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The Opposite of Love is Hate

von

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Love is a Lie

Einige Stunden nachdem Erwin nun schon in seinem Hotelzimmer war, ließen ihn die Gedanken an seinen Ehemann nicht los, aber warum musste ihn das nun so verdammt beschäftigen!? Seufzend fuhr sich der Blonde durch die Haare, seit der Jüngere sich so über ihn aufgeregt hatte schien es so als würde sein Gehirn nicht mehr richtig funktionieren wollen. Bisher war doch alles gut so wie es war, gut ihre Ehe war momentan nicht die beste und er suchte sich seine Bedürfnisse woanders, aber bisher hatte ihn das ja auch nicht sonderlich gestört.
 

Tief atmete der Smith durch und ging auf den kleinen Balkon seines Hotelzimmers um dort die frische Nachtluft einzuatmen, die kalte Luft drang tief in seine Lungen ein, ein sehr befreiendes Gefühl, allerdings bekam er kurz darauf auch schon die Quittung. Seine Lunge zog sich schmerzend zusammen und er presste hustend die Luft aus ihr hinaus, versuchte krampfhaft sich wieder zur Ruhe zu zwingen. Schwerfällig schleppte sich der Makler wieder in sein Hotelzimmer wo es warm und trocken war, noch einmal atmete er tief durch und endlich fand seine Atmung die alte Ruhe wieder. Schon seit längerem kämpfte er mit den folgen seines Raucherhustens, ein wirklich nerviger Nebeneffekt seiner Sucht zum Nikotin, aber auch nicht richtig gefährlich.
 

Hatte er vielleicht wirklich einen Fehler gemacht? Wenn an den Braunhaarigen dachte wie impulsiv und leidenschaftlich er auftreten konnte, wie er anscheinend mitzufühlen schien, da konnte sich der Ältere nur fragen wann er so abgestumpft war. Auch in seiner Beziehung mit dem Ackerman gab es eine zeit in der Impulsivität und Leidenschaft den Vorrang hatten und der Smith musste zugeben das er sich an diese Zeit schon sehr gerne zurück erinnerte. Leider war das was er dem Jaeger gesagt hatte trotz allem eine wahre Tatsache, er war oft auf Levis herablassende Art gestoßen, musste sich so manches mal grundlos von ihm anschreien lassen und einige male davon war der Schwarzhaarige sogar handgreiflich geworden ihm gegenüber. Als sie endlich ein Paar geworden waren, hatte sich die ganze Art des 32-Jährigen verändert, er wurde je näher sie sich kamen ruhiger und trauriger, bei jedem Schicksalsschlag den sie erleiden mussten war er der Verzweiflung ganz nahe, das einzige das ihm dann Half war seine Musik.
 

Es war zum Haare ausreißen, plötzlich gingen in ihm so viele Dinge vor, so viele Gedanken und so viele Erinnerungen an seine Ehe, aber genau das war es was er ja grade eben nicht wollte. Er konnte die Instabilität seines eigenen Mannes nicht mehr ertragen, sie bürgte eine zu große Last für ihn, auch wenn er sich damit ein Stück weit selbst belog denn er wusste das dies nicht der wirklich ausschlaggebende Punkt für seine Abweisung war, sondern etwas das viel tiefer in ihm saß. Jedoch wollte er nun nicht darüber nachdenken, es würde an der gegeben Situation, so wie er Tatsache das er seinen Partner betrogen hatte nun auch nichts mehr ändern, dessen war er sich sehr bewusst.
 

Kurzerhand lies Erwin sich vom Zimmerservice eine Rotweinflasche, sowie eine Scotch Flasche hinauf bringen, wenn er seine Gedanken schon nicht auf normale Wege los wurde, dann musste er sie halt fürs erste mit Alkohol besänftigen. Für gewöhnlich war es nicht seine Art sich zu betrinken, er war ein Genießer was Alkohol anging, grade bei einer guten Scotch Flasche lautete seine Devise weniger ist mehr und umso länger konnte man genießen. Aber heute war nun mal seit Monaten wieder ein Ausnahmezustand für ihn gewesen, also musste er doch irgendwas dagegen tun und das tat er nun zum ersten mal seit sehr langer zeit mit Alkohol. Es dauerte eine Weile ehe der Alkohol begann seine Wirkung zu zeigen und die Laune des Mannes deutlich zu heben, später am Abend tat der Alkohol auch den Rest, so fiel der Blonde in einen tiefen Schlaf um sich von seinem Rausch zu erholen.
 

