nickte. “Ein Wasser wäre toll. Es dürfte welches im Kühlschrank sein.”

“Okay, hole ich sofort. Brauchst du ein Glas dazu?”

“Ich kann auch aus der Flasche trinken, außer du willst, dass ich aus einem Glas trinke, dann bring mir eins mit.”

Davis sah seine Freundin immer noch an. Diese setzte ein Lächeln auf und schüttelte ihren Kopf.

“Nein, das passt schon. Bin gleich wieder da.”

Und schon war die Braunhaarige zur Zimmertüre hinaus.
 

Davis sah ihr seufzend hinterher. Irgendetwas war an dem Tag seines Unfalls geschehen. Seitdem war die Braunhaarige so aufmerksam wie noch nie zuvor in ihrer Beziehung. Sie war ständig an seiner Seite, holte ihm alles, trug ihm alles hinterher und versuchte ihm immer Platz zu machen. Das war auch gut so. Mit dem dicken Gips an seinem linken Fuß und den Krücken kam er nunmal nicht so gut voran und unhandlich waren sie auch.

Wie froh er doch darüber war, dass Sommerferien waren. So musste er mit diesen Dingern nicht jeden Tag in die Schule humpeln und dort nicht durch die Räume. Andererseits waren Sommerferien! Draußen sein, Eis essen, schwimmen - Fußball! Und das Meiste konnte er nicht einmal genießen. Er freute sich schon auf den Tag, an dem er die Krücken, den Gips und all den Mist wieder los wurde und an dem er endlich wieder Fußball spielen konnte.
 

Sein Blick wanderte wieder zu seiner Zimmertüre. Was war nur mit ihr los? An den Tag des Unfalls konnte er sich nicht mehr so gut erinnern. Durch den Unfall, die Operation und die Narkose für diese hatte er nicht mehr sonderlich viel Erinnerung daran. Aber laut seiner Familie schien Kari an diesem Tag ein Häufchen Elend gewesen zu sein. Und seitdem war sie auch so anhänglich. Auch wenn sie immer ein Lächeln aufgesetzt hatte merkte er, dass sie nicht glücklich war. Er sah es in ihren Augen. Diese wirkten leer, oft standen plötzlich Trauer und Tränen darin. Wenn er fragte was los war, hatte sie immer irgendeine Ausrede. Sie wirkte nicht mehr fröhlich, auch wenn sie es nach außen zu wirken versuchte. Viel mehr wirkte sie, als wäre etwas in ihr zerbrochen.
 

Und Kari war nicht die Einzige, die so zerbrochen wirkte. Als sie sich nach seinem Unfall alle miteinander getroffen hatten und zusammen in der Digiwelt gepicknickt hatten, hatte er T.K. gesehen, der genauso wie Kari wirkte. Er hatte auch beobachtet, wie der Blonde das Mädchen ständig im Blick gehabt hatte. Irgendwann war er zu ihr gegangen und hatte sie zur Seite genommen. Lange Zeit hatte T.K. auf Kari eingeredete. Die Braunhaarige hatte ihren Kopf geschüttelt, war schließlich einen Schritt nach hinten und dann mit Gatomon auf dem Fuß davon gestürmt. T.K. hatte ihr hinterher gesehen und gewirkt, als hätte sie ihn geschlagen.

Als sie später wieder auftauchte konnte Davis erkennen, dass sie geweint hatte. Und dann hatte sie ihn erstaunt. Sie war zu ihm gekommen, hatte sich neben ihn gesetzt und sich an ihn geschmiegt. Sie hatte ihn keine Minute alleine gelassen und hatte ihm alles gewünschte gebracht. Es hatte auf ihn fast so gewirkt, als ob sie es dem Blonden unter die Nase reiben wollte, dass er, Davis, ihr Freund war.
 

Und auch wenn sie ihm momentan vielleicht so nahe wie nie zuvor in ihrer Beziehung war, so wusste er, dass sie weiter von ihm entfernt war als jemals zuvor.
 

In dem Moment kam Kari ins Zimmer zurück. Sie lächelte ihn an und ging zu seinem Schreibtisch, wo sie einen Teller abstellte.

“Ich habe noch Kekse mitgebracht. Wie ich dich kenne hast du sicher Hunger.”

Davis atmete tief ein und nahm seinen Mut zusammen. Das könnte alles ändern, aber er musste sie einfach fragen. “Kari, an dem Tag an dem ich den Unfall hatte…”

Er erkannte, wie sie sich einen Moment versteifte, ehe sich zu ihm umdrehte, ihn fragend ansah und ihm die geöffnete Flasche entgegenhielt.

Davis sah ihr fest in die Augen. “Warst du da mit T.K. zusammen?”
 

Kari wich alles Blut aus ihrem Gesicht, ihre vor Schreck aufgerissenen Augen wirkten riesig und sie ließ die Flasche fallen, die sie Davis entgegen gehalten hatte.

Der Braunhaarige spürte, wie sein Herz in diesem Moment in kleine Stücke brach. Ihre Reaktion sagte alles aus. Dabei hatte er sich so sehr eine andere Antwort erhofft. Erschöpft fuhr er sich mit der Hand über das Gesicht.

“Verdammt…” murmelte er.

Kari senkte ihren Kopf, während in ihren Augen Tränen brannten und ihr Herz stark in ihrem Brustkorb schlug. Ihr Blick richtete sich auf den Boden, wo die Flasche lag und auslief. Schnell bückte sie sich und hob sie auf. Allerdings war der Schaden schon angerichtet und das nicht nur durch die Flasche. Sie stellte die Flasche aufrecht hin und sah zu dem Braunhaarigen auf dem Bett, in dessen Blick Trauer und Schmerz standen.

“Es tut mir leid.” flüsterte sie. “Ich… ich wollte dir niemals wehtun.” schluchzte sie, während die Tränen langsam ihre Wangen hinunterliefen.
 

Der Braunhaarige versuchte zu lächeln, was jedoch kläglich misslang. Er hob seine Hand und hielt sie dem Mädchen entgegen. Erstaunt sah Kari ihn an.

“Komm her.” meinte er und winkte mit den Fingern.

Zögerlich ging sie darauf zu und kaum dass ihre Finger seine leicht berührten zog er sie neben auf das Bett. Sanft verflocht er seine Finger mit ihren.

“Ach Kari.” seufzte er. “Ich hätte es mir doch denken können.”

“Was?” fragte sie leise nach.

“Du und er… ihr beide kommt nicht voneinander los.”

Erneut schluchzte die Braunhaarige auf. Davis festigte seinen Griff um ihre Finger während er nachdenklich ins Zimmer blickte.

“Irgendwie war es mir ja immer klar. Vermutlich habe ich deswegen auch öfter überreagiert. Ich war immer eifersüchtig auf ihn und mir war klar, dass ich irgendwann verlieren würde. Dass ich dich an ihn verlieren würde. Du liebst ihn nunmal.”

Kari riss ihre Augen wieder auf und drehte ihren Kopf zu Seite um Davis anzusehen. “Du…”
 

Der Braunhaarige zuckte müde mit seinen Schultern. “In den fast eineinhalb Jahren in denen wir jetzt zusammen sind hast du mir nicht einmal gesagt, dass du mich liebst.”

Der Braunhaarige hatte weiterhin seinen Blick auf den Schrank gerichtet, der seinem Bett gegenüberstand.

“Anfangs hatte ich wirklich gehofft, dass sich deine Gefühle für mich ändern, dass du mich auch irgendwann lieben würdest. Aber je mehr Zeit verging, desto klarer wurde mir, dass es niemals passieren wird. Ich habe immer von unserer Zukunft geträumt, dass wir zusammen bleiben, alt werden.” Müde lachte er auf. “Ken hat mich immer als verrückt bezeichnet, wenn ich davon gesprochen habe, davon, wie es später mit uns sein wird. Weißt du, ausgerechnet Ken. Du kennst ihn. Er hofft immer nur das Beste. Er versucht immer alles positiv zu sehen. Aber das mit uns, das hat er nicht wirklich gut geheißen. Er meinte, dass es vermutlich besser ist, wenn ich mich von dir trenne.”

Ungläubig starrte Kari Davis an. Ken hatte ihm tatsächlich geraten, sich von ihr zu trennen? Ausgerechnet Ken?

“Aber ich wollte es nicht, ich wollte und konnte dich nicht aufgeben. Lieber habe ich mich weiter in meine Wunschvorstellung verrannt, dass du mich liebst und wir für immer zusammen bleiben. Dabei war es doch so offensichtlich.” Sein Händedruck an Karis Hand verstärkte sich. “Die Blicke die ihr euch immer zugeworfen habt. Wie ihr euch angelächelt habt. Und vorallem wie ihr euch angesehen habt, wenn der Andere nicht hingesehen hat. Da war immer so viel Sehnsucht… und Liebe. Die Liebe, von der ich gehofft und mir gewünscht hatte, dass sie für mich und nicht für ihn wäre.”
 

“Es tut mir wirklich leid.” flüsterte Kari wieder, die nun ihren Blick auf ihre Hände gerichtet hatte.

Davis seufzte auf, bevor er ihre Hand sanft drückte. “Mach dir deinen Kopf. Eigentlich muss ich mich bei dir entschuldigen.”

Verwundert hob die Braunhaarige ihren Blick und begegnete seinem, der sie reuevoll ansah.

“Damals, als du mich geküsst hast um zu wissen ob deine Gefühle echt sind, da hat er uns gesehen.”

Kari riss ihre Augen auf.

“Und er dachte wohl, dass wir beide ein Paar wären. Als er mich am nächsten Tag angesprochen hat, da hätte ich etwas sagen können. Wenn ich meinen Mund aufgemacht hätte, wenn ich nicht so extrem selbstsüchtig gewesen wäre, dann wäre alles ganz anders gelaufen. Es gäbe kein Baby und ihr beide wärt vermutlich glücklich. Aber weil ich es nicht geschafft habe, seid ihr unglücklich. Dabei wollte ich niemals etwas anderes als das du glücklich bist Kari. Ich liebe dich und etwas wichtigeres gab es für mich nie. Auch heute will ich nichts anderes und aus diesem Grund beende ich das zwischen uns beiden. Ich gebe dich frei, Kari.”

“Davis.” murmelte die Braunhaarige.

Der junge Mann lachte leise und wischte die Tränen von ihren Wangen.

“Alles ist gut Kari. Ich werde darüber hinweg kommen. Klar wird es noch eine Weile schmerzen, aber ich werde es hinbekommen. Ich will dich in meinem Leben behalten. Wenn nicht als meine feste Freundin, dann doch wenigstens als eine gute Freundin. Und wer beschützt Ken davor, von Yolei und mir überrannt zu werden, wenn wir zusammen unterwegs sind? Er braucht dich.” Er entrang dem Mädchen ein leises Lachen.
 

Gleich darauf krabbelte Davis sein Bett mit dem Gips umständlich nach hinten, so dass er sich an der Wand anlehnen konnte und zog das Mädchen neben sich, so dass sie in seinem Arm zum Liegen kam.

“Danke Kari. Dafür, dass du mir einen meiner größten Wünsche erfüllt hast. Dass du eine Zeitlang meine große Liebe warst. Dass du zu mir gehört hast und ich mich als deinen Freund bezeichnen durfte. Für all das, was wir zusammen erleben durften. Ich kann mich wirklich glücklich schätzen, dass wir zusammen waren.”

Kari lehnte sich an seiner Schulter an. “Nein Davis, ich darf mich glücklich schätzen. Danke, dass ich deine Freundin sein durfte. Dass du für mich da warst und das, obwohl du so viel besseres als mich verdient hast. Jedes Mädchen,” Sie hob ihrem Kopf und sah ihm in die Augen, “jedes Mädchen, dass dich einmal als ihren Freund bezeichnen darf, kann sich glücklich schätzen. Du bist ein wundervoller und toller Freund. Du warst immer für mich da, vorallem in der Zeit, in der es mir wirklich schlecht ging. Du hast jemanden verdient, der dich liebt. Von ganzem Herzen.” Ihre Finger drückten seine nun stärker. “Es tut mir leid, dass ich es nicht kann.” gab sie leise von sich.

Davis zog sie an sich und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.

“Du hast mir schon viel gegeben. Das war schon mehr, als ich eigentlich je erwartet hatte. Und du bist mir nicht böse?”

Kari sah verwundert zu ihm auf. “Ich böse? Auf dich? Du hast doch nichts gemacht.”

Davis zuckte mit seinen Schultern während sie nebeneinander auf dem Bett saßen. “Ich hätte mindestens zweimal, wenn nicht noch öfter die Möglichkeit gehabt, T.K. die Wahrheit zu sagen.”

Kari schüttelte ihren Kopf. “Es wäre meine Aufgabe gewesen, ihm die Wahrheit über meine Gefühle zu sagen. Und ich habe mich nicht getraut. Und er hat auch nichts gesagt. Der Einzige, der Grund hätte böse zu sein bist du.” Ihr Stimme war gegen Ende immer leiser geworden.

“Ich kann dir nicht böse sein. Du liebst ihn. Und ich kann ihn verstehen. Ich wollte auch immer nur meiner großen Liebe nahe sein - dir.”
 

Ein paar Minuten schwiegen sie, bis Davis wieder anfing. “Weiß T.K. jetzt eigentlich von deinen Gefühlen.”

Kari schielte zu ihm hinüber. “Ja.” murmelte sie leise. “

Gut.” erwiderte der Braunhaarige verwundert, woraufhin sie ihn verwundert ansah. “Hey, so hab ich dich wenigstens nicht umsonst aufgegeben.”

Kari lächelte einen Moment, ehe sie wieder bedrückt aussah. “Es geht nicht.”

Davis sah sie verwirrt an, ehe es ihm klar wurde, worauf sie hinaus wollte. “Das Baby.”

Kari nickte und zog ihre Schultern hoch.

“T.K. wird schon das Richtige tun, da bin ich mir sicher.” meinte Davis und zog Kari nochmals an sich. “Warte nur ab.”

Kari nickte. Davis hatte recht. T.K. tat das Richtige, jetzt schon. Deshalb hatte er sich für das Baby und damit für Nami entschieden. Er wollte für sein Kind da sein, auch wenn er nicht die Mutter sondern eine Andere, sie, Kari, liebte.

23. August vormittags

T.K. saß in seinem Zimmer und spielte mit seine Digiterminal herum. Immer wieder tippte er etwas ein und löschte den Text dann wieder komplett. Das was er zu sagen hatte, das konnte er ihr nicht einfach so schreiben. Aber als er versucht hatte nochmal mit ihr zu reden, sie dazu zu bekommen, ihre Entscheidung sich von ihm zu trennen rückgängig zu machen, da hatte Kari ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass nicht sie sondern er diese Entscheidung getroffen hatte und dass es kein zurück mehr geben würde. Sie würde zukünftig weder Davis noch Nami betrügen.
 

Er konnte sie verstehen, er konnte es wirklich. Auch ihm wäre es um einiges lieber, wenn er sich einfach für sie entscheiden könnte. Sie war seine erste Wahl, seine große Liebe. Aber es ging nunmal nicht. Nami erwartete sein Kind, nicht Kari. Und er konnte dieses Kind nicht im Stich lassen. Durch die Scheidung seiner Eltern war er getrennt von seinem Vater aufgewachsen. Natürlich hatte er ihn so oft wie möglich gesehen, aber seiner Meinung nach nicht oft genug. Und auch von Matt war er getrennt aufgewachsen. Wie froh er doch war, dass sie es trotzdem geschafft hatten, sich so oft zu sehen, spätestens, nachdem er mit 11 Jahren wieder in ihre Nähe gezogen war.

Und er wollte nicht, dass sein Kind ohne ihn aufwuchs. Daher konnte er sich nicht von Nami trennen, das musste Kari doch verstehen! Seine Hand verkrampfte sich einen Moment um das Digiterminal. Sie hatte es ja auch verstanden. Daher hatte sie ihn nie dazu gedrängt, sich von Nami zu trennen. Bis zu dem Tag, an dem Davis den Unfall hatte. Seit damals machte sie sich furchtbare Vorwürfe, dass sie den Braunhaarigen betrogen hatte.

Der Blonde seufzte auf. Sie hatte ihn nicht wirklich gedrängt mit Nami Schluss zu machen, sie hatte ihm nur gesagt, dass sie nicht mit ihm und mit Davis zusammen sein konnte.

Und auch das konnte er verstehen und nachvollziehen. Kari war normalerweise nicht so. Sie war liebevoll, ehrlich und hatte nie gelogen. Und dann war das zwischen ihnen passiert und seitdem war alles anders. T.K. seufzte auf. Und es war seine Schuld, dass es so geworden war… Hätte er Kari damals die Chance gelassen auszureden, dann hätte sie ihm ihre Gefühle gestanden… Und dann wären sie glücklich miteinander. Kein Davis, keine Nami… kein Baby.
 

Erneut fing er an auf sein Digiterminal zu tippen. >Ich liebe dich! Bitte lass uns nochmal reden…< Und wieder löschte er den Text und warf das Digiterminal genervt in die Schreibtischschublade. Vielleicht sollte er einfach zu ihr gehen. Wenn er sie zu Hause besuchte, dann konnte sie auch nicht weg rennen. Und wenn er Glück hatte, dann war Yuuko da. Sie würde ihm sofort die Türe aufmachen und ihn hereinlassen.

