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Exules

Die Verbannten
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
In dieser FF werden vor allem jetzt zu Anfang einige lateinische Sätze kommen.. Macht euch darüber vorerst keine großen Gedanken, die werden im Laufe der Geschichte erklärt. Wer will kann sie natürlich übersetzten ;) Komplett anzeigen

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Constant change.

Sakura saß gemütlich im Gartenstuhl auf dem kleinen Balkon der Wohnung, die sie mit ihrem Dad bewohnte. Ein Spatz hatte sich neben sie auf den kleinen Beistelltisch gesetzt und pickte ein paar Körner aus der bereitgestellten Schale. Als Sakura nach ihrem Glas Wasser fasste, zuckte der kleine Spatz nicht ein bisschen zusammen oder flog weg, sondern drehte nur sein Köpfchen kurz zu ihr und pickte dann wieder weiter. Sie schmunzelte. So war es immer schon gewesen. Tiere hatten vor ihr noch nie Angst gehabt. Nein, eher das Gegenteil war der Fall. Tiere schienen Sakuras Nähe sogar zu suchen. Mittlerweile fragten die Leute im Viertel grundsätzlich auch immer erst Sakura, wenn ihren ihr Haustier entlaufen war. Entweder war es nämlich bei ihr oder die Rosahaarige fand es innerhalb weniger Stunden.

Aber nicht nur Tiere liebten ihre Gesellschaft. Auch in der Schule war Sakura beliebt. Nicht so wie die Sportler oder ihre blonde beste Freundin Ino, die als Modevorbild galt. Nein. Sakura mochte man einfach. Sie war die perfekte Verkörperung des unschuldigen Mädchens von neben an. Selbst wenn sie dann und wann mal auch ausflippen konnte. Das machte nichts. Sakura konnte man einfach nicht böse sein. Sie verzauberte einen mit ihrem sonnigen und liebevollen Wesen.

„Sakura, kommst du essen?“ Sakuras Dad stand fragend in der Balkontüre und wartete auf eine Antwort seiner Tochter. Als er den Spatz sah, lächelte er. „Wie ich sehe, hattest du mal wieder Gesellschaft.“ Sakura lächelte und klappte währenddessen ihr Buch zu. „Ja, Tweety kam sofort, als ich die Körner in die Schale getan hab.“ Kurz sah sie nochmal zu dem Vogel, der gerade sein Gefieder putzte, und folgte dann ihrem Vater in die Küche.
 

„Dobe? Ten? Habt ihr dann alles? Können wir endlich los?“, fragte der Schwarzhaarige genervt und stieg in seinen schwarzen Wagen. „Jaha“, flötete der Blonde und sprang breit grinsend auf den Beifahrersitz. Nur die Braunhaarige stand noch etwas länger draußen auf dem Gehsteig und sah sich ein letztes Mal um. „Jetzt komm schon Tenni, Konoha wird dir super gefallen! Echt jetzt!“, versuchte der Blonde sie zum Einsteigen zu bewegen. „Das glaub ich dir gerne, Naruto, aber für mich ist es der erste Umzug und ich lasse hier gerade mein ganzes, bisheriges Leben hinter mir. Gib mir also bitte eine Sekunde“, pflaumte sie etwas beleidigt zurück und drehte sich wieder um. Sie sah sich ein letztes Mal um, sog die Umgebung in sich auf, in der sie groß geworden war. Sicher, es war kein Abschied für immer, aber für eine sehr lange Zeit. Eine sehr sehr lange Zeit. Tief atmete die Braunhaarige noch mal ein und stieg dann hinten in das Auto ein. Sie nickte als Zeichen, dass sie jetzt bereit war loszulassen. Bereit war für ein neues Leben.
 

„Hey Ino, weißt du schon das Neueste?“ „Guten Morgen, Sakura, ja ich habe gut geschlafen, danke der Nachfrage“, antwortete Ino zuckersüß auf die nicht gestellte Frage der Rosahaarigen, was jene die Augen rollen ließ. Dann lächelte sie. „Jaaa.. guten Morgen Ino“, sagte sie daher extra betont und stellte ihre erste Frage, mit der sie ihre beste Freundin überfallen hatte, erneut. „Nein, aber du erzählst es mir sicher gleich.“ Ino grinste. Sakura lachte und drückte auf den Stoppknopf des Busses, damit sie an ihrer Schule aussteigen konnten. „Du kennst doch das alte Herrenhaus bei mir in der Siedlung?! Da ist gestern ein Umzugswagen vorgefahren. Scheint, als wäre da jetzt mal einer eingezogen“, verkündete die Rosahaarige die neue Nachricht, während die beiden auf dem Weg über den Schulhof in das Haupthaus waren. „Ehrlich? Weißt du schon wer?“ „Nee.. Hab's nur von Weitem gesehn, als ich noch schnell zum Supermarkt gelaufen bin“, winkte Sakura ab und sah dann auf den Vertretungsplan. Nichts. Doof. Das hieß regulärer Unterricht. „Na dann sehn wir uns in Latein. Ich hab jetzt Sport.“ „Und ich Bio“, meinte Ino und sah genauso wenig begeistert aus, wie Sakura. Auch sie hatte keine Vertretung und somit regulären Unterricht.