Der nächste Tag lies einige Stunden auf sich warten, denn erst gegen die Vormittagszeit wachte Erwin aus seinem tiefen Schlaf auf, doch sofort strafte ihn der gestrige Alkoholrausch mit einem schweren Kater. So viel in so kurzer Zeit hatte er wahrlich schon lange nicht mehr getrunken, genauso wenig hatte er in der letzten Zeit einen solchen Kater gehabt, aber es war es ihm eindeutig Wert gewesen. Schleppend erhob er sich von seinem weichem Bett, um sich einer schnellen Katzenwäsche zu unterziehen und sich dann noch rechtzeitig an das Frühstücksbuffet des Hotelrestaurants zu begeben.
 

Allerdings musste der Smith feststellen das sein gestriger Plan nicht ganz so aufging wie er es sich erhofft hatte, denn kaum saß er an einem der Tische mit etwas zum frühstücken schon meldete sich sein Gewissen zurück. Warum lies ihn Levi nicht mehr los? Er wollte doch nur noch einige tage seine Ruhe haben, bevor sich der Schwarzhaarige wieder an ihn klammerte, denn in den letzten Wochen versuchte der Ackerman schon krampfhaft seine Nähe zu suchen. Er musste sich irgendwie ablenken, nur wie war hier die Frage, sein Blick schweifte durch das Restaurant als er eine junge Schwarzhaarige Frau entdeckte die sehr geknickt wirkte, so wie er die Situation einschätzen würde war die Frau wohl sitzen gelassen worden.
 

Da war sie also die perfekte Chance für seine Ablenkung am heutigen Tag, mit einem gekonnten Griff fuhr er sich durchs Haar um diese zu ordnen, erhob sich und schritt zu der jungen Lady hinüber. jene saß betrübt auf ihrem Stuhl und schaute immer zu auf ihr Handy oder den Platz ihr gegenüber, der war zwar gedeckt aber noch immer nicht besetzt. Endlich kam die erlösende Nachricht das ihre Verabredung ihr abgesagt hatte, Kopf schüttelnd wollte sie sich erheben allerdings legte sich da bereits eine starke Hand auf ihre Schulter und sie blickte hinauf zu dem Besitzer jener Hand , errötete dabei jedoch leicht.
 

"Wurde die junge Lady versetzt?" Fragte Erwin einfühlsam, drückte dabei leicht aber aufmunternd ihre Schuler.

"Ja, aber da macht man leider nichts gegen..." Gab sie ruhig von sich.

"Dürfte ich der hübschen Lady dann Gesellschaft leisten?" Kam die Frage ruhig aber bittend.

"Naja... Wissen Sie was? Gerne, ich habe allerdings schon gefrühstückt, wie wäre es daher wenn wir ein wenig spazieren gehen?" Fragte sie nun mit deutlich erhellter Miene.

"Liebend gerne." Kam es seitens des größeren und er half der Schwarzhaarigen beim aufstehen.
 

Was der Smith allerdings nicht ahnen konnte war das er soeben auf die Chefin des Jungen getroffen war mit dem er sich vor wenigen Tagen noch vergnügt hatte, sowie das die Schwarzhaarige ihn bereits von Bildern her kannte. Mikasa hingegen musste sich eingestehen das der Mann der da vor ihr gestanden hatte in Natura deutlich attraktiver wirkte als auf dem Bild das sie gesehen hatte, sie wusste das dies der Mann einer ihrer Klienten war, allerdings musste ja auch keiner wissen was sie hier tat nicht wahr? Sie hatte schon immer eine gewisse Schwäche für größere und ältere Männer gehabt, so hackte sie sich fröhlich bei ihm ein und spazierte mit dem Blonden ein wenig am Pool entlang.
 

Sie führten eine lange, nette Unterhaltung in der Mikasa dem Smith auch ihren Name verriet, allerdings verschwieg was sie ihm was sie beruflich tat, sowie ihr wahres Alter welches sich auf zarte 17 Jahre belief. Vorsichtig wagte sich der Ältere sie nun zu fragen wer sie versetzt hatte, was das Mädchen dazu brachte zusammen zu zucken und ihren Blick abzuwenden. Jene Aktion wurde von dem Größeren natürlich sofort bemerkt und er schloss die Schwarzhaarige in die Arme, behutsam streichelte er über ihren zartgebauten Rücken, versuchte ihr Halt und Trost zu spenden ehe er seine Stimme zum Sprechen erhob.
 

