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Feuer und Blut

von

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Der schwarze Drache


 

- Sasuke –
 

Etwas abgelegen von der Stadt, aber noch nah genug um den Lärm mitzubekommen saßen sie am Strand und lauschten den Worten von Sharon. Sasuke musterte die Frau, noch immer konnte er ihr nicht wirklich vertrauen. Schließlich waren sie auf einen ihnen völlig unbekannten Kontinent gelandet. Wie kam es das noch keiner von ihnen je von diesem Kontinent gehört hatte? Bis auf Suigetsu, doch erinnerte er sich nicht mehr was man ihm erzählt hatte.

„Damit ihr es versteht muss ich etwas weiter ausholen.“

Sharon blickte durch die Runde und schaute ob sie ihr auch wirklich zuhörten. Und das taten sie, denn schließlich wollten sie wissen wer diese Wächterin war und warum sie hier her gehen sollten.

„Da gibt es diese Legende. Vor etwa 400 Jahren gab es eine Prinzessin Lyana. Es heißt, dass sie einen Drachengezähmt hatte und als erster Mensch überhaupt auf einem geritten ist. Prinzessin Lyana wurde bekannt als die Drachenritterin und veränderte unser Reich auf ewig. Als sie Königin wurde verbat sie die Jagd auf Drachen und Gründete den Orden der Drachenritter. Von da an wurden die Drachen gezähmt und aufgezogen. Aber nicht alle waren mit dieser Veränderung einverstanden. Drachenschuppen sind sehr begehrt, deshalb wollten die Jäger auch weiter nach den Drachen jagen. Königin Lyana wurde als Verräterin hingestellt und enthauptet. Viele ihrer Anhänger standen auch noch nach ihrem Tod zu ihr und setzten ihre Gesetze durch. Es wurde keine Jagd mehr auf Drachengemacht. Manchmal kann man ihren Drachen sehen. Und viele behaupten einen Menschen auf ihm zu sehen. Eine Frau mit schneeweißen Haaren, die Lyana ähnelte.“

Sasuke wandte seinen Blick ab und starrte aufs Meer. Es war also nur ein Geist den sie gesehen hatten? Alles kam ihm so unwirklich vor.

„Der Geist erscheint den Drachenrittern manchmal. Es scheint so als würde sie die Drachen und Drachenritter beschützen. Deshalb nennt man sie die Wächterin.“

„Und warum ist sie uns erschienen?“

Sharon lehnte sich nach hinten und stütze sich auf ihren Armen ab. Ihr Blick ging gen Himmel, sie schien nachzudenken. Gespannt wartete das Team auf die Antwort.

„Eigentlich heißt es nur, dass einer von euch ein Drachenritter ist. Sie zeigt sich nur ihnen und den Menschen in der Umgebung des Drachenritters.“

Die Frau stand auf und ging auf das Meer zu. Für Sasuke klang es noch immer nicht glaubwürdig. Andererseits war dies eine andere Welt. Hier war vieles anders, das hatte er schon bemerkt. Und auch im Ninjareich gab es Dinge, die für manche Menschen unerklärlich schienen. Warum sollte es hier nicht auch so sein? Vielleicht hatte sie recht und ihnen war nur der Geist erschienen. Aber eine Sache beschäftigte ihn immer noch.

„Sie sagte sie hat unsere Zukunft gesehen.“

„Das kann sie. Zumindest sieht es so aus.“

Sharon drehte sich wieder um und ging eine Schritte auf Team Taka zu.

„Die Wächterin hat wohl eure Zukunft gesehen und euch deswegen her geschickt. Oder sie eine Zukunft gesehen die ihr verhindern sollt. Was es auch ist, nur die Wächterin weiß es. Und deshalb bin ich hier. Ich soll euch Nach Sollos bringen, zu den anderen Drachenrittern. Sie werden euch alles Weitere erklären.“

Drachenritter also. Ob es hier wirklich Drachen gab?
 


