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Exules

Die Verbannten
von

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New occurrences.

Ihre Flügel waren wie in einem Märchenbuch; ein eleganter Mittelweg zwischen Schmetterlings- und Libellenflügel. Oben schmal und groß, unten rund und klein. So, wie man sie für kleine Kinder kaufen konnte. Feenflügel eben. Und Sakuras waren, trotzdem sie fast durchsichtig waren, in einem leuchtenden Hellgrün, mit einem satten dunkelgrünem Rand und Ornamenten.

Seit fast zehn Minuten stand Sakura nun schon vor dem Spiegel im Garten, den ihr Naruto kurzerhand herbeigezaubert hatte. Erneut drehte sie sich. Ihr nun smaragdgrünes Kleid flatterte dabei. „Grün also“, murmelte sie erneut. Irgendwie passte es. Sie hatte immer schon smaragdgrüne Augen und auch zum Rosa ihrer langen Haare passte es. Irgendwie. Trotzdem war es gewöhnungsbedürftig. „Ich muss jetzt aber nicht immer grün tragen, oder?“, fragte sie schließlich, nachdem sie sich eingehend begutachtet hatte. „Nein“, meinte Naruto lachend. „Du kannst tragen, was du willst, aber grün wird jetzt, so wie die Gänseblümchen, immer dein Zeichen sein“, erklärte er und klatschte dann ein zweimal in die Hände. Als nichts passierte, sahen ihn alle verwundert an. „Was war das denn?“, fragte Tenten und sah sich erneut um. „Ich hab ein paar Kleider in Sakuras Kleiderschrank gezaubert. Mir ist nämlich gerade eingefallen, dass sie ja jetzt erstmal rückenfrei tragen muss. Wenn sie gelernt hat ihre Flügel zu verstecken, kann sie wieder normale Sachen tragen.“ „Ach so.“ Verstehend nickte Tenten.

„Also, dann versuch doch mal zu fliegen“, schlug Yahiko vor und sah seine Ziehtochter neugierig an. Sakura nickte - und blieb auf dem Boden. „Hä?“, gab sie geistreich von sich. Sie hatte sich doch vorgestellt zu fliegen, warum funktionierte es dann nicht? Wieder lachte Naruto. Böse sah sie ihn an. Tenten grinste ebenfalls breit und Yahiko versuchte herauszufinden, warum es nicht geklappt hatte. Nachdenklich rieb er sich das Kinn. Sakura drehte sich um und überblickte kurz den Garten. Sasuke war verschwunden. Als sie dies den anderen mitteilte, sahen auch sie sich um. „Wann is der denn gegangen?!“, fragte Tenten verdutzt und sah zu den anderen. Naruto zuckte mit den Schultern. „Hat sich wohl teleportiert. Suchen wir ihn nachher“, meinte er nur und sah dann wieder zu Sakura. „Zurück zu dir: Es reicht nicht, dass du dir nur vorstellst zu fliegen. Du musst auch deine Muskulatur im Rücken benutzten. Das wiederum heißt üben, üben, üben.“ „Was?!“ Leicht geschockt sah Sakura den Dschinn an. Jetzt musste sie auch noch Fitnessübungen machen? Na schönen Dank auch!
 

„Und was ist mit meinen neuen Fähigkeiten?“ „Üben, üben, üben.“

Argh!
 

Sakura verbrachte also Stunden damit Fliegen zu üben und ein paar kleine Zaubertricks auszutesten. Es beanspruchte weniger Zeit, als sie oder die Naruto gedacht hätte, sodass sie gegen Abend bereits ganz gut durch die Luft gleiten konnte. Auch ihre ersten Zaubertricks funktionierten super. „Ich glaube, es ist wegen deiner direkten Abstammung von einem Engel. Wenn deine Fähigkeiten sich erst einmal komplett entfaltet haben, dann wirst du sehr mächtig sein“, hatte Naruto gesagt, als Sakura neben ihm auf der Wiese landete. „Das ist sogar ziemlich wahrscheinlich“, ertönte es da von der Terrassentür herüber. Es war Yahiko, der in der Zeit, in der Sakura trainiert hatte, den Orden informiert hatte. Tenten war ebenfalls gegangen. Sie hatte eine Unterrichtseinheit bei Sasuke.

