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Das Gesetz bin ich - Wilder Westen

Inu no Taisho & OC , Sango & Miroku, Kago & Inu, Sess &??, Kagura & ??
von

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Eine neue Aufgabe

Kapitel 20 - Eine neue Aufgabe
 

Ohne eine Antwort abzuwarten, schob der Hundedämon den Deringer zurück in seinen Ärmel und arretierte ihn dort. Als Nächstes nahm er Kagura den Colt mit dem Perlmutgriff ab, steckte ihn zurück, in sein Holster. Danach packte er die weibliche Dämonin, stieß sie Kouga in die Arme und befahl: "Bring sie in den Saloon!"

Sesshomaru wollte ihm sofort folgen, doch der Besitzer des Millersaloons trat näher und reichte ihm einen Umschlag, der den Vertrag der Windherrscherin enthielt. Er nahm ihn wortlos an sich und setzte seinen Weg fort. Takeo deckte den Rückzug seines Herrn, erst danach wandte er sich selbst zum Gehen. Wusste er doch, das ein versteckter Schütze oben, auf dem Dach des Taisho Saloons, lag und alles im Auge behielt.
 

"Boss?", fragte Kato besorgt.

Sly zählte die Scheine und grinste danach: "Lass ihn gehen", fing er an. Er wedelte mit dem Geld und erklärte: "Das hier ist mehr als das doppelte, als was ich ursprünglich für Kagura gezahlt habe. Der Dämon hat recht. Es gibt andere Frauen."

Somit rief Kato alle Revolvermänner des Millersaloons zurück. Bis auf die üblichen Wachen blieb niemand im Freien.
 

Sly Millers Partner blieb jedoch an Ort und Stelle stehen, sah ihm grimmig hinterher. Dann ballte er seine Faust und schlug sie mit voller Wucht gegen einen Pfosten: "Bastard."

Danach drehte er sich zu seinem Stellvertreter um und befahl: "Hole die anderen in die Stadt, ich will das wir eine übermächtige Präsenz darstellen. Sie sollen bei ihrer Ankunft Slys Leute isolieren. Es wird Zeit das wir die Macht hier übernehmen."

"Was ist mit den Dämonen?", fragte der Untergebene besorgt mit einem Wink seines Kopfes zu dem vornehmen Eckgebäude.

"Solange kein Schuss fällt und wir nichts Illegales tun, kann der Richter nichts machen", spottet Fergus und triumphierte leicht dabei. "Um Sly kümmere ich mich selbst. Wenn seine Leute nicht spuren, müssen wir sie heimlich beiseiteschaffen und ihnen die Kehle durchschneiden. Ich will keinen Unzufriedenen, der gegen mich aussagt."

Er sah seinem Stellvertreter hinterher und ging erst danach zum Gebäude, suchte dort sofort sein Zimmer auf. Er ließ sich weder in dieser Nacht noch am kommenden Morgen unten sehen, verzichtete sogar auf weibliche Gesellschaft.
 

Kagura wurde ein Zimmer zugeteilt, sie erhielt neue Kleidung und durfte ein Bad nehmen. Ihr stand es frei sich im Gebäude zu bewegen, Takeo riet ihr nur davon ab auf die Straße zugehen. Gerade noch verzweifelt wusch sie sich mit dem Wasser alles ab und gewann eine große Portion Selbstbewusstsein zurück. Sie stolzierte im Saloon umher, als wenn sie die neue Herrin wäre. Die anderen Mädchen flüsterten hinter vorgehaltener Hand, verwünschten sie.

Jane drückte ihr einen Besen in die Hand, den Kagura mit zwei Fingern in die nächste Ecke stellte. Erbost stemmte die Halbdämonin ihre Fäuste in die Hüfte, fauchte und sagte zu ihr: "Wir alle müssen unseren Unterhalt verdienen. Du bildest keine Ausnahme."

"Sesshomaru ist, der einzige von dem ich mir etwas sagen lasse", erwiderte sie schnippisch und setzte ihren Rundgang durch den Raum fort.
 

