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The Opposite of Love is Hate

von

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Secret Meeting

Da stand er nun bereits seit einer Stunde und wartete, Levi hatte nichts mehr Zuhause halten können, so hatte er sich früher als vereinbart an besagtem Treffpunkt eingefunden. Noch einmal ließ er seinen gesamten Tag revue passieren.
 

Schon seit dem Erwin das Haus heute Morgen verlassen hatte saß er vor seinem Klavier, aber irgendwie hatte er bis jetzt nichts richtiges Zustande gebracht. Mittlerweile war der Tag schon bis in die Mittagsstunden vorangeschritten und Levis Gedanken drehte sich rein um die Frage ob sein Ehemann auf den Lockvogel anspringen würde. Für gewöhnlich vertrieb er sich grade in solchen zermürbenden Momenten die Zeit mit spielen, aber selbst bei seinen geübtesten Stücken unterliefen ihm banale Fehler. Fehler die für die meisten Leihen nicht zu hören waren, ihm aber dafür umso mehr auffielen.
 

Da klingelte für den Ackerman erlösend das Telefon, allerdings war es nicht wie erwartet Eren der ihn kontaktierte sondern seine beste Freundin. Die wohl einzige Person die es neben seinem Ehemann richtig in seinem Privatleben gab, er war halt schon immer mehr ein Einzelgänger gewesen. Obwohl er gestehen musste die Bitte der Frau sich mit ihm zu treffen kam ihm gar nicht mal so ungelegen, denn für gewöhnlich unterhielt der Pianist sich mit ihr über all seine Probleme. So kam es das Hanji keine Stunde später vor seiner Haustür stand und mit ihrem Ersatzschlüssel das eher altertümlich eingerichtete Haus betrat. Fröhlich wie die junge Sanitäterin nun einmal war umarmte sie ihren besten Freund sogleich, allerdings sah sie an seinem Blick und seiner Haltung sofort das etwas nicht mit ihm zu stimmen schien.
 

"Levi was ist los mit dir?" Fragte sie mit sanftem Unterton in ihrer Stimme.

"Ich... Ich denke Erwin betrügt mich...." Da er kein Mann großer Reden war, kam er natürlich gleich zum Punkt.

"Wie kommst du darauf?" Hackte Hanji nun neugierig nach. Gut sie wusste das die beiden Männer durchaus Eheprobleme hatten, aber das Erwin ihn betrügen würde, das konnte sich die Brünette nicht vorstellen.

"Er hat unseren Hochzeitstag verpasst, er kommt immer öfter später als nötig von der Arbeit und er versucht mich so oft wie es geht mit Sex zum schweigen zu bringen, ohne dabei auf meine Bedürfnisse zu achten..." Gab er ruhig von sich, aber wenn man ihn genau kannte konnte man an seiner Tonlage hören wie verletzt er eigentlich war.

"So kenne ich Erwin gar nicht... Seit wann ist er denn so abweisend zu dir?" Sprach die Sanitäterin während sie den Arm um die schlanken Schultern ihres engsten Freundes legte.

"Schon länger... Aber ich will wissen ob er mich betrügt... Ich hab... Ne Treuetestagentur beauftragt..." Leise seufzte der Ackerman und schaute niedergeschlagen zu der Frau neben ihm.

"Ein Treuetest? Ob das Erwin gegenüber fair ist? Auf der anderen Seite... Wenn er sich so verhält kann man so etwas ja nur denken...." So gedrückt wie heute hatte Hanji den Anderen ewig nicht mehr erlebt.

"Ich weiß auch nicht was ich davon richtig halten soll... Aber irgendwie empfand ich es als nötig Sicherheit zu bekommen... Ach Hanji... Was mache ich nur wenn er drauf anspringt?" Verzweifelt stand er auf und lief einige Male vor dem Wohnzimmertisch auf und ab.
 