Die beiden waren jetzt schon im ersten Halbjahr der zwölften Klasse an der Green School of Konoha, die tatsächlich mit so viel Efeu bewachsen war, dass man die Mauer darunter gar nicht mehr sah.

Nachdem Sakura gähnend um die Ecke zu den Umkleiden verschwunden war, zückte Ino unbeobachtet ihr Handy und verschickte eine kurze SMS. Flüchtig sah sie sich noch einmal um, dann war sie verschwunden.
 

Master, sie sind zurück.
 

Seufzend marschierte Sakura in das Pausenzimmer, welches der Oberstufe vorbehalten war. Sie hatte Mittagspause und diese wollte die Rosahaarige in Ruhe vor den ganzen Unterstuflern verbringen. Sakura öffnete die Tür zum Oberstufenzimmer und musste feststellen, dass sie die Erste war. Niemand war da. Die Rosahaarige zuckte mit den Schultern und ließ sich auf einem der Sofas fallen. Nach Mathe war sie immer so schlapp. Mathe war ein Arschloch und würde es immer bleiben. Mathe war sogar Sakuras schlechtestes Fach. Sie hatte unterirdische Noten darin und schaffte es trotzdem immer irgendwie durchzukommen. Es war ein richtiger Balanceakt. In allen anderen Fächern war Sakura dafür im normalen Mittelfeld. Mal besser, mal schlechter. Absoluter Durchschnitt eben. Das einzige Fach in dem sie wirklich brillierte und fast ausnahmslos nur Einser schrieb, war Latein. Ihre Lateinlehrerin Anko liebte sie. Sakura lächelte.

Sie war irgendwie doch das normale, süße Mädchen von nebenan, wie Ino immer sagte. Apropos Ino: Wo war die eigentlich? Normalerweise müsste die Blondine schon längst hier sein. Leute aus ihrem Kurs saßen auch schon im Pausenraum. Nach und nach hatte sich der Raum gefüllt, doch Ino war bisher noch nicht aufgetaucht. Eigenartig. Nachdem sich Sakura ein letztes Mal erfolglos umgesehen hatte, beschloss sie eine SMS zu schreiben. Unbeobachtet zückte sie ihr Handy und tippte drauflos. Sakura grinste dabei. Als ob die Lehrer ihnen wirklich das Handy verbieten könnten! Pah! Sie waren Schüler des 21. Jahrhunderts! Sie würden immer Wege finden sich zu schreiben! Wenige Minuten, nachdem Sakura die Nachricht verschickt hatte, bekam sie eine Antwort:
 

Sorry, mir gings nicht gut.

Bin nach der zweiten Stunde heimgegangen.
 

Sakura legte den Kopf schief. Komisch. Heute morgen sah Ino noch kerngesund aus. Außerdem hätte sich die Blonde sich sicher früher gemeldet. Oder? „Egal“, murmelte Sakura und verstaute ihr Handy wieder in ihrer Schultasche.
 

„Ave Exul. Viator, per omnia saecula saeculorum. Quid tibi hic negotii est?“ „Ave Exul. Viator, per omnia saecula saeculorum. Ich wollte euch nur wieder in Konoha begrüßen. Darf ich eintreten?“, fragte die blauhaarige Schönheit und lächelte freundlich. „Warte Hinata, ich hol Sasuke.“ „Nicht nötig Dobe“, ertönte es plötzlich hinter den beiden. Naruto erschrak und fuhr herum. „Man Teme! Hör auf deinen Teleportationszauber zu benutzen, echt jetzt!“, maulte Blonde und ging einen Schritt beiseite, damit Sasuke an die Tür treten konnte. „Ave Exul. Confitere, quod senitas“, sagte er und reichte Hinata die Hand. Sie legte ihre zarte in seine große und nach einem Moment der Stille, meinte der Schwarzhaarige schließlich: „Te salvere iubeo“, und ging einen Schritt beiseite. Er gewährte Hinata Eintritt.

