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Curse of the Nue

Byakuya x Renji
von

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Windows to the Soul

Byakuya schien es, als sei heute der Tag seiner Fehltritte. Er wusste, dass er einen Fehler gemacht hatte, als er in die Augen von Kommandantin Retsu Unohana geblickt hatte. Von allen Menschen, auf denen nur eine Sekunde sein Blick ruhte...
 

Wie hatte er nur so töricht sein können?
 

Schlussendlich trat er ein paar Schritte zurück, aber es war zu spät. Sie hatte bereits zu viel gesehen. Viel zu viel. In seinen Augen. Byakuya wollte seine Schritte eigentlich beschleunigen, wollte aber nicht den Eindruck erwecken, er würde vor einer schlanken, harmlosen Frau flüchten.
 

Leider traf diese Beschreibung keineswegs auf sie zu.
 

Wenn Renji bloß hier wäre.
 

Renji würde sofort einschreiten und erstaunlicherweise genau wissen, was der Schwarzhaarige gerade brauchte und wie er sie auf Abstand hielt. Aber Renjis Abwesenheit war genau der Grund, warum er eigentlich hierher gekommen war. Und zu viel riskiert hatte. Er konnte immer noch nicht seinen Impuls verstehen, beim Quartier seines Vizekommandanten zu halten und den dämlichen, zerschlissenen Kimono mitzubringen. Aber er hatte nichts anderes, um Renji als Signal mitzugeben. Eine Geste der Versöhnung.
 

Er seufzte. Seine Zuneigung für diesen Mann würde noch sein Untergang sein.
 

"Kommandant Kuchiki.", rief Unohana. "Bitte warte."
 

Sie gab ihm keine Chance. Er stoppte und drehte sich um. Während er den Kies des Gartens der 4. Einheit anstarrte, bereitete er sich innerlich auf die Interaktion vor. Es würde kompliziert werden. Unohana war extrem scharfsinnig, auch wenn sie absolut unschuldig wirkte. Er durfte sich nicht entspannen oder in die sanften, freundlichen Augen blicken. Sonst würde er vielleicht einknicken und ihr genau sagen, wie sehr er verwundet war. Das durfte niemand erfahren.
 

Allerdings schien sie es bereits zu wissen.
 

"Du hast dich um deinen Vizekommandant gekümmert.", sagte sie, als sie vor ihm stand. "Nun sollte ich mich um dich kümmern."
 

"Nein.", sagte er schärfer, als es seine Absicht war. Er nahm einen tiefen Atemzug und versuchte es erneut. "Vielen Dank für deine Sorge, aber ich muss mich auf den Weg machen. Ich muss meinen Bericht persönlich zu Central 46 bringen."
 

Er versuchte sich umzudrehen und zu gehen, doch sie schnappte sich seinen Arm. Sie berührte ihn! Sofort erstarrte er. Wieviel konnte sie unter ihrem Griff spüren? Wieviele Geheimnisse aufdecken?
 

"Kommandantin Unohana.", sagte er vorsichtig. Er war kurz davor, die Kontrolle zu verlieren. Es benötigte eine erhebliche Menge an Mühe, seinen Arm nicht einfach loszureißen. "Ich muss darauf bestehen, dass du mich loslässt."
 

"Und ich muss darauf bestehen, dass du dich von mir behandeln lässt. Kommandant Kuchiki, wenn du dies nicht tust, wirst du vielleicht zusammen brechen, bevor zu Central erreicht hast.“
 


 

Byakuya saß auf dem Bett und starrte durch das Fenster in den Garten der 4. Einheit. Er versuchte, sich zu entspannen. Senbonzakura sang beruhigend, aber er konnte sich nicht ausreichend fallen lassen, damit er von dem beruhigenden Einfluss profitieren konnte.
 

Zumindest schien Unohana Byakuyas Verlangen nach vollständiger Privatsphäre zu verstehen und hatte ihn zum Glück nicht aufgefordert, sich auszuziehen. Ihr Reiatsu drang jedoch in seine Intimsphäre ein. Zu seinem Überraschen und Ärger musste er feststellen, dass sie zu stark war, um sie zurückzuweisen und so biss er die Zähne zusammen und ertrug ihr Eindringen.
 

