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Licht und Schatten

Zwei Seiten der selben Medaille
von

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„So, Ranken! Zur Seite!“

Nichts geschah.

„Zur Seite!“

Wieder geschah nichts.

„Ich sagte: Ranken zur Seite!“

Die Ranken rührten sich nicht und Kage bekam wieder einen Wutanfall. Sie stürzte ich auf die Ranken und zerrte an ihnen. Eine bog die Spitze weg und schleuderte sie weg.

„Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!“

TONK! Und schon lag sie vor dem Dorf in einem Gebüsch. Über ihrem Kopf stiegen Dampfwölkchen auf und sie rannte wie der Blitz zu Kaita zurück.

„Diese Ranken werden mir noch gehorchen.“

//Das Dorf hat sie mit einem Jutsu erstellt. Ihre einzige Aufgabe ist es nichts in das Schloss zu lassen.//

„Wie gemein!“

„Was ist gemein? Das die Ranken nicht auf dich hören?“

„Ja, genau.“

„Und wie kommen wir jetzt da rein?“

„Flieg mal hoch! Vielleicht siehst du einen Weg der ins Innere führt. Oder ich teleportiere mich.“

Sie teleportierte sich und tauchte direkt vor den Ranken wieder auf, die sie wieder weg schleuderten. Dieses Mal landete sie aber neben Kaita.

„Okay! Du musst fliegen. Pass aber auf die Ranken auf.“

„Keine Sorgen! Die erwischen mich schon nicht.“

„Wetten doch?“, murmelte Kage und stand auf.
 

Kaita lies ihre Flügel wachsen, schlug einmal kräftig damit und flog über das Schloss, um sich ein wenig umzusehen. In der Umgebung war nichts auffälliges, also wandte sie sich dem Schloss zu. Das Schloss hatte ziemlich untypisch keinen Innenhof, sondern war bis zum Rand mit Räumen gefüllt. An den Ecken waren vier unterschiedlich weit abgebrochene Türme. Beim kürzesten, der auf einer Ebene mit dem Dach war, entdeckte sie einen roten Fleck. Und sie konnte rote Flecken nicht leiden. Als schoss sie darauf zu und schlug mit der Faust auf den Fleck. Dieser entpuppte sich als Schalter und ein Teil der Ranken verschwand.

„Was hast du gemacht?“, rief Kage ihr zu.

„Rein gehauen!“, antwortete die.

Sie flog zum nächsten Turm und auch dort war ein Schalter, den sie ebenfalls betätigte. Wieder verschwand ein Teil der Ranken. Nachdem Kaita auch die letzten beiden Schalter gedrückt hatte, waren alle Ranken verschwunden und sie landete wieder neben Kage.

Zusammen schritten sie durch das Tor und kamen in einen Gang, der schier endlos nach rechts und links zu verlaufen schien.

„Oh man! Welche Richtung nehmen wir?“

Kaita machte ein paar Schritte nach rechts und hörte ein seltsames Poltern.

„Rollt da ‘ne Kugel?“

„Ach Quatsch! Wir sind doch nicht bei Indiana Jones.“

„Sei dir da nicht so sicher!“

Kaita zeigte nach links auf eine riesige Steinkugel, die auf sie zu rollte.

„Nein!“

Kaita rannte nach rechts in den Gang und Kage folgte ihr gezwungen.

„Da vorne ist ein Abgrund!“, rief sie ihr zu.

„Da kommen wir nicht rüber!“, schrie sie panisch.

„Sagtest du nicht Indiana Jones?“

Kaita zog ihre Katense heraus, hielt die Schnur am Ende fest und schleuderte den Stein nach oben. Die Schnur wickelte sich um eine Ranke in der Mitte der Schlucht. Sie klemmte sich Kage unter den Arm und sprang ab. An der Schnur, die sie im letzten Moment mit Chakra verstärkte, schwang sie sich hinüber und landete sicher auf der anderen Seite, während der Felsen in den Abgrund fiel.

„Wow. In meinem inneren Ohr hab ich gerade die Filmmusik von Indiana Jones gehört. Aber sag mal. Warum hast du nicht deine Flügel benutzt?!“

„Flügel? Oh … Ich wollte schon immer mal einen auf Indiana Jones machen.“

„Mir fehlen die Worte zum sprachlos sein.“

Kaita zuckte nur die Schultern, lies ihre Flügel verschwinden und spazierte weiter. Die Katense würde sie wohl nicht mehr wiederbekommen. Die Ranke war schon damit verschwunden. Solche Diebe.
 

Die beiden kamen an einer Abzweigung an die in alle Himmelsrichtungen führte.

„Wir gehen nach Norden“, schlug Kage vor.

„Nein besser nach Osten.“

„Weist du noch das mit der Felskugel? Da wolltest du auch nach Osten gehen.“

„Oh, stimmt. Dann doch nach Norden ... Hast du einen Kompass?“

Sie gingen geradeaus und liefen in ein großes Spinnennetz.

„Iih! Können die hier drinnen nicht sauber machen?“, schimpfte Kage und zog sich die Fäden aus dem Gesicht.

„Hier drinnen lebt niemand.“

„Und wer sind dann die draußen im Dorf?“

„Ähm?“

Ein Poltern ertönte aus der Dunkelheit vor ihnen. Lauter kleine Spinnen kamen auf sie zu.

„Iih!“, schrie Kaita.

Dann kamen größere. Sie waren so groß wie die Mädchen. Und dann eine Gigantische Monsterspinne.

„Aaaaah!“, schrien die beide und rannten den Gang zurück. Die Kreuzung kam wieder und Kage zog Kaita nach rechts. Die kleinen Spinnen folgten ihnen Problemlos. Die größeren mussten kurz anhalten und nahmen dann wieder die Verfolgung auf. Die Gigantula rutschte in den anderen Gang rein und die Jinchuuriki hörten ein den Boden erschütterndes Rumsen.

„Sie muss wohl in die Schlucht gefallen sein“, keuchte Kaita.

