Zum Inhalt der Seite

Ein langer Weg von Freundschaft

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Wenn Chancen deinen Weg begleiten


 

Ein langer Weg von Freundschaft

12. Kapitel:

Wenn Chancen deinen Weg begleiten

Kanntest du deine Mutter, Vegeta?

Diese eine Frage ließ mich nicht los und mehr denn je sah ich auf den dunklen Haarschopf neben mir, dessen Hand seines Besitzers sich so leichtfertig in die Meine krallte, als wir an diesem frühen Morgen die langen Gänge des Palastes abliefen.

Natürlich hatte ich sie gestellt.

Natürlich hatte ich Vegeta meine ganze Seelenpein offenbart und ihn so offenkundig meine ganze Sorge sehen lassen.

Hatte ihn Teil haben lassen an der ganzen Qual, die mich fortan nicht mehr losgelassen hatte, doch der junge Ouji selbst hatte mir leider keine Antwort mehr geben können.

Stattdessen hörte ich nichts Weiter, als tiefe und so ehrlich erschöpfte Atemzüge, sodass ich den schlafenden Jungen noch eine Weile betrachtete, bevor ich letzten Endes die Decke um seinen Körper höher zog.

Vielleicht war es besser so.

Vielleicht wollte es irgend eine höhere Kraft, dass er von all dem nichts erfuhr und während ich die tanzenden Lichter der Sterne vor dem Fenster beobachtet hatte, rasten meine Gedanken aufs Neuste.

Kannte er seine Mutter wirklich?
 

Dieser Gedanke ließ mich nicht los und bestärkte sich mehr und mehr, seitdem ich Yamèna kennengelernt hatte.

Die rothaarige Saiyajin, dessen Haare in der Sonne einen wärmenden Braunton annahmen, ließ mich nicht mehr los – schon lange nicht mehr.

Diese gütigen, warmen Opale, mit denen sie fortan meinen jungen Herrscher betrachtete, trugen zeitgleich so viele Geheimnisse in sich, dass sich mein Verdacht, zu Anfang so vage - doch jetzt so vehement am Wachsen, einfach nur bestätigen musste.

Ein Verdacht gestützt auf Beobachtungen, wandernden Gedanken und dieser einen Geste, welche sie so beiläufig ausführte, ich aber so wahrhaft mit eigenen Augen gesehen hatte. Nämlich eine, die nur eine Mutter in wallender Sorge und gar so tiefer Sehnsucht vollführte.

Doch so blindlings mit der Türe ins Haus fallen, wollte ich dann auch nicht.

Lieber Nachforschungen anstellen, bevor ich sie zur Rede stellen konnte.

Beziehungsweise wollte, doch jetzt und in diesem einen Moment, während ich weiterhin mit Vegeta im Schlepptau zu den ersten Unterrichtseinheiten lief, beschlich mich mehr und mehr ein vager Zweifel.

Wollte ich dies denn... wirklich?

Wollte ich so tief gehen und etwas wecken, was doch lieber in eisigen Schatten hätte verborgen bleiben sollen?!?

Ich wusste es nicht.

Wusste nicht, wie weit ich wirklich gehen konnte und wieder stahl sich ein schwaches Seufzen der Enttäuschung über meine Lippen.

Ein Seufzen, dass mein junger Herrscher in keinster Weise wahrnahm, denn immer noch zog mich Vegeta; gut gestärkt durch ein ausgiebiges Frühstück, durch die vielen Gänge seines zu Hauses.

Irgendwie wirkte er heute übereifriger als sonst und auch das morgendliche Ritual nahm er fast schon von selbst in die Hand. Ich hatte ihm lediglich teilweise nur noch etwas beim Waschen und Ankleiden helfen müssen. Den Rest tat er alleine.

Entweder hatte die ruhende Nacht ihm mehr als gut getan oder steckte doch etwas weit aus Anderes dahinter.