Von seiner Idee beflügelt griff der Blonde nach seinem Digivice, ging in den Flur, wo er seine Schuhe anzog. Er öffnete die Wohnungstüre und blieb wie erstarrt stehen.

“Hallo Takeru.”

“Nami…” Regungslos starrte der Blonde das lächelnde Mädchen an. “Was machst du denn hier?”

“Na meinen Freund besuchen. Kann ich reinkommen?”

Einen Moment sah T.K. sie noch fragend an, bis er reagierte. “Ähm klar, komm rein.” Er trat einen Schritt zurück, wartet bis Nami in den Flur getreten war und schloss die Türe wieder.

Die Schwarzhaarige drückte ihm einen Kuss auf die Wange und sah ihn an. “Wo wolltest du denn gerade hin?”

T.K. zögerte einen Moment. Er konnte ihr ja jetzt schlecht sagen, was er vorgehabt hatte.

“Ich wollte einfach noch ein wenig raus.” murmelte er stattdessen.

“Ach so... “ Nami sah ihn unschlüssig an. “Bist du alleine zu Hause?” fragte sie dann. T.K. nickte. “Gut, denn ich will eigentlich…” gab sie leise von sich, ehe sie ihre Arme um seinen Nacken schlang und ihre Lippen fest auf seine drückte.
 

Überrascht riss der Blonde seine Augen auf. Sie war so fordernd. Sie drückte sich eng an ihn, wodurch er ihren leichten Bauch spürte und schlang ihre Arme enger um ihn. Als sie sich von ihm löste, sah sie ihn mit glänzenden Augen an.

“Komm mit.” richtete sie an ihn, griff nach seiner Hand und zog ihn mit sich in sein Zimmer. Dort angekommen, stieß sie ihm zum Bett, griff nach dem Saum ihres Kleides und zog es über ihren Kopf.

“Nami…” stotterte der Blonde mit roten Wangen, als das Mädchen nur noch mit Unterwäsche vor ihm stand. “Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist.” stotterte er und sah zur Seite.

“Ach quatsch, das ist eine prima Idee.” erklärte Nami und griff nach den Turnschuhen, die ihr Freund immer noch anhatte.

“Aber das Baby…” stotterte der Blonde, während er versuchte von ihr weg zu rutschen, als ihre Hände nach seiner Hose griffen.

“Die Frauenärztin hat gesagt, dass man trotzdem Sex haben kann und dass es dem Baby nicht schadet.” erklärte Nami, während sie bereits an seiner Hose zog.

“Aber…” stammelte T.K. nun und versuchte die Schwarzhaarige aufzuhalten.
 

Die stockte plötzlich in ihrer Bewegung und sah ihn mit Tränen in den Augen an. “Magst du mich etwa nicht mehr? Bin ich dir zu dick, zu unattraktiv geworden?”

Und schon fingen die Tränen an mit fließen. T.K. trat sich selbst in den Hintern. Das war wirklich dumm gewesen. Er wusste doch, wie emotional sie reagierte, seit sie schwanger war.

“Nein, nein. Du siehst wundervoll aus und du bist sicherlich nicht dick!” stieß er hervor und griff nach ihren Schultern. “Du bist wunderschön.” erklärte er ernst.

Zufrieden registrierte er dann, wie sich ein Lächeln auf Namis Gesicht ausbreitete.

“Du bist so süß.” gab sie von sich und streckte sich, um ihn küssen zu können.

T.K. schloss zweifelnd seine Augen. Das hier war keine gute Idee. Nach wenigen Sekunden gab er sich der Illusion hin, dass es Kari war, die ihn küsste. Und als sie dann nach seinem T-Shirt griff, ließ er es sich von ihr über seinen Kopf ziehen. Er griff nach ihr und zog sie eng an sich.

“Ich liebe dich.” murmelte er, in Gedanken immer noch bei der Braunhaarigen. Küssend entledigte er ihr und sich selbst die letzten Kleidungsstücke.

“Ich liebe dich auch.” hörte er tief in sich das Echo seiner großen Liebe und sah, wie sie ihn anlächelte.
 

Er hatte die Augen geschlossen und in seinen Gedanken, in seinen Wünschen, war es Kari, die über seinen nackten Oberkörper streichelte, ihn liebkoste und an seinem Ohrläppchen knabberte. Ihre Hände streichelten über seinen Körper, berührten ihn, streichelten ihn, kitzelten ihn. Und ihre Lippen folgten diesen Berührungen. Schließlich ließ sie sich auf ihm nieder, nahm ihn tief in sich auf und begann sich zu bewegen. Vor seinem inneren Auge sah der Blonde, wie sich die Braunhaarige auf ihm bewegte, wie sie ihre Hände auf seiner Brust abstützte, wie sie ihren Kopf in ihren Nacken warf, ihre roten Wangen. Ihre Bewegungen wurden immer schneller und er bildete sich ein, ihren Pfirsichgeruch riechen zu können. Und genau in dem Moment spürte er, wie alles in ihm explodierte.

“Hika.” stöhnte er auf, als es über ihn hereinbrach.

“Was?!” hörte er eine entsetzte Stimme, spürte die Hände, die sich gegen seine Brust stemmten und wie der weibliche Körper sich ruckartig von ihm entfernte.

Verwirrt öffnete T.K. seine Augen, während der Höhepunkt noch in Wellen durch seinen Körper drang, wie sein Glied noch pulsierte und pochte. Sein Blick richtete sich auf Nami, die ihn mit blassem Gesicht und riesigen Augen ansah.

“Hika?” wiederholte sie tonlos und da wurde ihm klar, dass er diesen Namen laut gesagt hatte, als er gekommen war. Auch ihm wich alles Blut aus dem Gesicht. Er setzte sich auf und streckte eine Hand nach der Schwarzhaarigen aus.

“Nami, ich…”

“Fass mich nicht an!” kreischte sie, sprang vom Bett und griff mit zitternden Fingern nach ihrer Kleidung, die sie sich schnell anzog.

Immer noch fassungslos von dem was er getan hatte, starrte T.K. sie an, ehe er nach seiner Boxershort griff und diese anzog. Nami ließ sich vollständig angezogen auf seinem Schreibtischstuhl nieder und stützte ihr Gesicht in ihre Hände, während sie leise vor sich hinschluchzte. T.K. setzte sich auf den Rand seines Bettes und sah sie vorsichtig an.
 

Es dauerte einige Minuten, bis sich das Mädchen einigermaßen beruhigt hatte.

“Liebst du sie?” erklang leise ihre Stimme und T.K.s Blick, der bis gerade eben auf seinem Fußboden geruht hatte, ruckte zu Nami.

Er antwortete nicht, er konnte nicht antworten. Nami wollte kein Ja hören, das wusste er, aber wollte und konnte sie auch nicht anlügen.

Nami lachte freudlos auf während sie die Tränen von ihren Wangen wischte. “Dachte ich es mir doch. Und mich? Hast du mich jemals geliebt, Takeru?”

Auch jetzt konnte der Blonde wieder nicht antworten.

“Verdammt.” schluchzte das Mädchen wieder auf, während ihr die Tränen erneut über die Wangen liefen. Trotzdem blieb sie einigermaßen gefasst. “Hast du mit ihr geschlafen?”

Zögerlich nickte der Blonde.

Auch Nami nickte. “Und ich hatte mir so sehr gewünscht dass nicht… Wann?”

Unsicher biss sich der Blonde auf seine Lippe. Konnte er tatsächlich seiner schwangeren Freundin die Wahrheit sagen?

“Schon vor uns beiden.” murmelte er leise.

“Und jetzt?”

Erneut nickte er zögerlich.
 

Nami sprang auf und fing an ruhelos durchs Zimmer zu laufen. Dabei streichelte sie sich zwanghaft über den Bauch.

“Seit wann?” fragte sie und sah ihn an.

“Nami…” murmelte T.K.

“Nicht Nami. Ich habe die Wahrheit verdient! Also hör auf mir etwas vorzulügen! Seit wann?”

Noch nervöser als zuvor zuppelte T.K. an seiner Bettdecke herum. “Als du mir gesagt hast, dass du schwanger bist… In der Nacht zuvor...” flüsterte er.

“Du wolltest dich damals von mir trennen, richtig?” fragte sie tonlos nach.

T.K. nickte. “Ja.” erwiderte er ebenso tonlos.

Nami lachte erneut freudlos auf, ehe sie sich wieder auf den Stuhl fallen ließ. “Dachte ich es mir doch.” murmelte sie. “Ich hab dich verloren. Ich hab dich tatsächlich an sie verloren.” redete sie leise weiter, an sich selbst gerichtet.

“Nami, ich…” begann der Blonde erneut, jedoch winkte das Mädchen ab.

“Lass es Takeru. Mir war klar, dass du Gefühle für sie hast, die ganze Zeit über.”

“Du hast was?” fragte T.K. erschrocken nach.

Nami nickte. “Und ebenso war mir auch klar, was sie für dich empfindet, auch wenn sie mit Davis zusammen war. Ihr beide… ich habe so etwas noch nie erlebt. Und daher dachte ich, dass wenn ich ein Baby bekomme, wenn wir ein Baby bekommen, dann würde ich dich nicht verlieren. Dabei hatte ich nie eine Chance, nicht wirklich.”

T.K. sah sie mit großen Augen an, bis ihm plötzlich aufging, was genau sie gesagt hatte.

“Was meinst du damit, dass wenn du ein Baby bekommst, dass du mich nicht verlieren wirst?” fragte er scharf, woraufhin die Schwarzhaarige ihre Augen aufriss und ihn unsicher ansah.

“Ich… ich…” stammelte sie.

T.K. sprang auf. “Bitte sag mir, dass du nicht absichtlich schwanger geworden bist.” brach scharf aus ihm hervor.

Als sie noch blasser wurde, wurde T.K. klar, dass er genau ins Schwarze getroffen hatte.

“Du … das ist nicht dein ernst!” rief er ungläubig.

Erneut fing Nami an mit schluchzen und sie presste ihre Hände vor ihr Gesicht. “Ich hatte doch solche Angst dich zu verlieren.” schluchzte sie auf.

“Nami…” murmelte T.K. und konnte nicht glauben, was sie getan hatte. Nun wurde ihm auch klar, wie sie trotz der Verhütung mit der Pille, die sie vermutlich abgesetzt hatte, und Kondomen hatte schwanger werden.

“Es tut mir leid, so leid.” schluchzte sie.
 

Der Blonde schüttelte ungläubig seinen Kopf, ehe er auf sie zuging und eine Hand auf ihre Schulter legte. “Schon in Ordnung Nami.”

Erstaunt sah die Schwarzhaarige ihn mit großen Augen an.

T.K. versuchte zu lächeln, auch wenn es nicht so recht gelang. “Jetzt hat es keinen Sinn mehr, sich Gedanken darüber zu machen. Du bist schwanger, das Baby wird kommen. Also gibt es kein was wäre wenn mehr. Ich bin nicht begeistert, wirklich nicht. Aber warum sollte ich dich jetzt anschreien? Wir haben beide Fehler gemacht, große Fehler, die sich nicht mehr rückgängig machen lassen.”

Der Blonde setzte sich zurück auf sein Bett. Einige Zeit saßen beide schweigend da und hingen ihren Gedanken nach, versuchten zu ordnen, was sie gerade erfahren hatten.
 

“Was wird jetzt aus uns?” fragte die Schwarzhaarige irgendwann leise.

“Ich weiß es nicht.” antwortete der Blonde ehrlich.

Nami seufzte. “Ich denke, dass es besser ist, wenn wir uns trennen.”

“Aber das Baby?” brachte T.K. hervor.

Nami schüttelte traurig lachend ihren Kopf. “Es bringt nichts, wenn du nur wegen dem Baby mit mir zusammen bist. Keine Angst, du wirst immer sein Vater sein und ich werde es dir nicht vorenthalten. Ich will, dass du sein Vater bist und ich hoffe du auch. Aber es macht keinen Sinn, dich zu einer Beziehung zu zwingen, vorallem, wenn du eine andere liebst. Du liebst Kari so sehr dass du mit ihr geschlafen hast und das, obwohl du mit mir zusammen warst und ein Kind mit mir erwartest. Wie kann ich von dir verlangen, mit mir zusammen zu sein? Ihr würdet niemals voneinander loskommen. Und dann wären wir beide unglücklich und das würde unserem Kind mehr schaden, als das es helfen würde.”

Nami stand auf und setzte sich neben den Blonden auf die Bettkante, bevor sie nach seiner Hand griff und diese in ihre nahm. “Wir beide werden das schaffen, ja?”

Einen Moment sah T.K. seine zukünftige Ex-Freundin und Mutter seines zukünftigen Kindes an, in deren Augen er die Angst vor ihrer Zukunft erkannte, ehe er ihren Händedruck sanft erwiderte. “Das werden wir. Wir beide packen das. Zusammen.”

23. August abends/nachts

T.K. blickte wieder auf sein Digiterminal. Erneut las er die Nachricht, die er geschrieben hatte und was Kari ihm geantwortet hatte.
 

An: Yagami Hikari

Von: Takaishi Takeru

Betreff: Wichtig! Bitte lies die Nachricht, bitte!

Hika,

ich muss dringend mit dir reden! Bitte sprich mit mir. Triff dich mit mir!

Ich liebe dich
 

An: Takaishi Takeru

Von: Yagami Hikari

Betreff: AW: Wichtig! Bitte lies die Nachricht, bitte!

Um 20.00 Uhr an unserer Bank
 

Der Blonde sah noch auf die Uhr und zog danach seine Hand mit dem Gegenstand, mit dem er die ganze Zeit in seiner Hosentasche gespielt hatte, hervor. Es war 18 Uhr, er hatte also noch Zeit, etwas zu erledigen, bevor er sie traf.

Erneut sah er die Kette mit dem Herzanhänger in seiner Hand an, die Nami ihm vorher zurückgegeben hatte. Sie hatten noch lange miteinander gesprochen, auch darüber, wie es zukünftig weitergehen sollte. Und dann hatte sie die Kette abgezogen und ihn gefragt, ob diese überhaupt jemals für sie gedacht gewesen war. T.K. hatte entschieden, dass er sie nicht mehr anlügen würde und hatte ihr die Wahrheit gesagt. Und auch wenn Nami später mit Tränen in den Augen nach Hause gegangen war, so hatte sich der Blonde erleichtert gefühlt. Erleichtert und befreit. Er konnte endlich mit seiner großen Liebe zusammen sein. Und er konnte trotzdem der Vater seines Kindes sein. Das bedeutete ihm viel.
 

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Als er bei der Bank ankam, sah er die Braunhaarige bereits darauf sitzen und gedankenverloren auf den Bach schauen. T.K. blieb stehen und nahm das Bild tief in sich auf. Er liebte sie, so sehr. Und jetzt, jetzt konnten sie endlich zusammen sein.

Schnell ging er weiter. An der Bank angekommen, drehte sie sich herum, noch bevor er sie ansprechen konnte.

“Keru.” sagte sie leise und lächelte ihn unsicher an.

“Hallo Hika.” erwiderte er leise. “Darf ich?” fragte er dann und deutete auf die Bank.

“Natürlich.” Die Braunhaarige nickte und blickte wieder auf den Bach hinaus.

Einige Minuten saßen sie so nebeneinander und schwiegen, bis T.K. es nicht mehr aushielt.

“Nami hat mit mir Schluss gemacht.” platzte er heraus.

Sofort ruckte Karis Kopf herum und sie sah ihn mit großen Augen an. “Was?” fragte sie ungläubig.

Der Blonde griff nach ihrer Hand. “Sie weiß was ich für dich empfinde und hat sich deshalb entschieden, dass es keinen Sinn macht, wenn wir weiterhin zusammen sind. Auch für das Baby nicht. Ich weiß dass es plötzlich ist und vielleicht ist es auch schon zu spät, aber ich will mit dir zusammen sein. Ich liebe dich, Hika. Nur dich!” Immer noch starrte Kari ihn mit großen Augen an, sagte aber nichts, also sprach T.K. einfach weiter. “Ich liebe dich. Und wenn du immer noch mit mir zusammen sein willst, dann machst du mich zum glücklichsten Mann der Welt. Ich weiß, dass du mit Davis zusammen bist, aber jetzt...”

Da unterbrach ihn die Braunhaarige. “Davis hat sich von mir getrennt.”

Nun stockte T.K. und riss seine Augen auf. “Was?”

Kari nickte und sah wieder auf den Bach. “Wegen meinen Gefühlen für dich. Er meinte…” Sie stockte. “Er meinte, dass es ihm klar gewesen ist, die ganze Zeit über. Dass ihm klar war, dass ich dich liebe. Und auch, dass er immer gehofft hat, dass ich ihn irgendwann lieben würde. Und er hat gesagt, dass ihm jetzt klar geworden ist, dass er gegen dich niemals eine Chance haben wird.”
 

T.K. starrte Kari ungläubig an.

“Davis war wirklich ein toller Freund.” redete Kari weiter. “Er war für mich da, als es mir nicht gut ging und hat mich aufgemuntert. Er wollte immer nur das Beste für mich, er wollte dass ich glücklich bin. Und daher hat er gemeint, dass er mich frei gibt.”