„Nicht reden, sondern rennen!“, rief Kage und blieb schlitternd stehen.

Vor ihnen war eine riesige Schlange.

„Schlange“, murmelte Kage.

„Basilisk“, verbesserte Kaita.

Die Spinnen flohen und die Rothaarige zog Kaita mit.

„Du darfst ihr nicht in die Augen sehen. Sonst bist du sofort tot.“

„Aber ich bin unsterblich. Wir schauen ihr in die Augen, fallen tot um und sie lässt uns in Ruhe.“

„Hoffen wir mal, dass sie keinen Hunger hat“, keuchte Kage und sie blieben stehen, drehten sich um und schauten der Schlange in die Augen. Sofort fielen sie beide um und alles wurde um sie herum schwarz.
 

Kage öffnete die Augen. Über ihr sah sie die Steindecke und neben ihr spürte sie Kaitas Körper. Sie hob den Kopf. Vom Basilisken fehlte jede Spur.

„Du hattest also recht.“

Kaita öffnete die Augen und fragte: „Und? Hatte ich recht?“

„Hör doch mal zu! Und jetzt steh auf. Wir müssen zurück zur Kreuzung.“

„Warte mal.“

„Was ist denn Kaita?“

„Wieso gehen wir den Gang nicht entlang?“

„Weil in diesem Gang der Basilisk lebt und wenn er uns wieder sieht wird er uns das nächste mal verspeisen und nicht liegen lassen!“, motzte Kage.

„Sei nicht gleich so aggressiv.“

„ICH BIN NICHT AGGRESSIV!!“

„Also. Wir sind von Süden gekommen. Dann sind wir nach Norden und jetzt sind wir im Westen. Also bleibt nur noch der östliche weg“, kombinierte Kage.

„Wieso merkst du dir sowas? Und woher weißt du wo wir lang sind? Hast du 'nen Kompass?“

„Ich bin gut, nicht?“, fragte Kage.

Sie gingen weiter und wurden nicht weiter aufgehalten. Dafür waren sie jetzt in einem Labyrinth. Sie stritten sich andauernd, in welche Richtung sie gehen sollten und so hatten sie sich geeinigt, dass jeder einmal die Richtung bestimmen durfte.
 

Kaita wählte den linken Gang. Kage sah sich um und entschied sich bei der nächsten Kreuzung auch für den linken. Weil Kaita unsicher war, schlug sie nochmal den linken Weg ein. Als Kage sich zum vierten Mal nach links drehen wollte, hielt die Brünette sie zurück.

„Wenn wir nochmal nach links gehen, sind wir im Kreis gegangen“, warnte sie sie.

Kage brummelte etwas unverständliches, folgte ihrem Rat aber und lief geradeaus. Hätte sie nur nicht auf ihr Freundin gehört! Vor ihnen baute sich ein riesiges Ungetüm auf. Scharfe Krallen wetzten auf dem Steinboden, während Kaita funkelnde, bernsteinfarbene Augen fixierten. Zur gleichen Zeit starrte ein geschuppter Kopf mit gelb leuchtenden Augen Kage an. Kaita machte einen Rückwärtssalto und besah sich das Ding im Ganzen. Der mit goldenem Fell überzogene Körper kauerte sich nieder und machte sich sprungbereit, während der Schlangenkopf, der aus der linken Schulter des Biestes wuchs, nach ihrer Teampartnerin schnappte. Sie wirbelte herum, sprang aus dem Weg und entkam knapp dem schnappenden Kiefer, der sich kurz hinter ihr schloss. Der breite Kopf eines Löwen, der mit einer flammenden Mähne umgeben war, schien die Distanz zwischen sich und den Mädchen einzuschätzen, während der aus der rechten Schulter wachsende Ziegenkopf friedlich vor sich hin blökte. Von ihm schien keine große Gefahr auszugehen, so konzentrierte sie sich auf die anderen beiden.

„Was, bei Jashin, ist das?“, kreischte Kage entsetzt.

„Sieht nach einer Schimäre aus“, meinte Kaita ruhig.

„Was ist eine Schimäre?“

„DAS ist eine Schimäre!“, schrie Kaita jetzt weniger beherrscht, während sie herumfuchtelnd auf das Ungeheuer deutete.

„Achso … Pass auf!“

Kage schubste sie zur Seite und drückte sich gegen die Wand, um den scharfen Krallen des Löwenkörpers zu entgehen.

„Stopp, Basta! Beruhige dich!“, hörte die beiden eine Stimme.

Die Brünette lehnte sich zur Seite, um an der Klette von Jinchuuriki vorbei zu sehen. Hinter der Ecke sah sie eine orange leuchtende Hand, die eine Laterne trug. Auch Kage entdeckte sie. Sie sprang von ihr weg, schrie „GEIST!“ und rannte den Weg entlang, den sie ursprünglich eingeschlagen hatten. Kaita sah ihr nur kopfschüttelnd nach und wandte sich dann der Laterne zu. Hinter der Wand trat eine gebückte Gestalt hervor. Sie hatte einen riesigen, flachen Kopf, der obenhin breiter wurde und an dem Dornen hingen. Ihr Mund wurde von einer Narbe zu einem ewigen Grinsen gezwungen, wodurch man die langen, haiartigen Zähne funkeln sehen konnte. Der lange Schwanz, der knapp über dem Boden wedelte, machte bei jedem Schritt ein schleifendes Geräusch. Bis auf die Dornen am Kopf und die gebogenen bösartig aussehenden Klauen, die orange leuchteten, war der ganze Körper schwarz.

„Ohne unhöflich klingen zu wollen: Was bist du?“

Das unnatürliche Grinsen wurde breiter, als seine schaurige, knurrende Stimme polterte: „Ich bin ein Dämon. Über die Höflichkeit brauchst du dich nicht zu sorgen. Jeder Mensch würde wohl so reagieren. Ich finde es schon nett, dass du nicht schreiend weggelaufen bist, wie deine Freundin. Aber wo bleiben meine Manieren? Mein Name ist Ba'al. Und du?“

„Kaita. Freut mich? Meine Freundin - oder so - die gerade eben weggelaufen ist, heißt Kage.“

„Tja, wenn ich sie wäre, wäre ich nicht da entlang gelaufen.“

„Wieso?“, wollte das Mädchen gerade fragen, als sie schon Kage hörte.