Der silberweißhaarige Youkai sah die Szene und bat die halbe Katze in sein Büro, wo er ihr offenbarte, dass sie nicht länger im Saloon arbeiten, durfte. Bevor er ihr die neue Aufgabe mitteilen konnte, stürmte sie aus dem Raum. Er ließ den kleinen Hitzkopf vorerst gehen, sah ihr nur nachdenklich nach und beauftragte Takeo später damit, Jane seinen Wunsch auszurichten. In Zukunft sollte die Hanyou, die Führung des benachbarten Hotels übernehmen. Eine Aufgabe, der sie gewachsen war, denn immerhin erhielt sie eine gute Schulbildung.
 

Danach ging der Dämon zum Schankraum, blieb jedoch etwas verborgen im Gang stehen und beobachtete seinen Neuerwerb. Ihm war bis jetzt nicht klar, in welcher Stellung sich die Windherrscherin sah. Den Worten nach, die sie den anderen Mitarbeiterinnen gegenüber fallen ließ, hielt sie sich wohl für seine neue Geliebte. Manchmal schimmerte weit mehr durch. Allerdings würde er lieber Asha heiraten als mit dieser arroganten Schnepfe ein einziges Mal das Bett zu teilen. Deshalb wollte er Kagura aufsuchen und ihr eine Lektion erteilen, denn ihr Benehmen hieß er nicht gut.

Sobald die Windherrscherin ihren neuen Besitzer sah, verunsicherte sie seine reglose Miene. Der Dämon befahl: "Kagura, folge mir!", und ging voraus durch den Gang zu einem Hinterzimmer.

Sie betrat den Raum und blieb stehen, weil Sesshomaru das ebenso tat. Er blickte sie mit einem eisigen Blick an, bevor er blitzschnell handelte. Der Saloonbesitzer drängte Kagura in dem Raum nach hinten, schob mit beiden Händen ihren Rock hoch und im nächsten Augenblick saß sie auf einem der hier gelagerten Tische. Während eine Klauenhand an den Innenseiten ihrer Schenkel nach oben fuhr, streifte er mit der anderen den Arm entlang und ergriff den Rand der Bluse, als ob er die Absicht hegte, sie ihr von der Schulter zu zerren.

"Sesshomaru sollten wir dafür nicht einen diskreteren Ort aufsuchen", schlug die Winddämonin vor. Ihr war es peinlich, was der Hundedämon mit ihr machte. Die Tür stand offen und der Flur verband den Saloon mit der Küche, wo sicher bald jemand auftauchte.
 

Der Saloonbesitzer unterbrach sich jedoch, da er nie die Absicht hatte, Kagura näherzukommen. Er taxierte sie aus schmalen Schlitzen: "Du bist eine Hure Kagura und mein Eigentum. Ich kann es mit dir treiben, wo es mir beliebt." Die Worte, leise gesprochen und mit einem gefährlichen Klang, ließen sie erschauern. Wollte er wirklich hier öffentlich seinen Spaß mit ihr haben. Sein Gesichtsausdruck verhieß jedenfalls nichts Gutes.

Doch statt sein tun fortzusetzen, entfernte er sich von der Windherrscherin und befahl: "Verschwinde!"

Er selbst richtete seine Kleidung und ging zur Tür hinaus als wäre nichts geschehen.
 

Kagura blieb wie angewurzelt auf dem Tisch sitzen. Die Worte von Taros Sohn schmerzten innerlich. Zwar hatte er sie aus Slys Saloon geholt, doch auch in seinen Augen war sie offenbar nichts wert. Seine Stimme schreckte sie auf: "Lektion eins. Benimm dich wie eine Hure und du wirst so behandelt. Falls du dich besinnst, arbeitest wie alle anderen, werde ich dich auch so respektieren, wie jeden meiner Angestellten. Es spielt dabei keine Rolle, das ich dich gekauft habe. Du bist die Letzte, die ich mir in meinem Bett wünsche."
 