Yahiko kam zu den beiden im Garten herüber und stellte sich zu ihnen. Ein Messer in der Hand. „Ich möchte etwas ausprobieren. Keine Angst, alles geplant“, sagte er etwas unheilvoll und ehe auch nur Naruto oder Sakura etwas sagen oder tun konnten, schlitzte sich Yahiko mit dem Messer die rechte Hand auf. Nur ein leises Grummeln kam ihm über die Lippen, während Sakura erschrocken aufkeuchte. „Was tust du da?!“ „Heile mich“, bat Yahiko und streckte ihr die blutende Hand entgegen. Angewidert sah sie die Wunde an, dann wieder zu dem Priester. „Heile mich“, sagte er erneut, diesmal mit etwas Nachdruck. „Wie?!“, bekam sie schließlich über die Lippen und Naruto schritt ein. Er nahm ihre Hände und legte sie um Yahikos. Zwar waren ihre viel kleiner, aber sie bedeckten zumindest die Wunde. „Und jetzt höre in dich hinein. Schließ die Augen. Du musst dich konzentrieren, so wie bei deinem Training, als du die Auren angefangen hast zu sehen“, erklärte der Blonde und Sakura schluckte hart. Sie konnte das warme, nasse Blut unter ihren Fingern spüren. Sie ekelte sich ein wenig, atmete tief durch - und ließ dann Yahikos Hand wieder los. „Ew“, sagte sie und drehte sich mit wedelnden Händen einmal um sich selbst. „Das ist so eklig“, jammerte sie und tippelte ein wenig angewidert auf der Stelle herum. „Naruto kannst nicht du die Wunde schließen?“, bat sie und sah den Dschinn an. „Ich kann das nicht mehr. Seit meinem Bann kann ich den Schmerz nehmen, wie eine Pille, oder die Wunde vielleicht oberflächlich schließen, aber ich kann nicht heilen“, gab Naruto zu und zuckte dabei entschuldigend mit den Schultern. „Du bist die Tochter von Erzengel Raphael, dem Heiler. Wenn, dann kannst du es. Und eine solche, eigentlich kleine Wunde, müsstest du heilen können“, ergänzte er noch. Sakura sah frustriert wieder zu Yahiko, der ich keinen Millimeter bewegt hatte. Aufmunternd sah er sie an und hielt ihr dann die mittlerweile blutüberströmte Hand hin. Wieder atmete Sakura tief durch, nahm seine Hand in ihre und schloss dann ihre Augen. Sie konzentrierte sich auf ihr Innerstes, suchte nach etwas, das ihr sagen würde, wie sie Wunden heilen konnte.

In ihr war ein Chaos. Ein grelles Chaos, welches aus allen Schattierungen der Farbe Grün bestand. Olivgrün, Moosgrün, Smaragdgrün, Sommergrün, Frühlingsgrün, Grasgrün, Mintgrün, Gelbgrün. Es gab so viele und noch so viele mehr. Alles in Sakura leuchtete. Das war damals bei den Auren nicht so gewesen. Damals war alles noch wie ein vager Schatten. Seit ihrer Erweckung war nun alles wie in Farbe getaucht. Ihr Leben davor war trist. Jetzt hörte, fühlte, roch, sah und schmeckte sie viel mehr Unterschiede. Die Farben in ihr machten all das möglich. Sie konnte von jedem die Anwesenheit spüren, fast schon greifen. Sie wusste plötzlich, wie sie mit Blumen umgehen musste, sie wachsen lassen konnte. Es war wie ein ungebändigter Sturm. Alles wirbelte in ihr herum. Sie hatte das Bedürfnis zu schreien, zu rennen, zu lachen, zu weinen. Alles gleichzeitig. Es war so vieles auf einmal, was ihr Körper und ihr Geist wahrnahm. Sakura spürte die ganze Natur, selbst außerhalb der Barriere. Und dann spürte sie etwas anderes: „Ino ist hier. Sie beobachtet uns“, sagte Sakura ruhig, öffnete die Augen und sah dann direkt in die Richtung, in welcher die blonde Vampirin in der Astgabel saß. Naruto und Yahiko gingen sofort in Angriffsposition, doch Sakura winkte ab. „Jetzt ist sie fort. Sie hat mitbekommen, dass ich sie gefunden habe.“ Die beiden entspannten sich wieder ein wenig. „Das ist beeindruckend, wenn auch nicht das, was wir erwartet hatten“, sagte Yahiko und sah wieder auf seine Hand, an der das Blut mittlerweile schon antrocknete. Seit Sakura seine Hand erneut in ihre genommen hatte, waren fünf Minuten vergangen. Fünf Minuten, in denen gar nichts passiert war, außer dass die Rosahaarige den Gesichtsausdruck ständig gewechselt hatte. Es schien, als hätte sie ein Kampf mit sich selbst ausgetragen. Und dann sagte sie aus dem Nichts, dass die Dienerin von Orochimaru sie beobachtete. Das war beeindruckend.
 