„Uah! Fledermäuse!“

„Man …“, seuftzte sie, als Kage an ihr vorbei rannte.

Sie erschreckte sich vor Ba'al und wollte in die nächste Gefahr rennen, doch bevor sie den Gang erreichte, hatte Kaita sie am Kragen gepackt.

„HILFE! ES WILL MICH FRESSEN!“

„Du bist unsterblich, Baka!“, fauchte sie bevor sie ihr eine Kopfnuss verpasste.

„Kaita?“

Verwundert entzog die Idiotin sich ihrem Griff und drehte sich zu ihr.

„ES HAT DICH NICHT GEFRESSEN!“, schrie sie ihrer Freundin ins Ohr bevor sie sich durch knuddelte, bis sie fast keine Luft mehr bekam.

„Was hat mich nicht gefressen?“

„DAS DA!“

Zitternd deutete sie auf den höflichen Dämon, während sie sich hinter ihr versteckte.

„'Das da' ist Ba'al.“

„Das hat einen Namen?“

„Immerhin hat er uns vor ähm dem Ding da …“

„Basta“

„Genau! Davor hat er uns beschützt.“

„Das da hat auch einen Namen?!“

„Wir sind hier in einem Spukschloss mit kochenden Skeletten und sprechenden Dämonen. Kurz: Ja, das hat einen Namen!“
 

„Ich will hier raus“, murrte Kage.

„Erst müssen wir diesen Stein finden“, sagte Kaita.

„Was für einen Stein?“, fragte Ba'al.

„Wir haben die Mission bekommen aus dem Dorf das Drachenherz zu holen“, erklärte Kage.

„Du weißt wie das Ding heißt, dass wir suchen?“

„Ja das hat mir die Schatten … äh ich meine Pain, gesagt.“

„Bist du eine Freundin der Schattenprinzessin?“, fragte Ba'al.

„Jein. Ich bin mit ihr befreundet, aber nur weil sie in mir versiegelt ist“, erklärte die Rothaarige.

„Oh! Entschuldigt, Herrin. Ich wusste nicht das sie hier sind“, sagte Ba'al und verbeugte sich tief.

„Oh! Äh, wie jetzt? Ich bin doch nicht deine Herrin. Aber ich könnte mich an den Gedanken gewöhnen.“

„Das ist gemein. Du bekommst einen Diener und ich nicht“, motzte Kaita.

„Du kannst ihn haben. Ich hab genügend, aber einen Geistdiener habe ich halt noch nicht.“

„Er ist ein Dämon und kein Geist“, schnauzte Kaita.

„Dann eben ein Dämon.“

„Immerhin bin ich der Lichtdrache. Ich will ‘nen Diener!“

„Oh! Herr. Ich wusste nicht das sie da sind“, er verbeugte sich wieder tief und dann schaute er Kage an.

„Ähm. Ich kann das erklären.“

„Was erklären?“ , fragte die.

„Warum ich dem Lichtdrachen diene und euch, Herr, kann ich erklären warum ich der Schattenprinzessin diene.“

Die Mädchen schauten sich fragend an.

//Dieser hinterhältige Wicht. Er hat sich mit dem Feind zusammengetan um mich zu vernichten. Wenn ich es schaffe hier raus zu kommen, dann werde ich ihn töten.//

//Wieso das? Er hat doch bloß dem Lichtdrachen geholfen. So wie er dir geholfen hat.//

„Ba'al, kannst uns zum Drachenherz bringen?“, fragte Kaita.

„Sehr wohl, Herr.“

„Und nenn mich einfach Kage und sie Kaita.“

„Okay.“

//Was? Er ist ein Untertan. Er muss so mit dir sprechen, sonst wird er übermütig und verweigert einen Befehl.//

//Schnauze.//

Ba'al führte die zwei kreuz und quer durch das Schloss und er hielt vor einer Sphinx.

„Löst ihr das Rätsel, so könnt ihr durch. Versagt ihr, bringe ich euch den Tod", sagte die Sphinx.

„Ba'al. Sag uns die Lösungen“, befahl Kaita.

„Die weiß ich nicht. Die Sphinx hat viele Rätsel. Ich kann und darf euch nicht helfen.“

„Gut dann eben her mit den Rätseln.“

„Zwei Väter und zwei Söhne angeln drei Fische. Wie kann jeder einen ganzen bekommen?“

„Sie machen einen auf Jesus mit der wundersamen Fischvermehrung“, scherzte Kaita.

„Nein“

„Sagen wir, wir haben drei Versuche frei, okay?“

„Für alle insgesamt drei Joker … in Ordnung“, meinte die Sphinx.

„Es sind Vater, Sohn und Großvater“, löste Kage gelangweilt.

„Richtig“

Das linke Auge der Sphinx fing zu leuchten an.

„Ein Bettler hat einen toten Bruder. Bevor er gestorben ist, hatte er aber keinen Bruder. Wie ist das möglich.“

„Wer hatte keinen Bruder?“, fragte Kaita, die von der Formulierung verwirrt war.

„Der Bruder vom Bettler“, erklärte die Statue.

„Bettlerin?“, fragte Kaita.

„Bitte?“

„Es war eine Frau. Eine Bettlerin.“

„Achso… Ja.“

Auch das rechte Auge der Sphinx glühte jetzt.

„Drittes Rätsel: Was stirbt ohne je tot zu sein?“

„Äh…“

„Tja…“

„Hm…“

„Also ähm…“

„Ein Jashinist?“

„Määääp! Falsch.“

„Schattenprinzessin?“

„Nope.“

//~Lass mich frei und ich komm stets zu dir zurück. Fang mich ein und ich muss sterben.~//

„~Sterben für dein Glück. Lass mich frei~“, sang Kage jetzt auch.