Noch während Sesshomaru sprach stieg ihm ein bekannter Geruch in die Nase. Asha auf dem Weg in sein Büro stand plötzlich mitten im Gang, dabei entging ihr nicht, der Zustand der Dämonin, deren Haare wirr aussahen. Länger als sie sollte, starrte sie Kagura an. Was ihr dabei im Kopf herumging, ließ sie sich nicht anmerken. Immerhin hatte ihr der Silberweißhaarige erst wenige Tage zuvor die Vermählung vorgeschlagen.

"Trotz ihrer Annahme ist Kagura nicht meine Konkubine", erklärte der Saloonbesitzer und schloss die Tür. Danach führte er die Witwe in sein Büro.

"Mir musst du nichts erklären", milderte die junge Frau den falschen Verdacht ab, nahm etwas aus ihrer Tasche und überreichte es Taros Sohn: "Dein Beweis. Wenn du mehr Informationen willst, frage Kagomes Bruder. Souta hat das letzte Jahr bei deiner Gefährtin und deiner Tochter gelebt. Offenbar ist sie eine wunderbare liebevolle Mutter, seinen Worten nach."

"So wie du", gab Sesshomaru an und Asha stutzte. Sie befand sich schon im Gehen und blickte zurück. Hatte sie da den Anflug von Bedauern gehört? Sie schüttelte ein wenig den Kopf, seufzte innerlich. Eher eine Täuschung schlussfolgerte die Witwe, bevor sie endgültig ging, da sie dringend mit dem Richter sprechen wollte.

Deswegen sah sie nicht, wie der Youkai den Geruch des Tuches einzog und es lange an seine Nase hielt. Er brauchte dringend Antworten und die würde er bald bekommen. Am besten er fing bei seinen Leibwächtern an.
 

Indessen verließ die Witwe das Gebäude, sah sich um und entdeckte Inu no Taisho im Gespräch mit Miroku. Sie ging dann langsam zu den beiden. Der Deputy verabschiedete sich nur wenig später und so konnte Taro sich der schwarzhaarigen Frau widmen. Indem er ihr den Arm reichte, bat er sie ihn auf einen Spaziergang durch den Ort zu begleiten. Irgendwann fanden sie sich dann vor der Stadt an dem kleinen Bachlauf wieder und setzten sich an das Ufer.

Die Betreiberin der Kutschenlinie musste dem Dämon ihrer Träume etwas gestehen und es fiel ihr schwer anzufangen. Dann fasste sie Mut und sagte: "Sesshomaru hat mich vor einigen Tagen gebeten, seine Gemahlin zu werden. Wir sind ...", hier stockte sie kurz, erzählte dann weiter: "Wir sind verlobt, seit man mir die Kinder wegnehmen wollte."

Es folgte keine Antwort. Taro sah sie nur abwartend an. Etwas irritiert wollte Asha wissen: "Du bist nicht sonderlich überrascht?"

Der Richter zeigte ein kurzes, eher angedeutetes Lächeln: "Nein, denn es gibt da eine geschwätzige Dame, die mir die Neuigkeit über die Verlobung meines Sohnes unbedingt Nahe bringen wollte. Sesshomaru hatte seine Gründe und es geschah zu deinem Schutz."

Die Witwe stimmte dem zu und deshalb fuhr er fort: "Wie lautete deine Entscheidung?"

Sie antwortete nicht sofort, sondern spielte mit dem Ring an ihrem Finger, denn sie musste noch mehr offenbaren: "Selbst wenn ich Gefühle für ihn hätte, was nicht der Fall ist, kann ich nicht seine Frau werden. Etsu ist die Einzige die an die Seite deines Sohnes gehört. Sie hat in Denver gewartet und Sota mitgebracht."
 

Erschrocken wich Asha im nächsten Moment ein Stück zurück, weil sich Taros Gesicht ein wenig verfinsterte. Er wirkte plötzlich gefährlich. Doch der Schatten verschwand wieder und das warme Schimmern kehrte in die goldenen Augen zurück. "Schlaue Entscheidung. Offenbar hat sie mich durchschaut. Eigentlich habe ich Etsu beauftragt, Sota hier in Westtown direkt im Saloon abzuliefern."

"Sie schien sehr erleichtert, als sie mich traf."