„Ich gehe und sage Sasuke Bescheid. Sicherlich wird Ino es sofort Orochimaru erzählen. Wir müssen gewappnet sein“, meinte Naruto schließlich und wandte sich ab. Yahiko und Sakura nickten. Dann räusperte sich die Fee und sah wieder ihren Ziehvater an. „Entschuldige“, murmelte sie und nahm dann wieder seine verletzte Hand in ihre. Erneut schloss sie die Augen und suchte in dem grünen Chaos, nach dem Grün, welches ihr helfen würde, Wunden zu heilen.

„Sakura, das kitzelt“, meinte Yahiko plötzlich giggelnd und auch Sakura fing an zu lächeln. Sie wusste, dass sie das Richtige gefunden hatte. Und als sie ihre Augen öffnete und ihre Hände von Yahikos nahm, war nicht nur das ganze Blut verschwunden, sondern auch die Wunde. Nur ein leichter, hellrosa Streifen war zu sehen. Eine kleine feine Narbe, die in wenigen Wochen ganz verschwunden sein würde. Yahiko betrachtete ebenfalls seine Hand. Krümmte sie zur Faust, drückte mit den Fingern seiner anderen Hand auf die ehemalige Wunde. „Wie neu“, meinte er dann und sah stolz zu seiner Ziehtochter. Diese grinste nur glücklich.
 

„Ino also“, sagte Sasuke und runzelte die Stirn. Das waren schlechte Nachrichten. Er hatte gewusst, dass Orochimaru sich irgendwann bemerkbar machen würde, aber dass Ino sie beobachte? Das stellte die Frage in den Raum, wie lange sie das schon tat. Sasuke versank in Gedanken, bis Naruto ihn fragte: „Warum bist du verschwunden?“ „Ich kann einfach nicht in ihrer Nähe sein.“ „Warum?!“ „Halt die Klappe, Dobe.“ „Nein. Sag mir, was los ist. Ich will es hören.“ „Ich kann nicht.“ „Du hast Angst.“

Sasuke seufzte frustriert und legte den Füller beiseite. Genervt fuhr er sich mit seinen Händen über Gesicht und durch Haare. „Was ist falsch daran, Angst zu haben?“, brummte er und lehnte sich in seinem Schreibtischstuhl zurück. „Nichts ist falsch daran Angst zu haben. Es hat uns alle davor gesichert zu überleben. ‚Oh ein Säbelzahntiger, ich kann mich nicht verteidigen, lass mal lieber weglaufen‘. Es ist natürlich Angst zu haben. Aber du kannst nicht immer Angst haben. Manchmal musst du ins ungewisse, tiefe Meer gehen, um einen Fisch zu fangen. Ansonsten verhungerst du. Also beweg deinen arroganten, pessimistischen Arsch da raus und rede mit Sakura!“ Gegen Ende seiner Ansprache wurde Naruto lauter. Er wusste, dass Sasuke Angst hatte. Auch berechtigt. Er hatte Barbell und sein Kind verloren. Natürlich wollte sich der Hexer auf eine solche emotionale Ebene nicht mehr einlassen, aber seine Seele, sein Herz würden daran zugrunde gehen. Naruto hatte die letzten 500 Jahre mit zugesehen, wie es dem Schwarzhaarigen immer schlechter ging. Jetzt, wo es einen Lichtblick für ihn gab, durfte er nicht aus Angst kehrt machen. Und Naruto würde ihn dafür auch in die richtige Richtung pushen. Wenn es sein musste auch auf die grobe Art.
 

