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Zwischen zwei Seelen

von

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Seele 64

 

Hier zu stehen war so unwirklich.

Ihn in meinen Armen zu halten immer noch und selbst jetzt und da die Masse an Flüchtlingen und anderen Rassen fast vorüber gezogen war, konnte ich Vegeta immer noch nicht loslassen. Konnte ihn einfach nicht aus meiner Umarmung lassen und hielt ihn weiterhin ganz fest, während nichts als unser beider Atem zu hören war. Ich mehr denn je in seinen Blicken sehen konnte, wie er all dies genauso wenig glauben konnte wie ich und wieder suchte er das Blau meiner Augen und fand es. Schien so sehnlichst Antworten auf seine Fragen zu finden, doch sah er nichts als so endloses Glück in meinen Augen brennen.

Er sah... so schrecklich müde aus.

Mehr denn je und unter all dem Schocke so erschöpft, dass es mich doch wahrlich erschreckte und ich wieder eine Hand besorgt an seine Wange legte. Die Hitze seiner Haut unter meinen Fingerkuppen spürte und sanft begann ich leichte Kreise auf eben jener zu ziehen, doch immer noch schien sich ein suchender Blick nicht beruhigen zu können. Kreisende Gedanken um den größten Verlust seiner Welt nur schwer zu verschwinden und insgeheim fragte ich mich nur eines, während das Gefühl an Euphorie langsam zu verblassen schien und unendliches Glück wie Frieden folgen ließ.

Was eigentlich um Himmels Willen geschehen war.
 

„Dad!!!“
 

Die Stimme unseres Sohnes riss mich aus meinen Gedanken und prompt prallte etwas hart gegen uns, doch musste ich nicht zwingend nach unten blicken um zu sehen, wer sich nun in unsere Umarmung mit einschloss und dennoch tat ich es.

Es war Trunks und ungläubig presste er sich in die Arme seines Vaters. Jeglicher Freude gleich, die auch ich immer noch in meinem Herzen spürte und wie aus tausend Schleiern sah Vegeta zu seinem Sohn hinab.

Doch kam er nicht weiter seine Gedanken zu einem Ende zu finden, als eine weitere Stimme sein Handeln unterbrachen. Eher waren es mehrere um genau zu sein.

„Vegeta?!?“

„Was machst du hier?“

„Ich dachte, du wärst... tot.“

Die letzte Stimme gehörte Son-Kun während meine ganzen Freunde in ungläubigen Schweigen an uns herantraten und ihren Augen nicht trauen konnten. Und wenn ich meine ganzen Freunde meinte, dann war dem auch so. Denn sie alle waren hier.

Schienen alle von der Erde entkommen zu sein, auch wenn wir dennoch einige Verluste zu beklagen hatten. Videls Vater und den Dämonen Boo. Der Rest meiner Freunde hatten das feurige Inferno überlebt und wieder sah ich dankbarer denn je jedem einzelnen von ihnen in die Augen, bevor ich abermals in Vegetas Züge blickte.

Doch das was ich vorfand, ließ mich all meine Freude mit einem Mal vergessen.

Denn es war Schock.

So viel Unglauben hatte ich bei ihm noch nie gesehen und wieder schien meinem Saiyajin mehr denn je die Gesichtsfarbe zu entgleiten. 

Denn er dachte, wir wären alle tot.

So auch wir, bloß an seiner statt und erst jetzt schien ich zu begreifen, durch welche Hölle er gegangen sein musste. Denn wir hatten uns alle in diesem Raumschiff wiedergefunden, mal mehr mal weniger. Doch er hatte all dieses Chaos alleine durchstehen müssen und wieder mit dem alleinigen Gedanken, alles verloren zu haben, was er ein Zuhause nannte.

Ein weiteres Zuhause.

Abermals, nur auf sich gestellt und wieder versuchte ich in den dunklen Augen meines Gefährten zu sehen, zu lesen und zu verstehen.

Doch diesen Schmerz wahrlich zu begreifen, würde wohl noch ein paar Tage, wenn nicht sogar so einige lange Wochen dauern. Denn es gab vieles zu bereden.