„Du kennst ‘Freiheit‘?“

„Was?“

„Das Lied gerade war von äh... Irgendwem. Es geht um einen Phönix glaub‘ ich.“

„Phönix aus der Asche, oder? Die Schattenprinzessin ist ja doch nicht so dumm!“

//Pass auf, was du sagst!//

„Die Antwort ist Phönix!“

„Mist!“

„Was denn?“

„In letzter Zeit ist niemand so weit gekommen“, antwortete die Sphinx.

„Hier war noch jemand?“

„So ein Karottenkopf“

„Bringen wir ihn um?“, fragte Kaita.

„Kommt schon noch.“

„Nächstes Mal, wenn wir kochen müssen, sollte Pain eine Diät machen.“

„Hä?“

„Verhungern wäre wohl gesünder für ihn.“

„Und wir fragen ihn, warum er uns nicht gesagt hat, dass er schon hier war.“

„Ein toter Mann erzählt keine Geschichten.“

„Wollt ihr noch durch?“, fragte die Sphinx und machte einen Schritt auf die Seite.

Die zwei liefen schnell durch und in einen dunklen Raum. Ba'al folgte ihnen und als er neben den beiden stand, schloss sich die Tür.
 

In dem dunklen Raum stand in einem schwachen Schein eine Art Podest. In einer großen Kristallschale darauf glomm silbrige Asche. Noch bevor sie sich wundern konnten, schoss etwas aus der Asche. Vor ihnen stand ein Vogel mit einem prächtigen roten Federkleid. Kurz blitzten seine Augen auf. Dann wich alle Freundlichkeit aus seinem Blick.

„Wer seid ihr?“, fauchte der Phönix, „Seid ihr hier, um meinen Schatz zu stehlen? Vergesst es!“

Er breitete majestätisch seine mächtigen mit goldenen Federn verzierten Flügel aus und auf einen Schlag entzündeten sich alle Fackeln und eine Feuerwand schnitt sie von der Raumhälfte hinter halb des Podest ab. Überall an den Wänden und auf dem Boden klebte getrocknetes Blut. Ein paar überwiegend menschliche Skelette waren im Raum verstreut. Hinter dem Podest lagen die Überreste einer gewaltigen Kreatur, die erschreckende Ähnlichkeit mit Kaitas Drachengestalt hatte. Im Brustkorb des Skeletts lag ein leuchtender, roter Stein.

„I-ist… Ist das ein Drachenskelett?“, stammelte die Brünette.

Der scharfe Blick des Phönix‘ schnellte zu ihr. Sie duckte sich ein wenig und schluckte.

„Bist du eine Kriegerin der Drachentöter?“

Der Vogel legte den Kopf schief.

„Ich äh…“

Kaita wich ein wenig zurück und kam mit ihren Flügeln, die sie zum Schutz ausgefahren hatte, wohl einer der Fackeln zu nahe.

„Grraw!“

Sie hüpfte nach vorne und der Vogel musterte sich.

„Verzeiht, Herrin. Ich dachte nicht jemals eine Nachfahrin des großen Maxos zu treffen“, entschuldigte er sich mit einer tiefen Verbeugung.

„Kann … ja mal passieren?“

„Bitte tretet aus dem Weg, edle Kriegerin.“

„Wie hat der dich jetzt genannt?“, stutzte Kage.

„Da siehst du mal, du Ungläubige. Aber ich werde keinen Schritt weichen!“

„Seit wann redest du so geschwollen?“, fragte Kage sie skeptisch.

„So ‘ne Wirkung haben alte Schlösser, Tempel und so was auf mich.“

„Ich kann und will nicht riskieren, den letzten Drachenritter zu verletzen“, krächzte der Phönix.

„Herr - ich meine Kaita, auch ich wäre nicht erfreut zu sehen, dass ihr euch eines belanglosen, vermeidbaren Kampfes wegen verletzt“, erhob Ba'al seine Stimme und zog sie zurück.

„Lass mich!“, fauchte die Jinchuuriki ihn an.

„Ich werde das hier durchziehen. Ich lasse meine Teampartner nicht hängen!“

Sie wollte wieder nach vorne stürzen, doch vor ihr schoss eine Feuerwand hervor.

„Was soll der Mist!?“, kreischte sie.

„Es tut mir wirklich leid, doch zu eurem Schutz muss ich zu solchen Mitteln greifen.“

Kaita knurrte und wandte sich Kage zu, die jetzt in Kampfstellung ging. Der Phönix holte tief Luft und spie sengende Flammen, denen Kage mit einem artistischen Sprung entkam. Der Vogel schoss nach vorne, packte ihre Kleidung und hackte mit dem Schnabel nach ihrem Gesicht. Kage schrie auf und schleuderte das Tier mit Ranken, die aus Kaitas Tasche wuchsen von sich. Die Ranken hielten das Biest fest und Kage warf ein Kunai, das den Phönix ins Herz traf. Die Ranken zogen sich in die Samen zurück und der Vogel fiel in einer Blutlache zu Boden. Bevor er jedoch auftraf, war er in Flammen gehüllt und zu Asche verbrannt. Kage wollte sich schon über den Sieg freuen, bis ihr das Rätsel der Sphinx wieder einfiel. Was stirbt ohne je tot zu sein? Und schon stieg der Phönix erneut aus der Asche.

„Verdammt!“, fluchte Kage.
 

//Ich muss doch etwas für sie tun können.//

Hecktisch blickte Kaita sich um. Als ihr keine Möglichkeit fand, schlug sie wütend auf die Wand hinter ihr, wobei ein mannshohes Rechteck aus der Wand brach und einen Weg preisgab. Sie sah nochmal zu Kage und ging dann in den Gang. Da es stockdüster war, ließ sie aus Chakra in ihrer Hand eine kleine Feuerkugel entstehen. An die Wände des engen Durchgangs waren Bilder gemalt und an der hintersten Mauer war in schattischen Runen ein Gedicht geschrieben:

Licht und Schatten mein Herz bewohnen

Sind eng verbunden schon seit Äonen

Wie Licht und Schatten sich niemals teilen

So wird das Schicksal uns ereilen
 

Wahrheit und Schein sind zwei Seiten einer Münze

Wonne und Pein sind zwei Seiten einer Münze

Frieden und Krieg sind zwei Seiten einer Münze

Untergang und Sieg sind zwei Seiten einer Münze
 

„Denkst du auch, was ich denke?“, wandte Kaita sich an Ba'al, der ihr gefolgt war.

