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The Escape from Darkness

*Taito*
von

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Müde öffnete Taichi die Augen und sah Yamato immer noch auf diesem Stuhl sitzen. Seit Seiichi gegangen war, hatten sie nicht wirklich miteinander gesprochen. Tai war froh, sich endlich einmal ausruhen zu können. Doch er war auch froh dass Yamato da war, denn er sah es wirklich nicht als selbstverständlich an.

„Willst du die ganze Nacht auf diesem Stuhl sitzen?“, fragte Tai leise, stellte sich das als äußert unbequem vor. Yamato schreckte hoch, als er ihn ansprach und schaute Tai schulterzuckend an. Schmunzelnd rutschte Tai etwas weiter nach hinten und klopfte auf den freien Platz vor sich.

„Hier ist noch genug Platz“, sagte er leise.

„Sicher?“, fragte Yamato zögernd.

„Ich glaube nicht dass du neuerdings beißt“, antwortete Taichi leicht lächelnd. Der Gedanke neben Yamato zu liegen machte ihn nervös, gerade nachdem was in der Vergangenheit alles passiert war. Doch deswegen musste dieser nicht die ganze Nacht auf einem unbequemem Stuhl verbringen.
 

„Okay“, murmelte Matt und grinste kurz bei dieser Aussage. Langsam stand er auf und streckte sich, bevor er zum Bett ging. Zögernd ließ er sich darauf nieder und nahm dankend die Decke an. Ein zufriedenes Seufzen verließ seine Lippen. In der Wohnung war es zwar nicht extrem kalt, doch als warm bezeichnete er etwas anderes. Daher war er froh über Tais Vorschlag, wenn er auch ein wenig nervös war.
 

Nachdenklich schaute Taichi den Blonden an, Yamato lag mit dem Gesicht der Decke zugewandt und schien angespannt, sogar ein wenig verkrampft zu sein. Eigentlich war es die perfekte Möglichkeit um jetzt über ein paar Dinge zu reden, die ihm auf der Seele lagen. Dinge die sie beide betrafen. Jedoch traute er sich nicht wirklich. Zu viel war heute gesagt worden, viel zu viel passiert, sollte er da wirklich nochmal ein tiefsinniges Gespräch anfangen? Eigentlich war er auch recht müde und ausgelaugt, Schlaf wäre genau das Richtige. Aber irgendetwas hielt ihn davon ab die Augen zu schließen.
 

„Du solltest schlafen“, sagte Yamato plötzlich und drehte sich zu ihm um. „Du solltest dich endlich ausruhen“

„Ich weiß“, murmelte Taichi leise seufzend.

„Aber?“

„Yamato, ich wollte mit dir reden, wegen unserem letzten Treffen“, begann der Braunhaarige zögernd.

„Das hat Zeit, wichtig ist dass du dich erst einmal ausruhst. Darüber können wir auch morgen früh reden“, antwortete Yamato hektisch. Sein Herz klopfte aufgeregt, eine gewisse Panik überkam ihn. Ihm war das alles einfach zu viel, er konnte im Moment nicht darüber reden. Nicht darüber dass sie beide miteinander geschlafen hatten. Vorhin wollte er das noch, aber je mehr er darüber nachdachte, desto mehr bekam er vor dem Gespräch Panik. Was wenn ihm Tais Worte nicht gefielen? Es weh tat was er hören musste?

„Aber…“, sagte Tai unsicher und ein wenig erschrocken von Yamatos Reaktion.

„Tai, lass uns bitte schlafen, ja?“

„Okay“, murmelte Taichi enttäuscht. Seufzend sah er in die blauen Augen seines Freundes, ehe sich dieser von ihm wegdrehte. Müde schloss er seine Augen und versuchte die quälenden Gedanken abzuschütteln. Kurz öffnete er den Mund, schloss ihn dann doch wieder. Yamato wollte gerade nichts hören und er musste das akzeptieren.
 

»Ich wollte dir nur sagen dass du für mich kein beliebiger Kunde warst…«
 

Schweigend lag Taichi da und versuchte krampfhaft einzuschlafen. Nicht wissend dass es Matt genauso erging. Es dauerte lange bis endlich beide eingeschlafen waren.
 