Viel zu viel und gerade, als ich zum Wort ansetzten wollte, unterbrach mich eine Stimme.

Eine, die ich noch nie in meinem Leben gehört hatte und verwundert sah ich auf.

Doch niemals hätte ich mit dieser einen Person gerechnet, welche uns nun gegenübertrat.

 

~***~

 

 
 

„Gut, die Wiedersehensrunde scheint vorüber zu sein.“, hörte ich Kumaris Stimme wie aus tausend Schleiern sagen. Wie gefangen hinter einer dicken Nebelwand und langsam sah ich auf. Nahm den Blick von meiner Gefährtin und ihren Freunden und sah dann auf die Bershabesh, welche ruhigen Schrittes aufs uns zulief.

„Ich dachte mir schon, dass sich das so abspielen würde.“, grinste sie zufrieden und stütze sich dann auf ihren vergoldeten Stab.

„Aber schön dich mal aus der Fassung zu sehen, Vegeta. So kann ich glatt darüber hinwegsehen, dass du nur manchmal ein arrogantes Arschloch bist, sondern ebenso auch ein Herz hast.“, kicherte sie doch glatt und als sie mein empörtes Gesicht sah.

„Auch wenn man Letzteres nur schwer glauben kann.“, fügte sie dem trocken hinzu und schüttelte dann belustigt den Kopf.

Ich konnte nicht anders, als sie anzustarren.

Wahrlich, zu viel war in den letzten Minuten geschehen und jetzt sehnte sich mein überforderter Geist einfach nur nach Ruhe. Einfach nur nach ein bisschen Stille um all dieses Chaos ordnen zu können, was nun Schlag auf Schlag folgte und mich kaum zu Atem kommen ließ.

Denn Bulma lebte.

Sie – lebte und wieder konnte ich nicht anders, als einen geschockten Blick auf meine Gefährtin zu werfen. So als vermutete ich jeder Zeit, dass sie sich einfach und vor meinen Augen in nichts als Luft auflösen würde, doch sie tat nichts von all dem.

Nein.

Sie blieb, ebenso mein Sohn. Ebenso Kakarott, seine Söhne, diese ewige Furie an Frau und all die anderen, die ich für tot gehalten hatte. Sogar den Namekianer hatten sie mitgebracht, gleich beide von der Sorte und wieder schien mein Geist mehr als nur überfordert.

Was war nur geschehen, Gott verflucht?!?

Was vorgefallen, das ich seit meiner Festnahme der Tshehemen und dem Erwachen in Kumaris Hallen nicht mehr mitbekommen hatte?!?

Mir wurde schwindelig und wieder schien meine Sicht vor meinen eigenen Augen zu verschwinden, doch hielt ich all der Müdigkeit stand.

Was für ein Spiel... wurde hier gespielt?!?
 

„Ich vergaß mich vorzustellen, wie unhöflich von mir.“, begann Kumari ihre Ansprache zu machen, doch wurde sie prompt von Zarbon in Spee unterbrochen.

„Wohin mit den restlichen Asylanten, oh oberste Shiva?“, schien er ihr förmlich in den Arsch zu kriechen und angesäuert verdrehte die Bershabesh doch glatt die Augen.

„Gleiches Prozedere wie sonst auch, Bokàn. Es ändert sich nichts an den Regeln, die ich aufstelle – es sei denn ich hege die Lust dazu. Führt sie in die medizinischen Abteilungen, außer diese hier....“, fügte sie mit einem Kopfnicken auf meine Freunde hinzu und blickte dann kurz von einem zum anderen, bevor sich ihre blauen Augen abermals auf mich lenkten.

„Ich denke, wir haben einiges zu besprechen. Ich werde dir später neue Anweisungen geben. Aber jetzt solltest du gehen.“, schien ihre Stimme mehr denn je wütend verlauten zu lassen und schon jetzt sah man in ihrem Blick, dass ihr Gegenüber den Bogen weit überspannt hatte.

„Wie ihr wünscht, Èmperor.“, brachte er knapp über seine Lippen, verbeugte sich kurz und begann dann den nun neu aufgesetzten Auftrag in die Tat um zusetzten.