„Ich weiß nicht, He - Kaita.“

„Grrm. Kage Bunshin no Jutsu!“

Ein Doppelgänger tauchte in einer Rauchwolke auf.

„Denkst du auch, was ich denke?“

„Wir stören die Ruhe eines Toten?“

„So würde ich das zwar nicht ausdrücken... aber ja!“

Sie eilte hinaus und begann eine Strophe des Gedichtes vorzutragen.

„Licht und Schatten mein Herz bewohnen

Sind eng verbunden schon seit Äonen

Wie Licht und Schatten sich niemals teilen

So wird das Schicksal uns ereilen“

In dem Stein im Drachenbrustkorb wuchs ein Glühen.

//Das war das mit dem Herz bewohnen. Wahrheit und Schein…//

Sie stürmte durch die Flammenwand hin zum Drachenskelett und schnappte sich das Herz des Drachen. Dann sprang sie auf das Podest zu und zerschlug den Edelstein an der Kristallschale. Der Phönix riss die Augen auf und krächzte. Erschrocken, dass jemand sein Geheimnis erfahren hatte. Aus den beiden Steinhälften, die jeweils schwarz und weiß glühten tropfte eine Flüssigkeit in die Schale.

„Wonne und Pein sind zwei Seiten einer Münze

Frieden und Krieg sind zwei Seiten einer Münze

UNTERGANG UND SIEG SIND ZWEI SEITEN EINER MÜNZE!“, zitierte sie weiter.

Das Glühen in der Schale wurde vom Steinblut verschluckt. Der Vogel krächzte und brach unter Schmerzen zusammen.

„Wieso hast du die Asche 'putt gemacht?“, fragte Kage.

„Mir war klar, dass der Phönix aus irgendetwas seine Kraft beziehen musste. Wie bei einem Horkrux. Und dass er nicht nur den Stein sondern auch das Podest beschützt hat, kam mir seltsam vor. Deshalb konnte sich die Unsterblichkeit nur auf die Asche beziehen“, erklärte Kaita.

„Jedenfalls haben wir jetzt den Stein, also verschwinden wir!“, meinte Kage.

Als sie das Zimmer verließen, weil sie sich ja nicht teleportieren konnten, hörte die beiden hinter sich ein Unheil verheißendes Klappern.

//Oh nein, was ist jetzt schon wieder? Irgendwas ist nämlich immer.//

Kaita legte den Kopf in den Nacken und atmete tief durch, bevor sie sich umdrehte. Hinter ihnen war tatsächlich das Drachenskelett aufgestanden.

//Bücher lehren uns immer wieder, wer die letzte Ruhe eines Toten stört, wird bestraft. Und was tun wir?...//
 

„Ich hab gedacht der Spuk hat ein Ende?“, fragte Kage Kaita.

„Man kann nie wissen, wann etwas zu Ende ist“, sagte sie.

„Wir haben den Stein. Verschwinden wir“, rief Kage.

„Halt!“, rief das Drachenskelett ihnen zu.

„Hat es gerade was gesagt?“, fragte Kage. Kaita nickte.

„Ihr habt den Phönix besiegt und den Stein erobert. Ihr seid die neuen Beschützer, des Steines, des Dorfes und des Schlosses!“, rief das Drachenskelett.

„Heißt das etwa, dass wir hier ewig rumhängen müssen?“, fragte Kage beängstigt.

„Nein. Ihr könnt gehen, aber ihr müsst das Dorf, das Schloss und den Stein mit eurem Leben beschützen“, sagte das Drachenskelett.

„Das wird einfach sein. Wir sind ja Unsterblich“, lachte Kage.

„Kann Ba'al mit uns kommen?“, fragte Kaita.

„Nein. Er muss sich um die Monster kümmern, die hier leben. Und nun geht“, rief das Drachenskelett und erstarrte wieder.

„Okaaay … Gehen wir!“, rief Kaita und rannte zum Ausgang.

„Ist doch immer wieder erstaunlich wie sie den Ausgang findet.“

„Freiheeeeeiiiiiiiit!“, erklang es von draußen.

„Führst du mich raus?“, fragte die Rothaarige Ba'al.

„Natürlich. Folgt mir.“

Er ging voran aus dem Raum und führte sie aus dem Schloss raus. Kaita wartete schon. Zusammen verabschiedeten sie sich und gingen bis zum Dorfrand, dann teleportierte Kage sie zurück ins Hauptquartier.

Die beiden gingen zu Pain in sein Büro und erstatteten Bericht.

„Wieso hast du uns nicht gesagt, dass du schon dort warst? Du hättest uns warnen können!“, schrie Kage.

„Ich war noch nie dort“, antwortete Pain.

„Lüg nicht rum. Die Sphinx hat uns von einem Karottenkopf erzählt. Und das kannst nur du sein“, erklärte Kaita.

„Genau! Also rede!“, drohte Kage Pain mit ihren roten Augen.

„Ähm… Gut ihr habt gewonnen. Ich war da. Ich beantworte all eure Fragen.“

„Gut! Wann gibt 's essen?“, fragte Kaita fröhlich.

„Ähm, bald“, antwortete Pain.

„Warum hast du uns nicht gewarnt?“, fauchte Kage.

„Weil ich wissen wollte, ob ihr es auch ohne Hilfe schafft. So wie ich.“

„Oh! Wir haben es geschafft. WURDEN ABER FAST VON EINER FELSKUGEL ZERQUETSCHT, VON EINEM HAUFEN RIESSENSPINNEN GEJAGT, VON EINEM BASILISKEN GETÖTET UND MUSSTEN EINEN PHÖNIX UMBRINGEN!!!“, schrie sie Pain an.