Beide schwiegen eine Weile.

Sasuke hatte die Arme vor der Brust verschränkt und starrte aus dem Fenster. Naruto dagegen starrte den Hexer an. Dann seufzte er schließlich und setzte sich in einen der Sessel, die vor Sasukes Schreibtisch standen. „Ok. Sorry. Das war etwas unsensibel.“ „Passt schon, Dobe.“ Der Hexer seufzte erneut, wandte sich dem Blonden zu und fuhr sich wieder durch die Haare. „Es geht nicht nur um mich, richtig?“ Naruto ließ den Kopf hängen. „Hoffnung ist eine herzlose Schlampe, Teme. Ich muss es einfach wissen. Gibt es eine Zukunft für Hinata und mich oder nicht? Wenn ja, dann sind Sakura und du der Schlüssel dazu. Vor allem Sakura. Wenn nein, dann weiß ich es wenigstens und kann versuchen zu vergessen. Aber ich will nicht mehr warten. Ich liebe Hinata und ich gehe davon aus, das auch sie mich liebt - auch wenn sie es noch nie ausgesprochen hat. Aber es nagt an mir. Ich kann so nicht weitermachen“, gestand Naruto und sah ein wenig verzweifelt zu Sasuke. Dieser nickte nur, sah kurz aus dem Fenster. „Was tust du, wenn es nicht geht?“ Sasuke war sich fast sicher die Antwort zu kennen, aber er wollte sichergehen. Es wissen.

„Dann werde ich diese Welt verlassen.“
 

Tenten lachte. Genauer gesagt, lachte Tenten jemanden aus. Sakura. Diese versuchte sich nämlich gerade irgendwie gemütlich auf ihr Bett zu legen, allerdings war das mit den Flügeln eine sehr umständliche Sache. Ständig waren sie im Weg. „Jetzt hör auf mich auszulachen und helf mir gefälligst!“, meckerte die Rosahaarige und setzte sich wieder auf. „Ich kann nicht!“, brachte Tenten keuchend heraus und wälzte sich vor Lachen bereits auf dem Boden. „Hmpf“, machte Sakura und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich geh mal Sasuke und Naruto suchen. Vielleicht haben die ne Idee.“ Von ihrem Gedankengang überzeugt, stand Sakura auf und ließ die noch immer lachende Tenten in ihrem Zimmer zurück.

Fünf Minuten später stand die Fee vor Sasukes Zimmer. Darin konnte sie die Auren der beiden ausmachen und nachdem sie geklopft hatte, trat sie ein. Augenblicklich stoppten die beiden Männer in ihrem Gespräch und sahen zu ihr. „Ähm, sorry, ich wollte nicht stören, aber.. Hat einer von euch vielleicht ne Idee, wie ich mich mit meinen Flügeln hinlegen kann?“, fragte sie schüchtern und trat etwas unsicher von einem Fuß auf den anderen. Sie sah, dass sie bei einem wichtigen Gespräch gestört hatte. Ihre Auren waren voll von chaotischen Gefühlen. Innerlich stöhnte Sakura. Sie hatte mal wieder nicht aufgepasst. Wenn sie die Auren von ihnen vorher gelesen hätte, anstatt einfach hereinzuplatzen, wäre es ihr vielleicht aufgefallen. Sakura brauchte definitiv noch sehr viel mehr Training! Sie konzentrierte sich wieder auf die beiden vor ihr, deren Auren sich nun langsam wieder beruhigten. Ihr Emotionen kühlten ab. „Ich komm gleich. Wir müssen generell ein paar Dinge umändern“, versprach Naruto. Sakura nickte und verließ Sasukes Zimmer wieder.

