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Kill this Killing Man II

Höhen und Tiefen
von

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Auf dem Weg

267) Auf dem Weg
 

Können wir morgen zu Bobby fahren?“, empfing Dean seinen Bruder als der nach Hause kam.

„Gerne!“, freute sich Sam. „Erzählst du mir auch warum schon morgen?“

„Der Chief hat sich heute nochmal bei mir entschuldigt. Er hat gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, Rettungssanitäter zu werden. In einem Kurs ist ein Platz freigeworden. Ich weiß aber nicht was das ist oder was ich da können muss. Ich hatte gehofft Jody, du und Bobby könntet mir helfen“, erzählte Dean leise.

„Oh mein Gott, Dean!“, Sam strahlte über das ganze Gesicht. In der vergangenen Woche waren sie langsam wieder zu einem fast normalen Umgang miteinander übergegangen. Jetzt warf er die letzten Bedenken über Bord und zog seinen Bruder in eine herzliche Umarmung, die der nach einigem Zögern auch erwiderte.

„Das ist ja eine richtig gute Woche für uns“, lachte Sam. „Da haben wir bei Bobby was zu feiern!“ Er klopfte Dean noch einmal kameradschaftlich auf den Rücken und löste sich dann von ihm. „Lass uns essen. Ich hab Pizza in den Ofen geschoben.“
 

Gerade als sie mit dem Essen beginnen wollte, meldete sich Nick.

„Da muss ich rangehen“, entschuldigte sich Sam und verschwand in sein Zimmer.

„Hey“, grüßte er den Agenten. In seinem Bauch machte sich ein mulmiges Gefühl breit. Was würde jetzt kommen? Wären ihre ganzen Bemühungen für die Katz? Würde Nick sie jetzt zum ewigen Jägerdasein verdammen?

„Hey! Ich habe gute Nachrichten!“, nahm Nick ihm die ersten Befürchtungen. „Über euch gibt es landesweit nur ein paar Kleinigkeiten. Falsches Parken und zu schnelles Fahren. Nichts von Bedeutung. Entweder seid ihr nicht in Erscheinung getreten oder aber ihr hattet einen sehr begabten Schutzengel“, erklärte der Agent.

„Dann wohl Letzteres.“ Sam musste an Victor Henricksen denken. Wenn selbst FBI-intern nichts mehr über sie zu finden war, hatte der es wohl vor seinem Tod doch noch geschafft sie aus sämtlichen Dateien und Fahndungslisten zu nehmen, denn er bezweifelte, dass er selbst alle Dateien erwischt hatte. Ihm fiel ein Gebirge vom Herzen!

„Das ist gut! Danke Nick.“

„Für euch gerne.“

„Die Einladung steht!“, sagte Sam noch.

„Das hoffe ich doch“, lachte Nick. „Und viel Glück bei eurem Leben!“ Er legte auf.

Sam atmete erleichterte durch. Jetzt konnte es ja nur noch bergauf gehen!

Er ging nach unten, wo sein Bruder mit dem Essen auf ihn wartete.

„Gute Nachrichten?“, fragte er, als er Sams breites Lächeln sah.

„Sehr gute Nachrichten!“, bestätigte der.

An diesem Abend machten sie es sich auf der Couch gemütlich und schauten ein Baseball-Spiel im Fernsehen. Dean las und Sam durchforstete das Internet nach Einstellungstests für Rettungssanitäter, um Dean diese Chance zu ermöglichen.
 

Das Wochenende war ganz nach Deans Geschmack.

Jody hatte frei und sich nach Deans Anruf zusammen mit Bobby ebenfalls im Internet nach Voraussetzungen für Rettungssanitäter umgesehen. Gemeinsam hatten die Zwei einen Lern- und Trainingsplan für ihn zusammengestellt, der ihn, nachdem sie ihn Samstagmorgen mit Sam abgestimmt hatten, körperlich und geistig bis an seine Grenzen brachte.

Vor dem Essen scheuchte Sam seinen Bruder zwei Runden über ihren Parcours.

Nach dem Essen erklärte ihm Jody die wichtigsten medizinischen Begriffe und ging mit ihm die am weitesten verbreiteten Krankheiten durch.

Sonntagmorgen war wieder Sam und der Parcours dran und danach übernahm es Bobby Dean mit Hilfe des Internets einige Verletzungen und ihre Behandlungen zu erklären.

Erschöpft, aber mit einem glücklichen Strahlen im Gesicht, das sie so schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr bei ihm gesehen hatten, verabschiedete Dean sich am Sonntagabend und fiel, kaum dass die Brüder in ihrem Häuschen waren, auch sofort todmüde ins Bett.