Langsam tastete der Blonde mit seiner Hand nach ihrer. “Weißt du was das bedeutet Hika?”

Die Braunhaarige drehte ihren Kopf und sah T.K. fragend an. Dieser strahlte vor Freude.

“Es bedeutet, dass wir endlich zusammen sein können. Offiziell, keine heimlichen Treffen mehr. Alle dürfen wissen, dass wir uns lieben.” Er beugte sich zu ihr hinunter und stoppte kurz vor ihren Lippen. “Endlich Hika.”

Sanft drückte er seine Lippen auf ihre. Als etwas Nasses auf seine Hand tropfte, die er auf Karis liegen hatte, löste er sich verwundert von der Braunhaarigen und erkannte, dass es Tränen waren, die der Braunhaarigen über die Wangen liefen.

“Hika?” brachte er leise hervor.

Die Braunhaarige schüttelte ihren Kopf. “Ich kann das nicht Keru, nicht einfach so.” erwiderte sie leise.

Der Blonde starrte sie aus großen Augen an. “Was… was meinst du damit?”
 

Kari sprang auf und ging zum Bach. “Ich finde es nicht richtig, wenn wir jetzt einfach zusammen wären. Davis und Nami… die Beiden haben uns wirklich geliebt. Und jetzt haben sie uns aufgegeben, eben weil sie uns lieben und wollen, dass wir glücklich sind.”

“Was willst du damit sagen?”

T.K. stand auf und stellte sich neben Kari. Seine Hände hatte er in seinen Hosentaschen vergraben. Hätte er das nicht, dann würde er sie berühren und er war sich ziemlich sicher, dass sie das gerade nicht wollte.

“Ich finde, dass es ihnen gegenüber nicht fair wäre, wenn wir jetzt sofort eine Beziehung eingehen. Unsere Beziehungen mit ihnen waren vermutlich falsch, vorallem, da wir die Beiden nicht geliebt haben, aber trotzdem war es eine sehr lange Zeit. Bei Davis und mir fast eineinhalb Jahre und bei dir und Nami sogar noch länger. Ich denke, dass es besser wäre, wenn wir noch ein wenig Zeit vergehen lassen. Und wer weiß, vielleicht sind unsere Gefühle ja gar nicht echt und sie sind nur aus dem Sex heraus entstanden und…”

Weiterreden konnte das Mädchen nicht, denn T.K. hatte sie an ihrem Arm gepackt und zu sich herum gezogen.

“Mach das ja nicht mehr Kari!”

“W-was?” Mit großen Augen, in denen Erschrecken stand, starrte sie ihn an.

T.K. lockerte seinen Griff und streichelte über ihren Arm. “Ich liebe dich Hika, bitte zweifele niemals an meinen Gefühlen für dich.”

“Ich…” gab sie unsicher von sich.

“Nein Hika. Ich liebe dich. Und ich habe dich schon geliebt, bevor wir das erste Mal miteinander geschlafen haben. Das ist mir klar geworden. Und ich will nichts anderes, als mit dir zusammen sein. Bitte…” Flehend sah er sie an und erneut traten Tränen in ihre Augen.
 

“Es ist für Davis und Nami schon hart genug, dass sie sich von uns getrennt haben. Und ich will sie nicht noch mehr verletzen, bitte. Das verstehst du doch sicherlich, Keru.”

Der Blonde sah sie einen Moment an, ehe er nickte. “Natürlich verstehe ich dich. Aber trotzdem… Ich habe jetzt so lange auf dich verzichten müssen und ich will nicht mehr warten.”

Das Mädchen drehte sich, legte beide Hände an seine Wangen und sah ihm in die Augen. “Ich will auch nichts anderes. Aber wir müssen.”

T.K. schloss seine Augen und atmete tief ein, ehe er sie wieder öffnete. “In Ordnung. Was hattest du dir gedacht?”

Kari sah ihn erleichtert an und ließ ihre Hände wieder sinken. “Wir geben uns ein Jahr. Ein Jahr, das wir warten, in dem wir Davis und Nami Zeit geben alles zu verarbeiten. Und dann schauen wir weiter. Wenn unserer Gefühle dann immer noch so sind, dann will ich mit dir zusammen sein.”

T.K. riss seine Augen auf. “Das ist nicht dein ernst! Ein ganzes Jahr?”

Kari nickte entschlossen. “Ja, und in einem Jahr sehen wir dann weiter. Und wenn unsere Gefühle dann immer noch so stark sind, dann können wir zusammen sein.”
 

T.K. schüttelte fassungslos seinen Kopf. Er konnte schon verstehen, was Kari damit bezweckte, aber trotzdem… ein ganzes Jahr.

“Wie hattest du dir das vorgestellt? Wir sehen uns nicht mehr, reden nicht mehr miteinander?” fragte er nach.

Kari hob ihren Kopf. Sie fühlte sich erleichtert, denn er schien zu verstehen, was sie meinte. Sie legte ihre Hand auf seinen Arm.

“Wir sind Freunde Keru, beste Freunde. Das wird sich nicht ändern, niemals. Aber wir dürfen nicht in Versuchung kommen.”

“Das bedeutet kein Zimmer, in dem ein Bett steht.” erwiderte T.K. mit einem leichten Schmunzeln.

“Weil wir auch nur in Betten miteinander geschlafen haben.” entgegnete Kari trocken.

Die Beiden sahen sich einen Moment an, leicht schmunzelnd bei der Erinnerung daran, wo sie schon überall miteinander geschlafen hatten.

Dann wurde die Braunhaarige wieder ernst. “Ich meinte damit, dass wir es nicht soweit kommen lassen dürfen, dass wir miteinander schlafen. Keine Treffen alleine, nur in der Öffentlichkeit. Keine…” Sie stockte und Tränen traten in ihre Augen. “Kein Berührungen. Kein `ich liebe dich´.” Langsam ließ sie ihre Hand von seinem Arm sinken.

T.K. schüttelte seinen Kopf. “Ich denke nicht, dass ich das kann, Hika.”

Die Braunhaarige wischte die Tränen weg. “Anders geht es nicht, Keru. Entweder so oder gar nicht.”

Sie sah ihn mit großen Augen flehend an. Der Blonde schluckte. Er merkte, dass sie es ernst meinte und er spürte auch, dass es sie immer noch belastete, Davis betrogen zu haben. Wenn er sie nicht nur als Freundin sondern als seine Freundin haben wollte, dann musste er sich auf ihre Bedingungen einlassen, egal wie schwer es ihm fiel.
 

“Unter einer Bedingung, Hika.” brachte er ein.

Die Braunhaarige sah ihn fragend und voller Hoffnung an.

“Maximal ein halbes Jahr, nicht länger. Wenn wir uns dann noch lieben, dann sind wir zusammen, richtig, ohne Einschränkungen. Wir nehmen alles mit, was der Andere mitbringt. Wir werden nicht mehr daran denken, was die letzten Monate war.”

Zögerlich nickte Kari. “In Ordnung, ein halbes Jahr.”

“Und ich habe noch eine weitere Bedingung.” warf der Blonde ein.

“Welche?”

“Wir treffen uns regelmäßig, außerhalb der Schule. Wir können gerne viel mit den Anderen machen, aber mindestens einmal in der Woche treffen wir uns alleine. Mir ist es egal was wir machen, ob wir was essen gehen, trinken oder nur auf der Bank sitzen und reden, das ist mir völlig egal, aber wir machen etwas zu zweit!”

“Wir treffen uns aber nicht bei einem von uns zu Hause. Außer im Wohnzimmer und wenn dann noch jemand da ist!” brachte Kari ein.
 

T.K. nickte. “In Ordnung. Aber eines noch, nein, zwei Sachen, hier ist das Erste.”

Er zog die Kette aus seiner Hosentasche.

“Nami hat sie mir zurück gegeben.”

Kari starrte mit großen Augen darauf. Und als T.K. sie in ihre Hände drücken wollte weigerte sie sich, diese zu nehmen.

“Ich will sie nicht. Nami hatte sie und ich muss dann immer daran denken, dass ihr beide… dass ihr…”

“Ich will nicht, dass du sie trägst, Hika! Ich will, dass du sie wegwirfst!”

“Wie bitte?” Nun sah die Braunhaarige ihn mit großen Augen an.

“Wirf sie weg. Gleich hier. Das zwischen Nami und mir ist vorbei. Für mich gibt es nur noch dich!”

Langsam nahm sie ihm die Kette aus der Hand.

“Komm mit.” T.K. griff nach Karis Hand und zog sie ein gutes Stück schweigend mit sich.

Irgendwann waren sie auf der Brücke angekommen, die sich über den kleinen Fluss zog, der im See endete.

“Hier, wirf sie rein.” erklärte er und deutete über das Geländer.

“Keru…” flüsterte das Mädchen.

“Sollen wir es zusammen machen?” fragte er.

Kari nickte und daher trat der Blonde zu ihr, griff nach der Hand, in der sie Kette hielt und hielt ihre Hände gemeinsam über das Geländer, sodass ihre geschlossenen Finger nach unten zeigten. Er stand hinter ihr und sah über ihre Schulter.

“Jetzt.” murmelte er und gemeinsam öffneten sie ihre Hände. Sie sahen der Kette hinterher, die unten auf dem Wasser auftraf und dann davon verschluckte wurde.

T.K. legte einen Arm um Karis Taille und zog sie an sich, sodass sie mit ihrem Rücken an seiner Brust zu liegen kam. Einige Minuten standen sie so da. Dann löste das Mädchen sich von dem Blonden.

“Du hast gesagt, dass du noch zwei Sachen hast.”

T.K. zog einen weiteren Gegenstand aus seiner Hosentasche. “Das gehört noch zum Ersten. Eigentlich wollte ich es dir geben, dass du weißt, dass es nur für dich ist. Jetzt soll es als ein Versprechen dienen. Dafür, dass ich dich liebe und dich auch in einem halben Jahr noch lieben werde, Hika.”

Kari starrte mit großen Augen auf die Kette, die T.K. in der Hand hielt. Es war ebenfalls eine feine Silberkette, anstatt eines Herzanhängers hing allerdings eine filigrane Feder daran.

“Sie ist wunderschön.” murmelte sie und streckte vorsichtig ihre Hand aus, um die Feder in die Finger nehmen und anschauen zu können.

“Darf ich sie dir umhängen?” fragte der Blonde unsicher.

Mit strahlenden Augen sah Kari T.K. an. “Ja, sehr gerne.”
 

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Kari ließ die Feder los, die sie jetzt schon seit Minuten zwischen den Fingern hielt und hin und her drehte. Sie und T.K. lehnten nebeneinander an der Brücke und hingen ihren Gedanken nach. Es war bereits dunkel und die Laternen hüllten die Brücke in ein sanftes Licht und dies spiegelte sich auch in dem dunklen Wasser des Flusses, abundan von Wellen unterbrochen.

“Keru?” brachte Kari hervor.

“Ja Hika?” fragte der Blonde und sah auf.

Das Mädchen sah auf. “Sagst du mir die zweite Sache noch?”

T.K. lächelte sie sanft aber auch etwas traurig an.

“Es ist nicht wirklich etwas zum sagen, Hika. Viel mehr etwas, das man tut.”

Fragend sah sie ihn an. Er stieß sich von der Brücke ab und zog sie zu sich, bevor er beide Hände auf ihre Wangen legte. Kari wurde leicht rot und wollte einen Schritt nach hinten machen.

“Genau das sollten wir nicht, Keru.”

T.K.s Griff festigte sich, so dass Kari nicht weggehen konnte, was sie eigentlich auch gar nicht wollte. Tränen traten in ihre Augen.

“Hika, nur noch einen, nur noch einen einzigen. Danach werde ich das ein halbes Jahr nicht mehr tun können und du auch nicht. Bitte verweigere mir diesen einen Kuss nicht, bitte.”

Die Braunhaarige schüttelte ihren Kopf und T.K. lächelte sie traurig an.

“Bitte denke daran, dass ich dich immer lieben werde, immer.”

Langsam senkte er seinen Kopf und streichelte mit seinen Lippen sanft über ihre, ehe er sie fester auf ihre drückte. Nach einiger Zeit öffnete sie ihre Lippen und ihre Zungen fanden sich. Lange standen sie so da und küssten sich. T.K.s Hände an Karis Wangen und ihre an seinen Handgelenken, nicht um seine Hände wegzuziehen, nein um sie festhalten zu können. Und auch wenn beide sich wünschten, dass dieser Kuss ewig dauern würde, so wussten sie auch, dass er irgendwann enden musste. Und als Kari sich von dem Blonden löste, zog dieser wieder etwas an ihrem Gesicht und folgte ihrem mit seinem. Sanft legte sie ihre Hände auf seine Brust und drückte ihn von sich.

“Nein Keru.” schluchzte sie, während die Tränen nun über ihre Wangen liefen.

Langsam lies T.K. seine Hände sinken und auch in seinen Augen standen Tränen. “Ich liebe dich, Hika. Bitte denke immer daran. Auch wenn ich es dir nicht sagen darf, so wird es doch immer so sein.”

Langsam hob Kari ihre Hand, um sie das letzte Mal für lange Zeit an seine Wange legen zu können. “Ich liebe dich auch. Denke bitte auch immer daran, Keru.”
 

Der Blonde schloss seine Augen um ihre Berührung in sich aufnehmen zu können. Er wollte keine einzige Sekunde davon verpassen. Als sie ihre Hand löste, hielt er seine Augen geschlossen und auch ohne dass er ihre Schritte gehört hätte, spürte er, wie sie sich von ihm entfernte. Er blieb noch einige Minuten mit geschlossenen Augen stehen, aus denen nun Tränen liefen. Als er seine Augen wieder öffnete, war Kari bereits nicht mehr zu sehen. Er drehte sich herum und stützte sich mit seinen Armen auf der Brüstung der Brücke ab. In sich hörte er immer noch ihre letzten Worte.

“Ich liebe dich auch. Denke bitte auch immer daran, Keru.”

17. Dezember vormittags/abends

Kari wartete in dem Café, in dem sie sich mit T.K. zum Brunchen verabredet hatte. Jetzt waren es schon fast vier Monate, seit sie ihre Abmachung getroffen hatten.

Sie hatten sich regelmäßig getroffen, zusätzlich dazu, dass sie sich fast jeden Tag in der Schule sahen.
 

Es war schwer, schwerer, als sie erwartet hatte. Ihm nahe zu sein, ihn aber nicht wirklich berühren zu dürfen. Und erst da hatte sie festgestellt, wie selbstverständlich viele Berührungen in ihrer Freundschaft gewesen waren. Die Umarmungen zur Begrüßung oder zur Verabschiedung, anstupsen, kneifen, kitzeln, streicheln, einfach nur berühren. Alles… Und das Alles unterdrückten sie.

Und Kari war klar geworden, dass sie den Blonden schon viel länger geliebt hatte als sie es sich selbst eingestanden hatte.
 

Ihre Freunde wussten alle von ihrer Abmachung aber sie hatten nicht verstehen können, warum Kari und T.K. das so machten und nicht einfach zusammen waren. Nach ein paar Erklärungen standen sie alle hinter ihnen. Kari und T.K. hatten viel mit den Anderen gesprochen und nicht nur miteinander. Für Kari waren die Mädchen und auch Tai da gewesen, für T.K. Matt und erstaunlicherweise sogar Davis.

Der Braunhaarige war derjenige gewesen, der anfangs am Meisten darüber gemeckert hatte, dass Kari und T.K. kein Paar waren, zumindest solange, bis T.K. ihn zur Seite genommen und mit ihm gesprochen hatte. Die Beiden machten seitdem recht viel miteinander, waren sogar öfters nur zur Zweit in der Digiwelt, etwas das sie früher nicht gemacht hatten. Und in der Schule hatte Davis ihm seinen Platz angeboten, als sie nach den Sommerferien wieder gekommen waren. Allerdings hatten Kari und T.K. sich dagegen entschieden. Sie wollten nicht nebeneinander sitzen. Stattdessen saß nun T.K. auf Karis Platz und damit neben Davis.
 

Kari seufzte auf. Auch nach vier Monaten hatten sich ihre Gefühle nicht geändert. Es war wirklich schwer, dass sie sich so nahe waren und gleichzeitig doch nicht. Sie liebte ihn und sie hoffte, dass auch er sie noch liebte. Noch etwas mehr als zwei Monate und dann würde es sich entscheiden, ob sie zusammen sein würden oder nicht. Ihre Hand wanderte zu der Feder an ihrer Kette und ein Lächeln schlich sich auf ihre Züge. Er hatte es versprochen.
 

T.K. kam gerade in das Café herein und schüttelte den Schnee von seiner Kapuze. Gerade eben hatte es angefangen zu schneien und er wusste jetzt schon, dass Kari es lieben würde. Sie liebte Schnee. Sein Blick richtete sich wie von selbst auf die Braunhaarige, die an einem Tisch saß. Als er das Lächeln auf ihren Zügen und ihre Hand an dem Kettenanhänger der Kette sah, die er ihr als Versprechen umgehängt hatte, musste auch er lächeln. Und wie als ob sie seine Anwesenheit gespürt hätte, drehte sie sich zu ihm herum. Das Lächeln vertiefte sich.

