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Ein langer Weg von Freundschaft

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Die Saat, die man erntet


 

Ein langer Weg von Freundschaft

Kapitel 22

Die Saat, die man erntet

Nichts war zu hören als blanke Stille.

Kein einziger Laut erhob sich aus der verstummten Menge um uns herum und fast wagte ich nicht zu atmen.

Wagte ja schon gar nicht nach oben zu sehen, sondern sah nur auf eben jenen einen blauen Stoffe, der nun gar so völlig frevelhaft vor meinen Füßen wehte. Dann von einer weiteren Windböe erfasst und über die Dächer der Stadt getragen wurde.

Keiner rührte sich.

Nicht ein Mal der Saiyajin, welcher hinter einer Mühle geerntetes Korn zu Schrot verarbeitete, um es später als teures Mehl zu verkaufen.

Auch nicht jene eine Saiyajin, welche gerade dabei war einen gefangenen Bukè-Hecht auszuweiden und sah aus großen, geschockten Augen zu uns auf.

Na ja... eher zu Vegeta höchstselbst und als wieder eine kühle Windböe mit meinen Haaren spielte, gar so völlig ihrem Gefängnis befreit, wusste ich was geschehen war.

Was genau geschehen sein musste, als mich der Straßenjunge angerempelt, mich beklaut und leider noch zu aller Schande Willen, meine gut gemeinte Tarnung zu Nichte gemacht hatte.

Ich konnte mich nicht rühren, selbst wenn ich gewollt hätte.

Konnte kein Ton über meine Lippen bringen, als heiße Luft und panisch sah ich in geschockte Gesichter.

Sah wie alle Saiyajins auf dem Marktplatz sich erstaunt zu uns wandten, dann leise zu tuscheln begannen und panisch riss ich die Augen auf. 

Jetzt erst begreifend welche Auswirkung dieser Patzer haben würde und sofort lagen meine Augen auf Vegeta.

Auch er schien geschockt.

Schien viel zu gefangen von dem Moment nun vollkommen im Mittelpunkt zu stehen und verblüffter denn je lies er blaue Augen durch die Runde wandern.

Doch dann geschah etwas, mit dem ich niemals gerechnet hatte. Etwas, das mein Weltbild in tausend kleinste Teile riss, denn eigentlich kannte die gut gemeinte Bevölkerung ihren Ouji so noch nicht. Sollten sie zumindest nicht, doch das, was jetzt an meine Ohren drang, wollte einfach nicht in meinen Geist. Wollte gar einfach nicht in meinen Verstand, auch wenn es dennoch so wahrhaftig vor meinen eigenen Augen geschah.
 

„Ouji – sama!“, rief irgendjemand freudig und verneigte sich dann doch glatt so völlig tief. Die anderen folgten und schon bald kniete die ganze Obrigkeit auf dem Boden.

Alle gut geschätzten 150 bis 200 Saiyajins, welche sich momentan auf dem Platze tummelten und mit jeder Sekunde wurden es mehr.

Ich bekam eine Gänsehaut.

Zog sich diese so plötzlich meine Arme empor, dass ich ein weiteres Zittern einfach nicht verhindern konnte und starrte auf die sich immer noch verneigende Menge.

Was....

Was sollte das?!?

Ich dachte, die Bevölkerung durfte nichts von ihrem zukünftigen König wissen? Gar von ihrem Prinzen, der für eine ungewisse Zeit nur in seinem Palast hausen durfte, weil er dem gemeinen Volk nicht gezeigt werden durfte?

Was... ging hier nur vor?!? 

Unsicher sah ich abermals zu Vegeta empor, doch auch er schien mehr als nur verwirrt zu sein. Warf mehr denn je unsichere Blicke auf sein Umfeld und wusste nicht, wie er mit all dieser ihm neuen Zuneigung umgehen sollte.

Fast erschien es mir so, als würden sie ihn schon ewig kennen. Gar es als völlig normal empfinden, dass sich der Nachfolger ihres Thrones in gleichen Gassen aufzuhalten schien und freudig strahlten uns glückliche Gesichter entgegen, als sich jeder einzeln und nacheinander von ihnen erhob. 