"Was ist denn passiert Mikasa?" Fragte Erwin sie nun noch einmal.

"Mein Freund hat mich versetzt, weil er mal wieder angeblich früher zur Arbeit musste. Zudem war ich gestern dank ihm auch fast die ganze Zeit alleine auf dem Zimmer gewesen." Murmelte die Schwarzhaarige leise, sie log und das sogar verdammt gut, aber sie konnte einem Wildfremden und schon gar nicht einer Zielperson sagen was sie in Wahrheit bedrückte. Auch wenn die großen starken Arme des Mannes nur förmlich dazu einluden sich in ihnen fallen zu lassen und Halt zu suchen.

"Das macht aber mit einer so bezauberndes Lady wie dir nicht. Hat der Junge denn gar keine Manieren? Ich meine liebt er dich denn nicht und kann seine Arbeit mal hinten anstellen?" Fragte er nun sanft, obwohl grade er keine großen Töne von sich geben sollte, denn war er grade auch nicht viel besser.

"Doch sicher, öfters tut er das ja auch, aber wenn es mal anders ist bedrückt das einen einfach..." Sagte sie leise und blickte traurig zu ihm nach oben, verlor sich beinahe in den klaren blauen Augen des älteren.
 

Doch jener war wieder geplagt von Gewissensbissen, denn kaum musste er feststellen das er nicht besser war als der freund der frau die er grad ein dem Armen hielt kamen auch schon seine Schuldgefühle wieder. Er musste es wohl einsehen, egal wie sehr er sich einredete das ihm der Pianist nichts mehr bedeutete es half nichts dagegen das sein herz ihm etwas anderes versuchte zu sagen. Seufzend drückte er die 17-Jährige noch ein wenig näher an sich, versuchte diese Gedanken krampfhaft los zu werden, vorsichtig löste er sich nun wieder von ihr und versuchte noch einige aufmunternde Worte für sie zu finden. Einige Stunden später bot er der Jüngeren an noch mit ihr in eine nette Bar zu gehen, kurz überlegte Mikasa ob es wirklich das richtige war mit dem Smith mitzugehen, jedoch willigte sie dennoch ein.
 

Einige Straße nahe des Hotels ging der Ältere mit ihr in eine schöne Bar, in jener setzte er sich mit ihr an einen der Tische und lies sich von der Bedienung Getränke für sie bringen. Wieder begann der Smith eine nette Unterhaltung mit dem Mädchen, schnell stellten sie gemeinsame Interessen fest, denn Mikasa interessierte sich schon länger für die Arbeit mit Immobilien. Schmunzelnd musterte der Blonde das junge Mädchen, nun wenn sie sich so dafür interessierte sollte er überlegen ob er nach Eren nicht auch ihr ein Praktikum anbot und wenn sie sich gut machte könnte er ihr die Ausbildung ja zusagen. Auch wenn er dann fast genauso handeln würde wie sein Partner, der Kirschstein hatte immer hin genauso eine Affäre mit seinem Praktikanten und die Schwarzhaarige war wirklich eine Naturschönheit.
 

Im Verlaufe ihres Gespräches bot der 35-Jährige ihr das Praktikum an, doch entgegen seiner Erwartungen lehnte die junge frau sein Angebot ab, als Ausrede gab Mikasa ihm nur zu verstehen das sie bereits in einem Praktikum zur zeit sei, jedoch würde sie bei einer passenden Gelegenheit noch einmal auf sein Angebot zurück kommen. Enttäuschung machte sich im Herzen des Blonden breit, allerdings musste er die Entscheidung der 17-Jährigen respektieren, um jedoch auf das Angebot auch zurück kommen zu können gab der Smith ihr nun seine Handynummer, welche Mikasa dankend entgegen nahm. Noch eine ganze Zeit tranken, redeten und lachten sie miteinander, ehe die Schwarzhaarige sich auf den Weg nach Hause begeben wollte, wobei Erwin sie davon abhielt, er wusste wenn er allein sein würde dann würden er nur wieder an Levi und sein schlechtes Gewissen denken können.
 

