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Das Schicksal legt die Karten

von

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In jeder Minute, die man mit Ärger verbringt, verpasst man 60 glückliche Sekunden!

„Muku! Schnell, bring mir eine Decke!“ Das Mädchen rannte zum Schrank, in dem sich das gesuchte Objekt befand und brachte es eilig zurück zu Yume. Die Frau wickelte das Baby in den Stoff ein, damit ihm schön warm blieb und sagte: „Es ist ein Junge.“ Die Frau vor ihr lächelte glücklich und wollte ihr Kind haben.
 

„Wie nennen sie ihn?“, fragte Muku neugierig. „Ich glaube ich werde ihn Yoro nennen.“ „Ein schöner Name. Mögen die Götter ihm Weisheit und Stärke schenken, für ein erfülltes Leben!“, sagte Muku. „Das ist lieb von ihnen.“, meinte die Frau und lächelte Muku an. Die wurde derweil nur etwas rot.
 

„So. Das war die letzte.“, meinte Yume. „Hm? Aber man kann doch nicht sagen ob noch jemand kommt oder nicht!“, erinnerte Muku Masarus Schwester. „Ich weiß. Aber es gibt auch noch andere, die in der Nacht arbeiten. Ich habe nur die Tagesschicht. Somit sind wir beide für heute fertig. Und? Hat es dir gefallen?“
 

„Es war ziemlich hektisch.“, gestand die Adlige kleinlaut. „Haha! Ja. So ist es immer hier. Aber es ist kein schlechter Job. Hast du den was bekommen?“ „Ja. Die Frauen haben mir immer etwas gegeben. Sie sagten das war, weil ich so fleißig war.“ „Natürlich. Die meisten Mütter die hier her kommen sind wohlhabende Leute, die sich ein Trinkgeld schon leisten können.“
 

Kaum hatten die beiden Frauen die Hütte betreten, hörten sie eine bekannte Stimme hinter sich. „Wo wart ihr beide die ganze Zeit?“, fragte Masaru etwas gereizt. „Arbeiten. Schließlich kann ich euch beide nicht die ganze Zeit durchfüttern. Muku hat Geld verdient, damit du etwas zu essen von mir bekommst!“, motzte Yume und verschwand in ihrer Wohnung.
 

Muku sah Masaru kurz an und folgte der Älteren schließlich. Masaru blieb nichts anderes übrig, weshalb er ebenfalls das Gebäude betrat. „Sie hätte nicht arbeiten müssen. Wären wir heute weiter gegangen, dann wären wir schon längst weg“, meinte der Blonde.
 

„Das glaub ich nicht! So wie du dich heute morgen aufgeführt hast, hättest du noch ewig dort rumsitzten und in Erinnerungen schwelgen können!“, konterte Yume. „Erinnerungen?“, fragte Muku verwirrt. „Das geht dich nichts an!“, brummte Masaru sofort. „Wie redest du denn bitteschön mit ihr?“, rief Yume entsetzt.
 

„Schrei nicht so rum. Ich kann dich deutlich hören!“, knurrte Masaru und popelte in seinem Ohr rum. „Ich schreie nicht!“ „Doch tust du!“ „Warum bist du überhaupt so schlecht gelaunt? Etwa immer noch wegen deinem Traum?“ „Das hat nicht hiermit zu tun!“, grollte Masaru.
 

Was die beiden Streitenden nicht bemerkten, war Muku die mit vor Schreck geweiteten Augen, sich die Ohren zu hielt und den Tränen nahe war. Sie hat ja oft mitbekommen wie ihre Eltern sich mal gestritten hatten, jedoch war sie nie im selben Raum gewesen und hat die Geräusche deshalb nur leise gehört.
 

Jetzt, mittendrin, war es am schlimmsten und sie konnte ihre Tränen nicht mehr zurück halten. Sie wollte nicht das Masaru und Yume sich stritten. Die beiden waren doch Geschwister. Sollten die sich nicht lieb haben? Und wie konnte es nur hierzu kommen? War sie daran schuld? Ja. Sie war schuld. Hätte sie heute morgen zu Masaru gesagt, das sie gehen sollten, wären sie jetzt nicht mehr hier und er nicht sauer.
 

Wieder einmal war sie daran schuld das Masaru wütend geworden war. Sie sagt sie wolle ihm helfen, dabei machte sie ihm nur Schwierigkeiten. Was soll sie denn jetzt machen? Sie wollte das die beiden aufhörten, gleichzeitig hatte sie Angst das sie angeschrien wurde.
 

Bei dieser Lautstärke konnte sie nicht denken. Sie musste hier raus. Irgendwo hin wo es ruhig ist, damit sie denken konnte. Irgendwo hin. Ein Ort. Ruhig. Wo sie denken konnte. Aber wo? Sie kannte hier nichts. Sollte sie...
 

Plötzlich rannte an Masaru und Yume die weinende Muku vorbei und aus der Hütte. „Muku?“, rief de Frau überrascht. „Sie weint!“, stellte Masaru fest, „Schnell hinterher!“ Die beiden liefen hinter dem Mädchen hinterher, hinaus auf die immer dunkler werdenden Straßen.
 

„Warum weint sie?“, keuchte Yume, während sie weiter durch die Gassen irrten. „Sie ist anscheinend nicht daran gewöhnt einen Streit mit anzuhören!“ „Aber muss man deshalb gleich weinen?“ „Sie ist sehr behutsam aufgewachsen!“, berichtete Masaru.
 

Yume schaute ihren Bruder beim Laufen an und sah die Sorge in seinem Gesicht. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, bevor sie wieder ihre Aufmerksamkeit auf die Straßen richtete. „Mist! Wo ist sie hin?“, rief Masaru außer Atem.
 

„Sie kann nicht weit sein! Wir trennen uns!“, schlug Yume vor und lief in eine andere Richtung davon. Masaru tat es ihr gleich und bog in eine schmälere Gasse ein. Sein Blick huschte von einer Seite zur anderen, mit nur einem Ziel im Sinn. Muku!
 

Nachdem die Sonne bereits unter gegangen war, trafen sich Masaru und seine Schwester wieder vor ihrem Haus. Sie hatten das gesamte Dorf nach dem zierlichen Mädchen abgesucht, doch nichts gefunden. „Shit!“, donnerte Masaru und schlug mit seiner Faust gegen das Holz.
 

„Beruhige dich Masaru! Es bringt nichts jetzt auszuflippen!“, beschwichtigte Yume. „Wie soll ich mich beruhigen? Ihr könnte sonst was passieren!“ „So schwach wie du sie darstellst ist sie nicht. In der Zeit in der sie mit dir unterwegs war, hat sie dazu gelernt.“ „Mag sein, jedoch ist es für sie immer noch zu gefährlich da draußen!“
 

„Vielleicht ist sie ja schon wieder da. Gehen wir doch erst einmal rein. Jetzt ist es zu spät. Wir suchen morgen weiter.“, bestimmte seine Schwester. „Aber...“, fing Masaru an. „Kein aber! Wir gehen jetzt rein!“ Damit schritt sie durch die Tür ins Innere. Der Blonde folgte ihr nur widerwillig.
 

Nach einer Stunde still sitzen, hielt es Masaru am Boden nicht mehr aus und lief wie eine streunende Katze auf und ab. Yume kommentierte das nur mit einem seufzten. Plötzlich wurde jedoch an der Tür geklopft und die beiden Geschwister sahen entgeistert zur Tür. Schließlich löste sich Masaru dann doch aus seiner Starre und rannte wie ein Wilder zur Tür, um diese aufzureißen und eine Gestalt davor zu erblicken.



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