Etwas, was ich noch nicht wusste, was ich vielleicht noch nicht wissen durfte und während ich wieder verstohlene Blicke auf den kleinen Jungen neben mir warf; heute gekleidet in einer dunkelblauen weiten Hose, dessen Fesseln an den Beinen von den schönsten Ornamenten bestückt waren, sodass sie in der Sonne nur so in den verschiedensten Farben glitzerten und das dazu passende dunkelblaue Oberteil – ebenfalls mit goldenen Schnallen verziert, rasten meine Gedanken von Neuem.

Brachte mich immer mehr und mehr an diesen einen Punkt, dass ich so gar nichts von dem zukünftigen König meines Volkes wusste.

Was eigentlich ziemlich traurig war.
 

Doch wieder zurück zum Eigentlichen.

Zurück zum wesentlich Wichtigen und wieder dachte ich an heute Morgen zurück.

Vegeta hatte sich nicht mehr zu meiner einen Frage geäußert, die er gestern Nacht nicht mehr hören konnte.

Schien sie gänzlich ganz vergessen zu haben und mit einem weiteren Seufzen hatte ich dies zur Kenntnis genommen.

Wahrscheinlich sollten eben jene Dinge noch nicht gefragt werden, also musste ich diese Entscheidung des Schicksales wohl oder übel akzeptieren. Auch wenn es etwas Schweres sein würde und mich meine Neugierde fast wahnsinnig machte.

Ich die junge Saiyajin eigentlich nicht vergessen wollte, sie mich einfach nicht mehr losließ und das flaue Gefühl in meinem Magen immer größer wurde.

Selbst als wir uns heute Morgen alle von Leilja verabschiedet hatten, da sie nun ihre lange Reise in die unteren Provinzen des Planeten antrat, war sie nicht anwesend gewesen.

Ja bei allen Göttern, selbst beim Frühstück hatte ich sie nicht im Speisesaal zu Gesicht bekommen.

Höchst verdächtigt, wenn ihr mich fragt und wieder nahm ich mir vor, wenigstens heute und hinter Vegetas Rücken, mehr in Erfahrung zu bringen.

Mehr über diese eine Saiyajin herauszufinden, welche sich gar wie ein Schatten im Palast bewegte, wohl seit gut zwei Monaten erst ihren Dienst angetreten hatte; höchstens drei und selbst nach dieser langen Zeit immer noch für so viele hier mehr als nur unbekannt blieb.

Wirklich, das war doch - 
 

„Über was denkst du nach?“
 

Vegetas Stimme riss mich so abrupt aus meinen Gedanken, dass ich doch tatsächlich schreckhaft zusammen fuhr und sofort auf den Jungen zu meiner rechten Seite blickte.

Große Augen auf ihn warf und sofort mein Innerstes verschloss. Alle Gedanken bei mir heilt und erleichtert konnte ich sehen, wie Vegeta mürrisch die Augenbrauen zusammen zog.

Natürlich hatte er meine ganzen Sorgen irgendwo gespürt.

Diese eine Gabe ihn wirklich nie verlassen und ich konnte von Glück reden, dass er wirklich nicht wusste, wie man Gedanken lesen konnte.

Dieses eine Sein stumm in den Schatten blieb und je mehr ich sein schmollendes Gesicht sah, desto mehr wuchs das Lächeln auf meinen Lippen.

Wahrlich, es war besser so und nun mein Lachen wirklich nicht mehr in mir halten könnend, ließ ich es hinaus.

„Wir sind ja heute gar nicht neugierig, was?“, fragte ich ihn nun meinerseits schmunzelnd und wuschelte dem Jungen dann kurzerhand durch das rotbraune Haar.

„Manche Dinge musst du noch nicht verstehen, junger Saiyajin no Ouji.“

Entrüstet fegte er meine Hand beiseite und sah mich aus trotzigen Augen an.

„Nicht fair, Nappa. Andauernd muss ich dir Rede und Antwort stehen, aber wenn ich dann mal etwas von dir wissen will, verschließt du dich mir wieder.“

Das Schmollen, welches sich nun über kindliche Lippen stahl war wahrlich nicht mehr zu überbieten und wieder seufzte ich aus.

„Wahrlich, Vegeta. Es gibt nichts was du wissen müsstest. Es ist alles in Ordnung.“, betonte ich wieder ruhig, gar mit einem Lächeln auf meinen Lippen und legte dem kleinen Saiyajin dann eine Hand auf die Schulter.

