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Kill this Killing Man II

Höhen und Tiefen
von

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Der Weg in die Einsamkeit

Diese Woche gibt's schon Freitag ein neues Kapi. Denn ... ich fahre morgen für 2 Wochen in den Urlaub. Und dieses Mal gibt's da kein Internet. Also müsst ihr euch eine Weile ohne Fortsetzungen gedulden.

Vielleicht schafft ja der eine oder andere mit einen Kommi zu schreiben?
 


 

@ Vanilein - Und Dean antwortet bei Pam dann mit einem ... Ruff ...? Ob das eine gute Idee wäre?

So einfach mache ich es den Jungs auch nicht. *evil grins*
 

LG Kalea
 

141) Der Weg in die Einsamkeit
 

Erschöpft blieb Sam stehen. Die Dämmerung hatte eingesetzt und unter den Bäumen war ohne Taschenlampe nichts mehr zu erkennen. Der eh schon traurig trübe Tag wurde noch trostloser.

„Dean“, schniefte er. Langsam drehte sich der Winchester im Kreis.

„Nichts“, sagte Bobby und trat neben seinen Jungen. Vorsichtig legte er ihm die Hand auf die Schulter. Er war sich nicht sicher, ob Sam eine Umarmung akzeptieren würde. Bei Dean war das keine Frage, doch Sam war da etwas anders. Der jüngere Winchester versuchte immer noch alles im Kopf zu lösen.
 

Nur wenige Meter hinter ihnen, tief in einem Gebüsch verborgen hockte der Wolf und beobachtete die Zweibeiner aufmerksam aus grünen Augen. Er hielt den Kopf schief und schien zu überlegen, ob er wieder zu ihnen gehen sollte. Zurück in die Wärme, zu geregeltem Futter und einem bequemen Schlafplatz, einsam und angekettet, wenn der Zweibeiner nicht da war. Er schüttelte sich und rollte sich zusammen. Seine Schnauze bettete er auf den Pfoten. Langsam glitt er ins Traumreich hinüber.
 

Sam war verzweifelt. Tränen liefen ihm über die Wangen. Schniefend drehte er sich zu dem einzigen Familienmitglied um, das ihm geblieben war. Ein kurzer Blick in Bobbys Augen zeigte ihm, dass es dem genauso beschissen ging. Einer Eingebung folgend überbrückte er den Schritt zwischen ihnen und schlang seine Arme um den Jäger. Stumm ließ er seinen Tränen freien Lauf. Jetzt würde er Dean auf keinen Fall mehr finden. Er musste sich etwas anderes überlegen. Doch im Moment war er vollkommen unfähig auch nur einen Gedanken zu fassen.

Bobby war einen Moment überrascht, dann schlang er seine Arme ebenfalls um Sam. Stumm hielten sie sich, bis das Gefühl der Gemeinschaft Trauer und Wut ein wenig dämpften.

„Und jetzt?“, schniefte Sam und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.

„Jetzt sehen wir erst mal zu, dass wir aus der Kälte kommen und dann überlegen wir, wie es weitergehen soll“, überlegte der Ältere.

Der Winchester nickte und lief zum Motel.
 

Im Zimmer angekommen ließ er sich auf das Bett sinken, nur um gleich wieder aufzustehen und sich aus der Minibar eine Flasche zu nehmen. Ohne sich zu setzen oder nach einem Glas zu greifen, kippte er deren Inhalt hinunter. Das Zeug schmeckte furchtbar, was ihn allerdings nicht davon abhielt, nach der nächsten Flasche zu greifen.

„Alkohol ist keine Lösung“, wandte Bobby ein und setzte sich an den Tisch.

„Ich weiß“, erwiderte Sam und nahm zwei Gläser aus dem Schrank. „Willst du auch?“ Er stellte die Gläser und die Flasche auf den Tisch.

