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Der Weg des Kriegers

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey guys!
I'm in Canada again AND don't have a laptop with me :D So everything I type, I gotta type on my cellphone!! :D
Pretty crappy, if you consider that my phone's settings are all in english :D
So sorry about making this preface in english but I'm kinda sick'n tired of translating :D
This chapter Anzu will tell the grand vizier that she'll accompany him and the others on their task.
Please write a review or critics :))
And don't be mad, when I'm unable to upload too soon :)
My grandma and I are going to visit my parents in Vancouver :D for a nice and peaceful game of ice hockey!!!
Soo enjoy the chapter and never forget the maple syrup on your pancakes, pals!!
Canadian greetings fellas, eh!!!
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Zeichen

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Es war mitten in der Nacht, doch fand er keine Ruhe.

Es war mitten in der Nacht, doch fand er keinen Schlaf.

Die Augen starrten in den Himmel, die Kälte fraß sich ihren Weg durch seine Gewänder.

"Bitte.", wisperte er erhobenen Hauptes, doch mit gesenktem Knie.

"Ihr erhörtet mich so oft und ich leistete euch stets Gehorsam, weil ich eurem Urteil vertraue, weil ich euch Alles verdanke, dass mich ausmacht. Ich tat euren Willen und ihr beschenktet mich mit eurem Segen. Jetzt, ersuche ich Nichts, nur ein Zeichen, ob sich die Dinge zum Guten wenden werden. Nur ein Zeichen, dass mich Kraft schöpfen lässt und mir zeigt, dass Ihr noch an uns glaubt. Ich weiß, ich spreche aus Selbstsucht, doch kann ich es nicht ertragen zu sehen, wie er vor Sorge umkommt. Er war euch immer ein guter Diener, ein Vertreter eurer Lehren, ein treuer Verbündeter, schickt ein Zeichen, egal wie klein, um uns Mut zu geben."

Er schloss inniglich seine Augen, versuchte die Anwesenheit jener Allmächtigen zu spüren.

Ergeblich, öffnete er seine Arme.

"Väter dieser Welt, Beschützer der Zeit, bitte erhört mich, mein Flehen... ", er hielt inne, als eine Träne über seine Wange Floß. "...meine Sorgen. "

Das schmale Rinnsal tropfte von seinem Kinn und sog sich in den Stoff seines schlichten Schlafgewandes.

"Nehmt euch unser an.", beendete er sein Gebet und öffnete seine Augen.

Seine Knie schmerzten, da er auf dem harten Steinboden gekniet hatte, doch es störte ihn nicht sonderlich.

Als er sich erhob, knackte sein Rücken laut und er stöhnte schmerzerfüllt.

Er zog seinen Mund zu einem Lächeln auseinander.

Noch nie hatte es verstanden, was es bedeutete wenn man sagte: Man ist nur so alt, wie man sich fühlt.

In letzter Zeit, war es, als hätte er bereits zwei Leben geführt. Womöglich, lag es aber auch nur an dem Wassermangel, den sie alle zu ertragen hatten.

Noch immer, war kein Wolkenbruch über sie hereingebrochen, noch immer war die Luft staubtrocken.

Sein Blick glitt über den Inhalt seines Gemaches.

Er würde all seinen Besitz geben, ihn nicht einmal missen, wenn ihnen endlich etwas Gutes geschehen würde.

Es suchte in seinen Gedanken, tauchte tief in sein Inneres ab,auf der Suche nach der einzigen Person, mit der er diese Sorgen jetzt teilen wollte.

» Atem?«, rief er vorsichtig und wartete, schaute hinter den Vorhängen hervor.

Eine Mauer versperrte die Aussicht auf den Garten, dessen Schönheit und Trost er jetzt hätte gebrauchen können.

»Yuugi? Ist alles okay?«, meldete sich die erhoffte, baritonklingende Stimme.

Es war Balsam für seine Seele, seinen Klängen zu lauschen. »Du hast gebetet?«, setzte er fort.

Es überraschte den jungen Großwesir nicht, sein älteres Selbst pflegte stets ein Auge auf ihn zu werfen.

»Ja.«, antwortete er ihm.

Es war nicht nötig es weiter auszuführen, hatte er dem Älteren soeben die Seele geöffnet.

»Du sorgst dich zu viel.«, tadelte der Pharao besorgt.

Yuugi kam nicht umhin zu kichern, während er sich auf seine Ellenbogen lehnte und die Sterne beschaute.

»Du musst gerade reden.«, erwiderte er frech.

