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In Narakus Bann

Naraku & OC
von

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Ein unsichtbares Band

4. Kapitel - Ein unsichtbares Band
 

Zwei Wochen nach ihrer Rückkehr kam ein Mönch in das Dorf, der sich als Miyatsu vorstellte. Sobald Keiko von seiner Anwesenheit hörte, erinnerte sie sich plötzlich an Kleinigkeiten und ging deshalb in das Haus des Dorfältesten, wo dieser Heilige untergekommen war. Freundlich wurde sie begrüßt und selbst der Mönch erkannte sie wieder, obwohl zwischen ihrer letzten Begegnung bereits ein Jahr lag. Keiko hatte plötzlich das Bedürfnis Miyatsu eine Frage zustellen: "Hoshi-sama kennt ihr einen jungen Mann mit dem Namen Shigeru."

Der Angesprochene überlegte fieberhaft, während er nebenbei den Hintern einer Dienern tätschelte, welche das mit einem Kichern quittierte. Dann verneinte er.

Die Heilkundige warf ihm einen finsteren Blick zu und gab noch ein Detail bekannt, um dem Mönch auf die Sprünge zu helfen: "Ihr habt die Schwester dieses Mannes verführt und ihr das Herz gebrochen."

Diesmal verschwand das Lächeln aus dem Gesicht des spirituell begabten Mannes. Er sah Keiko ernst an. "Ich habe einer Frau nie Hoffnungen gegeben. Solange ich meinen größten Feind jage, gehe ich keine Beziehung ein."

Mit deutlicher Abscheu im Gesicht stand die Heilerin auf, ging zur Tür. Erst dort fiel ihr noch etwas ein. Hatte nicht Shigeru das gleiche gesagt, Miyatsu war sein größter Feind. Deshalb wandte sie sich noch einmal um und fragte: "Wie lautet sein Name."

Der Hoshi antwortete darauf: "Naraku. Er ist jedoch kein Mensch, sondern etwas Dämonisches. Sein Erkennungszeichen ist eine spinnenförmige Narbe auf seinem Rücken. Ich bin sicher, er hat unseren letzten Kampf überlebt und weilt immer noch, in dieser Gegend, also seht euch vor Heilerin." Keiko reagierte nicht darauf, sondern verließ nun das Haus endgültig. Sie musste ständig an Shigeru denken, vermisste ihn sogar. Doch sie konnte sich nicht vorstellen, das er dieser Naraku war. So schlenderte sie noch ein wenig durch den Ort, ging bis zum Rand des Waldes und ließ sich dann im Gras nieder. Sie legte sich auf den Rücken und betrachtete das Funkeln der Sterne am nächtlichen Himmel. Ihre Gedanken schweiften ab. Sie war noch sehr jung, als sie ihren ersten Mann traf. Dieser hatte kaum einen Blick auf sie geworfen und noch am selben Tag war die Vermählung beschlossene Sache. Um sie nicht von ihren Eltern zu trennen, ließ sich der Soldat hier in dem Dorf nieder, wohnte im Haus der Eltern, was dadurch vergrößert wurde. Außerdem wurde durch ihn, die Familie reicher und gewann an Ansehen. Keiko hatte zu diesem Zeitpunkt bereits große Erfahrung als Kräuterheilerin, deshalb profitierte ihr Gemahl ebenso von ihrem Ruf. Auf dem gemeinschaftlichen Lager stellte er sich jedoch nicht so geschickt an, trotz das sie beide auf ihre Kosten kamen. Nach seinem Tod verschloss sich Keiko ein wenig und unterband die Annäherungsversuche der männlichen Bevölkerung bereits am Anfang. Doch dann brauchte der Sohn des Dorfältesten ihre Hilfe. Er hatte seinen Diener geschickt, um sie zu holen. Im Wald geriet er mit dem Fuß in ein Loch, stürzte und landete in einem Ameisenhaufen. Dadurch wurde er am ganzen Körper gebissen, konnte sich jedoch schnell in den nahe gelegenen See retten. Keiko rieb seinen Körper mit einer Salbe ein, welche den Juckreiz linderte. Dabei berührte sie bei dem jungen Mann gewisse Körperstellen und weckte dadurch sein Begehren. Während der ganzen Behandlung blieb der Kranke im Wald und sie besuchte ihn jeden Tag, da er sich seines Unfalls schämte.

Nachdem er geheilt war, bat er eines Tages Keiko ihn an dem See zu treffen. Dort offenbarte er der jungen Frau seine geheimen Wünsche, verführte sie und fing eine Affäre an. Sie genossen beide diese Intimitäten und trafen sich beinahe jeden Tag während des Sommers. Er sträubte sich gegen seine Verlobung, weil er sich mit Keiko vermählen wollte.