 

- Sharon –
 

Sharon redete mit einigen Leuten, während Team Taka wartete. Sie ging zurück zu ihnen und grinste breit.

„Wir haben Reittiere. Sie werden uns nach Sollos bringen.“

Die Hufschläge ließen sie aufblicken. Hinter einem Haus kamen sie her, fünf an der Zahl. Team Taka schaute nicht schlecht, als sie ihre Reittiere sahen. Lächelnd ging Sharon auf den vordersten zu und auch er machte einen Schritt nach vorne.

„Hey Sharon.“

„Hey Antar. Wie geht’s?“

Der Zentaur blickte sie an und musterte sie. Dann ging sein Blick zu Team Taka. Sharon folgte ihm und grinste breit. Für die vier würde hier alles neu sein. So etwas hatten sie bestimmt noch nie gesehen.

„Antar das ist meine Begleitung. Wir müssen dringend nach Sollos.“

„Kein Problem.“

Antar nickte den anderen Zentauren zu. Sie kamen einige Schritte nach vorne und musterten die vier Ninja. Auch für sie war es ungewohnt. Ninja hatten sie noch nie gesehen, auch wenn man keinen großen Unterschied feststellen konnte. Sharon stieg auf Antar auf und wartete bis die Ninja es ihr gleich taten. Als sie alle auf einem Zentaur saßen ritten sie los und bald hatten sie Dorma hinter sich gelassen. Sie ritten am Fuß der Hohenlande vorbei, durch das hohe Gras der Arbor Wildnis. Die hier lebenden Wölfe und Goblins mieden sie, dank der Zentauren. Sie kamen schnell voran, viel schnell als wenn sie zu Fuß unterwegs wären. Aber immer noch langsamer als auf einem Drachen oder Wyvern.

Sharon genoss die Landschaft. Sie liebte es auf einem Zentaur durch die Ebenen zu reiten. Diese endlosen weite Ebenen, das hohe saftige Gras und die wilden Tiere. Das war ihre Heimat und sie liebte es. Ob es solche Landschaften auch in den Ninjareichen gab?

Sharon wandte ihren Blick ihren Begleitern zu. Auch sie sahen sich die endlose Weite an und jeder schien seinen Gedanken nachzuhängen. Alles war anderes und niemand wusste was sie erwartete.

„Auf der anderen Seite der Hohenlande machen wir eine Pause. Nachts sollten wir nicht durch die Ebenen reisen.“

„Warum nicht?“

Hörte sie Suigetsu von hinten fragen. Sharon drehte ihren Kopf leicht zu ihm um, doch es war Antar der für sie antwortete.

„Nachts werden die Goblins aktiver. Sie treten in größeren Herden auf und scheuen sich nicht davor auch größere Gegner anzugreifen.“

„Für gewöhnlich halten sich die Goblins und Wölfe von den Zentauren fern, da sie es nicht mit ihnen aufnehmen können. Aber in großen Herden sind sie gefährlich.“

Suigetsu ließ seinen Blick wieder übers Gras schweifen. In der Ferne hörten sie einen Wolf, doch er würde sich ihnen nicht nähern. Nur Schattenwölfe und Höllenhunde griffen Zentauren an. Ein Grund mehr warum diese Wesen als Reittiere eingesetzt werden. Zentauren sind groß und stark und scheuen den Kampf nicht. Und dazu noch schnell. Also die perfekten Reittiere. Und den Zentauren selber machte es auch nichts aus. Sie liebten es durch die Ebenen zu rennen. Ob sie nun eine Last auf dem Rücken trugen oder nicht war ihnen eigentlich egal.
 

Sie schlugen ihr Lager auf, in ihrem Rücken befanden sich die Hohenlande, vor ihnen die Arbor Wildnis. In der Mitte brannte ein Feuer um das sie herum saßen. Die Zentauren hielten Wache. Sharon hörte etwas und drehte sich um. Karin kam auf sie zu und setzte sich an Feuer. Sie wirkte bedrückt.

