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dunkle Schatten

Bäumchen wechsel dich II
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Briefe unter "Brüdern"

Vor einigen Jahren wurde ich Teil eines kleinen Zeitvertreibs des Baal Samael oder wie ihn die Leute hier in Assiah eher nennen: Mephisto / Johannes Faust V.

Unwissend wie mir geschah flöste er mir bei einem kleinen Dienstgespräch ein Mittel zu, welches mich in der darauf folgenden Nacht zur “Eisprizessin der Heiligkreuzakademie“ Yuki Kana werden ließ und erst sein Ende finden sollte, sobald ich mir eingestand in meinen älteren Zwillingsbruder Rin verliebt zu sein.
 

Anfangs ziemlich erzürnt darüber, gewöhnte ich mich an die neue Situation, lernte schnell zu verstehen, sowie dieses für mich nutzen und legte mich mit dem amtierenden Paladin an, wobei ich nur offen meine Ansicht seines unangemessenen Verhaltens offen legte.

Wie dem auch sei, als Rin meinen Brief nach langem unter seinem Wäschehaufen gefunden hatte und wir einander näher kamen, wendete sich das Blatt von neuem und ich war wieder der Alte.

Jetzt nach dem Abschluß leben wir zusammen in einer geräumigen Wohnung unweit des Schulgeländes, haben beide unseren Traum bis auf die Sache mit dem Paladintitel von Rin, erfüllt und könnten gar nicht glücklicher sein...wenn es da nicht die liebe Verwandtschaft gäbe.

Nach langen Verhandlungen waren unser leiblicher Vater Satan, wie auch die Heiligkreuzritterschaft einverstanden über einen Vertrag zum Wohle aller Welten zu verhandeln und dafür schickte man Rin zu den Dämonen um sie für unsere Sache zu gewinnen.
 

Das war nun bald mehr als ein Jahr her und ich vermisste ihn sehr.

Welch ein Glück, dass es die Möglichkeit gab einander Nachrichten zukommen zu lassen.
 

„Mein über alles geliebter Bruder,
 

wie lange muss ich noch auf die Uhr schauen um erneut fest zu stellen, dass sie sich einfach nicht hinfort bewegt?

Zwar spüre ich deine Nähe zu jeder Stunde, doch können meine Augen dein Antlitz nicht vernehmen und der tiefen still nach Erlösung schreienden Sehnsucht ruhe geben.

An jedem Sonnentag, welchen ich hier vor innerer Unruhe zerberstend auf der Arbeit sitzend verbringe, denk ich nur an dich, mir deiner Stimme lauschend daheim vorstellend, fern ab der mich quälenden Einsamkeit.

Wann werde ich dich Haus meiner Seele in die Arme schließen können, den Alltag vergessend, deinen Duft atmend und in deine warmen tiefgründigen Augen sehend?

Im Traume schier real vor mich hin schwebend, der mich fast erdrückenden Dunkelheit bewusst ohne Aussicht darauf endlich dein Licht wiederzusehen um mich an ihm zu laben, wie ein verdurstendes Kind.

Was muss noch geschehen ehe die Götter sei es im Himmel oder Hölle dieses Gebet erhören und dich zu mir entsenden, damit alles wieder seinen Einklang in der Ewigkeit findet, welches aus den Fugen geriet, da man mich hier her ohne Erinnerung aus Gründen der Selbsterkennung verbannte?

Schleichend kehren sie zurück, doch ohne dich meiner andren Hälfte, find ich nicht den Mut um den letzten Schritt gen Heimat zu wagen aus Angst wieder hinzufallen.

Scheinbar unerträglich wird der Druck in meinem Herzen, denkt es an dich und deiner wärmenden unbegrenzten Liebe zu mir.
 

Ich bitte dich, gib mir ein Zeichen liebster Bruder um nicht an dem ungnädigen Schmerz zu verfallen.

In inniger Zuversicht

Dein dich vermissendes Brüderchen“
 

Diese Zeilen verfasste ich in eben dieser Zeit und mir war bewusst, das Satan meinen Bruder darauf vorbereitete seine Nachfolge auf dem Thron Gehenna anzutretten.