Als die Fee gegangen war, seufzten beide gleichzeitig. Schließlich begann Sasuke ihr Gespräch von vorhin wieder aufzunehmen: „Ich will wirklich hoffen, Naruto. Hoffen, das alles gut wird, aber ein weiteres Mal alles zu verlieren, stehe ich nicht durch.“ Der Blonde nickte. „Ich weiß. Und ich bin zu alt, als dass ich noch weiter so leben will.“ Diesmal nickte Sasuke.

„Quid faciamus?“ „Nescio.“
 

Wie versprochen, kam Naruto ungefähr eine Stunde später zu Sakura. Bevor er klopfen konnte, bat sie ihn wie immer herein. „Es beeindruckt mich immer wieder, wie deine Fähigkeiten sich entwickeln“, sagte er grinsend. Sakura lächelte ebenfalls, jedoch etwas verhalten. „Danke. Naruto.. Ich wollte euch vorhin nicht bei eurem Gespräch stören, ich-“ „Schon in Ordnung“, meinte der Blonde und seufzte. Fuhr sich dabei durch sein Haar. „Es ist nur etwas stressig zurzeit“, gab er ehrlich zu und sah sie dann ermunternd an. „Aber das macht nichts.“ „Es tut mir Leid, dass ich euch so viel Probleme bereite. Es-“ „Schon gut, schon gut. Sakura“, Naruto griff Sakura an den Schultern und sah ihr in die Augen, „Es ist ok. Ich möchte, dass du verstehst, dass du keine Schuld an alldem, was auch immer in den nächsten Tagen passiert, trägst, ok?! Es ist nicht deine Schuld, dass Orochimaru ein verrückter Vampir ist, der nach der Weltherrschaft greifen will. Selbst wenn du nicht hier wärst, würde er es tun. Nur auf einem anderen Weg. Er ist krank. Ich habe viele Tyrannen auf- und untergehen sehn und sie alle waren krank. Krank im Kopf. Ihre Ideen von einer besseren Welt mögen gut gewesen sein, doch ihre Umsetzungen, ihre Mittel diese zu erreichen, waren grauenhaft. Es geht einfach nicht. Verstehst du das?“ Sakura nickte zaghaft. „Gut“, meinte Naruto ein wenig erleichtert und ließ die Rosahaarige dann los. „Dann wollen wir das Haus mal flügelfreundlich machen.“
 

Innerhalb von zwei Stunden war das komplette Herrenhaus auf Sakuras Flügel ausgerichtet. Die Türen waren etwas breiter und höher, die Duschkabinen waren ebenso breiter. Genauso die Badewannen. Im Esszimmer und in der Küche hatte Naruto die Lehnen von den Stühlen, auf den Sakura meistens saß, verändert. Die Lehne war nun schmal, lag genau zwischen den Schulterblättern und somit zwischen den Flügeln. Außerdem sind sie auch Sakuras Kleiderschrank durchgegangen, denn viele der Kleider, die Naruto herbeigezaubert hatte, lösten in Sakura die Schamesröte oder Augenverdrehen aus. Tenten, die dabei war, lachte nur amüsiert und gab dann und wann ein Kommentar ab. Meistens aber sagte sie: „Faszinierend, was Männer als Kleider interpretieren.“ Naruto hob entschuldigend die Hände. „Einen Teil davon hat man früher wirklich getragen, ein anderer Teil kam dazu, weil ich einfach an rückenfrei gedacht hab“, versuchte er sich zu erklären. Sakura schnaubte. „Ich werd deswegen aber nicht in Reizwäsche rumlaufen!“ „Warum nicht, Sasuke würde das sicher freuen.“
 

Stille.
 

„Was?“

Sakura war knallrot angelaufen und sah Tenten ungläubig und mit offenem Mund an. Naruto konnte sich noch nicht ganz entscheiden, ob er Lachen oder ebenso ungläubig dreinblicken sollte.
 

„Wie-? Was-? Tenten!“, stammelte Sakura aufgebracht und hyperventilierte etwas.