Er musste dafür sorgen das dies nicht geschah, also bat er das junge Mädchen noch mit ihm aufs Hotelzimmer zu kommen, um dort ihre Unterhaltung noch zumindest für ein oder zwei Stunden weiter führen zu können. Die 17-Jährige zögerte, sie wusste immer hin um die Umstände in denen sich der Blonde vor ihr befand, aber sie musste sich eingestehen das er eine magische Anziehungskraft auf sie besaß, seinem Charme zu widerstehen war für sie ungemein schwer und was würde eine Affäre mehr oder weniger schon anrichten? Es musste ja niemand wissen, das sie ebenso mit ihm geschlafen hatte wie der Braunhaarige, denn Eren hielt nicht nur seinen Klienten sondern auch sie stehst auf dem neusten Stand und sie würde als Leiterin der Agentur sowieso nicht in Kontakt mit Erwin kommen. Nach diesen Gedankengängen willigte die Schwarzhaarige schließlich doch ein mit ihm auf das Hotelzimmer zurück zu gehen, dort dauerte es auch nicht lange bis sie gemeinsam der Leidenschaft verfielen.
 

Der Morgen kam viel zu schnell für Erwin, nach dieser leidenschaftlichen Nacht war sein Schlaf zwar erholsam, aber sein Körper wirkte noch immer kaputt und überanstrengt. Leise gähnte er, setzte sich auf und sah sich nach der Schwarzhaarigen um, allerdings fehlte von ihr jede Spur, als er sich genauer umschaute fand er eine Nachricht von ihr, sie habe noch etwas zutun und wollte ihn nicht wecken, daher sei sie schon mal gegangen. Enttäuscht seufzte der Smith, er hätte mit der 17-Jährigen zumindest noch gerne gefrühstückt, schoss es ihm durch den Kopf und zudem hatte er ein wenig gehofft nicht alleine in dem Hotelzimmer aufzuwachen. Sofort kam ihm in den Sinn das ihm dies mit dem Pianitsten nicht geschehen wäre, Levi hätte am Morgen immer noch neben ihm gelegen und wahrscheinlich dabei zugesehen wie er noch am schlafen war, immer hin schlief der Ältere selbst nie all zu lange.
 

Es ging nicht mehr seine Gedanken erdrückten ihn, er musste nach hause zu seinem Mann, aber nicht nur das, er musste endlich ehrlich zu dem 32-Jährigen sein, denn wenn ihre Ehe noch irgendwie halten sollte dann mussten sie anfangen miteinander zu reden. Gut meist wer er es selbst der dem Ackerman von sich drückte und nicht reden wollte, aber es war einfach Zeit für die Wahrheit, sowie es endlich Zeit war eine Entscheidung zu treffen. Entschlossen packte der Blonde seine Sachen sorgsam in den Koffer und checkte unten an der Repzeption aus, um sich noch gegen früheren Morgen auf den Weg nach Hause zu machen, wobei sich ein Teil von ihm freute den Schwarzhaarigen wieder in den Armen halten zu können, der andere Teil sich aber wehement dagegen versuche zu weigern die Wahrheit aussprechen zu müssen. Es dauerte nicht lange ehe der Smith sein Haus erreicht hatte, da war er nun der Moment der großen Wahrheit, würde er wirklich auspacken und zu dem Anderen ehrlich sein können? Sollte er zur Unterstützung und zu Levis eigener Sicherheit die Sanitäterin anrufen, Hanji war immer hin seit der Pianist sie kannte eine sehr enge und gute Freundin für ihn gewesen. Nein das hier musste er alleine durchziehen und wenn es nötig war dann musste er als Ehemann seinen Geliebten halt und Stütze geben dir Wahrheit zu verkraften.
 