Ich hatte gedacht, sie alle würden in Panik verfallen.

Würden gar wie versteinerte Ölgötzen dastehen und kein Laut mehr über ihre Lippen bringen, doch die Realität sah nun mal anders aus. Sah ganz anders aus und war mehr denn je mit so viel Verwirrung behaftet. 

„Schön Euch zu sehen, Prinz Vegeta.“, rief wieder irgendwer und diesmal folgte dem Jubel beifälliges Klatschen. Brach gar in eine berauschende Welle aus und panisch lief ich einige Schritte nach hinten.

Was zur Hölle?

Was wurde hier gespielt verflucht?!?

Und schon begann ich zu rennen.

Wollte ich eigentlich, denn nun herrschte in meinem Geist nur noch ein einzelner Gedanke, der alles überschattete und jedes normale Denken somit ausblenden ließ.

Nämlich Flucht.

Ich wollte nur noch weg von hier. 

Gar von diesem Platz der Aufmerksamkeit verschwinden, doch so plötzlich wurde ich am Kragen meiner Rüstung gepackt und hart zur Seite gerissen.

Vegeta sofort von meinen Schultern genommen und panisch wollte ich um mich schlagen, doch riss mich eine harte Stimme sofort in das Hier und Jetzt zurück.

Zurück in die grausame Realität und hinein in mein eigenes Verderben.
 

~*~
 

„Aus dem Weg, ihr alle!“, brüllte Kalìf und schoss dann einen warnenden Ki-Strahl zu Boden.

Sofort schien sich die Menge schreiend aufzulösen und dann schneller denn je von den Straßen zu verschwinden.

Hart zwängte man mich zurück auf meine Knie und alles ging eigentlich viel zu schnell, als dass ich dem Geschehen noch richtig folgen konnte.

Unsicher blinzelte ich auf.
 

Vor uns war ein gutes Dutzend der königlichen Wachen.

Vielleicht gute 10 Mann und woher sie so schnell gekommen waren, wusste ich wirklich nicht, doch war dies nicht minder von belang.

Zwei der saiyanischen Wächter hielten mich starr an beiden Schultern fest und drückten mich somit zurück auf den Boden. Doch hatte ich nur Augen für mein Gegenüber, der Vegeta nun seinerseits am Kragen seiner schwarzen Shaironenkleidung packte und ihn somit in mein Blickfeld hob.

Vegeta sah ängstlich aus. 

Bis mitunter gar erschrocken und völlig panisch suchte er meinen Blick. Sah mir gar mit einer Mischung aus Sorge und Angst entgegen, dass mir sofort wieder schwer ums Herz wurde und ich diesen Großkotz von Saiyajin schon anschreien wollte, wieso er seinen zukünftigen Herrscher so behandelte, als mich Kalìfs Stimme abermals aus dem Konzept brachte und somit jeglichen Wind aus den Segeln nahm.

„Sag mal hast du den Verstand verloren?!?!“, zischte er mir erbost entgegen und verstärkte dann seinen Griff um schwarzen Stoffe.

„Hast wohl das letzte bisschen Rest an Hirn heute inner Kloschüssel gelassen. Er ist noch nicht so weit!“, fauchte er mir nun entgegen und schüttelte dann wie zur Bestärkung den Jungen in seinen Armen kräftig durch.

„Du... Du tust ihm weh!“, knurrte ich erbost, als ich Vegetas schmerzerfülltes Wimmern hören konnte und kam sofort auf meine Beine, doch wurde ich ein weiteres Mal gebremst, als man mich hart an beiden Armen packte. Diese dann in einem festen Griff widerlich hinter meinem Rücken verdrehte und mich somit erneut in die Knie zwang.

Keuchend ging ich abermals zu Boden.

Wissend, dass ich aus dieser Situation nicht so schnell entkommen würde und sah voller Zorn auf mein Gegenüber.

„Ich tue ihm weh?!?“, lachte dieser Bastard von Saiyajin spottend und klemmte sich dann seinen Thronfolger so einfach unter den Arm.