Ja in diesem Zustand hatte die Brünette den Ackerman wirklich lange nicht mehr gesehen, schon immer war Levi ein eher emotional instabiler Charakter gewesen. Doch das schlimmste Gefühl für ihn war schon immer die Unwissenheit und Unsicherheit gewesen, das hatte sie schon in ihrer Jugend oft gemerkt, immer hin kannten die drei sich seit sie in die Unterstufe gegangen waren. Aber zu sehr wollte die junge Frau nicht ihren Erinnerungen nachhängen, wichtiger war wie sollte sie nun auf seine Frage reagieren? In solchen Dingen war ihre Antwort für gewöhnlich klar, denn sie war immer jemand gewesen dem Treue sehr wichtig war. Auf der anderen Seite waren die beiden Männer bereits seit 10 Jahren verheiratet und da konnte eine Ehe durchaus auch mal ein sehr starkes Tief haben und auch sexuell konnte dadurch der Reiz fehlen und man suchte sich neue Abenteuer. Von daher wäre es auch angebracht gewesen um diese Ehe zu kämpfen und sie nicht einfach fallen zu lassen. Letztlich musste diese Entscheidung allerdings von Levi selbst gefällt werden.
 

Ähnliche Gedanken kreisten im Kopf des Pianisten, sollte er für eine Affäre seine gesamte Ehe aufs spiel setzten? Allerdings war er ein Mensch dem nur zwei Dinge wichtig waren, Beständnigkeit und Vertrauen. Aber wie sollte er dem Älteren jemals wieder vertrauen, wenn er ihm wirklich fremd ginge und in welchen Dingen hatte Erwin ihn dann sogar noch betrogen? Allerdings waren seine Gefühle für den Mann ja noch immer da, er hatte den Smith immer hin geehelicht, weil es für Levi seine wahre Liebe war und nichts anderes. Immer weiter verstrickten sich deine Gedanken in viele wirre Richtungen, aber eine richtige Antwort fand er nicht auf seine Frage und deutlich merkte er das seine beste Freundin genauso Probleme damit hatte das richtige zu sagen. Letzlich gab sie als Antwort er solle wenn es soweit ist in Erwins Augen schauen und darauf hören was sein Herz ihm sagt.
 

Wirklich zufrieden war er mit dieser Antwort nicht, denn nichts war quälender als Unsicherheit, die Angst vor dem Ungewissen hatte ihn schon seit seiner Kindheit geplagt und das hatte auch seine Gründe. Gründe von denen nicht einmal die Sanitäterin bisher erfahren hatte und von denen wohl nie einer erfahren würde, es hatte zudem was mit seiner Schlafstörung zutun. Nur das diese ihn deutlich weniger störte, denn dank ihr war der Pianist durchaus in der Lage ganze Stücke in einer Nacht zu komponieren, auch jetzt grade packte ihn das Verlangen sich seinen gesamten Frust von der Seele zu spielen. Aber er wusste aufgrund seiner Nervösität hätte er sowieso nichts zustande gebracht, so setzte er sich mit einem tiefen Seufzen wieder neben die Brünette.
 

Noch einige Zeit unterhielten sich die beiden Dreunde über einige ablenkendere Themen, als Levis Handy sich mit einem lauten schrillen Pfeifen bemerkbar machte. Verwundert las er die Nachricht die von dem Treuetester aus an ihn geschickt wurde, in der dieser um ein erstes Treffen sobald wie möglich bat. Mit einem nervösen Blick zu Hanji, die ihn ermutigte sich noch heute mit dem Jungen zu treffen klärte er alle Details mit ihm ab. Doch grade jetzt stieg seine Unsicherheit bis ins unermessliche, kam es etwa bereits am ersten Tag zu einem bruch von Erwins treue? Wie immer wenn seine Gedanken drohten ihn zu zerreißen legte Levi die Hand auf seinen rechten Arm und scharbte mit seinen Fingernägeln mehrfach verstärkt über die schon vernarbte Haut. Eine schlechte Angewohnheit die er hatte seit er ein Teenager war, er hatte irgendwann damit angefangen, als er mal einen seichten Ausschlag von einem Waschpulver bekommen hatte und bemerkt hatte wie beruhigend der Schmerz auf ihn doch wirkte.
 

Auch dies war eine Angewohnheit die Hanji von dem Schwarzhaarigen nur zu gut kannte, seufztend nahm sie seine Hand und drückte diese sanft. Sie versuchte mit aller Kraft Levi halt zu geben und für ihn da zu sein, aber oft lies dieser das nicht zu, so auch in diesem Moment. Gekonnt zog der 32-Jährige seine Hand weg und wendete sich von der Frau ab, bat sie höflich nun zu gehen, nur um sich erneut über den Arm zu kratzen. Widerwillig wendete sich die Sanitäterin zum gehen ab, sie kannte die Eigenheiten ihres Gegenübers und das sein Gewaltpotenziel durchaus in die höhe steigen konnte, wenn man ihm in solchen Momenten nicht die gewünschte Ruhe lies.
 

