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Kill this Killing Man II

Höhen und Tiefen
von

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Ein seltsamer Werwolf

@ Vanilein - Immerhin haben sie die gute Absicht ... aber der kleine Teufel kichert
 

LG Kalea
 


 

126) Ein seltsamer Werwolf
 

Nach einem recht verspäteten Frühstück fuhren sie am nächsten Tag weiter.
 

Schon vor Oklahoma City begann Sam so unauffällig wie möglich nach einer halbwegs bequemen Sitzhaltung zu suchen. Die Schmerzmittel, die er vom Krankenhaus mitbekommen hatte waren aufgebraucht und er hatte heute Morgen in der freudigen Annahme sie nicht mehr zu brauchen, auch keine Tablette aus ihrem Bestand genommen. Jetzt bereute er es.

Immer wieder rutsche er auf seinem Sitz hin und her.
 

In Blackwell gab Dean auf. Er hatte darauf warten wollen, dass Sam etwas sagte. Schließlich war der es, der ihm immer wieder vorwarf nicht auf die Signale seines Körpers zu achten. Doch wenn es um ihm selbst ging, war sein Bruder ihm wohl mehr als ähnlich.

„Wir bleiben heute hier!“, verkündete er und fuhr beim nächsten Motel raus.

„Ich hätte doch nur eine Tablette nehmen müssen“, versuchte Sam sich leise zu erklären.

„Hättest du, hast du aber nicht!“

„Ich dachte, es geht auch so.“

„Aha. Und wenn ich denke dass es geht, werde ich von dir angefahren!“

„Dean … ich …“

„Schon gut, Sammy. Ich wollte dir nur mal zeigen wie sehr das auf der einen Seite nervt und wie wenig man auf der anderen Seite nerven will.“

Sam holte tief Luft. Sein Bruder hatte ja Recht. Trotzdem fühlte er sich mies.

„Wir nehmen uns jetzt ein Zimmer und du legst dich hin!“, bestimmte der Ältere. Vorsichtig versuchte er seine Hände zu strecken. Das Lenkrad die ganze Zeit zu halten war auch nicht gerade sehr förderlich für die Heilung. Vielleicht war ein weiterer Tag Ruhe ja doch ganz gut, obwohl er schon gerne weiterfahren würde. Bei Bobby konnten sie sich dann richtig ausruhen. Aber wenn Sam morgen wieder Medikamente nahm, konnten sie bestimmt ein paar Meilen mehr zurücklegen.

„Und du?“

„Ich besorge uns was Essbares und tanke. Dann können wir morgen gleich weiter.“

Sam nickte. Er nahm seinen Rucksack aus dem Kofferraum, hütete sich aber, ihn auf den Rücken zu werfen, denn selbst diese Bewegung machte sich schon durch ein Ziehen in seinen Rippen bemerkbar.

Dean griff sich seine Tasche und ging zur Rezeption.
 

Mit einem Zimmerschlüssel kam er zurück und Sam schloss sich ihm an, als er zum Zimmer ging.

Er warf seine Tasche auf das Bett und machte sich gleich wieder auf den Weg.

„Irgendwelche Wünsche?“, fragte er in der Tür stehend.

„Nein. Bring mit, was du denkst.“

„Na die Freigabe würde ich mir aber gut überlegen“, grinste Dean und verschwand.

Grübelnd blickte Sam seinem Bruder hinterher. Was hatte er denn gesagt?

Er schüttelte den Kopf und holte eine Tablette aus ihrem Medizinvorrat. Mit etwas Wasser spülte er sie herunter und legte sich dann aufs Bett.

Schon bald setzte die müde machende Wirkung der Tablette ein und er ließ sich in Morpheus Arme fallen.
 

Auf dem Weg zur nächsten Tankstelle sah Dean einen Chinesen und beschloss dort Essen zu holen. Chinesisch hatten sie schon lange nicht mehr.
 

Eine Stunde später kam der ältere Winchester mit einem dieser Wegwerftablett, voll beladen, wieder in ihr Zimmer. Er sah Sam friedlich schlafen und beschloss, ihn nicht zu wecken. Der Hunger würde das irgendwann schon machen. Oder auch nicht. Sam hatte es nicht so mit Essen, was er überhaupt nicht verstehen konnte. Essen war doch, gleich nach Sex, die schönste Sache der Welt! Außerdem war Sam größer als er und müsste somit ja auch mehr Kalorien verbrennen, oder?

Er ließ sich an dem kleinen Tisch nieder und widmete sich seiner Portion.

Nachdem auch das extragroße Stück Kuchen, dass er sich aus der Tankstelle mitgebracht hatte, in seinem Magen verschwunden war, ließ sich Dean gegen die Lehne den Stuhles sinken und rieb sich genüsslich den Bauch. Er war satt und zufrieden und überlegte, was er jetzt tun wollte. Zum Schlafen hatte er noch keine Lust. Er war zwar müde, fühlte sich aber trotzdem noch ausgeruht und befürchtete, dass er sonst heute Nacht nicht zur Ruhe kommen würde. Im Normalfall würde er dann fernsehen, aber er wollte Sam nicht stören, denn der brauchte die Ruhe dringend.