„Kannst du nicht schlafen?“

Karin schüttelte den Kopf. Es war nicht verwunderlich. Alles war neu und sie hatten eine lange Reise hinter sich. Und sie konnten sich auch nicht sicher sein das sie wirklich in Ruhe schlafen konnten. Sharon blickte nach hinten, wo die anderen drei schliefen. Ihnen schien es weniger auszumachen, oder sie gaben es nur vor.

„Werden wir hier wirklich nicht verfolgt?“

„Eure Taten sind hier ohne Bedeutung. Die Gesetze vom Ninjareich gelten in Nevarron nicht. Niemand wird euch jagen oder verfolgen. Und auch niemand wird über euch urteilen. Hier habt ihr eure Ruhe und euren Frieden.“

Karin antwortete nicht, sondern starrte nur ins Feuer. Sharon tat es ihr gleich und hing ebenfalls ihren Gedanken nach.

„Du solltest dich wieder hinlegen. Morgen wird ein langer Tag.“

Aus dem Augenwinkel erkannte sie, dass Karin wieder aufstand und sich umdrehte. Wahrscheinlich legte sie sich wieder zu ihren Teamkollegen. Sharons Blick ging in den Wald. Was war das für eine Zukunft, die die Wächterin gesehen hatte? Und was hatten die vier damit zu tun? Konnte es wirklich Frieden für sie geben?
 

Den ganzen nächsten Tag brauchten sie um nach Firmin zu kommen. Firmin war eine zentrale Handelsstadt. Von überall her kamen die Reisenden um sich auszuruhen und für ihre nächste Reise vorzubereiten. Alles was es in Nevarron zu kaufen gab, konnte man hier bekommen. Sie fielen nicht weiter auf, denn es gab mehr als genug Reisende hier. Und Ninjas unterschieden sich nicht weiter von den Menschen in Nevarron. Auch wenn viele das glaubten, aber diese waren noch nie Ninjas begegnet.

Beim Morgengrauen reisten sie weiter durch die Thella Ebenen. Zuerst immer am Tantervale vorbei, dem zweitlängsten Fluss in Nevarron. Nur der Arbor übertraf ihn. Dafür war der Tantervale der einzige Fluss, welcher direkt im Apoto See entsprang. Der Apoto See war der größte See im Reich und gleichzeitig das Herz und wichtigster Bestandteil von Waterfallcity. Die Thella Ebenen unterschieden sich nicht weiter von der Arbor Wildnis. Jedoch war das Gras hier nicht so hoch, daher konnte man die wilden Tiere besser sehen. Einige Goblins befanden sich an einem Steinhaufen, an den sie vorbeikamen, doch hielten sie sich weiterhin fern. Hin und wieder hörte man einige Wölfe, man sah jedoch nie einen. Nur die Drachenelfen konnte man sehen. Sie rannten über das Gras und jagten kleinere Tiere, meist waren sie zu zweit. Drachenelfen konnten gefährlich sein, für Zentauren allerdings kein Problem.

Sie kamen den Selenbergen immer näher und der höchste Berg, Drachenstein, ragte deutlich in den Himmel. Sharon sah hinauf, in der Hoffnung den legendären Drachen von Lyana zu sehen. Doch vergebens suchte sie den Himmel ab.

„Auf diesem Berg dort oben lebt der Drache von Lyana, Zyran.“

„Wächterin Lyana veränderte nicht nur das Leben der Drachen. Auch unseres und das der anderen Lebewesen wurde beeinflusst. Wir haben es nun viel besser als vorher.“

Antar rannte weiter und schielte ebenso zu dem Berg. Nicht nur die Jagd auf Drachen wurde beendet, auch Zentauren waren von da an frei. Sie waren keine Sklaven mehr und taten ihre Aufgabe als Reittiere aus freiem Stücken.