„Was denn? Es ist dir an der Nasenspitze anzusehen, dass du etwas für ihn empfindest“, sagte die Braunhaarige nonchalant, was Sakura dazu veranlasste entgeistert nach Luft zu schnappen. Die Arme machte den Eindruck gleich hintenüber vom Bett zu fallen. Ihre Hautfarbe war im Moment so rot, das Naruto fürchtete, sie würde ohnmächtig werden, wenn er nicht irgendetwas tat. Aus Ermangelung an Einfällen transferierte er sie alle drei deshalb an den Ort. Sobald sie dort angekommen waren, sprang Sakura ohne ein Wort auf und lief in irgendeine Richtung.

„Das war eine etwas übertriebene Aktion.“ „Von dir oder von Sakura?“, fragte Naruto amüsiert nach und sah zu Tenten herüber. „Also bitte! Das war jetzt wirklich kein Geheimnis mehr, das die beiden sich zueinander hingezogen fühlen - um es mal durch die Blume zu sagen.“ Naruto lachte über Tentens Trockenheit. Aber sie hatte Recht, definitiv. Sie alle sahen, dass die beiden mehr verband, als bloße Freundschaft und Dankbarkeit. Nur die beiden irgendwie nicht. Eigentlich aber schon. Sie wollten nur irgendwie nicht. Oder so. Naruto legte die Stirn in Falten. Das war viel zu kompliziert mit den beiden.
 

Sakura - immer noch hoch rot im Gesicht, aber nicht mehr so sehr, dass es nach Ohnmacht aussah - kam zurückgeeilt und stellte sich vor Tenten. „Du bist so doof!“, schimpfte sie und ließ sich dann auf ihren Hintern plumpsen. Sie zog sie Knie an und lehnte ihre Stirn dagegen. Naruto lachte leise. „Ich lass euch dann mal alleine“, meinte er und stand auf. „Ich wer euch in einer Stunde holen, ok?“ Tenten nickte, doch der Dschinn war bereits verschwunden.

Erst herrschte Stille zwischen den beiden, dann seufzte Tenten und rutschte zu der Rosahaarigen rüber. „Jetzt sei nicht eingeschnappt“, meinte sie entschuldigend und stupste Sakura an. „Ich bin nicht eingeschnappt“, brummte diese nur. Tenten wollte fragen, was es dann war, doch Sakura ließ sich plötzlich nach hinten fallen und klatschte sich dann die Hände ins Gesicht. „Das ist voll peinlich!“, nuschelte sie schließlich zwischen ihren Fingern hervor. Tenten sah sie schräg an und lacht dann. Sakura setzte sich auf. „Das ist nicht lustig!“ „Doch!“ „Tenten!“ Beide starrten sich an. Dann schnaubte Sakura. „Du bist so doof“, wiederholte sie trotzig und verschränkte die Arme. „Das sagtest du bereits.. Aber mal ehrlich. Ich hab Recht, nicht wahr?“, meinte Tenten und sah die Rosahaarige abwartend an. Diese seufzte. „Ja“, gab sie schließlich zu. „Und bevor du fragst: Ja, es war so schwer das zuzugeben!“, fügte sie noch hinzu. Tenten sah unschuldig in die Luft.
 