Sein Herz fühlte sich schon jetzt um ein vielfaches leichter an und er konnte auch das zustimmende, tiefe Kichern des Königs in seinem Kopf widerhallen hören.

»Reicht es nicht, wenn sich einer von uns sorgt?«, fragte sein anderes Selbst sanft.

»Du weißt, dass das so nicht funktioniert. «

Eine Sternschnuppe zischte über den Horizont, erleuchtete ihn für einen kurzen Augenblick, ehe sie erlosch und den Himmel in mondloser Dunkelheit zurück ließ.

»Was haben du und Marik heute besprochen? «

Die Frage hätte ihn seit den späten Nachmittagsstunden beschäftigt, doch hatte er bis zu diesem Moment, nicht mehr darüber nachgedacht, zu beschäftigt war er, mit seinen eigenen Gedanken gewesen.

Die Kälte, die die Wüste zu ihnen hinüberwehte, wurde von Nacht zu Nacht zehrender, während die Tage so unbarmherzig auf sie hinab brannten, wie dad Feuer der Sonne selbst.

Die Tageszeiten waren so unterschiedlich, wie sie es nur zu sein vermochten, so grundlegend verschieden, wie die Menschen, die auf der Erde wandelten, tagtäglich ihre Existenz in ihren gleißenden Licht fristeten.

»Er erhielt Kunde, dass wir vom Schlachtfeld zurückgekehrt sind und wollte nach uns sehen. Wollte sich vergewissern, wie wir mit der Situation umgehen, mit zusichern, dass er getan hat was er konnte, um den Neuaufstieg der Sklaverei zu vermeiden. Ich hätte ihn damals in den Rat berufen sollen. Vielleicht wäre alles dann ganz anders verlaufen. «, erzählte sein Freund ihm ruhig, zeigte ihm ein paar Ausschnitte jenes Gesprächs.

Durch seine Erinnerung sah er die vertrauensvollen Augen des blonden Grabwächters, lauschte seinen bedachten Worten, der vertrauten Stimme, mit der sie in der Vergangenheit bereits bekannt gemacht worden waren.

Er betrachtete Mariks Gesicht durch die Augen des Königs. Der junge Mann hatte sich seit dem letzten Mal, keineswegs verändert.

Die braune Farbe seiner makellosen Haut, gut, die Haare waren länger als zuvor und Alles in Allem, sah er glücklicher aus, mit sich selbst im Reinen.

»Also gut. Und welchen Teil des Gespräches, willst du vor mir verbergen? «, verlangte er zu wissen.

Er war in der Lage, das Gesicht seines anderen Selbst vor seinem Inneren Auge zu sehen.

Sah, wie er die Augen verdrehte und sich ergebend mit einer Hand durch das derzeitig kronenlose Deckhaar fuhr,während ein zartes resigniertes Lächeln um seine Mundwinkel spielte.

»Das hast du bemerkt, hm?«

»Ich bitte dich, Atem. Du bist mir gut darin gewesen, etwas vor mir zu verbergen.«, belehrte er seinen Freund kopfschüttelnd. Als Antwort vertiefte sich lediglich sein amüsiertes Lächeln und zog ein ungewolltes Auflachen mit sich.

»Das kann ich durchaus zugeben.«, ergab er sich.

Yuugi stimmte in die gelöste Stimmung mit ein. Er genoss es, wenn sie am Ende des Tages ein paar Stille Augenblicke miteinander teilen konnten, wenn sie die Verantwortung ablegen, die Probleme für eine kurze Zeit ausblenden vermochten. »Also?«, fragte der Großwesir dennoch, während die letzten Spuren ihres Gelächters durch seinen Körper wallten.

Das Gesicht seines anderen Selbst zeichnete einen Ausdruck der Besorgnis

Er senkte seinen Kopf und ließ die Luft aus seinen Lungen weichen.

» Er... Hat eine Warnung ausgesprochen. Oder viel mehr, mahnte er mich zur Vorsicht. «

»Zur Vorsicht? Wovor?«

Der Pharao schloss seine Augen und begann mit zwei Händen seine Schläfen zu massieren.

Yuugi spürte den stechenden Kopfschmerz durch ihre Verbindung pulsieren und japste erschrocken nach Luft.

Er konnte nur ahnen, wie lange diese Schmerzen seinen König schon plagten.

In einem Versuch ihm Milderung zu verschaffen, schloss er seine Augen fest und dachte an den Brunnen, dessen Aufenthalt sich weit außerhalb der Palastmauern befand.

Immer wenn der Schmerz ihn zu überwältigen drohte, wenn es zuviel für ihn wurde, die Probleme ihn zu übermannen drohten, kehrte er an jenen Ort zurück, an dem die Zukunft noch so weit entfernt schien und nichts von Wichtigkeit war, außer in Jetzt zu leben.