Von Taro kam kein Ton, stattdessen schweifte sein Blick in die Ferne zu einem der schneebedeckten Gipfel. Erst die weiteren Worte der Geschäftsfrau brachten ihn zurück zum eigentlichen Gespräch. "Da ist noch mehr. Ich habe Sesshomaru erzählt, das ich annehme, das sie noch lebt und als ich sie unerwartet traf, brachte ich dann einen Beweis mit." Im Anschluss berichtete die junge Frau alles, was damit im Zusammenhang stand, auch das sie Etsu gegenüber die angebliche Verlobung andeutete.

Irgendwie fühlte sie sich schuldig und dachte nun, die Situation verschlimmert zu haben.
 

Liebevoll nahm Taro ihre Hände, hielt sie fest und setzte einen flüchtigen Kuss auf die Haut. "Du hast dir nichts vorzuwerfen. Es ist gut, das Sesshomaru die Tatsachen kennt. Nun liegt es an mir dafür zu sorgen, dass sie wieder vereint werden." Wie er das anstellte, da sie recht stolze Dämonen waren, wusste er nicht. Denn sein erster Plan schlug bereits fehl. Seinem Sohn die ganze Wahrheit zu gestehen, war sicher ein Anfang. Asha hatte ihm damit sogar einen Gefallen getan.
 

Jetzt erhob er sich, half ihr hoch und dabei stolperte die Schwarzhaarige über eine Wurzel. Er fing den Sturz der Witwe ab und hielt sie einen Moment im Arm. Ihre Lippen streiften absichtlich seine Wange, sie deutete den Kuss jedoch nur an, weil sie für mehr zu schüchtern war. Bevor der Richter darauf reagieren konnte, hatte sich Asha von ihm gelöst und klopfte sich den Staub aus der Kleidung. Nachdenklich beobachtete er ihr Tun und er wünschte sich einen ruhigeren Ort, wo nicht alle Augenblicke lang Reiter oder Kutschen vorbeikamen. Nachdem sie sich für den kommenden Sonntag verabredeten, gingen sie danach getrennte Wege.
 

Am Saloon war Sesshomaru zwischenzeitlich ins Freie getreten und näherte sich dem blonden Leibwächter.

Dieser lehnte an der Gebäudewand, seinen Blick starr auf den gegnerischen Saloon gerichtet. Mehr als sonst herrschte dort ein ständiges Kommen und gehen. Die unzähligen Revolvermänner behagten ihm überhaupt nicht. Etwas war im Gange und er spürte es mit seinen Sinnen, dass sich eine Katastrophe anbahnte. Fraglich war nur, für wen.
 

"Takeo", hörte der Leibwächter seinen Namen und zuckte zusammen. Der Klang gefiel ihm überhaupt nicht. Er drehte sich zu dem Comte um, der einige Zeit zuvor von Asha in der Stadt abgesetzt wurde. Dieser fragte ohne Umschweife: "Weiß er es?"

Der blonde Hundedämon hätte am liebsten geseufzt, beherrschte sich jedoch und antwortete einfach: "Nein."

Der Blick des Franzosen verfinsterte sich. Vorwurfsvoll begann er dann: "Er hat ein Recht es zu wissen", hier legte er eine kurze Pause ein. Dann sprach er weiter: "Wenigsten hätte er es ihm sagen können."
 

Der Leibwächter ließ seinen Blick kurz schweifen. Obwohl keine Namen fielen, verstand er die Andeutung. Er sah seinen Herrn, Inu no Taisho in der Nähe der Kirche auftauchen. Was sein Ziel war, konnte Takeo nicht wissen aber nach einem Blick herüber, wohl der Saloon. Leider hielt ein Einwohner des Gesetzesmannes auf und verwickelte ihn in ein Gespräch. Der blonde Hundedämon schaute Raoul an und entgegnete: "Er ist der Letzte, der etwas verlauten lassen würde. In diesem Fall ist er auf ihrer Seite."

