Zum Inhalt der Seite

Das Schicksal legt die Karten

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zuhören und ein gutes Wort zur rechten Zeit hilft anderen und lindert ihr Leid!

Eine Gestalt bewegte sich im Unterholz, die langsam näher kam. Als das Wesen in den Lichtschein des Feuers trat, weiteten sich Mukus Augen augenblicklich. Vor ihr stand ein groß gewachsener Mann, der mit wachen Augen die Gegend inspizierte. Und der Uniform nach zu urteilen, war dieser Mann eine Wache, die bestimmt auf der Suche nach ihr war.
 

Nein! Nicht! Sie will nicht dahin zurück! Ohne es wirklich wahr zu nehmen, kroch Muku rückwärts, bis sie wie von der Tarantel gestochen aufsprang und tiefer in den Wald floh. Hinter sich hörte sie die schweren Schritte der Wache, die ihr folgten. Erneut liefen ihr die Tränen über das Gesicht. Schneller! Schneller! Er darf dich nicht bekommen! Noch schneller!
 

Blindlings rannte sie durch das Unterholz. Sie achtete nicht auf ihre Umgeben. Die einzigen Gedanken drehten sich gerade um ihre Flucht vor diesem Mann. Links ein Baum. Rechts ein Busch. Springen. Ausweichen. Nicht zurück sehen! Laufen! Einfach weiter laufen! Du wirst es schaffen! Niemand wird dich bekommen! Du wirst entkommen!
 

Plötzlich packte jemand Muku grob am Arm und zog sie zurück. Doch bevor sie auch nur einen Ton machen konnte, presste sich eine Hand auf ihren Mund. Panisch versuchte sie los zu kommen. Doch der Mann war einfach zu stark. Jetzt hatte er sie. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt! Wild strampelte sie um sich. Schlug aus, traf ihn mit den Füßen und Fäusten.
 

Anscheinend wurde ihm das zu viel. Mit einem gezielten Handgriff waren beide Fäuste in seiner Hand gefangen, während die andere immer noch auf ihrem Mund lag. Ein Bein schlang er um ihre, sodass sie ihren Halt verlor und beinahe nach vorne gefallen wäre, würde er sie nicht festhalten. Jetzt hatte er sie aber wirklich. In dieser Position konnte sie sich nicht mehr bewegen.
 

Immer schneller rannen ihr die Tränen über die Wangen, die dann an seiner Hand hängen blieben. Die Schluchzer, die ihr mal wieder entwichen, drangen kaum durch die Wand aus Fleisch hindurch. Sie hörte wie er den Kopf senkte und sein Gesicht sich ihrem näherte. Leider konnte sie es immer noch nicht sehen, aber etwas hören.
 

„Ssssch! Beruhige dich! Alles in Ordnung!“ Wie zur Salzsäule erstarrt und mit weit aufgerissenen Augen blickte sie stur in die Dunkelheit vor ihr. Das … Wieso? Wieso auf einmal? Weitere Tränen kullerten herunter. Aus dem Augenwinkel konnte sie eine Bewegung ausmachen, doch bevor sie genauer hingucken konnte, drehte der Mann sie und sich selbst um und versteckte sie hinter einem Baum.
 

„Jetzt hör doch auf zu weinen!“, flüsterte der Mann. Langsam lockerten sich seine Griffe und Muku konnte zu Boden rutschen. Zwei große Hände drehten sie um und sie wurde in starke Arme geschlossen. „Masaru!“, flüsterte sie mit zittriger Stimme. Muku krallte sich in sein Oberteil und atmete den vertrauten Geruch des Blonden Mannes ein. Ein Glück!, dachte sie.
 

Schon als Masaru die ersten Tränen gespürt hatte, die ihr übers Gesicht liefen, hätte er sie am liebsten von sich gestoßen und diesen Mann, der sie zum weinen gebracht hatte, in Stücke gerissen. Und je mehr Tränen kamen, desto stärker wurde dieses Gefühl. Er begriff nicht was das war oder warum er das auf einmal hatte, aber er wusste, dass es mit Muku zu tun hatte.
 

Er sollte sie beruhigen. Er sollte ihr sagen, dass er es ist. Mit leiser Stimme hauchte er ein paar Wörter ins Ohr, doch die bewirkten leider das Gegenteil. Nur noch mehr Tränen spürte er an seiner Hand und langsam hielt er es nicht mehr aus. Er hielt es einfach nicht aus sie so traurig zu sehen. Langsam lockerte er seinen Griff, damit sie wenigstens keine Schmerzen spürte.
 