„Es ist schön euch wieder hier zu wissen“, meinte Hinata, nachdem sie alle im Salon Platz genommen hatten und Naruto den Tee serviert hatte. „Es ist schön, willkommen zu sein“, erwiderte Sasuke diplomatisch und trank einen Schluck von seinem Tee. „Hallo Leute, ich bin wieder zuhause!“, ertönte es plötzlich im ganzen Haus und ein schwarzer Schmetterling flog in den Salon. Das Tier löste sich auf, sobald die braunhaarige junge Frau im Türrahmen erschien. „Ach hier seid ihr. Oh..“ Erst jetzt fiel ihr der Besuch auf.

„Du musst Tenten sein. Sasukes Schülerin“, sagte die Blauhaarige freundlich. „Hallo Tenni. Das ist Hinata Hyuuga, Herrin des Südclans und eine unserer ältesten Freunde“, stellte Naruto die Hyuuga vor und grinste. Sasuke schwieg. „Oh.. Ähm, schön Sie endlich persönlich kennenzulernen“, meinte Tenten etwas verlegen und verbeugte sich. „Die Freude ist ganz auf meiner Seite, aber bitte Duze mich.“ „Gerne!“ Die beiden Frauen lächelten sich an und ehe eine peinliche Stille entstehen konnte, nahm Naruto das Gespräch wieder auf. Sasuke saß still daneben und sagte nur dann und wann etwas. Er war zwar der Herr des Hauses, doch war er nicht der Gesprächigste. Er überließ Besucher lieber dem geselligen Naruto.

Tenten hatte sich derweil zurückgezogen, denn um mit einer Clanherrin, wie es die Hyuuga war, zu reden oder gar den richtigen Umgang zu pflegen – dazu war die Braunhaarige noch nicht fähig. Noch nicht lange genug ein Exul.
 

„Naruto, du weißt, dass es mit ihr keine Zukunft gibt.“ „Ja ich weiß“, schnaubte der Blonde. Sasuke seufzte innerlich. „Kommst du die nächsten Jahre klar damit?“ „Ja. So wie immer halt.“ „Du weißt, dass wir jeder Zeit wieder gehen können. Ich – Wir – haben genügend Häuser auf der ganzen Welt:“ „Ja.. Ja.. Danke Teme.“
 

„Hey Ino, geht’s dir wieder besser?“ „Hä? Achso, ja.. Sorry, dass ich einfach so gegangen bin. Hätte dir schreiben sollen“, entschuldigte sich die Blondine und aß von ihrem Salat. „Ach was, dir ging's nicht gut, passt schon“, erwiderte die Rosahaarige und stocherte ebenfalls in ihrem Salat herum, den sie sich zusammen mit Ino in der Mittagspause geholt hatte. „Hey..“, meinte Sakura schließlich zwischen zwei Gabeln, „Was machen wir heute?“ „Ich kann heute leider nicht Saku. Ich muss viel für Bio und Sozi lernen. Sorry.“ „Ach man..“ Enttäuscht ließ Sakura die Schultern hängen, konnte ihrer besten Freundin aber nicht wirklich böse sein, denn sie wusste, dass Schule im Moment Vorrang hatte. Immerhin waren sie nun schon in der 12. Klasse und wussten wie der Hase lief. Referate, Klausuren, Kurzarbeiten und ständiges Ausfragen bestimmten den Alltag eines jeden Schülers und obwohl Ino gut war und fast nur Einsen schrieb, musste sie trotzdem viel vorbereiten. Ebenso Sakura – und das obwohl erst Oktober war und die Schule daher noch vor gar nicht so langer Zeit angefangen hatte. Aber sie waren wie gesagt in der 12. Theoretisch hatten sie in etwas mehr als einem halben Jahr ihr Abi in der Tasche. Kein Wunder, dass ihre Lehrer bereits jetzt die ersten Referate haben wollten und sämtliche Termine für etwaige Klausuren und so weiter auch schon bekannt waren. Sakura gähnte. Das würde anstrengend werden.

„Na gut, dann widme ich mich heute halt eben meinem Kunstprojekt.“ Ino lächelte und aß ihren Salat fertig.
 

Sakura atmete tief durch, was in einem Gähnen ausklang, als sie endlich aus dem Schulgebäude heraustrat und ihr eine frische Brise entgegen kam. Es war noch angenehm mild für Oktober und die letzten Sonnenstrahlen kitzelten noch ganz leicht auf der Haut. Auch der Wetterbericht hatte Regen erst für das Wochenende angesagt.