Gerade war der dunkelhaarige Geschäftsmann dabei seine Meinung dazu zu äußern, als hinter den beiden Gesprächspartnern eine neue Stimme erklang: "Wo hält sich meine Familie auf?" Der blonde Youkai und der menschliche Nachfahre einer Hundedämonin fuhren zeitgleich herum und starrten Sesshomaru an. Keiner von beiden zeigte eine Gefühlsregung, obwohl sie überrascht waren.

"Herr. Woher ...?", fing Takeo an.

Der Besitzer des Taishosaloons unterbrach ihn: "Asha hat mir davon erzählt."

Der Adlige entschloss sich sein Wissen preis zugeben. "Der Einzige, der weiß, wo sich deine Gefährtin aufhält, ist Lord Taro." Dann verstummte er, da sich der Blick seines Geschäftspartners verhärtete.

"Schwachsinn. Ihr seid alle in das Komplott eingeweiht", konterte der Besitzer des Saloons. Obwohl er aufgebracht war, verbarg er seinen Zustand sehr gut.

Raoul traf zuerst die Entscheidung. Indem er sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht schob, forderte er den älteren Geschäftspartner auf: "Setz dich, dann berichte ich dir alles!"
 

Sesshomaru warf ihm einen eisigen Blick zu, ließ sich jedoch nieder. Nachdem der Comte sich ebenso einen Stuhl geholt hatte und während der Leibwächter aufpasste, erfuhr der silberweißhaarige Youkai die näheren Umstände.

"Etsu lag im Sterben, weil euer Kind falsch herumlag. Sie konnte nicht gebären. Der Kurpfuscher, dieser Wunderheiler hatte keine Ahnung und sie wäre umgekommen. Glücklicherweise tauchte ich auf und konnte ihr helfen. Als du von deinem Spaziergang zurückkamst und Takeo dir den Zutritt verweigerte geschah es auf meine Bitte hin. Ich wollte nicht gestört werden. Jeder Fehler meinerseits hätte deiner Gefährtin oder dem Baby trotzdem das Leben kosten können."

Bei dieser Aussage richtete Sesshomaru sein Augenmerk auf den blonden Dämon. Dieser riskierte einen Blick auf seinen Herrn, doch er konnte in dessen Antlitz nichts lesen.

"Was geschah danach?", drängte der Saloonbesitzer.

Diesmal sprach der Leibwächter: "Nachdem ihr erneut gegangen seid, schickte mich euer Vater auf die Suche, während sich Inuyasha um den geflohenen Wunderheiler kümmerte. Dieser lernte nichts daraus, verkaufte seine Mittelchen in der nächsten Stadt. Dort wurde er von aufgebrachten Bürgern gelyncht, nachdem eine erkrankte Frau starb. Etsu nahm an, ihr habt sie verlassen und auf ihre Bitten hin, entschloss sich euer Vater den Irrtum nie aufzuklären. Sie will nichts mehr von euch wissen."
 

"Doch da wir ihre einzige Familie sind, blieb sie bei deiner Schwester in Sacramento", schloss der Richter ab. Wenn jemand sein Näherkommen mitbekam, schwieg er. Taro hörte dem Gespräch bereits eine Weile zu und griff nun ein. "Mein Plan endlich eine Begegnung zwischen euch herbeizuführen ging leider nicht auf."

Mehr zusagen war nicht nötig. Sein ältester Sohn verstand auch so. Sesshomaru schloss kurz seine Augen und drehte seinen Kopf, damit er sich nicht zufällig verriet. Ob seine Gefährtin wusste, dass er hier war. Bestimmt. Offenbar traf sie ihre Wahl, da sie die Chance nicht nutzte. Es wäre nämlich für sie einfach gewesen mithilfe von Asha herzukommen. Aufgrund dieser Tatsachen reizte es ihn nicht sonderlich, sie wiederzusehen. Allerdings hegte er den Wunsch, seine Tochter kennenzulernen.

Der Richter beobachtete ihn schon die ganze Zeit und hoffte sicherlich auf eine Reaktion oder erwartete irgendwelche Fragen. Weil nichts geschah, holte er seine Brieftasche hervor, entnahm ein Foto und gab es seinem ältesten Sohn. "Sie trägt den Namen deiner Mutter", fügte dieser als kurze Erklärung hinzu.