“Hallo Hika.” begrüßte T.K. das Mädchen, während er seine Jacke über die Stuhllehne hängte und sich ihr gegenüber setzte.

“Hallo Keru.” lächelte sie ihn an.

Sein Herz schien einen Moment auszusetzen. Das tat es immer, wenn sie ihn anlächelte. Zu gerne hätte er sie berührt, doch genau diese Berührungen wollten sie beide vermeiden. Ihr mit seiner Hand über die Wange streicheln, seine Hand um ihre schließen und seine Finger mit ihren verhaken. Noch lieber würde er sie in den Arm nehmen, sie an sich drücken und sein Gesicht tief in ihren Haaren vergraben, um ihren Pfirsichgeruch tief aufzusaugen.

Das war eines dieser gemeinen Dinge. Immer wenn er neben ihr saß oder neben ihr stand, dann umwehte ihr Geruch ihn und er wurde daran erinnert, was er nicht hatte. Und noch lieber würde er seine Lippen auf ihre legen. Diese sahen so weich und einladend aus. Er erinnerte sich noch an ihren Geschmack. Ob sie immer noch so schmecken würde? Und würden ihre Küssen ihn immer noch so süchtig machen? Er war fest davon überzeugt, dass sich daran nichts geändert hatte. Leise seufzte er auf.
 

“Keru? Hey, Keru.”

Erst ihre Hand an seiner ließ ihn zusammen zucken. Als er aufblickte, erkannte er, dass sie ihn leicht belustigt musterte.

“An was hast du denn gerade gedacht?” fragte sie nach und lächelte ihn liebevoll an.

“Nichts, was du hören willst.” murmelte er.

Immer noch hatte sie ihre Hand auf seiner liegen. Aber anstatt sie wie sonst wegzuziehen, festigte sich ihr Griff um ihre Hand. “Nur noch fünf Tage.” sagte sie leise.

T.K. nickte, als sie das Thema wechselte. “Ja, nur noch fünf Tage. Wobei es jeden Moment losgehen kann.” gab er von sich.

“Wer weiß, vielleicht wird es auch ein Weihnachtskind.” erklärte Kari und lachte leise.

T.K. zuckte mit seinen Schultern. “Ich wünsche es mir nicht. Sonst kann es ja gar nicht zweimal im Jahr Geschenke bekommen sondern nur einmal.”

Kari sah ihn einen Moment mit großen Augen an, ehe sie ihre Hand von seiner nahm und ihm leicht gegen die Schulter schlug. “Männer.” gab sie dann seufzend von sich. “Immer nur auf Geschenke raus.”

Nun lachte der Blonde auf.
 

In fünf Tagen war der errechnete Termin, an dem sein und Namis Baby auf die Welt kommen sollte. Bisher hatte sich noch nichts getan, aber das konnte schneller gehen als man dachte. Mit Kari hatte er an dem Abend vor fast vier Monaten nicht mehr über das Baby reden können und dass Nami absichtlich schwanger geworden war. Das hatten sie erst am nächsten Tag gesprochen. Und Kari hatte das damals sehr getroffen. Mit seiner Ex-Freundin selbst kam er sehr gut klar. Sie redeten viel und hatten viel Kontakt. Ihre Eltern waren davon nicht begeistert, das waren sie damals aber auch nicht gewesen, als Nami ihnen erzählt hatte, dass sie und T.K. sich voneinander getrennt hatten. Verübeln konnte der Blonde es ihnen nicht. Nami war jetzt auch schon seit vier Wochen nicht mehr in der Schule gewesen.
 

“Keru, dein Handy klingelt. Willst du nicht ran gehen?” holte Kari ihn erneut aus seinen Gedankengängen.

“Was? Oh ja doch, natürlich.” Der Blonde zog sein Handy aus seiner Jackentasche.

“Ja?”

Kari beobachtete ihren besten Freund, der plötzlich sämtliche Farbe aus dem Gesicht verlor.

“Okay, und wohin soll ich kommen?” fragte er gerade eben. “Ich bin gleich da.”

Mit zitternden Fingern beendete er das Telefonat.

“Keru?” fragte die Braunhaarige alarmiert.

“Das Baby…” antwortete T.K.

“Ist etwas passiert?” fragte die junge Frau nach.

“Es kommt, oh mein Thor, es kommt. Ich … ich muss ins Krankenhaus… ich muss jetzt… ich…” gab der Blonde panisch von sich.

Die Braunhaarige stand auf und griff nach ihrer Jacke. “Dann los, komm.”

T.K. sah sie an und stand ebenfalls auf.

“Kommst du mit?” fragte er und griff nach ihrer Hand. Er brauchte sie jetzt.

“Natürlich. Du drehst mir sonst ja noch durch.”

Kari zog ihre Hand aus seiner und schlüpfte in ihre Jacke. T.K. sah sie einen Moment an, ehe er sich seine Jacke ebenfalls anzog.

Gemeinsam verließen sie das Café und ehe der Blonde sich versah, hatte Kari nach seiner Hand gegriffen und verschränkte ihre Finger mit seinen.

“Gehen wir.” sagte sie leise und lächelte ihn liebevoll an. Sie wusste, dass er diese Berührung jetzt brauchte. Und sie benötigte sie genauso.
 

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Kari saß im Wartebereich des Krankenhauses. T.K. war bereits vor einiger Zeit im Kreißsaal verschwunden. Nervös begann sie wieder an ihren Fingernägeln zu knabbern.

“Kari!” rief in dem Moment eine junge Frau und erleichtert atmete das Mädchen aus.

“Sora.” begrüßte sie die Rothaarige und wurde von dieser prompt in eine Umarmung gezogen.

Als Sora die Jüngere wieder losließ, begrüßte auch Matt das Mädchen. “Danke für die Nachricht.” sagte er.

Kari nickte. “Keru meinte noch, dass ich euch informieren soll.”

“Wo ist er denn?” fragte der Blonde und sah sich um.

“Bei Nami im Kreißsaal. Sie hatte es sich gewünscht. Ihre Mutter ist auch dabei.”

Erneut begann Kari, an ihren Fingern herumzuzuppeln. Sora griff nach ihrer Hand und hielt sie fest. Ihre Augen waren fest auf die der Braunhaarigen gerichtet. Dieser stiegen Tränen in die Augen und schon zog die Ältere sie in die Arme. Sofort schluchzte Kari auf.

“Was macht dir Angst?” fragte Sora die Jüngere.

“W-was, wenn K-keru sich jetzt doch… doch für N-nami entscheidet?” Kari sah auf und Soras Herz zog sich zusammen, als sie die Tränen über Karis Wangen fließen sah. “W-was, w-wenn er sich entscheidet d-doch mit ihr zu-zusammen zu sein, j-jetzt wo das B-baby k-kommt?”

Noch bevor Sora etwas antworten konnte, griff Matt nach Karis Hand und hielt diese fest. “Kari! Mach dir in dieser Sache keine Sorgen. Mein Bruder liebt dich, auch wenn ihr nicht zusammen seid, noch nicht. Er hat viele Fehler gemacht in den letzten Jahren und Nami zu schwängern war sicherlich einer davon. Aber die Gefühle für dich, die waren immer echt. Er hätte dich fast verloren und ich kann mir nicht vorstellen, dass er dich nochmal gehen lässt. Und sicherlich wird er nichts mehr zwischen euch kommen lassen, dazu sind seine Gefühle für dich zu stark. Auch nicht sein Kind!”

Matt sah der jungen Frau fest in die Augen. Diese nickte zögerlich. Auch Matt nickte. Er war von jedem einzelnen Wort überzeugt, das er gesagt hatte. Er hatte oft mit dem Jüngeren darüber geredet. Über Kari, T.K.s Gefühle für sie und die ganze Situation, über die Entscheidung mit dem halben Jahr warten, die die beiden Jüngeren miteinander getroffen hatten. Sein Bruder liebte Kari und das schon sehr lange Zeit. Und T.K. würde sie nie wieder gehen lassen.
 

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Nach langen Stunden kam T.K. aus der Türe, die zu dem Kreissaal führte.

“Matt.” begrüßte er seinen Bruder, der ihn ohne viel zu sagen in den Arm nahm, ihn dann ein Stück von sich schob und ihm in die Augen sah.

“Alles gut gelaufen?” fragte der Ältere.

T.K. nickte. “Ja. Ich habe einen Sohn. Er ist wundervoll.”

Die Augen des Jüngeren strahlten, auch wenn man ihm die Erschöpfung ansah. Als nächstes wanderte sein Blick sofort zu der jungen Frau, die mit ihm hierher gekommen war. Sie hatte sich auf die Bank gelegt und ihren Kopf auf Soras Schoss.

“Schläft sie schon lange?” fragte er und ging neben Kari in die Knie, so dass er sie genauer ansehen konnte.

Sora sah ihren Schwager in Spe an und nickte. “Ungefähr eine Stunde jetzt. Sie war am Ende mit ihren Nerven und furchtbar aufgewühlt.”

“Das glaube ich.” murmelte T.K., sein Blick immer noch auf die Braunhaarige gerichtet. “Meint ihr, ich kann sie wecken?” fragte er besorgt und sah zu Sora auf.

Diese nickte und wollte schon nach Kari greifen, als T.K. seinen Kopf schüttelte.

“Lass mich machen.” murmelte er und sah erneut zu dem Mädchen. Er streckte seine Hand auf und streichelte sanft über ihre Wange. “Hika, aufwachen.” sagte er leise und lächelte, als nach wenigen Sekunden Karis Augenlider zu flattern begannen.

“Keru?” murmelte sie und hob ihren Kopf leicht.

“Ja.” erwiderte dieser immer noch lächelnd und sofort saß die Braunhaarige aufrecht da und sah ihn mit großen Augen und Unsicherheit in diesen an, die er schon gesehen hatte, als er sie im Wartezimmer gelassen hatte.
 

“Ein kleiner Junge, Takato.” berichtigte der Blonde mit leuchtenden Augen.

Erneut wanderte seine Hand zu Karis Wange, wo er sanft mit dem Daumen über ihren Wangenknochen streichelte. Er wusste, dass er sich, was diese Berührungen anging, eigentlich zurücknehmen sollte. Es waren noch über zwei Monate, bis sie eine Entscheidung bezüglich ihrer Beziehung treffen wollten. Aber jetzt brauchte er ihre Nähe. Es war anstrengend gewesen und das war erst der Anfang. Nun war sein Sohn auf der Welt. Er war erst 19 Jahre alt, Nami 18 und sie waren voneinander getrennt. Sein Sohn würde genau wie er bei getrennten Eltern aufwachsen. Kari griff nach seiner Hand an ihrer Wange und hielt diese dort fest. T.K. wurde aus ihren Überlegungen gerissen und lächelte sie wieder an.

“Herzlichen Glückwunsch.” sagte die Braunhaarige leise, beugte sich zu ihm und küsste ihn zu seiner Überraschung leicht auf die Wange.

“Danke.” erwiderte T.K. leise.

Als Kari ihre Hand von seiner löste, aufstand und nach ihrer Handtasche griff, stand auch der Blonde verwirrt auf.

“Was hast du vor?” fragte er nach.

Kari hielt in ihren Bewegungen inne und sah ihn an. “Ich gehe nach Hause.”

Auf T.K.s Gesicht spiegelte sich Bestürzung. “Bleibst du nicht hier?” Nach wenigen Sekunden hängte er noch ein leises “bei mir” an.

Kari schüttelte ihren Kopf und sah ihn unsicher an. “Es ist besser, wenn ich gehe.”

“Aber ich wollte dir meinen Sohn noch zeigen.” T.K. griff nach Karis Händen.

Diese erwiderte dies mit leichtem Druck. “Ich finde, dass Nami Ruhe verdient hat. Und ich bin niemand, der als allererstes dein Kind sehen muss.” Kari sah ihm fest in die Augen. “Zudem möchte Nami mich sicherlich nicht sehen…” fügte sie dann noch leise hinzu.

T.K. schüttelte seinen Kopf. “Das ist mir egal. Ich will, dass du als eine der Ersten mein Kind siehst, Hika.”

Die Braunhaarige schüttelte ihren Kopf, zog ihre Hände aus seinem Griff und streichelte sanft über T.K.s Wange. “Wir sind kein Paar Keru.”

Einen Moment glitt ein Schatten über das Gesicht des Blonden. “Aber du bist meine beste Freundin und die wichtigste Person in meinem Leben.” erklärte er.

Er wollte nicht, dass Kari ging! Er wollte, dass sie bei ihm blieb. Es war momentan sehr aufwühlend für ihn, das alles. Und er wollte, dass sie als seine Konstante, als seine Unterstützung bei ihm blieb.

“Ich denke nicht, dass das eine gute Idee ist.” erklärte Kari erneut, ohne ihre Hand von seiner Wange zu nehmen.

“Ich stimme Kari zu,” mischte Sora sich ein und sah T.K. an. “Nami hat gerade erst ein Kind bekommen. Ich denke, dass man ihr jetzt Zeit lassen sollte.”

“Aber…” murmelte T.K. und sah Kari hilfesuchend an.

“Die Frauen haben recht. Haben sie immer, solltest dich also schnell genug daran gewöhnen.” erklärte Matt und legte eine Hand auf die Schulter seines Bruders.

Der sah den Älteren einen Moment an und blickte anschließend zu Kari zurück. “Versprich mir dann wenigstens, dass du morgen kommst Hika!”

Das Mädchen nickte. “Versprochen.”

“Kann ich dich später anrufen?” fragte er noch.

Kari lächelte und nickte. “Das weißt du doch Keru!”

“Dann in Ordnung.”

Er und Kari umarmten einander und hielten sich länger fest, als man es bei einer normalen Umarmung eigentlich machen würde, aber sie waren auch keine normalen Freunde, nicht mehr. Und auch wenn sie all diese Berührungen sonst vermieden, so wussten sie in diesem Moment beide, dass sie diese Nähe zueinander brauchten.
 

Wenig später machten sich Kari und Sora gemeinsam auf den Heimweg. T.K. sah ihnen nachdenklich hinterher. Natürlich hatte er gesehen und gespürt, dass Kari ebenso aufgewühlt war wie er selbst. Sie hatte Angst und machte sich Sorgen, auch wenn sie es ihm gegenüber nicht zeigen wollte. Er kannte sie so gut, dass sie ihm ihren Gefühlszustand nicht mehr verschweigen konnte. Sie hatte geweint, dass hatte man an ihrem verschmierten Augenmakeup und an den geröteten Lidern erkennen können. Und auch die Angst und Unsicherheit in ihrem Blick war nicht zu übersehen gewesen.
 

“Mama ist auf dem Weg. Papa ist immer noch in Kyoto.” sagte Matt nun und T.K. richtete seine Aufmerksamkeit auf seinen Bruder.

“Willst du dann gleich mitkommen?” fragte er.

Matt nickte lächelnd und erleichtert drehte sich T.K. herum und ging voraus. Er war froh, dass nun wenigstens noch jemand von ihm dabei war. Er hatte die letzten Stunden mit Nami und ihrer Mutter verbracht. Und ihr Vater war auch da. Das war doch ein wenig zu viel Übermacht und er hatte sich mehr als unwohl gefühlt. Immerhin waren Namis Eltern immer noch ziemlich wütend mit ihm.

18. Dezember nachmittags

Kari stand unsicher vor der Tür des Krankenhaus-Zimmers, hinter der T.K., Nami und ihr gemeinsamer Sohn warteten. In ihren Händen beugte die Braunhaarige ein Kuscheltier hin und her. Vermutlich würde Nami dies sowieso wegwerfen.

Was wollte sie hier eigentlich? Nami würde sie nicht sehen wollen, ebenso deren Eltern nicht. Warum auch? Sie war die Person, die schuld daran war dass sich der Junge, der ihre Tochter geschwängert hatte, von dieser getrennt hatte. Plötzlich fing ihr Handy in ihrer Handtasche zu klingeln und sie erstarrte erschrocken. Im gleichen Moment riss sie ihren Kopf wieder hoch als sich die Türe vor ihr öffnete.

“Hika, da bist du ja.” stellte T.K. fest, nahm sein Handy vom Ohr und beendete den Anruf, den er gewählt hatte. Im gleichen Moment hörte Karis Handy in ihrer Handtasche auf zu klingeln.

“Hallo Keru.” presste sie hervor.

Der Blonde zog sie ihn seine Arme und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange.

“Du musst nicht nervös sein.” murmelte er in ihr Ohr und griff dann nach ihrer Hand, um sie ins Zimmer zu ziehen. Er war selbst mehr als nervös, so dass er die “keine Berührungen-Regel” für diesen Moment einfach über den Tisch warf. Er brauchte sie, er brauchte seine Hika an seiner Seite. Bei all diesen aufwühlenden Gefühlen, war sie die einzige Sicherheit für ihn.
 

Unsicher folgte die Braunhaarige ihm. Im Krankenbett saß Nami und sah sie mit einem undefinierbaren Blick an.

“Hallo Kari.” begrüßte Natsuko Takaishi das Mädchen und kam zu ihr, um sie zur Begrüßung in die Arme zu nehmen.

Ebenfalls anwesend waren auch Namis Eltern, die Kari böse ansahen.