Atem gab ein zufriedenes Geräusch von sich.

»Eines Tages kehren wir dorthin zurück «, flüsterte er versprechend.

Selig, stellte Yuugi fest, dass der pulsierende Schmerz nicht mehr so überwältigend gegen das Innere seiner Schädeldecke pochte.

»Ja.«, stimmte er glücklich zu.

Sie schwiegen und erfreuten sich einfach nur an ihrer Gesellschaft, ehe der Pharao sich an die zuvor gestellte Frage erinnerte.

»Er hat von dem Mädchen gehört... «, begann er, daß Thema wieder aufgreifend.

»Anzu? «, fragte der Großwesir nach.

Was hatte sie damit zu tun?

Er spürte, wie sein anderes Selbst nickte, während er sich in seinem Bett wand.

»Marik sorgt sich, ob es klug ist Fremden den Einlass in den Palast zu gewähren, nach allem wad geschehen ist.«

Yuugi lehnte sich mit seiner Rückseite gegen das Geländer des Balkons, während er den Worten seines engsten Vertrauten lauschte.

Er vernahm den unsicheren Ton des Königs, während er selbst begann an seinen Lippen zu spielen. Eine schlechte Angewohnheit die er bereits seit Kindertagen hatte und die sich immer nur dann zeigte, wenn er nervös wurde.

»Du musst schon zugeben, dass sie etwas... eigen ist.«, setzte der König fort.

Yuugi dachte an den Tag zurück, als sie alle mit ihrer Forschheit überrascht hatte. Atem fasste sich an seine rechte Wange und der Großwesir spürte die Ungläubigkeit, die seinem anderen Selbst an jedem Tag zuteil wurde.

»Vielleicht mag sie etwas ungestüm sein, doch ist sie nicht gefährlich. «, verlieh er seiner ehrlichen Meinung Gehör.

» Ich würde sie wild nennen, aber wer könnte es ihr verübeln, bei all dem Schrecken, den sie zu sehen bekommen hat. Wir können uns nur vorstellen, wie der Weg aussah, den sie zurück legen musste. «

»Eben das, war auch mein erster Gedanke. Auch hege ich keinen Groll gegen sie. Ich kann mir ihre Qualen nicht einmal erdenken... Dennoch...«

Der König unterbrach sich, einen Atemzug nehmend und glitt mit seinen Gedanken, an das wutentbrannte Gesicht jenes Mädchens.

Ihre blauen Augen kalt, beinahe eingefroren und dennoch, zu gleichen Teilen, stürmisch und unberechenbar, wie das Meer. »Sie sieht mich an, ihre Augen voller Hass, als wäre ich der Gott der Finsternis und des Chaos persönlich... Und ich komme nicht umhin... Wenn ich in ihre Augen blicke, dann kann ich diesen Groll verstehen.«

Die Worte seines Freundes wurden begleitet von eisiger Stille. Der einzige Ton, den sie zu vernehmen vermochten, war der des Windes, der unaufhörlich durch die Palmenwipfel bließ und das Zirrpen der Heuschrecken.

Die Bäume Bögen sich bei den kräftigen Luftzügen, als hätten sie sich gleichzeitig zu einem Tanz gebeten, dessen Ende nicht mehr zu kontrollieren vermochten.

Der Großwesir nickte verstehend.

Auch er hatte die Zerstörungswut der jungen Frau zu sehen bekommen, hatte ihren Zorn gespürt und war Zeuge ihrer wechselhaften Persönlichkeit geworden.

Dennoch... Wenn er ihren Worten lauschte, ihre Körpersprache zu lesen versuchte, kam er nicht umhin, wissen zu wollen, woher dieser tief sitzende Schmerz herrührte.

Ein enttäuschtes Seufzen kam über seine zusammen gepressten Lippen. Der Laut ließ sein anderes Selbst hellhörig werden.

»Es ohnehin, nicht mehr von Bedeutung. «, erklärte er, noch ehe der andere eine Frage formulieren konnte.

»Sie sagte mir, dass sie nicht mehr in der Lage ist hier zu verweilen. Ich versuchte, sie zu überzeugen, ein Teil von uns zu werden, sie zum bleiben zu bewegen, doch sie lehnt ab. Und... Sie ist keine Gefangene. «

»Also wird sie uns verlassen?« Yuugi sah sich nicht in der Lage, die Stimmlage seines Königs einzuordnen.

»Ja.«, stimmte der Jüngere unzufrieden zu.