 

~~~~~
 


 

Ein Klingeln riss Yamato aus seinem Schlaf und ließ ihn ruckartig hochfahren. Desorientiert sah er sich um und entdeckte sein Handy eine Handbreit vom Bett entfernt. Hektisch langte er nach dem Störenfried und schaltete den Wecker aus. Seufzend ließ er es einfach aufs Bett fallen und legte seinen Kopf in seine Hände. Er fühlte sich gerädert und überhaupt nicht ausgeruht. Wirklich lange schien auch er nicht geschlafen zu haben.
 

Seufzend ließ er sich zurück in die Kissen sinken, bevor er bemerkte das etwas fehlte oder besser gesagt jemand. Erschrocken sprang Yamato auf und sah sich um, doch von Tai fehlte jede Spur.

„Tai?“

Keine Antwort.
 

Panisch sprang Matt auf und schaute sich suchend um. Fassungslosigkeit überkam ihn, wie durfte das sein? Wieso war Tai nun wieder verschwunden…?
 

Hektisch zog er seine Schuhe an und angelte seine Jacke vom Stuhl als eine Stimme ihn aufhielt.

„Was machst du da?“. Erschrocken fuhr Yamato herum und sah Tai in der Tür stehen. Erleichtert atmete er auf und schloss für einen Moment die Augen. Er hatte wirklich gedacht, den anderen wieder verloren zu haben.

„Ich dachte du bist gegangen“, murmelte der Blonde und ließ sich auf das Bett fallen.

„Ich war nur auf dem Klo“, antwortete Taichi schmunzelnd.

„Du hast aber nicht geantwortet“, sagte Yamato leise und sah seinen Gegenüber ernst an. „Bitte hau nicht mehr ab“
 

Seufzend stieß Taichi sich vom Türrahmen ab und ging langsam zurück zum Bett und ließ sich neben dem Sitzenden nieder.

„Hatten wir das nicht erst gestern?“, fragte er leise.

„Schon, aber ich habe Angst dass du es trotzdem tust“, gestand Matt ernst.

„Werde ich nicht“

„Verstehst du nicht, dass ich dich nicht schon wieder verlieren will?“

„Doch“, antwortete Tai schlicht und wandte den Blick ab. Nur zu deutlich sah er die Angst und Sorge im Gesicht seines Freundes. Doch wie sollte er sie ihm nehmen? Davon laufen würde er nicht, aber trennen mussten sie sich sowieso irgendwann.
 

Seufzend sah Yamato zu Taichi und schüttelte den Kopf. So langsam verarbeitete er den ersten Schock wieder, er war froh dass Tai noch bei ihm war. Auch wenn es noch viele Probleme gab, die sie bereinigen mussten. Es war ihm egal, genauso wie die Schule. Für ihn zählte im Moment nur Taichi. Die Dinge die er Tags zuvor gesagt bekommen hatte, hatte er nicht einmal ansatzweise verarbeitet. Klar, allmählich verstand er was passiert war. Was man seinem Freund angetan hatte, aber war immer noch ein riesiger Schock.
 

Man hörte immer wieder im Radio oder im Fernsehen von Menschen die anderen Schreckliches antaten, aber das so etwas eine Person in seinem Umkreis einmal traf, war unbegreiflich. Das Leid, der Horror der vergangen Jahre, dass alles hätte Tai nicht erdulden müssen. Niemand hatte so etwas verdient und erst recht nicht der Braunhaarige!
 

Es war ein grausamer Unfall der den Tod von Yuko zur Folge hatte. Solch eine Strafe hatte Taichi nicht verdient. Und egal wie, irgendwie würde Yamato dafür sorgen dass Tai hierbleiben durfte. Dass er sein Leben zurück bekam und endlich so behandelt wurde, wie es ihm zustand, denn gehen lassen, wollte er ihn nicht mehr! Auf gar keinen Fall…

Ihnen musste was einfallen, irgendwas…
 

Sachte schüttelte Yamato den Kopf und sah zu dem Braunhaarigen der immer noch abwesend zu Boden schaute.

„Wie geht es dir eigentlich?“, wollte er wissen.

„Besser“, antwortete Tai leise. „Es tut immer noch weh und ich habe auch noch Kopfschmerzen. Ein paar Stunden mehr Schlaf hätten auch nicht geschadet, aber mir geht es immerhin deutlich besser als gestern“

„Möchtest du noch etwas schlafen?“, fragte Matt zögernd. Er war froh dass es Tai besser ging und wollte ihn keinesfalls am Schlafen hindern.

„Nein, ehrlich gesagt habe ich etwas Hunger“, antwortete Taichi und lächelte leicht.