Neben Namis Krankenbett stand auf einem Wagen ein Plastikbettchen, zu dem T.K. Kari nun zog.“Darf ich dir vorstellen? Mein Sohn, Takato.” Voller Stolz zeigte der Blonde auf das Baby und zog Kari noch näher, sodass diese einen besseren Blick auf es hatte.
 

Takato öffnete langsam seine Augen und sah Kari aufmerksam an. Die Braunhaarige musste schlucken. Das Baby war erst einen Tag alt, aber die Verwandtschaft zu Takeru war nicht abstreitbar. Es hatte blonde Haare und die blauen Augen, aus denen es Kari nun musterte, waren eindeutig die seines Vaters. Unsicher sah sie das Baby an und hob dann langsam das Kuscheltier hoch. Sie blickte zu Nami.

“Ich habe hier ein kleines Geschenk. Du musst es ihm natürlich nicht geben. Ich dachte nur, dass…” murmelte sie und brach dann ab, ihren Blick wieder auf das Baby gerichtet.
 

Nami sah Kari immer noch mit einem undefinierbaren Blick an, bevor sie ihren Blick auf ihren Ex-Freund richtete.

“Takeru, kannst du mir bitte Takato bringen?”

“Natürlich.” murmelte der Blonde.

Er ließ Karis Hand los und griff vorsichtig nach seinem Sohn, den er aus seinem Bett hob und zu Nami brachte. Die Schwarzhaarige nahm diesen ebenso vorsichtig in den Arm.

“Du kannst das Kuscheltier einfach in das Bettchen legen.” richtete sie anschließen an Kari.

Diese tat schluckend, was die Schwarzhaarige wollte. Allerdings war Nami noch nicht fertig.

“Könntet ihr alle bitte gehen? Außer dir Kari, wir müssen miteinander reden.”

Mit großen Augen sah die Braunhaarige sie an.

“Dann bleibe ich ebenfalls hier!” erklärte T.K.

Nami schüttelte ihren Kopf. “Sicher nicht! Das ist etwas, dass nur sie und mich etwas angeht! Also geht alle raus. Ihr auch Mama und Papa!”

Ihr Blick wanderte zu ihren Eltern, die leise murrend das Zimmer verließen, ebenso T.K.s Mutter.

“Du auch!” wand Nami sich wieder an T.K.

Der sah Kari fragend an, die seinen Blick erst unsicher und hilfesuchend, dann aber fest erwiderte.

“Geh schon.” sagte sie leise und nickte.

Nach einem letzten Blick zu Nami und danach erneut zu Kari, verließ der Blonde schließlich unwillig das Zimmer und schloss die Türe hinter sich.
 

“Komm her Kari.” wies Nami die Braunhaarige an, als sie alleine waren. “Setz dich.”

Nami deutete mit ihrem Kinn auf das Bett, als Kari zu ihr gekommen war. Langsam und immer noch unsicher setzte Kari sich. Sie wusste nicht, was die Schwarzhaarige von ihr wollte. Kaum dass sie saß, hielt Nami ihr Takato entgegen.

“Nami!” stieß Kari hervor.

“Jetzt nimm schon. Und halte das Köpfchen, genau, so.” wies Nami weiter an, während Kari unsicher das kleine Bündel in die Arme nahm.

Sie hatte den Jungen nicht hochnehmen wollen, schon alleine, weil Nami es vermutlich nicht hatte wollen. Und jetzt drückte diese ihr den Kleinen einfach so in die Arme.

Als Kari auf das Baby hinuntersah und Takato sie wieder mit Takerus blauen Augen ansah, überrollte eine Gefühlswelle sie. Das war der Sohn des Jungens, nein des Mannes, den sie liebte. Da war es doch klar, dass sie auch für dessen Sohn Liebe empfinden würde.
 

“Du solltest dich an ihn gewöhnen Kari. Immerhin wirst du Takatos zweite Mutter sein.”

Karis Kopf schellte nach Namis Aussage hoch und sie sah die Schwarzhaarige mit großen Augen und einem fassungslosen Blick an.

“Was?” brachte sie hervor.

Nami lächelte sie an. “Takeru liebt dich Kari. Und du ihn. Und da Takeru Takatos Vater ist und dies immer bleiben wird, muss Takato sich an die Menschen in seinem Leben gewöhnen, ebenso wie an die Personen in meinem Leben. Und auch wenn ihr jetzt noch nicht zusammen seid, dann ist das nur eine Frage der Zeit!”

Namis Blick wanderte zum Fenster, während Kari sie immer noch fassungslos ansah.

“Ich gebe zu,” redete Nami weiter, “Ich war stinksauer mit dir. Ich habe dich geradezu gehasst. Schon bevor ich mit Takeru zusammen war. Du warst schon immer mehr als nur eine Freundin für ihn. Du warst vermutlich alles für ihn und er hat dich damals schon geliebt, auch wenn es ihm selber zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar war. Als er dann mit mir zusammengekommen ist war ich so glücklich. Ich dachte, dass ich gewonnen hätte, dass er mich und nicht dich lieben würde. Ich war so dumm… Er hat immer nur dich geliebt! Selbst in unserer Beziehung ist er nicht von dir weggekommen. Und auch in Hinsicht auf mich selbst war ich dumm…”

“Nami…” unterbrach Kari das Mädchen leise, diese sah sie an und wand ihren Blick dann auf ihren Sohn. Sie hielt diesem einen Finger entgegen, der sofort von einer kleinen Faust umklammert wurde.

“Nein Kari, lass mich aussprechen. Sonst werde ich es vermutlich nie machen! Ich habe es gewusst, gefühlt, was auch immer, dass Takeru mich nicht wirklich liebt sondern dich. Aber ich habe das nicht wollen sondern habe sowohl ihn als auch mich in dieser Beziehung festgehalten. Und meine blöde Idee, dass wenn ich schwanger wäre, dass er dann für immer bei mir bleiben würde. Eine blödere Idee hatte ich noch nie! Ich liebe Takato und auch wenn es nicht der richtige Zeitpunkt war, ein Kind zu bekommen, würde ich ihn nicht mehr hergeben wollen. Worauf ich aber eigentlich hinaus wollte, Kari…. Es tut mir leid. Dafür, dass ich mich zwischen dich und Takeru gedrängt habe. Und ich verzeihe dir, dass du dich in unsere Beziehung gedrängt hast.”

Nun liefen der Schwarzhaarigen, ebenso wie der Braunhaarigen Tränen über die Wangen.

“Es tut mir auch so leid Nami. Ich wollte dir nie wehtun.” schluchzte Kari und griff mit einer Hand nach Namis.

Diese erwiderte den Handdruck. “Es tut mir wirklich leid.”
 

Einige Zeit schwiegen die beiden junge Frauen und sahen sich nur in die Augen. Kari konnte nicht glauben, was die junge Mutter gesagt hatte.

“Takeru wird ein guter Vater werden, obwohl er noch so jung ist, das weiß ich.” erklärte Nami lächelnd. “Und da du ein Teil seines Lebens bist, wirst du auch ein Teil von Takatos Leben sein. Und da ich will, dass Takeru viel Zeit mit seinem Sohn verbringt, muss ich davon ausgehen, dass du ebenso viel Zeit mit ihnen verbringen wirst. Und du als Frau an Takerus Seite, wirst für Takato noch viel mehr sein als nur irgendjemand. Du wirst ebenfalls eine Mutter für ihn sein.”

“Ich bin nicht mit T.K. zusammen.” warf Kari vorsichtig ein.

Dafür sah Nami sie gleich mit zusammengezogenen Augenbrauen an. “Ich weiß. Und ich finde, dass das eine wirklich dumme Idee war! Ich weiß, dass ihr noch nicht zusammen seid, da ihr weder Davis noch mich verletzen wolltet und ich finde das wirklich toll von euch, aber es ist Schwachsinn!”

Wieder sah Kari Nami mit großen Augen an, diese redete einfach weiter.

“Takeru liebt dich und du ihn! Das schon ewig und vermutlich auch in alle Ewigkeit! Deshalb solltet ihr zusammen sein und keine Rücksicht mehr auf uns nehmen!”

“Nami…”

“Sag es ihm endlich! Stehe endlich zu deinen Gefühlen! Er wartet jeden Tag darauf, dass du endlich etwas sagst! Ihr habt anfangs nicht geredet und euch gesagt, was ihr füreinander empfindet. Und aus diesem Grund ist alles so schrecklich schief gelaufen! Sag es ihm! Sage ihm, dass du ihn liebst und mit ihm zusammen sein willst!”
 

---
 

Der Blonde, über den die beiden Frauen in dem Zimmer redeten, lief wie ein aufgescheuchtes Huhn vor der Türe hin und her. Er hätte Kari nicht alleine lassen dürfen, nicht mit Nami. Wer weiß, was die Schwarzhaarige zu seiner besten Freundin sagen würde. T.K. schüttelte unwirsch seinen Kopf. Sein Blick wanderte zum gefühlten hundertsten Mal in nur fünf Minuten zu der Uhr, die im Flur hing. Wie lange wollten sie denn noch zu zweit da drinnen bleiben?

“Ich gehe einen Kaffee trinken. Frau Akemi, Herr Akemi,” wand sich Natsuko an Namis Eltern. “Wollen Sie mitkommen? Ich denke,” Die Blondine deutete auf die Zimmertüre, “das kann noch eine Weile dauern. Und ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, aber eine Kaffee scheint für mich jetzt die richtige Entscheidung zu sein.”

Frau Akemi nickte nachdenklich. “Das denke ich auch.”

Herr Akemi fand die Idee nicht sehr gut, seine Tochter alleine zu lassen. “Ich lasse Nami doch nicht mit dem Mädchen und diesem…” Sein Blick wanderte zu T.K., doch noch bevor er weiterreden konnte, griff seine Ehefrau nach seinem Arm.

“Hörst du jetzt wohl auf? Das müssen die Beiden wissen, nicht wir! Du kommst jetzt mit und trinkst mit uns einen Kaffee.”

Mit großen Augen starrte T.K. Namis Mutter an, die ihm zunickte.

Natsuko legte ihrem Sohn eine Hand auf die Schulter. “Lass den Beiden ein wenig Zeit.” Sie sah zur Zimmertüre um T.K. zu verstehen zu geben, dass sie Kari und Nami gemeint hatte. “Willst du mitkommen und einen Kaffee trinken?” fragte sie, obwohl ihr die Antwort schon klar war.

“Nein Mama, ich bleibe lieber hier.”

“In Ordnung. Bis nachher.”
 

T.K. saß fast 20 Minuten auf einem Stuhl, der im Flur stand. Irgendwann sprang er auf.

“Ich gehe da jetzt rein! Ist mir doch egal!” murmelte er.

Er ging auf das Zimmer zu, klopfte an der Türe an und öffnete diese, ehe er vorsichtig seinen Kopf hineinsteckte.

“Alles in Ordnung bei euch?” fragte er nach.

Gleich darauf riss er seine Augen auf, als er sah, dass Kari bei Nami auf dem Bett saß, in ihren Armen sein Sohn. Und noch mehr erstaunte es ihn, dass sie beide ganz gemütlich dasaßen und sich zu unterhalten schienen. Als er nun ganz ins Zimmer hereinkam und die Türe hinter sich schloss, sah Nami ihn auf und wendete sich dann Kari zu.

“Jetzt.” sagte sie und nahm ihren Sohn aus den Armen der Braunhaarigen.

Jetzt? Was meinte sie mit jetzt? fragte T.K. sich, während er Kari ansah, die aufstand und ihn unsicher anblickte. Und mit einmal rannte sie die wenigen Schritte auf ihn zu und warf sich in seine Arme. Sie schloss die Arme hinter seinem Rücken und presste sich eng an ihn. T.K. schloss verdattert seine Arme ebenfalls fest um sie. Und dann sagte sie das, was ihm alles bedeutete.
 

Nami sah die Beiden lächelnd vom Bett aus an, ehe sie ihren Blick abwendete und stattdessen ihren Sohn ansah. In ihrem Herzen stach es einen Moment, dann spürte sie, wie sich Zufriedenheit über sie legte. Alles war gut.
 

“Ich liebe dich Keru, ich liebe dich so sehr!” Kari sah von seiner Brust auf und dem Blonden direkt in die blauen Augen.

Dieser erwiderte den Blick erstaunt, während aus ihren wundervollen braunen Augen wieder Tränen zu laufen begannen.

“Ich liebe dich Keru und ich will mit dir zusammen sein. Ich will nicht mehr warten. Meine Gefühle haben sich nicht geändert, nicht ein einziges Mal! Sie sind höchstens noch stärker geworden und mir ist klar, dass ich dich brauche. Ich brauche dich mehr als nur als meinen besten Freund. Ich will dich an meiner Seite! Für immer. Bitte, bitte sei mit mir zusammen.”
 

Und dann hatte sie das Gefühl, dass ihr Herz zu brechen schien, denn T.K. löste seine Umarmung und schob sie leicht von sich.

Sie hatte sich geirrt! Er liebte sie doch nicht mehr! Seine Gefühle waren weg!

All diese Gedanken verschwanden in dem Moment, als der Blonde seine Hände an ihre Wangen legte und ihr fest in die Augen sah, sein Gesicht von einem Strahlen erhellt.

“Ich liebe dich auch Hika und ich will nichts anderes, als dich an meiner Seite zu haben. Richtig, als meine große Liebe!”

Die Braunhaarige nickte und schloss ihre Augen, als der Blonde seinen Kopf neigte und nach so langer Zeit endlich wieder seine Lippen auf ihre legte.

Und beiden war klar, dass es keinen anderen für sie geben konnte. Sie gehörten zusammen.

Und T.K. wurde klar, dass er recht gehabt hatte. Karis Küsse machten ihn immer noch süchtig.

22. Mai nachmittags - dreieinhalb Jahre später

Kari sah auf ihre Armbanduhr an ihrer linken Hand, an deren Ringfinger ein schmaler silberner Ring in der Sonne aufblitzte. Sie lief in den Park hinein und ging auf den Spielplatz zu. Dort angekommen hielt sie auf eine Person auf einer Bank zu, neben der ein Kinder-Buggy stand.

“Entschuldige die Verspätung bitte. Ich bin aus dem Kindergarten nicht so schnell rausgekommen.” entschuldigte sie sich.

“Die paar Minuten, Kari.” lachte die Schwarzhaarige auf der Bank und die beiden jungen Frauen nahmen sich in die Arme, bevor Kari sich neben Nami setzte und ihre Tasche neben sich ablegte.

“Außerdem spielt Takato noch. Er ist voller Sand, ihr werdet ihn nachher gut baden müssen.” erklärte die Schwarzhaarige schmunzelnd.

“Zum Glück ist das Bad direkt neben der Eingangstüre.” erwiderte Kari ebenso schmunzelnd.
 

Während die beiden Frauen dem kleinen, inzwischen dreieinhalb Jahre altem, blonden Jungen zusahen, der begeistert im Sandkasten spielten, unterhielten sie sich angeregt. Zwischen ihnen war etwas passiert, das keine von ihnen erwartet hatte. Sie waren Freundinnen geworden, sehr gute sogar.
 

“Mama?”

“Ja?”

“Takato?”

Sowohl Kari als auch Nami drehten sich zu dem Jungen um, der sie strahlend ansah und dann sofort auf seinen Beinchen angewackelt kam.

“Mama.” rief er und warf sich an Karis Bein.

Diese lachte auf, während Nami ihren Sohn mit hochgezogenen Augenbrauen ansah.

“So werde ich nie begrüßt.” erklärte sie dann und kitzelte ihren Sohn kurzerhand, den Kari inzwischen auf ihren Schoss gezogen hatte.

“Nicht Mami.” erklärte Takato lachend Nami und wehrte sich gegen ihre Hände.

“Er wird dich nächste Woche sicher so begrüßen.”

Einen Moment zog ein Schatten über Namis Gesicht.

“Jetzt schau nicht so.” erklärte Kari sofort und lächelte. “Wir drei werden schon miteinander klar kommen. Und du hast eine freie Woche wirklich mal verdient.”

Erneut nickte Nami besorgt, wofür Kari ihr in die Rippen stupste und sich dann zu Takato beugte.

“Erkläre deiner Mami mal, dass du mit mir und Papa prima zurecht kommst und sie beruhigt in den Urlaub starten kann.”

Takato sah von Kari zu seiner Mutter und nickte dann. “Ja, Mami!”

Nami lachte auf und wuschelte dem Jungen durch die Haare. Er hatte sowohl die blonden Haare als auch die blauen Augen seines Vaters behalten.

“Siehst du Nami? Du kannst beruhigt gehen. Wie gesagt, genieße die kinderfreie Woche einfach. Wer weiß, vielleicht ist es so toll, dass du gar nicht mehr kommen magst.”

Kari grinste ihre Freundin an, die ebenfalls lächeln musste.

“Das werden wir dann ja sehen.”

“Eben.”

Nami sah auf ihre Armbanduhr. “Mist, so spät schon. Ich muss langsam los. Wir wollen in einer Stunde fahren.”

“Dann sag dem Guten Grüße von T.K. und mir.” Kari stand mit Takato im Arm ebenfalls auf.
 

