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Das Schicksal legt die Karten

von

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Vergangenheit ist Geschichte, Zukunft ist Geheimnis, aber jeder Augenblick ist ein Geschenk!

Schließlich löste sich Masaru dann doch aus seiner Starre und rannte wie ein Wilder zur Tür, um diese aufzureißen und eine Gestalt davor zu erblicken. Jedoch sah er keine blau-linanen Augen und kein pinkes, langes Haar, sondern eine Frau mittleren Alters, mit braunen kurzen Haaren.
 

„Wer sind sie?“, kam es prompt von dem unhöflichen Kerl. „Ich bin ...“ „Hanarete! Was machst du hier?“, fragte Yume überrascht, die an die Tür gekommen war. „Ich muss dir und deinem Bruder etwas erzählen“, erklärte die Frau.
 

„Gut. Komm rein!“, meinte Yume und schob ihren Bruder zur Seite. Die Braunhaarige trat herein und setzte sich gleich hin. Nachdem die anderen beiden ebenfalls platz genommen hatten, begann Hanarete zu sprechen.
 

„Vor einer Weile ist jemand zu mir gekommen und hat mich gebeten ob er nicht für diese Nacht bei mir bleiben könnte.“ „Und was hat das mit uns zu tun?“, wollte Masaru schroff wissen. „Sei höflich!“, flüsterte Yume und gab ihm einen Klapps auf den Hinterkopf.
 

„Es war dieses junge Mädchen, welches du heute mit zur Arbeit gebracht hattest.“, meinte Hanarete. „Muku?! Wo ist sie?“, rief Masaru und sprang auf. „Das sag ich dir noch. Bleib erst einmal sitzen, Junge.“ Masaru tat nur widerwillig was man von ihm verlangte und hörte wieder aufmerksam zu.
 

„Sie hatte geweint und als ich fragte was los sei, meinte sie das alles ihre Schuld sei.“, erzählte die Frau ruhig. „Ihre Schuld?“, fragte Yume. „Genau. Nachdem ich sie mehrmals gefragt hatte, erzählte sie mir, das ihr beide euch streitet und alles nur wegen ihr.“
 

„Das stimmt doch nicht!“, rief Masaru aufgebracht. „Hör zu, Junge!“, rief Hanarete und deutete ihm, das er sich wieder setzten solle. „Wie kommt sie darauf?“, fragte Yume. „Sie hat sehr viel geweint, weshalb ich nicht alles verstanden habe, aber ich glaub sie meinte, das dein Bruder sauer ist, weil sie im nicht gesagt hätte, das sie beide weiter gehen müssen.“, berichtete sie.
 

„Aber das...“, fing der Blonde an. „Ich habe ihr auch gesagt, dass sie sich das nur einbildete, jedoch überzeugte sie das nicht. Als ich dann vorgeschlagen habe, euch beide her zu holen, hat sie sich gewehrt und meinte, das ihr nur wieder streiten werdet! Ich weiß zwar nicht wieso sie meinte, dass ihr wieder streitet, jedoch hab ich gewartet bis sie eingeschlafen war, bevor ich euch gesucht habe.“, beendete Hanarete ihre Erzählung.
 

„Die Arme!“, murmelte Yume, „Sie dachte wirklich wir streiten wegen ihr“ „Man! Mit der hat wirklich nichts als Ärger!“, meinte Masaru. „Wir sind aber auch nicht ganz unschuldig! Wir hätten uns nicht streiten dürfen!“, warf Yume ein. „Ja! Das ist mir bewusst!“, brummte der Blonde.
 

„Kommt. Ich bring euch zu ihr.“ Die drei standen auf und liefen durch die dunklen Straßen. Vor einer Hütte blieben sie stehen und die Älteste deutete ihnen mit einem Finger am Mund, dass sie leise sein sollen. Drinnen fanden die Geschwister eine schlafende Muku vor, die in eine Decke gehüllt war.
 

Ein erleichtertes Aufatmen seitens Yume und ein Kopfschütteln seitens Masarus, bezeugte wie erleichtert die Beiden waren. Masaru wickelte die Pinkhaarige aus der Decke und hob sie auf seine Arme, um sie nach Hause zu tragen. Das Mädchen rührte sich kurz und kuschelte sich mit einem kaum hörbaren Seufzer an seine Brust.
 

Yume bedankte sich noch schnell bei ihrer Freundin und ging ihrem Bruder hinterher. Zuhause legte er Muku in das hintere Zimmer und schlang seine Decke um ihren Körper. „Du solltest es ihr erklären“, hörte er Yumes sanfte Stimme. „Das kann ich nicht.“
 

„Du siehst doch was passiert ist. Sie ist naiv. Wenn du es ihr nicht erklärst, dann wird sowas noch öfters vorkommen“ „Das werde ich verhindern!“ „Wie? Willst du sie rund um die Uhr im Auge behalten? Dann könntest du sie genauso gleich einsperren.“ „Was soll ich deiner Meinung nach machen?“, fragte er.
 