„Dann Zauber ich uns schnell was“, murmelte Matt und erhob sich rasch. Seine Jacke warf wieder über einen der Stühle und schritt eiligst zur Küchenzeile. Dieses Lächeln hatte ihn irgendwie aus dem Konzept geworfen. Es war dumm, früher hatte Taichi immer ein Grinsen im Gesicht, ganz anders als heute. Das gerade war das erste Mal dass er ein ehrliches Lächeln von ihm zu sehen bekam, wenn auch nur ein sehr kleines. Froh über die Ablenkung holte er ein paar Lebensmittel aus dem Kühlschrank und legte sie sich zurecht. Ein Rascheln hinter ihm ließ ihn kurz aufschrecken, doch ein kurzer Blick verriet ihm, dass Tai sich wieder hingelegt hat.

„Ein paar Brote reichen“, sagte Taichi plötzlich. Irritiert drehte Yamato sich um und schüttelte den Kopf. „Du solltest was Anständiges essen“
 

„So viel Hunger habe ich im Moment sowieso nicht, da reichen ein bis zwei Scheiben Brot“, antwortete Tai schulterzuckend.

„Na gut“, murmelte Matt. „Aber später koch ich dir was“. Kaum ausgesprochen räumte er das Meiste zurück in den Kühlschrank und holte alles für die Brote heraus. Er machte jedem von ihnen einen Teller, für sich zwei Brote und für Taichi drei. Ruhe geben würde er nicht bevor der Braunhaarige alles aufgegessen hatte. Früher waren drei Brote am morgen schon grenzwertig, meistens verdrückte der andere mehr, viel mehr. Verwunderlich das er trotzdem seine schlanke Figur halten konnte. Jetzt war Tai für seinen Geschmack immer noch viel zu dünn, ein wenig besser wie vor ein paar Wochen. Doch ein paar Kilo mehr auf den Rippen schadeten ihm nicht. Mit den zwei Tellern in der Hand schritt Matt zurück zum Bett. Tai rutschte sogleich zur Seite und setzte sich auf.
 

Dankbar nahm er einen Teller entgegen und begann stumm zu essen, ebenso wie Yamato. Stumm aßen beide ihr Essen, doch keiner schien es wirklich zu genießen. Die Stimmung zwischen ihnen war komisch und irgendwie unangenehm. Matt ahnte dass Tai ihm gerne noch etwas sagen wollte, hatte er ihn ja gestern erst abgewürgt. Teils fürchtete er sich davor mit dem Braunhaarigen darüber zu sprechen. Ihr letztes aufeinander treffen im Club war…
 

Wie sollte man das beschrieben? Gut oder schlecht, nicht mal Yamato konnte es sagen. Doch eins wusste er genau, wenn er jetzt von Taichi hören würde, dass es ein Fehler oder eine einmalige Sache gewesen war, zerriss es ihm das Herz. Da war es besser sie ignorierten und verdrängten das Ganze einfach.

„Yama“
 

Zögernd wandte der Angesprochene den Kopf und sah in die ernsten braunen Augen seines Gegenübers. Sofort beschleunigte sich sein Herzschlag, er ahnte dass Taichi nun genau das zur Sprache bringen würde, was er nicht hören wollte.

„Wegen dem Abend im Club…“, begann Tai zögernd.

„Wir brauchen nicht darüber zu reden“, unterbrach ihn Matt hektisch. Irritiert blinzelte der Braunhaarige und schüttelte den Kopf.

„Ich möchte aber mit dir darüber reden“, erwiderte Taichi nachdrücklich und sah ihn bittend an.

„Hör zu…“, fing Yamato an, stellte den Teller ab und stand auf. Aufgeregt fuhr er durch seine Haare und drehte sich von dem Sitzenden weg. „Ich weiß es sind inzwischen zwei Jahre vergangen und wahrscheinlich dachtest du, ich hätte schon längst jemand neues gehabt, aber…“, seufzend drehte Matt sich zurück zu Tai, sah ihm in die Augen. „…es gab keinen anderen, den in meinen Herzen gibt es immer noch nur dich. Kitschig, ich weiß, aber es ist nun mal so. Ich liebe dich immer noch und ja, es war wahrscheinlich ein Fehler dich dazu zu bringen mit mir zu schlafen. Aber ich konnte damals nicht anders, verstehst du? Ich verlange nichts von dir und erwarte auch keine Antwort“, kurz hielt er inne und schloss die Augen. „Ich bin dein Freund und das werde ich auch immer bleiben. Mit meinen Gefühlen muss ich alleine klar kommen und das ist okay. Also tu mir bitte den Gefallen und lass uns einfach nicht mehr darüber reden“
 