Am Montag rief Dean Chief Morris in seiner Mittagspause an, um ihm mitzuteilen, dass er den Eignungstest machen wollte.

Zwanzig Minuten später rief der ihn zurück, um ihm die Teilnahme am Eignungstest am Mittwoch in einer Woche zu bestätigen.

Dean übte jeden Abend mit Sam, um sich auf diesen Test vorzubereiten und nutzten das folgende Wochenende, um das Ganze bei Bobby noch etwas zu erweitern und zu vertiefen. Viel Zeit hatten sie ja nicht, doch alle drei waren sich sicher, dass Dean sehr gut drauf vorbereitet war.
 

Am Prüfungstag fuhr Sam seinen Bruder zu der Adresse, an der der Test stattfinden würde. Dean war viel zu nervös, um alleine fahren zu können.

„Ich wünsche dir ganz viel Glück“, sagte er und hielt ihm seine gedrückten Daumen hin. „Und denk dran! Schau erst zu was sie demonstrieren und mache es dann, okay?“

Dean nickte nur. Er war schon den ganzen Morgen sehr einsilbig gewesen. Je näher er dem Test kam, umso unsicherer wurde er, umso sicherer war er sich, dass das Ganze nur eine Schnapsidee sein konnte.

„Du schaffst es, Dean. Und wenn nicht, dann wissen wir, was wir beim nächsten Mal verstärkt üben müssen.“

Dean kaute mal wieder auf seiner Unterlippe herum.

Sam legte seine Hand auf Deans Schultern und wartete, bis der ihm endlich in die Augen schaute: „Es ist immer besser etwas zu versuchen und zu scheitern, als es nie versucht zu haben“, erklärte er ruhig, bevor er sich mit einem aufmunternden Lächeln verabschiedete und zu seinem Praktikum fuhr.
 

Dean atmete tief durch und betrat den Raum, in dem der theoretische Teil des Tests sein sollte. Er setzte sich in eine Bank und harrte der Dinge die da kommen sollten.

Ein älterer Herr überprüfte die Anwesenheitsliste, verteilte die Prüfungsbögen und erklärte noch einmal was sie zu tun hatten. Dann wünschte er ihnen viel Glück.

Schon bei dem MMPI, dem psychologischen Eignungstest, verstand Dean nur Bahnhof. Jody hatte so etwas zwar mehrfach erwähnt, ihm aber nie verraten was es war und wie er es bestehen konnte.

Er überlegte noch, wie er dem Prüfer sein Problem erklären konnte, als der neben ihm stand.

„Mr. Winchester, ich weiß von Chief Morris, dass Sie diesen Test wahrscheinlich nur sehr eingeschränkt machen können. Beantworten Sie was sie wissen. Was Sie nicht verstehen, kennzeichnen Sie bitte und auch die Fragen bei denen Sie noch keine Erfahrungen sammeln konnten.“ Er kennzeichnete Deans Blätter mit einem Textmarker.

Dean nickte. Er atmete ein wenig erleichtert auf und begann.

Die praktischen Tests bestand er mit Bravour. Blieben nur noch die Blutabnahme und einige Fitnesstests, zu denen Dean als Erster musste, weil sich die Prüfer danach noch mit ihm persönlich über seinen MMPI-Test unterhalten wollten. Aber auch die waren kein Problem für ihn.
 

Blieb nur noch das Gespräch. Sofort rutschte ihm das Herz wieder in die Hose. Der ganze Tag war richtig gut gelaufen, bis auf diesen MMPI. Und genau darüber wollten sie jetzt mit ihm reden! Er kam sich vor wie auf dem Weg zur Schlachtbank.

Vorsichtig klopfte er an die Tür.

„Kommen Sie herein“, sagte einer der Prüfer, kaum dass er die Tür geöffnet hatte. „Setzen Sie sich.“ Er wies auf einen Stuhl.

Dean ließ sich auf der Kante nieder und kaute wieder einmal auf seiner Unterlippe herum.
 

Letztendlich stellte sich dieses Gespräch, wie schon die Tests, als gar nicht so schlimm heraus. Die Prüfer befragten ihn zu seiner Amnesie. Wann und wie es passiert war. Sie wollten wissen, welche Erinnerungen betroffen waren und wie er sein Wissen wiedererlangt hatte.

Danach gingen sie mit ihm den Test durch und erklärten ihm die Begriffe, die er nicht hatte einordnen können.