„Zeige Gefühle“ Erschrocken wirbelte er herum und sah seine Schwester an. „Ich habe heute doch schon wieder gesehen, dass sie dir viel Bedeutet. Verstecke diese Gefühle nicht! Lebe sie! Man weiß erst zu schätzten was man hat, wenn man es verloren hat. Das hat mir das Leben schmerzhaft beibringen müssen. Ich will nicht das es dir genauso ergeht!“
 

„Mir ist doch schon schreckliches widerfahren.“ „Dann überspiele diese traurigen Erinnerungen doch mit neuen, glücklichen!“ Beide schauten sich kurz tief in die Augen, bevor Masaru seinen Blick abwandte. „Fein! Es ist deine Entscheidung, aber bereue sie danach nicht!“, befahl Yume und verlies den Raum.
 

Masaru saß da und wusste nicht was er jetzt denken sollte. Ratlos sah er Muku beim Schlafen zu. Er beobachtete ihre leicht geöffneten Lippen, sowie ihre Brust, die sich gleichmäßig hob und senkte. Mit seinen Fingern berührte er leicht ihre Wange und streichelte sanft über die Haut.
 

Ihre Hitze floss durch seine Fingerspitzen, in seinen Körper und bereitete ihm ein wohliges kribbeln. Er mochte dieses Gefühl. Er wusste nicht wieso. Hatte seine Schwester vielleicht doch recht und sie lag ihm am Herzen?
 

Zwei weitere Stunden vergingen in denen er sich nicht vom Fleck gerührt und mit seinen Streicheleinheiten weiter gemacht hatte. Schließlich von der Müdigkeit in den Schlaf gewogen, lag er neben dem Prinzesschen und hielt sie ihm Arm, so als wolle er nicht, das ihr etwas passierte.
 

Yume beobachtete diese Situation mit einem Lächeln. Sie ging zu den Beiden hin und zog die Decke unter ihnen hervor, damit sie beide damit bedecken konnte. Dann schlich sie zu ihrer Decke und rollte sich in diese ein, bis sie wenig später in den Schlaf fiel.
 

Geschockt öffnete Muku ihre Augen und wollte aufstehen, doch irgendetwas hielt sie am Boden. Panisch, ob das vielleicht doch kein Traum war, versuchte sie sich zu befreien, bis sie bemerkte, dass das was sie festhielt, zwei recht muskulöse Arme waren, die zu einer ganz bestimmten Person gehörten.
 

Muku drehte ihren Kopf etwas und musste diesen auch noch in den Nacken legen, um Masarus Gesicht zu sehen. Sie versank in zwei blau-grüne Seen, von denen man behaupten konnte, dass es nichts schöneres auf der Welt gab. Doch leider brach sie den Blickkontakt ab und begutachtete lieber sein Oberteil.
 

„Was hast du?“, ertönte seine Stimme. Strich ihr Ohr und bereitete ihr eine Gänsehaut. „W-wie kommst du hier her?“, fragte sie kleinlaut. „Wir haben dich abgeholt und zurück in die Hütte meiner Schwester gebracht.“, erklärte Masaru ruhig.
 

„V-verstehe“, nuschelte Muku und wollte aufstehen, doch er hielt sie immer noch fest. „Wo willst du hin?“ „Das geht dich nichts an“, meinte sie schüchtern. „Willst du wieder abhauen wie gestern?“ „Das...“ Plötzlich drückte er sie enger an seine Brust , sodass sie seinen Herzschlag hören konnte.
 

„Es war nicht deine Schuld“ Es war nur ein Hauch. So leise, dass man Schwierigkeiten hatte es zu verstehen, aber Mukus Augen weiteten sich, weil sie nicht glauben konnte was sie da gerade gehört hatte. „Es war meine Schuld. Ich hätte nicht so wütend werden dürfen. Es tut mir leid“
 

Diese Worte lösten etwas in Muku aus und ihr liefen die Tränen über die Wangen. War sie gerührt, oder nur erleichtert? Vielleicht auch froh? Sie konnte es nicht beschreiben, aber es fühlte sich gut an. Diese Tränen waren nicht wie letzte Nacht verzweifelt, oder aus Angst vergossen. Nein. Es waren Freudentränen.
 

Masaru strich ihr beruhigend über ihr Haar und murmelte immer wieder ein paar Worte. Nachdem sie wieder aufgehört hatte bat Masaru: „Versprich mir das du nie wieder wegläufst, solange ich es dir nicht sage. Verstanden?“ „Ja. Es tut mir Leid. Ich habe dir schon wieder Ärger bereitet.“
 

Bevor er Muku aus seinen Armen freigab, musste er den Drang unterdrücken sie nicht auf die Stirn und ihr Haar zu küssen. Beide standen auf und die Frage, die sie stellte, kam ziemlich unerwartet für ihn.
 

„Was meinte Yume für Erinnerungen? … Also, du musst es mir nicht erzählen, wenn du nicht willst!“, fügte Muku noch schnell hinzu. Ein bedrücktes Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus, bis Masaru sagte: „Okay“



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