»Das tut mir leid.«

Das Bedauern seines Älteren Begleiters, klang aufrichtig, so nahm er es gerne an.

Immerhin hatte er sich so viel mehr von dieser schicksalhaften Begegnung auf dem Marktplatz erhofft.

Yuugi war schon immer der Auffassung gewesen, dass alles was geschah, einen Grund hatte. Das jedes Treffen und schien sie noch so unbedeutend und zweitrangig, einen Zweck erfüllte. Sei es auch nur, um jemanden zum Lächeln zu bringen oder um eine Lehre daraus zu ziehen. Denn eins stand fest: Man sollte niemals damit aufhören, Wissen anzuhäufen.

Seine Enttäuschung war groß, als er sich an diesem Nachmittag seine Niederlage eingestehen musste.

Er verlor nicht gern, doch er konnte es akzeptieren, wenn er geschlagen war.

»Ich werde niemanden zwingen, sich unserer Sache anzuschließen. «, sagte er, mehr zu sich selbst, als zu seinem Gesprächspartner.

Beide ächzten angestrengt.

»Es werden bessere Tage für uns kommen.«, erklärte der Pharao schließlich.

»Sagst du mir dies, weil du deinen Worten glaubst, oder weil du dich um mich sorgst? «

»Beides. Doch was mir an Glauben fehlt, hast du stetsausgeglichen. Wenn ich also nicht an einen Silberstreif glauben kann, so glaube ich an dich.«

Yuugi schloss seine Augen und konzentrierte sich stark.

Er wollte das Gesicht seines Freundes sehen, der doch so viel mehr für ihn war.

Ein Bruder, ein Beschützer, ein Retter, ein König, ein Seelenverwandter.

Selbst wenn er all die Zeit der Welt hätte, könnte er diese Liste ewig fortsetzten. Das zerzauste Haar, war das Erste, was ihm ins Auge sprang und ganz gleich, wie oft er diesen Anblick schon zu sehen bekommen hatte, entlockte es ihm ein verzücktes Kichern.

Am Tage wirkte der König stets gesammelt, ausgeglichen und es erfüllte sein junges Herz mit Freude, Zeuge seiner nächtlichen Unvollkommenheit sein zu können.

Die beiden sahen sich fest in die Augen. Dies waren die einzigen Momente, in denen sich der junge Adelige dem Gefühl der Entspannung völlig hingeben konnte.

»Dein Vertrauen in mich, ist der einzige Grund, aus dem dem ich durchhalte.«

Der Großwesir erwiderte daraufhin nichts.

Es war unnötig, etwas in Worte zu fassen, was ohnehin auf Gegenseitigkeit beruhte, etwas, dass auch ohne es auszusprechen so fest stand, wie die Pyramiden der alten Pharaonen.

Diese Blicke, die sie im Inneren ihrer Herzen miteinander teilten, vermochten mehr auszudrücken, als die Berührungen, die sie einander außerhalb dieses Ortes schenkten, um Beistand zu bekunden.

Der Jüngere hielt sich, in seinem physischen Körper das Herz. Ahnte dieser Mann überhaupt, wie sehr er ihn liebte?

Die Sorge spiegelte sich, in besagtem Mannes Blick, doch Yuugi schüttelte nur mit seinem Kopf. Gerade, als er zu einer Gegenfrage ausholen wollte, vernahm er ein zaghaftes Klopfen an der Tür seines Gemaches.

»Wer kommt, dich zu sehen, um diese Stunde?«, fragte der König misstrauisch.

Der Großwesir öffnete die Augen, verließ das Innenleben seines Herzens und fand sich auf dem Balkon stehend wieder, wie er ihn verlassen hatte.

»Ich kann es mir auch nicht erklären. «, antwortete er unsicher, während er durch das Zimmer glitt, um seinen unangekündigten Gast zu empfangen.

»Gib Acht. Soll ich dir meine Männer schicken? «

»Ich habe selbst Bewaffnete vor meiner Tür positioniert. Mehr als nötig, wenn ich das hinzufügen darf.«, zog er seinen selbsternannten Beschützer auf.

»Vermutlich ist es nur Jounouchi, der nach mir sehen will.« »Jounouchi verbringt die Nacht bei seiner Schwester. «, widersprach der Pharao angespannt.

Es klopfte erneut, dieses Mal bestimmter und er war sich sicher, Stimmen von den Gängen vernehmen zu können.

Trotz seines Vertrauens in die Wachen, die ihm zugeteilt worden waren, breitete sich Unwohlsein in ihm aus.