Gemütlich ging Sakura zur Haltestelle und wartete dort auf den Bus, der sie nach Hause bringen würde. Im Geiste ging sie heutigen Hausaufgaben durch. Mathe, Latein und Physik würde sie heute machen müssen. Wenn sie dann noch Zeit und Muse hatte, würde sie sich dann tatsächlich noch an Kunst setzten. Warum wollte ihre Lehrerin aber auch einen architektonischen Entwurf aus Holz? Und dann noch von ihrem selbst ausgedachten Traumhaus. „Na ja.. Lehrplan halt“, brummte Sakura und sah auf ihre Handyuhr. Der Bus würde gleich kommen. Als besagter endlich kam, stieg sie ein und setzte sich an einen Fensterplatz. Sie liebte es während der Fahrt die Welt an sich vorbeiziehen zu lassen. Fünf Stationen später kam sie an der Parkallee an und entschied sich spontan auszusteigen, um die letzten vier Stationen zu Fuß zu laufen. Das wird zwar Zeit kosten, aber dann würde sie Kunst halt doch erst am Wochenende machen, wenn es regnet. Auf Lernen und so weiter hatte sie heute keine Lust und ihre Hausaufgaben konnte sie auch spät machen. Ino hatte ja eh auch keine Zeit.

Sobald Sakura ein Stück die ausgekiesten Wege des Parks entlanggelaufen war, kam ihr bereits der erste Hund entgegen. Freudig mit seiner Route wedelnd kam er auf sie zu und bellte einmal kurz zur Begrüßung. „Hallo Hübscher“, grüßte Sakura zurück und kraulte den kleinen Terrier hinter dem Ohr. „Noodles! Entschuldigen Sie bitte!“, kam eine etwas ältere Dame angelaufen und nahm ihren Hund an die Leine. „Macht nichts. Er wollte nur 'Hallo' sagen“, meinte die Rosahaarige lächelnd und strich dem kleinen Hund noch einmal über den Kopf. Glücklich drückte er ihr diesen noch mehr entgegen. „Anscheinend“, schmunzelte die Dame und verabschiedete sich dann von Sakura. Das passierte Sakura noch öfters bis sie den Park durchquert hatte. Aber nicht nur Hunde, sondern auch Katzen kamen auf die Rosahaarige zu. Sakura wusste nicht, wieso sie diese Anziehung auf Tiere hatte, aber sie war froh darum, denn sie liebte Tiere und würde wohl auch später Tiermedizin studieren. Vorausgesetzt natürlich sie schaffte ihr Abi und alle anderen Voraussetzungen dafür.

In der Ferne erklang das Läuten der Glocken der Kirche. Erschrocken sah Sakura auf die Uhr. „So spät schon?!“ Da hatte das Streicheln der Tiere ihr aber ganz schön die Zeit geraubt. Eilig machte sich Sakura auf den Weg nach Hause. Ihr Vater würde sicher bereits mit dem Essen auf sie warten. In seiner Blümchenschürze. Mit einem Geschirrtuch über der Schulter. Sakura schmunzelte über das Bild in ihrem Kopf und bog in die Seitenstraße ein, die sie nach Hause bringen würde.
 

„Du kommst spät, Spatz“, ertönte es aus der Küche, als Sakura die Tür aufschloss. „Ich weiß, Dad. Tut mir Leid. Ich bin durch den Park nach Hause gelaufen“, entschuldigte sie sich und zog dabei ihre Schuhe und ihre Jacke aus. Danach stellte sie ihre Schultasche noch schnell in ihr Zimmer auf den Schreibtischstuhl, wusch sich die Hände und setzte sich dann an den bereits gedeckten Esstisch in der Küche. Ihr Dad saß schon. In Blümchenschürze. Mit Geschirrtuch über der Schulter.
 

„Du hast doch heute wieder nur Tee getrunken, oder?!“ „Geh, Ten, dein Unterricht ist für heute beendet“, überging der Schwarzhaarige die Frage seiner Schülerin und schickte sie mit einer Handbewegung fort. Tenten seufzte, beschloss aber wirklich zu gehen. Sasuke war in dieser Hinsicht so unnachgiebig wie eine mit Stahlträgern gestärkte betonierte Wand. Sie schmunzelte bei dem Vergleich und ließ einen ihrer Schmetterlinge erscheinen, damit sie Naruto fand. Dieses Haus war einfach zu groß für drei Personen. Tenten verlief sich immer noch. Glücklicherweise war das der erste Trick, den Sasuke ihr beigebracht hatte. Zielsicher lotste das Tier durch das Haus zu dem Blonden. Er kannte Sasuke schon länger als sie, sollte er den sturen Bock zum Essen bringen. Tenten lief an den Gemälden vorbei und dachte zurück. Seit neun Jahren lebte sie jetzt schon bei den beiden. Seit sie von Naruto und Sasuke mit 10 adoptiert und aufgenommen wurde. Neun Jahre lebte sie jetzt schon als Tenten Uchiha und war nach wie vor fasziniert von den beiden. Diese Unterschiedlichkeit. Sie waren beste Freunde, Freunde für die Ewigkeit, und doch so grundverschieden. Die Braunhaarige wunderte sich immer wieder wie es die beiden miteinander aushielten. Während Naruto lebensfroh, hyperaktiv und extrovertiert war, so war Sasuke das genaue Gegenteil. Der Schwarzhaarige war in sich verschlossen, zurückgezogen und verschanzte sich am liebsten in der Bibliothek, wo er stundenlang über Büchern brütete.