„Was für ein Trottel.“, seufzte sie kopfschüttelnd und sah ihrem Gefolgsmann ein letztes Mal hinterher.

„Ein loyaler Kämpfer, aber leider hat er nicht viel im Hirn. Verzeiht mir die Umstände.“, entschuldigte sich Kumari ein weiteres Mal und trat dann erneut an meine Seite. Geschockt folgten ihr die Blicke meiner Freunde, denn nun schienen sie endlich auch die Ähnlichkeit zu Fayeth zu sehen und das was sie war.

Nämlich eine Bershabesh.
 

„Mein Name ist Kumari. Kumari Kalìv und es freut mich, eure Bekanntschaft zu machen. Euch, die letzten Überlebenden der Erde.“

 

~

 

 
 

Die Ereignisse überhäuften sich und es schien späte Mitternacht zu sein, als wir endlich aus Kumaris Räumen entlassen wurden. Denn viel galt es zu berichten, das stand fest. Eher vieles zu berichtigen, wie mich die oberste Shiva wissen ließ und mehr denn je schien sich alles zu überschlagen und die wirrsten Formen anzunehmen. Wirrste Formen an Verschwörungen, denn je mehr ich der Bershabesh lauschte und wie sie sich, Ivà und ihr ach so heiliges System vorzustellen schien, desto mehr keimte in mir der Verdacht, dass sie diejenige gewesen war, welche ihren Schiffen den Befehl gegeben hatte, nach weiteren Überlebenden zu suchen. Aber hieße das nicht dann, dass sie von Korun-Kans Attacke auf die Erde gewusst haben musste? Oder schien sie schon vorher meine Familie und meine Freunde aus der Schusslinie geholt zu haben, nur um am Ende mich alleine zu überzeugen sich ihrer Sache anzuschließen?

Das... war doch verrückt.

Das konnte nicht sein. 

Denn auch sie war mehr als nur schockiert gewesen, als meine Heimat in die Luft geflogen war und in nichts als seine Einzelteile detonierte. Auch sie schien mehr denn je erfreut und glücklich, dass ich das Wiedersehen mit meinen Freuden sowie meiner Familie feiern konnte. Denn die Schiffe schienen nicht ivanischer Herkunft zu sein, welche Bulma und die anderen nach Ivà holten, sondern gehörten freien Söldnergruppen an. Ein Volk, dass sich Ivà seinen Diensten schon lange verschrieben hatte und je mehr ich Kumaris Berichten folgte, desto eher kam ich zu dem Entschluss, dass diese letzte Theorie wohl stimmen musste. Ich würde wohl Bulma dazu später mehr befragen müssen, aber nun galt es erstmals unsere Freunde in die Apartments einzuquartieren.

Der Rest erledigte sich schon von selbst und seufzend; gar mehr denn je ein Gähnen unterdrückend, blieb ich nun vor einem der größeren Wohnungen stehen. Hier im Dritten Turm des Instanzgebäudes.
 

„Das ist Euer Quartier.“, wies ich die letzte Gruppe zurecht und streckte Kakarott dann die Chip-Karte entgegen. „Das Ding funktioniert wie eine Schlüsselkarte und ist nur schwer zu ersetzten. Verliere das also bitte nicht, es sei denn du willst Ärger mit mir. Denn ich halte für Eure Patzer den Kopf hin.“, gab ich ihm als Warnung zu verstehen und lachend, und so wie er es immer tat, nahm mir mein Rassenmitglied die Karte aus der Hand.

„Ich werde dir schon keinen Ärger machen, Vegeta. Versprochen.“, grinste er mir freudig zu und dennoch sah man auch ihm die Erschöpfung mehr denn je ins Gesicht geschrieben. Aber eine Erschöpfung, die so viel Erleichterung in sich trug, wie ich sie noch nie bei ihm gesehen hatte und mit einem Brummen stemmte ich die Hände in die Seite. 

„Na dann, will mal sehen wie dämlich du dich anstellst. Deine Versprechen gehen meistens nach hinten los und so wie ich dich kenne. Öffne mal die Tür.“, forderte ich ihn doch glatt heraus und sah dann beängstigend mit an, wie er die Karte doch glatt verkehrt herum in den Schlitz steckte. Sie dank seiner Tat beinahe abgebrochen hätte und wütend entriss ich ihm den Schlüssel aus den Händen.