„Aber nicht diesen Fusel“, antwortete der Ältere nach einem Blick auf das Etikett. „Sag nicht, ihr habt nichts Besseres?“

Sam grinste bitter. „Sag du noch mal, dass Alkohol keine Lösung wäre.“ Er ging und holte den Whiskey, den sie zur Betäubung dabei hatten. Irgendwann hatten sie sich mal darauf geeinigt, dass sie, wenn sie sich schon betrinken mussten um Wunden versorgen zu können, wenigstens etwas Vernünftiges nehmen wollten.

„Ist es wirklich nicht, aber oft bleibt einem nichts anderes übrig, um den Schmerz zu betäuben“, erklärte der Ältere wehmütig. So langsam hatte er das Bedürfnis sich dauerhaft zu betrinken. Erst Jody und jetzt Dean. Das war einfach zu viel! Vielleicht konnte man den Alkohol ja intravenös …?

Sam stellte die Flasche auf den Tisch und Bobby goss ihnen sofort jeweils ein Glas voll. Die Flasche würde nicht mal annähernd reichen, um ihnen beiden zu einem Rausch zu verhelfen, geschweige denn den Kummer zu vertreiben.

Schweigend stießen sie an. Schweigend kippten sie den Inhalt ihrer Gläser hinunter und schweigend füllte Sam die Gläser wieder auf.

Aber schon beim dritten Glas stellte Sam die eine Frage, die Bobby in dem Moment mehr fürchtete, als ein Rudel Vampire.

„Und wie soll es jetzt weiter gehen?“ Dabei schaute ihn der Winchester so voller Hoffnung an, dass es ihm den Atem raubte.

„Ich habe keine Ahnung, Sam“, sagte er leise. Er fühlte sich unendlich müde.

„Wenn wir morgen noch einmal den Wald absuchen?“

„Was soll das bringen? Ich meine … versteh mich nicht falsch, wenn ich auch nur den Hauch einer Chance sehen würde, dass wir wenigstens seine Schwanzspitze zu sehen bekommen, ich würde das ganze Land mit dir absuchen, aber ich glaube nicht, dass er gefunden werden will. Er wäre nicht abgehauen, wenn er ...“ Hilflos brach er ab und zuckte mit den Schultern. Warum nur? Warum musste den Jungs immer wieder etwas passieren? Warum immer wieder so etwas? Vor einem Jahr waren sie im Wilden Westen im Jahr 1853. Das war schon fast aussichtslos gewesen, aber jetzt?

„Du hast Dean schon aufgegeben?“ Wut verzerrte Sams Stimme.

„Nein, ich habe ihn nicht aufgegeben. Ich versuche das Ganze nur halbwegs rational anzugehen!“

„Rational? Wie kannst du Dean rational sehen wollen? Er ist mein Bruder! Dein Freund! Mehr als das! Du behauptest doch immer, dass wir so viel mehr für dich sind! Familie! Schön, wie du diese Aussage gerade bestätigst!“

„Ihr seid wie Söhne für mich und ich will Dean lieber heute als morgen als Mensch wieder vor mir stehen sehen ...“

„Und warum tust du dann nichts dafür?“

„Was soll ich deiner Meinung nach tun? Wir brauchen Dean und eine Möglichkeit ihn wieder in sein menschliches Ich zu verwandeln. Aber solange wir diese Möglichkeit nicht haben … Was soll dein Bruder denn hier? Seine Tage in einem Zimmer mit einem Menschen verbringen, den er nicht kennt? Du hast selbst gesagt, dass er eher ein Wildtier zu sein scheint, als ein Mensch und dass er sich auch genau so benommen hat. Willst du ihn hier anketten? Er ist ein Wolf, Sam! So sehr ich mir auch wünschte, dass er genau das nicht wäre, so sehr ich mir wünschte, dass er wenigstens dich kennen würde, er tut es nicht!“

„Wir hätten das hinbekommen!“, begehrte Sam enttäuscht auf.