Er stand auf, holte sich seinen Laptop und ließ sich, nachdem er seine Tasche vom Bett geräumt hatte, darauf nieder und fuhr den Rechner hoch.

Eine Weile surfte er im Netz, klickte hier und da und landete irgendwie auf der Seite des Ortes.

Das Foto einer jungen Frau zog ihn magisch an. Unbehagen machte sich in seinem Magen breit. Es roch förmlich nach Übernatürlichem. Widerwillen und Neugier stritten in ihm um die Vorherrschaft und die Neugier siegte und er klickte auf den Link unter dem Foto. Wieder war eine junge Frau ermordet und ihre Leiche, fast bis zur Unkenntlichkeit zerfetzt in einem nahen Waldstück gefunden worden. Der Mord war fast einen Monat her. Am 3. November und wie Dean schnell festgestellt hatte war da Vollmond!

Rein optisch hatte Mary Derricks nichts mit Katie Welch gemein und die Tatsache, dass sie bei Vollmond ermordet wurde ließ eigentlich nur den Schluss zu, dass es ein Werwolf sein musste. Aber ein Werwolf der von Ort zu Ort zog? Oder hatte er ein festes Revier in dem er jagte?

Stöhnend rieb er sich mit der Hand über das Gesicht. Alle Fakten schrien nach ihnen und alles in ihm schrie danach nie etwas von diesen Morden erfahren haben zu wollen.

Blicklos starrte er vor sich hin und versuchte eine Lösung für dieses Dilemma zu finden.
 

Sam erwachte langsam. Er fühlte sich gut. Würde das auch so bleiben, wenn er aufstand? Wirklich Lust sich zu bewegen hatte er nicht. Aber er sollte aufstehen, wenn er nicht die ganze Nacht wach liegen wollte.

Sam streckte sich und spannte vorsichtig seine Muskeln an. Er hörte den Fernseher im Hintergrund. Das hieß, Dean war wach.

Er drehte den Kopf zum Bett seines Bruders, öffnete die Augen und erstarrte. Dean starrte blind vor sich hin! Was war passiert, während er friedlich geschlafen hatte? Brauchte sein Bruder Hilfe?

„Dean?“, fragte er besorgt und setzte sich schneller auf, als es für seine Rippen gut war.

Keuchend atmete er aus.

Nur langsam schaffte es Dean sich aus seinen trüben Gedanken zu lösen.

„Dean?“, drängelte Sam.

„Was?“, wollte der Ältere heiser wissen.

„Das sollte ich eher dich fragen! Was ist mit dir?“

„Nichts! Ich …“

„Dean bitte! Speise mich nicht wieder mit diesem Nichts ab!“

Dean schnaufte. „Es ist nur … Es war ein Werwolf.“

„Werwolf?“, fragte Sam verwirrt.

„Katie Welch. Pauls Valley. Es war ein Werwolf. Da bin ich mir mehr als sicher.“

„Und wie kommst du darauf?“

„Es gibt hier auch eine Tote. Mary Derricks. Anderer Typ Frau, gleiche Vorgehensweise. Also wohl kein wahnsinniger Serienvergewaltiger.“

„Wohl nicht. Da stimme ich dir zu. Aber wieso hier? Wieso nicht Oklahoma City? Wieso nicht Pauls Valley? Wir sind doch ziemlich weit weg von da!“

„In Oklahoma City gab es ebenfalls eine tote Frau, die in das Schema passen könnte. Sie starb am 3. November. Und wieso hier? Er wandert?“

„Moment! Katie am 1. November in Pauls Valley, Mary am 2.November hier und …“

„Diane Jones“

„… und Diane Jones am 3.November im Oklahoma. Das heißt er pendelt.“

„Ja?“

„Hast du weitere Opfer gefunden?“

„Ich hab nicht weiter gesucht. Ich …“

„Und jetzt fühlst du dich schuldig“, stellte der Jüngere leise fest.

„Ich …“ Dean brach ab. Egal wie er sich entscheiden würde, er würde sich schuldig fühlen.

„Ja“, sagte er leise.

Sam nickte. Er konnte sich nur zu gut vorstellen wie schwer Dean diese Morde auf der Seele lasteten, also versuchte er die Sache rational anzugehen, was ihm auch nicht gerade leicht fiel.

„Okay. Wir haben einen Werwolf der von Pauls Valley bis hierher gefahren ist um ein zweites Opfer zu finden und der dann in Oklahoma City zugeschlagen hat. Ich kann recherchieren, ob er schon einmal hier zugeschlagen hat, was die Suche nach ihm ein wenig eingrenzen würde. Aber er kann genauso gut einfach nur hierher gekommen sein. Er scheint clever zu sein. Vielleicht sucht er sich bei jedem Vollmond eine andere Stadt aus? Mit dem Flugzeug kann er sehr schnell überall sein. Wenn er nicht zufällig einmal gestellt wird, könnte er so sein Leben lang seine Gier befriedigen, ohne je wirklich aufzufallen. Und Nick darf einem weiteren Phantom nachjagen.“

„Wir wollten aussteigen“, begann Dean leise.