„Pfeil immer nach oben, okay? Kumari reißt mir den Kopf ab, wenn du das Ding in nichts als seine Einzelteile zerlegst. Da gibst nämlich keinen Ersatz von und die Nachproduktion kostet.“, warnte ich ihn vor und demonstrierte dann, wie er es in Zukunft zu machen hatte. Die Türe öffnete sich mit einem Surren und verunsichert traten wir in das Innenleben ein.
 

„Die Räume sind genauso wie bei den anderen geschnitten und mit dem gleichen Mobiliar ausgestattet. Nur mit einem Unterschied, dass ihr ein Zimmer mehr für Son-Goten habt.“, begann ich ebenso auch diese Ansprache nach unten zu leiern und wieder konnte ich nur wage ein Gähnen unterdrücken. Ich war müde, gott verflucht und wieso mir Kumari ausgerechnet auch noch die Zimmerverteilung auferlegt hatte, ging beim besten Willen nicht in meinen Kopf. Aber und um sie treffend zu zitieren; es waren meine Freunde und somit hatte ich mich auch um diese zu kümmern.

Danke Kumari.

Wie über aus gütig von dir, mir so deine Anteilnahme an meiner ganzen Freude zu zeigen. Vielleicht sollte ich meine E-Mail Adresse doch auf: Ironie-ist-mein-zweiter-Vorname ändern und seufzend fuhr ich mir ein Mal mit der Hand über müde Augen.

„Hier ist die Küche, angrenzend das Bad, Kinderzimmer, sowie das Schlafzimmer im Nebenraum. Wohn- und Essbereich findet sich hier.“, deutete ich mit einem Tippen meines Schuhes auf den gefliesten Boden an, auf dem wir gerade standen und verstehend nickte mir mein Gegenüber zu.

„Es steht euch frei selbst zu kochen. Ich habe dafür sorgen lassen, dass eure Kühlschränke vorerst gefüllt sind. Oder ihr geht in die Kantine. Geöffnet wird diese um 8 Uhr. Mir egal, was euch lieber ist.“, gab ich schulterzuckend zu verstehen und sah dann sehnsüchtig auf die Eingangstüre. Um ehrlich zu sein wollte ich nur noch ins Bett, denn ich war hundemüde und diese Ansprache hatte ich schon gefühlte 5 mal hinter mich gebracht. Nun ja, genaugenommen stimmte das auch, denn alle Freunde in ihre Räume zu quartieren brauchte seine Zeit. 

Gohan wurde mit Videl ein eigenes Apartment zugeteilt. Etwas was Kakarotts Weib wohl gar nicht zu passen schien, aber das Erdenmädchen brauchte wohl im Moment so viel an Zeit für sich. Denn ihr Vater alias Möchtegernheld hatte leider kein so großes Glück besessen und sie immer noch viel zu rote Augen von ihren geweinten Tränen zwecks seines Todes. Der rosarote Fettklops schien demnach ebenso den Tod gefunden zu haben, was mich doch sehr verwunderte. Denn eigentlich hätte er als Majin Boo diesen Angriff spielend überleben müssen. Wer aber überlebt hatte war das Dreiauge und dieses weißhäutige Etwas, das mir manchmal mehr als nur gruselig erschien und je mehr ich es betrachtete irgendwie eine heiden Angst einjagte. Sah schon irgendwie beängstigend aus, weil Chao Zu einfach nicht alterte und insgeheim fragte ich mich, ob er wirklich ein Mensch war. Oder... was auch immer und so fanden auch diese zwei ein eigenes Apartment für sich. 

Wer ebenso nicht alterte war der alte Knacker und seufzend hatte ich ihn, das Schwein und Bulmas damaligen Exfreund plus Fellknäul-Anhang in eine Wohnung gesteckt.

Kleinwuchs plus Familie folgte als nächster, sowie Piccolo und Dende, welche ebenfalls eigene 4 Wände erhielten. Nun galt es nur noch Kakarott unterzubringen und dann konnte ich mich selbst endlich zur Ruhe legen. Mit Bulma natürlich. 