Doch diese Antwort schien ihm nicht minder auszureichen und mürrisch verschränkte er die Arme vor der Brust.

Ließ so unbeholfen jene eine Pose walten, die ihm noch ein Mal mehr und mehr Bedeutung hinzu tragen sollte, ja die ihn gar so liebenswert auf seine ganz eigene Art und Weise machte und sah dann gar schon eingeschnappt zur Seite.

Zog so streng seine Stirn in Falten, dass ich abermals dachte, man würde die tief gezogenen Augenbrauen gar nicht mehr heben können und schüttelte dann wieder nur amüsiert den Kopf.

Wahrlich, unser Verhältnis schien sich langsam und im Wandel der Zeit gebessert zu haben.

Wie schnell ich diesen Wirbelwind in mein Herz geschlossen hatte, war unbegreiflich, gar so selten und dennoch wusste ich, dass dieses Gefühl nicht weiter gehen durfte.

Nicht weiter als tiefe Freundschaft, doch das war mit unter und gerade bei ihm, ziemlich schwierig.

Wie denn auch, wenn man ein; in irdischem Rechnungsalter, 4 jähriges Kind betreute, dass schon jetzt mehr Charakterzüge eines Erwachsenen aufwies, als seinem eigentlichen Alter angenommen.

Gedanklich und im geistigen Sein, schien Vegeta so viel reifer, auch wenn es doch manches Mal nicht so den Anschein machte.

Schien sich mehr und mehr mit jenen einen Dingen zu befassen, an die ein normales saiyanisches Kind niemals denken würde und wieder beschlich mich eine tiefe Form der Sorge.

Durfte er jemals wirklich... Kind sein?!?
 

Wieder fiel mein Blick auf jenen einen Jungen und ehrliche Sympathie beschlich so augenblicklich mein Herz, als wäre sie von Geisterhand geführt.

Nein, das durfte er wirklich nicht.

Vielleicht mit unter niemals und dieser Gedanke war so schmerzlich, dass es mir sofort das Herz zerriss.

In tausend kleinste Stücke und wieder ließ ich meine Hand von seiner Schulter sinken und vergrub nun meinerseits meine Hände tief in meinen Hosentaschen.

Denn die Regeln des Königs waren streng.

Unaufhaltsames Lernen hatte schon jetzt seinen Spuren hinterlassen.

Ließen ein kindliches Sein so zum Erwachsenen streben und eigentlich wollte ich nicht wissen, wie weit all dies noch gehen würde.

Vegeta selbst schien schon eingesperrt.

Durfte den Palast in keinster Weise verlassen und selbst manche Gänge durfte selbst er nicht beschreiten.

Manche Korridore selbst er nicht betreten und dunkel erinnerte ich mich an einen vergangenen Tag zurück, an dem eben solch ein Ereignis geschehen war.

Endlose Neugierde hatte diesen kleinen Jungen an jenem einen Tag gepackt und als er sich überraschenderweise von mir losgerissen hatte um gar einem dunklen Gang zu folgen, den selbst ich noch nicht kannte (...und auch wohl niemals kennenlernen durfte...) wurde er von Kalif aufgehalten.

Wurde so vehement am Kragen seiner Kleidung gepackt, dass er augenblicklich verdutzt aufsah und ich zu geschockt, um auch nur einen einzelnen Ton über meine Lippen zu bringen.

Die königliche Wache und dazu noch ein junger Saiyajin; der noch einiges an Benehmen zu lernen hatte, hatte unserem jungen Herrscher so offenkundig den Weg versperrt und eisige Züge auf ihn gerichtet.

„Kein Durchkommen!“, brachte er kühl über dünne Lippen und zerrte den Jungen sofort zurück.

„Für niemanden!“, war die zweite, knappe Belehrung die folgte und kurzerhand zog der Saiyajin unseren Prinzen an dem Kragen seiner Kleidung nach oben und drückte ihn mir in die Hand.

„Pass gefälligst besser auf dein kleines Bündel auf, Kahànan.“, lachte er abfällig und sofort zogen sich meine Augen zornig zu Schlitzen.