„Aber mal ehrlich: Warum ist es für schwer für dich das zuzugeben?“, fragte die Braunhaarige schließlich nach einem Moment der Stille, auf den ein weiterer folgte, denn Sakura antwortete nicht gleich. „Ich.. Es.. Ich mein er ist zehntausend Jahre alt!“, platzte es dann aus ihr heraus, was Tenten wieder zum Lachen brachte. „Sasuke ist dauerhafte 27 Jahre alt“, stellte sie dann klar, woraufhin Sakura dann „Plus 500 oder wie viel auch immer Jahrhunderte!“, hinzufügte. „Selbst ohne die Jahrhunderte wären wir trotzdem noch neun Jahre auseinander!“, meinte sie schließlich und machte dabei ein weinerliches Gesicht. „Und das stört dich? Ich mein du kannst auch ein paar Jahre warten. Dann bist du wie Naruto ewige 25 und Sasuke ewige 27. Das geht natürlich auch“, schlug Tenten vor. Sakura legte den Kopf schief. Tenten kicherte. „Schau mal. Sasuke wird immer 27 bleiben. In der Welt der Exules gibt es keine Zeit. Sobald du anfängst mitzuzählen, wie alt du bist wirst du irgendwann wahnsinnig. Selbst Naruto weiß nur, dass er knapp 3.000 Jahre alt ist. Hätte er mitgezählt, hätte er sich schon längst selbst über den Jordan geschickt.“ „Du bist 19“, stellte Sakura nur trocken fest. „Ich weiß, ein Alter in dem ich eigentlich nichts über das Alter sagen dürfte, aber ich bin bei ihnen groß geworden. Jeder Exul vergisst irgendwann wie alt er ist. Wenn du ewig lebst musst du über eine lange Zeitspanne lebendig bleiben oder du verkalkst. Yahiko und ich dürfen unsere Lebensalter vielleicht zählen, immerhin werden wir alt und runzlig und sterben irgendwann“, meinte Tenten leicht amüsiert und hoffte, dass Sakura irgendwie verstand, was sie meinte. Die Rosahaarige seufzte. „Alter zählt also nicht.. Was ist aber mit seiner Geschichte?“, meinte sie und die Braunhaarige lächelte. „Was soll mit der sein? Es ist seine Geschichte und es ist Geschichte. Jeder Mensch hat eine Geschichte, die hinter ihm liegt. Du musst einfach nur akzeptieren, dass es Dinge in der Vergangenheit gibt, die man nicht ändern kann. Willst du mit ihm zusammen sein, ja oder nein? Das ist die einzige Frage, die du dir stellen solltest.“ Sakura sah Tenten eine Weile an.

„Bist du wirklich erst 19?“ Tenten lachte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ein Übergangskapitel, mit dem ich irgendwie nicht ganz zufrieden bin. :/
Na ja. Ich hoffe euch gefällt's trotzdem.

Bis zum nächsten Kappi!

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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  xDarkAngelx
2015-08-15T15:33:07+00:00 15.08.2015 17:33
Tolles Kapitel *-*
Von:  fahnm
2015-08-14T22:33:14+00:00 15.08.2015 00:33
Tolles Kapitel
Von:  Aiyumii
2015-08-14T05:58:46+00:00 14.08.2015 07:58
ohww aber ein tolles Übergangskapitel *-*
find es schön wie du die Flügel von Sakura beschrieben hast^^
hatte ein richtiges Bild vor Augen^^
sooo und zu Sakura und Sasuke kawaiiiiii *_* ich hoffe so sehr dass das klappt, da mit Sakura ja auch ein neues Zeitalter anbricht
sozusagen ._. weil wegen endlich wieder ne Fee und so
und da kann man dann auch mal neue regeln aufstellen >.>
die sollen sich da mal nicht alle so anstellen .-.
najaaa bin gespannt wie du das alles regelst :D

Glg Aiyumii =^-^=
Von:  Kleines-Engelschen
2015-08-13T21:21:52+00:00 13.08.2015 23:21
Ich finde das Kapitel sehr gelungen. Bin gespannt wie es sich weiter entwickelt. Mach weiter so!

Greetz
Von:  Kaninchensklave
2015-08-13T18:10:01+00:00 13.08.2015 20:10
ein Tolles Kap

Oh wie recht TenTen nur hat damit und Naruto pflichtet Ihr auch zu
jetzt muss es nur mehr sasuke schnallen und das wird ein steiniger weg werden

das Ino sie beobachtet wissen sie ja nicht erst seit heute
nur hat Ino zuviel mitrbekommen was sakura betrifft nur sie
ist wohl auch als einzige in der Lage Narutos Bann zu brechen
und diesen wiederum allmächtig zu machen

doch bis dahin heisst es üben üben üben

GVLG
Von:  DarkBloodyKiss
2015-08-13T17:17:09+00:00 13.08.2015 19:17
Hi Nabend ^^

Super mega tolles Kappi !!!!
Klasse geschrieben !!!!!
bin sehr gespannt wie es weiter geht !!!!
freue mich sehr aufs nächste Kappi !!!!!


gglg & einen ganz tollen Donnerstag DarkBloodyKiss ^^


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