Nach einer Viertelstunde, in denen Nami sich mehrmals von ihrem Sohn und Kari verabschiedet hatte, schob Kari den Buggy in die Richtung, aus der sie gekommen war.

“So Takato, jetzt geht es nach Hause. Da wirst du erstmal gebadet. Und Papa dürfte dann auch bald nach Hause kommen.”

“Papa!” krähte der Junge und wedelte aufgeregt mit dem Patamon-Plüschtier, das Sora ihrem Neffen genäht hatte.

“Genau, Papa.” lachte Kari und ging gemütlich auf den Weg in Richtung ihres und Takerus Zuhause.
 

---
 

“Endlich schläft er.” seufzte T.K., während er hinter Kari stand und in das Kinderzimmer blickte, in dem Takato in seinem Kinderbett lag. Er atmete tief den Pfirsichgeruch der Braunhaarigen ein, ehe er sie an seine Brust zog. Karis seuftze leise und zufrieden auf während sie die Umarmung genoss, in der sie sich so unglaublich wohlfühlte. Seit dem Tag im Krankenhaus waren sie wieder unzertrennlich. Es war nicht einfach gewesen, nie.

T.K. und Nami hatten es sehr gut hinbekommen, dass Takato nicht auf einen einzigen Elternteil verzichten musste. Und Kari bewunderte die Schwarzhaarige bis heute für die Stärke, die diese damals aufgebracht hatte, als sie im Krankenhaus das Gespräch mit ihr geführt hatte. Nami hatte T.K. aufgegeben - ihretwegen. Damit sie und er glücklich werden konnten.

Kari seufzte leise auf. Und das war sie. Und davon zeugte auch der Verlobungsring an ihrem linken Ringfinger. Sie waren noch nicht lange zusammen gewesen, als T.K. sie gefragt hatte, ob sie seine Frau werden wollte. Er hatte ihr damals gesagt, dass er es richtig machen wollte. Dass er sie niemals mehr aufgeben würde und dass das für ihn der richtige Weg wäre. Auch wenn sie nicht gleich heirateten, so wollte er ihr das doch versprechen und ihr mit dem Ring sagen, dass er für immer mit ihr zusammen sein wollte.

Kari hatte damals nicht lange überlegen müssen und hatte sofort ja gesagt. Die Anderen waren alle erstaunt gewesen und Tai und Matt sogar ein wenig missmutig, waren sie doch mit ihren Freundinnen schon viel länger zusammen. Und daher zogen sie beide sehr schnell nach und fragten Sora und Mimi ebenfalls. Ungefähr ein Jahr später hatte Ken auch Yolei gefragt.
 

“Yolei und Mimi haben übrigens gesagt, dass sie die Hochzeit bald selbst planen werden und wir dann nichts mehr mitzureden haben, wenn wir nicht endlich ein Datum nennen.” erklärte die Braunhaarige ihrem Verlobten, während sie ins Wohnzimmer zurück gingen und dort anfingen das Spielzeug vom Boden aufzuheben und aufzuräumen.

T.K. lachte. “Das kann ich mir vorstellen. Haben sie ihre eigenen Hochzeiten denn schon vergessen, dass schon die Nächste anstehen soll?”

“Du kennst sie doch. Sora hat aber gemeint, dass wir uns gerne noch Zeit lassen können. Das Kleid braucht noch eine Weile, bis sie es fertig genäht hat.” lachte Kari und warf das Spielzeug in die Kiste, in der Takatos Spielzeug aufbewahrte wurde.

“Und ob ich sie kenne.” seufzte T.K. auf.

“Sei nicht so gemein.” erwiderte Kari und schlug ihm scherzhaft zwischen die Rippen.

Der Blonde packte sie kurzerhand und zog sie in seine Arme. “Heute wieder so gewalttätig Hika?”

Die Braunhaarige lächelte ihn an. “Immer nur, wenn ich dich sehe.”

“Und ich dachte, dass das hauptsächlich deinen Bruder betreffen würde.” grinste er sie an.

Kari nickte. “Da auch.”

“Reden wir einfach morgen mit ihnen.” gab T.K. von sich, während er Kari wieder losließ und ebenfalls Spielsachen vom Boden auflas.

Morgen wollten alle Digiritter samt Kindern in die Digiwelt. Takato freute sich schon sehr auf Patamon. Das orangene Digimon hatte den Jungen ins Herz geschlossen. Gatomon mochte Takato auch, allerdings hielt sie immer etwas Abstand von ihm. Denn seit er gelernt hatte zu greifen, hatte er viel zu häufig ihren Schwanz gepackt und daran gezogen. Anfangs hatte das Katzendigimon das noch nicht so schlimm gefunden. Als Takato dann jedoch seine ersten Zähne bekommen hatte und damit einmal ordentlich in den Schwanz des Katzendigimons gebissen hatte, hatte Gatomon entschieden, dass ein Sicherheitsabstand viel gesünder war, für alle Beteiligten.
 

Gemeinsam ließ sich das Paar auf die Couch in ihrer gemeinsamen Wohnung sinken. Sie waren nach dem Ende der Schule ziemlich schnell zusammen gezogen. Kari machte eine Ausbildung zur Erzieherin und T.K. studierte und arbeitete nebenbei. Zum Einen natürlich, dass er mit ihr Leben finanzieren konnte, denn immerhin war Karis Gehalt als Auszubildende nicht riesig und zum Anderen bezahlte er natürlich auch Unterhalt für Takato. Wobei Nami ihm von Anfang an gesagt hatte, dass sie keine hohen Ansprüche hatte, auch, da Takato jede Woche ein paar Tage bei seinem Vater war und er so ja auch schon für ihn sorgte.
 

“Ich liebe dich.” murmelte der Blonde in diesem Moment in Karis Haare. Er hatte sie immer noch an sich gezogen und wusste auch, dass er sie nie wieder hergeben würde.

“Ich dich auch.” erwiderte Kari lächelnd und sah zu ihrem Verlobten auf.

Ihre Blicke trafen aufeinander und sie blieben still sitzen. Nach wenigen Sekunden beugte sich T.K. aber hinunter und küsste die Frau, die immer an seiner Seite sein würde.
 

Als sie sich mit leuchtenden Augen voneinander lösten, nahm T.K. ihr Bild tief in sich auf. Er liebte sie! Und das würde er immer tun.

Als sich ihre Beziehung damals zueinander geändert hatte, war viel schief gegangen, er hatte viele Fehler gemacht. Er hätte von Beginn an offen sein sollen und mit ihr reden sollen. Er hätte ihr gleich sagen sollen, dass er sie liebte. Er hatte es nicht geschafft und das hatte für viele Probleme gesorgt.

Andererseits hatte es auch für Takato gesorgt und er liebte seinen Sohn. Er liebte diesen so sehr, dass es ihm manchmal Angst machte. Und wenn er dann sah, wie sehr Kari seinen Sohn liebte und dass er diese Gefühle erwiderte und sie sogar “Mama” nannte, da machte es ihn noch viel glücklicher. Und er merkte und wusste auch, dass Kari das auch glücklich machte.
 

Und da waren auch noch Nami und Davis. Mit beiden hatten sie sehr viel Kontakt. Nicht einfach so, nein, weil sie sie mit zu ihren besten Freunden zählten. Eine zeitlang hatte Mimi sogar überlegt, Nami und Davis miteinander zu verkuppeln, das hatten sie ihr aber zum Glück schnell genug ausgeredet.

Nami traf sich seit einiger Zeit mit einem jungen Mann, den sie in ihrem Studium kennengelernt hatte und Davis datete immer wieder Frauen, die er kennenlernte. Leider hatte es bei ihm noch nicht richtig gefunkt, etwas, das vorallem Kari leid- und auch wehtat, denn er hatte ihr in ihrer Beziehung oft genug gesagt, dass sie seine große Liebe war und sie wünschte sich so sehr, dass er die Richtige finden würde, denn immerhin hatte sie mit T.K. ihre große Liebe gefunden, aber sie wünschte es sich auch für den Braunhaarigen.
 

“Hika?” riss T.K. sie in diesem Moment aus ihren Überlegungen.

“Ja Keru?” fragend sah die Braunhaarigen ihn an.

“Was willst du noch machen?”

Ein Strahlen glitt über ihr Gesicht. “Bei dir sein, einfach nur bei dir sein. Etwas anderes habe ich mir nie gewünscht.”

Auch der Blonde strahlte. “Ich mir auch nicht. Und ich werde dich nie mehr hergeben, nie wieder.”

Kari lächelte ihn an. Doch nach wenigen Minuten ging das Lächeln in ein Grinsen über. “Wetten, dass Tai und Davis morgen unser ganzes Essen aufessen?”

T.K. grinste ebenfalls. “Wetten, dass Agumon irgendetwas anzündet?”

“Und auch wetten, dass Mimi sich über Tai aufregen wird?”

“Wetten, dass Sora Matt mindestens einmal auf den Hinterkopf schlagen wird?”

“Wetten, dass Yolei und Davis miteinander streiten werden?”

“Wetten, dass am Ende Ken angeschrien wird?”

Kari und T.K. grinsten sich an.

Dann beugte er sich zu seiner Verlobten. “Wir müssen noch mehr wetten. Irgendwelche Ideen?”

Kari grinste noch breiter, während sie ihre Hände zu seinem Kragen gleiten ließ, an dem sie sich festklammerte. “Wetten, dass du dich nicht traust, mich zu küssen?”