Doch er schluckte dieses ungute Gefühl herunter und griff nach der Klinke vor sich. Auf der anderen Seite der Tür starrten ihm sieben Augenpaare entgegen. Sechs der Menschen vor sich, hatte er erwartet, doch das siebte Paar Augen verwirrte ihn durch seine Anwesenheit.

Himmelblaue Augen sahen zu ihm hinunter.

"A-Anzu...?"

»Das Mädchen? «

Die Stimme in seinem Kopf drückte dasselbe Maß an Verwunderung aus, dass auch er durch seine Frage zum Ausdruck gebracht hatte.

"Verzeiht bitte, Großwesir. Das Mädchen hat verlangt Euch zu sehen und war nicht davon abzubringen. Sie drohte, den ganzen Palast zu wecken und wir wollten nicht riskieren, den Pharao zu wecken. ", sprach der Anführer seiner Leibgarde vorsichtig.

Um ein Haar, hätte Yuugi angefangen zu lachen.

Die armen Männer, konnten ja nicht ahnen, dass der König ohnehin nicht schlief.

Außerdem, hatte er ihnen erklärt, dass Ihr Gast zu jeder Stunde zu ihm vorgelassen werden sollte.

»Warum sieht sie so angestrengt aus? «, hallte es durch seinen Kopf.

"Ihr habt richtig gehandelt. ", versicherte er seinen Wachen, ehe er sich zu der jungen Frau wandte und einladend eine Hand ins Innere seiner Räumlichkeiten streckte.

"B-bitte, kommt herein."

Die Braunhaarige nickte dankbar und tat wie ihr gehießen, den Blick gesenkt, die Hände demütig über ihren Bauch gefaltet.

Er schloss die Tür vor den Wachen und folgte ihr durch das Zimmer.

Der König meldete sich leise zu Wort.

»Ich denke, es wäre das Beste, wenn ich mich für's erste zurückziehe. Solltest du Probleme bekommen, ruf nach mir.«, sprach er und zog sich aus ihrer Verbindung zurück.

Yuugi war ihm dankbar, dass er ihm in diesem Moment etwas Freiraum ließ, doch die abrupte Abwesenheit seines anderen Selbst, ließ ihn erzittern.

Das unglückliche Seufzen des Mädchens, ließ ihn aus seiner Trance aufschrecken.

Verlegen kratzte er sich am Kopf, als ihm bewusst wurde, dass er nur in seinen Schlafgewändern vor ihr stand.

Eilig lief er zu seinem Bett und warf sich seinen Umhang über den Leib, um seine entblößte Brust zu verdecken.

"W-wie kann ich Euch zu Diensten sein?", fragte er noch immer völlig überfordert durch ihr plötzliches Erscheinen.

Die junge Frau durchquerte sein Zimmer leichtfüßig und strich mit ihren schlanken Fingern über die Oberflächen seines Mobiliars.

"Ich musste mit Euch sprechen. Verzeiht, dass es erst zu so später Stunde ist.", erklärte sie.

Ihre Finger nesselten mit dem Stoff seiner Vorhänge. Sie sah ihn nicht an, wirkte im Allgemeinen ziemlich angespannt.

In einem Versuch sie zu beruhigen, bot der Großwesir ihr einen Kelch Wein an.

Ein denkendes Lächeln legte sich auf ihre Lippen, doch sie schüttelte ihr Haupt.

"Ich bin nicht hier, um mit Euch zu trinken."

"Nun, wad führt Euch stattdessen zu mir?"

Er deutete mit einem Nicken zu den Sitzpolstern inmitten des prächtigen Raumes.

Er selbst ließ sich auf ein rubinrotes Kissen sinken und wartete geduldig, bis sie es ihm gleich getan hatte.

Ihre Körperhaltung wirkte mit jeder verstreichenden Sekunde verkrampfter, trotz der Weichheit ihres Sitzes.

Aufmerksam, beobachtete der Großwesir ihre Bewegungen.

Sie spielte unaufhörlich mit ihren Fingern und wischte sich Haarsträhnen aus dem Gesicht, wo keine waren.

Ihr Anblick besorgte den jungen Adeligen, war er doch so ungewohnt.

"Anzu?", fragte er vorsichtig und griff nach ihrer Hand, langsam, um sie nicht zu verschrecken.

Zu seiner Überraschung ließ sie die freundschaftliche Geste widerspruchlos, zu.

Schlussendlich fanden ihre himmelblauen Seelenfendster die seinen.

Die Unsicherheit ruhte in ihnen ebenso wie in ihrer Körpersprache.

"Verzeiht. ", sagte sie schließlich.