Kahànan bedeutete soviel wie Unterklassenniete, bis gar Abschaum und sofort zog abermals eine wallende Wut durch meinen Körper.

Da hatte man sich sein halbes Leben so sehr angestrengt, gar versucht seine Vergangenheit hinter sich zu lassen und wurde dann so von einem dahergelaufenen Schnösel niedergemacht?

Wir alle fingen ein Mal klein an, begannen alle so ausnahmslos bei Null; außer Vegeta natürlich, der in dieses Leben geboren wurde.

Unfreiwillig wie freiwillig, versteht sich.

Wir alle hatten die gleiche selbe Chance, das musste ich mir von so einem Möchtegern-Macho nicht sagen lassen.

Keineswegs, doch viel mehr verunsicherte mich die Art, wie er mit unserem Ouji umging.

Keinesfalls jene eine Höflichkeitsformeln nutzend, die ich eigentlich von jedem hier erwartet hätte (...außer von mir natürlich) und wieder strafte mich mehr als nur ein abschätzender Blick.

„Unser aller Ou sieht es nicht so gerne, wenn er so einfach und gar unbeaufsichtigt durch die Gänge marschiert. Halte dieses Kind besser im Zaum, Sachwachkopf, sonst bist du bald einen Kopf kürzer.“, rügte mich Kalif von Neuem und verdutzt konnte ich nicht anders und heilt nur noch den Atem an.

Brachte kein weiteren Ton mehr über meine Lippen, da mich mehr als nur blanker Schock erfasst hatte.

Wie... wie redete dieser Kerl denn bitteschön über unser aller Erben?

Hatte er keine Augen im Kopf oder war sein Hirn so sehr von Egoismus und Hochmut geblendet, dass er wahrlich nicht ein Mal mehr den Adel erkannte, wenn er vor ihm stand?!?

„Na...natürlich.“, war alles was ich geistesgegenwärtig über meine Lippen bringen konnte und nahm Vegeta dann auf die Arme.

Die gleiche Verblüffung, die mich erfasst hatte, schien sich nun auch auf unseren Prinzen zu übertragen und gar schon fast mehr als hilflos sahen mich blaue Opale an.

Schienen jene eine Frage zu beinhalten; nämlich, was er jetzt schon wieder falsch gemacht hatte, sodass man ihn so bestrafte und wieder wallte neue Wut in meinem Geist.

„Und jetzt macht, dass ihr wegkommt.“, schien mein Gegenüber fast zu drohen und stellte sich dann wieder gar so endlos bewachend in den Gang.

„Alleine schon, dass ihr hier steht hätte euch eine Strafe gekostet, beziehungsweise dich, Nappa. Aber ich will mal heute nicht so sein.“, belehrten mich abermals belustigte Züge und diesen Großkotz in keinster Weise mehr aushalten könnend, zog ich von dannen.

Vegeta selbst bleib stumm.

Schien so ziemlich schweigsam auf meinen Armen zu verweilen und immer mal wieder warf ich ihm besorgte Blicke hinzu.

Er sah nachdenklich aus, zu tief in Gedanken gefangen an die er eigentlich gar nicht denken sollte und mehr denn je, nahm ich mir an diesem Tage vor, ein Mal... und sei es auch nur ein einziges Mal, ein kleines und so ehrliches Lächeln auf seine Lippen zu zaubern.

Das war das Mindeste was ich erreichen wollte und mehr und mehr mein Sein beschritt. 

Mehr und mehr mein Ziel sein sollte und ich mich langsam wirklich auf das wesentlich Wichtige konzentrieren musste.

Und das tat ich auch.
 

„Ah, da seid ihr ja.“, begrüßte mich eine helle, gar so freundliche Stimme und überrascht sah ich auf.

Na ja, so überrascht war ich dann doch nicht, immerhin wusste ich ganz genau, wer Vegetas erste Unterrichtseinheit hielt und mit einem schwachen Kopfnicken, nickte ich der Saiyajin zu.

„Ohà'iho duomo, Gozaimasù.“, ließ Yamèna jene einen Worte sprechen und verbeugte sich dann tief vor unserem zukünftigen Herrscher.