„Glaube mir, das war noch nichts im Vergleich zu dem, was unser aller Ou mit ihm anstellen wird.“, zischte mir Kalìf warnend zu. Weckte damit nichts als so endlos neue Angst in mir und abermals sah ich so voller Panik in Vegetas schmerzerfülltes Gesicht. 

Sah mit einem Mal wie eine Welle neuen Schmerzes über seine Züge glitt und damit kam all meine Wut.

„Mieses Schwein!“, stieß ich hinter zusammengekniffenen Zähnen hervor, riss mich dann von meinen Peinigern los und wollte diesem Dreckssack einen kräftigen Schlag in seine widerliche Visage verpassen, als sich Kalìf unter meinem Schlag urplötzlich hinweg duckte, nur um mir dann seine freie Faust in den Magen zu rammen.

Ich spürte wie ich flog.

Schneller denn je über den staubigen Boden geschickt wurde und dann keuchend liegen blieb.

„Oh! Einer von der ganz harten Sorte, was?“, raunte es über spottende Lippen und abermals wurde ich hart an meinen Armen gepackt und erneut auf meine Knie gezogen.

Diesmal fackelte man nicht lange.

Legte man mir sofort Ki-Fesseln an und mit einem Mal spürte ich, wie meine ganze Kraft unterdrückt wurde.

Wie sie mit einem Mal von mir genommen wurde und wieder verpasste mir mein Gegenüber einen Schlag mitten ins Gesicht. Doch wurde er prompt unterbrochen, als...
 

„Aufhören!“, schrie Vegeta erstickt und wollte sich aus einem bestehenden Griff befreien, doch war es mehr denn je so völlig hoffnungslos und wieder blieb ihm nichts anderes übrig, als zuzusehen. Ein weiterer Schlag folgte und mir beinahe damit den halben Kiefer wegfetze.

Keuchend würgte ich frisches Blut über meine Lippen und sah aus verschleierten Augen nach vorne.

„Ich sagte, du sollst aufhören! Das ist ein Befehl!“, brachte mein Ouji seinen ihm letzten Trumpf zu Tage, doch verdrehte Kalif nur genervt die Augen.

„Halt endlich die Klappe!“, raunte er doch glatt und tat dann etwas, was ich bis an mein Lebensende nicht vergessen würde.

Er schlug unserem Ouji mitten ins Gesicht.

„Von nem Gör lass ich mir nichts sagen, auch wenns unser ach so heiliges Prinzlein ist.“, spuckte er jene einen Worte fast abfällig zur Seite und klemmte sich dann den geschockten Jungen abermals unter die Arme. 

Vegeta schien zu entsetzt, als dass er etwas dazu sagen konnte. Schien gar von einem blinden Schmerz gefangen, der ihm jegliches Denken nahm und je mehr ich zu begreifen schien, dass dieser dreckige Bastard gerade seinen zukünftigen Ou geschlagen hatte, wuchs meine Wut so schier endlos.Wuchs ins unermessliche, als ich schon jetzt das blaue Veilchen unter Vegetas rechtem Auge erkennen konnte, das noch tagelang jene eine Schande mit sich tragen würde und mit dieser einen Tat explodierte ich.

Riss mich erneut von meinen Fesseln los nur um dann auf den anderen Saiyajin zu zu stürmen und brach damit ein Ki hemmendes Sein in tausend Scherben.

Keiner....

Wahrlich keiner hatte das Recht unseren Ouji so zu behandeln. Meinen Ouji so zu behandeln und während ich im Sprung meine Faust zum Angriff ballte, dachte ich nur noch eines. Gar einen einzelnen Gedanken, der mich von nun an auf ewig begleiten würde, betraf es Vegeta selbst und würde man ihn mir ungerecht behandeln.
 

Es war Vergeltung.
 

~*~
 

Ich erwachte in völliger Dunkelheit.

Schien sich ein bleierner Schmerz durch meinen ganzen Körper zu ziehen und langsam richtete ich mich auf.

Wollte ich zumindest, doch wieder waren meine Hände hinter meinem Rücken gefesselt und panisch versuchte ich die Augen zu öffnen, um meiner Umgebung Herr zu werden.

Wo...

Wo war ich?