Der Schmetterling löste sich auf, als Tenten bei Naruto in der Küche ankam. „Hi, Tenni.. Unterricht endlich vorbei? Ich nehme an Teme kommt nicht zum Essen?“ „Nein“, seufzte sie und ließ sich auf einem der Barhocker am Tresen nieder. „Na dann werde ich ihm nachher etwas bringen“, meinte der Blonde zuversichtlich und stellte einen Teller mit dampfendem Essen vor die Nase. „Danke Naruto.“ Sie wünschten sich einen Guten Appetit und begannen dann zu essen. „Und, wie hast du dich eingelebt?“, fragte der Blonde schließlich zwischen zwei Bissen und sah die Braunhaarige über den Tresen hinweg an. „Joa.. Ich verlauf mich noch ab und zu und die Stadt selbst.. Is auch voll in Ordnung“, grinste Tenten vergnügt und riss ein Stück Brot ab. „Das ist gut. Konoha ist einer meiner Lieblingsstädte. Die Menschen sind hier so entspannt und auch in der Stadt selbst herrscht Frieden und Ausgelassenheit“, schwärmte Naruto. Er lachte auf. „Meine Güte, das klingt total bescheuert.“ Tenten stimmte mit in das Lachen ein. „Das macht nichts Naruto. Jeder hat einen Lieblingsort. Als was willst du hier eigentlich arbeiten?“, lenkte die Braunhaarige das Gespräch schließlich in eine neue Richtung. „In der Schule hier in der Gegend suchen sie einen neuen Hausmeister. Da werd ich mich wohl melden.“ „Was? Ehrlich jetzt? Hausmeister? Du willst Hausmeister werden? Warum das denn?“ Beinahe hätte sich Tenten an ihrem Wasser verschluckt. Sie hustete ein paar Mal, ehe sie sich wieder gefangen hatte und verständnislos zu dem Blonden sah. Er könnte als Botschafter arbeiten und wollte Hausmeister werden? Naruto grinste amüsiert über Tentens Gesichtsausdruck. „Warum denn nicht? Ich kann mir dann immer noch was anderes suchen.“ „Und wie willst du Hausmeister sein, wenn du hier wohnst? Musst du dann nicht in der Schule bleiben?“ „Ach.. Ich wende meine super Überredungskunst an. Da kann keiner widerstehen.“ Er grinste über beide Ohren und aß den Rest von seinem Teller. Tenten schüttelte lächelnd den Kopf und verdrehte die Augen. Typisch Naruto.
 

„Was sollen wir tun, Master?“ „Vorerst nichts. Bisher weiß noch niemand von unserem Plan. Alles soll so verbleiben. Sieh zu, dass du es nicht verbockst. Und jetzt geh.“ „Ja Master.“
 

„Guten Morgen Ino“, gähnte Sakura und stieg hinter der Blonden in den Bus. „Morgen Saku“, antwortete diese nur kurz angebunden und rieb sich die Augen. Früh aufstehen war doch ein Graus. Wer hatte überhaupt festgesetzt, dass die Schule so früh beginnt? Konnte sie nicht irgendwann Mittags anfangen? Während beide ihren eigenen Gedanken nachhingen und draußen das mittlerweile scheußliche Oktoberwetter an sich vorbeiziehen ließen, kamen sie Station für Station ihrer Schule näher. Dort angekommen schlurften sie zusammen über den Schulhof ins Gebäude zum Vertretungsplan. Noch immer, ohne irgendein Wort gewechselt zu haben. Es war einfach zu früh für sinnvolle Gespräche. Als sie feststellen mussten, dass mal wieder keine Vertretung für sie ausgeschrieben war, gingen sie gemeinsam gähnend zu Chemie. Einer der wenigen Kurse, die sie in der Oberstufe zusammen hatten. Sakura gähnte erneut. Dieses Kurssystem sollte sie angeblich für die Uni vorbereiten, allerdings war sich die Rosahaarige nicht ganz so sicher, ob das tatsächlich etwas bringen sollte. Sie zuckte mit den Schultern und ließ sich dann neben Ino auf ihrem Platz nieder. Irgendwas wird’s schon bringen.