"Ich habe seit unsrem Gespräch heute, viel nachgedacht. "

Ein Nicken seinerseits ermutigte sie zum weitersprechen.

"Ich bin also bri Euch, weil ich zu einer Einsicht gekommen bin und Angst hatte, meine Meinung erneut zu ändern, wenn ich Euch meine Entscheidung nicht umgehend mitteile. "

Neugierde begann sich, gegen seinen Willen auf seinen Gesichtszügen abzuzeichnen.

Es ehrte ihn, dass sie mitten in der Nacht zu ihm kam, um etwas zu besprechen, hatte er die vergangenen Tage doch alles getan, damit das ehemalige Sklavenmädchen endlich etwas Vertrauen zu ihm aufbaute.

Außer mit ihm, hatte sie bisher nur Kontakt zum Pharao und dem Kriegsmeister gehabt.

Beide Treffen waren nicht sonderlich befriedigend verlaufen. Während sie beim Zusammensein mit dem König um ein Haar ihren Kopf verloren hatte, hatten sie und der Kriegsmeister sich nur angeschrien.

Die beiden waren wie geschaffen dafür, sich gegenseitig zur Weißglut zu bringen, konnten sie beide nicht im rechten Moment den Mund halten.

"Von welcher Entscheidung sprecht Ihr?"

Die Adressatin seiner Frage stieß einen Ton aus, der wie ein Lachen klang.

Als konnte sie selbst nicht begreifen, was hier vor sich ging. Sanft, entzog sie ihm ihre Hand und studierte sie in der Dunkelheit.

"Ihr habt mich gefragt, ob ich mich Euch anschließen würde. " "Und ihr habt wiederholt abgelehnt... "

Als sie sich auf die Lippe biss, kam er nicht umhin Hoffnungen in sich aufkeimen zu spüren.

"Ja...", gestand sie und ließ den Kopf hängen.

"Doch vielleicht, habe ich etwas voreilig gehandelt. "

Sie hatte ihr Haupt von ihm gewandt, als Geste des Schams. Yuugi traute seinen Ohren nicht.

"Ihr... Wollt Ihr damit sagen...?"

Genervt, rollte die junge Frau mit ihren Augen, doch vermochte er nichts gegen das überwältigende Gefühl auszurichten, dass ihn stammeln ließ, wie einen Geisteskranken.

"Aber... Ich...Ihr..."

Ein wenig genierte er sich für sein Unvermögen vollständige Sätze zu formulieren. Es ließ ihn noch kindlicher wirken, als seine schmale Gestalt und die großen Augen.

"Ich bin zu Euch gekommen, um zu fragen, ob Euer Angebot noch steht.", erklärte sie nun ausführlicher.

Der Großwesir starrte sie an, ehe er sich seine Professionalität wieder ins Gedächtnis rief.

Was musste er für einen schrecklich inkompetenten Eindruck auf sie machen?

Mit diesem Gedanken richtete er sich auf, so gut er konnte und straffte den Rücken.

"Selbstverständlich. Dieses Angebot, wie Ihr es nennt, war für Euch und Euch allein gedacht. "

Er suchte ihren Blick.

"Dennoch müsst Ihr verstehen, ich war der Annahme, Ihr hättet mir ein klares Nein vermittelt. "

Ihre nervösen Bewegungen hatten ihn angesteckt und er erwischte sich dabei, wie er an seinen Lippen spielte und sich nachdenklich über das Kinn strich. Ihre Augen zeichneten einen verblüfften Ausdruck.

"Glaubt mir, ich war genauso überrascht wie Ihr, als ich zu dieser Entscheidung kam.", erklärte sie und rümpfte die Nase.

Der Großwesir erhob sich von seinem Platz und lief einmal quer durch den Raum.

Vor einer massiven Kommode kam er zum Halt und füllte sich einen Becher mit süßem Wein.

Er nahm einen großen Schluck des rötlichen Getränkes, ehe er erneut das Wort an sie richtete :

"Ihr scheint mir noch recht unsicher zu sein."

Der Blick des Mädchens zeigte einen trotzigen Ausdruck, der ihm seine Annahme nur weiter bestätigte.

"Dafür, dass Ihr meine Hilfe so dringend wolltet, stellt ihr Euch jetzt unnötig quer. Ich war der Meinung, es wurde Euch erfreuen. "

Den Rest seines Weines stürzte er seine Kehle hinab. Überwältigt durch den plötzlichen Effekt des alkoholischen Getränks, legte er eine Hand vor die Augen, um das Gleichgewicht wiederzufinden.