Wieder ein schwaches Blinzeln, bis sich jene eine Schläfrigkeit zu lösen schien und ich endlich das vor Augen sah, mit dem ich nicht wirklich gerechnet hatte.

Aber dennoch so irgendwie.
 

Ich war in einem Kerker.
 

Wie benebelt richtete ich mich auf. 

Sofern man das mit gefesselten Armen überhaupt konnte und wieder riss ich an eisigen Ketten, die sich um meine Handgelenke legten. Sie gar wie Schraubstöcke zusammenhielten, doch war kein Ki mehr in meinem Körper, der mich aus dieser misslichen Lage hätte befreien können.

Man musste mir wohl abermals jenes eine Metall angelegt haben, das mich meiner ganzen Kraft beraubte und seufzend versuchte ich abermals meine Gedanken zu ordnen. Versuchte zu verstehen, wo diese bedrückende Dunkelheit war und was in einer mir fernen Vergangenheit passiert war, doch war da nichts als so tiefer und endloser Schmerz.

Mein Schädel brummte.

Schmeckte ich abermals frisches Blut in meinem Mund und angewidert spuckte ich es zur Seite. Endlich meinen Blick festigend und schwach sah ich mich im Raum um.

Ich war in einer kleinen Zelle, wahrlich nur für einen Mann bestückt.

Über mir thronte ein kleines Fenster, dessen Gitterstäbe nur klägliches Tageslicht in meine mir nun neuen `Gemächer´ ließen, sofern man diese so nennen konnte und mich wiedermal so eisig an meiner Freiheit hinderten.
 

An einer der vier Wände hing ein morsches Klappbrett, auf dem ein Kissen und sowohl eine verlöcherte Decke zu finden war. Sie war starr vor Dreck, gar getrocknetem Blut seiner Vorgänger und angewidert verzog ich das Gesicht.

War ich etwa... immer noch im Palast?

Wenn ja, wusste gar nicht, dass dieser sowohl auch einen Kerker besaß und erschöpft lehnte ich mich an die Wand zurück. Spürte die Kühle des Steines in meinem Rücken und starrte in die trübe Dunkelheit vor mir. Auf nichts als so graue Gitterstäbe, welche ich nur zu oft in meinem vorherigen Leben gesehen hatte und deren Anblick nichts Neues für mich war. Denn das Waisenhaus war wie eine Art Gefängnis gewesen.

Jedenfalls für mich und auch wenn es keine Gitterstäbe besaß, so besaß es diese dennoch innerlich.

Fesselnd meine Seele, die zu diesem Zeitpunkt eigentlich nur nach Freiheit geschrien hatte.
 

Meine Gedanken waren trübe.

Versuchte ich mich an das Wenige zu erinnern, was geschehen war, doch ließ es der anhaltende Schmerz nicht wirklich zu.

Mein Plan war schiefgelaufen.

Etwas eingetroffen, das ich mir in keinster Weise gewünscht hätte und so vehement hoffte, dass es sich niemals bewahrheiten sollte.

Dabei... war doch alles gut gelaufen.

Vegeta hatte sich doch brav an unsere Abmachung gehalten, wäre nicht dieser eine Straßendieb gewesen, der alles zu Nichte gemacht hatte.

Hätte er mich nicht angerempelt, wäre meine Tarnung nicht aufgeflogen und Vegeta in keinster Weise in diese Lage gekommen. Eine Lage, die mehr denn je schmerzlich für ihn ausgehen könnte. Für mich noch mehr, doch interessierte ich mich in diesem Moment in keinster Weise für meine unbedeutende Seele.

Ob es meinem Saiyajin no Ouji gut ginge?

Hatte man ihm gleich zum König gebracht, oder ließ man ihn erstmals doch in seinem Zimmer schmoren?!?

Sofort zog ich an meinen Ketten.

Wollte mir diese gar von meinem Körper reißen, doch ließ mich mein Ki immer noch kraftlos zurück und alles was ich mit dieser einen Tat weckte, waren nichts als neue Schmerzen.

Scharf bohrte sich rissiges Metall in meine Haut und scheuerte mir die Handgelenke blutig.

Verdammter Mist, verflucht.

Und dann hatte uns ausgerechnet auch noch Kalìf gefunden.