Trunks schlief schon, tief und fest in ihren Armen und zerknirscht sah ich meinem letzten Rassenmitglied entgegen, als er auf mich zutrat.

„Morgen sollt ihr Euch um 9 Uhr in der medizinischen Abteilung einfinden. Vergesst das bitte nicht, sonst tritt mir Kumari noch wirklich in den Hintern.“, gab ich angesäuert zu verstehen und wandte mich dann zum Gehen um. Doch wieder unterbrach mich Kakarotts Stimme, als er mir seinen Dank aussprach und dann etwas tat, mit dem ich in keinster Weise gerechnet hatte. Er nahm mich in die Arme.

Schenkte mir eine kurze Umarmung, die seine wahre Angst bis Pein verlauten ließ und legte mir dann eine Hand auf die Schulter. Verwundert sah ich ihn an und war zu keinem Wort mehr fähig.

„Es tut gut dich zu sehen, Vegeta.“, gab er mir mit einem bestärkendem Lächeln zu verstehen und nickte mir dann dankbar zu. Unendliche Freunde bis Erleichterung lag in seinem Blick und wieder konnte ich nichts anderes tun, als seinen ehrlichen Worten zu lauschen, die nichts als so wahre Freundschaft zu mir trugen. Aber wann das bitteschön passiert war... fragte ich mich höchstselbst.
 

„Verdammt gut sogar.“

 

~****~

 

 
 

All diese neuen Einflüsse unter einen Hut zu bringen erwies sich kräftezehrender als ich gedacht hatte und umso erschlagener fühlte ich mich, als ich Trunks in sein Bett legte. Genauso wie das Apartment meines besten Freundes, schien unseres genau gleich geschnitten zu sein und leise schloss ich die Türe hinter mir. Überließ meinem Sohn sich selbst und trat dann an Vegetas Seite heran. Sah mich mehr denn je in dem großen Wohnbereich um, bevor ich zu ihm an die große Fensterfront lief und ihm in die Augen sah.

„Hier... hast du....“, versuchte ich den Satz zu einem Ende zu führen, doch konnte ich ihn nicht aussprechen. Alleine schon die Vorstellung, dass mein Saiyajin hier einsam und verlassen gehaust hatte, trieb mir die Tränen in die Augen. So verloren und einsam in der Dunkelheit und wieder sah ich in seinen Augen nach einer Antwort.

„...gewohnt? Ja, das habe ich.“, beendete Vegeta meinen Satz und sah dann gedankenverloren aus dem Fenster.

Schien die Dunkelheit der Nacht mit seinen Augen zu verfolgen und langsam nahm ich ihn bei der Hand.

Führte sie zu meinen Lippen, nur um vernarbten Fingern dann leichte Küsse aufzuhauchen und kurz konnte ich spüren, wie ein Schauer durch seinen Körper ging.

„Du hast mir... gefehlt.“, flüsterte ich ehrlich und benetzte seine Haut abermals mit einem leichten Kuss, bevor seine linke Hand sich aus meiner löste und sich langsam an meine Wange legte.

„Sehr sogar....“, hauchte meine Stimme wieder und langsam sah ich auf. Schien in diesen dunklen Augen meines Gegenüber zu versinken und abermals trat ich näher an ihn heran. Legte ihm langsam meine Arme um den Nacken und berührte dann mir so sehr vermisste Lippen mit den meinen. Brachte meine Gedanken auf nur einen Punkt und zu einen Satz, den ich damals und als man uns in einem uns fremden Raumschiff in die Tiefen des Alls verschleppte, immer und in so jeder Minute gedacht hatte.
 

Wir denken selten an das, was wir haben, aber immer an das, was uns fehlt. 
 

Doch dieses hatte ich nun erhalten und mit dem Ende so vollkommen.

 

Wir liefen in Richtung Schlafzimmer und ich wusste nicht, wie Vegeta es schaffte und während er mich mehr denn je in den Raum drängte, diesen auch zu finden, aber vielleicht mussten wir das auch gar nicht. Denn Sehnsucht suchte sich manchmal wie von selbst ihren ganz eigenen Weg. Die Liebe gleich mit und als wir endlich unser Ziel erreicht hatten, schlang ich erneut meine Arme um seinen Hals, meine Lippen weiterhin in einem nie endenden Kuss auf die seinen gepresst und zog ihn dann mit mir auf das Bett.