Danach bat sein Vater Raoul noch um ein Gespräch und verschwand mit dem Comte im Inneren des Gebäudes.

Allein hing der silberweißhaarige Dämon mit der Mondsichel seinen Gedanken nach und betrachtete das Bild seines Kindes. Die Ähnlichkeit mit ihrer Mutter war trotz ihrer jungen Jahre bereits deutlich zu erkennen. Vatergefühle und ein wenig stolz stellten sich ein. Trotzdem konnte er sich noch nicht überwinden, den ersten Schritt zu gehen. Vor allem gab es da noch ein Versprechen, was er halten musste. Juan Mendoza besaß immer noch die gestohlenen Eigentumspapiere, welche er zurückholen wollte.
 

So vertieft bekam er nicht einmal die Rückkehr seines Geschäftspartners mit. Der Comte trat herbei, setzte sich neben Sesshomaru nieder und blickte in der Gegend umher. Um den silberweißhaarigen Dämon abzulenken, sagte er beiläufig und reichte ihm ein Bündel Scheine: "Unsere nicht mehr so ergiebige Goldmiene habe ich zu einem guten Preis losgeschlagen. Das hier ist dein Anteil."

Der Saloonbesitzer betrachtete das Päckchen und steckte es ein, ohne nachzuzählen. Die Menge war für ihn nicht relevant. Sie vertrauten einander und Raoul würde ihn nie betrügen.

Als Nächstes offenbarte der Franzose: "Dein Vater unterbreitete mir ein Angebot. Offenbar ist Westtown ohne Arzt."
 

"Alles bloß das nicht", entfuhr es dem näherkommenden Sheriff bei den Worten. Inuyasha begrüßte den Adligen und malte sich bereits aus, wie Raoul mit Miroku um die unverheirateten Frauen wetteiferte. Weil sein älterer Bruder ihm einen Blick, der eine versteckter Warnung beinhaltete, zu warf, behielt er den Rest seiner Gedanken für sich. Stattdessen lief er weiter, da der Richter ihn erwartete.

Ohne auf die Unterbrechung zu reagieren, wollte Sesshomaru wissen: "Gehst du darauf ein?"

"Mir gefällt es hier und damit meine ich nicht nur die Auswahl an schönen Frauen", gab der Gefragte verschmitzt zur Antwort. Doch dann wurde der Comte wieder ernst: "Ich habe genug Zeit verschwendet. Es wird Zeit sesshaft zu werden und meiner Berufung nachzugehen. Ich wurde Arzt, um den Wesen zu helfen und das werde ich in Zukunft von hier aus tun. Wo wir gerade dabei sind, hast du ein Mädchen für mich?"
 

Der Saloonbesitzer stand auf, ging zur Tür und warf einen Blick in das Innere, während er nachdachte. "Kagura", sagte er leise. Auf den Wunsch seines Partners eingehend fügte er hinzu: "Dein Bad wird bald fertig sein. Genieße es und danach schicke ich sie dir aufs Zimmer."

Raoul nickte zustimmend und wollte gehen, als sein Blick auf ein weibliches Wesen fiel. So blieb er stehen und beobachtete sie eine Weile.
 

Die Winddämonin blieb lange wie erstarrt auf dem Tisch im Hinterzimmer sitzen und dachte über Sesshomarus Motive nach. Seine ungewöhnliche Lektion ergab keinen Sinn am Anfang. Sollte sie sich die Hände schmutzig machen, arbeiten. Vielleicht sogar auf den Knien rutschen, um zu putzen, Wäsche waschen oder sonstige niedere Arbeit verrichten? Dafür hatte sie bei ihrem ersten Geliebten Diener. Viele Talente besaß sie nicht und Sesshomaru lehnte ihre Dienste ab. Mit der Zeit verzweifelte sie und gab auf.