„Bitte lassen Sie alle Materialien in Ihren Taschen, wir schreiben einen Test“, kündigte ihre Lehrerin die Ex an. Allgemeines Stöhnen ging durch die Klasse und Sakura verdrehte sie Augen. Ino tat es ihr gleich. Montage waren scheußlich.
 

„Was machst du heute nach der Schule?“ „Ich hab Chor und mein Dad will mit mir zur Fahrschule, damit ich mich endlich mal anmeld“, brummte Sakura leise und schrieb die Jahreszahlen zur Französischen Revolution ab. Nach einer Doppelstunde Chemie hatten sie Montags auch immer eine Doppelstunde Geschichte. Das schlauchte ungemein. Zwar konnte Sakura sich mit Ino unterhalten, denn auch Geschichte hatten sie gemeinsam, aber anstrengend war es trotzdem. „Echt? Cool? Dann muss ich die nächsten Wochen wohl von der Straße runter. Nicht, dass du mich noch zamfährst“, kicherte die Blonde leise und handelte sich einen Poke in die Seite ein. „Blöde Kuh“, lachte auch Sakura leise und streckte ihrer besten Freundin die Zunge raus. Plötzlich meldete sich Ino. „Ja bitte Miss Yamanaka?“ „Dürfte ich kurz auf die Toilette?“ „Ja, aber alleine.“ Ino nickte und sah entschuldigend zu Sakura, die gelassen abwinkte. Seit der Oberstufe durften sie nur noch alleine aufs Klo gehen. Sakura hatte sich mal gefragt warum. Wahrscheinlich, weil die Mädels zu zweit zu lang brauchen würden, weil sie sich verratschen würden. Sie grinste.

Sobald Ino auf der Toilette war, verschwand sie in einer Kabine und zog mit schmerzverzerrtem Gesicht ihr T-Shirt hoch. Dort, wo Sakura sie berührt hatte, war eine große, eklige, pralle Brandblase. Gut, dass sie nicht die nackte haut berührt hatte. „Verdammt“, keuchte Ino, als sie unter Schmerzen die Blase öffnete und die Wundflüssigkeit mit etwas Klopapier wegwischte. Kaum hatte sie das Toilettenpapier weggeschmissen, war ihre Wunde auch schon wieder verheilt. Ino atmete tief durch, zog ihr T-Shirt wieder runter und ging dann zurück in den Unterricht. „Nur noch fünf Monate“, flüsterte sie sich selbst zu, setzte ein lächeln auf und ließ sich dann wieder auf dem Platz neben Sakura nieder.

„Also sehen wir uns morgen?!“ „Jup, viel Spaß im Chor“, antwortete Ino und winkte, nachdem sie ihre Sachen aus dem Spind geholt hatte. „Tschüss“, verabschiedete sich auch Sakura und ging Richtung Chor. Ein paar Meter vor dem Musikzimmer traf sie auf einen blonden, jungen Mann, der gerade über einen Wischmopp stolperte und rücklings zurück in die Besenkammer fiel. „Uaaah~“, waren seine letzten Worte, ehe es unglaublich laut schepperte. „Huch, alles in Ordnung?“, fragte Sakura erschrocken und sah in die Kammer hinein, nachdem sie zu ihm geeilt war. „Auaaa.. Jaa.. Irgendwie schon..“, quengelte er und rieb sich dabei den schmerzenden Rücken. „Kommen Sie, ich helfe Ihnen hoch. Sind sie neu hier?“, fragte Sakura, nachdem sie sich das Gesicht des jungen Mannes näher angesehen hatte. Ihn hatte sie hier noch nie gesehen. „Ja, ich bin der neue Hausmeister und bitte duze mich. So alt bin ich auch noch nicht. Naruto Uzumaki, angenehm“, stellte sich der Mann vor und griff nach der ihm dargebotenen Hand. Plötzlich sah er Sakura irritiert an. „Oh.. Ave Exul. Viator, per omnia saecula saeculorum.“ Sakura sah verwirrt drein. „Öhm.. Ave? Warum begrüßt du mich auf Latein und nennst mich Wanderer?“, fragte sie und zog Naruto hoch. „Äh.. Öhm.. Vergiss das einfach. Danke für's hochhelfen.“ druckste er ein wenig peinlich berührt herum und kratzte sich dabei am Hinterkopf. „Öhm.. Ok.. Dann bis irgendwann mal. Vale!“, meinte Sakura zwinkernd und ging weiter, um nicht zu spät zum Chor zu kommen. Naruto grinste. „Vale Exul.“
 