"Ich bin durchaus erfreut, nur fürchte ich, dass Ihr Euch aus den falschen Gründen unentschieden habt. Ich sorge mich, dass Ihr die Entscheidung bereuen könntet, wenn Ihr Euch nicht absolut sicher seid."

Sie lauschte unzufrieden und setzte sich in Bewegung. Sie erhob sich aus ihrer sitzenden Position und folgte seinen früheren Bewegungen durch das Zimmer.

Als sie an der Kommode zum Stehen kam und den Tonkrug in die Hand nahm, stellte sie ihm eine stille Frage.

Er bestätigte sie mit einem kaum bemerkbaren Nicken und wandte sich seinem eigenem, geleerten Becher zu. Unachtsam, stellte er ihn neben sich auf den Boden.

Der Alkohol pochte durch sein Blut und erschwerte seine Augenlider.

Ein Gähnen drang aus seinem Mund. Anzu nippte an ihrem Getränk und lächelte.

"Was ist so amüsant? ", wollte der Großwesir interessiert wissen. Sie hob ihren Becher.

"Jetzt trinken wir doch zusammen."

Ein großer Schluck folgte.

Das Mädchen schloss ihre Augen und seufzte wohlig.

"Es ist viele Jahre her, dass ich Wein trank. ", erzählte sie.

Yuugi schaute interessiert zu ihr hinüber, spürte, das es Unrecht wäre, sie jetzt zu unterbrechen.

Die junge Frau ließ ihre Augen durch den Raum schweifen.

"An meinem dreizehnten Geburtstag, ließ mein Vater mich kosten... "

Liebevoll leuchteten ihre Augen bei dieser Erinnerung.

"Ich habe den Geschmack verabscheut. "

Nachdenklich beschaute sie den Behälter in ihren Händen.

"Jetzt muss ich gestehen, dass ich dieses Getränk wohl einfach nicht zu schätzen wusste, in meinen jungen Jahren. "

Eine Augenbraue rutschte auf der Stirn des jungen Adeligen nach oben.

Er spürte, dass sie etwas zu sagen versuchte.

"Was ich versuche deutlich zu machen, ist, dass ich mich verändert habe über die vielen Jahre, die seit jenem Tag ins Land gestrichen sind. Ich wusste den Wein nicht zu würdigen, als ich ihn hatte und jetzt wo es für mich unmöglich schien, ihn jemals wieder auf meinen Lippen zu schmecken, genieße ich jeden einzelnen Tropfen. "

Wie als Beweis ihrer Worte, nahm sie einen weiteren Schluck. "Ich fürchte, dass ich diese Gelegenheit nocheinmal wahrnehmen werden kann, ebenso wie es unmöglich schien, noch einmal einen Schluck Wein zu genießen. "

Sie wog den Becher nocheinmal nachdenklich zwischen ihren schlanken Fingern, ehe sie es ihm gleichtat und ihn beiseite stellte.

"Zudem sagtet Ihr mir, dass Unwissen mir den Blick vor der Wahrheit verschleiern kann. Wenn ich mich Euch verweigere, werde ich wohl auf ewig unwissend bleiben. Also ja, Ihr liegt richtig, wenn Ihr sagt, dass ich unsicher scheine, denn ich bin es. Trotz alledem, möchte ich es versuchen. "

Sie zeigte ihm ihre Zähne, als ein atemberaubendes Lächeln ihren Mund in die Länge zog.

"Was haben wir zu verlieren? ", fragte sie ihn und zuckte mit den Schultern.

Während ihres Vortrags, hatte sich die Stimmung im Raum verändert.

Endlich, hatte er das Gefühl, dass sie sich ihm gegenüber geöffnet hatte.

Seit Tagen hatte er versucht diese Barriere bei ihr einzureißen und zum ersten Mal zeigte sie ihm, dass sie womöglich, unter Umständen dazu in der Lage war.

"Geht Ihr mir jetzt Eure Antwort, oder muss ich darum betteln? "

Ihre Frage klang eher stichelnd, als feindselig, doch eine leichte Spur Genervtheit schwang im Subtext mit.

Der junge Großwesir legte seinen Kopf schief und strich sich nachdenklich über das Kinn.

Ihr Potential war unverkennbar und er wartete seit ihrer Ankunft auf diesen Augenblick.

Die Worte seines anderen Selbst drängten sich in seinen Kopf.

Doch er war sich seiner Sache vollkommen sicher.

Sie war nicht gefährlich.

Yuugi ging auf die junge Frau zu und streckte seine Hand nach ihr aus.

Zögerlich, kam sie seiner stummen Aufforderung nach und ließ ihre Hand in die seine gleiten.