„Phönixe kann man doch gar nicht töten?!“, murmelte Pain.

„ACH NE! DAS HÄTTE ICH JETZT NICHT GEWUSST!“, schrie sie ihn weiter an.

Kaita flüchtete mit zugehaltenen Ohren aus dem Raum.

Nach Fünf Minuten kam Kaita wieder rein und sagte, dass Hidan ihre Sachen durchwühlte. Sofort stürmte Kage aus dem Raum und in ihr Zimmer. Hidan stand vor ihrem Kleiderschrank und nahm immer wieder etwas in die Hand und begutachtete es.

„Hidan!“, schrie sie.

Er fuhr hoch.

„Was tust du da mit meinen Sachen?!“

„Ähm, also … ich … ich wollte sie alle aufräumen. Sie lagen im Zimmer rum und … und ich muss jetzt weg.“

Er stieß sie zur Seite und rannte weg.

„Bleib gefälligst stehen.“

Sie rannten kreuz und quer durch das ganze Hauptquartier. Als die beiden um eine Ecke bogen kam Tobi auf sie zu geschlendert.

„Tobi!“, rief Hidan.

Tobi erschreckte sich und lief weg. Hidan hinterher. Dabei wollte er ihm nur sagen, dass er ihn retten soll.
 

Kaita hielt sich ihre empfindlichen Drachenohren zu und flüchtete aus dem Raum. Taub werden, wollte sie ja nun wirklich nicht. Aber irgendwie musste sie Pain retten. Kaita rannte durch die Gänge auf der Suche nach jemandem, dem sie Pains Rettung anvertrauen konnte. Schließlich stolperte sie über Kisame, der in einem Manga blätternd, aus seinem Zimmer kam.

„Hai, Kisame, was machst du gerade?“, fragte sie ihn.

„Drache, Kaita, ich schau nach, wer mich beim Lesen stört.“

„Das ist Kage. Sie schreit Pain an, weil er uns wegen unserer Mission nicht gewarnt hat“, erzählte sie ihm.

„Übrigens brauche ich jemanden, der Pain rettet und -“

„Und du dachtest, ich helfe dir? Bin ich lebensmüde? Ich komm Kage nicht in den Weg, wenn sie wütend ist“, wehrte Kisame ab.

„Ich lenke sie doch ab. Du müsstest nur Pain verstecken.“

Kisame seuftzte, stimmte aber zu.

„Na gut. Wenn ich dann in Ruhe lesen kann.“

Also gingen die beiden zurück zu Kage und Pain und während Kisame sich hinter einer Ecke versteckte, riss Kaita die Tür auf.

„Kage! Hidan durchwühlt deine Sachen!“

„WAS?!“

Kage stürmte in ihr Zimmer und Kaita folgte ihr unauffällig.
 

Nachdem Kage und Kaita weg waren, machte Kisame sich auf, Pain zu evakuieren.

„Schnell! Wir müssen dich verstecken!“

„Unterm Schreibtisch!“

„Das Versteck kennt Kage doch.“

„Aber nicht das Geheimfach.“

„Hä?“

Pain kroch unter den Schreibtisch und drückte einen Knopf. Der Boden unter Pain versank und Pain verschwand in der Erde. Kisame steckte seinen Kopf in das Loch und erkannte in der Dunkelheit einen niedrigen aber sehr breiten Raum, in dem wohl die ganze Akatsuki zweimal Platz hätte. Allerdings war die Hälfte des Geheimzimmers mit irgendwelchen Stapeln angefüllt, die er in dem Licht nicht genauer bestimmen konnte.

„Los, komm runter!“, forderte Pain ihn auf.

Als Pain zur Seite gerückt war, versuchte Kisame, unter den Schreibtisch zu kommen, was sich wegen seiner Größe als ziemlich aussichtslos herausstellte. Also schob er zuerst seine Beine hinunter, zog dann den Rest hinterher und saß als Ergebnis auf dem Boden des Verstecks. Er hockte sich auf seine Knie, bückte sich und krabbelte in den Raum, damit Pain den Eingang schließen konnte. Kaum dass die Decke wieder geschlossen war, ging das Licht an. Jetzt konnte er erkennen, dass die Stapel, die an der Wand aufgereiht standen aus Heftchen und Videokassetten bestanden. Der Halbhai nahm sich eines der Hefte und wie er es sich schon fast gedacht hatte, war es ein Hentai. Das traf wohl auf alles hier zu, sonst würde er es kaum vor Konan verstecken.

„Das erzähle ich den anderen!“

„Kein Wort über deine Lippen!“, fauchte Pain.

„Warum?“

Kisame zog eine Augenbraue hoch.

„Weil Konan...“

„Der erzähle ich's schon nicht!“

„Aber irgendwann wird sie 's erfahren und dann bin ich tot. Ich will aber nicht tot sein. Deswegen wird es niemand erfahren. Ich gebiete es dir!“

„Du, was? Du gebietest es mir?“

„Sei einfach ruhig!“

„Tja... ich gehe...“

Damit verließ er Pains Versteck und ging wieder Manga lesen.

//Aber Itachi würde doch nichts ausplaudern. Dem dürfte ich es bestimmt sagen...//
 

//Wie krass...//

Kaita sah Hidan hinterher, der aus dem Zimmer sprintete und von Kage verfolgt wurde.

//Dabei hatte ich die Geschichte, dass Hidan ihre Sachen durchwühlt nur erfunden! Zufälle gibt 's!//

„He, Kaita!“

Sie drehte sich um und sah Itachi auf sich zu laufen.

//Oh nein! Nicht der! Was will er denn schon wieder!?//

Als er ein wenig zu nah vor ihr stehen blieb, musste sie unwillkürlich an den Kuss denken und errötete. Kaum merklich schob sie sich ein paar Zentimeter nach hinten und fragte ihn, was er denn von ihr wollte.