„Bist du dir sicher Naruto?“ „Ja man! Meine Hand hat gekribbelt, so wie bei jedem anderen Exul auch, echt jetzt! Sie muss einer sein! .. Hier, das ist sie!“ „Sakura Haruno“, las Tenten vor und überlegte. „Hm, ne.. Da macht nichts 'Klick' bei mir.“ Auch Naruto überlegte angestrengt, welchem Clan die Rosahaarige angehören könnte. „Sie war, bzw. ist bei Tageslicht draußen, also muss sie eine Lichtgestalt sein.“ „Also müsste sie unserem Zirkel angehören“, folgerte Tenten. Naruto nickte. „Na dann fragen wir Sasuke. Vielleicht kennt er sie. Immerhin ist er unser Oberhaupt“, schlug die Braunhaarige letztendlich vor und fuhr den Computer herunter.

Nachdem Naruto ganz aufgekratzt aus der Schule heimkam und ihr von dem mysteriösen Exul erzählt hatte, der nicht den standardmäßigen Gruß erwidert hatte, hatten sich die beiden an Tentens PC in ihrem Zimmer gesetzt und sich auf die Suche gemacht. Leicht hatte die Braunhaarige die Server der Schule gehackt und dann in alten Fotos nach besagter Rosahaarigen gesucht.
 

„Sakura Haruno. Nein, kenne ich auch nicht“, ertönte plötzlich eine Stimme hinter den beiden. Naruto und Tenten zuckten beide synchron zusammen. „Man Teme! Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du nicht plötzlich und lautlos hinter mir auftauchen sollst! Du kriegst noch ein Glöckchen von mir, echt jetzt!“, meckerte der Blonde sofort drauf los, doch Sasuke ging gar nicht darauf ein. „Normalerweise kenne ich alle Exul in meinem Zirkel, aber eine Haruno ist mir nicht bekannt. Erzähl mir mehr Dobe“, verlangte der Schwarzhaarige und ging in die Küche, um sich dort eine Tasse Tee zu machen. Naruto und Tenten folgten ihm. „Nun ja.. Sie hat rosa, mittellange Haare, grüne Augen, ist sehr freundlich und laut ihren Zeugnissen ein Ass in Latein. Außerdem hat meine Hand gekribbelt.“ „Und das war keine Einbildung?“, hakte Sasuke nach und goss sich heißes Wasser ein. „Nein, echt jetzt!“ Naruto war sich sicher: Sakura Haruno war ein Exul! Sasuke überlegte und seufzte dann. „Ok, bevor wir großes Aufsehen erregen, frag ich mal ein paar Leute. Du Naruto, beobachtest Haruno weiterhin in der Schule.“ „Und was ist mit mir?“, fragte Tenten dazwischen. „Du bist 19. Entweder gehst du auf Jobsuche, du bleibst hier oder gehst nochmal auf die Schule“, entschied Sasuke und verschwand ebenso lautlos, wie er erschienen war. „Nochmal in die Schule?“, entgeistert sah Tenten auf den Fleck, an dem eben noch Sasuke gestanden hatte. „Echt jetzt?!“

Naruto begann zu lachen.
 

Mitten in der Nacht drehte Naruto sich um und ohne die Augen zu öffnen, fragte er: „Hattest du wieder einen Albtraum?“ „Hn.“ „Schlaf weiter, Teme.“ Der Blonde gähnte, legte eine Hand auf die Brust seines besten Freundes und versank dann wieder im Land der Träume. Sasuke, welcher auf dem Rücken lag und die Decke anstarrte, überkreuzte die Arme hinter dem Kopf und unter der schweren, warmen Hand von Naruto beruhigte sich sein Herzschlag langsam. Endlich konnte auch er wieder friedlich einschlafen.

Am nächsten Morgen hatte Tenten wie immer Frühstück gemacht und ließ zwei Schmetterlinge erscheinen, ehe sie sich auf den Weg machte Naruto und Sasuke zu wecken. Als sich jedoch beide Schmetterlinge zu einem zusammenzogen, wusste sie, dass beide in Narutos Schlafzimmer waren. Die Braunhaarige blieb stehen und schickte nur den Schmetterling los. Sie würde ihnen ihre Privatsphäre lassen. Am Anfang war Tenten verwirrt gewesen, da sie weder Naruto, noch Sasuke für schwul gehalten hatte, doch als Naruto ihr dann einmal den Grund erklärt hatte, warum Sasuke in manchen Nächten zu ihm ins Bett kam, fühlte sie sich ein wenig schuldig. Die beiden waren nicht schwul. Sie waren beste Freunde und irgendetwas – Naruto wollte nicht sagen, was es war – war in Sasukes Vergangenheit vorgefallen, sodass er in manchen Nächten schreckliche Albträume hatte. Nur die Anwesenheit seines besten Freundes, von Naruto, konnte ihn dann beruhigen, dass er wieder ruhig schlafen konnte. Tenten lächelte. Auch Männer hatten Ängste.