Die letzten Stunden hatte er nun auch alleine verbracht, war einige Male durch das Haus gegeistert, an vielen Stellen standen Fotorahmen mit Bilder von den schönsten Momenten seines Lebens. Den Tag wie er Erwin kennen lernte, die gemeinsamen Theateraufführungen, der Tag ihres Abschlussballs, der Tag ihrer Verlobung, der Tag ihrer Hochzeit und noch viele mehr. All diese Bilder von ihren glücklichen Momenten schmerzten tief im Herzen des Schwarzhaarigen, warum konnte es nicht immer so weiter gehen? Warum hätten sie nicht ewig so glücklich sein können wie die letzten 10 Jahre? Was hatte den Smith dazu gebracht ihren Schwur nicht mehr ernst zu nehmen?
 

Doch all dies half nichts, es galt sich nun der Wahrheit zu stellen, so zog er sich schlicht und doch elegant an. Eine engere schwarze Hose, ein rotes Oberteil, das mit einem Reißverschluss zu öffnen war und einen langen schwarzen Mantel, dazu passende kniehohe Stiefel und so hatte er sich auf den Weg gemacht und stand nun hier. Allerdings gab es nun keine Zeit mehr seinen trüben Gedanken nachzuhängen, denn eine etwas größere Person tippte ihn an.
 

"Ähm Mister Ackerman?" Schaute Eren ihn fragend an.

"Sag einfach Levi zu mir..." Was Höflichkeiten anging war der Kleinere nicht sonderlich penibel.

"Ok... Levi... Wollen wir rein? Dann erzähle ich dir grob was so meine ersten Eindrücke sind.." Fuhr nun der Braunhaarige das Gespräch fort.
 

Nickend um dem Vorschlag zuzustimmen betraten sie das kleine Abendcafe. Nun erst warf der Ältere einen genaueren Blick auf sein Gegenüber, auch der Junge hatte sich vor seinem Treffen mit seinem Klienten noch einmal umgezogen. Den Körper des 15-Jährigen zierte ein enges Muskelshirt in einem dunklen rot Ton, darüber trug Eren eine Punkjacke mit vielen Nieten und Ketten versehen, dazu eine enge Lederhose und genau wie er selber kniehohe Stiefel. Nun zierte lediglich ein dicker Eyelinerstrich die Konturen der wunderschönen Augen seines Gegenübers. Er wirkte wild und ungestüm, grade zu unzähmbar, wobei grade dieser Bad Boy Look musste Levi sich eingestehen gefiel ihm. Er selbst hatte auch mal so eine ähnliche Phase mit 16 durchgemacht und war bis heute diesem Klamottenstyl noch sehr zugetan, aber als reifer erwachsener Pianist konnte man sich einen solchen Modestyl nicht erlauben.
 

Aber auch der Jaeger musste sich eingestehen das sein Gegenüber verlockend gut aussah, wie die Stiefel die kurzen Beine des Mannes doch länger wirken ließen, das rote Oberteil das die dunkle Haarpracht, sowie die weiße Haut noch mehr hervor hoben und der Mantel der sich eng um die schlanke Tailie schlang. Allerdings verbot sich Eren weitere Gedanken in diese Richtung, denn für ihn war eines immer strikte Regel gewesen, keine Gefühle gegenüber seinen Klienten oder seinen Zielpersonen. Um sich nun schnell von der verlockenden Schönheit vor sich ablenken zu können, fuhr er das begonnene Gespräch zu seinem Gegenüber fort. Erzählte ihm das der erste Tag durchaus gut gelaufen war und das Erwin Levi treu gebleiben war, aber einen Hacken hatte das ganze natürlich. So verriert der Jüngere dem Anderen das der Blonde ihn tatsächlich beinahe geküsst hätte und ein Interesse an seiner weiblichen Erscheinung bestand.
 