Eigendlich war es mir auch völlig Schnuppe wer die Herrschaftüber alle Dämonen inne hat, eine Sache lag mir am Herzen: >Bitte keine ewige Trennung.<

Was einigen Exorzisten aber ganz recht war, durch diese Verhandlungen, hielten uns zwar einige unterstufige Dämonen auf Trapp, jedoch mussten sie nicht mehr Anst haben davor haben, vom hohen Rat mitten in der Nacht oder am helligen Tage aus dem Bett geklingelt zu werden.

Und so haarte ich hier in Assia, auf die Rückkehr meines Liebsten wartend aus im vergeblichen Versuch mir mit dem normalen Dienst, sowie einigen Studien die Zeit zu vertreiben, was mir un unserer Wohnung ohnehin schwer fiel. >Welche Entscheidung Satan auch treffen mag. Es wird den Vatikan vor große interne Probleme seitens der Geheimhaltung einiger Angelegenheiten der Heiligkreuzritterschaft stellen.<

Nur interessiert mich auch dies seit der Beförderung zum Exorzisten 1ter. Klasse mit der Zulassung zum Mediziner in der Tasche, herzlich wenig.

Allein dieses friedlich schwingende Gefühl mit Rin ohne Rücksicht auf unsere Vorgesetzten, leben zu können war mir wichtig.

Papa Fujimoto sagte einmal bei einem Telefonat mit Mephisto „Die größte Angst, die den Rat quält ist was wohl passieren möge, wenn sich die Kräfte der Zwillinge vereint!?“

Am Anfang glaubte ich er meine die Macht welche sich damals in der ersten Auseinandersetzung mit Satn zeigte, doch heute beschlich mich der Verdacht, er meine es auf einer ganz anderen Ebene. >Verflucht!<, kniff ich die Augen zusammen. >Seit ich ein Mädchen war, komme ich immer auf solch irrsinnige Gedanken.<

Darüber konnte man sich ernsthaft die Haare raufen, Yuki hatte mich völlig umgekehrt, nicht nur weil ich zu meinem dämonischen Ich fand, sondern da mich auch nicht mehr im geringsten nahe stand welch Konsequenzen aus meinem Handeln ensprangen.

Siehe damals die Wortwahl gegenüber Angel im Sprotunterricht.

Selbst Shura musste einige Male schwer schlucken, da sie nun des öfteren ihr Amen in der Kirche bekam. „Misch dich nicht in Angelegenheiten, die für dein Menschenhirn zu kompliziert sind, Shura!“ knurrte ich sie bei einer mission an. „Reicht schon aus was du deiner Leber allein zumutest.“

An diesen Tagen, lachte Rin sich einen Ast ab und der werte Paladin fiel beinahe, wie einige anwesende vom Glauben ab.

Aber nun saß der gemütlich in Gehenna, während ich hier die ganze Arbeit machte. >Komm du mir mal nach Hause Rin Okumura...dir brumme ich für die ganzen kommenden Wochen den Haushalt auf.<

Es klopfte sachte ans Fenster. >Na nu?<

Eine stattliche Krähe saß da auf dem Sims und hatte etwas im Schnabel. „Na mein Freund, was hast du da feines?“, fragte ich, wie ich dieses öffnete und er hineinflog um sich auf einer der Stuhllehnen nieder zu lassen.

>Schau da!<, an der Schrift erkannte ich von wem er war. >Rin.<

Lächelnd befreite ich den Vogel von seiner Last „Lass mich dir den Brief abnehmen!“ und nahm ihm den Umschlag ab. „Endlich mal eine Antwort.“

Rasch verschwand ich in der Küche und holte dem Briefträger eine Scheibe Brot. „Hier für dich und hab vielen Dank!“

Gierig schnappte der stolze Vogel sich seine Belohnung, erhob sich in die Lüfte und entschwand in den sonnigen Nachmittag hinein. >Immer wieder schön anzusehen.<

Wie er außer Sicht war, setzte ich mich zurück aufs Sofa und öffnete gespannt den Umschlag. >Welch edeles Briefpapier.< Es überraschte mich ein wenig, bloß wollte ich gerade nur eines:

„Meine überallesgeliebter Yukio,

du kannst dir gar nicht vorstellen, wie gerne ich jetzt bei dir sitzen würde um dich von der Arbeit abzuhalten.