„Wie alt werden denn Drachen?“

„Der älteste Drache ist mehr als 400 Jahre alt. Die Drachen in Aufzucht allerdings erreichen nie dieses Alter. Sie werden höchstens 100 Jahre alt. Es ist wie mit der Größe. Freilebende Drachen würden viel größer werden, denn wenn sie den Platz haben und immer etwas zu essen bekommen wachsen sie bis zu ihrem Tod. Die Drachen in Gefangenschaft haben diese Freiheit nicht. Wir versuchen sie ihnen zu geben, aber es ist nicht dasselbe.“

Ihre weitere Reise verlief ruhig. Bald erreichten sie den Asarie Wald, wo sie sich von den Zentauren trennten. Sie konnten nicht weiter, da in diesem Wald Schattenwölfe lebten. Diese schreckten nicht davor zurück auch einen Zentaur anzugreifen. Durch den Asarie Wald, immer am Fuß der Selenberge entlang ging es weiter in Richtung Sollos. Durch die Baumgipfel erkannte man die große Stadt schon. Sie war sogar noch größer als Dorma, aber keinesfalls zu vergleichen mit Vyran oder Waterfallcity.

Mit erstaunten Blicken sah sich das Team in der Stadt um. So etwas hatten sie noch nie gesehen. Die Dörfer in den einzelnen Ninjareichen waren anders aufgebaut. Auf dem großen Markplatz wurden sie schon erwartet. Fang und Keiko warteten am Brunnen auf sie. Sharon ging direkt zu ihnen und sah Keiko breit lächeln.

„Du bist wieder da!“

„Jap. Und ich habe die Ninja mitgebracht.“

Keiko ging an der älteren vorbei und besah sich die Ninja. Keiko hatte zuvor nur einen Ninja gesehen, wie die meisten Bewohner von Nevarron war sie erstaunt wie ähnlich sie sich doch waren. Ihre Welten waren so unterschiedlich, aber wenn man nach dem Aussehen ging konnten sie sich nicht von einander unterscheiden. Während Keiko die vier betrachtete, was diesen sichtlich unangenehm war, stellte sich Sharon zu Fang.

„Ist Kayla da?“

„Nein. Sie ist nach Vyran geflogen. Die Königsfamilie hat sie zu sich gerufen.“

Sharon nickte und erlöste dann Team Taka von Keiko.

„Ihr müsst auf die Erklärung noch etwas warten. Heute Abend werdet ihr eure Antworten erhalten.“

Team Taka wechselte Blicke aus, doch es sagte niemand etwas. Sie mussten sich etwas gedulden. Wenn Kayla wieder zurück war konnte sie ihnen alles erklären. Denn es war Kayla gewesen die der Wächterin begegnet war. Sie gingen auf das größte Gebäude der Stadt zu, dem Hauptquartier der Drachenritter in Sollos.
 


 

- Kayla –
 

Der schwarze Drache hielt direkt auf den Landeplatz zu. In sicherer Entfernung standen die Wachen und sahen ihr beim landen zu. Doch davon ließ sie sich nicht beirren. Sachte legte sie ihre Hand an den Hals des Drachen, woraufhin dieser sofort zur Landung ansetzte. Mit einem lauten Knall landete er auf dem Boden und blieb an genau der Stelle stehen. Er wich keinen Zentimeter von seinem Landeplatz ab, ein Beweis für seine Genauigkeit. Der Drache breitete die Flügel aus und brüllte, was die Wachen zurückweichen ließ. Erneut legte seine Reiterin eine Hand an seinen Hals und ließ ihn somit ruhiger werden. Sie schwang sich vom Drachen und ging zielstrebig auf die Wachen zu, welche nun auch zögerlich auf sie zukamen. Man merkte ihnen die Furcht vor dem Drachen an. Einen der Wachen erkannte sie sofort. Feldmarschall Saden, der Leibwächter von Prinz Jheral. Sie verbeugte sich kurz vor ihm und sah ihn dann mit einem ausdruckslosen Blick an. Feldmarshall tat es ihr gleich.