Den ersten Erzählungen nach wirkte der Piantist sichtlich erleichtert, sein Ehemann schien sich wie ein ganz normaler Kollege zu verhalten. Vielleicht hatte er ja doch zuviel in die derzeitige Situation rein interpretiert, vielleicht brauchte Erwin nur etwas neuen Wind in ihrer Ehe und vielleicht hätte er seinen Ehemann einfach mal direkter auf seine Unglücklichkeit ansprechen sollen, ohne ihn gleich wieder mit Sex davon kommen zu lassen. Jedoch bekam der Schwarzhaarige dann schon seinen Dämpfer verpasst, als der Junge vor ihm zugab das sein Ehemann ihn beinahe geküsst hätte und das ein Interesse an ihm bestand.
 

Sofort beherrschten Selbstzweifel, Angst und Unsicherheit wieder die Gedanken des Älteren, sein Mann war also beinahe doch dazu bereit gewesen ihn zu betrügen. Vielleicht hatte er es ja wirklich schon getan und wer wusste wie lange nun schon und ob Eren der Einzige war mit dem er ihn betrügen würde bzw. betrogen hatte. So gleich bemerkte der Jüngere der beiden wie sich das Verhalten und die gesamte Körpersprache seines Gegenübers veränderte. Er sah wie das Glas das Levi in der Hand hatte zerbrach und wie die Scherben sich tief in das Fleisch des Mannes bohrten, da dieser die Hand zu einer Faust ballte.
 

Doch als Eren nach mehreren Versuchen ihn anzusprechen Levi aus seinen Gedanken riss lies der 32-Jährige locker und wurde sofort mit den eintretenden Schmerzen bestraft. Erleichtert das der Andere wieder ansprechnbar war, bat der Braunhaarige die Bedienung um einen Erste-Hilfe-Koffer und kümmerte sich so gut es ging zunächst um die Wunde. Levi unterdessen verzog dabei nicht einmal eine Miene, das Einzige dass er tat war sich für die Umstände beim Personal und bei dem Jungen zu entschuldigen. Der Pianist schaute auf seine Hand und sah wie sorgsam und gefühlvoll der Größere mit seiner verletzten Hand umsprang, wie groß seine Hände doch waren, ähnlich denen seines Mannes.
 

Wieder durchbohrten die traurigen Gedanken den Kopf des Älteren, warum konnte sein Ehemann sich nicht so um ihn sorgen? Er hätte wetten können, das wenn er so nach Hause kam Erwin nicht einmal auffallen würde das er verletzt war. Er schaut aus seinen trüben Gedanken auf und sah direkt in die besorgten grünen Seen des Jungen der ihn grade wieder einmal Ansprach ob er schmerzen habe. Aber irgendwie realisierte der Schwarzhaarige auch diese Frage wieder einmal nicht, er war mehr hin und weg von der Besorgnis die in diesem einen Blick lag. Der Jeager kannte ihn gar nicht, aber kümmerte sich grade so hingebungsvoll um sein Wohlergehen. Langsam schlich sich ein Hauch eines Lächeln auf die Lippen des Kleineren, warum nicht einfach mal wieder die Aufmerksamkeit genießen die ihm entgegen gebracht wurde?
 

So kam es, das er Eren gestand das nicht alles mit ihm in ordnung sei und das der Schmerz doch durch aus noch sehr groß war. Sofort bezahlte der 15-Jährige ihre Rechnungen und brachte den Pianisten in ein Taxi, machte sich mit ihm auf den Weg ins Krankenhaus, wo er die ganze Zeit an der Seite des Ackerman blieb bis die Versorgung seiner Wunde abgeschlossen war. Noch einmal entschuldigte sich Eren zu tiefst bei seinem Klienten, doch dieser tat das Ganze nur mit dem abwinken seiner Hand ab und betrachtete es als vergeben und vergessen. Doch aus Schuldgefühl brachte der Jaeger den Mann noch bis zu dessen Haus, wo er sich freundlich von ihm verabschiedete.
 