T.K. grinste ebenfalls breiter und zog sie enger an sich. “Wetten, dass du den Kuss nicht erwiderst?”
 

~~~ Ende~~~


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

Das neue Kapitel. Das allererste, das ich an dieser Geschichte geschrieben habe. Und jetzt ist es passiert...

Lasst mir gerne ein Kommentar da :D

Eure Tasha Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo miteinander,
hallo mein liebstes ICH,

hier das neue Kapitel.

Das Nächste poste ich nach meinem Urlaub :D also ungefähr in zwei Wochen ^^

Viel Spaß und bis dahin ^^

Liebe Grüße
Eure Tasha Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und????
Hattet ihr so etwas erwartet?

Vor kurzem hatte jemand auch eine gute Idee :D als Wettschuld wünscht sich der Gewinner eine feste Beziehung ^^
die Idee hat mir auch sehr gut gefallen :D

Inzwischen habe ich schon 47 Kapi geschrieben und ich kann momentan gar nicht abschätzen, wieviele noch kommen werden.... und es wäre ja schade gewesen, die alle in die Tonne zu klopfen ^^ - positiv ;) ich kann dabei bleiben, 2 Kapis in der Woche hochzuladen ^^ und das für laaaange Zeit XD ich hoffe, ihr bleibt bis zum Ende dabei ^^

Also ich hoffe, dass ihr weiter fleißig mitlest ^^
und lasst mir ruhig eure Gedanken da ^^

Liebe Grüße nochmal ^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo miteinander :D

endlich hat auch Kari es gemerkt ^^

und jetzt können alle glücklich werden ....
könnten, wenn die böse Autorin nicht wäre XD es bleibt spannend ;)

Liebe Grüße
Eure Tasha

An die Freischalter - ich konnte den Adult Button, den ich beim Hochladen und anschließenden speichern vergessen hatte, im Nachhinein nachtragen wollte zwar anklicken, aber wenn ich die Änderungen speichern will, ist er wieder draußen. Das war schon das zweite Mal. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo miteinander :D

ja leicht mache ich es den Beiden eindeutig nicht....

Eine Frage hätte ich an euch bezüglich des Hochlade-Rhythmuses

Bisher lade ich immer zwei Kapitel in der Woche hoch. Geplant war immer Donnerstag und Sonntag, die letzten Wochen habe ich aber meistens Mittwochs und Samstags hochgeladen.

Habt ihr einen bestimmten Wunsch oder soll ich es so laufen lassen?

Liebe Grüße
Eure Tasha Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo miteinander,

.... es tut mir leid -.-
das ist kein schönes Ende dieses Kapitels...

dazu muss ich sagen, dass ich eigentlich vorhatte, hier ein schönes Ende zu machen - dass die Beiden glücklich werden... aber manchmal machen die Charakter einfach, was sie wollen...
Fragt mein liebstes ICH, ich habe wirklich lange rumgeheult, weil ich es so eigentlich nicht haben wollte. Ich wollte, dass sie glücklich sind und kein Drama... aber nein, Kari wollte unbedingt Davis küssen...

Die nächsten Kapitel werden vielleicht nicht immer ganz so lustig, wie ihr es gewohnt seid, aber ich hoffe, ihr bleibt trotzdem dabei

Liebe Grüße
Eure Tasha Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo miteinander :D

ich habe gerade so viele Kapitel, dass ich mir überlege, nicht mehr an festen Tagen hochzuladen, sondern alle drei Tage. Was denkt ihr dazu? Oder reicht es euch, wenn ich zweimal in der Woche hochlade?
Gebt mir einfach mal eine Rückmeldung.

Eure Tasha Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo miteinander :D

ja, das Kapitel hatte es ihn sich... und wisst ihr, was mich am Meisten geschmerzt hat beim Schreiben? Auch jetzt beim Lesen noch?

Der arme Patamon :( der heulen muss.... T.T da will ich auch heulen... mein armer Kleiner...
(und damit ist die Frage über mein Lieblingsdigimon auch geklärt, oder?)

Liebe Grüße
Eure Tasha Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo miteinander :D

ich hoffe, es hat euch gefallen.

In Zukunft wird es öfter Zeitsprünge geben, darüber nicht wundern.

Und falls jemand von euch noch was goldiges für zwischendurch lesen möchte, habe ich einen Weihnachts-OS mit Kenyako hochgeladen ^^
http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/794692/358264/
hat nichts mit Wetten dass zu tun :3

freue mich über jeden, der Vorbeischaut und vllt auch ein Kommi hinterlässt ;)

Liebe Grüße
Eure Tasha Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo :D

mit dem Beginn habe ich euch vermutlich erstmal auf eine falsche Fährte geführt... .tut mir leid (zumindest ein ganz kleines bisschen...)

und ja, vermutlich werden viele von euch mich steinigen lassen...
T.K. hat mit Nami geschlafen... tut mir leid -.-
aber er hat dabei an Kari gedacht, vielleicht ist das ja ein kleiner Mini-Trost (erst hab ich Mimi-Trost geschrieben... o.O)

also ihr Lieben,
lasst mir gerne ein Kommi da - heult euch aus, habt Wünsche, beschimpft mich... lobt mich *-* alles was ihr wollt ^^

Liebe Grüße
Eure Tasha Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben :D

danke für eure Kommentare immer ^^
ich freue mich jedes mal sehr darüber *-*

Vor kurzem wurde ich mal gefragt, was ich für Geschichten empfehle ^^ und daher dachte ich mir, dass ich ein paar Geschichten hier empfehle. Das mache ich mit den nächsten Kapiteln

Als allererstes empfehle ich heute die Geschichte "Besuch aus Amerika" von meinem liebsten ICH phean
wenn ihr etwas zu lachen haben wollt, dann ist diese Geschichte 100 % richtig. Es spielen fast alle Pairings mit und in einem Schreibstil geschrieben, dass man sich nur wegwerfen kann ;) also schaut ruhig mal bei ihr vorbei ^^

Hier ist der Link: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/serie/97/357090/

Liebe Grüße
Eure Tasha <3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo miteinander :D

ich hoffe euch gefällt das Kapitel ebenso wie mir ^^

Und es wurde wirklich Zeit, dass Tai Kari wieder mag ;)

Lasst mir ein Kommi da
und vielen Dank für alle die Kommis in letzter Zeit ^^ ihr macht mich glücklich :3

Liebe Grüße
Eure Tasha Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo miteinander,

und damit hat T.K. den ersten Schritt gemacht ^^

Heute will ich euch mal wieder eine Geschichte empfehlen. Beim letzten Mal habe ich es leider nicht geschafft, da ich etwas in Eile war XD

Die Geschichte die ich heute empfehlen will ist "A long Time ago"
Eine wirklich süße Michi (mit genug Takari für mich ;) - danke dafür meine Liebe ^^)
Die Autorin ist [[Linchen86]] und sie hat einfach tolle Ideen ^^

Schaut doch mal bei ihr vorbei und lasst ihr auch gerne ein Kommentar da ;)
http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/348269/

Liebe Grüße
Eure Tasha Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo miteinander :D

das ist sicher das, was viele von euch sich schon eine ganze Weile gewünscht haben ^^
tada ;) sie sind wieder Freunde ;)


Und auch heute habe ich wieder einmal eine Empfehlung für euch.
Eine Takari, die ich total liebe *-*

Und zwar handelt es sich um "Beste Freunde für immer oder doch nicht" von Zehandros.

Die Geschichte ist einfach toll und als Beta-Leserin weiß ich schon ein wenig mehr ;) und ich kann euch nur empfehlen mal reinzuschauen ^^ und lasst ihm auch gerne ein Kommi da :D
http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/serie/97/356122/#p=fanfic_daten_holder

Wie gesagt, nur zu empfehlen ;)

und über kleine Rechtschreibefehler nicht verwundern, die sind dann meine Schuld ;)

Liebe Grüße
Eure Tasha Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und wenn ihr nach dem Lesen jetzt alle furchtbar geschockt seid, so möchte ich euch auch eine Empfehlung geben :D

etwas locker leichtes für Zwischendurch ^^
dieses Mal kein Takari, kein Michi, nein nicht einmal Digimon :D

mein liebes Vielleicht, auch May_Be genannt schreibt wunderbare süße kleine Geschichten
http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/779447/

und meine liebe Hazel HazelEyedButterfly schreibt eine tolle Geschichte *___*
http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/342226/

schaut doch bei den Beiden mal vorbei, ich kann euch versprechen, dass es sich lohnt ;)

Liebe Grüße nochmal <3<3<3<3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
da bin ich nochmal

ich denke, dass ihr alle mich kennt und euch so etwas habt denken können... es sollte also kaum einer überrascht sein
Hat euch das mit der Affäre am Ende überrascht? Mich schon ein wenig ;)

Ansonsten habe ich heute mal wieder eine Empfehlung für euch.
Und zwar meine allererste Takari, durch die ich überhaupt erst auf dieses Fandom gestoßen bin. Ich habe die Geschichte verschlungen und dann angefangen, andere Digimon Geschichten zu lesen. UND DANN ERST habe ich mal ein paar Digimon folgen angesehen. Ich war überrascht, dass es mir bekannt vorkam. Ich gestehe, dass ich Digimon früher nicht wirklich toll fand... ich fand die Figuren so komisch mit ihren großen Händen und Füßen. Ich habe dann auch mal Digimon 02 angeguckt und da stellte ich fest, dass ich einen Großteil der Folgen tatsächlich gesehen habe *-*
Takari schreibe ich hauptsächlich, weil sie mir in dieser ersten Geschichte so gut gefallen habe und ich sie einfach lieben gelernt habe - also Takari forever <3

Und jetzt natürlich noch die Geschichte ;) es handelt sich um "Veränderung" von Nyo86
die Geschichte pausiert zwar zur Zeit, ist aber trotzdem wundervoll *-* es lohnt sich reinzuschauen
http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/336788/

@ Nyo - fühle dich nicht gezwungen, meine Geschichte wg der Empfehlung zu lesen ;)

Liebe Grüße
Eure Tasha Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
und zum Ende des Kapis mal wieder eine Empfehlung ^^

für alle Michi Fans ^^

Sakuran hat eine wirklich hammerart zu schreiben. Es ist nachdenklich, anregend und super spannend ^^ ich habe ihre Geschichte regelrecht verschlungen und erwarte immer voller Sehnsucht das nächste Kapitel ^^

Die Dinge die wir immer wollten - die Story ist bereits abgeschlossen (und auch ein bisschen Takari für mich dabei ;) )
http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/715795/346100/

Kirschblüten im November - die Story ist noch laufend :D und ich bin gespannt, was alles noch passieren wird
http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/715795/358483/


Ich muss sagen, dass ich früher kaum etwas anderes als Takari im Digimon Fandom gelesen habe. Aber sowohl [[Linchen86]] als auch Sakuran haben mich davon überzeugt, dass es auch anderes gibt ;p
ne, ich habe mit Takari angefangen und arbeite mich langsam hoch ^^ auch wenn Takari mein Liebling bleiben wird ^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo miteinander :D

ein neues Kapitel ^^
ich mag es sehr gerne und ich hoffe, dass es euch auch gefallen hat.
Ich schreibe gerne solche Kapitel, wo mehr Leute dabei sind.

Man erfährt auch ein bisschen was über die Beziehung von Kari und Davis, und auch, dass sie ihn mag, wenn auch nicht liebt.
Ich mag Davis inzwischen auch sehr gerne... und er tut mir leid... denn er liebt jemanden, die ihn nicht liebt... ich denke, dass so etwas nicht besonders toll ist.

Und mit diesem Kapitel ist leider der Countdown eingeleitet worden (Epilog miteingerechnet....)

Liebe Grüße
Eure Tasha Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
und auch wenn es immer mehr aufs Ende zu geht T.T

so kann ich es nicht lassen, mal wieder eine Geschichte zu empfehlen

Heute das Herzensprojekt meines lieben Linchen-86 und Black-Starshine
Unter dem Namen Kokoro-Tamashi was so viel heißt wie Herz-Seele (ich durfte das hoffentlich verraten o.O)
haben sie eine tolle Geschichte veröffentlich - Find your own way
schaut ruhig mal vorbei ^^
http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/361189/ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo...

tja.... was soll ich sagen...
das Drama hat seinen Höhepunkt erreicht ... vielleicht

Viele haben ja erwartet, dass noch etwas passieren wird. Tada ... hier... es ist passiert

Und an alle Kommentierer - ich will nicht hören, dass Davis das verdient hat... das hat er nämlich nicht... der Arme hat unter mir ganz schön zu leiden...
T.K. hat es wiederum verdient... weil er sich nicht entscheiden kann.

Liebe Grüße
Eure Tasha :3 Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo nochmal :D

ich liebe Davis seit ich wusste, dass er genau das tun wird :D
ich hoffe, ihr mögt ihn spätestens jetzt auch ^^

Eure Tasha Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben :D

ich sehe eure leuchtenden Augen regelrecht vor mir ;)

ich will euch noch schnell darauf hinweisen, dass ich noch da bin ;)
nur so XD

ansonsten noch eine Empfehlung ^^
mein liebstes ICH, meine phean, hat mir eine Geschichte geschrieben *___*
und diese ist so toll, dass ich sie euch natürlich empfehlen muss ^^
ich hoffe, ihr liebt sie so sehr wie ich... na gut, das wird nicht gehen, denn mehr als ich kann sie niemand lieben ^^

schaut bei ihr vorbei ;)
http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/361459/

Liebe Grüße
Eure Tasha Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo miteinander,

ja, ich denke, ihr kennt mich inzwischen und viele haben es auch schon vermutet.
Kari und TK fallen sich nun nach den Trennungen nicht in die Arme und sind für immer und ewig glücklich...
nein, etwas Drama musste ich noch mit hineinbringen.

Aber ich persönlich finde es so genau richtig... es wäre Nami und Davis gegenüber wirklich nicht fair gewesen... und ich denke auch, dass sich Kari und TK ersteinmal sammeln müssen. Sie waren in langen Beziehungen... und sie sollen es richtig machen.

auf jeden Fall liegt mir das Kapitel sehr am herzen und ich persönlich empfinde es als einer der Emotionalsten

Meine Lieben, ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen ^^
lasst mir doch ein Kommi da, wie euch das Kapitel gefallen hat

Liebe Grüße
Eure Tasha ^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo miteinander :D

das Ende kommt mit großen Schritten auf uns zu -.-

Wie es tatsächlich schon Vermutungen gab, gab es einen Zeitsprung ^^
ich hoffe, dass ein paar eurer Fragen beantwortet wurden.

Liebe Grüße
Eure Tasha Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
und da war es nur noch eines T.T
und auch Nami hat Stärke bewiesen ^^

lasst mir ein Review da ^^

Liebe Grüße
Eure Tasha Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, dass war es ... das Ende...
nach insgesamt 67 Kapiteln...
und doch mit einem recht runden Ende, oder?

danke an alle, die dabei waren, die dabei geblieben sind...
die mitgelesen und mitgefiebert haben
danke an alle, die meine Geschichte in ihren Favos genommen hat und danke an alle Kommentarschreiber, ich habe eure Kommis geliebt (und ich werde sie furchtbar vermissen...)

ab nächster Woche gibt es bereits eine neue, dramalose, kurze Takari von mir ^^ schaut doch wieder vorbei und hinterlasst mir ein Kommi ;)

ansonsten würde ich mich freuen, wenn ihr mir einfach in einem Kommi hierrunter noch schreibt, wie ihr diese Geschichte fandet ^^

Ansonsten hier noch etwas zu Wetten dass? ein paar Gedanken von mir ^^
schaut doch mal rein ;)

http://animexx.onlinewelten.com/weblog/794692/779749/

Danke nochmal euch allen
eure auf der einen Seite glückliche, auf der anderen traurige Tasha Komplett anzeigen

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Von:  DomX
2021-03-28T14:09:21+00:00 28.03.2021 16:09
Liebe Tasha,

ich bin ſeit einigen Jahren in der CosPlay und Mexx-Szene dabei. Seit ich klein bin begleitet mich Digimon, wie andere Religion. Doch ſo lange ich ſchon mit alle dem verbunden bin, habe ich vor erſt etwa einer Woche mit dem Leſen von FFs angefangen...
Tatſächlich bin ich durch NSW-Anime (ein Animeradio) einſt auf Takeru♥Kari geſtoßen. Und das war bisher auch mein einziges Intereſſe bei FFs.
So kam es, daſs dieſe, deine FF gar die dritte war, die ich las. Und ſie war lange. Und damit meine ich nicht (nur) die ſechzig Kapitel, ſondern auch das, was ich dadurch erlebt habe. Ich träumte von den guten Tagen zwiſchen Hika & Keru und hatte dann ſchlaflose Nächte, als Davis und Keru begannen alles falſch zu machen.
Wie du vielleicht bemerkt habe, bedeutet mir Digimon ſehr viel, und auch die Wappen ſind ſowas wie meine Wegweiſer im Leben.
Ich muſs echt zugeben, manchmal habe ich gezweifelt, ob die Charaktere wirklich ſo handeln würden, denn in manchen Dingen ſchätze ich ſie wohl anders ein als du.
An anderen Stellen haſt du die Fähigkeiten/Wappen ſo extrem gut getroffen, daſs ich echt baff war!
Was mich aber wirklich geſtört hat waren, daſs du echt viele Rechtſchreib- und Grammatikfehler drin haſt. Und manchmal ſchien es als ſchriebſt du mit dem Handy und die Autokorrektur hat es zu Müll "korrigiert".
Außerdem ſchien es mir am Anfang ſo, als hätteſt du etwas wenig kreativität, bei der Benennung der Charaktere. Faſt immer haſt du ſie anhand ihrer Haarfarbe erwähnt. Mit der Zeit wurde das aber beſſer. ;-)
Trotz allem: Eine Hammer FF, noch kein Buch hat mich ſo fertig gemacht, wie dieſe FF von dir - ſowohl poſitiv als auch negativ. Allerdings muſs ich geſtehen, daſs ich das Problem, daſs mich mein Herz anſchreit und ich die Klappe nicht aufkriege ſelbſt ſchon erlebt... Und kennen ebendiesen Schmerz viel beſſer, als mir lieb iſt, denn auch bei mir ging es damals um jemanden ſehr lieben. (Ich würde noch heute ſagen, ich hätte meine Hikari gefunden, aber das iſt eine andere Geſchichte. XD)

Vielen Dank für dieſe Achterbahnfahrt! Es war ein hartes Auf und Ab. Ob ich deine empfohlene FF leſe, weiß ich noch nicht. Unvollendete Geſchichten ſind etwas, womit ich nicht klar komme...

Ich hoffe, du haſt deinen Takeru gefunden und dich ſo zu ihm durchgekämpft, daſs ihr einander nie wieder loslaſſt. =)

Liebe Grüße
Dom
Antwort von:  Tasha88
28.03.2021 18:15
Hallo lieber Dom,

vielen Dank für dein Kommentar. Ich habe mich gefreut, bei einer alten Geschichte eines zu bekommen.
Vielen Dank auch für die konstruktive Kritik.

ja, die Charaktere. Ich glaube, irgendwo hatte ich auch geschrieben, dass sie mir oft OOC vorkamen, aber in der Geschichte brauchte ich sie so. Und deine Aussage, dass sie in deinen Augen anders sind/reagieren etc, zeigt mir mal wieder, dass jeder die Charaktere anders sehen kann. Ich finde es aber auch immer wieder toll, dass jeder Mensch anders ist und dementsprechend auch ganz andere Sichtweisen. So wie man unterschiedlich handelt, lässt man auch die Personen in Geschichten anders handeln, als andere es würden (oh man, da habe ich jetzt ja einen Text geschrieben ;) )