„Kisame hat mir gerade etwas interessantes erzählt und ich dachte mir, das willst du vielleicht wissen.“

„Was denn?“, fragte Kaita skeptisch.

„Unter Pains Schreibtisch gibt es ein Geheimzimmer, in dem Pain Hentais und Pornos lagert.“

„Was!? Und Konan...“

„Die darf davon nichts wissen!“

„Das erzähle ich Hidan! Ne, der wird ja gerade vermöbelt. Dann erzähle ich es vorher... öhm... allen anderen!“

Sofort flitzte sie los.

Als sie schließlich alle informiert hatte (außer Konan, Kage, Tobi und Hidan natürlich), stand sie wieder vor ihrem Zimmer. Sie lief ein wenig herum, da sie vergessen hatte, was sie eigentlich tun wollte.

Kaita fuhr herum, als sie hinter ihr ein Geräusch hörte, doch da war nichts. Als sie noch keine zwei Schritte gegangen war, hörte sie wieder etwas. Dieses Mal stand Itachi hinter ihr. Er drückte ihr einen Kuss auf und verschwand schnell wieder.

//Verrückter Tag! Pain hat eine Pornosammlung und Itachi küsst mich dauernd. Wenn 's so weiter geht, könnte es noch witzig werden! ... Bitte nicht...//

Nachdem sie sich aus ihrer Starre gelöst hatte, ging sie im Hauptquartier spazieren. Kaita war irgendwo in ihrer Traumwelt und zuckte heftig zusammen, als Pains Stimme in ihrem Kopf ertönte.

"Es gibt eine Versammlung. Alle in den Konferenzsaal."

//Verdammtes Jutsu!//

Sie machte sich also auf den Weg und wurde vor der Tür von Tobi umgerannt.

"Tobi!", hörte sie einen Schrei.

Tobi sprang auf und rannte los. Noch bevor sie sich aufrappeln konnte, stolperte Hidan über Kaita und sie flog wieder hin.

"Was hat Tobi dir getan?", seuftzte die Brünette.

"Nichts!", keuchte Hidan, bevor er weiter rannte.

"Hidan!", ertönte ein weiterer Schrei.

Und schon sprang Kage über sie.

"Ich geb 's auf", blubberte sie.

Keine Minute später - während der sich alles dreimal wiederholt hatte - kam Pain vorbei.

"Warum liegst du da?"

"Moment... drei... zwei... eins..."

"WAAH!"

Schon wieder flog Tobi über sie.

"Du liegst hier... wegen Tobi?"

"Moment..."

"HILFHE!"

Schon wieder stolperte Hidan über sie. Es war ja nicht so, als ob sie jemals etwas lernen würden.

"Äh...?"

Als nächstes sprang Kage über Kaita.

"Verstehe", meinte Pain, bevor er ihr den Arm entgegen streckte.

Sie nahm seine Hand und lies sich von ihm hochziehen. Sie wollte in den Versammlungssaal gehen, wusste nicht, dass die Tür verschlossen war und rannte voll dagegen. Schon wieder lag sie auf der Schnauze.

"Paaain! Wieso ist die Tür zu?!"

"Damit keiner vor mir da ist."

"Wäre das ein Problem?"

"Ja, ich will nicht, dass die Idioten sie umbringen.“

„Wen?“

„Das erfährst du, wenn die anderen da sind.“

Kaita aktivierte das nervige Jutsu, mit dem Pain sie immer rief

//Ernsthaft! Weiß irgendwer, wie das heißt?//.

„ANTANZEN! SOFORT!“

Hidan, der gerade an ihr vorbei rannte, zuckte zusammen, hielt sich die Ohren zu und schrie:

„Mach keinen Scheiß! Jetzt hab ich ein Piepen in den Ohren, du Bitch!“

Kage, die hinter ihm her kam, knallte ihm eine.

„Hidan, was sage ich immer wieder?“

„Ähm...“

„Auch wenn du Recht hast.“

Auch Tobi schlich zurück.

“Hehe... Tobi ist ein tauber Junge“, kicherte Pain fies.

Konan schlich sich von hinten an ihn an und verpasste ihm eine Kopfnuss.

„Du sollst nicht so gemein zu Tobi sein!“

„Der Mörder kam von hinten“, flüsterte Kaita Kage zu.

Kisame und Kakuzu kamen mit dem gleichen angepissten Blick an geschlürft und hauten im Einklang ihre Köpfe gegen die Wand.

„Was geht mit denen?“, fragte Konan.

„Das willst du nicht wissen“, nuschelte Itachi, der sich Kisame und Kakuzu gleich anschloss.

Deidara – der wohl einzige mit guter Laune – kam pfeifend auf sie zu gelaufen, flog aber fast hin, als Zetsu vor ihm aus dem Boden wuchs.

„Pain, Pain, Pain, Pain, Paaaaiiiin!“

Die Brünette zupfte den Leader am Ärmel.

„Jetzt sind alle da! Jetzt lässt du uns rein!“

„Jaja“

Während Pain in seiner Tasche kramte, hüpfte Kaita aufgeregt auf und ab. Sofort nachdem die Tür offen war, sprang sie in den Raum. Pain seuftzte und folgte ihr. Drinnen am Ende des langen Tisches stand ein schwarzhaariges Mädchen mit blauen Augen. Sie hüpfte auf sie zu.

„Wer bist du? Wer bist du? Wer bist duhu?“

Nachdem die anderen sich gesetzt hatten, ergriff Pain das Wort.

„Das hier ist Kira. Sie wird Sasoris Platz einnehmen.“

„JA!“

Elf verwirrte Blicke klebten an Kaita.

„Die K-Girl-Gang bleibt erhalten!“

Kage und Konan fingen an zu strahlen.

„Hä?“, kam es einstimmig von den Jungs.