Ein letztes Mal atmete Erwin durch, ehe er das haus betrat, doch entgegen seiner Erwartung hörte er rein gar nichts, was ungewöhnlich war, denn um diese Uhrzeit spielte Levi zu meist das erste mal auf seinem Klavier. Nun vielleicht war er auch einfach doch nur kurz einkaufen, schoss es dem 35-Jährigen durch den Kopf, ehe er seinen Koffer abstellte, sowie sein Jackett am Garderobenständer auf hing und in das geräumige Wohnzimmer kam. Sofort fielen dem Smith die beiden Gläser auf die dort auf dem Tisch standen, aber was hatte das zu bedeuten, denn für gewöhnlich räumte sein Mann solche Dinge sofort weg, wundern über das zweite Glas tat er sich an und für sich nicht, denn er ging davon aus das, das Glas der Brünetten Freundin gehört hatte. Jedoch irgendwas war anders, denn wenn er genauer hinschaute, entdeckte Erwin das die Tagesdecke des Sofas auch sehr zerwühlt war, nun wurde er doch skeptisch, ob seinem Mann etwas passiert war? Sofort versuchte er auf das Handy des Ackerman anzurufen, jedoch klingelte dieses einige Meter neben ihm auf dem Klavier, wunderlich denn wenn sich der Schwarzhaarige eines angewöhnt hatte dann sein Mobiltelefon immer bei sich zu tragen, zumindest wenn er aus dem Haus ging.
 