Sie schnalzte mit der Zunge, in dieser Nerv tötenden, mütterlichen Art und Weise. „Du bist genauso schlimm wie Kenpachi, Kommandant Kuchiki. Bitte hören sie auf, sich gegen meine Heilung zu widersetzen.“
 

Er musste tief einatmen, damit er Unohana nicht anflehte, ihn nicht mit diesem Barbaren zu vergleichen.
 

„Also.“, begann sie und stoppte ihre Bemühungen, um ihm leicht die Hände auf die Schultern zu legen. Er schaffte es, nicht zusammenzuzucken. Sie lehnte sich zu seinem Ohr vor, ihre Stimme sanft. „Es tut mir leid, aber die Art deiner Verletzungen veranlasst mich, das zu fragen: Fühlst du dich zu Hause sicher?“
 

Er blinzelte. „Ich verstehe die Frage nicht.“
 

„Dein Liebhaber geht sehr grob mit dir um, Kommandant. Ist dies im beiderseitigem Einverständnis?“
 

Byakuyas Mund öffnete sich, aber keine zusammenhängenden Worte kamen hinaus. Sie konnte ihn das unmöglich wirklich fragen und andeuten, dass der Oberhaupt der Kuchikis eine kauernde, missbrauchte Person sei.
 

Natürlich verstand sie seine Reaktion und die Stille falsch. „Du brauchst nichts zu sagen.“, sagte sie sanft und tätschelte weiter seine Schulter. „Ich verstehe, wie schwierig es für einen Mann ist, besonders jemanden wie dich, um Hilfe zu fragen. Aber, bitte Kommandant Kuchiki, du brauchst dich nicht seinen Misshandlungen zu beugen, weil du ihn liebst.“
 

Liebe…?
 

Misshandlungen…?
 

Zu viel von Unohanas Worten konnten von seinem Gehirn nicht wirklich verarbeitet werden. Nicht im Geringsten.
 

Byakuya schloss seine Augen und versuchte wieder Herr über seine bebenden Muskeln und seine Atmung zu werden. Wenn er sich nicht zusammenreißen konnte, würde sie sich nur in ihrer Meinung bestätigt sehen. Er hob das Kinn und ging kurz in sich, bevor er sprach. „Schiebe deine Ängste beiseite, Kommandant Unohana. Alles ist in beiderseitigem Einverständnis.“
 

„Ah, ich verstehe.“, sagte sie und klang plötzlich ein bisschen aufgeschreckt, vielleicht sogar missbilligend. Ihre Hände verließen ihn endlich. „Dann musst du mir zumindest versprechen, dass du in Sicherheit bist.“
 

Es war sich sehr klar darüber geworden, dass nichts, was mit seiner Beziehung zu Renji zu tun hatte, als sicher bezeichnet werden konnte. Auch wenn er wusste, dass sie seine Lüge durchschauen würde, sagte Byakuya: „Natürlich.“
 

Sie drehte sich um und kramte in einer Schublade. Als sie endlich fand, wonach sie gesucht hatte, stellte sie es neben Byakuyas Hand, die die Bettkante fest im Griff hatte. Er öffnete die Augen und schielte dorthin. Güter Himmel, sie gab ihm Gleitmittel! Schlimmer noch, es war das billige Zeug, das immer kostenlos und in großen Mengen auf Festivitäten ausgeteilt wurde. Und in der 11. Einheit.
 

„Wenn du das nimmst,“, sagte sie. „Fühle ich mich besser.“
 

Wenn ich das nehme, fühle ich mich schlimmer. Dennoch war es wohl die einzige Möglichkeit, diese fürchterliche und beschämende Diskussion zu beenden.
 