Als er dann eines Tages nicht von der Jagd zurückkam, ließ sein Vater den Sohn und dessen Diener suchen. Dann fanden sie die Überreste, schlimm zugerichtet. Niemand erfuhr, das der Mörder der beiden, Naraku war. Als dieser nämlich gerade, den in der Gegend unbekannten Shigeru, tötete, kamen die beiden Jäger hinzu, sahen die blutrünstige Tat und wollten einschreiten. Damit Naraku sein Geheimnis wahren konnte, mussten die beiden ebenso sterben.
 

Da es schon sehr spät war, erhob sich Keiko seufzend und schlenderte dann nach Hause. Hatte sie anfangs ihr Treffen mit dem jungen Mann fast vergessen, so ging ihr der Wanderer nun nicht mehr aus dem Kopf. In der Nacht träumte sie von ihm, wie sie in dessen Armen lag. Den geteilten Kuss spürte sie erneut auf ihren Lippen und es kam ihr so vor, als ob jemand ständig ihren Namen rief.

An einem der nächsten Abende stand sie am geöffneten Fenster, lauschte dem Rauschen des Windes, der durch die Blätter der Bäume vor ihrem Haus fuhr. "Komm zu mir, Keiko", schienen sie zu flüstern. Doch sie reagierte nicht, sondern entledigte sich ihrer Kleidung, betrachtete sich dann kurz vor einem Spiegel und legte sich auf ihren Futon nieder. Aus einer Eingebung heraus schloss sie ihre Augen und stellte sich den jungen Mann vor. Gerade fragte sie sich, wie er wohl unbekleidet aussah.

Während sie daran dachte, spürte sie, wie es ihr heiß wurde und an einer bestimmten Körperstelle wurden Empfindungen geweckt. Sie fühlte sich zu diesem Fremden, den sie kaum kannte, hingezogen und sehnte sich plötzlich nach seinen Berührungen. Stellte sich vor, wie er sie küsste, ihren Körper verwöhnte und die Haut streichelte.

Er war nicht da, deshalb zog sie ihre Beine an, spreizte sie und begann sich selbst zu berühren. Fuhr mit ihren Fingern über ihren Körper, berührte ihre empfindsamen Knospen, ließ die Hand tiefer wandern, bis sie die intime Stelle zwischen ihre Beinen erreichte. Hier verharrte sie kurz, ein wenig schüchtern. Doch sie war nicht Prüde und deshalb fing sie an, sich zu streicheln. Erst langsam, genussvoll, später immer schneller, bis ihr Körper erbebte und sie leise keuchte: "Oh Shigeru", murmelte die Heilerin, "wo bist du nur?"
 

Erst nach einer ganzen Weile hatte sie sich gefangen, riss ihre Augen auf und fand sich in ihrem Haus wieder. Enttäuscht, weil es doch nur ein Traum war, erhob sie sich. Dennoch fühlte sich ihr Körper so anders, leicht erregt. Sie hatte doch nicht etwa? Was immer sie getan hatte, sie wollte es nicht nur in ihren Träumen, sondern sie musste den jungen Mann wiedersehen.

Ihr Entschluss stand fest. Am kommenden Tag würde sie aufbrechen, zurück gehen in den Wald, um herauszufinden, ob ihr Erlebnis dort an dem Bach nur ein Traum war oder ob sie tatsächlich diesen jungen Mann jemals getroffen hatte. Denn die Grenze zwischen ihrem Erlebnis und ihren Träumen verschwand immer mehr, sodass sie selbst verunsichert war.
 

Sie setzte ihr Vorhaben in die Tat um, verabschiedete sich im Dorf mit einer Ausrede und wanderte los. Sie hatte für Shigeru einige Kleidungstücke ihres verstorbenen Gemahls eingepackt, trug außer dem Heilkräuter und ihre Waffen bei sich. Den See zu finden war nicht sehr schwer, schwieriger gestaltete sich dann, die Lichtung zu entdecken. Wie sie es im Gedächtnis hatte, lag diese versteckt, etwas höher in den Bergen. Doch in ihrer Erinnerung gab es Wasser, einen kleinen Bach. Wenn dieser geradewegs nach unten floss, musste er den See speisen. Mit dieser Erkenntnis schaffte sie es den geheimen Ort zu ermitteln, traf bald dort ein.