Ihm so nahe zu sein und all dieses Vertraute zu spüren, das ich einst für verloren hielt...

Das er mir mit den langen Jahren unserer Beziehung in so kleinen Schritten schenkte, glich einem Meer an Gefühlen und somit konnte ich mein weiteres Handeln nicht mehr aufhalten. Konnte ich das Flehen meines Körpers nicht in mir halten, das sich mehr denn je nach dem seinen sehnte und wieder vergruben sich meine Hände besitzergreifend in seinen Haaren. Zogen meinen Saiyajin erneut an mich und hinein in einen hungrigen Kuss, der so viel mehr an Liebe, Sehnsucht und ehrlicher Zuneigung wissen ließ, wie ich es noch nie in meinem Leben gespürt hatte. Denn dieser Moment gehörte nur uns beiden.

Diese eine Nacht schien nur für uns bestimmt zu sein und erneut gingen meine Hände auf Wanderschaft und als ich meinem Saiyajin dabei half, sich seiner Kleidung zu entledigen. Doch auch er blieb nicht untätig. Seine Hände nicht ruhelos und wieder hauchte er mir mehrere Küsse auf die Haut, als er mich meiner zerschlissenen Kleidung entledigte. 

Küsse auf meine Stirn, Nacken, die Schultern und zu guter letzt abermals den Lippen hauchte, so dass es mich wieder zum Erschaudern brachte und ich in diesem Moment in keinster Weise mehr klar denken konnte.

Vegetas Nähe war so heilend.

Schien endlich das Loch in meinem Herzen zu füllen, gar zu verschließen und wieder suchte ich sehnsüchtig nach diesem einen Kuss, der mir so lange verwehrt gewesen blieb. Eine Liebe, gar endlose Zuneigung, mit dessen Verlust ich lernen musste, mich abzufinden auch wenn mein Herz dies niemals wollte, schien nun begradigt worden zu sein. Endlich wieder zusammen, was zusammen gehörte und wieder nahm ich seine Hand in die meine und legte sie an meine Wange.

Sah in diese dunklen Augen, die mir mehr als meine ganze Welt bedeuteten und erblickte mit einem Mal alles Leid und jede Qual dieser Welt, durch die mein Gegenüber gegangen sein musste. All diesen schrecklichen Schmerz und Verlust, den er erlitten hatte und wieder wünschte ich mir nichts Sehnlicheres, als die Zeit zurückdrehen zu können.

Denn Vegetas Körper zitterte.
 

„Ist gut...“ flüsterte ich wieder und legte dann meine Hand auf die seine auf. Begann abermals beruhigende Kreise zu ziehen und zögerlich schloss mein Saiyajin die Augen.

„Ist schon gut.“, wich meine Stimme wieder jenem einen Hauch, der dem Tragen von Winde glich und schloss die Lippen meines Saiyajins dann wieder in einen Kuss, der niemals endete und dieses niemals wirklich sollte. Niemals auch diese eine Nacht, in der wir alles hinter uns ließen, was einst war. Was vergangen und was die tiefsten Ängste meiner Seele weckte. Denn keines dieser Dinge war jemals von wirklicher Bedeutung für mich gewesen. Wichtig war nur Eines: Nämlich, dass wir uns gefunden hatten.

Zusammen war, was schon einst immer zusammengehörte und während die Sterne an uns vorüberzogen, lebten wir nur noch im Hier und Jetzt.

Hier in diesem Moment, den ich niemals wieder vergessen wollte. 
 

Tragend und ein Leben lang in meinem Herzen.

 

~

 

 
 

Vegetas ruhigen Atemzügen zu lauschen war irgendwie befreiend und dennoch verschaffte es mir nichts als Gänsehaut auf meinem Körper. Ließ mich frösteln, obwohl ich meinen nackter Körper in nichts als Decken hüllte und wieder zog ich den kühlen Stoff enger um den meinen.