Sie strich ihren Rock glatt und ging zur Tür um den vorderen Bereich aufzusuchen. Zu dieser Tageszeit gab es kaum Gäste und deshalb wollte sie den Spiegel hinter der Theke benutzen, um sich um ihr Aussehen zu kümmern. Gerade steckte sie die letzte Haarsträhne fest, sonnte sich an ihrem tadellosen Anschein, als etwas schwarz Glänzendes ihre Aufmerksamkeit fesselte. Daraufhin drehte sie sich um und betrachtete das Klavier aus der Ferne näher. Niemand schenkte ihr Aufmerksamkeit, deswegen lenkte sie ihre Schritte dorthin, setzte sich auf den Hocker und öffnete den Deckel. Am Anfang betätigte sie nur einige Tasten, um den Klang zu prüfen. Dieser gefiel ihr immer mehr und so spielte sie eine einfache Melodie.

Weil sie niemand hinderte, probierte sie weitere Stücke aus, bis eine Stimme neben ihr erklang: "Das Klavier gehört dir, spiele jeden Abend so oft du willst und unterhalte die Gäste." Kagura schreckte auf und fühlte sich ertappt. Doch dem Angebot konnte sie nicht widerstehen. Mit einem Lächeln spielte sie weiter und der Barkeeper nickte anerkennend, bevor er die Theke aufsuchte, um noch Kleinigkeiten vorzubereiten.

Dann wurde sie erneut gestört. Sesshomaru bat sie ohne besondere Erläuterung: "Monsieur Raoul Vaillant erwartet dich auf seinem Zimmer. Gehorche ihm!"

Der Youkai verschwand, bevor sie zu einem Einwand fähig war. Sollte das eine weitere Lektion darstellen? Am besten sie fand heraus, was es mit diesem Franzosen auf sich hatte.
 

Der Comte saß in der Wanne, die mitten im Zimmer stand, und wusch sich gerade, als es an der Tür klopfte. Dennoch bat er den Besucher herein und wurde mit der Winddämonin überrascht. Seit sie ihm vorhin im Saloon auffiel, dachte er an sie. "Du bist Kagura?", fragte er deshalb jetzt mit leichtem Erstaunen in der Stimme.

"Ja", bestätigte sie knapp.

Raoul hielt ihr die Bürste hin und forderte die Schwarzhaarige auf: "Schön. Dann kannst du mir gleich den Rücken waschen."

Fluchtartig wich die Dämonin zurück, tastete nach der Klinke, verfehlte sie jedoch.

Mit einem leichten Stirnrunzeln fuhr der französische Geschäftsmann mit seiner Reinigung fort. Beiläufig schlug er vor: "Wenn du mir nicht behilflich bist, geh zum Bett und kleide dich aus! Ich bin jeden Moment soweit."

Die Windherrscherin fand Raoul anziehend und unter anderen Umständen, wäre sie sicherlich schwach geworden. Doch sie hatte sich lange genug von männlichen Wesen benutzen lassen. Das Maß war voll.

"Nein, das werde ich nicht", weigerte sie sich beharrlich und hob ihr Kinn etwas empor. "Ich bin keine Hure."
 

Irritiert unterbrach der hundedämonische Abkömmling das Waschen, sah zu ihr hin und öffnete bereits den Mund, als Kagura die Tür entriegelte. Mit einem Satz verließ er das Wasser, sprang zum Eingang und riss der Dämonin die Klinke aus der Hand. Danach verschloss er die Tür, wobei er gleichzeitig der Schwarzhaarigen den Weg versperrte. Als Nächstes sah er sie an, hob seine Hand und wollte ihr über die Wange streifen.

Kagura rückte reflexartig, wie ein gequältes Tier, von ihm ab.

Wie sie vor Schmerz zusammenzuckte als er ihren Arm packte und der ängstliche Ausdruck in den rötlich braunen Augen verriet Raoul mehr Wissen als mögliche Worte.

Obwohl er es verabscheute so zu handeln, musste er Kagura erst einmal einschüchtern. Deshalb zog er sie zum Bett hinüber und zwang sie sich hinzusetzen: "Rühr dich nicht von der Stelle!"