~~~~~~~~~~
 

Mit klopfenden Herzen lauschte Taichi dem Redeschwall seines Freundes. Diese Worte nahmen ihm förmlich den Wind aus den Segeln. Sein Herz machte einen Sprung, als er hörte dass Yamato ihn wirklich noch liebte. Einen Teil von ihm machte es glücklich, doch andererseits stimmte es ihn traurig. Welche Zukunft würden sie schon miteinander haben? Keine…
 

Als Matt endlich endete schmerzte sein Herz, er ahnte dass jener immer noch dachte es wäre für ihn bedeutungslos. Das war Unsinn, dieses eine Mal war schön, wenn auch hektisch und ohne viel Liebe.

„Yama“, begann Taichi vorsichtig.

„Bitte Tai, lass es“, antwortete der Blonde hektisch. Genervt stöhnte Taichi auf und schloss die Augen. Auch wenn sie keine Zukunft haben würden, er musste doch wenigstens klar stellen, was er dabei empfunden hatte. Was dachte Matt? Er war nie ein einfacher Kunde gewesen!
 

„Yama, denkst du wirklich es hat mir nichts bedeutet?“, fragte Taichi leise und sah sein Gegenüber traurig an. Es tat weh, hatte sein Freund nicht gespürt, dass es auch für ihn besonders war?

„Ich weiß nicht…“, antwortete Matt langsam und zuckte mit den Schultern. „Woher soll ich wissen… es ist dein Job…“
 

Enttäuscht schnaubte Taichi und wandte den Blick ab.

„Ich hatte bis dahin noch nicht viele Kunden“, murmelte er leise.

„Das wusste ich aber nicht, ich dachte du… machst das seit zwei Jahren“

„Wie kannst du nur denken, dass du für mich einfach ein beliebiger Kunde warst? Dass es mir nichts bedeutet hat? Denkst du, wenn es Izzy gewesen wäre hätte ich das auch gemacht?“, fragte Taichi enttäuscht und sah Yamato anklagend an.
 

„Nein… ich weiß nicht“, antwortete Yamato nach einem kurzen Zögern. Er war verwirrt und wusste nicht was er denken sollte.

„Bei einem Kunden hätte ich mich nie so gehen lassen wie bei dir. Du bist ein besonderer Mensch für mich und ich habe jede Sekunde genossen. Bis zu dem Moment wo du mich bezahlst hast, wie einen einfachen Stricher“, sprach Taichi leise und schüttelte den Kopf. „Liebe, Freundschaft, Vertrauen das alles ist mir fremd geworden. Ich weiß nicht was ich für dich empfinde, ich weiß nur das du mir nach all der Zeit immer noch wichtig bist“

„Tai“, sagte Matt leise.

„Nein, lass bitte. Wahrscheinlich hast du Recht, wir sollten einfach nicht mehr darüber reden. Ich wollte einfach nur dass du weißt, dass du mir nicht egal bist“
 

Stur sah Taichi zur Seite und hoffe dass Yamato das Thema nun sein ließ. Es tat einfach weh und erst recht wenn er an seine baldige Abreise dachte. Ein Klopfen an der Tür ließ ihn zusammenzucken und sofort besorgt in selbige Richtung blicken. Matt stand derweil eilig auf, ging zu selbiger, schloss sie auf und ließ den Besucher herein.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Huhu,
entschuldigt bitte das ihr eine Woche warten musstet.
Leider war das geplannte Kapitel für letzte Woche doch nciht wie angenommen fertig -.-
Da ich Besucht hatte, kam ich leider zu nichts, aber ich versuche jetzt wieder vorlauf zu bekommen.
Ich hoffe ich kriege das zeitlich hin und ihr habt nicht wieder eine Woche pause, aber im Moment muss ich noch mehrere andere Projekte schreiben. Unter anderem eine Wichtelgeschichte. Ich gebe aber mein bestes um jetzt wieder wöchentlich ein neues Kapitel zu veröffentlichen.

Ich wünsche euch allen noch einen schönen Sonntag.
Liebe Grüße Shanti Komplett anzeigen

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