Diesen hirnverbrannten Idioten konnte ich noch nie wirklich leiden und fast erschien es mir, als hätte er nur nach solch einem Fehler meinerseits gesucht. Hatte sich vorfreudig die Hände gerieben, während er nur auf einen Patzer meinerseits wartete und prompt – siehe da, war er eingetroffen.

Das hatte ich wirklich nicht beabsichtigt, weder noch es geplant und doch hätte ich es irgendwie besser wissen müssen.

Alles, wirklich alles, was ich in meinem Leben in die Hand nahm, schien zum Scheitern verurteilt und kraftlos ließ ich mich abermals zurück an die Wand sinken.

Vegeta...

Ich hoffe, es geht dir gut, wo immer du jetzt bist.

Doch etwas an dieser ganzen Sache hatte mich stutzig gemacht. Etwas, das ich so schnell nicht mehr vergessen konnte und wieder durchbrach ich die Schranken blinden Schmerzes, um meine Gedanken besser ordnen zu können und starrte in die Dunkelheit.

Und zwar war es die Reaktion des Volkes gewesen.

Eigentlich und so lernten wir es in der untersten Klasse zumindest, durften wir das Oberhaupt; den zukünftigen Erben des Thrones, mit keinem Mal zu Gesicht bekommen.

Erst wenn er erwachsen war, also sprich sein Radagask erreicht hatte, durfte er der Öffentlichkeit präsentiert werden.

So lautete unser saiyanisches Gesetz.

Eine Regel, an die sich ein jeder Saiyajin halten musste. Doch, eben Jene auf dem Platze...

All jene, die der Oberschicht angehörten, schien sein Anblick in keinster Weise etwas auszumachen.

Ich würde sogar meine Hand dafür ins Feuer legen und behaupten, das sie Vegeta kennen würden.

So als wäre sein Anblick; ja gar sein ganzes Auftreten, etwa so völlig Alltägliches. Ja gar, nichts Neues für sie und verirrt zog ich die Stirn in Falten.

Das...

Das konnte einfach nicht sein.

Ich musste mich irren, oder ging hier doch mehr von Statten, als ich jetzt schon ahnen konnte?
 

„Ich finde den Weg schon selbst, danke auch!“, riss mich eine mir fremde Stimme aus den Gedanken und verwirrt sah ich auf.

Mehr denn je so vollkommen überrascht, als sich die Kerkertür vor meiner Zelle langsam zu öffnen schien und eine in einen langen Mantel gehüllte Person den Raum betrat. Sie trug eine weite Kapuze, so dass ich ihr Gesicht nicht sehen konnte und sofort raste so endloses Adrenalin durch meinen Körper.

Was...

Was sollte das?

Wer besuchte mich, hier in mitten all der Dunkelheit?

Ich hatte doch sonst niemandem außer Vegeta, dem ich jemals irgendwo wichtig war und argwöhnisch rutsche ich automatisch nach hinten. Wäre da nicht die Wand gewesen, welche mich daran hinderte vom Fleck zu kommen. Noch dazu meine Fesseln selbst, die mich mehr denn je am Platz hielten und wieder sah ich aus großen Augen auf die Gestalt vor mir.

Sie hob eine Hand.

Deutete langsam mit einer schwachen Bewegung der Wache an; welche meinen Zellkomplex bewachte, doch wieder die Türe zu schließen. 

Kurz zögerte der schweigsame Saiyajin, tat dann aber wie ihm befohlen wurde und ließ mich dann alleine mit der mir fremden Person zurück.
 

„Was hast du nun wieder angestellt?“, hörte ich ihre Stimme sagen und horchte dann sofort auf.

Vernahm abermals den Klang einer mir weiblichen Stimme und weckte damit einen dicken Kloß in meinem Hals, denn ich erkannte sie sofort. 

Weckte damit all mein Unbehagen, nämlich in einer mir so aussichtslosen Situation zu sein und das meine Gegenüber es doch hätte wahrlich wissen müssen.

Und auch wusste.

Das würde sie mir nun vorenthalten, immer und immer wieder, denn dazu kannte ich sie einfach zu gut und wieder trat Leilja an mich heran. Überwand somit schließlich den letzten Abstand zwischen uns.