„Ich hoffe ihr hattet eine angenehme Nacht, Ouji-sama.“

Vegeta nickte schwach, sah seine Gegenüber immer noch mehr als unsicher an und klammerte sich dann mit einer Hand an die meine, doch zollte ich dem momentan eher nur wenig Aufmerksamkeit.

Denn all mein Augenmerk war auf sie gerichtet.

Auf diese eine Saiyajin, über die ich so viel mehr in Erfahrung bringen wollte und zögern betrachtete ich sie aus versteckten Zügen.

Irgendwie... sah sie mitgenommen aus.

Schien schon eine deutliche Odyssee an Stress hinter sich zu haben und insgeheim fragte ich mich, wieso dem so war.

Ihre sonst so welligen Locken schienen wild zerzaust und ihr ganzer Teint mehr blasser als üblich.

Dunkle Augenringe stahlen sich unter einen lächelnden, gar so lieblichen Blick und überlegend zog ich die Stirn in Falten.

Was wohl geschehen sein mochte?

Hatte sie sich etwa die ganze Nacht mit Aktenbergen herumgeschlagen oder musste es doch einen triftigen anderen Grund geben, wieso sie so...lädiert aussah?!?

Prüfend glitt mein Blick weiter, belächelte die kurze Szene, wie sie nun unserem Ouji ihrerseits eine Hand entgegen streckte, um ihn dann in das heutige Leerzimmer führen zu können und schüchtern nahm Vegeta an.

Irgendwie... sahen sie sich so ähnlich, wenngleich aber auch nicht.

Eher...versteckt ähnlich, doch hastig verwarf ich diesen Gedanken, so schnell wie er gekommen war.

Das war doch absurd.

Einfach nur absurd und wieder ließ ich dunkle Opale über meine Gegenüber wandern.

Yamèna trug die gleiche Kleidung wie am Tag zuvor.

Alles schien so perfekt gleich zu sein, dass ich in keinster Weise einen Unterschied fest machen konnte und kurzerhand stahl sich ein schwaches, kleines Seufzen über meine Lippen.

Bei Behlròs, wenn das so weiterginge würde ich noch paranoid werden, war diese ganze Geschichte einen Tick zu hoch für mich, doch wurde ich abermals durch eine helle Stimme unterbrochen.
 

„Habt Dank, Nappa, dass ihr ihn so schnell zu mir gebracht habt.“, begrüßte mich wieder ein müdes Lächeln und abermals nickte ich der Saiyajin kurz zu.

„Heute steht nämlich so Einiges auf dem Plan, Ouji-Sama. Ich hoffe ihr seid fit.“, lachte sie abermals, senkte dann ihren Blick um unserem Herrscher in die Augen sehen zu können und fast schon wehleidig sahen blaue Opale zurück.

Wahrlich, eine wirklich herzallerliebste Szene und unweigerlich konnte ich den Kloß in meinem Hals nicht zurückhalten, der nun dort zu wachsen schien und mir mehr denn je die Kehle zuschnürte.

Kanntest du deine Mutter, Vegeta?
 

Augenblicklich ließ mich diese eine Frage wieder frösteln und sah dann abermals auf dieses so ungleiche Bildnis vor mir, welches dennoch zeitgleich und im Wandel allen Seins, so viel Wahrheit in sich trug.

Mein Verdacht, der mich nun seit diesem gestrigen Tag nicht mehr losgelassen hatte, schien die Szene vor meinen Augen in ein ganz anderes Licht zu rücken und wieder schluckte ich schwer.

Konnte... konnte ich mich irren, oder entsprachen meine wirren Gedanken, ja gar all meine Mutmaßungen etwa doch irgendwo der...Wahrheit?

Denn wieder sah ich all ihre Güte.

Sah all diese Liebe so versteckt in diesen warmen Augen leuchten, dass ich abermals einen Schauer nicht mehr unterdrücken konnte und ließ ihn hinaus.

Fast schon einem mütterlichen Stolze gleich, hatte die Saiyajin unserem Prinzen beide Hände auf die Schultern gelegt und sah auf ihn herab.