„Möglich! Aber wenn nicht? Wölfe sind als erwachsene Tiere kaum noch auf den Menschen sozialisierbar.“

„Wir reden hier über Dean! Er ist kein WOLF! Er ist Dean!“

„Sam ...“

„Geh einfach! Ich … wir sind unterschiedlicher Meinung und ich will mich nicht weiter streiten! Ich habe meinen Bruder gerade zweimal hintereinander verloren! Ich will mich schlecht fühlen und ich will ihn wieder! Ich will keine gut überlegten Argumente hören! Ich will wütend sein! Ich ...“

Sam schniefte und kippte ein weiteres Glas hinunter.

„Scheiße Bobby. Wir wollten aufhören! Wir … Geh einfach, okay?“ Sam war am Ende. Er konnte nicht mehr und er wollte nicht mehr. Er hatte Bobbys Hilfe gewollt, um Dean zurück zu bekommen. Jetzt war der ganz verschwunden und sein Lebensmut mit ihm. All sein Lebensmut, seine Hoffnungen und Wünsche waren verpufft. Er fühlte sich wie ein alter Luftballon und er wollte diese Leere mit jeder Menge Hochprozentigem füllen!

Der alte Jäger seufzte. Er konnte Sam verstehen, aber er wollte auch dass Dean die Freiheiten behielt, die er scheinbar brauchte. Er jedenfalls würde kein Leben führen wollen, dass zwischen Rückbank eines Wagens und einem Motelzimmer so vollkommen gegen seine Natur verlaufen sollte.

Er zuckte noch einmal bedauernd mit den Schultern und verließ das Zimmer, um sich an der Rezeption ein eigenes zu suchen.

Die Tür fiel in den Rahmen und Sam schloss zufrieden die Augen. So gerne er den alten Freund auch hatte, im Moment wollte er ihn nicht um sich haben.

Er griff nach der Flasche und machte sich nicht mehr die Mühe, deren Inhalt in ein Glas zu gießen. Das Einzige, wozu er sich an diesem Abend noch aufraffen konnte war, den Platz am Tisch mit seinem Bett zu tauschen. Er trank, bis die Flasche leer war und er einfach zur Seite kippte. Leise vor sich hin schniefend schlief er ein.
 

In einem der freien Zimmer ging es Bobby nicht viel anders. Auch er hatte sich eine Flasche mit auf‘s Zimmer genommen und auch er versuchte der alles verschlingenden Einsamkeit zu entkommen, die ihn immer fester zu umspinnen schien. Erst hatte Jody ihn verlassen und jetzt war auch noch Dean weg. Dass mit dem Jungen auch Sam sich aus seinem Leben verabschieden würde, schien ihm nur logisch.
 

~“~
 

Dean erwachte in der relativen Dunkelheit eines Waldes, der an menschliche Behausungen grenzte. Er kroch aus seinem Versteck, streckte sich ausgiebig, gähnte genüsslich und trabte dann Richtung Westen, ohne sich noch einmal zu dem Bungalow umzudrehen, in dem er die letzten Tage verbracht hatte. Es schien eher als hätte er diesen Teil seines Lebens genauso vergessen, wie das andere Leben davor.
 

~“~
 

Der nächste Morgen kam für Sam mit einem dumpfen Pochen hinter den Schläfen. Träge und noch nicht gewillt sich der grellen Realität zu stellen, ließ er sich auf den Rücken fallen und keuchte schmerzerfüllt. Wie hatte er denn gelegen? Sein Bein kribbelte, der Fuß fühlte sich eiskalt an und in seiner Schulter spürte er ein Ziehen, als hätte er auf einem Stein gelegen. Er öffnete die Augen und stöhnte erneut. Das Tageslicht biss in seine Netzhäute. Schnell hob er den Arm und legte ihn über die Augen. Sich zu drehen, erschien ihm als noch schwieriger.

„Nie wieder Alkohol“, nuschelte er und wusste doch, dass das nur eine leere Phrase war.