„Und das werden wir auch!

Dean! Bevor hier nicht ein weiterer Mord passiert, können wir absolut nichts tun. In drei Tagen ist Vollmond. Bis dahin müssen wir warten. So schlimm das auch ist. Außerdem möchte ich nicht, dass du dich, so angeschlagen, mit einem Werwolf anlegst. Bei unserem derzeitigen Glück hat der uns zerlegt, bevor wir ihn auch nur bemerken.“

„So schlecht sind wir nie gewesen“, protestierte der Ältere.

„Nein. Allerdings kannst du noch nicht wieder richtig zugreifen und ich schaffe es keine drei Stunden im Auto zu sitzen. Meinst du, wie sind fit für einen Werwolf?“

„Die Stimme der Vernunft?“, fragte Dean. In seinen Augen glomm ein kleiner Funken Hoffnung gepaart mit jeder Menge Zweifel.

„Einer muss ja vernünftig sein.“ Sam grinste schief. Ihm gefiel das Ganze so auch nicht, aber er wollte sie nicht noch einmal im Krankenhaus liegen sehen, oder Schlimmeres.

„Ich rufe Bobby an, okay?“

Dean nickte nur. Er schloss seinen Laptop, schob ihn aufs Bett und stand auf. Er brauchte jetzt dringend etwas um sich zu beruhigen oder besser noch zu betäuben. Er ging zur Minibar und schaute hinein. Es gab fast ausschließlich süßes Zeug. Soweit war er dann doch noch nicht.

In der Zwischenzeit hatte Sam sein Handy hervorgeholt und die Nummer ihres alten Freundes gewählt.

Es klingelte nur kurz bevor sich Bobby meldete.

„Hey“, grüßte Sam heiser. „Wir haben hier ein Problem.“

„Irgendwie habt ihr immer Probleme wenn ihr anruft.“

„Bobby wir …“

„Schon gut Sam, wäre nur schön auch mal von euch zu hören, wenn alles gut ist!“

„Ich werde es beherzigen. Jetzt allerdings könnten wir deine Hilfe brauchen, oder die Hilfe eines Jägers.“

„Ihr braucht Hilfe von einem Jäger?“, fragte der Ältere ungläubig.

„Naja. Dean kann nicht richtig zufassen und ich habe gebrochene Rippen“, versuchte Sam zu erklären.

„Das hat euch doch noch nie abgehalten!“

„Mach es mir doch nicht noch schwerer als es schon ist!“ Sam fuhr sich genervt durch die Haare.

„War es jemals leicht?“, grummelte der alte Jäger. Er liebte seine Jungs fast mehr als er eigene Kinder hätte lieben können. Im Moment war er aber lieber für sich alleine. Dabei wusste er, dass sie auf dem Weg zu ihm waren! Er schloss kurz die Augen, atmete durch und schob seine Probleme beiseite. Seine Jungs wollten Aussteigen und das war mehr als er je zu hoffen gewagt hatte. Diese Chance würde er ihnen nicht nehmen, egal wie beschissen er sich gerade fühlte.

„Also was gibt es“, fragte er ruhig.

„Wir haben hier einen Werwolf. Das heißt wir vermuten, dass es einer ist. Er scheint bei Vollmond zu reisen. Im letzten Monat war er um Oklahoma City aktiv. Hast du schon mal von so einem gehört? Ist dir sowas schon mal untergekommen? Ich will nachher noch überprüfen, ob er im Oktober auch schon hier war“, erklärte Sam.

„Ihr wollt also wissen, ob es wandernde Werwölfe gibt und ich soll einen Jäger zu euch schicken?“

„Den Jäger vielleicht noch nicht. Wie gesagt, ich habe noch nicht überprüft, ob er letzten Monat hier war“, sagte Sam.

„War er nicht“, warf Dean ein. Er hatte sich mit einem Bier wieder auf sein Bett gesetzt und den Laptop erneut auf seinen Knien. „Ich hab es schon überprüft.“

„Dean sagt gerade, dass …“

„Ich habe es gehört, Junge“, unterbrach ihn Bobby. „Ich werde ein wenig rumtelefonieren und recherchieren. Was macht ihr?“

„Wir können hier nicht viel tun. Wir kommen zu dir.“

„Gut. Wir sehen uns dann“, erwiderte der alte Brummbär und legte auf. Dann sollte er sich wohl zusammenreißen und hier etwas aufräumen. Seine Jungs kamen und sie sollten ihn und das Haus nicht in diesem desolaten Zustand vorfinden. Er hatte Jody lange genug nachgetrauert!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Vanilein
2015-05-13T09:47:55+00:00 13.05.2015 11:47
Oh nein, oh nein, oh nein du kleiner Teufel was hast du jetzt schon wieder vor O_O

Oje der arme Bobby da hat ihn das mit jody ganz schön zugesetzt :(
Hoffentlich bekommen ihn die Jungs ein wenig auf geheitert, Dean mit seiner grenzenlosen Energie und Sam mit seiner ruhigen Präsenz :)

Ich bin gespannt was du ihnen jetzt schon wieder antust ;)


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