„Hey! Voll unisono! Ist euch noch nicht aufgefallen, dass alle weiblichen Mitglieder hier mit 'K' anfangen?“

„Tja...“

„In welches Team kommt sie?“

„Sie wird in kein Team kommen, da sie nicht kämpfen kann.“

„Sie kann nicht kämpfen?“

„Was will sie dann hier?“

„Sollte sie nicht Sasoris Platz bekommen?“

„Was hat Pain wohl mit ihr vor?“

Geschocktes Raunen ging durch die Organisation.

„Ruhe! Es hat einen Grund, dass sie hier ist. Jedenfalls wird sie bei Hidan und Kakuzu schlafen.“

Kira lächelte Hidan freundlich an, während neben Kaita von Kage ein leises Knurren kam.

„Ist da einer verknallt?“

Kage fauchte sie leise an und bedachte Kira mit Todesblicken. Pain beendete die Versammlung und sofort klebten alle – bis auf Kage und Kaita – an der neuen und durchlöcherten sie mit Fragen.

„Zerreißt sie bitte nicht. Ja?“, bat Pain.

Kira beantwortete ein paar Fragen und war dann plötzlich verschwunden. Alle sahen sich verdutzt um. Kaita war es recht.

//Die sind alle viel zu interessiert an ihr.//

//...//

//Bevor du schon wieder anfängst: Nein, ich bin nicht neidisch! Das nervt nur!//

//...//

//Halt doch die Klappe!//

//Ich hab doch...//

//Du sollst die Klappe halten!//

Vor sich hin summend schlenderte Kaita in die Kampfhalle.

//... Du? Kaita?//

//Was ist denn, herzallerliebstes Juubi-Schatzileinchen?//

//Warst du nicht gerade noch voll mies drauf?//

//Ach was... Ich las mir doch nicht von einer dummen Schnepfe, die ich sowieso nicht kenne, den Tag verderben!//

//Wenn du sie nicht kennst, woher...//

//Sagte ich nicht, du sollst die Klappe halten!?//

//Hast du Stimmungs-...//

//Halt die Klappe!//

In der Trainingshalle stand Kira auf der Beobachtungsplattform ans Geländer gelehnt und beobachtete Hidan und Kakuzu beim Training.

//Waren die alle vorher nicht noch oben?//

//Teleportiert?//

//Tja?//

Sie sah Kage auf die Beobachtungsplattform kommen und Kira böse an funkeln. Als Hidan gerade ein Treffer gelandet hat, jubelte Kira ihm zu und Kaita sah, wie Kages Kopf so rot wie eine reife Tomate wurde. Ihre Freundin winkte sie zu sich runter. Als sie sich neben Kaita teleportiert hatte, grinste die sie an:

„Nimm das nicht zu schwer! Ist ja nicht so, als ob sie ihn öffentlich und direkt an baggern würde.“

„Ach ja?“, grummelte sie und zeigte hinter sich auf Kira.

Oben auf der Plattform redete Kira auf Deidara ein, scheinbar ohne ein einziges Mal Luft holen zu müssen. Jetzt war es an ihr rot vor Wut zu werden.

„Ich muss mal kurz weg“, grummelte sie, bevor sie sich nach oben hinter Deidara teleportiere.

Sie schnappte den Blonden am Kragen und zog ihn hinter sich her nach draußen. Beim Vorbeigehen brummte sie Kira zu:

„Ich leih mir den kurz aus.“

„Hey, wo gehen wir hin?“, fragte Deidara.

„Weg!“, war die schlichte Antwort.

„Wie? Wohin weg? Hallo? Ach, vergiss es...“

Nachdem sie ihn ohne auf den Weg zu achten durchs halbe Hauptquartier geschleift hatte, stand sie vor Hidan und Kira, die sich unterhielten, wobei Kira eher einen Monolog hielt, als alles andere.

„Den brauch ich auch!“, rief Kaita ihr zu, während sie mit ihrer freien Hand Hidan schnappte und ebenfalls hinter sich her zog.

„Hä? Wo gehen wir hin?“, wandte der Grauhaarige sich an Deidara.

Dieser zuckte die Schultern.

„Wollte sie mir nicht sagen.“

Kaita entschied sich endlich dazu, in ihr Zimmer zu gehen.
 

Kage durchwühlte ihren Schrank. Als die Tür ins Schloss fiel, schaute sie auf und entdeckte Kaita, Deidara und Hidan.

„Was machst du denn daaa?“, fragte Kaita sie neugierig.

„Ich suche ein wirksames Gift, um Kira loszuwerden. Und was wollt ihr hier?“

„Wissen wir nicht“, sagten Deidara und Hidan.

„Wir flüchten vor Kira“, grinste Kaita sie an.

„Wieso flüchten wir vor ihr?“, fragte Hidan.

„Weiß ich noch nicht. Das finde ich schon noch raus...“, flüsterte die Brünette mit verschwörerischem Grinsen.

„Hey! Hallo!?“, rief Kira aus dem Gang.

„Oh oh!“

Deidara schloss schnell die Tür ab.

„Die sind wir erst mal los“, seuftzte Kaita erleichtert.

„Noch mal zum mitschreiben: Warum verstecken wir uns?“, fragte Hidan irritiert.

„Wir verstecken uns nicht. Wir meiden nur Kiras Gegenwart. Und das machen wir, weil wir sie nicht leiden können“, erklärte Kage.

„Hat eigentlich jemand eine Ahnung wie spät es ist?“, fragte Deidara.

„Keine Ahnung wie viel Uhr es ist. Wieso?“

„Ist es Tag oder Nacht?“

„Wir sind unter der Erde. Ist es da nicht egal?“

„Stimmt. Gute Nacht!“, sagte Deidara, nachdem er sich ins Bett fallen lies.

Tatsächlich war Kage auch schon müde, also legte sie sich auch in ihr Bett.

//Aber wirklich! Wie spät ist es?//

//Mittag.//

//Und wieso bin ich dann müde?//

//Tja... Verkorkster Biorhythmus?//

Kage schaute noch zu, wie Kaita sich neben Deidara legte und Hidan sich in Kaitas Bett, bevor sie einschlief. Kage wachte später noch einmal auf, nur um sich an Hidan zu kuscheln und dann wieder einzuschlafen.



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