Ließ meine Hand langsam durch dunkelbraune Haare meines Gegenüber wandern und mir vermisste Strähnen durch meine Finger gleiten.

Vegeta schien schon eingeschlafen.

Etwas, was sonst nie passierte.

Etwas, was in vergangenen Tagen nur spärlich seinen Anklang fand, schien hier nun so präsent zu sein und wieder sah ich ein ein schlafendes Gesicht, das mehr Erschöpfung als Leben in sich trug und dies auch so wahrhaft zeigte. Zählte die Ringe unter seinen Augen, während ich die Blässe auf seinen Wangen zu vergessen versuchte und instinktiv zog ich meinen Saiyajin näher an mich heran. Bettete ihn dichter an meine Seite und instinktiv legte sich ein schlaffer Arm beschützend um meine Taille. Zog mich mit einem kurzen Murren näher an sich, sodass ich wahrhaft kurz nicht anders als schmunzeln konnte, doch ging diese Regung in einem traurigen Sterben unter.

Denn zittrig fuhren meine Finger nun über Vegetas rechte Hand und passierten eine Stelle, die leider nicht mehr vollkommen war.

Wieso mir das nicht früher aufgefallen war, versöhnte ich mit dem Gedanken, ihn endlich wieder zu haben.

Verschuldete ich auf eben jene Euphorie, welche mich meinen Tränen freien Lauf geben ließ und wieder schluckte ich schwer als ich auf Vegetas vermissten Finger blickte und demnach nur noch einen abgerissenen Stumpfen vorfand.

Dass man ihn foltern würde, war mir klar gewesen und dennoch hatte ich stets jede Nacht gehofft, dass man Erbarmen mit ihm haben würde.

Dass diese Monster keine Gnade kannten schlich sich jede Nacht in meine Träume und ließen mich schon bald darauf so etliche Sterne am Himmelszelt zählen, während ich einsam und verlassen dem Mond entgegen blickte. Damals auf der Erde und als diese noch existierte. Als ich mit dem Umstand leben musste, das mir wichtigste Wesen auf der Welt verloren zu haben und die Zeit so ungewiss, ab wann ich ihn jemals wiedersehen würde.

Ob ich ihn jemals wieder sehen würde.

Heil....

Und an einem Stück.
 

Tränen bildeten sich in meinen Augen und noch ehe sie diese verlassen konnten, wandte ich den Blick zur Seite. Richtete ihn aus dem Fenster und ließ helles Licht der dunkelsten Nacht und dem ewig stetem Leben auf Ivà meine Gedanken ablenken. Doch half dem Allem nichts.

Nichts und kein niemand auf dieser verfluchten Welt würde mir das nehmen können, was ich die letzten Tage und Wochen erdulden musste und wieder ließ ich meine blauen Augen zurück zu Vegeta wandern.

Nichts und niemand auf der Welt ließ mich meine Gedanken vergessen, dass ich ihn für tot erklärt hatte.

Denn ja, das hatte ich wirklich.

Wieder fanden meine Finger ihren Weg in dichtes Haar und begannen beruhigende Kreise zu ziehen. Ließen feinste Strähnen spielerisch durch eben jene gleiten und wieder ließ es meinen Gegenüber erschaudern. Ließ ihn kurz in seine Träumen innehalten und abermals folgte ein besorgter Blick so schier endloser Traurigkeit.

Denn als damals das tshehemische Raumschiff in seine Einzelteile explodierte starb auch meine Seele. Genau an diesem einen Tag, welcher der dunkelste in meinem Herzen sein würde und wieder stahl sich eine Träne aus meinen Lidern und glitt langsam meine Wange hinab.

Ja, ich hatte Vegeta für tot erklärt.

Ich hatte nicht ein Mal versucht daran zu glauben, dass er irgendwie überlebt haben könnte, sondern ließ mich wahrhaft glauben, was meine eigenen Augen mich sehen ließen. Ich hegte kein neues Hoffen, ihn jemals in dieser Welt wiederzusehen. Keine neuen Träume ihn in meine Arme zu schleißen und ein ewiges Glauben in seinem Versprechen; nämlich ewig an meiner Seite zu sein, sich auch bewahrheiten zu lassen.