Er widmete ihr noch einen nachdenklichen Blick, bevor er ein Tuch ergriff und seinen Körper trocknete, um sich dann anzukleiden.
 

Kapitel 21 - Ausgespielt
 

Taro erfährt Ayames Geschichte, doch ihm sind die Hände gebunden. Raoul hat eine Idee, wie er Asha helfen kann, während Fergus mit einem "Mord" davonkommt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2020-06-03T20:10:30+00:00 03.06.2020 22:10
An Sesshomarus Stelle :
Wäre ich aufgesprungen und hätte Taro so dermaßen verdroschen und hätte nie wieder ein Wort mit im und denn anderen gesprochen. Geschweige denn hätte ich alle mitwissende entlassen.

Und was Etsu angeht von ihr bin ich enttäuscht. :
Sesshomaru war der Auffassung das sie und ihre gemeinsame Tochter tot sind das er abhaut ist eine verständliche Reaktion.
Das sie nicht zu im gereist ist finde ich Scheße. Das Etsu ihre ihre Wahl getroffen hat, und sie die Chance nicht nutzte. Ist sie selbst Schuld.

Armer Sesshomaru.
Antwort von:  CheyennesDream
05.06.2020 21:08
Etsu weiß schon länger wo sich ihr Gemahl aufhält. Doch wer weiß, ob sie nicht bald den Mut findet sich der Vergangenheit zu stellen.
Von:  SUCy
2015-08-17T18:47:31+00:00 17.08.2015 20:47
Finde die Idee der Geschichte echt gut :) Auch wie du die verschieden Charaktere zusammenbringst und ihr Geschichten verbindest :)
Taro könnte für meinen Geschmack mal endlich ausn Arsch kommen XD man, man, man.
Die Situation mit Sess und seiner, nun doch nicht verstorbenen Frau ist schon etwas verfahren. Finde es von ihr aber schon sehr dreist, der Tochter den Vater vor zu enthalten und dem Vater die Tochter. Bin gespannt wie sich das entwickelt.

Kagura hat schon seit den letzten Kapiteln mein Mitleid. Auch wie sie jetzt, verständlicherweise, zusammen zuckte. Aber jetzt ist sie ja bei einem sehr angenehmen Mann gelandet :)

Wann gibts das nächste Kapitel? :)
Antwort von:  CheyennesDream
17.08.2015 21:21
Ich wollte mal eine Abwechslung haben. Entweder liest man Neuzeit oder Mittelalterliches Japan. Dann habe ich gerade wieder die TV Serie Mag 7 angeschaut. Dort wird der Richter von Robert Vaughn gespielt, ein Schauspieler von dem ich weitere Serien kenne. Irgendwie blitze mir da der Gedanke durch den Kopf. Papa als Richter wäre doch was ;)
Meine FF hat allerdings keinerlei Ähnlichkeit dazu, sondern alles ist frei erdacht.

Taro würde gern, doch der Autor bremst ihn noch. Hängt mit den weiteren Ereignissen zusammen. Da ich die Sache mit Kagura mehr ausgebaut habe als ursprünglich geplant, bin ich noch nicht bei dem gewissen Punkt.

Mit Raoul hat sie bestimmt einen guten Fang gemacht ;).

Bei Etsu ist es verletzter Stolz. Allerdings ist es Sessy der sich seit dreißig Jahren von der Familie fern hält. Deswegen hat Papa den Posten angenommen und Inu gleich mit dorthin befördert ;)
Seine Gefährtin lebt bei seinen Schwestern in Sacramento. Also nicht verborgen.

Das nächste Kapi ist bis auf den letzten Part (A4 Seite) fertig. Der muss aber glaubwürdig sein, damit Fergus mit seinem "Mord" durchkommt

Danke dein Interesse freut mich. Hoffentlich gefällt dir der weitere Verlauf
Antwort von:  SUCy
17.08.2015 22:29
Ich bin auf alle fälle weiterhin gespannt :)
Antwort von:  CheyennesDream
21.08.2015 17:28
Habe einfach einen Weg gesucht um schneller fertig zu sein und den betreffenden Part auf das nächste Kapi verlagert. ;)


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