„Mylady Kayla. Schön Euch zu sehen. Der König und die Königin erwarten Euch bereits.“

„Dankeschön, Ser.“

Kayla schritt an ihm vorbei und würdigte ihm keines Blickes mehr. Sie brauchte sich nicht umzudrehen um sie wissen das sich ihr Drache wieder in die Lüfte erhob. Er würde jagen gehen, sich aber nicht weit entfernen. Das tat er nie.

Feldmarshall Saden lief einige Meter hinter ihr. Vor ihr gingen zwei Wachen, die sie zum König und zur Königin brachten. Kaylas Blick ging aus dem Fenster, an welchem sie gerade vorbeigingen. Hoch am Himmel sah sie ihn fliegen, er zog seine Kreise über der Stadt und würde sich danach der Haris Steppe widmen. Nach scheinbar endlosen Gängen erreichten sie den Thronsaal, vorüber sie froh war. Kayla hatte wichtigeres zu tun als sich mit der Königfamilie zu unterhalten.

„Euer Gnaden. Mylady Kayla ist hier.“

Kayla verbeugte sich vor der Königsfamilie. Es waren auch Prinzessin Khemm und Prinz Jheral anwesend, warum wusste sie jedoch nicht. Aber es würde sicherlich seine Gründe haben.

„Mylady es ist mir eine Freunde Euch zu sehen.“

Kayla verbeugte sich vor der Königin und blickte dann zu ihr auf.

„Die Freude ist ganz meinerseits, euer Gnaden.“

Die Königin lächelte. Sie war eine schöne Frau. Die blonden Haare hatte sie hochgesteckt und eine Krone zierte ihren Kopf. Sie trug ein heilblaues Kleid, passend sie ihren strahlend blauen Augen. Die Königin war nicht nur wegen ihrer Schönheit beliebt beim Volk, sie war auch klug und gutmütig. Stets versuchte sie alle gleich zu behandeln und dafür zu sorgen, dass es allen Menschen gut ging. Egal ob es die Reichen oder die Armen waren, für sie waren alle gleich.

„Mylady, wir haben von dem Vorfall im Drachennest gehört.“

Sagte der König streng und sah sie auch genauso an. Kayla hielt seinem Blick stand und ließ sich nicht verunsichern.

„Einige Wyvern haben sich ins Drachennest verirrt. Das führte zu Unruhen bei den Drachen und den gezähmten Wyvern. Inzwischen konnten wir es aber wieder regeln, euer Gnaden. Es gibt keinen Grund zur Beunruhigung.“

Der König starrte sie weiterhin an, schließlich nickte er aber. Der König war hart und nicht ganz so gerecht wie er sein sollte. Kayla mochte ihn nicht besonders. Er schien die Drachen nur als Waffe und Demonstration seiner Macht zu sehen. Er schätzte sie nicht als Lebewesen, ebenso wenig wie die Menschen in den armen Teilen seiner Stadt.

„Mylady, wie steht es um Prinzessin Khemms Wyvern?“

„Sie macht sich gut, eure Hoheit. Jedoch wird noch etwas Zeit vergehen bis wir sie aus dem Drachennest lassen können.“

„Ich will sie fliegen.“

Sagte die Prinzessin trotzig. Prinzessin Khemm war schlau und schön, ähnlich wie ihre Mutter. Doch mit Drachen konnte sie nicht umgehen. Kayla musterte sie.

„Tut mir leid aber es geht nicht. Nicht außerhalb von Carastos.“

Die Prinzessin wandte sich ab und starrte aus dem Fenster. Sie hatte noch viel zu lernen wenn sie mal das Reich regieren wollte. Doch zuerst kam ihr Bruder dran, der leider viel zu sehr nach seinem Vater kam. Und es mehr auf die Macht der Drachen abgesehen als irgendjemand sonst. Sein Hauptaugenmerk lag auf ihrem Drachen, doch diesen würde er niemals bekommen!