Sah auf diesen einen Jungen, der für sie einfach mehr sein musste. Ja gar die Welt bedeuten sollte. 

Das spürte ich einfach und so plötzlich wandte sie dann ihren Blick wieder überraschend zu mir.

„Es wird ein langer Vormittag und ich bezweifle, dass er es bis zum Mittagessen schafft. Ihr könnt ja etwas bringen lassen, wenn ihr die Zeit dazu findet. Wenn nicht, werde ich selbst etwas besorgen.“, betonte sie wieder höchst förmlich und abermals konnte ich nicht anders, als hastig zu nicken.

Hoffend, dass sie nichts von meinen beobachtenden, gar so anzweifelnden Blicken bemerkt hatte und verabschiedete mich dann mit einem zu schnellen Gruß.

Immerhin wollte ich nicht, dass sie Verdacht schöpfte und kurz sah ich abermals auf meinen Herrscher zurück.

Immer noch lag sein schmollender Blick auf mir, gar so prüfend, dass es einfach nur zu lustig war und kurzerhand schüttelte ich lachend den Kopf.

Wahrlich, schien er etwa immer noch sauer zwecks unserer vorherigen Konversation?

Wahrlich, dieses Kind war unberechenbar, aber immerhin ein Wesenszug, der innere Stärke beschrieb.

Eine Stärke, die Vegeta sicherlich und eines Tages noch so dringend brauchen würde und mit einem Lächeln auf den Lippen, das an Ehrlichkeit kaum zu überbieten war, verabschiedete ich mich auf später.

Ich hatte noch so Einiges zu tun.

Stand selbst so viel auf meinem Plan, dass höchste Eile geboten war und während ich einen aller letzten Blick auf dieses ungleiche Paar warf, das dennoch sich in einem so versteckten Sein so zu ähneln schien, wuchs mehr und mehr Bestärkung in mir. Ja gar eine so endlose Zuversicht, dass ich eines Tages jenes eine Geheimnis lüften würde.
 

~*~
 

Doch bevor ich mich erst dieser Aufgabe widmen konnte, stand selbst so einiges auf meinem Plan und der erste Ort den ich aufsuchte war Leilja´s Büro.

In der Zeit ihrer langen Abwesenheit hatte sie mir ihren Hauptschlüssel gegeben, um auch ja an die neuen Lehrpläne seiner Heiligkeit zu kommen. Sonst kümmerte sich die ältere Saiyajin immer um diese Aufgabe, doch da sie nun für mehrere Wochen nicht mehr hier sein würde, hatte sie mich dieses Amtes erhoben.

Wieso sie mir so plötzlich dieses Vertrauen entgegen brachte war mir allerdings mehr als schleierhaft und dennoch wollte ich mich nicht beschweren.

Immerhin blieben mir dann so viel mehr Möglichkeiten offen und hastig trat ich in ihre Gemächer ein.

Leilja`s Räume waren nicht sonderlich groß, vielleicht etwas größer als mein eigenes Zimmer und kurz trat ich an verglaste Scheiben heran, welche den wundervollsten Sonnenschein in die Schatten ließen, den ich jemals gesehen hatte.

Bejita-sei erlebte gerade einen der schönsten Kì'ldahram den ich jemals selbst gesehen hatte und wohltuend ließ ich die Wärme der Sonnenmonde auf meinen Körper scheinen.

Es war höchste Sommerzeit auf unserem Planeten und die Temperaturen mehr als über 95 Digèr in die Höhe geschossen.

Die Hauptstadt selbst erstrahlte in einem wundervollen Glanz und mehr denn je fiel mir auf, dass ich mich, seitdem ich in die Dienste des Prinzen getreten war, kaum noch auf belebten Straßen blicken ließ.

Eigentlich verbrachte ich die meiste Zeit nur noch im Palast, gar an Vegetas Seite und mit einem Seufzen wandte ich mich schließlich um.

`Tja Nappa, dieses Leben scheint wohl für dich vorbei zu sein´, dachte ich mit einem matten Grinsen und trat dann an Leilja`s Schreibstich heran.