Aber noch wollte er sich nicht geschlagen geben. Über Nacht schien noch ein kleines bisschen Hoffnung in ihm erwacht zu sein.

Er drehte sich auf die Seite und schaffte es wenig später sich aufrecht hinzusetzen und noch ein paar Minuten später hievte er seinen Körper komplett in die Höhe und schlurfte ins Bad.
 

Bobby lag schon seit einer Weile wach. Auch er hatte sich in den Schlaf gesoffen, doch der Alkohol schien seine Wirkung verloren zu haben. Er ließ ihn zwar einschlafen, die erholsame Nacht blieb allerdings aus. Nicht dass er die nach einer Sauforgie je gehabt hatte, er war nur nicht so schnell wieder in die grausame Wirklichkeit gerissen worden. An die fleckige Decke starrend überlegte er, ob er nicht sofort die nächste Flasche leeren sollte, um auf diese Weise noch eine Weile dem Verlust seiner Jungs zu entfliehen, denn er war sich ganz sicher, dass Sam ohne Dean nicht mehr zu ihm kommen würde. Der Ältere war wie der Klebstoff, der sie zusammenhielt. Dabei war es früher immer Sam, zu dem er einen viel leichteren Zugang fand, wenn John die Jungs mal wieder bei ihm ablud. Der Kleine fühlte sich bei ihm immer schnell zuhause, erst recht, nachdem er mit zehn einige Monate bei ihm blieb, weil Dean verschwunden war und John ihn angeblich überall suchte. Er selbst hatte diese Geschichte vor dem Kleinen aufrecht gehalten, auch wenn er seinem Vater kein einziges Wort davon glaubte. Dean würde nie verschwinden! Nicht freiwillig und nicht für so lange Zeit um dann, ganz plötzlich, unbeschadet wieder auftauchen. Was damals wirklich passiert war, wusste er bis heute nicht und letztendlich war es auch egal.

Je älter Dean wurde umso seltener kamen die Brüder zu ihm und nachdem er sich mit John wegen dessen Engstirnigkeit einmal so richtig gestritten hatte, waren sie komplett weggeblieben. Bis sie dann vor drei Jahren wieder vor der Tür standen. Kurz danach war es zu diesem folgenschweren Unfall gekommen und die Jungs hatten sich langsam wieder in sein Leben und in sein Herz geschlichen. Allerdings war es jetzt eher Dean, dem er sich verbundener fühlte. Was aber auch nicht wirklich verwunderte. Beim Recherchieren war es wenig förderlich, wenn man eine längere Unterhaltung führte. Beim Schrauben an den Wagen oder auch beim Renovieren des Hauses ergaben sich unzählige Gesprächsthemen.

„Nein“, sagte er laut und rutschte zum Bettrand. Wenn er schon den Verlust seiner Jungs betrauern wollte, dann würde er das nicht hier tun, sondern Zuhause. Da wo ihre Anwesenheit noch in jeder Ecke des Hauses fühlbar war, da wo er sich mit ihnen verbunden fühlte. Und da konnte er auch besser nach einem Weg suchen, um Dean wieder zu einem Menschen zu machen. Ihn zu finden sollte dann hoffentlich das geringere Übel werden!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Vanilein
2015-08-22T15:41:06+00:00 22.08.2015 17:41
Nein aber sie nimmt doch Empfindungen auf oder nicht und ein Hund hat ja auch Gefühle und so, so hab ich das jedenfalls verstanden bei Pamela?!
Oh nein.....blöder Sam was hat er jetzt schon wieder angerichtet wie kann er der einzigen Familie die er jetzt noch hat so vor den Kopf stoßen und das wo es Bobby doch selbst nicht so gut geht gerade :/
Und warum läuft Dean Weg :'(

Auf jeden Fall wünsche ich dir einen wunderschönen Urlaub :D
Bis bald, ich werde hier warten ^^



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