Als er sich überwunden hatte, danach zu greifen, drehte sie sich um. „Brauchst du Anweisungen dafür? Ich habe eine Broschüre.“
 

Sein Geduldsfaden riss. Schnell stand er auf und griff nach dieser fürchterlichen, kleinen Flasche. „Stop!“, sagte er und ballte die andere Hand, um sich davon abzuhalten, die Stimme zu erheben. „Ich weiß genau, wie man dieses… Produkt nutzt.“
 

„Sehr gut.“, sagte sie mit einer überraschenden Schärfe in der Stimme. „Dann solltest du zukünftig auch erwägen, es entsprechend zu verwenden, Kommandant Kuchiki, oder dein Partner wird ihnen eventuell permanenten Schaden zufügen. Es gibt viele Wege solche Vorbereitungen interessant zu gestalten… Du kannst immer noch grob sein, aber sei vernünftig.“
 

Wenn sie weiterreden würde, würde er sterben. Oder sie töten. Er wusste, dass er langsam die Kontrolle verlor, als sein Reiatsu Blätter der medizinischen Unterlagen vom Tisch fegte. Er musste erneut tief und beruhigend einatmen. „Bist du dann fertig, Kommandant Unohana? Es gibt ernsthafte Angelegenheiten, um die ich mich kümmern muss.“
 

„Also schön, es steht dir frei zu gehen.“, sagte sie und klang dabei schnippig. „Aber ihre sexuelle Gesundheit ist auch eine ernsthafte Angelegenheit, Kommandant Kuchiki. Es wäre gut, wenn du das beachten würdest.“
 


 

Byakuya war in einem fürchterlichen Zustand, als er Central erreichte. Bevor er die hohen, imposanten Tore erreichte, nahm er sich einen Augenblick Zeit, um sich zu sammeln.
 

Wenn er bloß nicht… alleine wäre.
 

Während des langen Spaziergangs, bemerkte Byakuya, dass er sich ausstreckte. Er streifte mit seinem Reiatsu herum, als suchte er einen starken, bekannten spirituellen Druck, von dem er langsam abhängig wurde, ihn an seiner Seite zu wissen. Gott, er vermisste seinen Vizekommandanten heftig. Renji hätte das ganze Gespräch mit Kommandant Unohana unglaublich komisch gefunden. Irgendwie hätte er es geschafft, dass Byakuya mit Humor darüber hinweg kam und es nicht so… schmerzvoll ernst nehmen würde.
 

Ohne ihn fühlte sich Byakuya erschüttert. Nicht einmal Senbonzakuras ermutigende und unterstützenden Lieder konnten ihm helfen.
 

Ausgerechnet an diesem Tag, wenn so viel von seinem Bericht abhing. Dennoch war er sich sicher, dass er ein Schlupfloch in den Regularien und Gesetzen gefunden hatte, um Rukia vor einer Hinrichtung zu retten. Sie musste vielleicht eine längere Haftzeit überstehen, aber sie würde leben. Er würde sie nicht vollständig verlieren. Nun musste der Rat ihm nur noch eine Audienz gewähren, denn er war absolut sicher, sie davon überzeugen zu können.
 


 

Doch ihm wurde nicht nur der Zutritt verweigert, er bekam auch eine neue Information. Es würde keine Begnadigung geben. Rukia würde sterben.
 

Byakuyas Herz zerbrach in tausend Teile und wurde vom Wind verweht.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vorschau zu Kapitel 6:
Renji ist sich nie sicher, was passiert, wenn er das Büro seines Kommandanten betritt. Aber diesmal passiert etwas… Unerwartetes. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Cara_
2015-08-14T11:12:14+00:00 14.08.2015 13:12
Ach du meine Güte. Ein weinig Mitleid habe ich ja schon mit byakuya. Aber das mit rukia muss ihm ja dann auch passieren.....armer Kerl.
Wieder mal ein wunderbares Kapitel
LG
Cara_

Antwort von:  yezz
14.08.2015 19:50
Hihi, ich fand es sehr amüsant. Aber ja, etwas Leid tut er einem schon.
Aber keine Sorge. Das ändert sich bald wieder :)
LG
yezz


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