Die Fäden in der Hand (LE/SS)
Entnervt stürmt Lily Evans nach draußen. Sie braucht dringend frische Luft, vor allem Luft, die sie sich nicht mit James Potter teilen muss.
„Geht’s dir gut?“, fragt Severus Snape, der neben Lily aufgetaucht ist und Schwierigkeiten hat, mit ihr Schritt zu halten.
„Nein!“, knurrt sie und marschiert auf den See zu.
„Geht es um Potter?“
„Ja!“
Aus dem Augenwinkel bemerkt Lily, wie Snape etwas aus seiner Tasche zieht, das nach einer entstellten Puppe aussieht. Und diese entstellte Puppe erinnert, wenn auch vage, an James.
„Was ist das?“, will sie verwirrt wissen.
„Nichts besonderes …“, nuschelt Severus, holt eine Nadel raus und stochert damit in der Magengegend der Puppe herum.
„Ist das eine Voodoo-Puppe?! Aber das ist doch Muggel… Das funktioniert doch nicht wirklich, oder?“, überlegt Lily laut.
Severus grinst boshaft.
„Sag mir, dass es nicht wirklich funktioniert!“
„Okay, es funktioniert nicht.“
Kurz darauf dringt James’ nerviges, doch zur Abwechslung panisches Geschrei, an ihre Ohren.
„Aua! Was zum … Ich blute!“, brüllt James erschrocken und zeigt kurz darauf seinen Freunden die eigentümlichen Verletzungen auf seinem Bauch.
Verwundert mustern Remus und Sirius seine Stichwunden und überlegen laut, was das sein könnte.
Fröhlich pfeifend stochert Severus weiter in der Puppe herum.
„Severus!“, faucht Lily wütend.
Snape zuckt kaum merklich zusammen. „Was ist?“
„Du hast doch gesagt, es funktioniert nicht!“
„Nein, du hast gesagt, ich soll dir sagen, dass es nicht funktioniert“, erinnert er Lily, noch immer in der Puppe stochernd.
Lilys Wangen färben sich rot vor Zorn. „Gib mir diese Puppe!“
„Aber Lily! Es hat Ewigkeiten gedauert, bis ich den Dreh raus hatte …!“, mault Snape widerstrebend.
„Sofort!“
Murrend übergibt er Lily die Puppe, hofft jedoch inständig, dass sie in ihrer Wut die Puppe vielleicht in den See schmeißt, oder kaputt macht.
„Entfluchen!“, verlangt Lily Zähne knirschend.
„Ach, verdammt …“
„Severus!“
„Schon gut, ich mach ja!“