Es dauerte nicht lange, bis sie in der Nähe des Wasser Shigeru fand, bewusstlos. Der letzte Kampf mit Miyatsu hatte ihn sehr erschöpft. Schwer verletzt, mit letzter Kraft schleppte er sich hierher, um die Wunden zu heilen. Diese Begegnung hatte ihm erneut gezeigt, das der Mönch nicht zu unterschätzen war. Er musste ihn dringend ausschalten und dann einen Weg finden, um stärker zu werden. Deshalb brauchte er noch immer Keikos Hilfe. Er hatte sie nur aus einem Grund beim ersten Mal gehen lassen, damit sie sich in Sicherheit wähnte. Das unsichtbare Band, welches er mit ihr knüpfte, ermöglichte es ihm, in ihren Träumen zu erscheinen. Dadurch hatte er sie erneut hierher gelockt, um sie zu töten. Doch diese Dinge wusste sie nicht.
 

Sobald die Heilerin den jungen Mann sah, ließ sie ihr Bündel fallen, lief zu ihm hin und untersuchte seinen Körper. Seine Kleidung hing in Fetzen an ihm, doch sie fand nirgendwo einen Kratzer, was sie sehr erstaunte. Dann drehte sie den jungen Mann mühselig auf den Rücken und was sie dort entdeckte entlockte ihr einen Schrei.

Der Ohnmächtige rührte sich, schlug die Augen auf und nahm bald seine Umgebung wahr. Neben ihm saß Keiko, mit dem Rücken gegen den Stamm des Baumes gepresst, ihre Hand auf ihrem Mund um einen weiteren Laut zu ersticken. Ihre Augen waren vor Angst weit geöffnet.

Shigeru richtete sich auf, sah sie an und fragte sich, was die Heilerin so erschreckt haben konnte.

Da nahm sie ihren ganzen Mut zusammen und begann zu sprechen: "Du bist nicht Shigeru, sondern Naraku, Miyatsu größter Feind. Die Brandnarbe auf deinem Rücken ...", sie stockte, weil der junge Mann seine Hand hob, sich zu ihr beugte und ihr beinahe sanft über die Wange strich. Er lachte und fragte: "Süße Keiko, du glaubst die Lügen dieses Mönches. Wenn ich dieser Naraku wäre, würde ich dich dann am Leben lassen, jetzt wo du mein Geheimnis kennst?"

Die Kräuterkundige betrachtete ihn, den Ausdruck auf seinem Gesicht und sie konnte nichts Böses darin entdecken. Ihr gegenüber verhielt sich Shigeru eigentlich bisher anständig. Doch dann erinnerte sie sich an die Fesseln und erneut überkam sie Angst.

"Sobald ich deine Dienste nicht mehr benötigte, habe ich dich gehen lassen", erinnerte Naraku sie an einen weiteren Umstand.

Dem konnte sie eigentlich nur zu stimmen. Keiko rückte etwas von ihm ab, erhob sich dann und holte das mitgebrachte Bündel herbei. Sie legte es dem jungen Mann vor die Füße und erklärte: "Hier ist neue Kleidung für dich." Danach trat die Heilerin einen Schritt zurück, betrachtete den noch immer am Boden Sitzenden. Zögerlich begann sie dann: "Da du unverletzt bist, meine Hilfe also nicht brauchst, lässt du mich jetzt in mein Dorf zurückkehren?"

Da im ersten Moment keine Antwort erfolgte, hob sie ihre Waffe auf und begann sich langsam zu entfernen.
 

Naraku sah ihr hinterher, während sich tief in seinem Inneren eine Stimme rührte: "Nimm sie dir. Verführe sie, breche ihr Herz. Lasse sie vor Sehnsucht vergehen."

Innerlich fluchte der Spinnenhanyou. Onigumo, sein menschlicher Teil rührte sich wieder, den er eigentlich bereits vergessen hatte. Er musste ihn zum Schweigen bringen, zurückdrängen. Doch wie sollte er es schaffen. Noch immer verzehrte sich dieser nach der verstorbenen Kikyou. Sah er in Keiko einen Ersatz. Wenn ja, wusste Naraku, was er tun musste.

"Nein", hielt er Keiko mit diesem einfachen Wort auf. Er erhob sich, ging zu ihr und packte ihren Arm. Im ersten Moment wollte sie sich schon wehren, doch Naraku zog sie an sich heran und küsste sie. Diesmal nicht dominant, sondern sehr verführerisch. "Erst wenn du deine Belohnung erhalten hast, kann ich dich fortlassen. Es wird dir gefallen, da du genau das bekommst, was du dir wünschst, nämlich mich."

Die Heilkundige versuchte sich loszureißen und hielt dann plötzlich still. Sie dachte einen Moment nach, erinnerte sich an ihren Traum, verspürte die Sehnsucht und wünschte sich berührt zu werden.
 

5. Kapitel - Machtspiele



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