„Es sieht gut aus“, sagte der Prüfer, der ihn schon ins Zimmer gebeten hatte, als sie ihn entließen. „Wir warten noch auf die Ergebnisse der Bluttests und wenn die stimmen, brauchen wir nur noch ein polizeiliches Führungszeugnis des Staates South Dakota. Aber das können sie auch in den ersten zwei Wochen des Kurses beibringen. Wir melden uns bis Freitag.“

„Danke“, antwortete Dean erleichtert und nahm sich vor, gleich noch mit Jody zu reden. Schnell schickte er Sam eine SMS. Der hatte ihn zwar gebeten möglichst nicht bei seinem Praktikum anzurufen, aber eine SMS war ja kein Anruf, oder?

Sein Bruder antwortete ihm fast sofort mit drei breit grinsenden Smilies.
 

Donnerstag und Freitag hatte Dean frei und irgendwie langweilte er sich.

Er räumte ihr Häuschen auf, las auf der Veranda und überraschte Sam mit leckerem Essen.
 

„Ich würde mich gerne morgen oder Sonntag mit einem Picknick bei Jody und Bobby Singer bedanken“, empfing Dean seinen Bruder, als der Freitag von seinem Praktikum kam.

„Gute Idee!“, nickte Sam sofort. „Dann kann ich ihnen auch gleich erzählen, dass Mr. Davenport mein Praktikum verlängern möchte.“

„Aber du willst doch auf´s College, oder etwa nicht mehr?“

„Doch, Dean. Ich gehe demnächst auch auf´s College. Dann bin ich höchstens zweit Nachmittage im Büro. Mal sehen, wann es meine Kurse zulassen. Außerdem will ich ja auch Zeit mit Dir verbringen.“

Dean lächelte. Er zog sein Handy aus der Tasche und rief Jody an.

Schnell hatten sie sich auf den Sonntag geeinigt.
 

Erleichtert stellte Sam den Picknickkorb neben die Decke am Siuox River Falls, auf der Bobby und Jody bis eben noch gesessen hatten. „Endlich ist Wochenende“, sagte er und zog Jody und Bobby in eine Umarmung.

Dean stellte seinen Korb ebenfalls ab. Er umarmte Jody und reichte Bobby mit einem breiten Lächeln die Hand.

„Wir hätten das Picknick auch machen können“, sagte Jody, nachdem sie es sich alle zusammen auf der Decke gemütlich gemacht hatten.

„Hättet ihr. Aber wir haben euch so viel zu verdanken und auch so viel zu feiern, dass wir das machen wollten.“ Sam schaute zu Dean und der nickte.

„Es gibt also was zu feiern“, stellte Bobby schmunzelnd fest. Sie hatten es sich ja schon gedacht, doch es war schön diese Neuigkeiten von den Jungs persönlich bestätigt zu bekommen.

„Ja! Ich fange morgen mit der Ausbildung zum Rettungssanitäter an und Sam geht aufs College. Außerdem haben sie sein Praktikum verlängert“, erzählte Dean frei weg.

„Sie haben was?“, wollte Jody überrascht wissen.

„Mr. Davenport wollte mich behalten“, erklärte Sam. „Ich arbeite an zwei Tagen in der Woche nachmittags bei ihm und an den anderen beiden Tagen in der Bibliothek. So habe ich auch noch das Recht alle Bücher als Erster auszuleihen, auch für Dean.“

„Oh man! Das sind die besten Nachrichten seit du aus dem Koma erwacht bist, Dean!“, freute sich Bobby. Da konnte er sogar die eher unpersönliche Begrüßung von eben verkraften.

„Habt ihr denn schon alle Bücher?“, fragte Jody. „Das war jetzt ja mehr als kurzfristig.“

„Ja, wir haben gestern die halbe Stadt abgeklappert, um möglichst günstig ein paar gute, gebrauchte Bücher zu bekommen. Vor Allem für Dean haben wir nicht viel in der Bibliothek. Ein paar musste ich im Internet bestellen. Die sollten in der nächsten Woche kommen“, erzählte Sam.

„Dann lasst uns darauf anstoßen“, sagte Bobby und holte eine Flasche Sekt und vier Gläser hervor.

„Du hast es ihm verraten?“, fragte Dean.

„Er hat es erraten, als ich ihm vom Picknick erzählt habe“, verteidigte sich Jody.

Sie tranken auf diese ereignisreiche Woche. Sogar Dean nahm einen Schluck, reichte sein Glas dann aber an Sam weiter. Danach erzählte er von den Tests und Sam von seinem Praktikum. Sie ließen sich die Köstlichkeiten aus den Körben schmecken.

Ruhig und friedlich klang dieser Sonntag aus.



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