Fünf Minuten später kam ihr Schmetterling in Begleitung von Naruto und Sasuke wieder zurück und die beiden ließen sich am Frühstückstisch nieder. Verhalten gähnte der Blonde und streckte sich, während Sasuke sich nur mit geschlossenen Augen zurücklehnte und sich über das Gesicht fuhr. Sobald Tenten den den Tee eingoss fingen sie und Naruto zu essen an. Sasuke schlug die Zeitung auf. Aus dem Nichts fragte er irgendwann: „Hast du dich entschieden, Ten?“ „Ähm..“ Kurz verwirrt über diese plötzliche Frage stellte sie ihren Orangensaft ab, von dem sie gerade trinken wollte und schluckte den letzten Bissen Brot hinunter. Dann antwortete sie: „Je nachdem wie relevant das mit Sakura wird, würde ich mit in das Schuljahr einsteigen. Vorerst werde ich aber hier bleiben und meine Studien vertiefen.“ Zum Ende hin wurde sie etwas kleinlaut, da sie sich nicht sicher war, ob das eine gute Entscheidung war. Sie wartete auf ein Zeichen. Naruto grinste nur. Nach einem kurzen Moment der Stille, nahm Sasuke seine Zeitung herunter, trank einen Schluck Tee, sah sie an und sagte anschließend: „In Ordnung.“ Dann sah er Naruto an.

„Musst du nicht in die Schule?“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Jaa.. Irgendwie hab ich, glaub ich, zu viel Sims3 Supernatural gespielt.
Auf jeden Fall hat sich in meinem Hirn mal wieder was zusammengebrodelt und das will jetzt raus. ^^

Was haltet ihr von der Idee? Dem Schreibstil? Überhaupt dem ersten Kapitel?
Ich mag die Geschichte auf jeden Fall jetzt schon :)

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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Xiaolie
2015-04-29T13:02:14+00:00 29.04.2015 15:02
Dann sah er Naruto an.„Musst du nicht in die Schule?“
Geil!!!
Werd gleich weiter lesen:-)
LG
Von:  Aiyumii
2015-01-21T08:19:42+00:00 21.01.2015 09:19
Wow
also das erste Kapitel ist schonmal echt fesselnd =)

freu mich auf das nächste und bin gespannt wie es weiter geht =)

glg Aiyumii =^.^=
Von:  Itoe-Uchiha
2015-01-20T20:34:03+00:00 20.01.2015 21:34
Viel versprechender Anfang, und super Schreibstil. :)
Ich werde die Geschichte auf jeden Fall weiterverfolgen, ich mag so übernatürlichen Kram. ^^
LG Itoe

Von:  Kleines-Engelschen
2015-01-19T20:05:04+00:00 19.01.2015 21:05
ich find den anfang richtig gelungen und bin gespannt wie es weitergeht. mach weiter so!

greetz
Von:  Kaninchensklave
2015-01-19T19:32:06+00:00 19.01.2015 20:32
ein INterresanter ANfnag

nun Sasuke sit zwar gut und shcön das er ANruto daran erinnert das es einfahc keine Gemeinsame Zukunft mit Ihn und HInata gibt
was aber beide kaum davon abhalten wird Ihren gefühlen einfahc ab und an nach zu geben
vorallem wer sagt denn das es nicht gut gehen kann richtig keiner solange die Gefühel stark und ehrlich ist

adoche rstmal muss Sasuke seinen Weiblichen gegenpart finden
okay NAruto ist quasie über sie gestolpert aber das wird schon werden
vorallem erklärt das Warum alle Tiere auf Sakura reageiren und warum sie ein Ass in Latein sit nur NAruto wird sie langsam dorthin führen wo man sie haben möchte

GVLG
Von:  DarkBloodyKiss
2015-01-19T19:20:12+00:00 19.01.2015 20:20
Hi Nabend ^^

Sehr sehr toller Anfang !!!!!

bin sehr gespannt wie es weiter geht !!!!!

freue mich sehr aufs nächste Kappi !!!!!



glg & einen ganz tollen Wochenstart DarkBloodyKiss ^^
Von:  RinHaruno
2015-01-19T17:51:14+00:00 19.01.2015 18:51
Coole Anfang. :) Ich bin schon echt gespannt wie es weiter geht. :D Die Geschichte ist richtig gut.
Mach weiter so.
LG
RinHaruno


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