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And so we meet again

von

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Nightmares

Touko flog eine ganze Weile ziellos durch die Gegend.

Sie ist so sehr in Gedanken an N davon gestürzt, dass sie gar nicht darüber nachdachte, wo sie anfangen sollte zu suchen.

Sie hatte schon vor einiger Zeit ganz Einall abgesucht und sich auch zu den Trümmern seines Schlosses begeben, aber er war nicht da.

Natürlich nicht.... hattest du was anderes erwartet, Touko? fragte sie sich selbst und musste bitter lächeln.

Dann seufzte sie laut, sodass Zekrom fragend zu ihr hoch sah.

Es grollte sanft, als würde es nach Toukos seufzen fragen und als würde Touko ihren Drachen verstehen, strich sie nun mit einem liebevollen Lächeln über seine Schuppen.

„Es ist nichts. Magst du bitte in der nächsten Stadt landen?“

Erneut grollte Zekrom und reduzierte die Flughöhe.

Touko versank derweil erneut in Gedanken.

Warum suchte sie N überhaupt? Was bedeutete er für sie, wenn er denn was für sie bedeutete? Er tat ihr damals so leid, als sie seinen Traum zerstören musste und als sie hörte, dass er die ganze Zeit nur von G-Cis für seine eigenen dunklen Pläne benutzt wurde.

Doch wieso hatte sie nun das dringende Gefühl, in suchen und finden zu müssen?

Wollte sie ihn vor erneutem Leid bewahren? Oder war das einfach dieses dumpfe Gefühl, wissen zu wollen, ob es ihm gut ging?

Sie wusste es selbst nicht.

Ich sollte es gut sein lassen und mir lieber überlegen, wie und wo ich ihn suchen soll und wieso ich so ein ungutes Gefühl hab...

Erneut seufzte Touko, dann merkte sie auch schon, wie Zekrom zur Landung ansetzte und vor dem Pokemon Center in Rayono City zum Stehen kam.

„Danke, mein Freund. Flieg noch ein wenig wenn du magst.“ Die Trainerin sprang vom Rücken des legendären Drachen und strich ihm nochmal sanft über die Schnauze.

Zekrom grollte zustimmend und neigte seinen Kopf in ihre Richtung, ehe er sich erneut in die Luft abstieß.

„Zekrom?!“ schrie Touko hinterher, als der Drache gerade losfliegen wollte.

Ruckartig blieb er stehen und sah geduldig auf seine Trainerin herab.

Diese schien mit sich zu kämpfen, ob sie Zekrom wirklich diese Bitte, die ihr auf der Seele lag, mitgeben sollte.

Unsicher sah sie zu Boden.

„Wenn.... Wenn du irgendwo Reshiram oder N siehst, richte Ihnen bitte aus, dass ich sie suche.“

Zekrom sah sie einen Moment noch an, dann grollte er und flog los.
 

„Cheren! Glaubst du nicht, dass du Touko machen lassen solltest, was sie für Richtig hält?“

Bell flog dicht hinter Cheren, der sein Fasasnob zu Höchstleistungen antrieb.

Dennoch musste sie schreien, damit er sie verstand.

„Ich habe was dagegen, dass sie diesen Plasma-Typen sucht. Beim letzten mal, wo wir ihm begegnet sind, gerieten wir alle in Schwierigkeiten und besonders Touko!“ Ohne Bell anzusehen flog er immer weiter in die Richtung, in der er zuletzt den schwarzen Drachen gesehen hatte.

„Aber Menschen ändern sich, Cheren.“ Washakwil war mittlerweile auf gleicher Höhe wie das Fasasnob und Bell musste nun nicht mehr schreien.

Cheren schwieg eine Weile, dann verfinsterte sich sein Blick und er sah zu der Blonden rüber.

„Mag ja sein. Aber seit 3 Jahren hat niemand irgendwas von ihm gehört und plötzlich wird er gesucht und der Sucher kündigt totales Chaos an, wenn er nicht gefunden und ausgeliefert wird?“

er wendete den Blick wieder nach vorn, „Für mich klingt das nach einem riesigen Problemen, in die Touko hineingezogen werden könnte, wenn sie N sucht und dieser mysteriösen Person zufällig mit in die Finger gehen sollte.“

Bell sah ihren Freund besorgt an, senkte dann aber den Blick und streichelte dem Washakwil über die Federn.

„Hast du irgendeine Spur von dem Zekrom, Washakwil?“

Das Vogelpokemon schüttelte das gefiederte Haupt und gab nur einen krähenden Laut von sich.

„Und du, Fasasnob?“ fragte nun Cheren sein Pokemon, doch auch er erhielt die gleiche Antwort.

„Lass und umkehren.“ schlug Cheren dann vor und gab seinem Pokemon den Befehl, nach Avenitia zurück zu kehren.

Bell nickte und folgte Cheren still.
 

Touko lag auf dem Bett, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und sah mit leeren Blick gegen die Decke.

Sie hatte sich ein Zimmer im Pokemon Center genommen und musste erstmal ganz genau planen, was sie eigentlich nun vorhatte, wo sie anfangen sollte und was sie tun würde, wenn sie N gefunden hätte.

Doch jedes mal, wenn sie sich ernsthaft Gedanken um ihre Planung machen wollte, schweiften ihre Gedanken zu dem grünhaarigen Jungen, der irgendwie damals ihr Feind war und den sie dennoch eher als einen Freund angesehen hatte.

Ihr kamen Erinnerungen an damals.

In Gavina stach ihr dieser mysteriöse junge Mann sofort ins Auge. Irgendetwas hatte er an sich gehabt, dass sofort jede Aufmerksamkeit auf ihn zog.

Sie begegneten sich seither ein paar mal und in Rayono City wollte er dann plötzlich unbedingt Riesenrad mit ihr fahren.

Touko musste plötzlich lächeln.

Wie aufgeregt er damals klang, als er ihr erzählte, dass er Riesenräder liebt.

Und was für ein seltsam erdrückendes Gefühl in ihr hochkam, als N sich dann selbst als König von Team Plasma vorstellte.

Er hatte ihr von seinem Traum erzählt, immer und immer wieder und es war bis zuletzt mehr eine Jagd auf Team Plasma und ihren König, als ein friedliches „Duch-die-Gegend-ziehen“ und wie jeder andere Trainer auch Orden für die Liga zu sammeln und danach zu streben, Champ zu werden.

N hatte Toukos Welt damals im wahrsten Sinne auf den Kopf gestellt... und tat es immer noch.

Aus einem Feind wurde jemand, der nie wirklich der Feind war und ehe sie sich versah, war sie zwei Jahre in sämtlichen Regionen unterwegs um ihn zu suchen. Aber nirgends gab es eine Spur. Fast, als hätte er nie existiert.

Und nun wurde er gesucht und schon wieder begibt sie sich auf die Suche nach einem 'Schatten', den sie damals schon nicht finden konnte.

Plötzlich wurde Touko aus ihren Erinnerungen und Gedanken gerissen, sprang aus dem Bett und lief zum Fenster.

Zekrom war zurück gekehrt und war gerade neben dem Center gelandet. Mittlerweile war es dunkel draußen.

„Zekrom! Hast du sie entdecken können?“

Doch Zekrom grollte nur leise und senkte den schuppigen Kopf.

„Nicht?..... Kann man nichts machen.“ Die Braunhaarige senkte nun auch enttäuscht den Kopf. Doch dann hob sie ihn wieder mit einem Lächeln und holte Zekroms Pokeball aus der Tasche.

„Ruh dich aus, Zekrom. Morgen suchen wir weiter.“

Der Pokeball fing das legendäre Pokemon mit seinem roten Strahl ein und Touko verstaute den Ball wieder in der Umhängetasche.

Dann streckte sie sich.

„Ich sollte schlafen gehen.“

Wenige Minuten später erlosch in dem Raum das Licht.
 

Schnell und leise huschte das Zoroark durch den Wald.

Es hatte eine Mission, aufgetragen von seinem Freund, und er würde erst Rast machen, wenn er diese Mission erfüllt hat.
 

Zoroark, mein Freund. Würdest du etwas für mich tun?“ fragte N und ging auf das Pokemon zu.

Dieses lauschte geduldig.

„Würdest du diesen Brief nach Avenitia bringen? Es ist wichtig, dass das Mädchen von vor drei Jahren ihn erhält.“ N hielt einen sorgsam verschlossenen Brief in seine Richtung.

Zoroark starrte den jungen Harmonia an und fragte sich, wieso N über diesen Weg Kontakt zu ihr aufnehmen wollte.

„Ich möchte sie gerne allein Treffen. Doch wenn ich einfach zu ihr fliege und hoffe, dass sie da ist, muss ich damit rechnen, dass ihre Freunde ebenfalls da sein könnten.“ erwiderte N auf die stille Frage des Zoroark.

„Wieso?“ wiederholte er nun Zoroarks Frage, die es sich stellte, „weil ich glaube, dass mich ihre Freunde nicht sonderlich ausstehen können. Zumindest weiß ich, dass dieser Brillenträger mich nicht leiden kann.“

Zoroark starrte N noch einen Augenblick an, dann nickte es und machte sich auf den Weg.
 

Zoroark lief ohne Unterlass weiter. Doch plötzlich flog hinter ihm irgendetwas in die Luft.

Erschrocken fuhr es herum und sah direkt auf einen brennenden Gegenstand, der nicht weiter zu identifizieren war. Möglicherweise ein Auto.

Die Flammen erhellten die nähere Umgebung und spiegelten sich in den Augen des Unlicht-Pokemon wider.

Schnell wendete es den Blick ab und lief umso schneller in Richtung seines Ziels.
 

Schwer atmend lief Touko den dunklen, steinernen Gang entlang.

Die Schritte und ihr Atmen und Keuchen hallten in den trostlosen, vernebelten Gängen wider.

Sie lief und lief und lief...

Je weiter sie sich fortbewegte, desto unheimlicher wurde dieser Gang.

Fing er doch von Fackeln hell erleuchtet an, zogen sich nun dicke Nebelschwaden durch ihn und ein mysteriöses Leuchten ließ den Nebel wirken, als würden sich Schatten darin bewegen.

Doch so sehr sich Touko auch fürchtete, sie lief immer weiter.

Ein Flüstern war zu hören.

Erst nur schwach und kaum verständlich, dann lauter.

„Toouukoooo~~~~“ Das Flüstern drang an ihr Ohr, war in ihrem Kopf, hallte im kalten, leblosen Gang wider und schien überall zu sein.

„Toouuuukoooo.......“ So wie die Nebelschwaden auch schien das Flüstern zu zerreißen, nahm mal an Intensität zu und war dann wieder leise und kaum hörbar.

Zu ihrem geflüsterten Namen gesellten sich nun andere Stimmen.

Einige schrien, andere lachten leise, andere sprachen aufgeregt Wörter, die sie nicht verstand.

Touko blieb stehen, ihr Herz pochte so laut wie die Stimmen und diese wurden immer lauter.

Vor Angst erstarrt gehorchten ihr nur noch ihre Arme, die sie hob um sich die Ohren zuzuhalten.

Sie fing an zu schreien, aber kein Laut verließ ihre Kehle.

Der Raum begann sich zu drehen.

Ein Stimme hob sich immer weiter aus dem Stimmengewirr hervor, das schon mehr Geschrei denn Geflüster war.

Wie eine Wahnsinnige schrie Touko stumme Schreie.

Plötzlich stand sie in der tiefsten Schwärze.

Ihr Körper war zur Salzsäule erstarrt und mit Tränen gefüllten, aufgerissenen Augen starrte sie auf einen Körper, der scheinbar leblos im Raum schwebte, die Arme ausgestreckt, der Kopf kraftlos runter hängend.

Ohne einen Atemzug zu machen starrte Touko den Körper an. Sie kannte diese langen, grünen Haare und die unverkennbaren Schmuckstücke an dem Körper.

Plötzlich hob sich ruckartig der Kopf ihres Gegenüber und matte, leblos graue Augen starrten sie mit einem verstörten Lächeln an bevor sich der Mund zu einem Satz formte, der so laut und klar in ihrem Kopf widerhallte.

„rETTe mIch“
 

Touko riss die Augen auf und schreckte auf.

Ihr Herz drohte, aus der Brust zu springen, so wild schlug es.

Sie atmete schwer und war schweiß gebadet. Der ganze Körper zitterte.

Wie um sich selbst zu vergewissern, dass sie nicht verrückt geworden war, sah sie sich im Raum um.

Alles war dunkel, ihre Tasche mit ihren Pokebällen lag auf dem Nachttisch neben dem Bett.

Das Ticken der Wanduhr drang nun auch an ihr Ohr.

Es war nur ein Traum...

Erleichtert atmete Touko einmal tief durch, dann stand sie auf, zog sich einen langen Mantel über und ging vor die Tür des Pokemon Centers.

Ein leichter Windhauch berührte kalt ihr Gesicht.

Touko sah sich um.

Auch hier alles still.

Ihr Blick blieb plötzlich an 4 glühenden Augen hängen, die in einiger Entfernung im Nebel schwebten.

Touko erinnerte sich an ihren Alptraum.

Immer wieder flackerten einzelne Segmente des Traums in ihrem Kopf auf.

Das verstörte und doch so verzweifelt geklungene „Rette mich“ klang in ihren Ohren, als würde N direkt neben ihre stehen und diese Worte sprechen.

Ohne es zu merken, wurde ihr Atem immer flacher.

„Haben wir dich erschreckt?“ klang plözlich eine sanfte Stimme aus dem Nebel.

„Verzeih uns bitte.“ beantwortete eine andere, ebenso sanfte Stimme die Frage.

Touko horchte auf. Erst jetzt merkte sie, dass sich jeder ihrer Muskeln angespannt hatte, bereit, abzuhauen, wenn es gefährlich werden würde.

Aus dem Nebel traten zwei Pokemon.

„Morbitess und Guardevoir?“ fragte sich Touko selbst, ehe sie dann verstand.

Die beiden Pokemon hoben die Arme und der Nebel löste sich auf.

Dann stand Touko zwei jungen Frauen gegenüber, die sie bereits vor drei Jahren kennengelernt hatte.



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