"Ihr liegt im Recht. Was haben wir zu verlieren?", sagte er, während er ihr Gesicht in Augenschein nahm.

Für wenige Sekunden schien sich ihr Blick zu verdunkeln.

Etwas lag noch immer schwer auf ihrer Seele, doch hatte er jetzt genug Zeit, ihren bösen Geistern auf den Grund zu gehen.

"Eine Voraussetzung habe ich jedoch.", gab er von sich.

Er ließ ab von ihrer Hand und trat einen Schritt zurück, während sie ihm, in seinen Bewegungen folgte.

"Ihr müsst mir versprechen, Eure Hand nicht mehr gegen den Pharao zu erheben. "

Sie starrte ihn beschämt an.

Es war eindeutig zu sehen, dass Ihr dieses Thema nicht zusagte.

Aus diesem Grund schenkte er ihr ein ermutigendes Lächeln.

Anzu verzog ihren Mund zur Seite und verschränkte die Arme vor ihrer Brust.

"Das kann ich Euch nicht garantieren. "

"Versucht es.", bat er sie innig.

"Schön. Ich werde mein bestes tun.", gab wie patzig zurück.

Zufrieden nickte er.

Er hoffte inständig, dass diese Beiden sich verstehen würden, hatten sie doch mehr gemeinsam, als die junge Frau sich eingestehen wollte.

Er freute sich, dass sie zumindest ihm gegenüber eine neue Seite aufzeigte.

Das Thema schien ihr unangenehm, denn sofort nachdem sie die Fronten geklärt hatte, wandte sie ihm ihre Kehrseite zu und begann auf die geschlossene Tür zuzulaufen.

"Danke, dass Ihr mich empfangen habt. Entschuldigt die Störung zu so später Stunde. Ich überlasse Euch jetzt wieder Euren nächtlichen Angelegenheiten. "

Der Großwesir versuchte nicht, sie zu stoppen, hatte er von diesem Abend ohnehin schon mehr bekommen, als er erwartet hatte.

Bevor sie jedoch endgültig aus dem Zimmer geflohen war, hielt er sie, ein letztes Mal, mit seinen Worten zurück.

"Anzu."

Ihr Haupt drehte sich zu ihm.

"Wir sehen uns morgen."

Er konnte sehen, wie sie dagegen ankämpfte, doch verzogen sich ihre Mundwinkel nach oben.

"Bis morgen."

Mit diesen letzten Worten, verließ sie sein Zimmer und ließ ihn mit dem leisen Zirrpen der Heuschrecken zurück.

Der Großwesir schüttelte ungläubig sein Haupt.

Er trat zurück auf den Balkon und atmete die kühle Nachtluft ein.

Seine Augen fanden den mondlosen Himmel, als er ein zartes "Danke" an ihn richtete.

Das Zeichen für das er gebetet hatte, war zu ihm gekommen.

Die Götter hatten sein Flehen erhört und er spürte ihren Segen durch seinen Geist wandeln.

Wenn das Schicksal selbst diesen Wandel vorherbestimmt hatte, einen Wandel, der genauso unmöglich wie unwahrscheinlich schien, war das Ziel, die Bestimmung die sie hatten, womöglich doch nicht so abwegig.

Er konnte es kaum erwarten, mehr über dieses ungewöhnliche Mädchen herauszufinden.

Fröhlich schloss er die Augen, um seinem anderen Selbst die frohe Kunde zu erstatten und seine Ansichten zu dem Thema einzuholen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Sorry, I know I uploaded an afterword before, but seriously you guys... I looked again today and I got 13 favourites!!
You guys are fan-tucking-tastic. I Would curse of Joy, but I'm A good girl :D
Thank you SO effing much!!!
I hope you like my story and leave me some hints on how to make it better ;)
All my love for you guys!
This is so sweeeet!
<3
XOXO
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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Tinebine
2015-12-15T19:56:26+00:00 15.12.2015 20:56
Wieder mal supi geschrieben. Auch dass du den Anfang des Kapitels noch mal aufgegriffen hast, finde ich sehr poetisch.
Mach bloß weiter so ;-)

LG Tinebine
Antwort von:  sennen_item
19.12.2015 23:50
Heeeey!!!
Ich danke dir!!!
Ich hoffe es stört nicht, dass vor - und Nachwort auf englisch sind!
Es macht mich wahnsinnig immer auf deutsch zu schreiben, weil ich Angst habe, dass ich zuviele Rechtschreibfehler mache :D
Wenn was auffällt, einfach melden
Und danke danke danke, dass du immer so lieb bist :)
LG
Sennen_item


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