„Dass man dich aber auch kein einziges Mal alleine lassen kann, Nappa.“, flüsterte sie traurig und zog sich dann dunklen Stoffe vom Kopf, als sie nah genug an meiner Zelle war.

Beschämt sah ich zur Seite.

Konnte ihrem starren Blick einfach nicht mehr standhalten und lenkte meine eigenen Augen nun zu Boden.

Natürlich würde sie kommen.

Hatte sofort als Erste von meinem Vergehen erfahren und hatte wahrscheinlich mehr denn je vor so lauter Wut getobt.

Wieso sie dann gekommen war?

Das wusste ich nicht.

Vielleicht um mich nur zu rügen.

Um mir gar Vorhaltungen zu machen, wie lächerlich ich selbst in dieser ihr simplen Aufgabe erschien, auf einen kleinen Jungen aufzupassen. Doch wieder weckte mich ihre Stimme aus meinen eigenen Gedanken.

„Was hast du dir nur dabei gedacht, Nappa?“, fragte sie mich ehrlich und kniete sich dann langsam zu Boden.

Direkt vor meine Zelle und legte nun ihre zarten Hände an eisige Gitterstäbe.

Endlich sah ich sie doch an.

Sah in diese hellen Augen, die mehr denn je mit so endloser Sorge bestückt waren und erschrak.

Sah all die Traurigkeit in ihren Zügen.

Ehrliches Bedauern, dass sie sich dieses Schicksal niemals für mich gewünscht hätte und gar hier und heute rührte mich ihre aufrichtige Zuneigung zu tiefst.

Doch in diesem Moment, der wahrlich der Dunkelste meines Lebens war, konnte ich nur an Einen denken.

Denn das würde ich immer tun.

Ab dann und jetzt für immer. Gar bis selbst über den Tod hinaus, denn dies hatte ich mir zur Aufgabe gemacht.

Ja gar, zu meinem eigenen Leben.
 

„Wie geht es ihm?“, krächzte meine Stimme so endlos schwach.

Versuchte ich sie mehr denn je wie meine Alte klingen zu lassen, doch hatten mir Kalif´s Schläge hart zugesetzt und abermals schmeckte ich nichts als Blut in meinem Mund.

Doch wieder unterbrach das traurige Lachen meiner Gegenüber die eisige Stille und betrübt sah nun auch sie zur Seite. Konnte mir nicht mehr in die Augen sehen, als sie zu sprechen begann.

War es etwa meine eigene Erbärmlichkeit, die sie lähmte?

Mein kläglicher Versuch, mein Vergehen in ihren Augen irgendwo zu rechtfertigen?

Vielleicht... war es das.

Vielleicht aber auch nicht.
 

„Das bist so typisch du, dass du zuerst an ihn denkst und dann an dich.“, flüsterte sie leise und wieder lenkte Leilja ihren Blick auf meine Wenigkeit.

Hallten mir ihre Worte wie ein Echo von kahlen Wänden wieder und weckten damit nichts als ewige Kälte und Eis.

„Es geht ihm gut....“, sprach ihre Stimme wieder zitternd, wobei ich die Tränen in ihren Augen einfach nicht übersehen konnte. Doch dann folgte etwas, was mich abermals aufhorchen ließ. So leise gesprochen wieder nichts als Sorgen in mir weckte und eine innere Angst, die so nicht ganz unbegründet war.
 

„...den Umständen entsprechend.“
 

Das war ein Satz, den ich so sicherlich nicht hören wollte und wieder wuchs die Panik in meiner Seele zu einer haltlosen Welle reinster Qual heran.

Leilja schwieg.

Auch dann, als ich sie fragte, was mit Vegeta geschehen war. Wo genau er war und was sie mit ihrer letzten Bemerkung gemeint hatte, doch eigentlich musste mir die Saiyajin dies nicht Wort für Wort erklären.

Denn ich sah es in ihrem Blick.

Was... hatten sie ihm angetan?

Hatten sie ihn geschlagen?

Mehr als nur gedemütigt und in sein Zimmer gesperrt?