Hier in Gehenna ist es gar nicht so übel wie erwartet, zwar ist es Finster wie die Nacht und es müffelt manchmal, doch i-wie (aus dämonischer Sicht) ganz heimisch.

Ich kann es jedoch kaum erwarten endlich nach Hause zurückzukehren um deine Stimme beim Betreten des Flurs wahrzunehmen, auf den letzten Moment zu warten, bis sich unsere Blicke treffen, ich dich in den Arm nehmen und herumzuwirbeln kann.

Du glaubst nicht wie langsam die Stunden hier ohne dich vergehen und mich der mir vorgezeigte Alltagstrott quält.

Nichts wünsche ich mir sehnlicher, als bei dir zu sein um mit dir das wunderschöne Wetter in Assia zu genießen, wenn der See in der untergehenden Sonne glitzert, die Vögel mit ihrem Gesang den Abend einläuten und Insekten von der Wasseroberfläche jagen…“

Mir juckten die Augen, >Himmel, Hölle noch eins…< solch Worte zu lesen strengt echt an, >Dem tut die Luft da unten nicht gut! < rieb ich sie mir und las weiter.

„Ach Nii-chan, ich wär so gerne bei dir. Aber die Arbeit ruft mich, ich muss los um mir von Vater erklären zu lassen worauf man achten muss, wenn was ist.

In stiller Zuversicht, dein Onii-chan.“

Ich fiel aus allen Wolken. >Hölle Vater was macht ihr da unten mit ihm? < Solch ein Geschmalze war gar nicht seine Art. >Gruselig…wie der drauf ist.< Gänsehaut pur.

Nur war mein Brief auch nicht gerade dem Stand eines Fürstensohns entsprechend, bloß der unterschiend...bei mir ist es ein Überbleibsel aus der Zeit als Yuki Kana.

Trotz des leichten Schocks, fühlte ich mich bei diesen Zeilen ganz leicht und überhörte beinahe die Türklingel. „Hey Schisser, mach die Tür auf!“ >Die wird sich auch nie ändern. <
 

Gelassen erhob ich mich, ging zur Tür und öffnete sie einen kleinen Spalt, wodurch ihre Feuerrote Mähne einem schon direkt ins Auge. „Hallo Shura was gibt’s?“

„Ist Rin zu Hause?“ >Höfflich wie immer.<

„Nein er ist noch immer unterwegs, warum fragst du?“ Die Gleichgültigkeit in meiner Stimme gefiel ihr überhaupt nicht. „Der Vatikan glaubt, dass sie von Mephisto hinters Licht geführt werden.“

>Ist nicht wahr, fällt den aber ziemlich spät auf. < kicherten die Schatten in mir.

Ihr war es sichtlich unangenehm ständig den Babysitter für uns spielen zu müssen. „Ich soll schauen ob alles seine Ordnung hat.“

„Wie du siehst geht alles seinen gewohnten Gang, wann mein Bruder zurückkehrt kann ich dir leider nicht sagen, vielleicht meldet er sich sobald er wieder da ist.“ ´Zuckte ich kurz mit den Schultern „Wünsche dir aber noch einen angenehmen Tag!“, nickte ihr zum Gruß zu und ließ die Tür ins Schloss fallen.

„Seitdem du zum Dämon geworden bist, ist dein Verhalten echt zum Abgewöhnen, Hasenherz.“, hörte man sie wütent fauchen.

„Ich bin was ich bin“ antwortete ich „und wenn es die Menschen nicht verstehen wollen ist es ihr Problem, ich halte mich nicht mehr unterm Pantoffel des Vatikans, Shura.“ und krazte mir desinteressiert hinterm Ohr „So wie jetzt fühle ich mich Frei! Solltest auch mal darüber nachdenken, einen anderen Weg einzuschlagen, als ständig darüber zu jammern wie armselig es ist unter dem Befehl eines Blonden Möchtegernschönlings zu arbeiten.“ und traf damit voll ins Schwarze. „Du mieser Kleiner…“

„Mach´s Gut, Shura!“

Wütend stapfte sie von dannen, jedoch würde sie nicht wie der Paladin es gern handhabt auf direktem Wege zum hohen Rat laufen und petzen, sondern sich erst einmal ein Beruhigungsbierchen hinter die Binde schütten. >Rin du fehlst mir. <



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