Mit plagendem schlechten Gewissen machte sich Eren zurück in seine Wohnung, fragte sich ob der Andere wirklich in ordnung war. Als er gesehen hatte wie sehr der Pianist unter der Vorstellung allein litt betrogen zu werden zerriss es auch ihm das Herz, er war ein Mensch der schnell mit den Gefühlen anderer mitfühlte. Er wollte den Anderen am liebsten halten, ihn stützen und ihn nie wieder los lassen bis er wieder lächeln konnte, aber wie schon zuvor an diesem Abend verbat er sich selbst diese Gedanken forrt zu führen. Was ihm diesmal doch deutlich schwerer fiel, denn sein Herz wusste bereits, was sein Verstand noch lange nicht akzeptieren würde. Er fuhr sich verzweifelt durch die Haare, als er merkte das er den Älteren so schnell nicht aus seinem Kopf bekam, so beschloss er erst einmal in ruhe duschen zu gehen. Unter der Dusche fiel es Eren am leichtesten seine Gedanken jedweder Art los zu werden und so war es auch diesmal. Sich deutlich besser fühlend, kochte sich der Teenager noch eine Kleinigkeit, ehe er um 3 Uhr morgens endlich ruhe und schlaf in seinem Bett fand.
 

Der 32-Jährige hingeben schloss die Tür hinter sich sorgsam ab und wechselte wie in üblicher Routine von seinen Straßensteifeln auf seine Hausschuhe. Aber eine Sache war anders als sonst, ihn erfüllte zwar noch immer die Leere, die Unsicherheit und die Angst das sein Mann ihn betrügen könnte, aber war da auch dieses Kribbeln. Das Kribbeln, das er schon lange nicht mehr verspürt hatte, er fühlte sich ausgelaugt und erschöpft aber auch gleichzeitig ein wenig lebendig. Mit Zerrissenheit im Herzen setzte sich der Ackerman noch einmal an das Klavier und schnell ertönte eine ruhige, aber doch gefühlvolle Melodie, die einige traurige, aber auch eine fröhliche Elemente aufwies, zudem sprang sie von düsteren Töne in sehr helle und freundliche.
 

Levi spielte seit langem mal wieder rein aus seinem Herzen, doch wie so oft wurde sein Spiel von keinem aus seinen eigenen Ohren gehört. Denn wieder musste er später in der tiefen Nacht feststellen, das sein Mann nicht nach Hause gekommen war. Wieder holte ihn die Einsamkeit zurück in die Realität seines Lebens, sein Leben das geprägt von einsamen Nächten und noch einsameren Tagen war. Seufzend erhob er sich vom Klavier um aus einem der Regale ein leeres Notenheft zu holen, für gewöhnlich vergaß er keine Melodie die er jemals geschrieben hatte, aber diese war es Wert, sie für die Nachwelt festzuhalten. Jede Note schrieb er sorgsam und ordentlich in das Heft, wobei seine Gedanken wieder einmal zu dem jungen Treuetester gingen.
 

Mitten in seiner Komposition brach er das schreiben ab, um sich noch einmal an das Klavier zu setzten, mit einem zweiten Notenheft bewaffnet. Er rief sich den Moment in Erinnerung, wie er in die unendlich wirkenden grünen Augen von Eren geschaut hatte und fing an eine warmherzige Melodie zu spielen, sie bestand rein aus hohen Tönen und war meist sehr impulsiv und temperamentvoll gespielt, aber hatte sie auch zarte und ruhige Stellen. Sofort ergriff er seinen Stift und schrieb sein komplettes Werk nun auf, ein weiteres Mal blickte er über die geschrieben Noten, spürte wie sein Herz einen Aussetzter machte und schneller weiter schlug. Er hatte es geschafft Erens gesamte Tiefgründigkeit, die er in dessen Augen gesehen hatte in ein einziges Stück zu fassen, welches nun den Titel trug "Oh Jaeger erschieß dein Lämmchen nicht". Er wusste das Erwin seine Noten lesen und deuten konnte und das dies durchaus als gefühlvolle Liebesbekundung gesehen werden konnte, so tat Levi zum ersten mal etwas von dem er es selbst nicht gedacht hatte. Er versteckte sein Werk unter einem kleinen Geheimfach, das er schon vor Jahren unter dem Klavier selber angebracht hatte. Dieses Stück war nur für seine Augen und für sein armes verwundetes Herz gedacht, denn mit diesem Stück und den Gefühlen, die es in ihm hervor rief war er in der Lage den nächsten Tag von nun an besser zu überstehen....



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