Sein Geliebter musste also Zuhause sein, da er allerdings das Wasser im Badezimmer nicht hörte, musste der Jüngere wahrscheinlich irgendwo in der oberen Etage sein, vielleicht schlief Levi ja wirklich noch friedlich in seinem Bett und er konnte ihn überraschen indem er ihn seit langem mal wieder liebevoll weckte. Schmunzelnd begab sich der Ältere nach oben, um dort sofort leise die Tür zum Schlafzimmer zu öffnen, doch was er da erblicken musste verschlug ihm die Spache und er konnte seinen eigenen Augen kaum trauen.
 

~~~~~~~~ Eine Stunde zuvor ~~~~~~~~~~
 

Der Morgen war da und langsam öffnete der 32-Jährige schwer seine Augenlider, ein gähnen verlies die Schneewittchen haften Lippen, doch erhellte dieses sogleich ein zartes Lächeln als Levi den Jungen neben sich erblickte der noch so friedlich am schlafen war. Es war seltsam irgendwie beschlich ihn nur ein leichtes schlechtes Gewissen, er fühlte sich zwar auf der einen Seite mies das er Erwin betrogen hatte, aber die andere Seite von ihm, die einfach nur glücklich über die Zärtlichkeiten der letzten Nacht gewesen war überwog. Sanft lies er seine Hand durch das samtene braune Haar gleiten, entlockte dem 15-Jährigen ein wohliges Seufzten, der Jüngere war wirklich niedlich musste er sich eingestehen.
 

Da regten sich die Lider des Jaegers und er öffnete langsam die Augen, um direkt in die stahlgrauen Seen des Älteren zu blicken, sofort zauberte dies ein warmes Lächeln auf die jungen Lippen. Vorsichtig legte der Brünette eine Hand in den Nacken des Anderen, zog diesen zu sich hinüber um ihn zärtlich zu küssen, als sei es das normalste der Welt wurde sein Kuss sofort von dem Ackerman erwidert und jener schmiegte sich vorsichtig an seine Brust dabei. Es dauerte eine ganze Weile ehe ihnen die Luft für diesen liebevollen Kuss ausging und sie sich wieder in die Augen sahen, das Herz des Teenagers raste förmlich, es war als pochte es mit purer Absicht hart in seiner Brust, auf das sein Gegenüber seinen rasenden Herzschlag mitbekam. Genau so war es auch, Levi spürte den Herzschlag von Eren gegen seine Brust pochen, aufgeregt zog er die Luft in seine Lunge, worauf hin auch sein Herz ein ungesundes Schlagtempo annahm.
 

Vorsichtig zog Eren den Pianisten auf seine Brust, legte die Arme zärtlich um den schlanken Körper, der Ältere hingegen legte seine Arme verlegen auf die Brust des Größeren, wieder küssten sie sich lange und innig. Endlich bekam er all die Zuwendung die er die ganze Zeit über gebraucht hatte, Zeit hatten sie zudem auch jede Menge, immer hin ging der Ackerman davon aus das sein Mann erst in einigen Tagen aus dem Hotel aus checken und nach Hause kommen würde. Zufrieden lagen sie Arm in Arm da, bekamen nicht mit wie die Zeit um sie herum weiter lief oder wie der Smith nach Hause gekommen war oder wie die Tür des Schlafzimmers aufging als sie sich grade wieder innig küssten.
 

Da lag er sein eigener Ehemann mit einem fremden Mann im Bett, zunächst hatte der Blonde den Jungen nicht erkannt beim ersten hinsehen, aber als er wie erstarrt nun da stand und die beiden beobachtete konnte er die Gesichtskonturen, sowie die braune Haarpracht genau zuordnen. Erwin verstand die Welt nicht mehr, vorher kannte der Schwarzhaarige den Teenager mit dem er sich noch vor wenigen Tagen begnügt hatte und warum zur Hölle war sein eigner Mann ausgerechnet mit diesem Jungen im Bett gelandet. Doch egal wie sehr er ausrasten und schreien wollte, egal wie sehr der Sturm aus Wut und Verzweiflung in ihm tobte kein Wort verlies seine Lippen, es dauerte eine Weile ehe seine Starre des Schocks sich löste, immer hin war Levi der letzte Mensch auf der Welt dem er etwas wie untreue zugetraut hätte.
 

"Levi..." Seine Starre hatte sich gelöst, aber die Wut, sowie der Zorn der in ihm kochte konnte noch immer nicht aus ihm heraus brechen.

"Erwin!?" Starrte der Schwarzhaarige nun geschockt zu der Schlafzimmertür.

"Scheint so als wärst du ja gut ohne mich ausgekommen..." Sprach er ruhig, doch seine Augen sprachen etwas anderes, Enttäuschung, Wut, Hass, Trauer.

"Erwin ich..." Grade wollte der Pianist weiter reden, doch sein gegenüber wendete sich ab und ignorierte die Einwände die er grade bringen wollte gekonnt.
 

Der Schock saß tief in den Knochen des Schwarzhaarigen, warum war sein Mann früher als er es gesagt hatte nach Hause gekommen und warum ausgerechnet jetzt? Der Blonde hatte ihn über Monate hinweg betrogen und sich nicht ein einziges mal dabei erwischen lassen, aber kaum machte er selbst einmal diesen Fehler wurde er sofort vom Leben dafür bestraft. Sofort stand Levi auf, zog sich seine Boxershorts über und lief seinem Mann hinterher, lies dabei den Teenager der ihm die letzte Nacht so viel Liebe und Zuwendung geschenkt hatte einfach hinter sich zurück. Erst an der Haustür holte er den Blonden ein, konnte noch ein Handgelenk erwischen, jedoch zog der Größere dieses gekonnt mit einem Ruck so weg das ihn sein Ehemann unweigerlich wieder los lassen musste.
 

Er wollte es nicht hören, er wollte die Ausflüchte nicht hören die der Schwarzhaarige ihm wahrscheinlich nun auftischen würde, auch wenn er selbst nicht besser gewesen war, auch wenn er mit dem gleichen Mann fremd gegangen war wie der Pianist, er wollte nichts davon wissen. Seine Brust schmerzte als würde sie drohen in zwei Teile zu brechen, das ihm der Anblick wie Levi mit einem anderen Mann in einem Bett lag so verletzten würde hätte er von sich selbst niemals gedacht, aber er konnte mit dieser Situation für den Moment nicht umgehen. Irgendwas in ihm blockierte eine vernünftige Reaktion auf das Geschehene, zudem war da ja noch die Wut und der Hass in ihm, den wollte er dem instabilen Ackerman nicht entgegen schleudern, das würde er nicht aushalten, also musste er weg, weg um sich in ruhe wieder zu fassen. Doch diesmal lies ihn Levi nicht gehen, schmal wie der Jüngere gebaut war hatte er sich an dem muskulösen Körper vorbei gedrängt und stellte sich vor die Haustür, er war fest entschlossen seinen Ehemann erst dann gehen zu lassen wenn dieser ihm zugehört hatte.
 

"Erwin... Du wirst mir jetzt zuhören!" Sagte Levi in einem bestimmenden Ton, der weder widerrede noch weitere Ausflüchte dulden lies. Resigniert seufzte der Smith, wendete nur den Blick ab und deutete damit stumm an das sein Partner seine Aufmerksamkeit hatte....



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  narusasufan96
2015-08-10T16:41:58+00:00 10.08.2015 18:41
Okay ich hab diese FF förmlich verschlungen und sie somit an einem Tag durch bekommen. Ich muss sagen du bist wirklich gut. Und was du dir da ausgedacht hast wirklich toll. Ich bin hin und weg gerissen. Kann kaum auf das nächste Kapitel warten und wie es weiter geht.


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