Sofort sank Muku zu Boden. Er kniete sich hinter sie und drehte das Mädchen zu sich um, um sie in die Arme schließen zu können. Vielleicht beruhigte sie ja das. Sofort krallte sie sich in sein Oberteil und murmelte leise seinen Namen. Augenblicklich wurde ihm warm und das lag ganz sicher nicht daran das es Sommer war. Aufmerksam schaute er sich um. Der Mann war anscheinend weiter gelaufen. Trotzdem sollten sie hier weg.
 

„Wir müssen hier weg“ Sachte stand er auf. Muku folgte ihm, jedoch wollte sie sein ärmelloses Shirt nicht loslassen. Mit einem Seufzten setzte er sich in Bewegung. Sie kamen gut voran, obwohl gehen in dieser Position etwas schwer war. Jedoch wurde Muku nach einer ganzen Weiler immer langsamer. Bevor sie auf den Boden gefallen wäre, fing Masaru sie auf und schaute in ihr schlafendes Gesicht.
 

Ihr Gesicht war vom weinen immer noch etwas geschwollen, aber sie sah friedlich aus. Im Brautstil hob er das Prinzesschen hoch und schritt weiter voran. Die Sonne ging bereits auf, also konnten sie bald eine Pause machen. Und obwohl er den ganzen Tag nichts anderes gemacht hatte außer nach ihr zu suchen, war er kein Stückchen müde. Irgendwie fühlte er sich richtig Energie geladen.
 

Der helle Schein der Morgensonne weckte Muku aus ihrem traumlosen Schlaf. Noch etwas benommen kuschelte sie sich tiefer in die Wärmequelle, die so einen herrlichen Duft verbreitete. Nun doch verwirrt sah Muku sich um. Ihr Gesicht war gerade an Masarus Brust gekuschelt. Er hatte die Arme um sie gelegt, als würde er sie vor etwas beschützten wollen und Muku entlockte das nur ein amüsiertes Lächeln.
 

Es war noch früher Nachmittag, wie sie mit, einem Blick in den Himmel, feststellen konnte. Bedacht darauf den schlafenden Krieger nicht zu wecken, löste sie sich aus seiner Umarmung und streckte sich erst einmal. Dann hielt sie plötzlich inne. War das gerade echt? Das hatte sie sich nicht nur eingebildet!
 

Wie kommt es? Vor zwei Tagen bereitete ihr der Gedanke mit Masaru in einem Bett zu schlafen Angst. Doch jetzt kuschelte sie sich an ihn und hatte keine bessere Reaktion außer ein Lächeln? Was stimmte denn jetzt wieder nicht mit ihr? Ihre Flucht hatte sie sich ja eigentlich ganz anders vorgestellt. Naja. Eigentlich hatte sie nicht weiter gedacht, bis zu den Punkt, wo sie den Wachen entkommt.
 

Hätte sie das mal machen sollen? Dafür war es ja jetzt eh zu spät. Aber die Gegend kam ihr nicht bekannt vor. Wo waren sie? Sie war irgendwann im gehen eingeschlafen und Masaru musste sie dann getragen haben. Hatte er bis jetzt kein einziges Mal geschlafen? Doch! Bestimmt! Das hatte er natürlich gemacht! Oder?
 

Während Muku weiter innerlich nachdachte, ob Masaru jetzt geschlafen hatte oder nicht, sammelte sie etwas zu essen. Und diesmal hatte sie mehr Glück. In der Nähe hatte sie einen Apfelbaum gefunden. Von denen hatte sie gleich ein paar in ihr Taschentuch gepackt. Die heb ich Masaru auf! Er wird sich bestimmt freuen und mich loben!
 

Ihre eigenen Gedanken bekam sie gar nicht wirklich mit, da sie viel zu beschäftigt war, Masaru ein schönes Frühstück zusammen zu suchen. Und was sollte man sagen? Sein Frühstück bestand aus drei Äpfeln, ein paar Beeren, von denen sie sicher war, dass diese nicht giftig waren, und sie hatte sogar eine Handvoll Kirschen auftreiben können.
 

Zufrieden legte sie das Stoffbündel neben den Schlafenden und verspeiste selber genüsslich ihres. Da ihr langweilig war, machte sie einen kleinen Spaziergang und fand dabei eine heiße Quelle. Ein Bad. Das war beschlossene Sache. Und ihre Kleidung konnte sie auch gleich waschen. Und Masarus Sachen? Die haben auch schon mal bessere Tage gesehen.
 

Solle sie ihn vielleicht aufwecken? Nein! Auf gar keinen Fall! Der hat sich seinen Schlaf verdient. Mit einem bestimmten nicken, zog sie sich ihren Kimono aus, natürlich hatte sie noch nachgeschaut ob jemand in der Nähe war, und stieg in das warme Wasser. Augenblicklich entspannten sich ihre Muskeln. Gleichzeitig wusch sie auch noch ihre Klamotten mit.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück