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Feuer und Blut

von

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Wächterin

Mit ausgebreiteten Flügeln schwebte er durch die Luft, hoch über den Bergen. Unter ihm erstreckten sich die Selenberge, seine Heimat. Er hörte die Vögel, die Wyvern wie sie umher flogen und auch die Drachenelfen in ihren Nestern hörte er. Er drehte sich und steuerte auf den höchsten Berg zu, Drachenstein nannten sie ihn. Im Sturzflug hielt er darauf zu und landete direkt vor dem großen Eingang der Höhle. In dem Nest lagen drei Dracheneier, ein schwarzes, ein blaues und ein weißes. Er hörte die Herzschläge und spürte die Wärme, die von der Schale ausging. Ein letztes Mal sah er sie an, ehe er sich erneut in die Lüfte erhob und seine Kreise über das Land zog.
 

Ihre Hand glitt über die Schale des schwarzen Eies. Sie spürte die Hitze und ein leises Pochen von innen. Ein leichtes Leuchten schien durch die Schale hindurch. Trotz der Hitze behielt sie das Ei in der Hand. Es störte sie nicht, denn Hitze machte ihr nichts aus. Eine Fähigkeit die sie von ihrem Vater geerbte hatte. Er stammte nicht von hier sondern von einem weit entfernten Land, das sie noch nie gesehen hatte und wahrscheinlich auch nie sehen wird. Warum auch? Das hier war ihre Heimat und wird es auch immer sein. Hier gab es alles was man sich wünschen konnte. Wälder in denen man Jagen konnte, Ebenen dessen Ende man nicht sah und Berge in denen man ungehemmt fliegen konnte. Wer würde sich mehr wünschen?

Das Mädchen legte das Ei zurück in die Glut zu den beiden anderen. Als sie sich berührten leuchteten auch sie auf, wahrscheinlich spürten sie die Wärme vom schwarzen Ei. Lächelnd erhob sich das Mädchen und ging zum Fenster. Die Sonne ging unter und schien nur noch schwach hinter den Bergen hervor. Ihr Blick hing an dem höchsten, dort wo er lebte. Noch einmal sah sie zurück zu den Eiern ehe sie das Zimmer verließ und die Tür hinter sich schloss. Sie wollte nach ihm sehen, wissen ob es ihm besser ging. Ob er seine Heimat wohl je wieder sehen würde? Oder seinen Bruder, den er im Stich gelassen hatte?
 


 

- Sasuke –
 

Sasukes Blick ging in den Himmel, während er dem zwitschern der Vögel und dem rauschen des Wasser lauschte. Die Sonne schien hell am Himmel, keine einzige Wolke war zu sehen. Es war angenehm warm und ruhig.

Ein wirklich schöner Tag, eigentlich ein Perfekter für ihn wenn er nicht gerade auf der Flucht wäre. Ständig sah er in den Wald hinein und suchte den Himmel ab. Bei jedem kleinsten Geräusch drehte er sich um und dachte jemanden zu sehen. Wie lange ging diese Verfolgungsjagd nun schon? Er wusste es nicht mehr und eigentlich interessierte es ihn auch nicht. Langsam wollte er nicht mehr, er hatte es satt ständig wegzurennen. Aber was hatte er auch erwartet? Schließlich war Danzo tot, er hatte die Kage angegriffen und viele Ninja waren wegen ihm gestorben. Und nun jagte man ihn auf der ganzen Welt. Eigentlich selbstverständlich. Ihn störte aber etwas anderes dabei. Es ging ihm weniger um sich selbst, sondern eher um sie.

Sein Blick ging zum Wasser hinüber wo Suigetsu saß und seine Wasserflaschen füllte. Der weißhaarige starrte ins Wasser, doch auch ihn schien die Verfolgung zu belasten. Sasuke merkte es an der Haltung seines Kameraden. Sie war irgendwie anders als vorher, mehr aufmerksam.

Auf einem Felsen etwas weiter hinter Suigetsu saß Karin und sah ebenfalls zum Fluss. Dabei schien ihr Blick jedoch auf ihren Teamkameraden zu liegen. Auch sie schien sich verändert zu haben. Zu jeder Zeit wirkte sie konzentriert, immer auf der Suche nach Feinden in ihrer Umgebung. Aber da war noch etwas anderes. Sah sie in letzter Zeit nicht oft zu Suigetsu? Oder bildete er sich das nur ein?

Juugo saß etwas abseits an einem Baum gelehnt. Auf seinem Arm saßen kleine Vögel und putzten sich das Gefieder. Juugo schien ruhig und entspannt. Das war gut denn seine wilde Seite konnte Sasuke gerade nicht gebrauchen.
 

Erneut ging sein Blick in den Himmel. Warum kam es nur soweit? Wenn er doch nur alles viel früher gewusst hätte, dann wäre alles anders gekommen. Doch nun hatte er alles verloren was ihm etwas bedeutete, oder? Wieder sah Sasuke sein Team an. Sein Team das immer für ihn da war, stets für ihn gekämpft hatte und sich um ihn gekümmert und gesorgt hatte. Und was gab er ihnen zurück? Nur die Flucht. Alles was ihnen blieb war die Flucht. Vielleicht war es auch nur noch das was sie zusammenhielt. Und dennoch war da ein Gefühl das ihm sagte, dass sie alles waren. Wenn sie auch noch gingen, was blieb ihm dann noch? Er hatte kein Zuhause mehr und vielleicht würde er auch nie eins haben. Wer wollte schon einen Verbrecher in seinem Dorf haben? Niemand zwang sie zu bleiben, sie konnten jederzeit gehen. Doch auch seinem Team erging es nicht anders, denn sie hatten auch kein Zuhause mehr. Alles hing von ihm ab und er hatte keinen Plan. Noch nie hatte er sich so sehr Gedanken über seine Zukunft gemacht wie jetzt. Wer wusste schon ob es für ihn und seine Freunde noch eine Zukunft gab.
 

Er ertappte sich wie er sie als Freunde bezeichnete. Sie waren wahrlich zu seinen Freunden geworden, die einzigen Menschen die ihn noch haben wollten. Wenn doch nur sein Bruder hier wäre um ihm zu helfen. Itachi wüsste sicherlich eine Antwort.
 

Durch ein Rascheln hinter sich wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Sasuke sprang auf und drehte sich um, sein Team stand mit einem Mal neben ihm. Ein merkwürdiges Gefühl durchzog seinen Körper was ihn dazubewegte sich zum Fluss umzudrehen. Auf der Wiese zwischen ihnen stand eine Frau, zumindest schien es so. Sie hatte lange schneeweiße Haare und blaue Augen. Aber ihre Augen wirkten keineswegs kalt, sie strahlten eher etwas Warmes und Beschützendes aus. Sie war nur leicht bekleidet, doch viel es nicht weiter auf. Ihre Kleidung schien fast vollständig mit ihrer extrem hellen Haut zu verschmelzen. Im Schnee fiel sie wahrscheinlich kaum auf.

„Endlich habe ich euch gefunden.“

„Und wer bist du?“

Fragte Suigetsu gleich heraus. Er starrte die Frau misstrauisch an, was nicht verwunderlich war. Wer zu jeder Zeit verfolgt wurde, der wurde irgendwann misstrauisch. Sasukes Blick ging von Suigetsu zurück zu der Frau. Er sah sie an, musterte sie von oben bis unten und dennoch wirkte sie nicht gefährlich. Aber man konnte nie vorsichtig genug sein.

„Man nennt mich die Wächterin. Und bin wegen euch hier. Denn ich habe eure Zukunft gesehen.“

„Unsere Zukunft?“

„Ja.“

Sie nickte und sah Sasuke an. Er erkannte nicht was sie dachte, erkannte auch keine Gefühle in ihren Augen. Irgendetwas stimmte nicht.

„Geht nach Sollos. Ihr werdet dort gebraucht. Dort könnt ihr leben ohne Angst zu haben das man euch verfolgt. Eure Zukunft liegt in Sollos vor euch. Denn hier habt ihr keine mehr.“

Die Frau drehte sich um und wollte gehen, doch Sasuke hielt sie auf.

„Warum sollten wir dir vertrauen?“

Ihm fiel noch mehr ein, doch war dies die erste Frage die er stellen wollte. Die Frau zögerte und drehte sich nur halb um. Sie öffnete den Mund um etwas zu sagen, zögerte jedoch immer noch etwas.

„Was habt ihr zu verlieren? Hier erwartet euch nur der Tod. Dort habt ihr ein Leben und eine Zukunft. Man braucht eure Hilfe. Bitte, geht.“

Und wieder drehte sie sich um und lief auf den Fluss zu. Für einen Moment war es still, nur das Rauschen des Flusses war zu hören. Sasukes Blick glitt zu seinen Freunden. Sie schienen verwirrt und nachdenklich. Konnte man der Frau wirklich vertrauen? Kurz bevor sie den Fluss erreichte ergriff Karin das Wort.

„Wo ist Sollos?“

Noch nie hatte das Team von dem Ort gehört. Momentan befanden sie sich auf einer Insel im Wasserreich. Wenn Sollos im Feuerreich lag konnten sie es gleich vergessen. Sie konnten kein Fuß in diese Richtung setzten ohne das man sie sofort angreifen würde. Wollte diese Frau sie vielleicht doch nur in eine Falle locken?

„In Nevarron. Östlich von hier.“

Ein Wind wehte durch ihre Haare. In ihrem Nacken sah man eine große Narbe, die von einer Schnittwunde stammen konnte. Von dieser Entfernung konnte man jedoch nicht genau sagen.

„Wenn ihr euch umdreht, seid ihr verloren. Vergesst das niemals.“

Im Bruchteil einer Sekunde war sie verschwunden. Niemand hat gesehen wie und doch war sie einfach weg. So schnell und ungesehen wie sie auftauchte verschwand sie auch wieder. Wer war diese Wächterin und was sollte das ganze. Sollten sie ihr wirklich vertrauen? Andererseits, was hatten sie schon zu verlieren? Ob sie nun hier blieben oder woanders hin, sterben würden sie sowieso.
 


 

- Suigetsu –
 

Seit drei Tagen beschäftigt ihn nun schon diese Frau. Wer war sie, wo kam sie her und vor allem was wollte sie. Sie sagte sie sollten nach Sollos gehen, denn man brauchte sie dort und sie hätten eine Zukunft. Aber wo war Sollos? Von Nevarron hatte er mal gehört als er klein war. Wenn er sie richtig erinnerte hatte sein Vater es mal erwähnt, doch wusste er nicht mehr wo es lag. Wären sie dort wirklich in Sicherheit?

Suigetsu setzte sich seufzend auf und starrte aus dem Höhleneingang. Neben ihm lagen Karin und Juugo und schliefen. Einige Augenblicke starrte er seine Teamkameradin an, ehe er sich Kopfschüttelnd erhob und nach draußen ging. Sasuke saß am Rand der Klippe und sah über den Wald zum Fluss. Dort unten war die Frau aufgetaucht und auch wieder verschwunden. Die ganze Zeit redeten sie von nichts anderem, zu einer Lösung oder Entscheidung kam sie nicht. Schweigend setzte er sich neben Sasuke, ließ seinen Blick über die Landschaft gleiten und schließlich endete er im Himmel. Lange sah er den Vollmond an und musste unweigerlich an seinen großen Bruder denken. Schließlich schüttelte er den Kopf. Mangetsu war tot und würde es auch ewig bleiben. Alles was er noch hatte war dieses Team. Sasuke und Juugo und … Karin. Sein Team, seine Freunde, seine Familie, sein Zuhause. Erging es den anderen genauso wie ihm?

„Alles klar?“

Er hob nicht den Kopf um Sasuke anzusehen. Warum auch, schließlich sah Sasuke ihn auch nicht an. Manchmal fragte er sich ob sein Teamleader gehen wollte. Sie einfach so zurücklassen, obwohl sie doch alles für ihn taten. Er war der Grund für ihre Freiheit, für ihr Leben und das schuldeten sie ihm. Sasuke war alles und viel mehr. Der Grund warum sie noch zusammen waren. Wenn er ging, würden alle gehen. Und das würde bedeuten, dass er alles verlor. Ein Gefühl sagte ihm das er wusste, dass es seinen Teamkollegen nicht anders ging.

„Ja alles ok. Ich dachte bloß über diese Frau nach.“

„Ich auch.“

Jetzt schaute er auf und sah Sasuke an. Sasuke schien seinen Blick zu spüren und drehte sich ebenso um. Kurz sahen sie an, wandten dann gleichzeitig die Blicke zum Fluss.

„Vielleicht hat sie recht. Wir haben nichts zu verlieren.“

„Nur unser Leben.“

„Das sind wir doch eh los wenn man uns findet. Und das werden sie.“

Suigetsu grinste und dachte über ihre Situation nach. Sie waren selbst Schuld daran und diese Schuld konnte ihnen niemand nehmen. Aber er tat es gern. Sasuke war für ihn zu seinem besten Freund geworden. Er hätte dasselbe für ihn getan, zumindest hielt er daran fest. Das Team hatte sich verändert, jeder für sich. Das letzte halbe Jahr war nicht angenehm gewesen. Er würde gern mal wieder schlafen, ohne ständig ein Kunai in der Hand haben zu müssen. Eine Zukunft an einem unbekannten Ort klang für ihn sehr viel versprechend.

„Wir wissen nicht einmal wo dieser Ort ist.“

„Nevarron liegt Östlich von hier. Es ist eine riesige Insel, wo keine Ninja leben. Sollos ist ein Dorf in Nevarron.“

Sie drehten sich um und sahen Juugo hinter sich. Er schien auch nicht schlafen zu können und hatte wohl ihr Gespräch gehört. Oder zumindest die paar Sätze. Sasuke musterte den Riesen. Dann ging sein Blick vorbei an ihm in die Höhle.

„Schläft sie?“

Juugo nickte nur. Suigetsu sah ebenfalls in die Höhle und konnte Karin leicht erkennen. Es war vielleicht auch besser wenn sie sich ausruhen konnte. Von allen hatte sie am meisten arbeit. Nur eine kleine Unaufmerksamkeit von ihr und sie könnten im nächsten Moment tot sein. Schon wieder erwischte er sich wie er sich Gedanken über sie machte. Das kam in letzter Zeit viel zu oft vor.

„Woher weißt du wo der Ort ist?“

„Die Vögel haben es mir gesagt.“

Klar, warum war ihm das nicht sofort bewusst geworden. Ein Reich ohne Ninja also. Was hatten sie dann dort verloren? Dort waren sie noch weniger willkommen als hier. Sasuke schien denselben Gedanken zu haben. Schweigend starrten alle drei zu Boden und hingen ihren eigenen Gedanken nach.
 

Unter ihnen schwankte das Schiff. Es entfernte sich immer weiter vom Wasserreich. Dort hinten lag seine alte Heimat, der Ort an dem seine Familie starb. Seine Mutter, sein Vater, sein Bruder.

Wenn ihr euch umdreht, seid ihr verloren.

Unweigerlich dachte er an diese Worte und drehte sich um, ohne Kiri noch einen Blick zuzuwerfen. Es war vorbei, dort gab es nicht mehr was ihm noch etwas bedeuten würde. Jetzt zählte nur noch das hier.

„Denkst du an deine Vergangenheit?“

„Ja.“

Eigentlich wollte er nein sagen, aber er konnte es nicht. Karin stand neben ihm und sah zu den sich entfernenden Inseln hinüber. Auch sie ließ ihre Vergangenheit hinter sich, so wie er. Und Sasuke und Juugo taten dasselbe. Ihnen allen erging es gleich.

„Mal sehen was uns in diesem Reich erwartet.“

Er streckte sich und verschränkte die Arme hinterm Kopf. Grinsend sah er sie an.

„Ohne Ninjas ist es dort wahrscheinlich ziemlich langweilig.“

„Vielleicht.“

Ihr Blick ging zum Bug des Schiffes. Von dort kamen Sasuke und Juugo. Aus irgendeinem Grund schien es Suigetsu als wenn seine Teamkameradin eben ein Stück näher an ihn gerügt war. Lag es an Sasuke? Hatte sie es immer noch nicht vergessen? Wie konnte sie auch immer hin hatte es eine Narbe hinterlassen.

„Wir werden wohl noch drei Tage unterwegs sein.“

Das ganze Team drehte sich um und sah übers Meer. Sah er dort hinten etwa eine Insel? Aber so nah konnten sie noch nicht sein. Wahrscheinlich war es nur der Wunsch. Seine Gedanken schweiften zu der Insel ab. Würde es dort genauso sein wie in den Ninjareichen?

„Was machen wir wenn wir dort sind?“

Der Kapitän sagte sie würden in Dorma ankommen, einer Handelsstadt. Der Kapitän fuhr ständig diesen Weg, ebenso wie die Mannschaft, also kannte sie niemand. Zumindest hofften sie es. Ansonsten würden sie wohl nie diese Handelsstadt erreichen.

„Wir versuchen nach Sollos zu kommen.“

Hörte sich einfach an. Aber wenn man noch nie an diesem Ort war, dann war es das wahrscheinlich nicht. Sie würden das schon schaffen. Bis hierher kamen sie also konnten sie auch weiter gehen. Zusammen. Als ein Team.
 

Sasuke bezahlte den Kapitän, währenddessen warteten sie. Zusammen gingen sie um die Stadt herum. Es war wahrlich eine Stadt, so groß wie Konoha selbst. Wenn die anderen Orte hier auch so groß waren konnten sie vielleicht doch ungehindert hier leben. Bis sich die Nachricht von ihren Verbrechen verbreitet hatte würde einige Zeit vergehen. Sie saßen auf einigen Felsen am Strand und schauten aufs Meer hinaus. Morgen würde das Schiff wieder fahren, bis dahin hatten sie Zeit es sich zu überlegen. Wann es dann wiederkam wussten sie nicht.

Suigetsu sprang auf und ging einige Schritte auf das Meer zu. Es erinnerte ihn an sein altes Zuhause in Kiri und doch wirkte alles anders. Selbst die Luft schien eine andere zu sein.

„Also was nun?“

Er drehte sich um und verschränkte die Arme hinterm Kopf. Sasuke sah an ihm vorbei aufs Meer hinaus. Er schien zu überlegen.

„Ihr seid sicherlich Team Taka oder?“

Das Team drehte sich um und sah eine Frau am Strand stehen. Sie hatte feuerrotes Haar, welches sie zu einem Zopf gebunden hatte. Die Frau trug ein fliederfarbenes Kleid und schwarze Stiefel und musterte die vier. Suigetsu musterte sie ebenfalls. Dabei entgingen im die Chakrams an ihrem Gürtel nicht. Also gab es hier doch so etwas wie Kämpfer. Noch bevor einer die Frage beantworten konnte sprach sie weiter.

„Ihr seht nicht so aus als wenn ihr von hier stammt.“

Das las sie wohl in ihren Gesichtern ab. Sie ging auf sie zu und auch Suigetsus Freunde erhoben sich. Nur wenige Meter trennten sie, als die junge Frau stehen blieb.

„Woher weißt du das?“

Fragte Sasuke offen heraus. Die Frau grinste und stemmte die Arme in die Hüfte.

„Hat mir ein Vögelchen gezwitschert.“

Sie zwinkerte ihnen zu und schaute jeden noch einmal an. Suigetsu sah Sasuke an. Er schien bereit zu sein anzugreifen falls sie es tat. Nach einem halben Jahr auf der Flucht wurde man Vorsichtiger. Die Frau ihnen gegenüber schein es zu bemerken und grinste noch etwas breiter.

„Ich bin Sharon. Die Wächterin schickt mich.“

Der schwarze Drache


 

- Sasuke –
 

Etwas abgelegen von der Stadt, aber noch nah genug um den Lärm mitzubekommen saßen sie am Strand und lauschten den Worten von Sharon. Sasuke musterte die Frau, noch immer konnte er ihr nicht wirklich vertrauen. Schließlich waren sie auf einen ihnen völlig unbekannten Kontinent gelandet. Wie kam es das noch keiner von ihnen je von diesem Kontinent gehört hatte? Bis auf Suigetsu, doch erinnerte er sich nicht mehr was man ihm erzählt hatte.

„Damit ihr es versteht muss ich etwas weiter ausholen.“

Sharon blickte durch die Runde und schaute ob sie ihr auch wirklich zuhörten. Und das taten sie, denn schließlich wollten sie wissen wer diese Wächterin war und warum sie hier her gehen sollten.

„Da gibt es diese Legende. Vor etwa 400 Jahren gab es eine Prinzessin Lyana. Es heißt, dass sie einen Drachengezähmt hatte und als erster Mensch überhaupt auf einem geritten ist. Prinzessin Lyana wurde bekannt als die Drachenritterin und veränderte unser Reich auf ewig. Als sie Königin wurde verbat sie die Jagd auf Drachen und Gründete den Orden der Drachenritter. Von da an wurden die Drachen gezähmt und aufgezogen. Aber nicht alle waren mit dieser Veränderung einverstanden. Drachenschuppen sind sehr begehrt, deshalb wollten die Jäger auch weiter nach den Drachen jagen. Königin Lyana wurde als Verräterin hingestellt und enthauptet. Viele ihrer Anhänger standen auch noch nach ihrem Tod zu ihr und setzten ihre Gesetze durch. Es wurde keine Jagd mehr auf Drachengemacht. Manchmal kann man ihren Drachen sehen. Und viele behaupten einen Menschen auf ihm zu sehen. Eine Frau mit schneeweißen Haaren, die Lyana ähnelte.“

Sasuke wandte seinen Blick ab und starrte aufs Meer. Es war also nur ein Geist den sie gesehen hatten? Alles kam ihm so unwirklich vor.

„Der Geist erscheint den Drachenrittern manchmal. Es scheint so als würde sie die Drachen und Drachenritter beschützen. Deshalb nennt man sie die Wächterin.“

„Und warum ist sie uns erschienen?“

Sharon lehnte sich nach hinten und stütze sich auf ihren Armen ab. Ihr Blick ging gen Himmel, sie schien nachzudenken. Gespannt wartete das Team auf die Antwort.

„Eigentlich heißt es nur, dass einer von euch ein Drachenritter ist. Sie zeigt sich nur ihnen und den Menschen in der Umgebung des Drachenritters.“

Die Frau stand auf und ging auf das Meer zu. Für Sasuke klang es noch immer nicht glaubwürdig. Andererseits war dies eine andere Welt. Hier war vieles anders, das hatte er schon bemerkt. Und auch im Ninjareich gab es Dinge, die für manche Menschen unerklärlich schienen. Warum sollte es hier nicht auch so sein? Vielleicht hatte sie recht und ihnen war nur der Geist erschienen. Aber eine Sache beschäftigte ihn immer noch.

„Sie sagte sie hat unsere Zukunft gesehen.“

„Das kann sie. Zumindest sieht es so aus.“

Sharon drehte sich wieder um und ging eine Schritte auf Team Taka zu.

„Die Wächterin hat wohl eure Zukunft gesehen und euch deswegen her geschickt. Oder sie eine Zukunft gesehen die ihr verhindern sollt. Was es auch ist, nur die Wächterin weiß es. Und deshalb bin ich hier. Ich soll euch Nach Sollos bringen, zu den anderen Drachenrittern. Sie werden euch alles Weitere erklären.“

Drachenritter also. Ob es hier wirklich Drachen gab?
 


 

- Sharon –
 

Sharon redete mit einigen Leuten, während Team Taka wartete. Sie ging zurück zu ihnen und grinste breit.

„Wir haben Reittiere. Sie werden uns nach Sollos bringen.“

Die Hufschläge ließen sie aufblicken. Hinter einem Haus kamen sie her, fünf an der Zahl. Team Taka schaute nicht schlecht, als sie ihre Reittiere sahen. Lächelnd ging Sharon auf den vordersten zu und auch er machte einen Schritt nach vorne.

„Hey Sharon.“

„Hey Antar. Wie geht’s?“

Der Zentaur blickte sie an und musterte sie. Dann ging sein Blick zu Team Taka. Sharon folgte ihm und grinste breit. Für die vier würde hier alles neu sein. So etwas hatten sie bestimmt noch nie gesehen.

„Antar das ist meine Begleitung. Wir müssen dringend nach Sollos.“

„Kein Problem.“

Antar nickte den anderen Zentauren zu. Sie kamen einige Schritte nach vorne und musterten die vier Ninja. Auch für sie war es ungewohnt. Ninja hatten sie noch nie gesehen, auch wenn man keinen großen Unterschied feststellen konnte. Sharon stieg auf Antar auf und wartete bis die Ninja es ihr gleich taten. Als sie alle auf einem Zentaur saßen ritten sie los und bald hatten sie Dorma hinter sich gelassen. Sie ritten am Fuß der Hohenlande vorbei, durch das hohe Gras der Arbor Wildnis. Die hier lebenden Wölfe und Goblins mieden sie, dank der Zentauren. Sie kamen schnell voran, viel schnell als wenn sie zu Fuß unterwegs wären. Aber immer noch langsamer als auf einem Drachen oder Wyvern.

Sharon genoss die Landschaft. Sie liebte es auf einem Zentaur durch die Ebenen zu reiten. Diese endlosen weite Ebenen, das hohe saftige Gras und die wilden Tiere. Das war ihre Heimat und sie liebte es. Ob es solche Landschaften auch in den Ninjareichen gab?

Sharon wandte ihren Blick ihren Begleitern zu. Auch sie sahen sich die endlose Weite an und jeder schien seinen Gedanken nachzuhängen. Alles war anderes und niemand wusste was sie erwartete.

„Auf der anderen Seite der Hohenlande machen wir eine Pause. Nachts sollten wir nicht durch die Ebenen reisen.“

„Warum nicht?“

Hörte sie Suigetsu von hinten fragen. Sharon drehte ihren Kopf leicht zu ihm um, doch es war Antar der für sie antwortete.

„Nachts werden die Goblins aktiver. Sie treten in größeren Herden auf und scheuen sich nicht davor auch größere Gegner anzugreifen.“

„Für gewöhnlich halten sich die Goblins und Wölfe von den Zentauren fern, da sie es nicht mit ihnen aufnehmen können. Aber in großen Herden sind sie gefährlich.“

Suigetsu ließ seinen Blick wieder übers Gras schweifen. In der Ferne hörten sie einen Wolf, doch er würde sich ihnen nicht nähern. Nur Schattenwölfe und Höllenhunde griffen Zentauren an. Ein Grund mehr warum diese Wesen als Reittiere eingesetzt werden. Zentauren sind groß und stark und scheuen den Kampf nicht. Und dazu noch schnell. Also die perfekten Reittiere. Und den Zentauren selber machte es auch nichts aus. Sie liebten es durch die Ebenen zu rennen. Ob sie nun eine Last auf dem Rücken trugen oder nicht war ihnen eigentlich egal.
 

Sie schlugen ihr Lager auf, in ihrem Rücken befanden sich die Hohenlande, vor ihnen die Arbor Wildnis. In der Mitte brannte ein Feuer um das sie herum saßen. Die Zentauren hielten Wache. Sharon hörte etwas und drehte sich um. Karin kam auf sie zu und setzte sich an Feuer. Sie wirkte bedrückt.

„Kannst du nicht schlafen?“

Karin schüttelte den Kopf. Es war nicht verwunderlich. Alles war neu und sie hatten eine lange Reise hinter sich. Und sie konnten sich auch nicht sicher sein das sie wirklich in Ruhe schlafen konnten. Sharon blickte nach hinten, wo die anderen drei schliefen. Ihnen schien es weniger auszumachen, oder sie gaben es nur vor.

„Werden wir hier wirklich nicht verfolgt?“

„Eure Taten sind hier ohne Bedeutung. Die Gesetze vom Ninjareich gelten in Nevarron nicht. Niemand wird euch jagen oder verfolgen. Und auch niemand wird über euch urteilen. Hier habt ihr eure Ruhe und euren Frieden.“

Karin antwortete nicht, sondern starrte nur ins Feuer. Sharon tat es ihr gleich und hing ebenfalls ihren Gedanken nach.

„Du solltest dich wieder hinlegen. Morgen wird ein langer Tag.“

Aus dem Augenwinkel erkannte sie, dass Karin wieder aufstand und sich umdrehte. Wahrscheinlich legte sie sich wieder zu ihren Teamkollegen. Sharons Blick ging in den Wald. Was war das für eine Zukunft, die die Wächterin gesehen hatte? Und was hatten die vier damit zu tun? Konnte es wirklich Frieden für sie geben?
 

Den ganzen nächsten Tag brauchten sie um nach Firmin zu kommen. Firmin war eine zentrale Handelsstadt. Von überall her kamen die Reisenden um sich auszuruhen und für ihre nächste Reise vorzubereiten. Alles was es in Nevarron zu kaufen gab, konnte man hier bekommen. Sie fielen nicht weiter auf, denn es gab mehr als genug Reisende hier. Und Ninjas unterschieden sich nicht weiter von den Menschen in Nevarron. Auch wenn viele das glaubten, aber diese waren noch nie Ninjas begegnet.

Beim Morgengrauen reisten sie weiter durch die Thella Ebenen. Zuerst immer am Tantervale vorbei, dem zweitlängsten Fluss in Nevarron. Nur der Arbor übertraf ihn. Dafür war der Tantervale der einzige Fluss, welcher direkt im Apoto See entsprang. Der Apoto See war der größte See im Reich und gleichzeitig das Herz und wichtigster Bestandteil von Waterfallcity. Die Thella Ebenen unterschieden sich nicht weiter von der Arbor Wildnis. Jedoch war das Gras hier nicht so hoch, daher konnte man die wilden Tiere besser sehen. Einige Goblins befanden sich an einem Steinhaufen, an den sie vorbeikamen, doch hielten sie sich weiterhin fern. Hin und wieder hörte man einige Wölfe, man sah jedoch nie einen. Nur die Drachenelfen konnte man sehen. Sie rannten über das Gras und jagten kleinere Tiere, meist waren sie zu zweit. Drachenelfen konnten gefährlich sein, für Zentauren allerdings kein Problem.

Sie kamen den Selenbergen immer näher und der höchste Berg, Drachenstein, ragte deutlich in den Himmel. Sharon sah hinauf, in der Hoffnung den legendären Drachen von Lyana zu sehen. Doch vergebens suchte sie den Himmel ab.

„Auf diesem Berg dort oben lebt der Drache von Lyana, Zyran.“

„Wächterin Lyana veränderte nicht nur das Leben der Drachen. Auch unseres und das der anderen Lebewesen wurde beeinflusst. Wir haben es nun viel besser als vorher.“

Antar rannte weiter und schielte ebenso zu dem Berg. Nicht nur die Jagd auf Drachen wurde beendet, auch Zentauren waren von da an frei. Sie waren keine Sklaven mehr und taten ihre Aufgabe als Reittiere aus freiem Stücken.

„Wie alt werden denn Drachen?“

„Der älteste Drache ist mehr als 400 Jahre alt. Die Drachen in Aufzucht allerdings erreichen nie dieses Alter. Sie werden höchstens 100 Jahre alt. Es ist wie mit der Größe. Freilebende Drachen würden viel größer werden, denn wenn sie den Platz haben und immer etwas zu essen bekommen wachsen sie bis zu ihrem Tod. Die Drachen in Gefangenschaft haben diese Freiheit nicht. Wir versuchen sie ihnen zu geben, aber es ist nicht dasselbe.“

Ihre weitere Reise verlief ruhig. Bald erreichten sie den Asarie Wald, wo sie sich von den Zentauren trennten. Sie konnten nicht weiter, da in diesem Wald Schattenwölfe lebten. Diese schreckten nicht davor zurück auch einen Zentaur anzugreifen. Durch den Asarie Wald, immer am Fuß der Selenberge entlang ging es weiter in Richtung Sollos. Durch die Baumgipfel erkannte man die große Stadt schon. Sie war sogar noch größer als Dorma, aber keinesfalls zu vergleichen mit Vyran oder Waterfallcity.

Mit erstaunten Blicken sah sich das Team in der Stadt um. So etwas hatten sie noch nie gesehen. Die Dörfer in den einzelnen Ninjareichen waren anders aufgebaut. Auf dem großen Markplatz wurden sie schon erwartet. Fang und Keiko warteten am Brunnen auf sie. Sharon ging direkt zu ihnen und sah Keiko breit lächeln.

„Du bist wieder da!“

„Jap. Und ich habe die Ninja mitgebracht.“

Keiko ging an der älteren vorbei und besah sich die Ninja. Keiko hatte zuvor nur einen Ninja gesehen, wie die meisten Bewohner von Nevarron war sie erstaunt wie ähnlich sie sich doch waren. Ihre Welten waren so unterschiedlich, aber wenn man nach dem Aussehen ging konnten sie sich nicht von einander unterscheiden. Während Keiko die vier betrachtete, was diesen sichtlich unangenehm war, stellte sich Sharon zu Fang.

„Ist Kayla da?“

„Nein. Sie ist nach Vyran geflogen. Die Königsfamilie hat sie zu sich gerufen.“

Sharon nickte und erlöste dann Team Taka von Keiko.

„Ihr müsst auf die Erklärung noch etwas warten. Heute Abend werdet ihr eure Antworten erhalten.“

Team Taka wechselte Blicke aus, doch es sagte niemand etwas. Sie mussten sich etwas gedulden. Wenn Kayla wieder zurück war konnte sie ihnen alles erklären. Denn es war Kayla gewesen die der Wächterin begegnet war. Sie gingen auf das größte Gebäude der Stadt zu, dem Hauptquartier der Drachenritter in Sollos.
 


 

- Kayla –
 

Der schwarze Drache hielt direkt auf den Landeplatz zu. In sicherer Entfernung standen die Wachen und sahen ihr beim landen zu. Doch davon ließ sie sich nicht beirren. Sachte legte sie ihre Hand an den Hals des Drachen, woraufhin dieser sofort zur Landung ansetzte. Mit einem lauten Knall landete er auf dem Boden und blieb an genau der Stelle stehen. Er wich keinen Zentimeter von seinem Landeplatz ab, ein Beweis für seine Genauigkeit. Der Drache breitete die Flügel aus und brüllte, was die Wachen zurückweichen ließ. Erneut legte seine Reiterin eine Hand an seinen Hals und ließ ihn somit ruhiger werden. Sie schwang sich vom Drachen und ging zielstrebig auf die Wachen zu, welche nun auch zögerlich auf sie zukamen. Man merkte ihnen die Furcht vor dem Drachen an. Einen der Wachen erkannte sie sofort. Feldmarschall Saden, der Leibwächter von Prinz Jheral. Sie verbeugte sich kurz vor ihm und sah ihn dann mit einem ausdruckslosen Blick an. Feldmarshall tat es ihr gleich.

„Mylady Kayla. Schön Euch zu sehen. Der König und die Königin erwarten Euch bereits.“

„Dankeschön, Ser.“

Kayla schritt an ihm vorbei und würdigte ihm keines Blickes mehr. Sie brauchte sich nicht umzudrehen um sie wissen das sich ihr Drache wieder in die Lüfte erhob. Er würde jagen gehen, sich aber nicht weit entfernen. Das tat er nie.

Feldmarshall Saden lief einige Meter hinter ihr. Vor ihr gingen zwei Wachen, die sie zum König und zur Königin brachten. Kaylas Blick ging aus dem Fenster, an welchem sie gerade vorbeigingen. Hoch am Himmel sah sie ihn fliegen, er zog seine Kreise über der Stadt und würde sich danach der Haris Steppe widmen. Nach scheinbar endlosen Gängen erreichten sie den Thronsaal, vorüber sie froh war. Kayla hatte wichtigeres zu tun als sich mit der Königfamilie zu unterhalten.

„Euer Gnaden. Mylady Kayla ist hier.“

Kayla verbeugte sich vor der Königsfamilie. Es waren auch Prinzessin Khemm und Prinz Jheral anwesend, warum wusste sie jedoch nicht. Aber es würde sicherlich seine Gründe haben.

„Mylady es ist mir eine Freunde Euch zu sehen.“

Kayla verbeugte sich vor der Königin und blickte dann zu ihr auf.

„Die Freude ist ganz meinerseits, euer Gnaden.“

Die Königin lächelte. Sie war eine schöne Frau. Die blonden Haare hatte sie hochgesteckt und eine Krone zierte ihren Kopf. Sie trug ein heilblaues Kleid, passend sie ihren strahlend blauen Augen. Die Königin war nicht nur wegen ihrer Schönheit beliebt beim Volk, sie war auch klug und gutmütig. Stets versuchte sie alle gleich zu behandeln und dafür zu sorgen, dass es allen Menschen gut ging. Egal ob es die Reichen oder die Armen waren, für sie waren alle gleich.

„Mylady, wir haben von dem Vorfall im Drachennest gehört.“

Sagte der König streng und sah sie auch genauso an. Kayla hielt seinem Blick stand und ließ sich nicht verunsichern.

„Einige Wyvern haben sich ins Drachennest verirrt. Das führte zu Unruhen bei den Drachen und den gezähmten Wyvern. Inzwischen konnten wir es aber wieder regeln, euer Gnaden. Es gibt keinen Grund zur Beunruhigung.“

Der König starrte sie weiterhin an, schließlich nickte er aber. Der König war hart und nicht ganz so gerecht wie er sein sollte. Kayla mochte ihn nicht besonders. Er schien die Drachen nur als Waffe und Demonstration seiner Macht zu sehen. Er schätzte sie nicht als Lebewesen, ebenso wenig wie die Menschen in den armen Teilen seiner Stadt.

„Mylady, wie steht es um Prinzessin Khemms Wyvern?“

„Sie macht sich gut, eure Hoheit. Jedoch wird noch etwas Zeit vergehen bis wir sie aus dem Drachennest lassen können.“

„Ich will sie fliegen.“

Sagte die Prinzessin trotzig. Prinzessin Khemm war schlau und schön, ähnlich wie ihre Mutter. Doch mit Drachen konnte sie nicht umgehen. Kayla musterte sie.

„Tut mir leid aber es geht nicht. Nicht außerhalb von Carastos.“

Die Prinzessin wandte sich ab und starrte aus dem Fenster. Sie hatte noch viel zu lernen wenn sie mal das Reich regieren wollte. Doch zuerst kam ihr Bruder dran, der leider viel zu sehr nach seinem Vater kam. Und es mehr auf die Macht der Drachen abgesehen als irgendjemand sonst. Sein Hauptaugenmerk lag auf ihrem Drachen, doch diesen würde er niemals bekommen!

„Habt ihr die Schrift dabei, Mylady?“

„Jawohl.“

Sie griff in ihre Gürteltasche und reichte dem Feldmarshall die Schrift. Dieser stellte sich wieder neben dem König und reichte sie ihm. Der Herrscher des Reiches nickte ihr zu und entließ sie so.

„Jheral begleite sie zurück zu ihrem Drachen.“

„Wie du wünscht Vater.“

Prinz Jheral kam genau auf sie zu und grinste breit. Kayla wich seinem Blick aus, verbeugte sich und verabschiedete sich vom Rest der Königsfamilie und gingen neben dem Prinzen hinaus. Für einige Augenblicke war es still zwischen ihnen, bis Prinz Jheral das Wort ergriff.

„Wir haben uns lange nicht gesehen.“

„Das ist wahr, Hoheit.“

Sie versuchte einem Gespräch aus dem Weg zu gehen. Letzten Endes würde es eh nur auf ihren Drachen hinauslaufen.

„Ich würde gern mal euer Drachennest besuchen. Jetzt wo die Wyvern weg sind müsste ja alles wieder friedlich sein.“

„Ihr würdet Euch nur langweilen.“

Sie kamen wieder zur Landefläche, wo auch schon ihr Drache wartet. Der schwarze Drache, der größte von allen dreien und zugleich wildeste. Manchmal hatte sie wirklich Angst ob sie ihn wirklich bändigen konnte. Auch sie war nur ein Mensch und er immer noch ein wildes Tier, das seinem Instinkt nach ging. Er war nicht dazu geboren gezähmt zu sein. Das zeigte sich ihr immer wieder.

Kayla sah den Blick von Prinz Jheral. Er stierte den Drachen an, sein Blick verriet seine Gedanken. Er wollte diesen Drachen, mit allen Mitteln. Kayla war es nicht geheuer, sie wollte so schnell wie möglich weg.

„Es war mir eine Freude Euch zu sehen. Aber ich muss nun los.“

Sie schwang sich auf Dark und gab ihm das Zeichen zum Abheben. Kein weiteres Mal sah sie zurück, sie wusste eh, dass er ihr nachsah. Schon bald flogen sie über der Haris Steppe und ließen die Stadt hinter sich. Gut so, denn sie hatte sich noch nie dort wohl gefühlt. Sollos und Carastos waren ihre Heimat und werden es immer bleiben. Dark breite seine Flügel weit aus und brüllte. Sie spürte seine Hitze, doch es machte ihr nichts aus. Das hatte es noch nie.
 


 

- Mangetsu –
 

Sein Blick ging aus dem Fenster, immer auf das große Tor gerichtet. Er kraulte dem großen Schattenwolf den Kopf.

„Sie kommen. Bist du aufgeregt?“

„Und wie.“

Sein Freund neben ihm grinste und schüttelte den Kopf. Dann stieß er sich von der Wand ab und verließ den Raum um die Neuankömmlinge willkommen zu heißen. Mangetsus Blick blieb bei einem hängen. Er war groß geworden und wirkte auch stärker. Aber er sah immer noch gleich aus. Wie er wohl reagierte wenn er erfuhr das sein Bruder noch lebte? Mangetsu grinste und schüttelte den Kopf. Er konnte es sich vorstellen und wusste wie er selber reagieren würde.

Plötzlich war er sich nicht mehr so sicher wie vorher. Aber es musste sein. Suigetsu musste es erfahren, er hatte es viel zu lange aufgeschoben. Würde er es überhaupt verstehen? Konnte er es denn auch verstehen? Niemand, der sich je in Mangetsus Lage befand würde es wahrscheinlich verstehen. Er hoffte bloß, dass sein kleiner Bruder es dennoch tun würde. Ihn verstehen, ihm zuhören und vor allem ihm verzeihen. Mehr wollte er gar nicht.

Wiedersehen


 

- Suigetsu –
 

Der Hof des Hauptquartiers war groß, sehr groß sogar. Und das obwohl dies nur der Vorderhof war. Er wollte nicht wissen wie es hinterm Haus aussah. Sharon und die zwei anderen Frauen blieben vor dem Eingang stehen. Eine hieß Fang und hatte schwarze Haare. Sie trug einen Stab auf dem Rücken, mit dem wahrscheinlich kämpfe. Also gab es hier scheinbar wirklich so etwas wie Krieger. Sharon war also keine Ausnahme. Die andere war mehr ein junges Mädchen. Keiko war ziemlich aufbrausend und aufgedreht. Zudem schien sie auch etwas naiv zu sein. Ob sie auch kämpfte? Suigetsu konnte es sich nicht vorstellen.

Gerade als er diesen Gedanken beiseite schob, kam auch schon ein weiterer Unbekannte aus dem Haus. Er hatte die Hände in die Hosentaschen gesteckt und besah sich das Team genau. Auch Suigetsu musterte ihn. Irgendwie erinnerte diese Haltung ihn an Sasuke.

„Hey Yuuki.“

Sharon grinste ihren gegenüber an und stellte sich dann sodass sie sowohl Team Taka, als auch Yuuki ansehen konnte.

„Yuuki das sind die vier von denen die Wächterin berichtet hat. Und das ist Yuuki. Er ist ein Drachenritter.“

Erneut sahen sie sich nur an. Keiner sagte ein Wort, wobei Suigetsu auffiel das sich besonders Sasuke und Yuuki ansahen. Schloss Sasuke etwa gleich Feindschaft?

„Ich weiß nicht was das für eine Zukunft sein soll, dass uns ausgerechnet Ninjas helfen sollen.“

„Es wird schon seine Gründe haben. Ist er hier?“

„Er wartet oben.“

Yuuki schaute Fang nicht an und diese schien es auch nicht weiter zu stören. Mit verschränkten Armen lehnte sie an einer halbhohen Mauer, von der sie sich nun allerdings löste. Sie kam einige Schritte auf ihn zu, was Suigetsu nur mit einer hochgezogenen Augenbraue erwiderte.

„Da wartet jemand auf dich.“

„Auf mich?“

„Ja auf dich. Und nun geh schon rein.“

Fang nickte zur Tür. Suigetsu besah sich die Gesichter der anderen Anwesenden. Wer wollte ihn denn da sehen? Zögerlich ging er auf die Tür zu und öffnete sie. Irgendwie hatte er ein komisches Gefühl. In der großen Eingangshalle stand nur eine Person. Vor der riesigen Treppe lagen jedoch zwei Wölfe, zwei sehr große Wölfe. Der eine war weiß und der andere grau, beide hoben den Kopf als er eintrat. Suigetsu schaute jedoch die Person an. Er kam ihm bekannt vor, doch im ersten Augenblick wusste er nicht wer es war. Er einigen Sekunden stockte ihm der Atem. Das konnte niemals der sein nach dem es aussah! Sein Bruder war tot! Mangetsu war tot!
 


 

- Mangetsu –
 

Sein Bruder stand nur wenige Meter von ihm entfernt. Suigetsu sah geschockt aus, er konnte wohl seinen Augen nicht trauen. Wer konnte es ihm verübeln, immer stand sein tot geglaubter Bruder vor ihm. Mangetsu drehte sich vollends um und sah seinen Bruder an. Er war wirklich größer geworden und wirkte viel stärker. Mangetsu konnte sich nicht von seinen Augen abwenden. Schock, Verwirrtheit, Zweifel, Angst. Die Gefühle des Jüngeren musste gerade Achterbahn fahren.

„Suigetsu.“

Seine Stimme klang nicht ganz so ruhig wie er wollte. Er ballte die Hand zur Faust um das Zittern zu unterdrücken. Warum war er so nervös? Es stand doch nur sein Bruder vor ihm! Suigetsu ging einen Schritt zurück und schluckte schwer. Auch er ballte die Hände zur Faust. War dieses Zittern ein Zeichen seiner Wut oder seiner Angst?

„Ich bin es. Mangetsu.“

Er sprach leise und doch hörte Suigetsu ihn noch. Dieser schüttelte den Kopf und wandte den Blick ab. Er starrte den Boden an und biss die Zähne aufeinander.

„Du bist nicht mein Bruder. Mein Bruder lebt nicht mehr.“

Mangetsu zögerte. Was sollte er sagen? Er hoffte bloß das Suigetsu ihm glauben schenkte.

„Ich bin nicht gestorben. Ich wurde schwer verletzt, ja, aber ich habe überlebt. Einige Händler aus Dorma fanden mich und nahmen mich mit auf ihr Schiff. Als ich in Dorma ankam schwebte ich noch immer in Lebensgefahr. Kayla fand mich. Sie brachte mich nach Sollos und ließ mich von der Heilerin Myelin behandeln. Es dauerte einige zeit bis ich mich erholt hatte, aber irgendwann war ich nicht mehr in Lebensgefahr.“

Mangetsu hielt kurz inne und sah zu seinem Bruder. Er konnte das Gesicht seines Bruders nicht sehen nicht sehen, sah jedoch seine zitternde Faust.

„Ich machte mich auf die Suche nach dir. Aber ich fand dich nirgendwo. Es hieß du seiest tot. Irgendwann konnte ich nicht mehr und ich kehrte hierher zurück. Erst vor kurzem hörte ich davon das Sasuke Uchiha Orochimaru tötete und auch Danzo. Und es hieß auch, dass du dabei gewesen sein sollst. Ich konnte es nicht wirklich glauben, da ich dachte, dass du tot bist.“

„Halt die Klappe!“

Mangetsu zuckte zusammen und sah seinen Bruder geschockt an. Suigetsu blickte auf, seine Augen strahlten pure Wut aus. Aber war da nicht auch etwas Trauer zu sehen?

„Du kannst nicht mein Bruder sein. Mein Bruder hätte nach mir gesucht bis er mich gefunden hätte. Er hätte nicht einfach aufgegeben!“

„Suigetsu, du-“

„Warum hast du aufgehört nach mir zu suchen? Du hast mir versprochen immer für mich da zu sein! Wo warst du?“

Er ging eine Schritte auf seinen kleinen Bruder zu und blieb nur etwa einen Meter vor ihm stehen. Suigetsu schaute wieder gen Boden und presste die Zähne zusammen.

„Ich habe nach dir gesucht! Lange und ausgiebig, aber ich fand dich nirgends! Alle sagten du wärst tot und von mir wurde dasselbe behauptet. Was blieb mir denn anderes übrig. Du hättest die Suche auch aufgegeben.“

„Das ist nicht wahr. Ich hätte nach dir gesucht!“

Kurzes Schweigen erfüllte den Raum. Die Schattenwölfe hinter ihm waren aufgestanden und spitzten die Ohren. Mangetsu seufzte leise und blickte ebenso zu Boden.

„Aber das tatest du nicht. Als du von Orochimaru befreit wurdest bist du mit Sasuke gegangen. Du hast auch nicht nach mir gesucht, weil du dachtest das ich tot wäre.“

Suigetsu schwieg und biss sich auf die Lippen. Irgendwann, es kam ihm vor wie Stunden, verließ sein kleiner Bruder den Raum ohne noch etwas zu sagen. Mangetsu blickte ihm nach und seufzte dann. Neben ihm standen die beiden Schattenwölfe und sahen ihn an. Er kraulte beide hinter den Ohren und verließ dann das Gebäude durch die Hintertür.
 


 

Mangetsu beobachtete Dark beim landen. Ein lächeln schlich sich auf seine Lippen als Kayla von dem Drachen stieg und auf ihn zuging. Kayla lächelte ebenso. Sie trug ihre Drachenritteruniform, schließlich kam sie gerade vom König wieder. Mangetsu schloss sie in seine Arme und drückte sie fest an sich. Er spürte ihr grinsen und ihre Arme, die sich nun auch um ihn legten. Sie schmiegte ihren Kopf an seine Brust und genoss es einfach in seinen Armen zu stehen. Mangetsu ging es ebenso, sanft strich er ihr übers Haar und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.

„Schön dich zu sehen.“

„Hattest du Angst ich bleibe ich Vyran?“

„Bei den Blicken die Prinz Jheral deinem Drachen zuwirft, hätte es mich nicht verwundert wenn er ihn nicht mehr aus der Stadt gelassen hätte. Und dich gleich an sein bett gefesselt hätte.“

Kayla grinste und gab ihm einen Kuss. Sie löste sich aus seiner Umarmung und drehte sich um. Dark stand noch immer auf dem Landeplatz und wartete. Er blickte zu beiden herüber und fixierte sie mit seinen roten Augen. Kayla ging wieder zu ihm und löste den Sattel von seinem Körper. Dark breitete die Flügel aus und brüllte kurz, ehe er sich wieder in Lüfte erhob. Staub wurde aufgewirbelt und versperrte für kurze Zeit die Sicht. Als die Sicht wieder besser wurde war Dark bereits hoch am Himmel. Vermutlich würde er jagen gehen und dann Sky und Cloud suchen. Mangetsu konnte es recht sein. Denn dann hatte er Kayla für sich ganz allein.

Sie wollte sich gerade umdrehen, da legte er seine Arme um sie und hinderte sie daran. Er legte seinen Kopf auf ihre Schulter und lächelte. Kayla wandte ihren Kopf leicht zu ihm um und lächelte ebenso. Sie drehte sich in seinen Armen um und küsste ihn leidenschaftlich. Mangetsu erwiderte den Kuss nur allzu gern. Wieder drückte er sie fest an. Er wollte sie nie wieder los lassen.
 


 

- Karin –
 

Suigetsu stand an dem Geländer gelehnt und starrte ins Wasser. Der Teich befand sich im Vorderhof des Hauptquartiers und über ihn drüber ging eine Holzbrücke. Zögerlich ging sie auf ihn zu und stellte sich neben ihn. Sie wusste nicht was vorgefallen war, nur das Suigetsu seinen Bruder getroffen hatte, obwohl dieser eigentlich tot sein sollte. Suigetsu schwieg und beachtete sie gar nicht. Ob das hier überhaupt eine Gute Idee war? Sasuke und Juugo hielten es für besser wenn er sich erst einmal beruhigte. Karin hingegen wollte mit ihm reden. Warum wusste sie selber nicht so genau, es war einfach ein Gefühl.

„Ist alles ok?“

Suigetsu wandte den Blick ab und starrte auf die Wand. Es schien so als würde er nicht mehr antworten, doch dann kam dennoch die Antwort.

„Ich weiß nicht wer das sein soll.“

„Dein Bruder?“

Fragte sie zögerlich. Sie wusste das Suigetsu, ähnlich wie Sasuke, nicht viel von seiner Vergangenheit preisgab. Nun schien es jedenfalls so als wenn alles was sie wusste falsch war. Und Suigetsu ging es nicht anders, immerhin glaubte er immer fest daran, dass sein Bruder tot war.

„Das kann nicht mein Bruder sein. Mein Bruder hätte nach mir gesucht. Egal ob man mich für tot gehalten hätte oder nicht.“

Wütend ballte er die Hände zu Fäusten. Der Ausdruck in seinen Augen änderte sich. Er schien wütend, aber zugleich traurig und enttäuscht zu sein. Karin starrte auf das Wasser und dachte nach. Sie wusste zuwenig über seinen Bruder um über ihn zu urteilen. Aber dafür kannte sie Suigetsu inzwischen ganz gut.

„Aber du hast doch auch nicht nach ihm gesucht.“

Suigetsu drehte sich um und sah nun sie an. Kurz jagte der Blick ihr einen Schauer über den Rücken und sie dachte er würde sie schlagen. Dennoch hielt sie seinem Blick stand und sah ihn weiterhin ernst an. Irgendwann seufzte er und sah wieder weg. Er fuhr sich durchs Haar und sah mit einem Gesichtsausdruck, der etwas Schmollendes an sich hatte, erneut ins Wasser.

„Du bist schon die zweite die mir das sagt.“

Dann musste ja etwas dran sein, wenn es ihm zwei Leute sagten. Aber Suigetsu schien es verstanden zu haben.

„Ich bin jetzt nicht in der Stimmung zum Smalltalk.“

Er schob die Hände in die Hosentaschen und ging an ihr vorbei. Dabei sah er sie nicht an und drehte sich auch nicht noch einmal um. Aber irgendwie hatte sie dennoch das Gefühl ihm etwas geholfen zu haben. Wenn auch nur ein bisschen. Vielleicht irrte sie sich auch, aber es spielte jetzt keine Rolle. Sie lächelte leicht und ging dann ebenfalls vom Teich weg.
 


 

- Kayla –
 


 

Kayla fuhr mit ihrer Hand durch sein Haar und blieb schließlich an seiner Wange hängen. Sie lächelte und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Mangetsu öffnete die Augen und sah sie fragend an. Er strich ihr durchs Haar und lächelte ebenfalls.

Beide befanden sich in einem der Drachennester in Carastos. Carastos zog sich über mehrere Meter in die Höhe. Der tiefste Punkt lag etwas auf der Höhe von Sollos und der Höchste etwa 300 Meter darüber. Die Drachennester waren alle oben, in den Anfängen der Selenberge. Dark störte ich nicht daran wenn die beiden in seinem Nest waren. Die meiste Zeit war er eh auf der Jagd oder mit Sky und Cloud unterwegs.

„Was ist los?“

„Wie war das Gespräch mit deinem Bruder?“

Beantwortete Kayla seine Frage mit einer anderen. Mangetsu wich ihrem Blick aus und sah gen Himmel. Keine Wolke war zu sehen und nur das Geschrei der Weitentfernten Wyvern war zu hören.

„Er war so… uneinsichtig.“

Kayla merkte das ihm kein besseres Wort einfiel. Er schien noch immer nach dem passenden zu suchen, doch kam ihm keins in den Sinn.

„Ist ja auch nicht verwunderlich. Du hättest wahrscheinlich ähnlich reagiert.“

„Das ist wahr.“

Sie setzte sich auf und sah ebenso in den Himmel. Sie erkannte die Schatten von drei fliegenden Tieren. Ein Laie hätte gesagt es seinen große Vögel, aber Kayla wusste das es die Drachen waren. Sie kamen von der Jagd zurück.

Mit einem Mal zuckte sie zusammen. Hatte sie nicht eben etwas gehört? Mangetsu schien es auch bemerkt zu haben, denn er sah seine Freundin fragend an. Er legte eine Hand an ihren Kopf und strich ihr erneut durchs Haar. Kayla ballte die Hand zur Faust und stand dann auf. Dann ging sie zielsicher zum großen Platz in Carastos. Mangetsu folgte ihr fragend, sagte jedoch nichts. Der große Platz lag unterhalb der Drachennester und man hatte einen tollen Blick auf Sollos und den Asarie Wald. Die Erde bebte mit einem Mal, doch nicht so stark das sie das Gleichgewicht verlor. Sie wusste, dass die Drachen soeben gelandet waren.

Der große Platz war leer. Nur Mangetsu und Kayla befanden sich dort, doch Kayla bemerkte auch noch die Anwesenheit einer anderen Person. Nach einem Blinzeln stand sie dort, mitten auf dem Platz und sah sie an. Kayla drehte sich kurz zu Mangetsu um und dieser wusste sofort bescheid. Sie sah nicht wie er ging, aber sie wusste das er es tat. Er würde nach Sollos gehen und mit den anderen wiederkommen.

„Ich wusste du würdest kommen.“

„Was hat da alles zu bedeuten? Warum sind diese Ninja hier?“

Lyana drehte sich um und sah Kayla an, sagte jedoch nichts. Kayla ballte die Hände zu Fäusten und schaute zurück. Sie wollte Antworten und sie war sich sicher, dass es den Ninjas nicht anders ging. Immerhin waren sie nur wegen der Wächterin hergekommen. Nicht viele wären auf einen unbekannten Kontinent gereist, nur weil man es ihnen gesagt hatte.

„Ich hatte eine Vision. Ein Ninjadorf wurde angegriffen. An den Felswänden waren Gesichter eingehauen.“

„Konoha.“

Meinte Kayla. Sie hatte von dem Dorf schon mal gehört, aber das war schon lange her. Da lebten ihre Eltern noch. Schnell schob sie die Gedanken an ihre Eltern beiseite und sah wieder Lyana an.

„Wer hat das Dorf angegriffen?“

„Eine Armee. Menschen, Drachenelfen, Wyvern. Und Zyklopen und Trolle waren auch da.“

Erneut ballte Kayla ihre Hände zu Fäusten. Nevarron griff ein Ninjadorf an? Warum? Sie wartete darauf, dass die Wächterin weitererzählte.

„Menschen starben. Männer, Frauen, Kinder. Auf beiden Seiten gab es unzählige Verluste. Überall lagen tote Drachenelfen und Wyvern. Häuser waren zerstört und begruben die Menschen unter sich. Alles war schrecklich.“

Lyana wandte sich ab und sah zu Boden. Sie biss sich auf die Lippen und begann zu zittern.

„Dann war alles weg.“

Sie schien verwirrt zu sein.

„Auf einmal sah ich einen See. An diesem See waren sie. Die vier Ninjas. Ich weiß nicht was es zu bedeuten hat, aber… sie sind wichtig für die Zukunft. Warum kann ich nicht sagen.“

„Also bist du ihnen erschienen und hast ihnen gesagt sie sollen herkommen. Um den Angriff von Nevarron aufzuhalten.“

Die Wächterin sagte nichts und blickte Kayla nur an. Kayla schwieg ebenso. Ob sie recht hatte? Konnten sie wirklich den Krieg aufhalten, der zwangsläufig durch diesen Angriff entstehen wird?

„Und wenn sie der Auslöser für den Angriff sind?“

Lyana schwieg. Sie sah zum Himmel hinauf und schien über etwas nachzudenken.

„Das ist das Risiko. Aber ich habe das Gefühl, dass sie diesen Krieg verhindern werden.“
 


 

- Fang –
 


 

Fang musterte die vier Ninjas. Alle hingen ihren eigenen Gedanken nach. Wenn es stimmte was Kayla ihnen erzählt hatte, dann waren die vier nur hier um einen Angriff zu verhindern. Aber warum gerade sie? Was hatten sie was andere nicht hatten?

Fang musterte besonders Sasuke. Sein Blick war auf den Himmel gerichtet. Er beobachtete den Drachen am Himmel, den schneeweißen. Sky. Der Drache zog seine Kreise über der Stadt und schien sie zu beobachten. Von Dark und Cloud war nichts zu sehen.

„Niemand zwingt euch hier zubleiben. Ihr könnte gern nach hause zurückkehren.“

„Wir haben kein zuhause.“

Sasuke hatte recht. Was hatten sie schon im Ninjareich? Niemand von ihnen hatte einen Ort an dem sie zurückkonnten.

„Dann bleibt.“

Fang sah Sasuke direkt in die Augen und er sah zurück. In dem Moment in dem sie sich ansahen wusste sie das die vier bleiben würden. Irgendetwas an Sasuke faszinierte sie. Waren es seine Augen?

„Wir machen euch keinen Vorwurf wenn ihr geht. Aber ihr könnt gern bleiben wenn ihr wollt. Wir haben noch Zimmer frei.“

Kurz warfen sich die vier einige Blicke zu, ehe Sasuke dann ihre Gegenüber ansah. Einen Moment länger sah er Fang an und sah zurück. Es schien so als wenn Team Taka ein neues zuhause hätte. Hier konnten sie leben ohne auf der Flucht zu sein. Hier war ein Ort, an dem sie Willkommen waren. Irgendwie ließ diese Entscheidung Fangs Herz etwas höher schlagen.
 


 

- Mangetsu –
 

„Mangetsu.“

Er drehte sich um als er seinen Namen hörte. Verwirrt sah er seinen kleinen Bruder an, welcher nur wenige Meter von ihm entfernt stand. Suigetsu hatte die Hände in den Taschen seiner Jacke gesteckt und sah ihn mit einem etwas schmollenden Blick an. Diesen Blick hatte er als Kind schon, immer dann wenn er sich für irgendetwas entschuldigte. Als Mangetsu ihn weiterhin betrachtete fiel ihm noch viel mehr an seinem Bruder auf. Er war nicht nur größer geworden, er schien auch stärker zu sein. Zudem waren seine Haare länger geworden, doch seine Augen waren noch die gleichen. Diese Augen hatten ihn früher immer strahlend angesehen, jetzt jedoch wirkten sie traurig und müde. Die letzten Monate mussten nicht leicht gewesen sein.

„Was ist los?“

Suigetsu blickte zu Boden, schaute jedoch nach wenigen Augenblicken wieder auf. Er atmete tief durch und biss noch mal fest die Zähne aufeinander.

„Du hattest recht. Ich kann dir keinen Vorwurf machen, wenn ich es selber nicht besser mache.“

Mangetsu ging einen Schritt auf seinen Bruder zu und schob die Hände in die Hosentaschen. Er hoffte das Suigetsu so das Zittern nicht bemerkte.

„Ich hätte nach dir suchen sollen als ich erfuhr, dass du noch lebst.“

Beide schwiegen sich an. Irgendwann drehte sich Suigetsu zum Fenster um und sah hinaus. Mangetsu stellte sich neben ihn und blickte ebenso hinaus. Unten im Hinterhof spielten die zwei Schattenwölfe, wobei Mistral klar im Vorteil war. Lyna rollte sich auf den Rücken uns sah den anderen Wolf hechelnd an. Mistral legte sich neben sie und legte die Ohren an.

„Belassen wir es dabei.“

Sein Blick ging von den Schattenwölfen zu Suigetsu. Auch er hatte die ganze Zeit die Wölfe beobachtet. Irgendwie erinnerten sie ihn an seine Kindheit. Früher hatte er mit Suigetsu auch immer gespielt, oder viel mehr trainiert und war dabei immer im Vorteil. Doch es hatte den Jüngeren nie gestört, solange nur sein Bruder da war.

Mangetsu lächelte als er sich daran erinnerte. Und auch Suigetsu lächelte leicht, so als wenn ihm jetzt leichter zu Mute wäre.

Blutmagie


 

- Karin –
 

Sie beobachteten den Wyvern, wie er durch den Himmel glitt und nach Nahrung Ausschau hielt. Helia, so hieß der Wyvern, gehörte schon bald Prinzessin Khemm und verließ dann Carastos. Bis sie Helia freigeben konnten würde es jedoch noch einige Wochen dauern.

„Wie züchtet man Drachen?“

Keiko starrte aus dem Fenster und blickte Helia an. Dann drehte sie sich jedoch um und lächelte.

„Es ist sehr schwer. Drachen suchen sich ihre Reiter aus, nicht umgekehrt. Wenn ein Drache auf einen Menschen geprägt ist, dann bleiben sie auf ewig zusammen. Bisher ist es uns jedoch noch nie gelungen einen freien Drachen zu zähmen. Nur gerade geschlüpfte.“

„Wie schlüpfen denn Drachen?“

Fragte Suigetsu und schaute Keiko fragend an. Es war jedoch Fang die Antwortete.

„Mit Feuer und Blut.“

Jetzt wurde auch Sasuke aufmerksam und musterte Fang. Karin sah Sasukes Blick genau. Irgendetwas war anders. So hatte er noch nie jemanden angesehen und schon gar nicht eine Frau. Früher einmal hatte sie sich immer gewünscht von ihm so angesehen zu werden, doch es hatte sich geändert. Unwillkürlich ging ihr Blick zu Suigetsu. Sie wusste nicht warum, es passierte einfach.

„Wie mit Feuer und Blut? Ich dachte man muss Dracheneier nur wärmen.“

„So einfach ist das nicht. Bei Dark, Sky und Cloud brauchte es mehr. Erst durch die drei wussten wir wie man Drachen zum schlüpfen bringt.“

Team Taka sah gespannt zu Fang und Keiko. Was war so besonderes an Dracheneier?
 


 

- Kayla –
 


 

„Meister Vicell.“

Kayla verneigte sich und wartete bis der Drachenmeister sich umdrehte. Drachenmeister Vicell sah zum großen Platz herunter. Er drehte sich um und sah Kayla an und ließ sie ausstehen. Kayla bemerkte die Leere in seinen Augen.

„Die Wachen möchten wissen was mit der Hexe passieren soll.“

„Sie ist keine Hexe. Eine Blutmagierin.“

Kayla sah den alten Mann an und schwieg. Blutmagier gab es seit Jahrhunderten nicht mehr. Einst kamen sie aus den Ninjareichen. Ihre Magie war ein Jutsu, welches nur die Mitglieder ihres Clans beherrschten. Für ihre Jutsus brauchten sie Blut und kein Chakra. Deshalb ist es auch verboten.

„Und was geschieht nun mit der Blutmagierin?“

„Ich weiß es nicht.“

Vicell drehte sich wieder um und sah hinunter zu dem Platz. Die Menschen wollten sie hängen sehen.

„Können wir über Leben und Tod entscheiden?“

„Sie hat hunderte Menschen getötet. Sie sind qualvoll gestorben durch die Blutmagie. Sie muss sterben.“

„Kayla. Können wir gleiches mit Gleichem begleichen?“

„Das tun wir doch gar nicht.“

Vicell drehte sich wieder um und sah sie an, schwieg jedoch. Kayla ging noch einen Schritt näher an den Drachenmeister ran und sah mit entschlossenem Blick zu ihm.

„Wenn wir das tun würden, müssten wir hundert von ihnen töten.“

Meister Vicell schwieg und drehte sich wieder um. Lange dauerte es bis sie er antwortete.

„Verbrennt sie.“

Kayla sagte nichts, ging nur schweigend aus dem Raum. Yuuki wartete vor der Tür und sah sie gespannt an. Kayla nickte nur und zusammen gingen sie nach unten.
 

Die Blutmagierin wurde an den Pfahl gebunden. Sie sah die Menschen genau, schien jedoch keine Angst zu haben.

„Lasst sie bluten!“

„Schneidet ihr die Kehle durch!“

„Lasst uns ihr Blut sehen!“

„Ich will sie schreien hören!“

Die Blutmagierin grinste und sah Kayla an. Kayla fühlte sich nicht wohl in ihrer Haut. Neben ihr stand Yuuki, der ausdruckslos zur Blutmagierin sah. Er ging besser damit als sie. Kaylas Blick ging zu Myelin, der Heilerin in Carastos und zu Parar Parlan, der Pyromatiker. Er war dafür verantwortlich das die Frau starb.

„Hat er es wirklich befohlen?“

Parar Parlan sah Kayla eindringlich an. Sie konnte nur nicken.

„Sie wird brennen!“

Die Menschenmege jubelte, doch Kayla erging es anders. Man hatte ihr mal erzählt das immer etwas schlimmes passierte wenn man Blutmagier verbrannte. Aber das waren nur Geschichten, die sich die Blutmagier selbst ausgedacht hatten um den anderen Menschen Angst einzujagen.

Parar Parlan entzündete die Fackel und ging zu dem Pfahl. Er zündete das Stroh an und ging wieder zurück. Die Blutmagierin begann zu singen, in einer Sprache die niemand verstand. Doch nach kurzer Zeit verwandelte sich der Gesang in Schreie. Die Flammen schlugen aus und die Menschen wichen zurück. Kayla jedoch blieb stehen und sah gebannt ins Feuer. Das Feuer und die Hitze machte ihr nichts aus. Kaylas Blick ging nach oben, zum Raum von Vicell. Er stand nicht mehr am Fenster, ertrug wahrscheinlich den Anblick nicht. Doch da war etwas anderes, was Kayla anzog. Sie hörte etwas von noch weiter oben im Turm. Dort wo die Dracheneier in der Glut lagen. Ein Knacken war zu hören und dann ein Schrei. Erneut Blickte Kayla zu der Frau und ging dann vom Feuer weg.

„Hast du das gehört?“

„Nur die Schreie.“

Yuuki schaute sie an und musterte sie. Kayla verstand nicht. Hatte sie sich verhört. Es waren definitiv nicht die Schreie der Frau gewesen die sie gehört hatte. Es waren andere gewesen. Drachenschreie.
 


 

- Karin –
 

Sie alle schwiegen. Feuer und Blut. War es wirklich die Blutmagierin gewesen, die dazu führte das die Drachen schlüpften.

„Und wie kommt ihr da auf Feuer und Blut? Es kann auch Zufall gewesen sein.“

Suigetsu hatte mit dieser Vermutung nicht ganz unrecht, jedoch Karin da ein anderes Gefühl. Etwas sagte ihr das der Tod dieser Blutmagierin für das schlüpfen der Drachen verantwortlich war.

„Die Eierschalen waren verbrannt und das Nest war voll mit Blut. Die Drachen jedoch waren sauber. Lediglich ihre Schuppen glühten etwas, doch das war auch bei Wyvern so, also völlig normal.“

Alle schwiegen. Keiner wusste was man darauf erwidern sollte. Karin sah an den Gesichtern von Sasuke und Suigetsu das sie dem ganzen nicht wirklich glauben wollten. Nur Juugo schien dem ganzen etwas Glauben zu schenken. Sie selbst war sich nicht sicher. Aber hier schien eh alles anders zu sein, warum also nicht auch das? Es kam ihr fast vor als wenn sie in einer anderen Welt wären und nicht nur auf einem anderen Kontinent. Kaum etwas erinnerte sie an die Ninjawelt.
 


 

- Sasuke –
 

Sasuke stand am Rand des Felsvorsprungs und sah zum Himmel hinauf. Über ihm kreiste der weiße Drache und schien ihn zu beobachten. Carastos lag etwas erhöht in den Selenbergen. Man konnte von hier aus zu Sollos sehen, das am Fuß der Berge lag. Carastos lag so nah an Sollos das man die große Glocke hören würde aber weit genug weg und das in Sollos die Erde nicht mehr so stark bebte wenn die Drachen landeten. Zudem konnte man aufs Meer sehen und in der Ferne sah man sogar den Asarie Wald und die Thella Ebenen. Sasuke fragte sich was man wohl für einen Ausblick hatte wenn man auf dem höchsten Berg war. Drachenstein, so hieß er. Angeblich soll dort der Drache der Wächterin leben.

„Schöner Ausblick, oder?“

Sasuke drehte seinen Kopf um und sah Fang an, die jedoch hoch zum Drachen sah. Der Drache schien sie auch zu bemerken, denn er drehte bei und kam dem Boden immer näher. Mit einemmal erzitterte die Erde, als der Drache auf einer der Plattformen landete. Nur einpaar Meter trennten sie und doch war der Drache weit genug weg, das Sasuke das Gleichgewicht behielt. Irgendwie kam ihm alles so weit entfernt und doch so nah vor. Vielleicht lag es an der Größe dieses Kontinents.

Fang ging zu dem weißen Tier und ließ ihn stehen. Nach kurzem Zögern folgte Sasuke ihr und beobachtete sie. Fang strich dem Drachen über die Schuppen und sagte etwas zu dem Tier, was Sasuke jedoch nicht verstand.

„Bist du schon mal geflogen, Sasuke?“

Fang ging zu einem Sattelhalter und nahm sich einen. Als sie zurück zum Drachen ging grinste sie ihn an. Sasuke machte einige Schritte nach vorne und stand sogleich neben dem Drachen. Mit einemmal fiel Sasuke auf wie groß das Tier eigentlich war. Und eine geringe Wärme strahlte es auch aus. Fang sattelte das Tier und drehte sich um als sie fertig war.

„Willst du mitkommen?“

Später erinnerte sich der Uchiha nicht mehr das er ja gesagt hatte. Oder das er sich hinter Fang auf den Sattel gesetzt hatte. Er erinnerte sich nur noch an das Gefühl als der Drache sich in die Lüfte erhob. Es war ein unbeschreibliches Gefühl sobald sie durch den Himmel glitten. Er fühlte sich frei und irgendwie schwerelos. Der Wind streifte über seine Haut und wehte durch sein Haar. Sasuke spürte die Wärme des Drachen. Als der Drache sich zur Seite neigte, konnte Sasuke es genau fühlen. Er könnte seine Augen schließen und wusste genau was das Tier tat.

„Sie mag dich.“

Er sah Fang fragend an. Diese drehte ihren Kopf leicht zu ihm um und grinste.

„Wer?“

„Sky. Drachen stellen sich normalerweise zickig an wenn jemand auf ihnen fliegen will, den sie nicht kennen. Sky ließ es zu, so als ob…“

Fang bracht ab und sah zu den Bergen. Sasuke folgte ihrem Blick. Sie flogen direkt neben Drachenstein. Einpaar Wyvern flogen unter ihnen, schienen sich nicht an der Anwesenheit des doppelt so großen Drachen zu stören.

„So als ob.“

Sagte Sasuke und hoffte, dass sie ihren Satz weiterführte. Sie schüttelte aber nur den Kopf und lächelte ihn an.

„Schon gut. Vergiss es.“

Sky drehte ab und flog bald darauf über den Thella Ebenen. Sie flog tief, sodass ihre Reiter die wilden Tiere in den Ebenen sehen konnten. Die Wölfe hoben die Köpfe und sahen zu ihnen hinauf, die Goblins flohen ins hohe Gras. Sasuke sah einige Drachenelfen unter ihnen. Sie hoben die Köpfe und machten Geräusche, die Sasuke nicht zuordnen konnte. Der Drache jedoch schrie ebenfalls und antwortete so.

„Was sind Drachenelfen?“

„Mutationen. Drachenelfen haben Drachenblut in sich, können jedoch nicht fliegen, da sie keine Flügel bekommen. Sie haben einen ähnlichen Körperbau wie die Drachen und Wyvern. Bei manchen kann man an den Vorderbeinen kleine Ansätze von Flügeln erkennen. Drachenelfen und Wyvern sind leicht zu zähmen, deshalb werden sie auch in der Armee eingesetzt.“

Der Uchiha schwieg und beobachtete weiterhin die Tiere. Sie schienen auch fliegen zu wollen. Lag wohl an dem Drachenblut. Schon bald drehte Sky erneut ab und hielt wieder auf die Selenberge zu.

„Sasuke.“

Fragend sah er zu Fang. Sie jedoch schaute hinab zu den Ebenen und schien kein Wort gesagt zu haben. Hatte er sich verhört?

„Sasuke.“

„Hast du gerade meinen Namen gesagt?“

Fang drehte sich um und legte den Kopf schief. Sie musterte Sasuke fragend und schüttelte dann lächelnd den Kopf.

„Das ist der Wind. Der hört sich hier anders an als in den Ninjareichen.“

Sasuke schwieg und ließ seinen Blick schweifen. Er hatte sich nicht verhört, ganz sicher nicht. Er lehnte sich etwas zur Seite und konnte so zu dem Kopf des Drachen sehen. Sky schien seinen Blick bemerkt zu haben, denn sie drehte ihren Kopf ganz leicht zur Seite. War das etwa der Drache gewesen?
 


 

- Sharon –
 

„Deine Fähigkeiten als Heilerin sind beeindruckend.“

Sharon beobachtete Karin und Myelin. Myelin benutzte eine andere Art der Heilung und war deshalb beeindruckt von Karins Jutsus. Karin jedoch wirkte abwesend, sie hing wohl ihren eigenen Gedanken nach.

„Kann man damit auch Kämpfen?“

„Wenn man gut genug ist ja. Man kann die Nerven zerstören oder die Blutbahn durchtrennen.“

„Dafür muss man aber nah am Gegner sein.“

Sharon und Karin blickten zu Myelin, deren Blick aus dem Fenster gerichtet war. Myelin ging zu einem Schrank und holte etwas heraus und ging dann wieder zurück zu Sharon und Karin. Sharin musterte den Bogen in Myelins Hand.

„Heiler dürfen im Kampf nicht verletzt werden. Hier werden die Heiler auf Distanz trainiert. So können sie am Kampf teilnehmen ohne wirklich in Gefahr zu geraten.“

Die Heilerin reichte Karin den Bogen. Diese nahm ihn entgegen und musterte ihn, drehte ihn von einer Seite zur anderen und schaute dann Myelin an. Sie lächelte und drehte sich dann zu Sharon.

„Würdest du Karin unterrichten? Natürlich nur wenn sie will.“

Sie beide sahen wieder Karin an, welche kurz zu überlegen schien und dann nickte.
 

„Spann den Bogen etwas mehr.“

Karin spannte den Bogen und zielte auf eine Scheibe. Sie ließ los und der Pfeil zischte davon. Er traf die Scheibe, jedoch nicht genau in der Mitte. Sharon grinste leicht und drehte sich dann zu Karin um.

„Für deinen ersten Trainingstag nicht schlecht. Du lernst schnell.“

„Ich bezweifle das in einem großen Kampf nur Pfeile helfen.“

„Hast du immer noch Angst, dass ihr verfolgt werdet?“

Karin schwieg und sah zu Boden. Sharon kannte die Antwort. Natürlich hatte sie Angst und nicht nur sie, auch der Rest des Teams. Wenn man ein halbes Jahr lang verfolgt wird, dann legte man diese Angst nicht in einem Monat ab.

„Wir haben da spezielle Pfeile für Ninja. Man leitet eine kleine Menge Chakra in sie und schon nehmen sie das Element des Ninja an. Wenn du also Feuer hast dann werden die Pfeile mit Feuer überzogen. Sie sind so wesentlich effektiver.“

Sharon reichte Karin die Pfeile, die diese gleich entgegen nahm. Karin spannte erneut den Bogen und leitete etwas Chakra in sie. Die Pfeile bekamen eine leichte blaue Farbe, doch es schien kein Wasser zu sein.

„Woher habt ihr solche Pfeile?“

Karin schoss den Pfeil ab. Er schoss mit einer erhöhten Geschwindigkeit durch die Luft und durchbohrte die Zielscheibe. Sharon sah verwundert zu dem Pfeil der weiter Entfernung in einem Baum steckte.

„Einige Wissenschaftler in der Hauptstadt stellen sie her. Das ist beeindruckend.“

Karin grinste leicht und nahm sich den nächsten Pfeil.

„Wenn du Wind als Element hast kannst du sogar im Flug die Richtung des Pfeils ändern. Versuch es mal.“

Sie spannte den Bogen und leitete erneut Chakra in den Pfeil. Karin konzentrierte sich und sah auf die kaputte Zielscheibe. Kurz war alles ruhig, doch dann ließ sie los und der Pfeil flog durch die Luft. Kurz vor der Zielscheibe änderte der Pfeil die Richtung und drehte nach rechts ab.
 


 

- Suigetsu –
 

Er wehrte den Angriff seines Bruders ab und ging selber zum Angriff über. Suigetsu musste sich erst noch an dieses neue Schwert gewöhnen. Es war leichter als sein altes und viel handlicher. Die Schwerter schlugen aneinander und die beiden Brüder sahen sich an.

„Du wirst schneller.“

Mangetsu grinste und drückte sich von Suigetsu weg um erneut anzugreifen. Suigetsu wich aus und wollte gerade selbst angreifen, als er aus dem Augenwinkel etwas sah. Noch im richtigen Moment konnte er dem Pfeil ausweichen, bevor dieser ihn getroffen hätte. Wütend sah der Weißhaarige in die Richtung, aus der der Pfeil kam. Er erblickte Sharon und Karin, wobei letztere einen Bogen in der Hand hielt.

„Ey! Du hättest mir fast das Ohr abgeschossen!“

„Ist leider daneben gegangen!“

Rief Karin zurück und machte ihn nur noch wütender. Suigetsu wollte gerade etwas erwidern, als sein Bruder ihm eine hand auf die Schulter legte.

„Das reicht für heute.“

Mangetsu konnte ein breites grinsen nicht verkneifen und fing sich so einen wütenden Blick seines Bruders ein. Sharon und Mangetsu gingen und ließen Suigetsu und Karin allein. Suigetsu musterte seine Teamkollegin und ging einige Schritte auf sie zu. Beide sahen sich in die Augen und keiner sagte ein Wort. Aus irgendeinem Grund genoss Suigetsu gerade die Stille und schaute sie einfach nur an. Warum konnte er sich selbst nicht erklären. Es war einfach so.
 


 

- Yuuki –
 

Die Königsgarde marschierte durch das Tor von Sollos. Die Menschen traten beiseite und versuchten einen Blick auf die Königsfamilie zu erhaschen. Die Kutsche fuhr weiter bis sie das Hauptquartier erreichten. Sie schlossen das Tor und die Garde stellte sich um die Kutsche herum. Der Hof des Hautquartiers war mit Menschen gefüllt. Zum Teil mit den Wachen der Königsfamilie, aber auch mit Kriegern des Drachenordens. Lediglich zwei Drachenritter waren anwesend, was aber nur daran lag das es momentan keine weiteren gab. Der Drachenorden bestand aus Kriegern und den Drachenrittern. Es gab sie in jeder Stadt, doch nur in Sollos waren die Ritter. Der Drachenorden hat sich dazu verpflichtet die Menschen und die Tiere, vorrangig die Drachen und Wyvern, zu beschützen. Sie unterstanden dem direkten Befehl ihrer Kommandanten. Nur die Drachenritter, der Drachenmeister und die Königsfamilie hatten mehr Einfluss als die Kommandanten. Yuuki wunderte es manchmal das die Drachen immer noch so einen großen Einfluss hatten, obwohl es nur wenige in Gefangenschaft gab.

Die Königsfamilie stieg aus der Kutsche aus. Zuerst der König und dann die Königin. Der König sah sich genervt um, er sollte diese Reise wohl nicht machen. Die Königin trug ein schönes grünes Kleid und sah sich um. Ihr Blick ging sofort hinauf zu Carastos, wo inzwischen ihr Wyvern Rhys gelandet sein müsste. Ohne ihn ging sie nirgendwo hin. Der Prinz und die Prinzessin stiegen ebenfalls aus und stellten sich neben ihre Eltern. Yuuki entging der Blick von Prinz Jheral nicht. Er sah Kayla an, mit einer Art die Yuuki überhaupt nicht gefiel.

„Eure Hoheit, wir freuen uns euch in Sollos begrüßen zu dürfen.“

Kayla und Yuuki verneigten sich und die Krieger hinter ihnen taten dasselbe. Der König wedelte mit der Hand und sah sie genervt an.

„Jaja wo ist der Wein?“

„Eure Gnaden wir haben für heute Abend ein Festessen vorbereitet.“

Das war wohl nicht die Antwort die der König hören wollte. Er wandte sich brummig ab und sprach zu seinem Feldmarshall.

„Wir Rhys gut versorgt?“

Fragte die Königin und trat einen Schritt vor. Kayla neiget leicht den Kopf und schaute die Königin an.

„Jawohl, euer Gnaden. Drachenmeister Vicell und Meisterin Myelin kümmern sich persönlich um Rhys. Es wird ihm an nichts mangeln.“

Die Königin nickte und wandte sich ebenso ab. Yuuki und Kayla warfen sich kurz einige Blicke zu. An ihrem Blick sah Yuuki das sie dasselbe Gefühl hatte wie er. Etwas würde passieren, da war er sich sicher.

Dunkle Schwingen, dunkle Worte


 

- Suigetsu –
 

Sie lagen beide auf einem Felsen und sahen in den Himmel. Dort oben kreisten Sky, Dark und Cloud. In einem der Nester schrie der Wyvern der Königin Rhys. Suigetsu beobachtete die drei Drachen genau. Sein Augenmerk lag jedoch auf Sky und Cloud. Die beiden Drachen schienen zu kämpfen, doch wenn man genau hinsah, erkannte man, dass sie nur spielten. Dark ließ sich davon nicht stören. Er flog hoch über ihnen und behielt die Gegend im Auge.

„Warum heißt der weiße Drache eigentlich Sky und der andere Cloud? Wäre es andersrum nicht logischer?“

Sasuke schwieg dazu und behielt die Drachen im Auge. Besonders Sky hatte seine Aufmerksamkeit. Er wurde das Gefühl nicht los das der Drache zu ihm gesprochen hatte. Aber das konnte nicht sein, sie konnten nicht sprechen.

„Habt ihr denn nichts zu tun?“

Die zwei neigten den Kopf nach hinten und sahen Fang und Mangetsu. Suigetsu setzte sich auf und sah seinen Bruder leicht schmollend an.

„Und ihr?“

Warum mussten sie etwas zu tun haben, wenn die anderen auch nichts machten. Nur weil die Königsfamilie hier war mussten plötzlich alle mit einem Schwert in der Hand und einem dritten Auge im Hinterkopf herumrennen. Suigetsu war einerlei ob der Familie etwas passierte oder nicht.

Fang lief an ihnen vorbei zu den Drachen die gerade gelandet waren. Nur Dark blieb weiterhin in der Luft und schien auch keine Anstalten zu machen zum Boden zu kommen.

Suigetsu sah Sasukes Blick und folgte diesem. Etwas an Sasuke war anders, er konnte bloß nicht sagen was es war.

„Fang kümmert sich sehr gut um die Drachen. Obwohl es nicht ihre Aufgabe ist.“

Fragend schaute Suigetsu zu seinem Bruder und sah dann zu Sasuke. Sasuke antwortete nicht, sonders sah nur weiterhin zu Fang. Ein Grinsen huschte über Suigetsus Gesicht.

„Sie sieht nicht schlecht aus, oder? Und kämpfen kann sie auch.“

„Wenn du meinst.“

Kurz warfen sich die Brüder einige Blicke zu und starrten dann wieder den Uchiha an.

„Ich weiß genau was das für ein Blick ist.“

Jetzt drehte sich Sasuke weg und musterte die beiden Brüder. Beide hatten ein Grinsen aufgesetzt.

„Du stehst auf sie! Ich sehe schon überall diese kleinen Vögelchen umherfliegen und zwitschern“

Sasuke sah den Weißhaarigen immer noch kalt an. Aus seinem Gesicht konnte man nichts ablesen. Sasuke schüttelte den Kopf und stand dann auf, drehte den Brüdern den Rücken zu und ging zu den Drachen. Hinter sich hörte er Suigetsus Stimme, doch er verstand die Worte nicht. Vielleicht wollte er sie auch einfach nicht verstehen.
 


 

- Sasuke –
 

Der weiße Drache sah ihn genau an. Sasuke konnte die Augen sehen, graue Augen die seine Gedanken zu kennen schienen. Auch Cloud sah ihn an, jedoch mehr aus Neugier was Sky tat, denn aus wirklichem Interesse an ihm.

„Warum haben alle so ein großes Interesse an dir?“

Der Uchiha war sich nicht sicher, ob sie damit nur die Tiere meinte oder auch die Menschen. Sasuke hatte schon die Blicke der Frauen in Sollos bemerkt, doch es kümmerte ihn wenig. Es hatte ihn nie interessiert. Er musste sich eingestehen das nur eine Frau sein Interesse hat und das nicht gerade weil sie eine Frau war.

„Können Drachen sprechen?“

Verwundert schaute sie ihn an, schüttelte dann jedoch den Kopf. Sie legte eine Hand an Skys Kopf und sah ihr in die Augen.

„Reden nicht gerade. Nur die Drachenritter hören ihre Stimmen. Sie kommunizieren über ihre Gedanken. Wann hast du ihre Stimme gehört?“

„Als wir geflogen sind.“

Sasuke schob die Hände in die Taschen und sah ebenso ins Skys Augen. Der Flug war schon fast zwei Monate her und doch konnte er es einfach nicht vergessen. Er kannte die Stimme nicht also konnte es ja nur der Drache gewesen sein.

„Wie wird man zum Drachenritter?“

„Der Drache erwählt einen. So war es schon immer gewesen. Man erkennt es daran das der Drache zu einem spricht. Es gibt noch ein Ritual das wir vollziehen um die Verbundenheit zu beweisen.“

Fang ging von den Drachen weg zu einer Plattform, von welcher man zu dem Meer sehen konnte. Sasuke tat es ihr gleich und blieb genau neben sie stehen. Für einige Augenblicke schwiegen sie und sahen nur zum Meer. Er spürte die neugierigen Blicke der Drache in seinem Rücken und wandte sich dann an Fang, auch um diese Stille zu brechen.

„Was muss man tun?“

„Der Ritter nimmt eine Schuppe des Drachen und schneidet sich damit in die Hand. Das Blut verteilt sich auf der Schuppe und dann wird sie verbrannt.“

„Feuer und Blut.“

Murmelte Sasuke, doch Fang verstand seine Worte genau und nickte. Sie drehte sich um und sah ihn in die Augen, genauso wie er es tat. Sasuke fielen ihre Augen auf. Sie wirkten ähnlich wie Skys Augen, so als ob sie seine Gedanken lesen konnte. Als wenn sie tief in ihn hineinsah, direkt zu seiner Seele und sein Herz. Mit einemmal drehte er sich um und starrte zu Boden. Er schüttelte den Kopf und schloss die Augen. Es war falsch! Diese Gedanken waren falsch, genauso wie die Gefühle.

„Sasuke.“

Sein Blick ging zu dem weißen Drachen, der ihn ansah. Beide schauten sich in die Augen und Sasuke fühlte sich auf einmal komisch. Es gefiel ihm nicht wenn der Drache in seinem Kopf war. Dies waren seine Gedanken und die gingen niemanden etwas an, nicht einmal einem Drachen!

„Verschließe nicht dein Herz. Du kannst-“

Um Sasukes Körper zuckten plötzlich Blitze. Fang wich eilig zurück und sah ihn erschrocken an. Cloud und Sky hoben die Köpfe, wobei Cloud eine Angriffshaltung einnahm und einen Schritt auf ihn zutat. Über sich hörte er Dark aufschreien und dann spürte er die Hitze. Doch noch bevor ihn das Feuer erreichte war Sasuke auch schon verschwunden.
 


 

- Fang –
 

Als sie die Blitze sah wich sie erschrocken zurück, gerade noch rechtzeitig um nicht getroffen zu werden. Ihr Herz schlug schneller und ihr ganzer Körper zitterte. Sie spürte die Wut der Drachen, vorrangig von Cloud und Dark. Darks Schrei waren Ohrenbetäubend und kaum war er verklungen da schoss auch schon ein Flammenmeer auf Sasuke herab. Fang weitete die Augen, wollte zu ihm rennen und ihn wegstoßen, doch da wurde sie gepackt und zu Boden geworfen. Die Hitze verschwand und ein starker Luftzug wehte über ihr hinweg. Dark erhob sich wieder in die Lüfte und sah zu der Stelle an der eben noch Sasuke stand. Wo war er hin?

„Fang alles klar? Geht’s dir gut?“

Fang hörte Mangetsus Stimme nur leise, ihre Gedanken kreisten um Sasuke.

„Fang!“

Erschrocken zuckte sie zusammen und sah zu Mangetsu. Neben ihm stand sein Bruder und sah sie ebenso fragend und leicht besorgt an. Fang erhob sich, ballte die Hand zur Faust um ein Zittern zu unterdrücken.

„Mir geht es gut.“

Sie schaute zu der Stelle an der noch Sky und Cloud standen, doch sie hatten sich inzwischen in die Lüfte erhoben. Die drei Drachen kreisten über ihren Köpfen und schienen nach Sasuke zu suchen.
 

„Er sagte er habe ihre Stimme gehört?“

„Ja. Und er fragte wie man Drachenritter wird.“

Kayla sah aus dem Fenster und starrte den großen Platz an. Yuuki lehnte neben ihr an der Wand und sah zu Boden. Kurz herrschte Stille, ehe Fang wieder das Wort ergriff.

„Und wenn er Skys Drachenritter ist?“

„Das glaubst du doch wohl selber nicht. Noch nie war ein Ninja ein Drachenritter.“

„Die Geburt spielt keine Rolle. Es könnte ein Bauer oder ein König sein, das ist vollkommen egal. Die Drachen suchen sich ihre Ritter aus.“

Fang starrte Yuuki an, der nun schwieg. Dann drehte sich Kayla um und sah ihre Freundin an.

„Das würde auch erklären warum die Wächterin ihnen erschien ist. Wenn er wirklich Skys Stimme gehört hat dann muss er ein Drachenritter sein.“

Yuuki wandte sich von den beiden Frauen ab und starrte aus dem Fenster. Er schien nicht sehr begeistert zu, doch ändern konnte er letzten Endes auch nichts.

„Wo ist er jetzt?“

„Ich weiß es nicht.“

Mit einem Mal wurde die Tür aufgerissen und Myelin stand dort.

„Ihr müsst sofort kommen. Es ist etwas passiert.“
 


 

- Sasuke –
 

Er saß am Rand der Klippe und sah hinab. Unter ihm schlugen die Wellen gegen die Felsen. Wahrscheinlich würde er es nicht überleben wenn er fallen würde. Aber seine Absicht war auch nicht zu fallen. Schon wieder war da diese Stimme und diesmal war es eindeutig der Drache.

„Sasuke.“

Er brauchte sich nicht umzudrehen um zu wissen das es Juugo war der hinter ihm stand. Und er fragte auch nicht wie er ihn gefunden hatte, denn er kannte die Antwort.

„Was willst du?“

„Wir sollen alle ins Hauptquartier.“

„Warum?“

Sasuke blickte erneut aus Meer hinaus und lauschte den Wellen. Irgendwie beruhigten diese Geräusche ihn.

„Der König ist tot.“

Der Uchiha drehte sich um, stand auf und sah Juugo fragend an. Hatte er sich gerade verhört?

„Er wurde ermordet.“
 

Er hörte die Königin schon bevor er sie sah. War ja auch nicht sonderlich schwer so wie sie rumbrüllte. Man müsste meinen sie wäre trauriger über den Tod ihres Mannes.

„Wie konnte das passieren? Hier sind überall Wachen und ihr wart für seinen Schutz zuständig! Ich will sofort wissen wer ihn ermordet hat!“

„Mutter beruhige dich.“

Die Königin ging an ihrem Sohn vorbei und ließ ihrer Wut freien Lauf. Von Prinzessin Khemm war nichts zu sehen. Dafür drehte sich der Prinz nun zu Yuuki und Kayla um und sah sie ernst an.

„Wir alle haben das Feuer in Carastos gesehen. Diente es vielleicht nur dazu unsere Aufmerksamkeit zu bekommen, damit ihr meinen Vater umbringen könnt?“

Die Königin drehte sich wieder um und sah ihren Sohn entsetzt an. Dann schaute sie zu Kayla und Yuuki, welche beide sprachlos waren. Sasuke sah jedoch Drachenmeister Vicell vortreten, der sich nun schützend vor die beiden Drachenritter stellte.

„Euer Gnaden, ich kann euch versichern das sie nichts damit zu tun hatten. Kayla und Yuuki waren die ganze Zeit bei mir, sie konnten es nicht gewesen sein.“

Es trat Feldmarshall Saden neben Prinz Jheral und sprach an seiner Stelle.

„Dann waren es die anderen. Wahrscheinlich wollen sie die Drachen der Königin und der Prinzessin haben.“

„Es sind Wyvern, Ser. Und auch die anderen waren es nicht. Die vier waren bei mir.“

Heilerin Myelin zeigte dabei auf Sharon, Keiko, Juugo und Karin und nahm auch sie in Schutz. Prinz Jheral gab sich nicht zufrieden und sah nun zu Sasuke. Der Uchiha ballte die Hände zu Fäusten und erwiderte den Blick von Jheral eiskalt. Doch noch bevor jemand etwas sagen konnte trat Parar Parlan vor und räusperte sich.

„Ich versichere euch, mein Prinz das auch diese vier nichts damit zu tun haben. Sie waren zu der Zeit in Carastos um mir bei meinen Forschungen zu helfen. Darum auch das Drachenfeuer. Es diente bestimmt keiner Ablenkung sondern nur der Forschung.“

„Prinz Jheral, ich bitte Euch eure Anschuldigen zurück zu nehmen. Keiner von ihnen hat den König ermordet.“

Drachenmeister Vicell sprach deutlich und sah Jheral ernst an. Der Prinz schnaubte und drehte sich dann weg.

„Wir sollten von hier verschwinden.“

Er wartete nicht auf die Antwort seiner Mutter sondern ging einfach. Nach kurzem Zögern ging auch sie schweigend, gefolgt von Feldmarshall Saden. Dieser warf ihnen allen jedoch einen letzten Blick zu.

„Warum sollten wir den König ermorden?“

Hörte Sasuke Keiko fragen. Doch keiner hatte eine Antwort, noch zu tief saß der Schock über diese Nachricht.
 


 

- Tsunade –
 

Schweigend tippte sie auf den Brief und sah zu Boden. Shizune beobachtete sie, sagte jedoch kein Wort. Es klopfte an der Tür und Kakashi trat ohne auf eine Antwort zu warten ein. Er wusste, dass es wichtig war.

„Hast du schon mal von Nevarron gehört?“

Ohne zu zögern begann sie zu sprechen, behielt ihren Blick jedoch weiterhin gesenkt.

„Ja Tsunade.“

Natürlich hatte er davon gehört. Von Nevarrons Existenz wusste nur die Feudalherren, die Kage und die besten Anbus. Kakashi hatte mal eine Mission in Nevarron, wenn sie sich richtig erinnerte.

„Der König ist umgebracht worden.“

„Und was interessiert uns das, Tsunade? Wir haben mit Nevarron nichts zu tun.“

Tsunade stand auf und trat ans Fenster. Er hatte recht, sie hatten damit nichts zu tun. Aber andere.

„Die Feudalherren hatten doch vor einiger Zeit über einen Angriff nachgedacht, weil sie so gierig sind und das Land haben wollen. Nun bietet sich ihnen die Gelegenheit.“

Kakashi schien ihre Bedenken zu verstehen, denn er nickte. Für einen Moment schwieg er, ehe er dann wieder zu sprechen begann und ebenso ans Fenster trat.

„Soll ich ein Team zusammen stellen?“

„Noch nicht. Wir warten noch etwas ab. Aber halte dich bereit.“
 

Die Versammlung wurde nur wenige Tage nach dem die Nachricht eingetroffen war einberufen. Tsunade saß an einem Tisch mit den anderen Kage und den Feudalherren. Sie ahnte was passieren würde und doch hoffte sie auf einen anderen Ausgang.

„Ihr König ist tot. Jetzt ist die Gelegenheit um anzugreifen.“

„Nevarron ist nicht unser Feind. Wir sollten keinen Krieg mit ihnen beginnen.“

Egal was man sagte die Feudalherren ließen sich nicht umstimmen. Warum nur wollten sie dieses Land? Konnten sie sich denn nicht mit diesem Reich zufrieden geben?

„Wollt ihr wirklich unschuldige Menschen umbringen?“

„Nevarron ist gefährlich. Sie werden uns irgendwann eh angreifen, denn sie sind Machthungrig. Wir sollten sie erledigen bevor sie es tun.“

Tsunade fragte sich wer hier machthungrig war. Fakt war nur das sie sich solche einem Krieg nicht anschließen wollte.

Nachdem die Versammlung vorbei war trat sie neben Kakashi und starrte zum Himmel. Diese sturköpfigen Narren.

„Wie war die Versammlung?“

„Sie wollen Nevarron angreifen! Sie sind Machthungrig und wollen unschuldige Menschen umbringen!“

„Aber noch haben sie nicht den Befehl zum Angriff gegeben.“

Tsunade schnaubte und ballte die Hände zu Fäusten. Noch nicht aber wer weiß wie lange es noch dauerte.
 


 

- Suigetsu –
 

Er lehnte am Türrahmen und beobachtete seine Teamkollegin. Sie war sich bewusst das er da war und doch ignorierte sie ihn. Suigetsu gefiel es irgendwie gar nicht. Er sah wie Karin den Bogen spannte und kurz darauf den Pfeil abschoss. Der Pfeil traf zwar die Zielscheibe, jedoch nicht die Mitte. Suigetsu ging zu ihr rüber und stellte sich neben, sah zu wie sie denn nächsten Pfeil abschoss. Noch immer sagte sie kein Wort, ließ ihn stattdessen schweigend stehen. Suigetsu beobachtete sie noch ein weiters Mal, ehe er sich hinter sie stellte. Karin bemerkte ihn zuerst nicht, erst als er ihren Arm berührte wurde sich bewusste das er hinter ihr stand. Sie musste in Gedanken versunken gewesen sein.

„Was tust du?“

Suigetsu legte seine Hand auf ihren Arm und drückte ihn leicht runter. Er umfasste mit seiner anderen Hand ihren Ellenbogen. Karin hielt weiterhin den Bogen gespannt, sagte jedoch nichts mehr. Suigetsu spürte ihren Herzschlag und sah eine leichte Röte auf ihrem Gesicht. Er näherte sich ihrem Ohr und schloss die Augen.

„Schieß.“

Karin ließ los und der Pfeil flog durch die Luft, traf genau die Mitte der Zielscheibe. Suigetsu öffnete die Augen und sah seine Teamkollegin an. Sie neigte den Kopf etwas an sah in ebenfalls an. Nun merkte auch er seinen Herzschlag deutlich und ein kribbeln im Bauch. Etwas sagte ihm, dass es Karin nicht viel anders ging. Er spürte ihren Atem und näherte sich ihrem Gesicht. Seine Lippen streiften ihre Wange, die inzwischen eine starke röte angenommen hatte. Karin schloss die Augen und er tat es ihr gleich. Er küsste ihre Wange und näherte sich ihren Lippen, doch da stieß sie ihn weg. Sie drehte ihm den Rücken zu und entfernte sich einige Schritte von ihm. Fragend sah er sie an, denn er verstand nicht was plötzlich los. Er dachte es würde ihr auch gefallen.

„Ich muss weg.“

Eilig ging sie davon und ließ ihn verwirrt stehen. Suigetsu ballte die Hände zu Fäusten und ging auf das Gebäude zu. Er schlug gegen die Wand und biss die Zähne zusammen. Was war nur in ihn gefahren? Sie war nur eine Teamkollegin nichts weiter. Er musste sich ablenken. Irgendwie.
 


 

- Sasuke –
 

Sky stand vor ihm und beobachtete ihn genau. Sie breitete ihr Flügel aus und ließ den Uchiha näher heran. Sasuke legte seine Hand unter ihren Flügel auf eine Schuppe und sah sie an. Er fühlte die Wärme des Tieres. Und konnte beinahe ihr Herz schlagen hören. Seine Hand legte sich unter eine Schuppe und umfasste sie. Noch einmal blickte er sie an, ehe er an der Schuppe zog. Sky brüllte auf und schlug mit den Flügeln. Sasuke wich schnell zurück und schützte sich so vor dem Drachen. Doch Sky beruhigte sich schnell wieder und schaute Sasuke an. Dieser wandte sich nun Fang, hielt noch immer die Schuppe in seiner Hand.

„Schneide dir in die Handfläche und legte dann deine Hand auf die Schuppe.“

Sasuke tat was sie sagte, ohne etwas zu sagen. Seine Hand schmerzte und leichter Rauch stieg aus der Wunde. Das kam von der Wärme der Schuppe. Schon kurz darauf war fast die ganze Drachenschuppe mit Blut versehen und man sah nur leicht das weiß hindurch. Sky kam einen Schritt auf ihn zu und blieb genau vor ihm stehen. Sie neigte den Kopf nach unten und hielt ihn auf die Höhe von Sasukes. So konnten sie sich beide direkt ansehen.

„Leg die Schuppe auf den Boden und geh einen Schritt zurück.“

Er tat was sie sagte und ging einige Schritte weg. Neben ihm stand weiterhin Fang und kurz sahen sie sich an. Fang lächelte und wandte dann den Blick ab. Sasuke spürte die neugierigen Blicke der anderen, welche hinter ihm standen. Sky hob den Kopf und schaute auf die am Boden liegende Schuppe. Sie öffnete ihr Maul und spie Feuer auf den Boden. Sasuke hörte es knacken und spürte eine gewisse Wärme an seiner Hand. Er sah auf sie und bemerkte, dass die Wunde zu heilen begann. Erneut stieg leichter Rauch auf, doch er spürte keinen Schmerz. Die Wärme war vielmehr angenehm.

„Sasuke.“

Er hob seinen Kopf und schaute Sky an. Diese erwiderte den Blick und breitete die Flügel aus.

„Lass uns fliegen, Sasuke.“

Die Nacht ist dunkel


 

- Parar Parlan –
 

„Drachenfeuer verbrennt alles. Drachenschuppen können dem Feuer länger standhalten, außer sie sind mir Blut überzogen. Das habt ihr ja gesehen.“

Er brauchte sich nicht umzudrehen um zu wissen das Sasuke und Suigetsu sich gerade ansahen. Parar Parlan besah sich noch mal die beiden Gegenstände vor ihm, ehe er weiterredete.

„Blut zersetzt die Schuppen. Warum wissen wir noch nicht. Wir forschen schon seit Jahren daran.“

„Worauf wollt ihr hinaus?“

Sasukes Stimme hörte sich genervt an. Parar Parlan hörte auch wie Suigetsu mit dem Fuß stampfte, wahrscheinlich weil er ebenso genervt war. Viel lieber wollten die beiden trainieren, als ihm hier zuzuhören.

„Wenn ein Drache stirbt nehmen wir ihm die Schuppen ab und verbrennen ihn. Im Feuer werden Drachen wiedergeboren, so heißt es. Die Schuppen verwenden wir dann für Waffen und Rüstungen, die den Drachenrittern und Kriegern des Drachenordens vorbehalten sind. Waffen aus Drachenschuppen sind sehr widerstandsfähig. Man kann fast alles damit zerschneiden und selbst Drachenfeuer tut ihnen nichts, solange sie von Blut befreit sind.“

Er drehte sich um und sah die zwei an. Sie schienen wirklich genervt zu sein, doch es störte Parar Parlan herzlich wenig. Nicht viele teilten seine Vorliebe für Drachenfeuer, daher war er es gewohnt wenn man ihm nicht richtig zuhörte. Aber das was er ihnen gesagt hatte war wichtig und das sollten sie beherzigen. Er nahm die zwei Waffen und reichte sie Sasuke und Suigetsu. Verwirrt nahmen sie die beiden Schwerter entgegen und begutachteten sie.

„Pyromatiker und Alchimisten sind sich nicht unähnlich. Die Alchimisten erforschen die Drachen und die Pyromatiker das Feuer und die Schuppen. Früher einmal wurden wir mit den Blutmagier in Verbindung gebracht. Nur wir benutzen kein Blut.“

Sasuke und Suigetsu schwangen die Schwerter und schienen ihm erneut nicht zuzuhören. Er lächelte als er die Augen der beiden sah. Noch nie hatten sie solche Waffen in der Hand gehalten.

„Fangs Stab, Sharons Chakrams und Kaylas Schwert sind ebenfalls aus Drachenschuppen hergestellt. Zurzeit arbeite ich noch an einem Schwert für Mangetsu, aber ich sollte zuerst eure fertig stellen.“

„Wie werden die Waffen hergestellt? Nur aus Drachenschuppen?“

„Drachenschuppen und Feuer.“

Parar Parlan lächelte geheimnisvoll. Wieder sahen sich die zwei vor ihm an, denn mit dieser Antwort konnten sie nicht viel anfangen. Aber das sollten sie auch nicht, denn es war sein Geheimnis.
 


 

- Keiko –
 

Sie trat auf den Balkon und beobachtete Juugo. Auf seinem Arm saßen Vögel und putzten sich das Gefieder. Keikos Blick schweifte über die Stadt und ging dann in den Himmel.

„Warum glauben sie, dass wir den König ermordet haben?“

Nun sah sie zu den Toren des Hauptquartiers. Dort standen die Wachen der Königin und behielten sie stets im Auge. Niemand durfte das Gebäude ohne ausdrückliche Erlaubnis verlassen. Keiko verstand es einfach nicht. Sie hatten nichts getan und doch wurden sie wie Verbrecher behandelt.

„Die Vögel wissen wer es war.“

Die sah zu Juugo, der weiterhin die Vögel musterte. Doch anscheinend wollten sie es ihm nicht sagen. Keiko schwieg und sah zu Boden. Sie biss sich auf die Unterlippe und ballte eine Hand zur Faust, um das Zittern zu unterdrücken. Angst schlich sich ein. Keiko hatte Angst das ein krieg ausbrechen könnte, nur weil jemand etwas gegen den König hatte. Warum mussten die Menschen sich nur immer gegenseitig umbringen?
 


 

- Yuuki –
 

Cloud erhob sich in den Himmel, schlug mit den Flügeln um höher zu kommen. Schon bald flogen sie über Carastos und hatten einen fantastischen Ausblick über das Land. Er sah die Selenberge und den Asarie Wald. Irgendwie in der Ferne ging der Asarie Wald in den Mondwald über, welcher wesentlich dichter und dunkler war. Die Thella Ebenen erstreckten sich unter ihm und wenn man nach Süden sah, erkannte man den Apoto See. Bis nach Waterfallcity konnte man nicht sehen, aber man erkannte die Umrisse des Frostgipfelgebirges. Yuuki drehte sich um und sah nach hinten, doch fand er nichts. Er hörte Clouds Flügel schlagen, doch da war nicht etwas anderes. Yuuki drehte sich zur anderen Seite und erblickte Sky. Sie flog einige Meter von ihm entfernt, schien sich nicht so sicher zu sein wie sonst. Er legte Cloud eine Hand an den Hals und sah nach unten.

„Nach unten, Cloud.“

Der Drache drehte bei und begann langsam mit dem Sinkflug, bis nur noch wenige Meter ihn vom Boden trennten. Sky folgte, jedoch langsamer und bald flog sie wieder neben ihm. Yuuki drehte sich um und du beiden Drachen glitten über die Thella Ebenen.

„Denk daran, dass du mit dem Drachen fliegst. Pass dich ihren Bewegungen an und hab keine Angst.“

Sasuke sah ihn an, als wenn Yuuki etwas Witziges gesagt hätte. Aber es stimmte, er durfte keine Angst haben. Die Drachen spürten es und wirkten unruhig. Yuuki ließ Cloud wieder aufsteigen und erneut folgte Sky.

„Siehst du dir Felswand? Wir fliegen dort hin.“

Yuuki wartete keine Antwort ab, sondern flog einfach los. Cloud beschleunigte und ließ Sky hinter sich. Vor der Felswand schwebte der Drache und wartete. Sasuke sah Yuuki nun direkt an. Hinter dieser Felswand war der Wind nicht so stark und deshalb konnten sich die beiden in Ruhe unterhalten.

„Sky ist ein ruhiger Drache. Sie sieht deine Gedanken und weiß was du willst. Vertraue ihr einfach und fliege.“

„Hältst du mich für ein Kind?“

Yuuki grinste und legte erneut eine hand an Clouds Hals.

„Nein. Du lernst ziemlich schnell.“

Bevor Sasuke etwas erwidern konnte, begann Cloud mit einem steilen Sinkflug. Er schoss auf den Boden zu, immer an der Felswand entlang. Kurz bevor sie auf den Boden aufschlugen breitete der blaue Drache seine Flügel aus und schwebte nur knapp übers Grass der Ebenen. Yuuki und Cloud waren hier schon oft geflogen. Er wusste wann er Cloud nach oben ziehen musste um nicht aufzuschlagen. Langsam schwebten sie über die Ebenen uns lauschten dem Flügelschlag der Drachen. Dann schoss Sky an ihm vorbei, erhob in den Himmel und schrie auf. Sky vollführte Saltos, beschleunigte und schoss dann wieder zum Boden. Gerade rechtzeitig breitete sie die Flügel aus und schwebte nun ebenso langsam wie Cloud über das Gras. Yuuki grinste und schüttelte den Kopf.

„Du warst genauso übermütig wie er.“

Er sagte nichts sondern beobachtete nur Sasuke und Sky. Cloud hatte recht gehabt. Auch Yuuki lernte damals schnell das Fliegen und ließ Cloud allerlei Dinge tun, nur um das Gefühl der Freiheit besser auskosten zu können. Ob es seinem Drachen gefiel interessierte ihn damals nicht, er wollte nur fliegen.

„Yuuki.“

„Cloud.“

Der Drache antwortete nicht flog nur weiterhin ruhig über das Gras. Dann erhob er sich und schwebte neben Sky.

„Lass uns zurück fliegen bevor die Wachen merken, dass wir weg sind.“

Sasuke nickte und zusammen flogen sie zurück. Sie landeten auf den Plattformen und glitten von den Rücken der Drachen. Sie sahen schon Sharon und Fang auf sie warten, die nun auch auf sie zukamen. Fang wandte sich direkt an Sasuke, blieb genau vor ihm stehen und sah ihn an.

„Wir fliegen ins Frostgipfelgebirge.“
 


 

- Fang –
 

Sky schwebte über die schneebedeckten Berge des Frostgipfelgebirges. Die Luft hier oben war kalt und frostig. Fang war nicht gerne hier, was aber nicht an der Kälte lag.

„Lass sie dort unten landen. Den Rest des Weges gehen wir zu Fuß. Die Menschen hier mögen keine Drachen.“

„Ist ihnen wohl zu warm.“

Fang grinste etwas und rückte näher an Sasuke heran. Sie spürte seine Wärme und die von Sky. Wie gern hätte sie jetzt ihre Arme um ihn gelegt um noch viel mehr seiner Wärme zu spüren. Sie starrte auf seinen Rücken und dann auf seine Haare. Kurz huschte ein Lächeln über ihr Gesicht, doch dann schüttelte sie die Gedanken beiseite. Sky näherte sich dem Boden und landete im tiefen Schnee. Sie fühlte sich nicht wohl das merkte man. Nervös ging sie einige Schritte vor und brachte so den Schnee zum schmelzen. Durch das Gesicht des Drachen versank sie etwas um kam nur schwerfällig voran. Sasuke und Fang würden wohl ohne Probleme auf dem Schnee laufen können, ohne sehr tief zu versinken. Sie glitten bei von ihrem Rücken und entfernten sich etwas.

„Na los Sky.“

Der Drache erhob sich sogleich wieder und entfernte sich vom Landeplatz. Sie würde wohl jagen gehen, doch dafür musste sie das Frostgipfelgebirge verlassen. Irgendetwas beunruhigte sie. Fang sah nach oben, sah das die Sonne langsam hinter den dichten Wolken verschwand. Nicht mehr lange und es würde Nacht werden und bevor das passierte wollte Fang wieder weg sein.

„Was genau sollen wir hier?“

„Die Menschen in Haven und Freeze werden unruhig. Sie fordern einen neuen König, einen der sie besser unterstützt als der alte. Wir sollen sie beruhigen und einen Aufstand verhindern.“

Zusammen gingen sie durch die Gebirgspässe und stapften durch den Schnee. Der Schnee war noch immer weiß, was bedeutete das kaum Menschen hier lang kamen. Es wunderte Fang auch nicht. Eigentlich waren die Menschen in Haven und Freeze sich selbst überlassen. Über sich hörte sie das Schreien der Harpyien. Ein Grund mehr schneller im Dorf anzukommen.

„Warum machen

wir das?“

„Yuuki blieb in Sollos. Ein Drachenritter sollte jetzt da sein falls wir eine Nachricht der Königin bekommen. Und Kayla hat etwas anderes zu erledigen.“

In der Ferne sahen sie Haven, doch keine Menschen. Es war ruhig, nur die Schreie der Harpyien und die Flügelschläge der Wyvern waren zu hören. Doch sobald die Nacht anbracht wer es toten still.

„Sie scheinen auch keine Fremden zu mögen.“

„Fremde und Drachen sind ihre Feinde.“

Unter ihren Füßen knirschte der Schnee und die Sonne verschwand immer mehr. Hier war es sowieso schon dunkler, durch die dicke Wolkendecke, doch bei Nacht sah man gar nichts mehr. Fang war beunruhigt. Eine Geschichte der alten Blutmagier handelte vom Frostgipfelgebirge und den Wesen die hier lebten. Sie wollte nicht herausfinden ob diese Geschichten wahr waren oder nicht.

Im Dorf war niemand. Alles war ruhig und die Türen waren verschlossen. Sasuke und Fang standen direkt in der Mitte und sahen sich um. Auch Sasuke konnte nichts sehen und etwas sagte Fang, dass er auch ein ungutes Gefühl hatte.

„Verschwindet.“

Erschrocken drehten sie sich um und sahen eine alte Frau. Fang fragte sich wo sie herkam, denn eben war noch niemand zu sehen.

„Ihr bringt den Tod. Verschwindet.“

Sie hörten Tür zuschlagen, Kinder schreien und das Zerbrechen von Holz. Nervös sah sich Fang um und erkannte einige Menschen hinter den Fenstern. Sie sahen sie eiskalt an und regten sich nicht. Noch vor ein paar Augenblicken waren diese Leute nicht da gewesen. Sie drehte sich zu Sasuke der sich ebenso im Dorf umsah. Hinter einem Haus sah sie ein kleines Mädchen mit eisblauen Augen.

„Wir sollten gehen.“

Beide drehten sich wieder zu der Frau, aber sie war verschwunden. Noch einmal blickten sie sich im Dorf um, doch es keiner mehr da. War es nur Einbildung gewesen? Fang sah zum Himmel hinauf und erkannte, dass es nur noch wenige Minuten bis zur Nacht waren. Sie mussten hier weg und zwar schnell!
 


 

- Kayla –
 

Vor ihr erstreckte sich Drachenstein in seiner ganzen Pracht. Kein Berg in Nevarron war größer, selbst das Frostgipfelgebirge oder die Hohenlande konnten nicht mithalten. Sie kamen ihm immer näher und man erkannte die alten Verteidigungsanlagen der Armee. Kayla ließ Dark auf einer Plattform landen und glitt von seinem Rücken. Zielstrebig schaute der Drache zum Berg, der sich nur Meter von ihm entfernt befand.

„Geh jagen, Dark.“

Dark breitete die Flügel aus und erhob sich in den Himmel. Er zog seine Kreise über ihrem Kopf und ging dann auf die Jagd. Kayla ging über eine alte Steinbrücke, die mehrere Wachtürme verbannt. Es dauerte seine Zeit bis sie zu einer Höhle kam. Sie atmete tief durch und ging dann hinein. Sie folgte dem Pfad, tastete sich an der Wand entlang und erblickte bald wieder das helle Sonnenlicht. Die Höhle endete in einem Krater, hoch oben im Berg. Die Luft hier war stickig, doch nicht kalt. Lange konnte sie es hier oben nicht aushalten, aber sie hatte auch nicht vor lange zu bleiben. Genau mittig vom Krater lag er, hatte die Flügel angelegt und den Schwanz angezogen. Kayla schritt langsam auf ihn zu, sie wusste das er nicht schlief und auf jeden ihrer Schritte aufpasste.

„Was willst du hier?“

Kayla blieb stehen und schluckte. Der Drache vor ihr erhob sich und zeigte seine ganze Größe. Er war fast viermal so groß wie Dark, wenn nicht sogar noch größer. Der breitete die riesigen Flügel aus und blickte sie aus seinen tiefroten Augen an. Seine Schuppen glänzten in der Sonne und ließen sie so rot wie Blut aussehen.

„Der König ist tot.“

„Ich weiß. Aber es geht mich nichts an.“

Kayla schwieg und musterte den Drachen. Dieser legte sich wieder hin und neigte seinen Kopf um sie genau ansehen zu können.

„Du bist wegen deines Traums hier.“

„Gibt es sie wirklich? Die Nachtwandler.“

Der rote Drache erhob sich und drehte ihr den Rücken zu und breite seine Flügel aus. Es sah fast so aus als wollte er wegfliegen und Kayla stehen lassen.

„Zyran!“

„Du weißt was du gesehen hast. Erinnere dich, Kayla. Erinnere dich daran was deine Eltern getötet hat.“

Erneut herrschte schweigen, in der Kayla zu Boden sah. Sie hatte auf eine andere Antwort gehofft.

„Lasst es nicht zu einem Krieg kommen. Ihr braucht jede Kraft gegen den wahren Feind. Er lauert im Frostgipfelgebirge. Sky ist dort.“

Sie sah auf und sah direkt in Zyrans Augen. Hatte sie einen Vorwurf in seiner Stimme gehört? Kayla drehte sich um und ging. Sie hoffte das Fang und Sasuke dort wegkamen. Wenn es die Nachtwandler wirklich gab dann waren sie in großer Gefahr. Sie brauchten Hilfe und zwar schnell.

„Kayla.“

Sie blieb stehen und drehte sich noch mal um. Zyran ging einen Schritt auf sie zu und brachte die Erde zum erzittern.

„Die Nacht ist dunkel, Kayla. Und mit der Nacht kommen sie.“

Ihr Blick ging zum Himmel, der sich verdunkelte. Schnell drehte sie sich um und rannte durch die Höhle. Vor ihrem inneren Augen tauchten die Bilder auf, die sie so lange versucht hatte zu verdrängen. Sasuke und Fang mussten weg bevor die Nacht anbrach.
 


 

- Sasuke –
 

Fang ergriff seine hand und zog ihn hinter sich her. Zielstrebig marschierte sie auf das Tor zu, welches sie aus dem Dorf führte. Sasuke verstand nicht recht und riss sich los.

„Was ist los?“

„Wir müssen hier so schnell wie möglich weg.“

„Warum? Wegen den Menschen?“

Fang blieb stehen und drehte sich zu ihm um. Sie sah ihn an und Sasuke meinte etwas Angst in ihrem Gesicht zu lesen. Wovor fürchtete sie sich?

„Hast du Angst?“

„Hier ist etwas. Es kommt mit der Nacht. Du Menschen im Dorf wissen was es ist und fürchten sich zu Recht.“

Fang ging einige Schritte auf ihn zu und blieb genau vor ihm stehen. Fang spürte ihren warmen Atem und ihren warmen Körper. Nur wenige Zentimeter trennten.

„Es ist etwas wovor auch du dich fürchten solltest.“

Sie drehte sich wieder um und ging weiter. Sasuke folgte ihr schnellen Schrittes und holte sie auch sogleich ein.

„Was ist dort draußen?“

Sie blieben beide stehen, denn sie hörten einen Schrei. Es klang nicht menschlich und kam aus dem Dorf. Als sie sich umdrehten sahen sie die alte Frau grinsen. Hinter ihr brannte die Mauer des Dorfes und man hörte Gesang. Erneut war der Schrei zu hören und Sasuke drehte sich, sah jedoch nur den Gebirgspass durch welchen sie kamen. Er warf einen Blick nach hinten und die Frau war verschwunden. Im Schnee erkannte er keine Fußspuren, nur ihre eigenen. So als wenn die Frau nie da war. Sein Blick richtete sich wieder auf den Gebirgspass, doch hier stimmte etwas nicht.

„Hat es geschneit?“

„Nein.“

Sasuke atmete tief durch und ging weiter, dicht gefolgt von Fang. Er ignorierte die fehlenden Fußspuren im Schnee und schritt zielsicher weiter. Langsam breite sich auch in ihm ein ungutes Gefühl aus. Vielleicht hatte Fang recht und sie sollten so schnell wie möglich weg.

„Was sind das nun für Dinger?“

„Die Blutmagier sollen sie vor hunderten von Jahren erschaffen haben. Sie haben tote wieder belebt und sie zu willenlosen Monster gemacht. Diese … Nachtwandler tauchen nur in der Nacht auf und nur im Frostgipfelgebirge. Sie verwandeln tote in ihresgleichen. Das sagen zumindest die Geschichten.“

Sie ließen den Gebirgspass hinter sich und kamen wieder auf offenes Gelände. Die Nacht war hereingebrochen und man konnte kaum etwas sehen. Sasuke pfiff und hoffte das Sky ihn hörte. Sie mussten noch etwas weiter um die Stelle zu finden, an der sie gelandet waren. Fang hielt ihn jedoch am Arm zurück. Erneut schallte ein Schrei durch das Gebirge. Nun war sich Sasuke sicher das es nichts Menschliches sein konnte. So hörten sich Menschen einfach nicht an. Sie hörten Schnee knirschen, etwas kam genau auf sie zu. Sasuke stellte sich näher an Fang und zog das Schwert, welches ihm Parar Parlan gegeben hatte. Aus dem Augenwinkel sah er, dass auch Fang ihren Stab in der Hand hielt. Das Geräusch kam immer näher, doch er sah nichts. Es war einfach zu dunkel. Sasuke aktivierte sein Sharingan, gerade noch rechtszeitig um einen Angriff abzuwehren. Das Wesen schrie auf und es wurde klar, dass auch die anderen Schreie von ihm kamen. Sasuke drückte es von sich weg und stellte sich schützend vor Fang. Vor ihm stand ein Mensch, zumindest sah es so aus. Seine Haut war weiß, wie die eines toten und seine Augen strahlten eisblau. Er hatte diese Augen schon mal gesehen, bei dem Mädchen im Dorf. Erneut schrei das Wesen auf und ließ Sasuke und fang zurückweichen. Er hörte Fang flüstern und spürte wie sich ihre warme Hand um seine klammerte.

„Nachtwandler.“

Das spitze Ende


 

- Sasuke –
 

Sasuke wehrte den nächsten Angriff des Nachtwandlers ab und stieß ihn weg. Nur durch sein Sharingan konnte er etwas sehen, ansonsten war es stockdunkel. Er sprintete auf seinen Gegner zu und holte mit seinem Schwert aus. Hinter sich hörte er Fang etwas rufen, doch er verstand kein Wort, denn erneut ertönte ein Schrei des Wesens. Er wehrte Sasukes Schwert beinahe mit Leichtigkeit ab und holte mit seinem Arm aus. Er umfasste Sasukes Arm und drückte fest zu. Der Uchiha biss die Zähne zusammen um einen Schrei zu unterdrücken und riss sich von dem Wesen los. Mit einem Mal sah er Fang neben sich. Sie schlug mit ihrem Stab auf den Nachtwandler ein und entfernte ihn so von Sasuke. Er ignorierte den stechenden Schmerz im Arm und rannte wieder zu Fang. Er hielt an, als er sie schreien hörte. Er konnte erkennen, dass etwas spitzes in ihrem Bauch steckte, was eindeutig von dem Wesen kam. Sasuke war sich nicht sicher ob es ein Knochen war und eigentlich wollte er es auch nicht wissen. Er riss Fang von seinem Gegner los, schubste sie zu Boden und formte schnell Fingerzeichen. Eine Feuerwelle erfasste den Nachtwandler und ließ ihn aufschreien. Langsam löste sich der Körper auf und wurde zu kleinen Kristallen, die in den Himmel aufstiegen. Sasuke drehte sich um und kniete sich neben Fang. Ihre Hand lag auf ihrem Bauch und ihr Atem ging schwerer. Nun kam auch der Schmerz in seinem eigenen Arm zurück und wieder versuchte er ihn zu unterdrücken. Vorsichtig schob er ihre Jacke und den Pullover nach oben um sich die Wunde anzusehen. Sie blutete stark, doch irgendwie erschien ihm das Blut etwas schwarz. Vielleicht täuschte er sich auch, denn es war dunkel und man sah kaum etwas. Zumindest hoffte er, dass er sich täuschte.

„Geht’s dir gut?“

„Abgesehen davon das ich verblute geht’s mir blendend. Danke der Nachfrage.“

Fang biss die Zähne aufeinander und versuchte ebenso wie er die Schmerzen zu unterdrücken. Sasuke legte seinen Arm um sie, um sie zu stützen und zu wärmen. Sie musste schnell behandelt werden.

„Du bist verletzt.“

„Nicht so sehr wie du.“

Fang lächelte leicht und lehnte sich an ihn. Sasuke spürte ihren Atem und konnte ihr Herz schlagen hören. Oder bildete er sich das nur ein?

„Kannst du laufen?“

Er half ihr aufzustehen und stützte sie. Fang drückte fest auf ihre Wunde um die Blutung etwas zurückzuhalten, antwortete jedoch nicht auf seine Frage. Sasuke zog einen Dolch aus der Scheide und überreichte ihn Fang. Verwirrt nahm sie ihn entgegen und sah ihn an.

„Du kannst zwar nicht mehr kämpfen aber dich immer noch verteidigen. Weißt du mit welchem Ende man zu sticht?“

Fang wollte etwas sagen hielt sch jedoch noch zurück. Sie stellte sich aufrecht hin und sah den Uchiha direkt in die Augen. Wieder trennten sie nur wenige Zentimeter und Sasuke machte es nichts aus.

„Mit dem spitzen Ende. Soll ich es dir zeigen?“

Sie klang leicht wütend und ging dann fort. Langsam schritt sie von ihm weg und murmelte etwas.

„Wenn wir aus dieser elenden Kälte raus sind zeige ich dir wie man richtig kämpft!“

Sasuke grinste und folgte ihr, legte dann seinen Arm um sie und half ihr beim laufen. Er spürte einen Arm kaum noch, doch der stechende Schmerz war noch da. Was hatte dieses Wesen bloß gemacht? Er schloss die Augen und rief in seinem inneren nach Sky. Sie kamen an den Platz, wo Sky gelandet war, doch sie war nicht da.

„Sky. Komm her. Schnell.“

Weitere Schreie ertönten und ließen verkünden, dass sie nicht allein waren. Doch sie waren noch weiter weg als der letzte, weshalb Sasuke lieber in den Himmel sah, als sein Schwert zu ziehen. Fang lehnte ihren Kopf an seine Brust und schlang ihre Arme um ihn. Einerseits um Halt zu finden, aber auch um sich etwas zu wärmen.

„Du musst dringend behandelt werden.“

Er sprach leise und legte seinen Kopf auf ihren. Zögerlich legte er seine Arme um sie und drückte sie etwas an sich. Sasuke merkte wie sich die Kälte langsam in ihm ausbreitete und wollte nicht wissen wie sich Fang fühlte. Mit jeder Sekunde die sie ihr herumstanden verlor sie mehr Blut und diese Nachtwandler kamen immer näher. Dann hörte die ersehnten Flügelschläge und eine Feuerfontäne traf einige Meter von ihm entfernt au den Boden auf. Sky landete und sah sie beide an. Sasuke lächelte und ging sogleich zu dem Drachen.

„Da bist du ja endlich.“

„Ihr seid verletzt.“

Der Uchiha nahm Fang auf seine Arme und trug sie zum Drachen und kletterte dann etwas schwerfällig auf ihren Rücken.

„Flieg. Bring uns hier weg.“

Fang lehnte sich erneut an ihn und lächelte. Sasuke hielt sich mit dem guten Arm am Sattel fest und hielt den anderen um Fang. Er spürte diesen Arm kaum noch, also konnte er ihn eh nirgendwo anders hinlegen. Sky erhob sich in den Himmel, ließ die lauten Schreie der Nachtwandler hinter sich. Vom Himmel aus sah Sasuke die brennenden Mauern von Haven. Die Nachtwandler konnten durch Feuer besiegt werden, deshalb hatten die Dorfbewohner die Mauern in Brand gesetzt. Ihm fielen wieder die Worte ein.

„Feuer und Blut.“

Fang rührte sich in seinen Armen und lehnte ihren Kopf gegen seine Brust. Sasuke blickte auf als er ein weiteres Paar Flügel schlagen hörte. Blitzschnell kam Cloud auf ihn zu und schwebte bald neben ihm. Yuuki musterte ihn und brauchte nicht zu fragen was los war.

„Wir fliegen nach Waterfallcity. Dort kann sie behandelt werden.“

Die beiden Drachen drehten ab und flogen am Rand des Gebirges entlang. Sasuke kam es wie Stunden vor, als sie endlich Waterfallcity erreichten. Schnell landeten die Drachen vor der Stadt und sie konnten Fang endlich behandeln lassen.
 


 

- Serina –
 

Ihr Blick ging aus dem Fenster als sie die beiden Drachen landen hörte. Es verwunderte sie, denn normalerweise hielten die Drachenritter hier nie an. Man sah sie nur wenn sie nach Vyran unterwegs waren. Selten hielten sie in Waterfallcity an.

„Was hat die kleinen Ritter denn aufgescheucht? Der Tod des Königs vielleicht?“

Sie drehte sich um und sah den Mann schweigend an. Er stand an einem Tisch, auf welchem eine Karte von Nevarron lag und sah sie nicht an.

„Hat er sich schon gemeldet?“

„Nein. Er will sich zuerst um unsere liebe Königin kümmern. Dann sehen wir weiter.“

Sie entfernte sich vom Fenster und ging weiter in den Raum rein, blieb genau neben ihm stehen. Ihr Blick ging ebenso auf die Karte, besonders auf das Frostgipfelgebirge.

„Was ist mit den Nachtwandlern? Sie sind aktiv.“

„Die interessieren mich nicht. Drachen haben mehr meine Aufmerksamkeit.“

„Unterschätze sie nicht, Tyrael. Es könnte dir zum Verhängnis werden.“

Er drehte sich zu ihr um und machte einen Schritt auf sie zu. Sie standen sich nun genau gegenüber und sahen sich in die Augen. Tyrael legte ihr eine Hand unters Kinn und hob es an.

„Mach dir keine Gedanken. Sobald wir die Drachen haben können uns die Nachtwandler nichts mehr anhaben.“

Er küsste ihre Wange und ließ dann von ihr ab. Sie schüttelte den Kopf und schritt auf die Tür zu.

„Morgen breche ich nach Sollos auf. Ich statte unsern Drachenrittern mal einen Besuch.“

„Zumindest dem der noch da ist. Komm nicht mit leeren Händen wieder.“

Serina schloss die Tür hinter sich und ging den langen Gang entlang.
 


 

- Fang –
 

Sie erholte sich langsam, doch für sich selbst immer noch zu langsam. Yuuki sagte sie wären schon zwei Wochen in Waterfallcity. Fang wollte hier weg. So nah an der Hauptstadt fühlte sie sich nicht wohl, vor allem nicht nach diesen Anschuldigungen. Wahrscheinlich lauerten überall Söldner die nur darauf warteten das sie unaufmerksam wurden. Sie schloss die Augen und lauschte dem Rauschen der Wasserfälle. Das Wasser floss direkt in den Apoto See, den man von hier aus in seiner ganzen Größe sehen konnte.

„Solltest du dich nicht ausruhen?“

„Und du? Was macht dein Arm?“

Fang drehte sich um und lehnte sich ans Geländer. Sie musterte Sasuke von oben bis unten und er tat es ihr gleich. Langsam kam er auf sie zu und blieb etwa einen Meter vor ihr stehen. Er hatte die Hände in die Hosentaschen gesteckt und sah ihr direkt in die Augen.

„Das Gefühl kommt wieder.“

„Nachtwandler sind tot. Deshalb fühlte sich dein Arm auch so taub an.“

Sie berührte seinen Arm und strich über den Verband. Doch Sasuke zeigte keine Reaktion, also schienen die Schmerzen weg zu sein.

„Wie geht’s dir?“

„Besser.“

Sie ergriff den Dolch und reichte ihm Sasuke. Fragend sah er sie an, legte dabei leicht den Kopf schief. Fang konnte sich ein lächeln nicht verkneifen.

„Wenn du das nächste Mal einen Nachtwandler triffst, dann stich mit dem spitzen Ende zu.“

„Ich dachte man kann die Dinger nur durch Feuer töten.“

Fang schaute erneut auf seinen Arm und schwieg. Es war nicht viel über Nachtwandler bekannt, aber anscheinend konnte wirklich nur Feuer sie umbringen. Sie schaute wieder auf und blickte in seine Augen. Er hatte schöne Augen, auch wenn er das bestimmt schon oft gehört hatte. Sie wollte nicht mehr warten und näherte sich seinem Gesicht. Sasuke wich nicht zurück und ließ es einfach geschehen. Fang hätte nie geglaubt, dass es sich so schön anfühlen könnte jemanden zu küssen.

„Hey ihr zwei Turteltäubchen.“

Erschrocken wichen die beiden auseinander, wobei Fang wütend zu Tür sah. Yuuki war auf den Balkon getreten, grinste breit und hielt einen Brief in der Hand. Er kam auf die beiden zu und schien Fangs Blick zu ignorieren.

„Wir haben Probleme.“

„Was ist denn jetzt passiert?“

Hörte sie etwas Wut in Sasukes Stimme, oder täuschte sie sich? Yuuki reichte dem Uchiha den Brief, der ihn sich durchlas.

„Sollos wurde angegriffen.“

„Von wem?“

„Wahrscheinlich Söldner. Alle Menschen konnten in Carastos zuflucht finden.“

Sasuke reichte Yuuki dem Brief und sah hinab zum Apoto See.

„Gab es tote?“

„Nur Krieger und Söldner. Aber mehr Söldner. Dark verbrannte das halbe Dorf.“

„Carastos ist ein Drachennest und kein Zufluchtsort für tausend Menschen.“

Yuuki nickte und sah über das Geländer zu den Wasserfällen und dem See.

„Deshalb fliegen wir zurück. Wir bringen die Menschen nach Firmin und behalten nur den Drachenorden da.“

„Wer hat die Söldner geschickt?“

„Darum kümmern wir uns später.“

Yuuki drehte den beiden den Rücken zu und ging auf die Tür zu. Dann blieb er jedoch noch stehen und sah über seine Schulter.

„Wenn ihr zwei genug Spucke ausgetauscht habt können wir sofort aufbrechen.“

Er ließ die beiden stehen und ging. Fang und Sasuke schwiegen, wobei letzterer auch zur Tür ging. Fang sah ihm nach, blickte fragend zu ihm als er stehen blieb und sich umdrehte.

„Kommst du?“
 


 

- Mangetsu –
 

Stille herrschte in Carastos. Aus Sollos stieg Rauch auf, der noch Meilenweit entfernt zu sehen war. Mangetsu sah die Menschen, die glücklicherweise nicht verletzt wurden. Doch viele hatten alles verloren als Dark ihre Häuser niedergebrannt hatte. Es musste sein, nur so hatten sie die Söldner in die Flucht geschlagen. Er hielt nach Kayla Ausschau und fand sie schließlich bei Dark. Sie strich über seine Schuppen und sah ihm in die Augen. Mangetsu ging zu ihr rüber und legte seine Arme um sie. Lächelnd drehte sich Kayla um und sah ihn an. Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und zog sie näher an sich.

„Hat sich Yuuki schon gemeldet?“

„Nein. Er wird den Brief schon erhalten haben. Sie sind bestimmt schon auf dem Weg.“

Kayla fuhr wieder über Darks Schuppen und sah ihn an. Der Drache starrte einfach nur zurück. Dark hatte einen starken Beschützerinstinkt und dafür war Mangetsu dankbar. Andernfalls wäre Kayla jetzt wohl tot. Dark hob den Kopf und blickte zum Himmel hinauf. Man hörte Flügelschläge und dann tauchten Sky und Cloud auf. Durch den Rauch waren sie nicht zu sehen gewesen, doch nun setzten die beiden zur Landung an. Die Erde bebte für einen Augenblick und alle Blicke waren auf die beiden Drachen gerichtet. Sasuke, Yuuki und Fang kamen auf ihn zu, wobei ihm auffiel das Fang langsamer ging. Sie schien noch nicht wieder richtig bei Kräften zu sein. Kayla ging sofort zu ihr, während sich Yuuki und Sasuke ihm widmeten.

„Wie schlimm ist es?“

„Wir können die Menschen nicht ernähren. Unsere Vorräte reichen nur für den Drachenorden. Morgen werden die Menschen nach Firmin gebracht und ein Teil weiter nach Dorma.“

„Weiß man schon wer die Söldner bezahlt hat?“

Yuuki besah sich die Menschenmenge und ballte die Hände zu Fäusten. Man merkte ihm an das er wütend war. Er wollte so schnell wie möglich herausfinden wer dafür verantwortlich war und warum. Mangetsu schüttelte den Kopf und stellte sich neben ihn.

„Wir arbeiten daran.“

„Wer bringt die Leute nach Firmin?“

„Suigetsu und Karin. Sharon, Keiko und Juugo gehen weiter nach Dorma und versuchen herauszufinden ob die Nachricht vom Tod des Königs bereits ins Ninjareich kam.“

Mangetsu musterte Sasuke, der sich jedoch wegdrehte und zu seinem Team sah.

„Ein Krieg mit dem Ninjareich ist das letzte was wir jetzt brauchen.“

„Fang, Yuuki und du, ihr bleibt hier und haltet die Stellung. Versucht herauszufinden wer das war.“

Mangetsu wandte sich ab und ging wieder zu Kayla. Yuuki und Sasuke sahen ihm nach, das spürte er.

„Was ist mit Kayla und dir?“

„Wir fliegen nach Vyran.“
 


 

- Suigetsu –
 

Die Sonne ging langsam unter und ließ die Sterne herauskommen. Er ging mit Lyna durch die Stadt, war gerade auf dem Weg zu dem Gasthof, in welchem sie übernachteten. Suigetsu seufzte leise und stieg die Treppen nach oben, dich gefolgt von seinem Schattenwolf. Niemand störte sich an Lynas Anwesenheit, daher konnte er sie problemlos mit ins Zimmer nehmen. Leise öffnete er die Tür und schloss sie ebenso leise wieder hinter sich. Das Zimmer war klein und hatte nur ein Bett. Bei den ganzen Flüchtlingen aus Sollos war es das Beste was man ihnen anbieten konnte. Lyna legte sich am Fußende des Bettes auf den Boden und rollte sich zusammen. Suigetsu ging langsam auf das Bett zu, zog sich dabei das Shirt und die Hose aus. Leise legte er sich hin und zog die Decke über sich. Neben ihm schlief Karin ruhig. Sie schien nicht mitbekommen zu haben wie er wiederkam. Gut, denn das letzte was Suigetsu jetzt wollte war ein Gespräch. Er schloss die Augen und versuchte zu schlafen.

Irgendwann wachte er wieder auf, wahrscheinlich durch den hellen Schein des Mondes. Karin lag dicht an ihn gekuschelt und er hatte einen Arm um sie gelegt. Suigetsu wollte wegrücken, doch wäre er dabei aus dem Bett gefallen, also ließ er es bleiben und hoffte das sie nicht aufwachte. Gerade als er diesen Gedanken beendet hatte öffnete sie müde und verschlafen ihre Augen. Sie musste wohl mitbekommen haben wie er sich bewegt hatte. Müde blickte sie ihn an, schaute direkt in seine Augen. Suigetsu sah zurück und zog sie willkürlich näher an sich. Ohne groß nachzudenken näherte er sich ihrem Gesicht und küsste sie. Karin drückte ihn nicht weg, erwiderte sogar den Kuss zögerlich. Er legte eine Hand an ihre Hüfte und drehte sie auf den Rücken, dabei beugte er sich halb über sie. Die ganze Zeit über küssten sie sich weiter und er hatte nicht vor den Kuss zu beenden. Langsam merkte er wie sich etwas in seiner unteren Gegend regte, doch auch etwas anderes merkte er. Sein Herz schlug wild gegen seine Brust und sein ganzer Körper fühlte sich warm an. Auch ihr Körper strahlte eine gewisse Wärme aus und er meinte sogar ihr Herz schlagen zu hören. Wenn er es richtig beurteilte dann schlug es schneller als es eigentlich sollte.

Seine Hand strich ihren Arm hinab und verursachte eine Gänsehaut. Er berührte ihren Bauch und kam dann wieder nach oben, wo seine Hand durch ihr Haar fuhr. Erst jetzt löste er denn Kuss, denn langsam wurde die Luft etwas knapp. Beide atmeten schneller und sahen sich schweigend in die Augen. Er fühlte ihre Hand über seinen Rücken streichen, an seiner Seite entlang und über seine Brust. Suigetsu blendete alles aus und küsste sie erneut. Karin legte ihren Arm um ihn und drückte ihn so mehr an sich. Dieser Kuss war schon leidenschaftlicher und zeigte ihm, dass er weitergehen konnte.
 

Das Bett bewegte sich plötzlich, so als wenn etwas darauf gesprungen wäre. Murrend öffnete er die Augen und erschrak dann. Über ihm stand Lyna und sah ihn an, das Gesicht ganz nah an seinem.

„Na endlich bist du wach.“

Er drehte seinen Kopf zur Seite und sah Karin, die ihn ebenso ansah. Sie war schon fertig angezogen und schien auf ihn zu warten. Lyna hob ihren Kopf und sprang vom Bett runter, wodurch Suigetsu merklich ausatmete. Wenn so ein Schattenwolf über einem stand konnte man es schon mit der Angst zu tun bekommen, immerhin war dieser Wolf so groß das man auf ihm reiten konnte. Suigetsu setzte sich auf und beobachtete Karin. Ein grinsen huschte über sein Gesicht, während er aufstand und sich anzog. Zusammen verließen sie das Zimmer, sagten jedoch kein Wort mehr. Sie ließen Firmin hinter sich und liefen durch das Gras der Thella Ebenen. Irgendwann seufzte Suigetsu und pfiff, sodass Lyna gleich wieder zu ihm kam. Verwirrt sah ihn Karin an, auch dann noch als er sich auf den Rücken des Wolfes setzte und ihr die Hand reichte. Karin nahm sie entgegen und setzte sich hinter Suigetsu auf den Wolf. Lyna rannte los und Suigetsu merkte wie seine Teamkollegin plötzlich ihre Arme um ihn schlang. Auch er klammerte sich in ihrem Fell fest um nicht zu fallen.

„Suigetsu.“

„Ja?“

„Das bleibt doch unter uns oder?“

Sofort fiel ihm ein Scherz ein, doch er behielt es für sich. Er wollte nicht, dass es jemand erfuhr, genauso wie sie. Vorerst sollte es ihr Geheimnis bleiben. Man konnte es den anderen immer noch sagen, sobald er sich völlig sicher war wie es jetzt weiterging. Nur weil sie miteinander geschlafen hatten musste es nicht heißen das sie gleich eine Beziehung eingehen mussten. Suigetsus Hand krallte sich fester in das Fell von Lyna. Sein Herz nahm ihm diese Wahl gerade eh ab.

Hinterhalt


 

- Jheral –
 

Er sah den schwarzen Drachen landen und grinste. Der Plan ging also auf. Jetzt war die perfekte Gelegenheit sich den schwarzen Drachen zu schnappen. Er war der größte und gefährlichste. Nicht der schnellste, hatte Jheral festgestellt aber immer noch wesentlich schneller als der Wyvern seiner Mutter.

„Haben sie nur den Drachen mitgebracht? Oder ist diese riesige Töle auch dabei?“

„Nur der Drache soweit ich weiß.“

Jheral nickte und ging vom Fenster weg. Der Thronsaal war leer, nur sein Feldmarshall war mit hier. Er blieb vor dem Thron stehen und besah sich diesen. Dann setzte er sich und grinste breit. Hier wollte er schon immer sitzen und bald hielt ihn nichts mehr davon ab.

„Ist alles vorbereitet?“

„Ja. Es wird vor dem Essen passieren.“

Wieder nickte er und erhob sich. Er schritt an Feldmarshall Saden vorbei und verließ den Thronsaal. Saden folgte ohne etwas zu sagen. Jheral kam am Landeplatz an und sah das unglaubliche Tier. Darks Schuppen waren pechschwarz und glänzten in der Sonne. Noch nie hatte es einen Drachen mit so schwarzen Schuppen gegeben. Und dann sah er seine Reiterin. Kayla und Mangetsu wurden von den Wachen aufgehalten, die sie nicht ins Schloss lassen wollten. Auf seinen Befehl hin natürlich.

„Mylady Kayla. Schön Euch zu sehen.“

Er ging auf die beiden zu und lächelte breit. Die Wachen traten sofort zur Seite und ließen ihn durch. Mit einem Mal stellte sich Mangetsu vor Kayla und hielt ihn so davon ab weiter zu gehen.

„Ser.“

Jheral neigte kurz den Kopf und sah dann an Mangetsu vorbei zu Kayla.

„Ihr werdet von Mal zu mal schöner.“

„Hört auf zu schleimen, Hoheit. Noch vor einiger Zeit hattet ihr uns des Mordes an Euren Vater beschuldigt. Was hat Eure Meinung geändert?“

Jheral sah nun wieder zu Mangetsu, der ihn abwertend ansah. Der Prinz erwiderte den Blick und verschränkte die Arme vor der Brust. Kurz herrschte Stille in der sich die beiden nur ansahen.

„Darüber können wir beim Essen reden. Es tut mir leid was in Sollos passierte.“

Er wandte sich nun an Kayla, die ihn ebenso abwertend und misstrauisch ansah.

„Mylady würdet ihr mir bitte folgen?“

Der Prinz reichte ihr seinen Arm, den Kayla jedoch nicht annahm. Stattdessen sah sie zu Dark, welcher die Flügel ausbreitete und aufschrie. Die Wachen hielten ihn fest. Einige Ketten befanden sich an seinen Beinen.

„Wir wollen nur sichergehen das er nicht auch diese Stadt abfackelt.“

Jheral nickte seinen Wachen zu und drehte sich dann um. Er wusste das Kayla und Mangetsu ihm folgten, ebenso wie Saden. Ein breites Grinsen huschte über sein Gesicht. Es konnte losgehen.
 


 

- Kayla –
 

Ihr war unbehaglich zu Mute. Sie trug ihre Drachenritteruniform, doch mit ihrer Rüstung würde sie sich sicherer fühlen. Irgendwie hatte sie das Gefühl das sie sie noch brauchen würde.

„Alles klar?“

Sie drehte sich um und musterte Mangetsu. Er trug seine Uniform als Vizekommandant des Drachenordens. Kayla lächelte und besah ihn sich von oben bis unten. Ihm stand die Uniform sehr gut. Als sie ihn das erste Mal mit dieser Kleidung sah kam sie aus dem schwärmen gar nicht mehr heraus.

„Ich habe so ein ungutes Gefühl.“

Mangetsu nahm ihren Kopf in seine Hände und lächelte sie an. Er drückte ihr einen Kuss auf die Wange und nahm sie in den Arm.

„Ich pass auf dich auf, Kleine.“

Kayla lächelte und schmiegte sich an ihn. Sie fühlte wie er durch ihr Haar strich und über ihren Rücken fuhr. Aber dieses ungute Gefühl konnte er ihr dennoch nicht nehmen.
 

Zusammen mit den Kommandanten der Königsgarde und den hohen Lords und Ladys der Stadt saßen sie an einem Tisch. Auch der Prinz und die Prinzessin waren anwesend. Die Prinzessin trug ein schwarzes Kleid und sah auf den Tisch. Wenn sie nicht anwesend wäre, würde man kaum glauben, dass dies eine Trauerfeier war. Niemand sah wirklich traurig aus.

„Wo ist die Königin?“

Kayla beugte sich flüsternd zu Mangetsu, der schon die ganze zeit aufmerksam durch den Raum sah. Auch er schien ein mieses Gefühl zu haben und behielt vor allem die Wachen im Auge. Kayla wunderte es das gerade die Königin nicht anwesend war. War es nicht ihre Pfilcht ihrem toten Mann gegenüber? Vielleicht hatte sie aber auch einfach nur eine andere Vorstellung. Soweit sie wusste war dies eine arrangierte Ehe gewesen. Die Königin hatte wohl nie viel für ihren Mann empfunden, wenn sie nicht mal zu dieser Trauerfeier kam. Plötzlich wurde die große Flügeltür aufgestoßen und alle Gespräche verstummten.

„Mein Prinz. Die Königin…“

Der Page brach ab und schaute zu Boden. Prinz Jheral erhob sich und sah über den Tisch hinweg zu dem Diener. Kayla sah das Grinsen in Feldmarshall Sadens Gesicht. Sie ergriff Mangetsus Hand und wollte ihm etwas sagen, doch da kam ihr der Prinz zuvor.

„Meine Mutter ist hoffentlich auf dem Weg. Wir alle erwarten sie.“

„Die Königin… sie… ist tot… Euer Gnaden.“

Alle Blicke richteten sich auf Prinz Jheral und Prinzessin Khemm. Entsetzt sah die Prinzessin zu dem Pagen, unfähig etwas zu sagen. Kayla meinte so etwas wie Zufriedenheit im Gesicht des Prinzen zu lesen. Und dieser geschockte Ausdruck war auch nur gespielt. Mit einemmal wurde ihr klar was hier lief. Es war eine Falle und sie waren direkt hineingetappt!
 


 

- Mangetsu –
 

Etwas war falsch. Prinz Jheral war falsch. Sein Ausdruck war nur gespielt. Er heuchelte ihnen allen nur etwas vor und die Lords und Ladys waren zu Blind es zu sehen!

„Wer war das?“

„Die Außenseite des Palastes ist… verbrannt. Und… der… der Drache… Euer Gnaden… er… ist verschwunden.“

Alle Blicke richteten sich auf Kayla und ihn. Das konnte nicht sein. Dark würde nie ohne Kayla wegfliegen. Und selbst wenn er ausgebrochen war, dann griff er bestimmt nicht das Zimmer der Königin an, sondern eher dieses hier. Prinz Jheral wollte ihnen die Schuld zu schieben. Dies war ein Hinterhalt!

„Ihr. Ihr habt die Königin ermordet! In ihrem eigenen Palast! Und den König wahrscheinlich auch! Sperrt sie ein! Sperrt sie in das dunkelste Verließ das wir haben!“

Mangetsu sprang auf und zog Kayla mit sich. Schützend stellte er sich vor seine Freundin und sah die Wachen an. Dummerweise hatten weder Kayla noch er die Waffen dabei. Waffen waren hier drin verboten, deshalb waren sie in der Tasche an Darks Sattel. Komisch nur das alle Kommandanten und Wachen dann plötzlich ihre Schwerter zogen. Das musste geplant worden sein und nun hielten sei weiterhin die hohen Lordschaften zum Narren. Die bekamen es nicht einmal mit! Als die Wachen auf sie zukamen überlegte er nicht lange. Er legte seine Arme um Kayla und verwandelte sich in Wasser. Kaylas Körper löste sich ebenso in Wasser auf und plötzlich waren sie verschwunden.
 

Das ganze Schloss war in Aufruhe und auf der Suche nach ihnen. Geschickt schlichen sie sich durch die Gänge und kämpften sich ihren Weg zu Dark vor. Unterhalb der Landeplattform befand sich ein Gefängnis, groß genug um einen Drachen gefangen zu halten. Mangetsu tötete die Wachen und öffnete die Tür. Sie durften keine Zeit verlieren. Innen sahen sie Dark wüten. Sein Kopf war verbunden, sodass er weder schreien noch Feuer spucken konnte. Seine Beine waren mit Ketten gefesselt und seine Flügel verbunden. Dark blieb stehen als er Kayla und Mangetsu sah. Kayla musste zu ihm gesprochen haben, denn er beruhigte sich schnell.

„Komm mit. Wir müssen uns beeilen.“

Sie rannten zu Dark und holten ihre Waffen aus der Satteltasche. Die Wachen hätten sie rausnehmen sollen, als sie die Gelegenheit dazu hatten. Schnell befreiten sie Dark und setzten sich auf seinen Rücken. Kayla legte ihre Hand an seinen Hals und dann schrie er auf und breite seine Flügel aus. Eine Feuersalve zerstörte die Wand und ließ sie hinaus ins Freie. Dark ließ sich am Rand fallen, breitete die Flügel aus und schwebte über die Stadt. Hinter sich hörte Mangetsu die Wachen aufgeregt etwas rufen. Doch noch bevor sie etwas tun konnten waren sie auch schon außer Reichweite. Sie ließen die Stadt hinter sich und flogen Richtung Norden. Sie mussten Carastos erreichen bevor auch dort ein Hinterhalt durchgeführt wurde.
 


 

- Fang –
 

Die drei Söldner versteckten sich nicht sehr gut. Wahrscheinlich Anfänger. Fang ließ sich nichts anmerken und suchte den Himmel nach Dark ab. Nirgends war etwas von ihm zu sehen und auch Sky und Cloud waren ungewöhnlich ruhig. Erneut sah Fang aus dem Augenwinkel zu den Söldnern. Waren sie vielleicht nur das Ablenkungsmanöver?

„Yuuki kümmert sich schon um sie.“

„Habt ihr noch andere gefunden?“

Sasuke lehnte sich ans Geländer und verschränkte die Arme. Er schüttelte den Kopf und fuhr sich durchs Haar. Plötzlich hielt er inne und sah zur Terassentür.

„Sind die drei weg?“

Fang schielte nach unten und konnte sie nicht mehr sehen. Stattdessen sah sie Yuuki, der ihr kurz zunickte.

„Yuuki hat sie erledigt.“

Als sie wieder zu Sasuke sah hatte dieser sein Schwert gezogen und sah mit ernstem Blick zur Tür. Fang drehte sich um und verengte die Augen. Sie griff nach ihrem Stab und trat einen Schritt nach vorne.

„Serina.“

„Fang.“

Eine Frau trat aus dem Schatten und stand nun vor der Tür. Sie hatte lange braune Haare, trug ein enges, kurzes Kleid und an ihrem Gürtel befanden sich zwei Saigabeln. Fang ging noch einen Schritt auf sie zu und ging dann in Kampfhaltung. Serina zog ihre Saigabeln und ging ebenfalls in Kampfstellung. Kurz sahen sie sich an, ehe sie dann blitzschnell aufeinander zurasten. Fang wehrte die Waffen ihrer Gegnerin mit ihrem Stab ab und holte selbst zu Angriff aus. Serina wich zurück, wehrte jeden Angriff ab, doch schon bald versperrte die Wand ihr den Weg. Sie biss die Zähne zusammen und duckte sich unter Fangs Stab weg. Der Stab schlug direkt auf die Wand, welche gleich daraufhin zusammen fiel. Die ganze Terrasse bebte und Steine fielen von der Wand ab. Wieder lieferten sich die beiden einen Schlagabtausch. Fang verengte die Augen und reagierte auf den nächsten Angriff schnell. Sie verankerte die Gabeln in ihrem Stab und schlug sie weg. Serina stand nun ohne Waffen da und sah Fang an. Fang ging erneut in Kampfhaltung und beobachtete ihre Gegnerin genau.

„Du bist besser geworden. Aber du musst noch viel lernen.“

Serina holte mit dem Bein aus, doch auch das wehrte Fang mit Leichtigkeit ab. Doch plötzlich fielen erneut Steine herab und sie musste diesen Ausweichen. Serina nutzte die Gelegenheit und entwaffnete Fang. Kurz sahen sich die beiden an und standen sich unbewaffnet gegenüber. Fang holte mit der Faust aus, doch Serina wehrte sie ab. Diese griff dann selbst an, konnte ihre Gegnerin aber nicht treffen. Es folgten weitere Schlagabtausche, bis sie sich wieder gegenüber standen.

Fang ballte ihre Hand zu Faust. Als sie sie wieder öffnete strahlte eine helle blaue Kugel darin. Die Kugel erreichte die Größe einer Hand und schwebte vor der von Fang. Noch einmal warf sie Serina einen Blick zu und warf dann die Kugel auf sie. Serina wich aus, gerade noch bevor die Kugel die Wand erreichte. Sie vergrößerte sich und dann schien sie zu Explodieren. Das Gebäude stürzte ein und in der Luft schwebten kleine blaue Kristalle. Rauch zog auf und verbarg die Sicht. Fang konnte Serina nicht mehr sehen, doch war sie sich sicher, s sie nicht unter den Trümmern begraben lag. Plötzlich packte sie jemand am Arm und drehte sie um.

„Wir müssen hier weg.“

Erst jetzt wurde Fang bewusst, dass es Sasuke war. Yuuki war ebenso da, genauso wie die beiden Drachen. Wie kamen sie hier her? Sie hörte Gebrüll, wahrscheinlich die Wachen. Sie mussten ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben.

Sasuke zog sie mit sich, reichte ihr ihren Stab und ging schnellen Schrittest zu Sky. Kaum saßen sie auf, erhoben sich die Drachen auch schon in die Luft. Sie hörte Yuuki fluchen und die Wachen brüllen. Man sollte Pfeile auf sie abschießen, doch würde es nichts bringen. Pfeile konnten Drachenschuppen nichts anhaben. Auch als sie in der Luft waren hatte sich der Rauch nicht verzogen. Das Gebäude stürzte weiter ein und immer noch flogen kleine Kristalle an der Stelle umher, an der ihr Angriff eingeschlagen hatte. Von Serina fehlte jede Spur.
 


 

- Kayla –
 

Dark flog genau auf die Selenberge zu. Nicht mehr lange und sie wären da. Dark drehte bei und begann allmählich mit dem Sinkflug. Sie konnten Carastos sehen, doch etwas stimmte nicht. In Carastos brannten einige Häuser und die Wachen der Königin liefen wild umher. Kayla sah sehr viele vor dem Turm des Drachenmeisters, das Gebäude daneben, die Brutstation und Forschungsstätte waren jedoch zerstört. Sie erkannte einige kleine blaue Kristalle umherfliegen.

„Fang.“

„Kayla hoch!“

Mangetsu legte schützend einen Arm um sie und klammerte sich am Sattel fest. Sie sah einige Pfeile an ihnen vorbeifliegen und wahrscheinlich wurde auch Dark getroffen. Den Drachen störte es wenig, auch interessierte es ihn nicht was Kayla wollte. Er öffnete sein Maul und setzte die Wachen in brannt. Sie hörte die Schreie und das Knistern des Feuers. Holz zerbrach und verbrannte, ebenso wie die Menschen. Schnell schloss sie die Augen und krallte sich an Darks Schuppen.

„Bring uns hier weg!“

Diesmal gehorchte er und drehte bei. Er schlug mit den Flügeln und entfernte sich immer weiter vom Boden. Bald schon flogen sie wieder über die Selenberge, weit außer Sichtweite der Wachen.

„Da vorne ist Cloud!“

Dark schrie auf und flog auf Cloud zu. Cloud flog alleine, niemand saß auf seinem Rücken. Und er schien zum Glück auch nicht verletzt zu sein. Cloud drehte um und flog weiter über die Berge. Dark schwebte neben ihm und folgte. Sie sahen die alten Verteidigungsanlagen, die sich etwa von der Hälfte der Selenberge bis hin zum höchsten Berg erstreckten. Es waren nur noch Ruinen übrig, die man vom Boden aus nicht sehen konnte. Ein perfektes Versteck, wenn man wusste wo sie waren. Cloud flog genau auf einen Turm zu, der nicht so sehr eingestürzt war wie der Rest. Kayla erkannte ein Feuer darin, wahrscheinlich um die Mauern aufzuheizen. In der Nacht konnte es in dieser Höhe ziemlich kalt werden. Der blaue Drache landete auf dem Dach, ebenso wie Dark. Kayla und Mangetsu stiegen ab, erlösten Dark vom Sattel und stiegen dann die Treppen hinunter. Sie mussten sehr vorsichtig gehen, da einige Stufen zur Hälfte fehlten.
 


 

- Yuuki –
 

Alle Blicke waren ins Feuer gerichtet. Er war sich nicht sicher wie lange sie sich schon anschwiegen, aber es musste sich um Minuten handeln. Sein Blick ging aus dem Fenster, doch er sah nicht viel. Nur einige Wolken und die Berge. Von dieser Ruine aus konnte man weder das Meer noch die Ebenen sehen. Und sie wussten auch nicht was sich in Carastos abspielte. Natürlich hofften alle, dass es Drachenmeister Vicell, Meisterin Myelin und auch Parar Parlan, dem etwas merkwürdigen Pyromatiker gut ging. Man würde ihnen nichts tun, zumindest hofften sie es.

„Hat sie gesagt was sie wollte?“

„Wir haben nicht viel geredet.“

Fang sah ins Feuer und ballte die Hände zu Fäusten. Yuuki musterte sie eingehend. Man sah ihr an das sie wütend war. Gerne hätte sie noch weiter gegen Serina gekämpft.

„Dann hat sie wohl auch die Söldner bezahlt.“

Wieder herrschte Stille. Sicher konnte sich keiner sein aber es lag auf der Hand. Vielleicht steckte sie sogar mit Prinz Jheral unter einer Decke. Nachdem was Mangetsu und Kayla erzählt hatten war es nicht mehr so unwahrscheinlich. Die Vermutung lag nahe das der Prinz seine Eltern ermodern ließ um nun an die Macht zu kommen. Und er wollte wohl auch die Drachen haben. Soweit waren sie sich alle einig.

„Habt ihr schon eine Nachricht von Suigetsu und Karin bekommen?“

„Nein aber Mistral ist da draußen. Er wird sie davon abhalten in die Stadt zu gehen.“

Yuuki musterte den Weißhaarigen. Sein Blick war starr aus dem Fenster gerichtet und die Hände zu Fäusten geballt. Man konnte ihm nicht verübeln das er sich sorgen machte.

„Was ist mit den anderen?“

„Sie werden nicht vor morgen Dorma verlassen. Ich bezweifle sogar das schon dort sind.“

„Ein Vogel ist unterwegs. Er wird Juugo finden.“

Damit war auch dieses Thema erledigt. Erneut trat Stille in der jeder seinen Gedanken nach ging. Yuuki beschäftigte etwas besonders und so sah er unwillkürlich zu Fang und Sasuke.

„Ihr wurdet von Nachtwandlern angegriffen?“

„Nur einer aber da waren definitiv noch mehr.“

Fang wandte sich nicht vom Feuer ab und Sasuke machte sich nicht die Mühe etwas hinzuzufügen. Yuuki spürte Kaylas Blick und drehte sich zu ihr. Sie schien gerade dasselbe gedacht zu haben wie er.

„Kann es sein das die Nachtwandler es auf Drachenritter abgesehen haben?“

„In den alten Geschichten heißt es, dass die Blutmagier bei ihrem Ritual nicht das Blut der toten, sondern Drachenblut benutzten.“

Sasuke drehte sich um und sah zuerst Fang und dann Yuuki und Kayla an. Auch Mangetsu sah etwas verwirrt aus, denn man hatte ihm nie viel von den Nachtwandlern erzählt.

„Seid ihr den Viechern auch begegnet?“

Kayla und Yuuki schwiegen, nur ein nicken war die Antwort. Nachdem es wieder ruhig war und nur das Knistern des Feuers Geräusche verursachte begann Yuuki zu sprechen.

„Vor unbekannter Zeit vollführten Blutmagier ein Ritual. Sie erweckten Tote wieder zum Leben und nutzten dafür Drachenblut. Zu der Zeit muss es sehr viele Drachen gegeben haben. Die Toten taten aber nicht was sie sollten und brachten die Blutmagier um. Sie warfen sie in eine Grube und verbrannten sie. Die Blutmagier erhoben sich, verbrannten jedoch sofort wieder. Durch die Magie wurde das Feuer wohl zur Schwachstelle der Nachtwandler. Sie verschwanden ins Frostgipfelgebirge und kamen nur in der Nacht und mit der Kälte. Wärme verabscheuen sie zutiefst. Bis auf einige Menschen im Gebirge will niemand etwas von ihrer Existenz wissen. Die Menschen sehen sie nicht aber man hört sie schreien. Angriffe wurden nur auf Drachenritter verübt die dort unterwegs waren.“

„Einschließlich euch beiden.“

Sasuke hatte sich vom Fenster weggedreht und sah mit ernster Miene zu Kayla und Yuuki. Mangetsu und Fang schwiegen zu diesem Thema.

„Durch den Tod der Blutmagier wurden sie anfällig für Feuer. Vielleicht brauchen sie Drachenblut um unbesiegbar zu werden. In diesem Gebirge wird ein Drachenritter wohl kaum ohne Drachen unterwegs sein.“

Der Uchiha wandte sich ab und sah aus dem Fenster. Die Sonne ging langsam unter und auch die Wolken verschwanden und gaben eine freie Sicht auf den Himmel. Diese Nacht würde es wohl sehr kalt werden.

An Sasukes Gedanken dachten viele. Drachenmeister Vicell und Parar Paraln hatten solche Vermutungen einmal geäußert. Hatte Sasuke damit recht?

„Aber es ist immer noch eine Geschichte.“

Wie viel davon wahr war wussten sie nicht. Doch sie waren sich einig das es die Nachtwandler gab und sie zu einem Problem werden könnten. Man musste etwas unternehmen und zwar schnell. Dafür jedoch musste erst wieder ein richtiger König auf dem Thron sitzen und die Angriffe mussten beendet werden. Vorher konnten sie nichts tun als zu hoffen, dass sie das Frostgipfelgebirge nicht verließen.

Rückschlag


 

- Suigetsu –
 

Lyna rannte über die Ebenen und ließ Firmin hinter sich. Sie kamen sehr schnell voran weshalb es nicht mehr lange dauern würde bis sie Sollos erreichten. Zuerst mussten sie nach Sollos, da man Carastos nur per Drache oder einem Pfad erreichte. Um zu diesem Pfad zu gelangen mussten sie allerdings erst zum Hauptquartier in Sollos. Suigetsu freute sich schon den dämlichen Wachen zu erklären, dass sie ihn durchzulassen hatten. Wenn Karin nicht dabei wäre würde es bestimmt zum Blutvergießen kommen. Dieser Gedanke ließ ihn grinsen. Die letzten die umgebracht hatte waren die Söldner gewesen, die so dumm waren sie anzugreifen.

„Suigetsu halt an!“

Er krallte sich fester in Lynas Fell und gab ihr so zu verstehen, dass sie anhalten sollte. Langsam kam der Schattenwolf zum stehen und sah sich um. Wahrscheinlich hatte sie Hunger und wollte jagen.

„Was ist denn?“

Er wirkte genervt und ließ es Karin auch merken. Er wollte nach Hause und etwas Essen! Das Frühstück heute Morgen konnte man wohl kaum als Essen bezeichnen und ihm hing der Magen in den Kniekehlen. Zudem störte ihn dieses lange sitzen.

„Da ist Rauch. Siehst du!“

Suigetsu sah nun in die Richtung, in die seine Teamkollegin zeigte und erblickte ebenfalls den Rauch. Er verengte die Augen zu schlitzen und sah nun mit ernster Miene in diese Richtung.

„Sollos?“

„Nein. Es ist höher.“

Gerade als er etwas erwidern wollte hörte er etwas durch die Luft fliegen. Er reagierte schnell und gab Lyna einen Klaps. Sie rannte plötzlich los und wich einigen Pfeilen aus. Noch ehe einer etwas sagen konnte kamen schon mehr geflogen. Suigetsu zog sein Schwert und wehrte die Pfeile ab. Er merkte wie Karin ihren Bogen zog und ihn spannte, doch da rannte Lyna plötzlich los um einem weiteren Geschoss auszuweichen.

„Mist! Wir sind zu weit weg.“

Suigetsu sprang von Lynas Rücken und zog Karin mit sich. Der Wolf rannte sogleich auf die Feinde los, die sich hinter einigen Büschen versteckten. Sie schienen schon auf sie gewartet zu haben. Mit einemmal sprang einer aus einem Busch und schrie auf. Suigetsu sah wie ihn ein grauer Wolf an den Hals sprang und ihm die Kehle durchbiss. Lyna setzte zum Sprung an und jagte weitere Schützen heraus. Sie erwischte einen und biss ihm ins Genick. Der Mann schrie schmerzhaft auf, doch dann verstummte er plötzlich. Suigetsu sah nicht was passierte aber auch der dritte Schütze schrie nicht lange. Er ging auf die Büsche zu, immer sein Schwert in der Hand und sah sich das Gemetzel an. Lyna und Mistral schnüffelten an den toten Männern und tapsten durch die Blutlachen. Kurz sah sich Suigetsu um und steckte dann sein Schwert weg. Die zwei Schattenwölfe sahen ihn an und dann lief Mistral auch schon los. Jedoch nicht auf Sollos zu, sondern zu den Selenbergen. Vor einem Felsvorsprung blieb er stehen und wartete. Schulter zuckend folgte Suigetsu ihm und zog Karin wortlos mit sich. Auch Lyna kam angerannt und lief schon bald neben Mistral.

Hinter dem Felsvorsprung befand sich eine Höhle, die Suigetsu im ersten Moment nicht gesehen hatte. Sie folgten den beiden Wölfen und nach wenigen Minuten kamen sie wieder an die frische Luft. Nun gingen sie einen schmalen Pfad quer durchs Gebirge entlang. Suigetsu fragte sich ob Mistral sie wohl zu seinem Bruder führte. Er vermutete das sie sich nicht mehr in Sollos befanden, nicht nachdem er den Rauch gesehen hatte und sie angegriffen wurden.

„Was glaubst du ist passiert?“

„Wahrscheinlich wurde Carastos angegriffen.“

„Dort oben spürte ich Sasukes Chakra.“

Suigetsu schwieg und ging weiter. Aus dem Augenwinkel sah er zu Karin, die einfach nach vorne sah. Der Pfad schien endlos zu sein und langsam wurde er müde. Viel zu lange waren sie heute schon unterwegs. Plötzlich verdunkelte sich der Himmel und beide sahen nach oben. Sie sahen nicht viel, jedoch konnten sie etwas großes Schwarzes ausmachen.

„Das war Dark.“

Suigetsu ballte seine Hände zu Fäusten und ging weiter. Mangetsu und Kayla kamen also auch gerade erst zurück. Er wollte unbedingt wissen was passiert war und ob es seinen Bruder gut ging. Später erinnerte er sich nicht mehr daran das er Karins Hand genommen hatte, doch als sie nach einigen Stunden eine Turmruine erreichten ließ er sie los. Erschöpft, müde und hungrig stiegen sie im dunklen die Treppe hinauf und hofften, dass dort oben die anderen waren. Er hörte Stimmen und konnte eine Sasuke zuordnen. Ein Gefühl der Erleichterung breitete sich aus. Endlich konnte er schlafen!

„Aber es ist immer noch eine Geschichte.“

„Und das bleibt es auch hoffentlich.“

Suigetsu und Karin betraten den Raum und alle sahen sie an. Sah er da Erleichterung im Gesicht seines Bruders?
 


 

- Mangetsu –
 

Erleichtert atmete er aus als er seinen Bruder sah. Er konnte nicht abstreiten das er sich Sorgen gemacht hatte, immerhin war es sein Bruder. Schon einmal hatte er ihn verloren, noch einmal wollte er es nicht zulassen.

Mistral schlich sich an Suigetsu vorbei und kam genau auf ihn zu. Mangetsu kraulte ihm hinterm Ohr und strich ihm über das Fell.

„Könnte uns vielleicht irgendjemand erklären was hier los ist?“

„Wir wurden angegriffen.“

Sagte Sasuke nur monoton und drehte sich wieder zum Fenster. Suigetsu strich sich durchs Haar und seufzte. Er setzte sich auf den Boden und seufzte erneut genervt. Mangetsu bemerkte das er fertig aussah. War ihnen auch nicht zu verübeln immerhin waren sie mehrere Tage unterwegs gewesen.

„Ihr solltet erstmal schlafen. Wir erklären euch morgen alles.“
 

Suigetsu lehnte an Lynas Körper und schlief seelenruhig. Karin lag neben ihm und schien ebenfalls tief und fest zu schlafen. Die zwei waren als erstes eingeschlafen und würden wohl auch am längsten schlafen. Mangetsu ließ seinen Blick weiter schweifen und kam zu Sasuke und Fang. Auch die beiden schliefen sehr fest und wie ihm auch auffiel sehr nah beieinander. Doch das konnte auch nur daran liegen das sie nur ein Feuer in der Mitte hatten das sie warm hielt. Yuuki war weggeflogen um die Gegend im Auge zu behalten. Er wollte nur sichergehen das auch wirklich niemand sie hier oben fand und dann überraschte.

Mangetsu selbst lag mit Kayla im Arm an Mistral gelehnt und starrte ins Feuer. Sie hielten es immer am brennen, was auch gut war denn ohne Feuer wäre es sehr kalt. Kayla schlief nicht, dennoch hatte sie die Augen geschlossen. Er merkte es an ihrem Atem und strich ihr übers Haar. Kayla bewegte sich etwas uns öffnete schließlich die Augen.

„Alles in Ordnung?“

„Ich musste an die Nachtwandler denken.“

Mangetsu sah sich um, doch alle anderen schienen zu schlafen. Er wandte sich wieder Kayla zu und flüsterte ihr leise etwas ins Ohr.

„Du hast mir nie erzählt wie du den Nachtwandlern begegnet bist.“

Kayla sah schweigend ins Feuer, ehe sie seufzte und zu ihrem Freund aufsah.

„Rod und ich waren in Freeze gewesen. Es war kurz nachdem unsere Eltern dort verschwunden waren. Wir waren nicht weit vom Ort entfernt, als es dunkel wurde. Es begann zu schneien und wir verliefen uns. Dann hörten wir diese Schreie. Wir rannten durchs Gebirge, doch wir fanden Freeze einfach nicht. Und dann stand da plötzlich einer vor uns. Er starrte uns mit eiskalten Augen an. Ich erinnere mich nicht mehr daran dass er uns angriff, aber Rod verteidigte mich. Er sagte ich solle wegrennen und Hilfe holen. Er hat versprochen nachzukommen. Und ich glaubte ihm.“

„Aber er kam nicht.“

Mangetsu sah ins Feuer und schwieg. Kayla ging danach zum Drachenorden und wurde später ein Drachenritter. Ihr Bruder Rod jedoch blieb verschwunden und tauchte nicht wieder auf. Kayla sprach nicht gern über ihn, dass wusste Mangetsu. Yuuki war damals der beste Freund von Rod gewesen und wurde nach seinem Verschwinden zu so etwas wie ein Bruder für Kayla. Alle sagten, dass er Tod sei, nur Kayla behaarte darauf das er verschwunden ist. Mangetsu verstand sehr gut. Es erging ihr ähnlich wie ihm, auch wenn sie weniger von ihrem Bruder sprach als er.

„Vielleicht hat Sasuke recht und sie sind wirklich hinter Drachenritter her.“

„Damals war ich noch kein Drachenritter.“

„Aber vielleicht Rod.“

Wieder herrschte Stille zwischen den beiden. Er fuhr ihr durchs Haar und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Bis zum nächsten Morgen sprach sie nicht mehr mit ihr, wahrscheinlich hing die ihren eigenen Gedanken nach.
 


 

- Sharon –
 


 

Die Wellen schlugen wild gegen die Felsen. Der Wind wehte durch Sharons Haare und streifte ihre Haut. In ihrer Hand hielt sie einen Brief von Kayla. Schon zum dritten Mal las sie ihn sich durch. Ihr Blick ging hinunter zum Strand. Keiko sammelte am Strand Muscheln und ließ sich nicht von den hohen Wellen stören. Juugo stand etwas abseits und beobachtete sie, zwischenzeitlich sah er zum Himmel und blickte die Möwen an. Sharon seufzte und stand auf. Sie sprang die Felsen hinab und ging auf Juugo zu.

„Was schreiben sie?“

„Carastos wurde angegriffen, wie du sagtest.“

Juugo hatte es ihr schon vor ein paar Tagen gesagt. Eigentlich wollten sie schon längst abreisen aber sie blieben noch. Einerseits wegen der Hinterhalte, andererseits wegen der Gerüchte.

„Hast du schon etwas vom Frostgipfelgebirge gehört?“

„So weit fliegen die Vögel nicht. Etwas macht ihnen Angst.“

Keiko kam auf sie zugelaufen, mit einigen Muscheln in der Hand. Sie wusste nichts davon, denn Sharon hielt es für besser wenn sie sich keine Sorgen machte.

„Was ist los? Du siehst besorgt aus? Hat es etwas mit den Gerüchten von dem Bürgerkrieg zu tun?“

Einige Händler aus Waterfallcity hatten es ihnen berichtet. Haven und Freeze lehnten sich auf. Sie wollten Hilfe vom König den es momentan nicht gibt. Der Handel zwischen Vyran und Holoska blieb weiterhin, doch wie lange noch? Die Menschen wurden unruhig. Sie hatten Angst und Hunger. Niemand wusste genau was im Frostgipfelgebirge lauerte und wie gefährlich es war. Aber sie waren sich sicher, dass sie vorsichtig sein mussten.

„Lasst uns etwas in die Stadt gehen.“

Keiko packte Juugos Arm und zog ihn mit sich. Er war zu verwirrt um etwas zu tun, also ließ er sich einfach von Keiko ziehen. Sharon sah ihnen nach, ehe sie ihnen dann schmunzelnd folgte.
 

Keiko blieb an einem Stand stehen und sah sich die Ketten an, die dort zum Verkauf angeboten wurden. Es waren Ketten von den Sklaveninseln. Die Sklaveninseln gehörten nicht zum Herrschaftsgebiet der Könige von Nevarron. Es waren freie Inseln mit freien Städten. Darum herrschte dort auch noch die Sklaverei und niemand kann es verhindern. Keinem ist es gelungen die Inseln einzunehmen und voraussichtlich würde es auch so bleiben. Sharon wandte sich ab als sie ein interessantes Gespräch hörte.

„Die Feudalherren wollen angreifen.“

„Aber einige Kage scheinen nicht so zufrieden zu sein.“

„Sollten sie aber. Dem Wort der Feudalherren muss man gehorchen. Und wenn sie erst erfahren das die Menschen hier rebellieren, werden sie angreifen. Eine leichte Beute lassen sie sich nicht entgehen. Ninja neigen dazu gierig zu werden.“

Sharon biss sich auf die Lippe und ballte die Hände zu Fäusten. Das die Ninjareiche davon erfuhren hatte ihnen gerade noch gefehlt. Rebellionen und Bürgerkriege in Nevarron reichte schon, einen Angriff aus dem Ninjareich konnten sie nicht gebrauchen. Nicht jetzt wo der König Tod war.
 

- Jheral –
 

„Die Menschen lehnen sich auf. Sie fordern einen neuen König. Und das nur in Waterfallcity und Vyran. In Freeze und Haven ist es schlimmer.“

Jheral sah aus dem Fenster und schaute hinunter zur Stadt. Die Menschen schrieen nach ihm und verlangten nach Essen. Sei dem Tod seiner Mutter ging alles drunter und drüber. Er ließ die Stadt durchsuchen und abriegeln. Nichts kam rein und nichts ging raus. Er wollte nicht das die Drachenritter irgendetwas erfuhren. Leider war es dafür schon zu spät. Die Menschen forderten einen neuen König. Er meinte sogar den Namen seiner Schwester zu hören.

„Haben sie sich schon gemeldet?“

„Nur das der Angriff auf Carastos erfolglos war. Sie konnten keinen Drachen stehlen.“

Jheral wandte sich ab und ging an Feldmarshall Saden vorbei. Sie Plan war gescheitert. Alles schien zu scheitern.

„Ist meine Schwester noch eingesperrt?“

„Wie Ihr befohlen habt.“

Er sah zum Thron hinauf und nickte. Der Thron gehörte ihm und doch nützte es ihm nichts. Er wollte die Drachen und zwar um jeden Preis.

„Schick Tyrael eine Nachricht. Ich will einen Drachen haben und zwar bald. Und lasst die Aufständischen hängen. Noch ein schlechtes Wort über mich und lasse die Stadt niederbrennen.“

„Wie Ihr befehlt, euer Gnaden.“

Saden verbeugte sich und ging dann. Jheral blieb noch stehen und starrte weiterhin den Thron an. Alles war perfekt gewesen. Doch wer hätte ahnen können, dass ein weiterer Drachenritter auftauchte. Viel wusste Jheral nicht über ihn, nur das der Drachenritter wohl aus den Ninjareichen stammte. Vielleicht sollte er seinen Plan ändern und sich zuerst den Ninjareichen widmen. Eigentlich wollte er sie mit den Drachen einnehmen, aber vielleicht war es besser jetzt schon anzugreifen. Jheral grinste breit. Er könnte es so aussehen lassen als wenn sich die reiche gegenseitig angriffen. Während die Ninja starben konnte er die Drachen gefangen nehmen und dann die restlichen Ninja töten. Dann würde alles ihm gehören und genau das war der Plan. Er wollte kein Herrscher über Nevarron sein. Nein, er wollte der Herrscher von Nevarron und den Ninjareichen sein. Wenn er erst die Drachen hatte konnte sich ihm niemand mehr widersetzen. Ihn störte nur das er die Hilfe von ihnen brauchte. Aber er würde Tyreal schon noch früh genug loswerden. Erst einmal musste er sich um wichtigere Dinge kümmern. Außerdem brauchte er seine Hilfe noch.

Jheral sah noch einmal zum Thron, drehte sich dann um und verließ den Saal. Es gab viel zu erledigen.
 


 

- Sasuke –
 

Sky flog hoch über den Bergen, versteckt im Sonnenlicht um nicht entdeckt zu werden. Dank seines Sharingans konnte er sehen was sich dort unten abspielte. Die Menschen, die noch in Carastos waren wurden bedroht. Diesmal waren es nicht nur Söldner, sondern auch Wachen der Königsfamilie. Waren die Aufstände in Vyran und Waterfallcity so schlimm das der regierende Prinz jeden töten ließ der sich seinem Wort widersetzte?

Sasuke sah sich um und entdeckte Cloud ebenfalls am Himmel. Yuuki hob die Hand und gab ihm das Zeichen. Sasuke zögerte nicht lange und ließ Sky hinabfliegen. Cloud schoss an ihm vorbei, breitete die Flügel aus und schrie. Die Menschen waren so überrascht das sie kaum antworten konnten. Sasuke gab Sky das Zeichen und gleich darauf landete der Drache auf dem großen Platz. Niemand hatte mehr die Möglichkeit zu fliehen, denn sie waren umzingelt. Sky und Cloud versperrten ihnen den Weg und Dark flog über ihnen um jeden anzugreifen der es wagte sich zu bewegen. Zwischen den Häusern kamen die beiden Schattenwölfe hervor und knurrten gefährlich. Die Wachen und Söldner wichen zurück, ehe einer zum Angriff brüllte. Das war ihr Stichwort. Sky und Cloud schossen gleichzeitig Feuer auf die Söldner und verbrannten alle schreiend. Mistral biss einigen die Kehle durch und Lyna tat es ihm gleich. Die, die versuchten zu fliehen wurden von Fang, Mangetsu und Suigetsu ausgeschaltet. Sasuke sah einige Pfeile durch die Luft fliegen. Karin war auf dem Weg zu den verletzten um sie zu versorgen.

Yuuki sprang von Clouds Rücken und auch Kayla war von Dark abgesprungen. Der schwarze Drache drehte weiterhin seine Runden über der Stadt. Sasuke schwang sich von Sky, sah sie kurz an und ging dann zu den anderen. Viele waren verletzt oder tot, doch einer war davon gekommen. Mistral beugte sich über die Wache und knurrte gefährlich.

„Wer hat euch beauftragt die Stadt anzugreifen?“

Der Mann zitterte und hatte die Augen ängstlich geweitet. Sasuke konnte es ihm nicht verübeln, immerhin stand ein riesiger Wolf über ihm.

„P… Pri…. Prinz Jheral.“

Sasuke sah die Blicke der anderen. Also hatten sie sich nicht getäuscht. Aber wer beauftragte die Söldner? Er glaubte nicht, dass es auch das Werk des Prinzen war.

„Und die Söldner?“

Yuuki sah den Mann ernst an und jagte ihm nur noch mehr Angst ein. Kurz schluckte er und biss die Zähne zusammen. Der Mann schien seine Worte genau zu überdenken. Vielleicht kannte er die Antwort auch nicht und überlegte was er sagen sollte.

„Eine Frau. Sie hatte braune Haare.“

„Serina.“

Hörte er Fang flüstern und warf ihr einen Blick zu. Sie hatte die Hand zur Faust geballt und sah zu den Trümmern. Fast die ganze Stadt lag in Trümmern, nur der Turm des Drachenmeisters stand noch. Dort wurden Myelin, Parar Parlan und der Drachenmeister selbst gefangen gehalten.

„Geht zurück nach Vyran. Richtet Prinz Jheral aus das Carastos und Sollos wieder den Drachenrittern gehören. Wir dulden keine weiteren Angriffe auf irgendeine Stadt in Nevarron. Wenn er sich nicht ergibt werden wir ihn dazu zwingen.“

Der Mann starrte Yuuki angsterfüllt an und nickte dann zögerlich. Sasuke war sich nicht sicher ob die Entscheidung ihn gehen zulassen wirklich richtig war. Sie hatten sein Leben verschont, doch das würde Prinz Jheral nicht tun. Wahrscheinlich wusste der Mann es auch und vielleicht würde er die Nachricht nie überbringen. Aber das war auch nicht nötig. Prinz Jheral würde noch früh genug vom Rückschlag erfahren.

Gewinn oder Stirb


 

- Fang –
 

Die Sterne glitzerten am Himmel und der Mond erhellte die Nacht. Es war angenehm warm, viel wärmer als in den Selenbergen. Fangs Blick glitt über die zerstörten Häuser und schließlich zum Mond. Sie glaubte nicht, dass nur Serina dahinter steckte. Prinz Jheral konnte man es zutrauen, doch nicht Serina. Jemand anderes musste die Fäden ziehen. Doch wusste sie nicht wer.

Schmunzelnd drehte sich Fang um, verschränkte die Arme und lehnte sich ans Geländer. Einige Meter von ihr entfernt stand Sasuke und musterte sie. Er stand im hellen Licht des Mondes, hatte die Hände in die Hosen gesteckt und den Kopf leicht schief gelegt. Langsam kam er auf sie zu und blieb einige Meter vor ihr stehen. Fang legte den Kopf ebenso schief und sah ihm in die Augen.

„Du schuldest mir noch einen Kampf.“

Fang sah für einen Moment zur Seite und überlegte was sie sagen sollte. Dann lächelte sie, ging den letzten Schritt auf ihn zu und legte ihre Faust auf seine Brust.

„Den kannst du gerne haben. Aber leicht wird es nicht.“

„Nicht jetzt. Du bist nicht fit. Es wäre nicht einmal ein gutes Aufwärmtraining.“

Er wollte sich wegdrehen und gehen, doch Fang hielt ihn zurück. Fragend hob er eine Augenbraue und sah sie an. Fang zog an seinem Shirt und verringerte so erneut den Abstand zwischen ihnen.

„Es wird mehr sein als ein Aufwärmtraining. Mach dich auf etwas gefasst. Ich halte mich nicht zurück.“

„Denkst du ich?“

Kurz schwiegen beide und sahen sich an. Sie senkte ihren Blick auf ihre Faust, die noch immer auf seiner Brust ruhte.

„Gewinn oder Stirb.“

Sasuke antwortete nicht, sah sie lediglich an.

„Eine der wichtigsten Grundregeln als Drachenritter.“

„Und die anderen?“

Fang umfasste Sasukes Hand und sah auf die Narbe. Ihre Finger glitten darüber und hinterließen bei Sasuke eine Gänsehaut. Sie lächelte und fuhr weiter über die Narbe auf seiner Handfläche.

„Wenn die Sonne im Westen aufgeht und im Osten versinkt. Wenn die Flüsse versiegen und die Berge wie Blätter im Winde verwehen. Wenn die Dunkelheit und Kälte verschwunden sind und die Flamme ewig brennt, dann endet meine Zeit als Drachenritter.“

Der Wind wehte durch ihre Haare und hinterließ ein angenehmes kribbeln auf der Haut. Es schien fast so als ob die Narbe anfing zu schimmern. Vielleicht irrte sie sich aber auch nur und es war das Leuchten des Mondes. Fang hob den Kopf und sah Sasuke in die tiefschwarzen Augen. Die Augen die sie so faszinierten.

„Das ist der Eid der Drachenritter. Früher wurde er immer gesprochen. Diese Tradition wurde irgendwann aufgegeben, doch die Drachenritter lebten noch immer nach diesen Worten. Präg sie dir gut ein.“

Sie ließ von ihm ab und wollte gehen. Noch länger konnte sie ihm nicht in die Augen sehen, denn sonst würde sie wahrscheinlich etwas tun was sie noch bereuen würde. Sie musste sich ablenken und auf andere Gedanken kommen. Doch Sasuke ließ sie nicht gehen. Er hielt sie am Handgelenk fest und hinderte sie so am weitergehen. Fang drehte sich nicht um, sondern wartete nur auf das was er tun würde.

„Was war das für ein Angriff? Es war ein Jutsu oder? Ein Kekkei Genkai. Du trägst Ninjablut in dir.“

Fang drehte sich halb um und sah ihn an. Kurz schwiegen sie und schauten sich an. Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit, in der die Zeit einfach nicht vergehen wollte.

„In Nevarron gibt es einige Menschen mit Ninjablut. Viele wissen es nicht und werden es wohl auch nie wissen. Ninja kamen her um vor den Kriegen zu fliehen. Sie tauchten unter und gründeten eine Familie. Mein Kekkei Genkai heißt Ruin. Es vernichtete alles womit es in Berührung kommt. Mehr weiß ich aber auch nicht, da ich auch nicht viel über meine Familie weiß. Kayla trägt ebenfalls Ninjablut in sich.“

„Ich weiß. Aber wie kommt es das du es so gut beherrscht wenn dich es niemand gelehrt hat?“

„Ich beherrsche es ja nicht gut. Ruin kann viel mehr zerstören, wenn man genug Chakra benutzt. Ruin hat immer einen bestimmten Durchmesser, der von der eingesetzten Chakramenge abhängig ist. Ich kann höchstens eine Kugel von vier Meter Durchmesser erschaffen. Nicht viel wenn man dem glauben mag was man von meinen Vorfahren hörte. Ich brachte mir alles selber bei. Die, die Jutsus beherrschen und hier leben, müssen sie sich in der Regel selbst beibringen. Wir haben es nicht so gut wie du es hattest.“

Sasuke kam einige Schritte auf sie zu, ließ dabei ihr Handgelenk nicht los. Er blieb vor ihr stehen und sah ihr in die Augen.

„Ja das mag sein.“

Er sprach leise und schaute sie dabei direkt an. Fangs Herz schlug wie wild und sie meinte auch seins zu hören. Sie trat noch einen Schritt nach vorne, sodass sich ihre Körper berührten. Ihre Arme glitten um seinen Körper und zogen ihn dicht an sich. Es passierte so schnell das sie gar nicht richtig realisierte was sie eigentlich genau tat. Mit einem Mal küssten sie sich und umarmten sich fest. Sasuke stieß sie sich nicht weg, zog sie eher noch näher an sich und erwiderte den Kuss.
 


 

- Kakashi –
 

Er hielt den Brief in Hand und starrte darauf. Erneut las er ihn sich durch und konnte nicht glauben was darin stand.

„Dann meinen sie es wirklich ernst?“

Er sah Tsunade an und wartete auf eine Antwort die er bereits kannte. Man brauchte nur den Brief zu lesen um sie wissen wie sie ausfallen würde. Tsunade saß an ihrem Schreibtisch, tippte mit dem Finger auf die Tischplatte und starrte aus dem Fenster.

„Ja. Sie wollen einen Krieg.“

„Warum? Nur wenige Ninja wissen von Nevarron. Selbst wir wissen nicht genau was es dort gibt. Vielleicht rennen wir in unseren Tod.“

„Ich weiß. Viele Menschen werden sterben, nur weil die Feudalherren machthungrig sind.“

Tsunade erhob sich und sah Kakashi an. An ihrem Blick konnte er erkennen was sie vorhatte. Ihm ging es nicht unähnlich, doch hegte er Zweifel.

„Wir müssen diesen sinnlosen Krieg verhindern, sonst werden viele unschuldige Menschen sterben!“

„Aber wie? Sich gegen die Feudalherren aufzulehnen konnte fatale Folgen haben.“

Kakashi überlegte. Was war wenn Nevarron schon längst von dem geplanten Angriff wusste und selbst zum Angriff überging? Sich gegen die Feudalherren aufzulehnen und sich nicht an dem Angriff zu beteiligen würde wahrscheinlich nur zu einem Angriff auf Konoha selbst führen. Die Feudalherren waren Machthungrig geworden. Oder war es etwas anderes? Kakashi sah alles plötzlich anders. Seit Sasukes Angriff waren sie vorsichtiger geworden. Vielleicht haben sie einfach nur Angst und greifen deshalb an, um einem Angriff von Nevarron vorzubeugen. Sie wollen Nevarron vernichten bevor sie selbst vernichtet werden. Und doch entschuldigt das in nicht den Plan tausende unschuldige Menschen in einen Krieg zu ziehen. Ihm wollte jedoch nicht einfallen wie sie dem vorbeugen können. Und Tsunade schien ebenfalls ratlos zu sein. Sie mussten sich etwas einfallen lassen und zwar schnell!
 


 

- Sharon –
 

Sollos und Carastos waren zerstört. Überall lagen Trümmer und Reste von den verbrannten Häusern. So zerstört hatte sie die Städte nicht zurück gelassen. Es würde einige Zeit in Anspruch nehmen sie wieder aufzubauen. Über ihr kreiste Sky und zog ihre Kreise. Sasuke saß auf ihrem Rücken und hielt nach Feinden Ausschau. Es hielt immer einer Wache, die Gefahr eines erneuten Angriffs war zu groß.

„Du bist dir sicher?“

„Ziemlich.“

Sie selbst konnte es nicht glauben und die anderen erstrecht nicht. Aber die Nachricht muss richtig sein. Juugo hatte einen Vogel abgefangen der auf dem Weg ins Wasserreich war. Darin stand das die Feudalherren zum Angriff riefen. Und der Angriff richtete sich an Nevarron.

„Das hat uns gerade noch gefehlt. Als ob eine Rebellion nicht reichen würde.“

„Sie nutzen aus das sich die Menschen hier gegenseitig bekämpfen und wir keinen König haben.“

„Ich dachte die Ninja wissen nichts von Nevarron.“

Sharon hob den Kopf und sah Suigetsu an. Damit hatte er nicht ganz unrecht, doch die Feudalherren und wahrscheinlich auch die Kage wussten von Nevarron. Doch niemand konnte die genaue Anzahl der Bewohner oder der Armee kennen und schon gar nicht wussten sie welche Lebewesen hier lebten. Dafür interessierten sie sich dann doch zu wenig für dieses Reich.

„Die Feudalherren wissen es und das reicht. Wir dürfen es nicht zu einem Angriff kommen lassen.“

„Dann greifen wir eben zuerst an.“

Sharon blickte zum Brunnen, wo Sasuke stand und sie ansah. Nur einige Augenblicke danach bebte die Erde als Sky landete. Der Drache wirbelte Staub auf und einige Steine fielen zu Boden. Als sich der Staub verzogen hatte sah sie gespannt zu den Menschen hinab und bewegte sich keinen Millimeter.

Sharon hatte auch schon daran gedacht, wie die anderen wahrscheinlich auch. Aber würde nicht genau das zu seinem Krieg führen, den sie eigentlich verhindern wollten?

„Wir sollten auf Yuuki und Mangetsu warten und dann weitersehen. Aber auf einen Angriff sollten wir vorbereitet sein, egal von wem.“
 


 

- Yuuki –
 

Es war erstaunlich leicht gewesen ins Schloss zu kommen. Yuuki hatte es sich schwerer vorgestellt, wo doch so viele Wachen in der Stadt waren. Aber niemand hatte sie gesehen und wenn alles gut ging würde sie auch niemand sehen. Yuuki hörte Stimmen, wartete bis sie vorbei waren und wandte sich dann zu Mangetsu.

„Woran denkst du?“

Mangetsu saß ihm gegenüber und schaute nachdenklich zu Boden. Er blickte auf seine Hand, die er zur Faust geballt hatte.

„Was machen wir wenn die Nachtwandler doch unsere wahren Feinde sind. Wenn das hier nur Zeitverschwendung ist.“

„Kümmern wir uns zuerst um das eine und dann um das andere. Sich mit zwei Feinden gleichzeitig anzulegen ist dumm.“

Mangetsu schwieg und schaute wieder auf seine Hand. Yuuki musterte ihn und wartete erneut bis die Stimmen vorbei waren. Von diesem geheimen Raum wusste kaum einer. Er bezweifelte sogar das die Königsfamilie es wusste. Diese Räume und Gänge wurden zusammen mit dem Schloss vor Ewigkeiten erbaut. Eigentlich war es nur Zufall gewesen, dass sie sie gefunden hatten.

„Hier in Nevarron hört man einige Geschichten über euch Ninja. Ich erinnere mich da an eine, in der von einem Schwertkämpfer aus Kiri die Rede war. Er war noch jung aber er war einer der Besten. Ich frage mich was aus ihm geworden ist.“

Kurz herrschte Stille, ehe Mangetsu aufsah und an die Wand starrte.

„Er verlor alles was ihm etwas bedeutet hat und wäre fast gestorben. Bei manchen Menschen soll es etwas auslösen, das zu einer Veränderung führt.“

Er erhob sich und streckte sich kurz. Yuuki musterte ihn sagte jedoch nichts.

„Ich geh an die Arbeit. Bin gleich wieder da.“
 


 

- Mangetsu –
 

Es dauerte nicht lange bis er gefunden hatte wonach er suchte. Der Prinz befand sich mit zwei weiteren Personen in einem Raum, der ringsherum abgeschottet war. Mangetsu tauchte hinter einer Säule auf, jedoch ließ er sich nicht blicken. Nur sein Kopf tauchte aus dem Wasser auf, denn es reichte vollkommen.

„Es ist gut, dass sie angreifen wollen.“

„So war das aber nicht geplant.“

„Egal. Unsere lieben Drachenritter werden die Armeen aufhalten. Wenn sie dann geschwächt sind vom Kampf gegen die Ninja, dann greifen wir an, holen uns die Drachen und vernichten gleichzeitig die Ninja. Besser kann es nicht laufen.“

Mangetsu beobachtete sie und lauschte. Prinz Jheral wirkte sehr überzeugt, seine Verbündeten jedoch nicht. Die Frau musste Serina sein, nach allem was er hörte, doch den Mann konnte er nicht zuordnen. Er wusste nicht wer es war und im Moment war es ihm auch egal. Was er wissen wollte hatte er erfahren und nun war es Zeit zu gehen, bevor sie noch entdeckt wurden. Er sollte so schnell wie möglich zu Yuuki zurück und dann sollten sie nach Sollos gehen. Sie mussten einen Plan schmieden und Prinz Jheral aufhalten. Und das am Besten bevor die Ninja angriffen.
 


 

- Suigetsu –
 

Lyna stand am Fenster und sah hinaus. Sie hatte die Ohren gespitzt und sah sehnsüchtig zum Wald. Suigetsu lehnte sich neben Lyna ans Fensterbrett und sah ebenso zum Wald. Er kraulte sie hinterm Ohr und gähnte.

„Ist da draußen etwas das du vermisst?“

„Wahrscheinlich ihre Schwestern.“

Suigetsu drehte seinen Kopf halb um und musterte seinen Bruder. Neben Mangetsu legte sich Mistral auf den Boden und schloss die Augen. Lyna starrte nur weiterhin sehnsüchtig aus dem Fenster und wimmerte leicht.

„Schwestern?“

„Mistral und Lyna haben noch zwei Schwestern.“

„Warum sind sie nicht hier?“

Suigetsu musterte Lyna und strich ihr übers Fell. Aus dem Augenwinkel sah er wie sich sein Bruder an die Wand neben dem Fenster lehnte und ebenfalls hinaussah.

„Ich war noch nicht lange hier als ich Mistral verletzt im Asarie Wald fand. Er war noch sehr jung also nahm ich ihn mit. Lyna verfolgte mich und wich Mistral nicht von der Seite. Myelin pflegte Mistral gesund und ich wollte die beiden wieder aussetzen. Aber sie kamen immer wieder, doch die anderen beiden verließen den Wald nur ungern. Sie waren nicht an Menschen gewohnt.“

Mangetsu kraulte Lyna ebenso und die Wölfin blickte auf. Obwohl man das bei der Größe weniger als aufblicken bezeichnen konnte. Suigetsu hörte ein Jaulen und dann zweites. Lyna spitzte wieder die Ohren und begann ebenfalls zu jaulen. Mistral hob den Kopf stand jedoch nicht auf. Er sah müde aus und legte nach kurzer Zeit seinen Kopf wieder auf den Boden.

„Lyna und Mistral blieben hier und die anderen zwei sind im Wald.“

„Sie gehen oft in den Wald zum jagen und besuchen ihre Schwestern. Irgendwann nehme ich dich mit. Sobald das hier vorbei ist.“

Mangetsu stieß sich von der Wand ab und wuschelte seinem Bruder durchs Haar. Suigetsu zog einen Schmollmund und schlug die Hand seines Bruders weg. Der Ältere grinste und ging zur Tür, blieb jedoch noch mal kurz stehen.

„Du solltest schlafen gehen. Die nächsten Tage werden anstrengend werden.“
 


 

- Sasuke –
 

Es kam ihm vor wie eine Ewigkeit als er das erste Mal in Dorma war. Er stand am Strand und sah übers Meer, während ihm der Wind durchs Haar wehte. Die frische Meerluft zog sich in seine Nase und hinterließ einen angenehmen duft. Doch das unangenehme Gefühl konnte er nicht überdecken. Sie waren aus dem Ninjareich geflohen um zu leben und nun gingen sie zurück. Wer wusste schon ob sich die Ninja auch an die Regeln und Gesetze von Nevarron hielten. Eigentlich konnte ihnen nichts passieren, doch dessen war er sich nicht so sicher. Es ging dabei ja nicht nur um ihn, sondern auch um die anderen. Juugo, Suigetsu und Karin. Sein altes Team, das ihm immer zur Seite stand. Und dafür war er dankbar auch wenn er es nicht zeigte. Morgen früh würde das Schiff ablegen und er konnte nur hoffen das die anderen recht behielten. Er wollte nicht gegen die Ninja kämpfen, zumal sie wegen etwas anderem ins Ninjareich reisten.
 

Die Nacht verging wie im Flug und schon bald hatten sie die Hälfte des Weges geschafft. Die Sonne stand hoch am Himmel und die Möwen machten es sich auf der Reling bequem. Er seufzte und sah zum Himmel hinauf. Hoch oben flogen die drei Drachen und warfen Schatten aufs Meer. Da oben sahen sie nicht so groß aus, doch wenn einer vor einem stand konnte man es mit der Angst zu spüren bekommen. Alle hatten etwa eine Flügelspannweite von zwanzig Meter und spuckten glühend heißes Feuer. Sie schluckten eine Kuh ohne zu kauen herunter und sahen es nicht einmal als Vorspeise an. Drachen waren wahrlich Monster. Die Erde bebte und zitterte wenn nur einer von ihnen landete. Sasuke wollte nicht wissen wie die Ninja reagierten wenn sie die Drachen sahen.

„Sie sollten höher fliegen.“

„Warum? Das versteckt ihre Größe auch nicht.“

Sasuke sah Yuuki nicht mal an, starrte nur weiterhin zum Himmel hinauf. Manchmal fragte er sich was passiert wäre wenn die nicht nach Nevarron gegangen wären. Würden sie dann jetzt gegen die Drachen kämpfen oder mit ihnen zusammen? Wäre er trotzdem zum Drachenritter geworden? Er starrte auf seine Narbe und schloss dann die Augen. Niemand hatte ihn gefragt ob er ein Drachenritter werden will. Es ist einfach passiert obwohl er es nicht wollte. In der Nacht, in der ihm Fang vom Eid der Drachenritter erzählt hatte, wünschte er sich es wäre alles anders gekommen. Er wollte normal sein. Eine Familie, ein Zuhause und Freiheit. Weit weg vom Ninjareich und von Nevarron. Sein Blick ging nach oben zu Sky und die Gedanken verschwanden. War es der Einfluss des Drachen, der ihn plötzlich anders denken ließ?
 


 

- Khemm –
 

Es war leicht dachte sie. Zu leicht aber nun war es ihr egal. Antar rannte über die Ebenen, vorbei an einigen Wölfen und Goblins die sich im hohen Gras versteckten. In der Ferne sah sie einen Zyklopen, doch sie würden an ihm vorbei sein, ehe er sie überhaupt bemerkte. Antar rannte schnell, war jedoch bereit seine Waffe zu ziehen wenn es sein musste. Sie sah nicht nach hinten zu Teshi. Teshi, ein Page, saß auf einem anderen Zentaur, klammerte sich fest und schloss die Augen. Khemm hatte ihr Ziel vor Augen und würde nicht absteigen bevor sie die Stadt erreichten. Teshi hielt sie für verrückt aber sie musste es tun. Sie konnte nicht tatenlos zusehen bis alles zerstört war. Sie wollte es auch gar nicht. Ihr Bruder musste aufgehalten werden. Jetzt!

„Prinzessin.“

Sie sah auf und schob ihre Gedanken beiseite. Antar rannte einfach weiter ohne sie anzusehen. Er war in der Stadt gewesen als sie fliehen wollte. Ohne ihn wäre sie nie an den Wachen vorbeigekommen, auch wenn es sie traurig machte, dass er sie töten musste.

„Was wollt ihr tun wenn ihr in Sollos seid? Die Drachenritter sind nicht mehr da, sie müssten inzwischen in Dorma sein.“

„Ja. Aber sie brauchen Hilfe. Alleine können sie keine Armee bezwingen. Wir rufen alle zusammen die sich nicht meinem Bruder angeschlossen haben und schicken unsere Unterstützung hinterher.“

„Bis es soweit ist könnte die Armee Eures Bruders bereits im Ninjareich sein. Sie haben einen Vorsprung.“

Khemm bis sich auf die Lippen. Das wusste sie aber sie musste etwas tun. Sie war die Prinzessin und musste die Menschen ihres Landes beschützen. Und wenn es hieß gegen ihren Bruder in den Krieg zu ziehen dann war es so. Er brachte ihre Eltern um und nun will er die Reiche gegeneinander aufhetzen. Das konnte sie nun zulassen.

„Wir müssen es versuchen Antar. Die Drachenritter tun es auch. Sie brauchen unsere Unterstützung.“

Antar schwieg und nickte nur leicht. Sie klammerte sich mehr am Sattel fest und biss sich erneut auf die Lippen. Später konnte sie sich wenigstens nicht vorwerfen es nicht versucht zu haben.

Da wo man Willkommen ist


 

- Kayla –
 

Sie versteckten sich im Wald um nicht entdeckt zu werden. Dark Gedanken huschten in ihren Kopf und ließ sie aufblicken. Zwischen den Blättern konnte sie nicht viel sehen, doch sie wusste das Dark da oben war. Genauso wie Cloud und Sky jagte er und war ungeduldig. Die Drachen spürten das etwas kam und sie wollten dagegen ankämpfen. Drachen waren von Natur aus kämpferisch und sie verteidigten alles was ihnen lieb war, egal was es kostete. Die drei spürten die Anspannung ihrer Reiter und es machte auch so nervös. Wie lange würden sie wohl noch da oben in Ruhe jagen ohne die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen? Kayla bezweifelte das Ninjas je Drachen gesehen hatten.

„Sie sammeln sich. Eine Hafenstadt im Feuerreich ist der Treffpunkt. Von da aus geht’s weiter nach Kiri und dann nach Nevarron.“

„Die Truppen vom Wasserreich stehen bereit und warten nur auf die Ankunft der anderen.“

Kayla sah sich um, sah jedoch nichts außer dem Wald. Sie waren ohne bemerkt worden zu sein am Wasserreich vorbei und befanden sich nun in der Nähe der Hafenstadt, die als Treffpunkt diente. Als erstes würden die Ninjas des Feuerreichs da sein und darauf warteten sie nur. Kayla hoffte nur das sie wirklich nicht bemerkt wurden. Am meisten sorgte sie sich um die Drachen. Sie konnte man nicht so einfach im Wald verstecken und für Vögel sahen sie zu groß aus, selbst wenn sie weit oben flogen.

„Wir sollten uns da gleich blicken lassen nachdem die Ninja da sind. Je früher sie von unserer Ankunft erfahren, desto besser ist es.“

Kayla erhob sich und sah Yuuki an. Dieser sah nur erst auf den Boden und schien nachzudenken. Was taten sie nur wenn die Ninja ihnen nicht glaubten und sich auch gegen sie stellten? Irgendwie mussten sie die Ninja überreden mit ihnen zusammen zu arbeiten und sie zu überzeugen, dass sie auf derselben Seite standen.
 

Sie beobachteten die Ninja und hielten sich versteckt. Kayla hoffte das es funktionierte und sie ihnen zuhören würden. Andernfalls hatten sie ein echtes Problem.

„Kriegen wir das hin?“

„Ich hoffe.“

Kayla wandte sich ab und sah Sharon an. Diese hockte neben ihr und schaute ebenso durchs Gebüsch.

„Seid ihr bereit?“

„Ja aber was machen wir wenn sie uns nicht glauben?“

Fang stieß sich vom Baum ab und ging ebenfalls in die Hocke, um auch weiterhin nicht entdeckt zu werden.

„Wir hoffen einfach, dass es nicht so weit kommt.“

Kayla drehte sich um und schlich davon. Die Ninja waren zu beschäftigt mit den Vorbereitungen für den Kampf um sie zu entdecken. Dennoch war Vorsicht geboten. Sie schlich durch den Wald und rannte zum Meer. Die Stadt befand sich glücklicherweise direkt am Meer, doch hielt sich Kayla fern vom Hafen. Sie rannte in die andere Richtung und pfiff. Schon kurz darauf spürte sie einen Windzug und sah den großen Schatten auf dem Wasser. Sie rannte einen Steg entlang und sprang am Ende ab. Genau in diesem Moment kam Dark vorbei und landete geschickt auf ihm. Sie setzte sich richtig hin und zog ihn nach oben. Ein kurzer Blick nach unten verriet ihr, dass die Menschen am Hafen sie verwirrt, geschockt und ängstlich ansahen. Noch nie hatten sie einen Drachen gesehen, doch es war Kayla jetzt egal. Dark drehte ab und hielt genau auf das Lager der Ninja zu. Fang und Sharon mussten inzwischen aus dem Versteck gekommen sein und jeden Moment müsste auch die Hokage auftauchen. Genau das wollten sie. Dark flog auf die freie Fläche zu und setzte zur Landung an. Kayla sie die geschockten Gesichter der Ninja und dann kam Dark auch schon auf dem Boden auf. Die Erde bebte und zitterte und schreckte die Tiere im Wald auf. Kayla schwang sich von dem großen Tier und stellte sich neben Fang und Sharon und sah zu den Ninja.
 


 

- Tsunade –
 

Hecktisch wurde sie gerufen und zur großen Fläche gebracht. Sie durchquerte schnellen Schrittes das Lager als sie das riesige Tier landen sah. So etwas hatte sie noch nie gesehen und etwas sagte ihr, dass es nichts Gutes bedeutete. Sie schob sich durch die Menge und blieb direkt vor drei jungen Frauen und dem Tier stehen. Jedem der drei Frauen schenkte sie einen ernsten Blick und ballte dann die Hand zur Faust.

„Wer seid ihr und was wollt ihr?“

„Wir kommen aus Nevarron und wollen diesen Krieg verhindern. Wir stehen auf eurer Seite, also keine Panik.“

Tsunade musterte Fang argwöhnisch und sah dann zu dem großen Tier. Tsunade war der Meinung, dass es ein Drache war, doch dachte sie immer es handle sich dabei um eine Legende. Der Drache war pechschwarz und hatte rote Augen, die sie anstarrten. Das Tier breitete die Flügel aus und zeigte seine ganze Größe. Tsunade wollte nicht wissen ob dieses Tier auch Feuer spucken konnte, so wie es in den Legenden hieß.

„Und das da?“

„Das ist ein Drache. Keine Sorge, er greift nicht ohne einen Befehl an.“

„Sehr beruhigend.“

Murmelte sie und warf einen Blick über ihre Schulter. Ihre Leute waren nervös, das sah man ihnen an. Tsunade schaute wieder die drei Frauen an und ließ sich alles durch den Kopf gehen. Es klang nicht logisch, in keiner Weise.

„Ihr wollt mir erzählen, dass ihr aus Nevarron kommt und uns helfen wollt. Ihr stellt euch gegen eure Leute und schleppt ein riesiges Tier an und wollt dann noch das wir euch einfach so glauben?“

Tsunade war selbst überrascht wie ruhig sie klang. Es ergab für sie kein Sinn und doch sahen die drei so aus als wenn sie es ernst meinten.

„Wir wissen dass es komisch klingen mag. Wir wollen nur diesen sinnlosen Krieg verhindern.“

„Was glauben sie wie viele Menschen würden sterben wenn es wirklich zum Krieg kommt?“

Tsunade schwieg und sah die drei Frauen an. Ihr selbst war bewusst, dass dieser Krieg sinnlos war und sie dachte schon die ganze Zeit darüber nach wie man ihn verhindern konnte. Aber wenn sie nicht nach Nevarron gingen, dann würden die Feudalherren das als Verrat ansehen und es würde ein Krieg im Ninjareich ausbrechen. Egal wie Tsunade es drehte, es lief immer auf einen Krieg hinaus.

„Und wie stellt ihr euch das vor?“

Sie wollte nicht wissen wie ihre Leuten gucken mussten. Sie war sich auch bewusst was sie dachten und doch war sie froh, dass niemand etwas sagte. Wenn die einzige Möglichkeit darin bestand diesen Krieg zu verhindern sich mit ihnen zu verbünden, dann tat sie es. Es war besser als hunderte Unschuldige in den Tod zu schicken.

„Wir unterstützen euch im Kampf gegen die Armee aus Nevarron. Insgesamt sind wir zu neunt und wir haben noch zwei weitere Drachen und zwei Schattenwölfe. Zusammen mit euch hätten wir eine reale Chance. Aber da gibt es etwas das sie uns versprechen müssen.“

Tsunade hob eine Augenbraue und hörte schweigend zu. Sie schienen sicher zu sein das sie es mit nur neun Leuten und den Ninja schafften. Andererseits sagten sie das sie noch zwei weitere Drachen hatten. Doch was hatte es mit diesem Versprechen auf sich?

„Was für ein Versprechen?“

„Es ist eher die Einhaltung eines Gesetzes von Nevarron. Und es betrifft einige Ninja, die sie kennen sollten. Hier waren sie bekannt als Team Taka.“
 


 

- Sasuke –
 

Sky schwebte durch die Luft, hoch über dem Wald und der Stadt. Sasuke spürte den Wind auf der Haut und Skys gleichmäßige Bewegungen. Er könnte ewig so fliegen. Ruhig und gemächlich, ohne Hektik. Ein Stückchen neben ihm flog Yuuki auf Cloud und gab ihm ein Zeichen. Cloud drehte ab und flog auf die freie Fläche beim Wald zu. Sasuke gab Sky ein Zeichen und ließ sie ebenso abdrehen. Mit einem Mal wurde ihm unwohl, weshalb er kurz die Augen schloss. Er hoffte, dass alles gut ging, nicht nur seinetwegen, sondern auch wegen den anderen. Fast zeitgleich landeten Cloud und Sky, jeweils auf einer Seite von Dark. Die Erde zitterte und schreckte Tiere, sowie Menschen auf. Jetzt gab es kein zurück mehr, er musste jetzt auf die anderen vertrauen. Er glitt von Skys Rücken und machte einige Schritte nach vorne, um dann neben Fang stehen zu bleiben.

„Sasuke?“

Hörte er die geschockte Tsunade sagen und sah auf. Tsunade sah ihn mit großen Augen an und nicht nur sie auch andere Ninja die ihn kannten. Er sah Kakashi und schaute ihn für einen Moment an, ehe er dann wieder zu Tsunade sah. Inzwischen waren auch Mangetsu, Suigetsu, Karin und Juugo da. Keiko war in Sollos geblieben bei Myelin, Parar Parlan und dem Drachenmeister.

„Egal was man hier im Ninjareich getan hat, in Nevarron ist es vergessen. Bei uns zählen die Verbrechen oder gute Taten nicht. Team Taka ist also begnadigt und kann nicht festgenommen werden. Auch wenn wir hier im Ninjareich sind. Sie sind jetzt Bürger von Nevarron und damit frei.“

Sasuke hörte schweigend zu und sah dann zu Tsunade. Sie sagte nichts, sondern schwieg nur und schien zu überlegen. Eigentlich musste sie sie festnehmen lassen, doch da gab es das Gesetz. Sasuke war sich nicht sicher ob das Gesetz auch hier galt, beziehungsweise ob die Ninja es auch akzeptierten.

„Das soll ich glauben? Ich soll Team Taka einfach so hier herumlaufen lassen als wäre nichts passiert?“

Tsunade machte einen Schritt nach vorne und ballte die Hände zu Fäusten. Mit so einer Reaktion hatte Sasuke gerechnet und war deshalb nicht überrascht. Wie hätte man auch erwarten können, dass sie einfach so einverstanden sagen würde.

„So ist das Gesetz. Wenn sie unsere Hilfe wollen dann lassen sie die vier in Ruhe, andernfalls verschwinden wir wieder. Aber dann wird es zum Krieg kommen und mehr als hundert Menschen werden sterben. Wollen sie das wirklich riskieren?“

Tsunade rang mit sich, das sah man ihr an. Sasuke wusste nicht wie er sich entscheiden würde. Doch im Moment hoffte er das Tsunade die richtige Entscheidung traf. Wenn man jedoch die Folgen bedachte, war diese Entscheidung nicht leicht zu fällen. Wie würden wohl die anderen Kage und vor allem die Feudalherren reagieren, wenn sie erfuhren das Tsunade sie laufen ließ? Die Hokage schloss die Augen und seufzte. Dann sah sie Sasuke direkt an.

„Einverstanden. Ihr helft uns gegen die Armee aus Nevarron und dafür nehmen wir euch nicht fest. Aber das gilt nur für das Feuerreich und nicht für die anderen Reiche. Wie die anderen Kage entscheiden ist ihre Sache. Ich kann euch nicht versprechen das ihr überall frei herumlaufen könnt.“

Sasuke sah die geschockten Gesichter der Ninja hinter Tsunade. Aber er sah auch das erleichterte Gesicht seines ehemaligen Teamleiters und Trainer. Auch er selbst spürte ein Gefühl der Erleichterung und sah dasselbe in den Gesichtern seines Teams. Die erste Hürde wäre damit gemeistert. Das schwierigste, der Kampf, würde jetzt erst beginnen.
 


 

- Sakura –
 

Zusammen mit Naruto ging sie auf die kleine Gruppe zu. Sie saßen abseits des Lagers und hatten ein eigenes Feuer gemacht. Von den drei Drachen war nichts zu sehen, nur die beiden Schattenwölfe waren da. Sakura hatte noch nie so große Wölfe gesehen und schon gar nicht Drachen. Sie zögerte und sah zu Sasuke. Er saß neben einem weißhaarigen, der an einem der Wölfe gelehnt war und sah ins Feuer. Er schien sie nicht zu bemerken und wenn, dann ignorierte er sie. Naruto ging zielstrebig auf die Gruppe zu und Sakura ging zögerlich hinterher. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals als sie Sasuke immer näher kamen.

„Hey Sasuke!“

Sie blieb stehen als Naruto fröhlich auf Sasuke zuging. Sasuke sah auf, ebenso wie alle anderen. Naruto ging weiterhin auf sie zu und blieb nur kurz vor ihnen stehen. Fragend sahen alle ihn an und auch Sakura wartete was Naruto tat. Doch er kam gar nicht dazu etwas zu sagen, da ihm Sasuke zuvor kam.

„Verschwinde.“

„Wir wollten mit dir reden.“

Naruto verschränkte die Arme hinterm Kopf und grinste breit. Sasuke jedoch wandte sich nur ab und schaute wieder ins Feuer.

„Nur kurz Sasuke.“

Flüsterte sie als sie neben Naruto stand. Für einen Moment dachte sie Sasuke würde sie ignorieren aber dann stand er auf. Mit einem ernstem Blick sah er sie an und schritt dann auf den Wald zu.

„Aber nur kurz.“

Seine Stimme klang genervt und das machte Sakura traurig. Sie wollten doch nur mit ihm reden und vielleicht auch überzeugen zurück zu kommen. Immerhin hatte Tsunade erlaubt das er im Feuerreich sein durfte. Also konnte er ohne Probleme zurückkehren.

„Was wollt ihr?“

Er blieb am Waldrand stehen, schob die Hände in die Hosentaschen und sah sie genervt an. Sakura schluckte und atmete tief durch, doch da begann Naruto schon zu reden.

„Komm zurück! Tsunade hat es genehmigt, also kannst du mit uns nach Konoha gehen. Wir könnten wieder Team Sieben sein, so wie früher.“

„Nein.“

Sakura weitete die Augen und sah ihn geschockt an. Er wollte nicht zurück gehen? Warum? Konoha war doch seine Heimat? Alle die er kannte lebten in Konoha. Warum wollte er nicht zurück?

„Warum nicht? Konoha ist deine Heimat?“

„Du bist hier aufgewachsen!“

Sasuke schloss die Augen und drehte sich halb um. Er sah zu seinen Kollegen aus Nevarron und schwieg noch für einen Moment.

„Das hier ist nicht meine Heimat. Ich bin hier aufgewachsen, ja. Aber es ist nicht meine Heimat. Eine Heimat ist ein Ort an dem man Willkommen ist. Und das ist hier nicht der Fall.“

Für einen Augenblick schaute er in Sakuras Augen, ehe er dann schweigend ging. Er ließ sie beide stehen uns setzte sich zurück ans Feuer. Sakura sah zu Boden und ballte die Hände zu Fäusten um das Zittern zu unterdrücken. Ohne ein weiteres Wort zu sagen ging sie und ließ auch Naruto allein stehen. Sie wollte jetzt niemanden sehen, nur allein sein.
 


 

- Fang –
 

Sie band sich den Gürtel um und befestigte ihren Stab daran. Dann fuhr sie sich durchs Haar und ging zu Sasuke rüber. Dieser schnallte gerade den Sattel auf Skys Rücken fest. Er beachtete sie nicht und zog einfach die Schalle fest zu.

„Alles klar?“

„Ja.“

Er ging um Sky herum und zog noch mal alles fest, ehe er sich bereit machte sich aufzusetzen. Fang musterte ihn und kletterte dann ebenso auf Skys Rücken und hielt sich an Sasuke fest.

„Schon eine Idee wie wir die Dinger vom Himmel holen?“

Fang sah kurz zu Yuuki und Kayla und schaute dann zum Himmel hinauf. Hoch oben schwebten fliegende Festungen, eine große in der Mitte. Auf jeder standen mehrere Ballisten und auch andere Türme, die nichts Gutes verhießen. Der Strand würde ihnen wohl als Kampfplatz dienen müssen.

„Wir versuchen die Kommandozentralen auszuschalten. Kayla und ich kümmern uns um die Ballistentürme und um die feindlichen Wyvern. Sasuke wird dich über einer Festung absetzen und du versuchst dann die Zentrale zu zerstören um die Festung vom Himmel zu holen. So versuchen wir es mit jeder, nehmen uns aber die große zum Schluss vor.“

Fang nickte und sah dann schließlich zu den Ninja. Sie formierten sich gerade und erhielten Befehle von ihren Kommandanten. Sie sah auch wie sich die anderen bereit machten.

„Kümmert ihr euch um die Drachenelfen?“

„Ja. Und um die Goblins und was die Armee noch so hervorbringt. Kümmert ihr euch um alles was in der Luft ist.“

Sharon zwinkerte ihr zu und band ihre Chakrams fest. Sharon würde zusammen mit Mangetsu, Suigetsu, Karin und Juugo den Boden verteidigen. Unterstützung würden sie von den Ninja bekommen. Fang hoffte, dass es reichte und sie es schafften die Truppen zurückzuschlagen. Sie durften es auf keinen Fall ins Innere des Landes schaffen.

Sky stapfte einige Schritte und breitete dann die Flügel aus. Cloud tat es gleich und Dark war schon fast in der Luft. Fang sah zurück und sah, dass sich auch Mangetsu und Suigetsu auf ihre Schattenwölfe schwangen. Sie sah wieder zu den fliegenden Festungen, wo gerade Goblins und Drachenelfen zu Boden gelassen wurden. Wenn sie es richtig erkannte befanden sich auch einige Zyklopen auf den Festungen. Der Himmel war voll mit Wyvern, die wild umherschwirrten.

„Sasuke?“

„Hm?“

Sie sah ihn an und hielt sich mehr fest, da Sky nun begann auf die Wyvern zuzufliegen. Sasuke drehte seinen Kopf halb um und sah sie an.

„Wenn ich da oben auf den Festungen bin, bist du doch hier oder?“

Sasuke drehte sich wieder um und sah starr nach vorne.

„Keine Sorge. Ich bin hier falls du mich brauchst. Kümmere dich nur um die Zentralen, den Rest erledige ich.“

Sie grinste und drückte sich für einen Moment an Sasuke. Er war warm und momentan das einzige an das sie sich hier oben festhalten konnte.

„Überlass Yuuki und Kayla auch noch etwas. Oder willst du den Spaß alleine haben?“

Sasuke grinste ebenso und legte seine Hand an Skys Hals. Der Drache schrie auf und hielt auf eine der fliegenden Festungen zu. Fang umfasste ihren Stab und machte sich bereit abzuspringen.
 


 

- Sasuke –
 

Fang machte sich bereit zum Absprung. Sky flog nahe über einer Festung vorbei, damit Fang abspringen konnte. Nachdem sie abgesprungen war ließ Sasuke Sky wieder höher steigen, dabei schnappte sich der Drache gleich einen Wyvern und schmiss diesen auf einen anderen. Mit einem Mal schoss etwas an ihm vorbei und ließ ihn zusammenzucken. Sky drehte ab, wodurch Sasuke freie Sicht auf das Geschoss hatte. Eine Balliste zielte auf ihn und drohte ihn zu treffen. Schell ließ er Sky ausweichen und griff dann den Ballistentrum an. Sky schoss eine Feuerfontäne auf den Turm, der schon kurz darauf zerbrach und auseinander fiel. Sasuke warf einen Blick nach unten, doch konnte er Fang nicht sehen. Die Plattform, auf welcher die Festung stand war leer. Fang musste schon drin sein und versuchen die Zentrale zu zerstören.

„Sasuke!“

Neben ihm tauchte plötzlich Cloud auf und schnappe sich einen Wyvern, der Sasuke angreifen wollte. Cloud warf den toten Wyvern auf eine Balliste und zerstörte sie so.

„Wer nicht unaufmerksam. Diese Wyvern sind verdammt schnell. Und pass auf Fang auf!“

Yuuki ließ Cloud sogleich abdrehen um einem Angriff auszuweichen und verbrannte dann einen weiteren Ballistenturm.

„Verlass dich drauf. Komm Sky!“

Sky schrie auf und stürzte auf einen Turm und warf ihn um. Der Drache schlug mit den Flügeln um wieder an Höhe zu gelangen und schlug gleichzeitig mit dem Schwanz einen Wyvern weg. Sasuke sah sich um und sah Cloud und Dark ebenfalls kämpfen. Dabei fiel ihm auch auf das sich die Festungen immer weiter bewegten. Fang musste sich beeilen und die Zentralen zerstören, sonst würden sie noch ins Landesinnere vordringen können. Das mussten sie auf jeden Fall verhindern.
 


 

- Fang –
 


 

Sie rannte durch die Festung und tötete unterwegs einige Goblins und Drachenelfen. Doch von Menschen fehlte jede Spur. Hatten sich etwa die Menschen gegen Jheral gestellt weshalb er nun auf die restlichen Lebewesen von Nevarron zurückgreifen musste? Fang blieb an einer Abzweigung stehen und versteckte sich hinter einer Wand. Weitere Goblins warteten um die Ecke. Sie wartete den richtigen Moment ab und schaltete sie dann einem nach dem anderen aus. Danach ging sie weiter und erreichte bald einen Raum, der wie eine Kommandozentrale aussah. Doch etwas stimmte nicht denn es waren keine Wachen da. Sie hatte schon die ganze Zeit ein komisches Gefühl gehabt, denn ihr ging es viel zu leicht. Kurz nachdem sie den Raum betrat schloss sich die Tür und Serina trat ein.

„Ich dachte mir, dass du herkommst.“

„Du willst also einen Kampf?“

Fang löste ihren Stab und drehte sich dabei um, damit sie Serina ansehen konnte. Auch diese zog ihre Saigabeln und ging in Kampfhaltung. Innerlich freute sich Fang schon auf diesen Kampf und konnte es kaum abwarten.

„Den kannst du haben!“

Fang rannte los und holte aus, doch Serina blockte und wich dann aus. Sie ging selbst zum Angriff über, doch konnte Fang diesen abwehren. Es folgte ein Schlagabtausch, bis Fang eine Lücke fand und Serina hart traf. Sie wurde zu Boden geworfen und knallte gegen die Steuerungsmaschinen. Fang hielt ihrer Gegnerin den Stab an den Hals, sodass sie sich nicht bewegen konnte.

„Ihr habt diese fliegenden Festungen von Sklaven erbauen lassen.“

„Woher weißt du das?“

Fang drückte ihr den Stab fester an den Hals, weshalb Serina das Gesicht verzog. Dann ging Fang in die Hocke und schaute Serina ernst an.

„Ich sehe es an dem Zeichen an der Wand. Sklaven bringen es immer irgendwo an, um zu zeigen das sie es waren, die es gebaut haben.“

Serina sagte nichts, sondern sah ihre Gegnerin einfach nur an. Fang biss die Zähne zusammen und umfasste ihren Stab fester. Sie verabscheute nichts mehr als Sklavenarbeit und hatte keine Probleme damit es offen zu zeigen. Fang holte mit ihrem Stab aus und schlug Serina ins Gesicht. Dabei erwischte sie auch die Steuermaschinen, doch es war ihr egal.

„Habt ihr die Sklaven getötet, nachdem sie fertig waren? Habt ihr ihnen die Freiheit versprochen, wenn sie nur schnell genug arbeiten?“

„Es sind Sklaven, Fang. Dafür sind sie da.“

Serina erhob sich und hielt sich die Wange. Ihre Hand war blutüberströmend und ihr Körper zitterte leicht. Serina packte ihre Waffen und griff erneut an. Fang wirbelte einpaar mal ihren Stab herum und schlug dann Serina gegen die Wand. Eine blaue Kugel formte sich in ihrer Hand, die sie dann auf ihre Gegnerin. Es folgte eine Explosion, welche die Wand einriss und auch die Steuerzentrale zerstörte. Fang spürte wie sich die Festung quer legte und langsam gegen Boden sank. Serina lag draußen auf der Plattform und erhob sich langsam.

„Es sind dennoch Menschen! Ihr habt kein recht sie so zu behandeln!“

Fang drängte Serina weiter zum Rand. Beide hatten Probleme damit ihr Gleichgewicht zu halten, denn die Festung fiel weiterhin zu Boden.

„Hättest du nicht soviel Glück gehabt würdest du noch zu ihnen gehören.“

Fang griff an, doch der Angriff ging ins Leere. Die Festung legte sich erneut quer und beide Frauen gingen zu Boden. Hinter sich hörte sie schritte, weshalb sie den Kopf leiht umdrehte. Sie sah einen Mann, der breit grinste.

„Ein wirklich ergreifendes Gespräch. Obwohl ich mir mehr einen richtigen Kampf erhofft hatte.“

Er blieb genau zwischen Serina und Fang stehen und sah Serina an.

„Deine Aufgabe war es Fang aufzuhalten und verhindern, dass die Festungen zerstört werden. Du hast versagt, Serina.“

Der Mann legte seine Hand an Serinas Schulter und stieß sie dann die Festung hinab. Serina weitete die Augen, doch dann konnte Fang sie nicht mehr sehen. Sie war sich nicht sicher ob die Frau schrie, zu sehr war sie von dem Mann abgelenkt.

„Dir scheinen die Sklaven ja sehr am Herzen zu liegen. Du kannst ihnen gern Gesellschaft leisten.“

Fang wehrte sich gegen den Mann, doch dieser griff ihren Arm und brach ihn. Fang schrie auf und schon kurz danach spürte sie, dass sie fiel. Ihren Stab hielt sie fest in der Hand, jedoch war sie sich nicht sicher wie lange noch. Ihre Kraft verließ sie und die Schwerkraft zog sie immer weiter zum Boden. Aus dem Augenwinkel sah sie etwas großes auf sich zukommen und sie hoffte nur das es Sky war.

Herr der Drachen


 

- Suigetsu –
 

Die Drachenelfen waren hartnäckig und die Goblins lästig. Die kleinen Viecher schmissen mit Steinen und traten meist in größeren Gruppen auf. Sie waren leicht zu erledigen, doch irgendwie schienen es nicht weniger zu werden. Suigetsu erledigte gerade einen Drachenelf, während sich Lyna auf einen Goblin stürzte. Für einen Moment sah er zu dem Schattenwolf und war unaufmerksam, da schoss plötzlich ein Pfeil an ihm vorbei. Der Pfeil erwischte einen Goblin direkt im Kopf. Suigetsu drehte sich um und sah karin nur einige Meter von ihm entfernt stehen. Sie spannte gerade den nächsten Pfeil und schoss ihn auf Suigetsu. Dieser wich schnell aus und sah sie dann entgeistert an.

„Du hättest mich fast getroffen!“

„Ich habe auf den Goblin gezielt. Wenn du im Weg stehst kann ich auch nichts dafür.“

Suigetsu schüttelte den Kopf und grinste, als er den toten Goblin sah, der einen Pfeil im Auge hatte. Karin zog den nächsten Pfeil aus dem Köcher und grinste ebenfalls leicht.

„Ihr zwei seid ja echt süß und es schön mit anzusehen wie ihr euch neckt, aber dafür haben wir jetzt keine Zeit.“

Suigetsu hasste seinen Bruder dafür, dass er immer im unpassenden Moment ankam. Mangetsu saß auf Mistral und hielt sein Schwert in der Hand. Er tötete einen Goblin, ebenso wie sein Schattenwolf.

„Seht ihr das da? Ein Zyklop. Er hält viel aus, also seid vorsichtig. Holt ihn von den Beinen und zielt auf das Auge.“

Mangetsu war schon fast wieder im Kampfgetümmel verschwunden als er sich noch kurz umdrehte. Er zwinkerte seinem Bruder zu und verschwand dann im Kampf. Suigetsu sah ihm nach und schaute dann Karin an. Sie stand neben ihm und blickte zu Lyna. Der Wolf kaute auf einem toten Goblin rum und ignorierte alles um sich herum.

„Also los.“

Er klopfte Lyna auf den Rücken, wodurch sie aufsah und setzte sich dann auf sie. Karin reichte er eine Hand und half ihr so auf den Schattenwolf. Er ließ Lyna in Richtung des Zyklopen renn und sah sich dabei das Schlachtfeld an. Viele Goblins und Drachenelfen lagen am Boden und auch einige Ninja. Was ihm jedoch komisch vorkam war die Tatsache, dass keine Menschen auf der Seite von Nevarron kämpften. Was war da los? Er entdeckte seinen Bruder und auch Sharon und Juugo. Sie kämpften zusammen mit den Ninja aus Konoha gegen die Armee aus Nevarron. Die Hokage meinte eigentlich, dass noch Ninja aus den anderen Reichen kommen sollten, was jedoch bisher ausblieb. Er dachte nicht weiter darüber nach und sah wieder zum Zyklopen. Dieser schwang seine riesige Keule und zwang Lyna zum weg zu springen. Dabei fiel er fast herunter und auch Karin hatte Schwierigkeiten sich festzuhalten. Er zog sein Schwert und wollte den Zyklopen am Bein treffen, doch da wurde er von Steinen beworfen. Das Schwert streifte seinen Gegner nur und der Zyklopf wurde wütend. Er holte mit dem Bein aus und traf Lyna direkt. Suigetsu und Karin fielen zu Boden und auch Lyna blieb wimmernd liegen. Der Schattenwolf musste sich einige Knochen gebrochen haben. Suigetsu blickte auf und sah, wie der Zyklop mit seiner Keule ausholte um auf den Boden zu schlagen, genau dorthin wo Karin lag. Schnell sprang er auf und warf sich zusammen mit seiner Teamkollegin zur Seite und wich so dem Angriff aus. Für einen Augenblick sahen sie sich in die Augen und sie vergaßen alles um sich herum.

„Vorsicht!“

Er zuckte zusammen und drückte Karin runter als plötzlich zwei Chakrams vorbei flogen und den Zyklopen an den Beinen trafen. Suigetsu sah wie Juugo auf den Rücken des Feindes sprang und diesen zu Boden warf. Schnell erhob er sich und zog sein Schwert um den Zyklopen zu erledigen. Noch für einen Moment schrie der Zyklop auf, doch dann gab er nach und blieb regungslos am Boden liegen. Suigetsu atmete tief durch und sah dann zu Karin. Seine Teamkollegin hockte noch auf dem Boden und sah ihn ebenfalls an. Suigetsu ignorierte die aufgebrachte Sharon und reichte Karin die Hand um ihr aufzuhelfen. Der Augenblick, in dem sie sich schweigend in die Augen sahen wurde wieder unterbrochen.

„Wir haben ein Problem.“

Also folgten Juugos Blick und sahen zum Himmel. Sie weiteten die Augen und standen regungslos da.
 


 

- Sasuke –
 

Sky raste auf Fang zu und ignorierte die abstürzende Festung, sowie die feindlichen Wyvern. Sasuke dachte nicht weiter nach, sondern tat es einfach. Er breitete seine Arme aus und fing Fang im Flug auf. Doch durch die Geschwindigkeit, mit welcher Fang fiel, wurde Sasuke von Skys Rücken runter gedrückt. Der Drache schrie auf, denn eine Balliste traf ein Bein des großen Tieres. Das nächste was Sasuke spürte war der harte Boden und das Brechen seiner Knochen. Sein Arm schmerzte, ebenso wie seine Rippen. Er ließ Fang los, drehte sich auf den Rücken und verzog das Gesicht. Sein Herz schlug schneller und sein Körper schmerzte. Kurz sah er zu Fang, doch als er das Beben spürte schaute er in diese Richtung. Sky brüllte auf als sie zu Boden ging und schlug wild mit den Flügeln. Sie wurde am Schwanz getroffen und auch ihr Bein schien stark zu schmerzen.

„Sasuke.“

Es war nur ein Flüstern und doch vernahm er es. Sein Blick ging zu Fang, die neben ihm lag und schwach die Augen geöffnet hatte. Sie sah aus als hätte sie große Schmerzen. Sasuke versuchte sich aufzusetzen, doch es gelang ihm erst nach einigen Anläufen. Sein Arm und seine Rippen schmerzten und ließen ihn das Gesicht verziehen.

„Alles ok?“

Fang antwortete erst nicht und setzte sich dann ebenfalls langsam auf. Sie hielt sich den Arm und lehnte ihren Kopf an Sasukes Schulter.

„Mein Arm ist gebrochen. Aber ich denke das war’s schon. Du siehst aber auch nicht besser aus.“

Ein schmerzverzehrtes Grinsen huschte über sein Gesicht, als er versuchte aufzustehen. Er spürte Fangs Blick auf sich ruhen, stand jedoch weiter auf. Die Erde zitterte unter seinen Füßen, wodurch er aufsah und Sky auf sich zukommen sah.

„Sasuke du bist verletzt. Dein Arm ist gebrochen und deine Rippen bestimmt geprellt, wenn nicht sogar schlimmer. Und wer weiß was du noch alles abbekommen hast. Du kannst nicht mehr fliegen, geschweige denn kämpfen!“

Sasuke ignorierte sie und stützte sich an Sky ab. Er empfand es noch nie als so schwer sich auf den Drachen aufzusetzen. Sein ganzer Körper schmerzte und protestierte und doch machte er weiter. Schließlich saß er wieder auf Skys Rücken und sah Fang an.

„Ruh dich aus. Ich mache das schon.“

Sky bewegte sich und breitete die Flügel aus um abzuheben, doch Fang hielt sie auf. Sasuke drehte sich um und sah sie fragend an.

„Woher wusstest du das Sky genau in dem Moment vorbei flog als du mich auffangen wolltest?“

„Wusste ich nicht. Ich wusste auch nicht, dass wir vom Drachen geschleudert werden. Oder das wir bereits so nah am Boden waren und nicht mehr tief fielen. Ich wusste es nicht, Fang.“

Er legte seine Hand an Skys Hals, wodurch sie das Zeichen bekam abzuheben. Kurz bebte die Erde als sich der Drache erhob und dann flogen sie auch schon. Sie näherten sich dem Himmel und den fliegenden Festungen und entfernten sich weiter vom sicheren Boden.
 


 

- Yuuki –
 

Eine der Festungen fiel zu Boden und wurde durch den Aufprall zerstört. Er sah Fang fallen und auch das Sasuke auf sie zuflog und sie auffing. Dann wurden beide vom Drachen geschleudert und fielen zu Boden, ebenso wie Sky selbst. Er konnte nicht hin um ihnen zu helfen, denn einige Wyvern versperrten ihnen den Weg. Cloud spuckte Feuer und brüllte auf. Der Drache drehte ab und raste auf einen Ballistenturm zu um diesen zu zerstören. Cloud knallte gegen ihn und riss ihn um, spuckte dabei Feuer auf einen weiteren Turm. Wyvern flogen um ihn herum, doch diese schlug Cloud mit seinem Schwanz weg. Yuuki sprang ab und rannte ins Innere der Festung. Schnell fand er die Steuerzentrale und zerstörte sie. Die Goblins ignorierte er, stattdessen rannte er aus der Festung und sprang wieder auf Clouds Rücken. Er sah wie die Festung fiel und auf den Boden knallte. Dabei wurden einige Goblins und ein Zyklop zerquetscht. Yuuki blickte sich um und sah Dark, der gerade einen Ballistenturm zerstörte. Doch Kayla saß nicht auf seinem Rücken. Da fiel ihm auf das Dark sich genau über der größten fliegenden Festung befand, woraus er schlussfolgerte, dass Kayla sich innerhalb der Festung befand. Ihm gefiel dieser Gedanke gar nicht, denn dort drin befanden sich wahrscheinlich Jheral und sein Komplize.

„Cloud hilf Dark. Und pass ein bisschen auf Sky auf!“

Yuuki machte sich bereit auf die größte Plattform zu springen, doch da traf ein Geschoss seinen Drachen. Er klammerte sich am Sattel und hörte Cloud aufschreien. Doch er hörte auch noch etwas anderes und schaute auf. Der größte Turm auf der Festung begann zu leuchten und blitze zuckten darum. Yuuki weitete die Augen und schon im nächsten Moment spürte er den Blitzeinschlag. Cloud schrie auf und auch er selbst konnte ein Schreien nicht unterdrücken. Die Blitze durchzuckten seinen Körper und hinterließen ein schmerzhaftes Gefühl. Cloud verlor die Kontrolle über seine Flügel und stürzte zu Boden. Yuuki klammerte sich mit aller Kraft an seinen Drachen und sah den Boden auf sich zukommen. Er hörte ein weiteres Schreien, das nur von Sky kommen konnte. Der weiße Drache wurde von mehreren Geschossen getroffen und von Wyvern angegriffen. Sie stürzte ebenso wie Cloud zu Boden, doch das sah Yuuki nicht mehr, da er das Bewusstsein verlor.
 


 

- Kayla –
 

„Du bist sehr eigenwillig. Gib auf, ihr könnt nicht gewinnen.“

Kayla hockte auf dem Boden und umfasste den Griff ihres Schwertes. Sie sah zu dem Mann auf und biss die Zähne zusammen. Sein Name war Tyrael, doch Kayla hatte ihn nie zuvor gesehen. Von Jheral war nichts zu sehen, vielleicht war er gar nicht da.

Kayla griff Tyrael an, doch dieser wich zurück. Er fing ihren Angriff ab und griff selbst an. Kayla wehrte den Angriff ab und es folgte ein Schlagabtausch. Zu letzt schlug Tyrael ihr das Schwert aus der Hand und drückte sie gegen die Wand.

„Dein Bruder ist nicht so hartnäckig.“

Kayla weitete die Augen und hielt den Atem an. Sie verstand die Welt nicht mehr und konnte nicht glauben was er da sagte.

„Er befolgt alle Befehle und tut was man ihm sagt.“

„Mein Bruder ist tot.“

Tyrael lachte und schüttelte dann grinsend den Kopf. Kayla biss die Zähne zusammen und sah ihren Gegner ernst an. Ihr Bruder konnte nicht mehr leben, er verschwand im Frostgipfelgebirge. Niemand hatte ihn je wieder gesehen oder etwas gehört. Es war unmöglich, dass er noch lebte. Oder? Plötzlich bebte die Festung und Kayla konnte sich aus dem Griff befreien. Dark brach durch die Wand und hüllte den Raum in Flammen. Sie spürte die Hitze und sah die Flammen vor sich. Kayla konnte nichts sehen und doch rannte sie los und folgte Darks Herzschlag. Die Flammen umhüllten ihren Körper, doch weder das Feuer noch die Hitze machten ihr etwas aus. Am Rand sprang sie ab und landete direkt auf Darks Rücken. Der Drache entfernte sich von der Festung, zuckte jedoch zusammen als ihn Geschosse trafen. Dark konnte seine Flügel nicht mehr bewegen und fiel zu Boden. Kayla krallte sich fest und schloss die Augen. Sie lauschte dem Brüllen, das weder Dark noch Cloud oder Sky gehörte. Das Brüllen kam von einem sehr viel größeren Drachen. Und er war ganz in der Nähe.
 


 

- Sharon –
 

Sie fiel Yuuki um den Hals und drückte ihn fest an sich. Für einen Moment hatte ihr Herz ausgesetzt als er zu Boden stürzte, doch letzten Endes ging es ihm relativ gut. Einiges war gebrochen oder vertaucht, doch er lebte und nur das zählte für sie. Yuuki legte ihr sachte eine Hand auf die Schulter und schob sie weg. Er sah sehr mitgenommen aus und brauchte dringend Ruhe. Nachdem Karin sich um Fang gekümmert hatte, versorgte sie ihn. Und dann müssten Mangetsu und Juugo auch mit Sasuke zurück sein. Sharon hoffte, dass es ihm gut ging und er sich nicht so stark verletzt hatte.

„Was ist mit Sasuke? Und mit Fang?“

„Fang geht’s gut. Sie braucht bloß Ruhe. Was mit Sasuke ist wissen wir noch nicht. Mangetsu und Juugo sehen nach ihm.“

Sachte strich sie ihm eine Strähne aus dem Gesicht und sah ihn besorgt an. Yuuki lag ihr immer noch sehr am Herzen und das letzte was sie wollte war ihn sterben zu sehen.

„Wo ist Kayla?“

„Dark hat gerade die Festung zerstört. Kayla müsste es gut gehen.“

Sie sahen zum Himmel und erblickten Dark, der sich von der fliegenden Festung entfernte. Doch genau in diesem Moment trafen ihn Geschosse im Flügel und er stürzte zu Boden. Sharon weitete die Augen und konnte nicht glauben was sie sah. Waren sie gerade wirklich dabei zu verlieren? Die Drachen schienen besiegt zu sein und auch am Boden sah es nicht besser aus. Die Zahl der Ninjas nahm ab und die Drachenelfen und Goblins hielten sich hartnäckig. Wenn kein Wunder geschah waren sie verloren.

„Wir brauchen irgendetwas Großes um diese Festung vom Himmel zu holen und sie auf die Viecher hier unten zu schmeißen!“

Sharon sah wie Suigetsu die Hand zur Faust ballte und wütend zu Festung aufsah. Er konnte nichts tun und ihr erging es ähnlich. Wie gern würde sie etwas tun, doch sie konnte nicht. Vom Boden hatten sie keine Chance die fliegende Festung zu zerstören. Suigetsu hatte recht, sie brauchten etwas Großes.

Gerade nachdem Suigetsu das gesagt hatte tauchte ein riesiger Schatten über sie auf. Sie hörten ein Brüllen und erblickten den riesigen roten Drachen, der zwischen den Wolken auftauchte und die Festung in Flammen hüllte.
 


 

- Mangetsu –
 

Sky lag auf dem Boden und versuchte zu brüllen. Es gelang ihr nicht, es kam lediglich ein wimmern hervor. Sie rief nach ihren Brüdern, doch beide waren ebenso zu Boden gegangen. Mangetsu entdeckte Sasuke in Skys Klaue liegen. Er war bewusstlos, doch er lebte und nicht weiter verletzt worden.

„Sky hat sein Leben gerettet.“

„Drachen sind mit ihren Drachenrittern verbunden. Sie tun alles um ihr Leben zu beschützen.“

Mangetsu erhob sich und sah Sasuke noch kurz an, dann blickte er zum Himmel, wo Dark abstürzte. Er ballte die Hände zu Fäusten und biss die Zähne zusammen. Um sich herum tauchten Goblins und Drachenelfen auf und griffen ihn an. Er zog sein Schwert und erledigte einen nach dem andren. Aus dem Augenwinkel sah er das Juugo ebenfalls mit einigen Gegnern zu kämpfen hatte.

„Mistral pass auf Sasuke auf!“

Der Schattenwolf bellte kurz und verteidigte dann Sasuke gegen einen weiteren Goblin. Sky schlug kurz mit dem Schwanz um sich und schlug einige Drachenelfen weg. Mangetsu hörte das laute Brüllen und schaute zum Himmel hinaus. Zwischen den Wolken tauchte ein riesiger Drache auf, der laut aufbrüllte. Er spie Feuer und hüllte die fliegende Festung in Flammen. Der Drache krallte sich in die Türme und zerstörte die gesamte Festung. Er schlug mit den Flügeln und erhob sich wieder in die Luft, während die Festung zu Boden stürzte. Krachend kam sie auf, brachte die Erde zum Erbeben und vergrub die meisten Feinde unter sich. Mangetsu sah sich um und erblickte hunderte Krieger aus Nevarron. Sie kämpften gegen die Goblins und einige Drachenelfen kämpften gegen ihre Artgenossen. Er traute seinen Augen kaum und nahm auch nicht den weiteren Angriff eines Goblins war. Kurz bevor der Goblin ihn erreichte sprang etwas an ihm vorbei und schleuderte seinen Feind zu Boden. Mangetsu erkannte, dass es ein Schattenwolf war und erblickte auch einen zweiten. Mistral jaulte auf und beschnupperte einen der beiden Schattenwölfe.

„Ayka und Sally. Wie sind sie hier her gekommen?“

Er konnte es sich nicht erklären, drehte sich jedoch um als er etwas auf sich zukommen hörte. Es war ein Drachenelf in einer Rüstung, der kurz vor ihm stehen blieb und den Kopf neigte.

„Kommandant.“

„Was ist hier los? Woher kommt die Armee?“

„Prinzessin Khemm schickt uns. Sie hat eine Armee zusammengestellt und hat sie hier her geschickt. Wir sollen euch im Kampf unterstützen.“

Mangetsu schüttelte kurz den Kopf und schaute sich dann um. Die Krieger aus Nevarron kämpften zusammen mit den Ninja gegen die Goblins und Drachenelfen. Am Himmel sah er den großen Drachen, der mehrere Wyvern fraß und den Himmel in Flammen hüllte. Es kam ihm so unwirklich vor. Gerade als sie dachten das sie es nicht schafften kam die Armee und unterstützte sie. Ein komischer Zufall und doch konnte es nicht besser kommen.

„Was ist mit Jheral?“

„Er war im königlichen Palast. Prinzessin Khemm ließ ihn vom Drachenorden gefangen nehmen. Dabei kam es zum Kampf zwischen Feldmarshall Saden und Kommandant Goro. Beide starben und Prinz Jheral konnte gefangen genommen werden. Ihr seid nun Kommandant des Drachenordens.“

Mangetsu sah den Drachenelf an und ließ sich die Worte durch den Kopf gehen. Er hatte nicht viel Zeit darüber nachzudenken, denn es wartete ein Kampf. Er nahm sein Schwert und ging einige Schritte nach vorne.

„Sagt allen sie sollen so lange kämpfen bis kein Feind mehr übrig ist. Und verteidigt die Drachen.“

Der Drachenelf verneigte seinen Kopf und rannte davon. Mangetsu drehte sich zu Juugo um und sah ihn an.

„Bleib bei Sasuke.“

Dann rannte er in den Kampf und tötete einige Feinde. Hinter sich hörte er Juugo kämpfen und auch die Schattenwölfe taten ihr bestes um Sasuke und Sky zu verteidigen. Mangetsu rannte so schnell er konnte zu Dark und erledigte einige Goblins. Sie waren wirklich lästig, aber die Anzahl nahm immer weiter ab. Über sich hörte er den Drachen brüllen und spürte die Hitze der Flammen. Schließlich kam er bei dem Drachen an und fand auch gleich Kayla. Sie versuchte aufzustehen, doch schaffte sie es nicht, denn sie war zu stark verletzt.

„Kayla alles klar?“

Er ging auf die Knie und stützte seine Freundin. Kayla lehnte sich sogleich an ihn und schloss erschöpft die Augen. Der Aufprall musste hart gewesen sein. Dark versuchte ebenfalls aufzustehen, fiel jedoch wieder zu Boden. Ein Geschoss steckte noch immer in seinem Flügel, das andere war abgebrochen.

„Mach dir keine Sorgen. Prinzessin Khemm hat uns eine Armee geschickt, die uns hilft. Und sieh mal nach oben.“

Kayla bewegte den Kopf leicht und schaute zum Himmel. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, ehe sie wieder die Augen schloss und sich an Mangetsu lehnte. Er nahm sie in seine Arme und drückte sie fest an sich, während er nach oben zum Himmel sah.

Der Drache spie Feuer und landete dann auf dem Boden. Er verbrannte alle Gegner am Boden und erhob sich schließlich wieder in die Luft. Die letzten Wyvern verschwanden und räumten den Himmel für das große Tier. Mangetsu wusste was das für ein Drache war. Zyran. Der Herr aller Drachen. Der Drache von Wächterin Lyana.
 


 

- Fang –
 

Sie alle waren erschöpft vom Kampf. Fang lehnte gegen einen Stein und sah Karin dabei zu wie sie Sasuke verarztete. Sie konnte immer noch nicht glauben das Sasuke sein Leben riskiert hatte um ihres zu retten. Letzten Endes war sie froh, dass es allen relativ gut ging. Sie alle hatten sich mehr oder weniger etwas gebrochen, doch sie lebte und nur das war wichtig. Die Drachen erholten sich schnell, dank Myelins und Parar Parlans Heilung. Zyran verschwand wieder so schnell wie er gekommen war. Fang hätte nie geglaubt, dass Prinzessin Khemm ihnen eine Armee zur Unterstützung schickte. Und doch war die Prinzessin hier und die Feinde besiegt. Ohne ihre Hilfe hätten sie es nie geschafft.

„Was ist wohl aus Tyrael geworden? Er war noch in der Festung als sie abstürzte.“

„Wahrscheinlich ist er tot. Zumindest sollten wir es hoffen.“

Sharon lächelte leicht und musterte sie. Fang hob eine Augenbraue und erwiderte den Blick fragend. Die rothaarige schüttelte grinsend den Kopf und drehte sich zu Yuuki um. Mit einem Mal spürte sie einen Blick auf sich ruhen und sah in diese Richtung. Sasuke sah sie aus halb geöffneten Augen an und hielt sich den Arm. Für einen Moment sahen sie sich in die Augen, ehe Fang den Blick abwandte und Kayla ansah.

„Du siehst nachdenklich aus.“

„Tyrael sagte das Rod noch lebt.“

„Glaubst du ihm?“

Kayla schwieg kurz und sah Dark an. Die Drachen liefen schon wieder herum und fraßen die Leichen der Goblins und Drachenelfen.

„Ich weiß es nicht.“

„Wenn er noch lebt hätte er sich bestimmt gemeldet.“

„Ja. Ich glaube auch.“

Fang blickte wieder zum Himmel hinauf. Keine Wolke war zu sehen und einige Vögel flogen am Himmel. Man konnte kaum glauben, dass an so einem schönen Tag ein Kampf stattgefunden hatte. Die Ninja hatten die meisten Verluste zu erleiden gehabt und kümmerten sich nun um die Leichen. Prinzessin Khemm sprach mit der Hokage. Fang fragte sich ob dies der Anfang eines Bündnisses wäre. Sie schloss die Augen und dachte nach. Durch diesen Kampf hatten sie fast die Nachtwandler vergessen. Sie konnten die Unterstützung der Ninja gut brauchen, falls es zum Kampf kam. Und sie war sich sicher, dass es zu einem kam. Nachtwandler waren keine Menschen und sie kannten kein Erbarmen. Alles was sie wollten war töten. Das durften sie nie vergessen und auf keinen Fall durften sie nachlässig werden und ihren Feind aus den Augen lassen.
 


 

- Sasuke –
 

Der Große Platz in Vyran war voll mit Menschen. Für die Sicherheit war der Drachenorden zuständig, doch es ging keiner davon aus das etwas passierte. Zusammen mit Kayla und Yuuki stand er auf einer Erhöhung und sah der Zeremonie zu. Prinzessin Khemm stand am anderen Ende, zwischen ihnen lagen mehrere Meter. An ihrer Seite waren Mangetsu als Kommandant des Drachenordens und Drachenmeister Vicell, der ihr die Krone aufsetzte. Sasuke sah sich um und entdeckte die Kage der Ninjareiche. Khemm hatte Frieden zwischen ihnen geschlossen und sie alle zur Krönung eingeladen. Hinter ihm standen die drei Drachen und warteten gespannt auf ihren Einsatz. Drachenmeister Vicell hatte Khemm die Krone aufgesetzt und beide drehten sich zur Menschenmenge um.

„Königin Khemm. Königin von Nevarron, verbündete der Ninja und Beschützerin der Drachen.“

Khemm ging los, an ihrer Seite ging Vicell. Sie liefen einen roten Teppich entlang, an jeder Seite standen die Krieger des Drachenordens. Sie alle hatten die gleiche Uniform an und hielten Speere in der Hand. Als Khemm losging hoben sie die Speere hoch und führten die Spitzen zusammen. Die neue Königin ging unter ihnen hindurch, auf ihrem Kopf saß die goldene Krone und in den Händen hielt sie ein rotes Kissen auf dem etwas lag. Mangetsu folgte Khemm und Vicell, während die beiden auf ihn zukamen. Kurz schielte er zu Yuuki, der immer noch ruhig da stand. Königin Khemm kam die Treppen hinauf und blieb vor den drei Drachenritter stehen.

„Ihr habt meinen ganzen Dank und den der Bevölkerung. Ihr habt den Krieg verhindert und dafür gesorgt das Nevarron und die Ninjareiche frieden schließen können. Als Dank überreiche ich jedem von euch eine Drachenklaue. Sie sind sehr alt und sehr wertvoll. Passt also gut darauf auf.“

Sie überreichte jedem eine Klaue und dafür verneigten sie sich. Schon vor der Zeremonie hatte sie sich bei allen bedankt, doch das hier war mehr eine Pflicht. Khemm drehte sich wieder um und ging die Stufen hinab, in diesem Moment gaben sie den Drachen die Zeichen. Sky, Dark und Cloud richteten sich auf und spieen Feuer in den Himmel. Die drei Feuerfontänen trafen sich in der Mitte und erzeugten eine extreme Hintze. Doch alle blieben ruhig stehen und sahen zu. Am Himmel erschienen Wyvern, darunter auch Helia, der Wyvern von Königin Khemm. Sasuke sah auch einen weiteren Drachen, dessen Schuppen im Sonnenlicht lila leuchteten. Und auch der große rote Drache tauchte am Himmel auf und zog seine Kreise über der Stadt. Er brüllte auf, spie Feuer und verschwand dann genauso plötzlich wie er aufgetaucht war. Dafür waren am Himmel nun viele Wyvern zu sehen, alle flogen über Vyran hinweg. Cloud, Sky und Dark erhoben sich in die Lüfte und flogen über der Stadt hinweg. Zusammen mit dem unbekannten Drachen zierten sie den Himmel mit Flammen. Sasuke schloss die Augen und lauschte Skys Gedanken. Ihm fielen die Worte von Wächterin Lyana wieder ein.

Wenn ihr euch umdreht, seid ihr verloren.

Dieser Moment war unglaublich und nichts konnte ihn kaputt machen. Rein gar nichts.
 


 

ENDE
 

DIE DRACHEN KEHREN ZURÜCK IN „Sturm der Schwerter“



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Kommentare zu dieser Fanfic (15)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Scorbion1984
2016-07-09T17:56:19+00:00 09.07.2016 19:56
Habe erstmal die ganze FF Felsen und bin begeistert ! Toll mach weiter so !
Von:  fahnm
2015-03-21T19:49:14+00:00 21.03.2015 20:49
Spitzen Kapitel
Von:  fahnm
2015-01-29T03:28:52+00:00 29.01.2015 04:28
Spitzen Kapitel
Von:  fahnm
2014-12-01T02:40:21+00:00 01.12.2014 03:40
Spitzen Kapitel^^
Von:  fahnm
2014-10-25T19:04:22+00:00 25.10.2014 21:04
Spitzen Kapi^^
Von:  shano
2014-09-13T20:22:14+00:00 13.09.2014 22:22
Spitzen kapi
Von:  fahnm
2014-09-13T19:47:54+00:00 13.09.2014 21:47
Spitzen Kapi^^
Von:  fahnm
2014-08-07T01:16:35+00:00 07.08.2014 03:16
Schönes Kapi^^
Von:  fahnm
2014-06-17T20:24:28+00:00 17.06.2014 22:24
Klasse Kapi^^
Von: abgemeldet
2014-06-08T19:17:41+00:00 08.06.2014 21:17
Coole FF :D Vorallem SuiMarin !*-*
Antwort von: abgemeldet
08.06.2014 21:17
*K


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