Für ein Vergehen das eigentlich nicht auf seinen Mist gewachsen war sondern nur alleine mir gebührte?!?

Es war nicht fair, dass man meinen Saiyajin no Ouji dafür bestrafte. Gar zur Rechenschaft zog, doch schon ein Mal hatte ich gesehen, wie unser aller Ou die Hand gegen seinen eigenen Sohn erhob. Für etwas, das eigentlich jeder in seinem Herzen fühlte und so bedingungslos seinen Eltern aufopferte. 

Nämlich so aufrichtige und ehrliche Liebe.

Wieso also sollte er es dann nicht ein zweites Mal tun und zum Schlag ausholen? 

Seinen ganzen Hass so bedingungslos zur Wahrheit werden lassen, mit dem er seinen Sohn bestrafte?!?

Mir wurde schlecht.

Mit einem Mal so speiübel, dass ich mich glatt abermals nach hinten gegen die Wand sinken ließ und den Kopf demütig senkte.

Was hatte ich nur getan, bei allen Göttern?

Ich hätte die Gefahren sehen müssen.

Hätte wissen müssen, dass so etwas passieren konnte, doch hatte ich in diesem Moment wirklich nicht nachgedacht.

Dachte, dass einfache Regeln ausreichen würden, doch leider war dem nicht so und nun hatte ich die Konsequenzen zu tragen.

Und Vegeta gleich mit.
 

„Hier.“, weckte mich abermals Leiljas sanfte Stimme.

Diesmal näher als zuvor und als ich ein weiteres Mal aufsah, kniete sie direkt vor mir und in meiner Zelle.

Ich hatte gar nicht bemerkt, wie sie den Schlüssel in das Schloss steckte. Eingetreten war und starrte nun eher verdutzt auf den kleinen Lederbeutel, der mir gereicht wurde. Den man eher an meine Lippen setzte und fast schon gierig schüttete ich mir kaltes Nass die Kehle hinunter, als mir dir Saiyajin beim Trinken half.

Natürlich hatte man für Verräter wie mich solch einen Luxus wie Essen und Trinken nicht übrig.

Wie lange ich hier drinnen eigentlich schon festsaß wusste ich wirklich nicht, doch eigentlich war dies nun nicht minder von belang.

Man würde mich schon zum König rufen lassen um meine Strafe zu erhalten. Das leuchtete mir mehr denn je ein und als die Flasche fast leer war, entfernte sie die Saiyajin wieder.

Schraubte dann den Verschluss zu und steckte sie wieder unter ihren Mantel.

„Ich werde... ein gutes Wort für dich einlegen, wenn ich kann.“, flüsterte sie leise.

„Wenn... er es duldet.“, hängte sie dem bedrückend nach und stand dann auf. 

Sah ich mehr denn je so ehrliche Tränen in ihren Augen schimmern, als sie ein zweites Mal auf mich zutrat und sich unsere dann Blicke trafen.

„Du hast... deine Aufgabe eigentlich bis jetzt sehr gut gemacht, Nappa.“, flüsterte die Saiyajin abermals erstickt und geschockt weiteten sich meine Augen, als sie sachte eine Hand an meine Wange legte.

Leilja, was...

„Eigentlich besser, als jemals jemand zuvor und ich bin... so ungemein stolz auf dich. Du warst der Erste, der ihn völlig... normal behandelt hat.“, schluchzte sie nun fast so ehrlichen Tränen nahe und wieder wurde der Kloß in meinem Hals größer denn je. 

„Warst der Erste, der ihn wie... ein Kind behandelt hat. Das, was er eigentlich ist und auch so sehr sein sollte. Und dafür...“, langsam beugte sie sich zu mir hinab und drückte mir dann einen sachten Kuss auf die Stirn.

So leicht, dass ich ihn kaum spürte, aber dennoch war er da.

War einfach da und bedeutete in diesem Moment so endlos Alles für mich.

Und alles für das ich mich jemals eingesetzt hatte.
 

„...danke ich dir.“ 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SaiyajinVeturi
2015-02-23T21:21:19+00:00 23.02.2015 22:21
och neeeee....muss denn immer alles sooo schief gehen??
Will aber natürlich weiter lesen!
LG veturi


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