„Habt ihr die Schrift dabei, Mylady?“

„Jawohl.“

Sie griff in ihre Gürteltasche und reichte dem Feldmarshall die Schrift. Dieser stellte sich wieder neben dem König und reichte sie ihm. Der Herrscher des Reiches nickte ihr zu und entließ sie so.

„Jheral begleite sie zurück zu ihrem Drachen.“

„Wie du wünscht Vater.“

Prinz Jheral kam genau auf sie zu und grinste breit. Kayla wich seinem Blick aus, verbeugte sich und verabschiedete sich vom Rest der Königsfamilie und gingen neben dem Prinzen hinaus. Für einige Augenblicke war es still zwischen ihnen, bis Prinz Jheral das Wort ergriff.

„Wir haben uns lange nicht gesehen.“

„Das ist wahr, Hoheit.“

Sie versuchte einem Gespräch aus dem Weg zu gehen. Letzten Endes würde es eh nur auf ihren Drachen hinauslaufen.

„Ich würde gern mal euer Drachennest besuchen. Jetzt wo die Wyvern weg sind müsste ja alles wieder friedlich sein.“

„Ihr würdet Euch nur langweilen.“

Sie kamen wieder zur Landefläche, wo auch schon ihr Drache wartet. Der schwarze Drache, der größte von allen dreien und zugleich wildeste. Manchmal hatte sie wirklich Angst ob sie ihn wirklich bändigen konnte. Auch sie war nur ein Mensch und er immer noch ein wildes Tier, das seinem Instinkt nach ging. Er war nicht dazu geboren gezähmt zu sein. Das zeigte sich ihr immer wieder.

Kayla sah den Blick von Prinz Jheral. Er stierte den Drachen an, sein Blick verriet seine Gedanken. Er wollte diesen Drachen, mit allen Mitteln. Kayla war es nicht geheuer, sie wollte so schnell wie möglich weg.

„Es war mir eine Freude Euch zu sehen. Aber ich muss nun los.“

Sie schwang sich auf Dark und gab ihm das Zeichen zum Abheben. Kein weiteres Mal sah sie zurück, sie wusste eh, dass er ihr nachsah. Schon bald flogen sie über der Haris Steppe und ließen die Stadt hinter sich. Gut so, denn sie hatte sich noch nie dort wohl gefühlt. Sollos und Carastos waren ihre Heimat und werden es immer bleiben. Dark breite seine Flügel weit aus und brüllte. Sie spürte seine Hitze, doch es machte ihr nichts aus. Das hatte es noch nie.
 


 

- Mangetsu –
 

Sein Blick ging aus dem Fenster, immer auf das große Tor gerichtet. Er kraulte dem großen Schattenwolf den Kopf.

„Sie kommen. Bist du aufgeregt?“

„Und wie.“

Sein Freund neben ihm grinste und schüttelte den Kopf. Dann stieß er sich von der Wand ab und verließ den Raum um die Neuankömmlinge willkommen zu heißen. Mangetsus Blick blieb bei einem hängen. Er war groß geworden und wirkte auch stärker. Aber er sah immer noch gleich aus. Wie er wohl reagierte wenn er erfuhr das sein Bruder noch lebte? Mangetsu grinste und schüttelte den Kopf. Er konnte es sich vorstellen und wusste wie er selber reagieren würde.

Plötzlich war er sich nicht mehr so sicher wie vorher. Aber es musste sein. Suigetsu musste es erfahren, er hatte es viel zu lange aufgeschoben. Würde er es überhaupt verstehen? Konnte er es denn auch verstehen? Niemand, der sich je in Mangetsus Lage befand würde es wahrscheinlich verstehen. Er hoffte bloß, dass sein kleiner Bruder es dennoch tun würde. Ihn verstehen, ihm zuhören und vor allem ihm verzeihen. Mehr wollte er gar nicht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2014-02-13T22:47:28+00:00 13.02.2014 23:47
Hammer Kapi^^


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