ebenso will ich dazu noch sagen, dass ich, als ich die Geschichte erst vor kurzem nochmal gelesen habe, hat es mir im Herzen auch ganz schön weh getan. Ich habe alle Charaktere hier (oder die meisten) wirklich leiden lassen. Fast zu viel Drama, würde ich inzwischen sagen ... Aber wirklich etwas ändern würde ich an der Geschichte vermutlich nicht. Sie ist, wie sie ist und das ist gut so. (außer natürlich den Fehlern - sowohl Rechtschreibung als auch Grammatik sowie Logikfehler ;) )

du hast auf jeden Fall recht, in der Geschichte (Schreibtstil, Rechtschreibung etc) hat es noch viele Fehler. Als kleine Entschuldigung will ich hervorbringen, dass ich erst knapp ein Jahr zuvor mit schreiben begonnen habe. und wie du selbst festgestellt hast, ist es, je länger ich geschrieben habe, besser geworden - auch mit viel Luft nach oben. Je mehr ich (vor allem danach) geschrieben habe, desto besser ist es geworden. Immer noch bin ich kein Profi, aber ich behaupte sagen zu können, dass ich mich um Welten gebessert habe.
Ich habe nun, nach fast drei Jahren Abstinenz, wieder zu schreiben begonnen und ich merke, dass ich wieder einiges nachholen muss, aber das kommt auch wieder.

Eigentlich sollte ich die Geschichte irgendwann mal komplett überarbeiten, aber die knappe Zeit die ich mit zwei Kindern habe, nutze ich lieber anders ;)

Und dass du keine beendeten Geschichten lesen willst, kann ich vollkommen nachvollziehen - als ich diese 2015/2016 empfohlen habe, wurde auch noch an ihnen geschrieben. Schade, dass es teilweise nicht weiterging.

Ansonsten danke nochmal für deine Worte. ich hoffe sehr, dass du deine Hikari gefunden hast, es ist immer schade, wenn man leiden muss, ich hoffe, das musst du nicht mehr. Ich habe, wie du vielleicht den zwei Kindern entnehmen kannst, meine TK gefunden, der bereits seit über 16 1/2 Jahren an meiner Seite ist ^^

Vielleicht liest man sich ja woanders mal wieder ;)
wie du vielleicht an meinen FF merkst, liegt mir Hikari x Takeru ebenfalls sehr am Herzen

Liebe Grüße
Tasha

PS bitte nimm mir auch meine Worte nicht übel - durch die alte Schriftweise des "s" ist deine Nachricht schwer zu lesen. man muss sich sehr auf die einzelnen Worte konzentrieren.
Antwort von:  DomX
28.03.2021 22:03
Hallo liebe Tasha,

ich muſſte erſt mal nachſchauen, was OOC wieder heißt. Zu lange nicht mehr mit FF-Schreiben beſchäftigt. Aber ja, das trifft was ich meinte: Nicht ſo ſehr, daſs du ſie anders ſiehſt, denn viel mehr, daſs ſie einfach überhaupt nicht zum Wappen paſſend gehandelt haben. Daſs du ſie in dem Moment ſo brauchteſt, kann ich aber voll nachvollziehen!

Ja... Ganz ehrlich... Ich habe hart mitgelitten... (Schlafloſe Nächte und ſo...? XD )
Dennoch: Das Leben iſt manchmal richtig beſcheiden... Ich bin viel zu aufmerkſam und bedacht, weſhalb ich Iori (Cody) gefeiert habe, als er Takeru auf deſſen Gefühle anſprach, die ſo offenſichtlich waren... Und ihm Hoffnung machte... Da ſah ich ſo mich in der Rolle von Iori. (Wiſſen iſt auch mein Wappen.)
Die einzige Sorge, die ich wirklich hatte, war zwiſchenzeitlich mal, daſs du es am Ende vielleicht ſchlecht ausgehen ließeſt. Das hätte mir echt das Herz gebrochen. (Iſt ja unterwegs auch ſchon ſo oft paſſiert... ^^' )

Ich wollte ſelbſt auch mal eine FF anfangen, aber ich bin nie über die erſte Seite hinausgekommen. Ich habe zwar ein großes Talent für Briefe und perſönliche Texte, aber etwas fiktives zu erfinden ſchaffe ich (noch?) nicht. Ich bin im Moment dabei zu erkunden, wie kreativ ich eigentlich bin, und ſo kommt es, daſs ich den Aufſatz über die DigiWappen noch mal ſchreibe, den meine Stiefmutter einſt wegwarf... So geſehen ein fiktives (und äußerſt ſachliches) Werk, das aber eigentlich reine Philoſophie iſt.

Auch wenn du wenig Zeit haſt, laſs das kreative nie ſein! Ich habe einige Jahre Violine gelernt, aber die Kreativität dahinter muſs man ganz alleine entdecken und nutzen... ;-)
Ich hatte tatſächlich geſehen, daſs du wohl auch ſehr aktuell was veröffentlicht haſt, aber daſs da ſo eine Pauſe dazwiſchen iſt, war mir nicht aufgefallen. (Ich hatte auch nicht ſo genau hingeſchaut. ^^' )

Ich bin mir nicht ſicher. Im Nachhinein gibt es auch ſo viele unausgeſprochene Dinge zwiſchen ihr und mir... Und ſie will mich nicht mehr ſehen oder ſo... Doch wenn ich Hikari & Takeru im Anime (und durchaus auch in deiner Geſchichte) betrachte... Wir haben uns auch völlig ohne Worte verſtanden und uns ſolche Blicke zugeworfen usw....
Deine Geſchichte hat halt - wie bereits erwähnt - einiges wieder aufgewühlt, aber es hat ſich ſchnell wieder gelegt. Es ſind nun doch vier Jahre ſeither ins Land gezogen, auch wenn mein Herz noch immer an ihr hängt, ich habe es letztes Jahr endlich geſchafft mich wieder aufzurappeln und letztes ſogar mal wieder einen Schritt nach vorne geſchafft. Kurzum: Du haſt die Charaktäre leiden laſſen, ja - aber was du durch Häufigkeit leiden haſt laſſen, hat mir das Leben gezeigt, daſs bei einem davon ſchon ſo viel rumkommen kann, wie in deiner Geſchichte. Und ganz ehrlich: Hätte es mich nicht derart berührt, fände ich deine Geſchichte nicht derart Hammer! ;-)

16½ Jahre... Wow! Da haben Hikari & Takeru auch noch eine Weile hin. Meinen Glückwunſch an euch! =)

Ja... Habe noch einige auf meine Liſte getan... Ich hoffe mal, daſs ſie nicht ganz ſo heftig ſind, ſonſt muſs ich mich damit immer auf Wochenenden beſchränken, weil ohne Schlaf in der Arbeit iſt echt uncool... ;-)
(Hatte ich faſt zwei Jahre, ich weiß, wie uncool das iſt. XD )

Dir deine Worte übelnehmen? Wieſo ſollte ich denn das tun?! Ich weiß, daſs es am Anfang ſchwer iſt, wenn man das ſ nicht gewohnt iſt, aber mit der Zeit lieſt es ſich angenehmer, als nur mit dem s, habe ich feſtgeſtellt.
Und zum Verſtändnis, warum ich damit überhaupt ſchreibe: Ich mache Kalligraphie, beſonders Textura Quadrata und Fraktur. Beide Schriften kennen kein ß ( = ſs oder ſz, vielleicht kennſt du das ß auch noch als "Eszett") und haben dafür aber das ſ. Und ich muſs die Rechtſchreibregeln für das ſ rein bekommen, darum ſchreibe ich bei jeder Möglichkeit damit... ^^'

Vielen Dank für deine umfangreiche Antwort und ich bin ſchon ſehr geſpannt auf deine anderen FFs! :-)

Liebe Grüße
Dom
Antwort von:  Tasha88
29.03.2021 20:14
Hallo Dom :)

auch wenn es ja eigentlich nicht so schön ist, deine schlaflosen Nächte sind ja quasi ein Kompliment an mich, dass ich die Geschichte geschafft habe so zu schreiben, dass sie einen mitnimmt. wobei ich dir den Schlaf wünsche. Ich wünschte mir auch mal wieder eine Nacht, in der ich durchschlafen kann... aber das wird vermutlich noch eine Weile dauern...

was ich dir für alle meine Geschichten versprechen kann - ein Happy End muss immer sein. Es würde mir das Herz brechen, wenn TK und Kari (und auch alle anderen) am schluss nicht glücklich werden würden.
tatsächlich denke ich, auch wenn es immer mal wieder Drama in meinen Geschichten gibt (nicht in allen), so ist diese die "heftigste" Geschichte in diesem Bereich. Ich hätte bei Schreiben auch nie erwartet, dass es so werden wird. Aber so wollte sie, so wollten die Charaktere - also ist sie so geworden.
Das mit der Kreativität hast du schön gesagt. Ich denke oft auch, dass ich nicht wirklich kreativ bin - inzwischen sage ich mir dann immer: sieh, was du geleistet hast - das ist Kreativität
also mach auch du weiter. Und versuche es einfach mit dem schreiben - vielleicht kommt es ja noch ;) oder wieder ^^

und zur Kalligraphie: eine tolle Sache - auch Steno fände ich mal für mich interessant - aber lesbar ist es trotzdem nicht XD es geht schon, wenn man es kennt - zum Glück XD aber für mich als Querleser eine Herausforderung

ich würde mich sehr freuen, irgendwann ein neues Kommi und deine Meinung zu einer meiner anderen Geschichten zu lesen

Liebe Grüße
Tasha
Antwort von:  DomX
30.03.2021 11:16
ENS, wenn wir weiter ſo viel ſchreiben? :x
Von:  Mestchen
2017-08-24T15:26:02+00:00 24.08.2017 17:26
Liebe Tasha,

nun bin ich auch durch. Mit der Geschichte und mit den nerven. Du schreibst ja so genial, dass man sich in die Charaktere hineinversetzt fühlt und mitleidet. Da hat man dann auch mitleid mit Daisuke (ey, ich mag den in deiner FF. Herzlichen Glückwunsch ^^) und Nami, die die ganze Zeit betrogen werden, es sogar ahnen oder später feststellen und dennoch alles so friedlich verläuft. Warum eigentlich?
Deine ganze Geschichte war explosiv. Da kam auf ein hoch sofort ein Tief. Aber dann trennt sich erst Daisuke von Hikari und dann Nami von Takeru? Wo bleibt da die Explosion? Es war so ungewohnt friedlich. Und irgendwie zu schnell zu Ende.
Wobei dann noch das Tief kam, erstmal kein Paar zu werden und durch Namis Freigabe wurde es ein hoch ^^
Du stehst darauf, alles so kompliziert zu machen. :P

Wobei ich dir danken muss, dass du Nami keine Fehlgeburt angetan hast. Ich fand auch Takeru sehr ruhig, als er erfahren hat, dass sie mit Absicht schwanger wurde. Nami tat mir bei ihren letzten Mal mit den Vater ihres Kindes ja leid. Also das war echt mega fies! Aber nein. Kurzer Schock und alles friedlich xD

Wie geht die Geschichte denn für Daisuke aus? Findet er noch eine Frau?
Antwort von:  Tasha88
26.08.2017 18:59
Hallo meine Liebe :)

ohje... auf der einen Seite ein Kompliment... auf der anderen >.<
ich glaube, mit der Geschichte habe ich sehr sehr viele Leute schockiert... und manche Herzen fertig gemacht. selbst mich habe ich damit teilweise fertig gemacht...
und ich sagte doch, manchmal ist DAvis toll ;) meiner zumindest ;p

damit hast du recht. dafür, dass es eine Explosion nach der anderen gab, haben Nami und DAvis sehr, sehr ruhig und lieb reagiert haben. sie hätten echt explodieren sollen... hätte besser in das gesamtbild gepasst.
aber irgendwann reicht das theater doch ;)

und Komplikationen und Missverständnisse sind bei all meinen Geschichten an der Tagesordnung.. schon bemerkt ;)

und ja, eine Fehl oder Todgeburt wäre bei mir nie in Frage gekommen. das ist eine belastende Situation .... ich bin froh, dass ich es nicht habe schreiben müssen >.< hätte mich auch selbst nur belastet.

und klar findet Davis noch seine große Liebe :) und da stellt er fest, dass das mit kari nur sein Wunsch war, aber sie nicht wirklich seine große Liebe war ;)
Antwort von:  Mestchen
28.08.2017 21:40
Liebe Tasha,

ich wollte dich nicht beleidigen. Entschuldige bitte!
Schön, dass es für Daisuke ein Happy End gibt. Ich denke, bei deiner FF war das Problem, dass man ja Wartezeiten hatte. Da leidet man deutlich mehr mit, als wenn man weiterliest und dann die Situationen schon wieder entschärft sind :)

Liebe Grüße
Antwort von:  Tasha88
30.08.2017 21:02
du hast mich doch nicht beleidigt! o.O
ich habe es nciht so aufgefasst, bloß nicht denken >.<
ich wollte damit nur sagen, dass du recht hast... in der Geschichte habe ich wirklich viele Sachen geschrieben, die wirklich, wirklich traurig und nicht schön waren >.< ich bin masochistisch... anscheinend ;)
Von:  Mestchen
2017-08-22T19:18:35+00:00 22.08.2017 21:18
Liebe Tasha,

mein Herz blutet und blutet und blutet.
Wo ist das Happy End? Ein Kapitel vorher wäre es doch richtig toll gewesen (wobei dann Nami überflüssig wäre), aber jetzt? Was passiert jetzt? Soll ich wirklich weiter lesen? Ich lese eh weiter, weil ich ja wissen muss, wie es endet ... aber dennoch. Mein Herz blutet. Deine Geschichte hat hier gerade ein echt brutales Eigenleben entwickelt.
Warum hat Takeru Hikari nicht angesehen? T-T Warum hat er sie nicht selber aussprechen lassen? T-T
Ach Menno! Habe ich schon erwähnt, das mein Herz gerade blutet? Es blutet so sehr, dass ich wieder mitten drin ein Kommentar schreiben muss.

Es sind ja noch 53. Kapitel. Ich habe mal gerade erst ein drittel geschafft. Es kann also noch sehr viel passieren. Aber 53. Kapitel, bis Takeru zu Hikari findet? Was machen die beiden denn so lange? Wie hast du es ausgehalten, die beiden so lange voneinander zu trennen? Bei den Kapitelüberschriften kann man leider den Inhalt nicht erahnen. Vielleicht kommen sie ja schon in 10. Kapitel zusammen und lieben sich dann, was du dann intensiv beschreibst. Wobei ich daran nicht glaube. Ich habe genug FFs von dir gelesen, dass bei dir die Geschichte endet, wenn die beiden liebenden endlich zusammen sind.

Das kann ja was werden.
Mein Herz blutet
... und gerade deswegen mag ich deine Geschichte xD Die ist einfach so verrückt und nicht vorhersehbar. Es macht richtig Spaß, diese zu lesen ^^

Liebe Grüße
Antwort von:  Mestchen
22.08.2017 21:20
PS: Ich freue mich, dass ich eine FF von dir "in Echtzeit" lese. So kann ich jedes Kapitel direkt kommentieren und über einen längeren Zeitraum mitleiden.
Antwort von:  Mestchen
22.08.2017 21:24
Und Mathe kann ich auch nicht mehr. Lese "22" und nicht die "35" xD Es sind also nur 40 Kapitel
Antwort von:  Tasha88
23.08.2017 12:03
o.O nicht bluten >.<
ja... die Story hier hat einfach viel mehr Tiefen, als meine anderen alle... -.-
und mit Tiefen meine ich traurige Stellen :/
und das mit dem brutalen Eigenleben drückst du ganz richtig aus. ich hatte ganz andere Pläne.. .aber ne, die machen sowieso alle nur das, was sie wollen. Ich habe da gar nichts mehr zum mitreden gehabt.

es sind noch einige Kapis... tja. ich würde mal sagen, noch genug Spielraum für alles mögliche ;)

und ich denke... du hast eine gewisse Art in meinen Geschichten herausgefunden... also abwarten ;) und weiterlesen natürlich ^^

und über dieses Kompliment freue ich mich jetzt einfach mal ^^
Liebe Grüße :)
Von:  Mestchen
2017-08-22T11:43:22+00:00 22.08.2017 13:43
Liebe Tasha,

mein aktueller Stand liegt bei diesen Kapitel. Die Nami hast du schon mal eingeführt. Sie tut mir ja schon ein wenig leid. Daisuke schleppt sie an, sie macht sich Hoffnungen und dann darf sie beim Kinoabend zusehen, wie ihr geliebter flirtet. :(
Zumindest reden Takari wieder miteinander und genießen ihre Vorzüge ^^ Eifersüchtigt werden sie auch schon. Da kann ja noch echt viel passieren und schief gehen in den nächsten Kapitel. Warum klammern sie sich so daran fest, "nur" beste Freunde zu sein?
Natusko ist aber auch nicht gerade blöd. Sie lässt ja schon zu, dass die beiden im gleichen Zimmer schlafen. Da liegt das gleiche Bett doch gar nicht so fern, oder? Sie hätte wohl schon früher gemeinsam mit Yuuko auf getrennte Räume bestehen sollen xD

Ich bin so gespannt, ob Tai oder Yuuko das Kondom/die Kondome im Schreibtisch finden ^^ und wann Takeru im Krankenhaus liegt, weil Tai jeden Knochen gebrochen hat. xD
Antwort von:  Tasha88
23.08.2017 11:59
Hallo meine Liebe :)

ja, einer der zwei wenigen Auftritte, die Nami haben sollte XD
und ja, da kann sie einem wirklich leid tun... da will sie TK sehen... und er hat nur Augen für Kari... und Davis hat das gleiche Pech ;)

genau :) ein Zimmer, ein Bett. was erwarten die denn eigentlich? In dem Alter ist die wahrscheinlichkeit hoch, dass das irgendwann passiert.

haha :) das mit der Schublade hatte ich schonmal ;)
ne, da schaut keiner rein ;)
und wann TK im Krankenhaus landet... tja. wahrscheinlich schneller als tatsächlich gedacht :)

Liebe Grüße ^^
Antwort von:  Mestchen
23.08.2017 18:30
Im Krankenhaus ist er in dem Kapitel dann nicht gelandet. Ich weiß leider nicht mehr, welches Kapitel es war. Da musste ich wieder aufhören zu lesen. Das war dann so heute Nacht gegen 0:00 Uhr.
Da kamen sich die beiden endlich wieder Näher und dann taucht Nami erneut auf. Pff ... Immer ist irgendwas, wenn sich die beiden näher kommen. Beim Streichen der WG z.B. kommt Daisuke rein ...
Aber gut. Momentan bin ich bei einen Kapitel (ich lese ja über das epub-Ding), indem sie schon eine Affäre haben und sich in der Digi-Welt befinden, wo Takeru seinen Freunden mitteilen durfte, dass er Vater wird und Kari zwei Mal hintereinander mit unterschiedlichen Männern Geschlechtsverkehr hatte. *hust* Das hätte ich ihr nicht zugetraut. Allgemein die Art der Affäre nicht, wobei wir wieder den Takari näher kommen. Es sind noch gut 100 Seiten, die mir fehlen. Da kommen bestimmt noch irgendwelche Tiefs, wie ich dich kenne.

Ein Fehler - der bestimmt schon mal von jemand anderen angemerkt wurde - ist mir aber aufgefallen. Als Takeru und Nami ihren Eltern erzählen, dass sie nicht abtreiben, guckt "Yuuko ihren Sohn" an (irgendwie so stand es da). Was hat denn nun Yuuko damit zu tun? xD

Liebe Grüße
Antwort von:  Tasha88
23.08.2017 20:30
danke :) Yuuko hat da eindeutig nichts zu suchen XD
Von:  Soralai
2016-05-20T08:06:36+00:00 20.05.2016 10:06
ohhhhh .... ende..... hmpf
Antwort von:  Tasha88
20.05.2016 11:50
:(
Aber du hast es geschafft :* danke fürs Lesen und die kommis ^^
Ich hoffe es hat dir gefallen und du verstehst jetzt vllt, warum May und Hazel mich für eine Soziopathin halten ;)
Antwort von:  Soralai
20.05.2016 15:16
das war mir vorher schon klar ; P
waren ja nicht viele kommis da ich meist durch gelesen hab *lachend am kopf kratz*
Antwort von:  Tasha88
20.05.2016 15:44
ich habe mic über jedes einzelne gefreut :*
Von:  Soralai
2016-05-19T15:36:08+00:00 19.05.2016 17:36
hmmm ... ich finde es gut das Kari die reisleine zieht....
Antwort von:  Tasha88
19.05.2016 18:49
Ich fand das auch die richtige Entscheidung und daher ist es jetzt so
..

Soralein, du bist ja bald durch ^^
Antwort von:  Soralai
19.05.2016 20:50
jo bleiben nur noch ein paar 😯
Von:  Soralai
2016-05-17T20:54:13+00:00 17.05.2016 22:54
unfassbar.... wenn ich meinen Gedanken ausm kopf lassen würde, würde mein freund mich ordentlich schellten!
zu recht.... Mensch Tasha..... das kostet dich nun dein lobes twix für das adult kapitel zwischen ihnen 😣
Antwort von:  Tasha88
18.05.2016 08:27
Twix.... T.T ich wollte auch nicht, dass die schwanger wird...
Du bist schon weit ^^ Stolz auf dich bin ^^
Hier, Twix für dich
Antwort von:  Soralai
18.05.2016 15:53
dann hättest du ihr keine nadel geben dürfen *hampf mampf*
Von:  Soralai
2016-05-17T20:32:54+00:00 17.05.2016 22:32
du hast sie doch wohl nicht wirklich geschwängert Tasha!!!!

yes guter Abschluss fürs Kapitel!
Antwort von:  Tasha88
18.05.2016 08:25
*unschuldig pfeif*
Von:  Soralai
2016-05-17T07:00:28+00:00 17.05.2016 09:00
ich hab gestern geschaut wieviele kapitel noch folgen und hab gesehen es gibt ein adult.... mit dem Vorwort von dir sträubt sich alles in mir das jetzt zu lesen.....
Antwort von:  Soralai
17.05.2016 09:13
..... böse Tasha .... ober doofer davis
Antwort von:  Tasha88
17.05.2016 09:52
Jap... Mit dem Vorwort konnte man es sich denken.... Und das erstere trifft es doch ganz gut...
Von:  Soralai
2016-05-17T06:21:17+00:00 17.05.2016 08:21
er könnte sie mit der kette strangulieren 😠
Antwort von:  Tasha88
17.05.2016 09:51
Ich verspreche, dass über niemand zum Tode kommt ;)


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