Denn ja...

Ich hatte ihn aufgegeben.

Ihn und seine ganze Stärke.

Ihn und seine Zuversicht, dennoch irgendwie zu mir zurück zu kehren und wieder bildete sich dieser mir verhasste Kloß in meinem Hals, den ich die letzten Wochen nur all zu deutlich spüren musste. 

Und als ewigen Begleiter empfand.
 

Langsam beugte ich mich zu meinem Saiyajin hinab und drückte ihm einen leichten Kuss auf den Nacken. Dicht unterhalb des Haaransatzes und auf eben jener Stelle, an der wieder diese eine Narbe thronte, welche ein größeres Geheimnis in sich trug, als angenommen. Ein Geheimnis, das ich nicht kannte und wohl niemals kennenlernen durfte. Sondern nur die Bershabesh selbst und auch, wenn ich immer noch so endlose Traurigkeit verspürte, war ich mehr denn je erleichtert gewesen dass Vegeta – zumindest in dieser Welt – nicht alleine war.

Dass er eine enge Vertraute auf Ivà gefunden hatte und wie Fayeth letzten Endes ihren Weg abermals an Vegeta Seite fand sei dahingestellt. Das würde ich wohl noch erfahren, denn bei meinem erneuten Zusammentreffen mit meinem Saiyajin, war die blauhaarige Bershabesh ebenso anwesend gewesen, doch sprach sie kaum ein Wort. Sie nickte mir nur erleichtert zu und gar mit so ehrlichen Freudentränen in den Augen, dass dieses Meer an Gefühlen nur echt sein konnte und insgeheim fragte auch ich mich, was hier wohl nur vorgegangen sein mochte.

Doch das galt es zu einem anderen Zeitpunkt zu erfahren. War momentan nicht erforderlich und stellte ich ganz hinten in meiner Liste von ungelösten Dingen, die noch zu einer Beendigung finden sollten. Momentan wollte ich nur Vegetas Nähe spüren.

Seinen warmen Atem sanft meine Haut streichelnd und ich erneut das Schlagen seines Herzens hören konnte. Dicht und nahe an dem Meinen und wieder hauchte ich meinem Saiyajin einen sanften Kuss auf den Nacken, der ihn abermals erschaudern ließ und seinen Griff um meine Seite verstärkte.
 

„Ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr.“ flüsterte ich ehrlich, während ich als Antwort nur ein zaghaftes, gebrummtes Murren erhielt und ich nicht wirklich wusste, ob mein Gegenüber wirklich bei Bewusstsein war, oder dann doch mehr im Land des Schlafes zu verweilen schien. Doch tippte ich eher auf Letzteres.

Denn Vegetas erschöpftes Gesicht sprach Bände und fast kam es mir so vor als würde er seit endlos langen Wochen endlich wieder einmal vernünftig schlafen können. Was gar nicht mal so abwegig war.

Denn auch ich hatte gelitten und zu jener einen Zeit, als mein Leben keinen Sinn mehr hatte.

Und genau an eben jene erinnerte ich mich nun zurück.
 

Jetzt, in dem wahrlich schönsten Moment meines Lebens.

 

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  blueberry21
2015-07-26T17:15:26+00:00 26.07.2015 19:15
Ich habe eben die FF komplett gelesen. Wow o.O ich bin wirkliche begeistert.

Da ist irgendwas faul an der ganzen Sache. Hoffentlich wissen wir auch bald was :)
Antwort von:  RedViolett
27.07.2015 10:29
Hi^^
Danke dir und freue mich grade riesig über deine Review. Schön, dass dir die Story bis jetzt gefällt.
Nun... Ja, das ganze klingt nicht gerade koscher. Ich bin mal gespannt... was ihr zur Auflösung des Ganzen sagt XD
Liebe Grüße
Deine Red^^
Von:  Sanguisdeci
2015-07-26T11:50:28+00:00 26.07.2015 13:50
<3 sooo schööön! Herrlich!
Antwort von:  RedViolett
27.07.2015 10:28
Ja~ Muss auch mal sein, nachdem was ich ihm alles angetan habe XD (und was noch folgen wird...<.<) XD


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