Ein Leben, das ich dennoch in keinster Weise vermisste, war es nur von Schatten und tiefen Alpträume geprägt.

Nein, in keinster Weise wollte ich an jenen einen Ort zurück gelangen und kurzerhand setzte ich mich auf einen Stuhl und fuhr den Galgòth nach oben.

Der Galgòth entsprach einer elektronischen Glasscheibe, gerade mal so groß wie ein Buch, das sämtliche technische Daten beinhalten konnte. Fast schon wie eine Art Rechner oder auch auf manch anderen Planeten Computer genannt, entsprach es hier einem ähnlichen Design und dennoch war es weit aus fortgeschrittener.

Schmäler im Ganzen und während der verglaste Bildschirm vor sich hin flackerte, stützte ich lässig mein Kinn auf meine Hände. 

Bei allen Ahnen, wie viel Zeug hatte diese Onnà denn nur darauf gespeichert, dass das Ding so ewig zum Laden brauchte?

Kein Wunder dass sie immer so gestresst erschien, bei der ganzen langen Zeit, die sie vor dieser Kiste verbringen durfte.

War ja nicht zum Aushalten.

Ein lautes Piepsen durchbrach die Stille und zufrieden stellte ich fest, dass der Bildschirm seine Ladearbeit beendet hatte und nun eine mir vertraute Maske zeigte.

Bevor mein älteres Rassenmitglied aufgebrochen war, hatte sie mich kurz in die technischen Daten eingeführt und kurzerhand drückte ich auf ein paar Schaltflächen um die Pläne für die nächste Woche zu drucken.

Kurz überflog ich den Arbeitsmarathon meines Prinzen und seufzte schwer.

Wieder keine Trainingseinheiten.

Wieder kein Unterricht in dem Wichtigsten aller Dinge und mürrisch lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück, während der Drucker hinter mir weiterhin seine Arbeit verrichtete.

Das... konnte doch nicht sein.

Wann wollte man Vegeta die Grundlagen des Kämpfen beibringen?

Wann wollte man ihm jenes Eine zeigen, dass uns ausmachte und zu so einem vollkommenem Volk werden ließ?

Das war doch absurd.

Einfach nur absurd und wieder schüttelte ich den Kopf.

Wahrlich, ich verstand unseren Ou einfach nicht. Wieso seinen Sohn nicht in den wirklich Wichtigen Dingen schulen, anstatt ihn immer nur hinter Bücher und geschlossenen Zimmern zu halten?

Das war nicht richtig, erschien mir einfach nicht förderlich und wieder beschlich sich mir ein vager Gedanke.

Eher eine Idee und wenn ich nicht bald mehr Klarheit in diese Dinge schaffen würde, müsste ich es wohl oder übel selbst in die Hand nehmen.

`Was konnte bei ein paar Grundlagen schon schiefgehen´, dachte ich und sah dann wieder auf die matte Scheibe vor mir.

Selbst wenn ich mich dafür eines Nachts mitsamt Prinzen aus seinem Zimmer stehlen musste, irgendwann würde ich ihm schon noch etwas beibringen können – und selbst wenn es nur eine simple Verteidigung war.

Doch das musste leider warten.

Erstmals wollte ich mehr über die mir mysteriöse Saiyajin herausfinden und wieder fielen dunkle Opale auf den Rechner vor mir.

Vielleicht....könnte ich ja....
 

Noch ehe mein Gewissen schreien konnte einen weiteren und so törichten Fehler zu begehen, nahm ich den Cursor in die Hand und klickte auf ein kleines Symbol, dass mich zu etlichen Daten führte.

Vielleicht würde ich so mehr in Erfahrung bringen können und eiligst überflog ich gesammelte Daten der gesamten Arbeiterschaft des Palastes.

Sogar meine eigene Akte schien vertreten, doch unterdrückte ich den Drang zu wissen, was man so über mich festhielt.

Meine Vergangenheit war kein gutes Blatt, mit dem man prahlen konnte, schien man gar einfach nur noch vergessen zu wollen und wieder scrollte ich weiter nach unten.

Sogar Bardock schien eigene Unterlagen angelegt zu bekommen und kurz spielte ich wirklich mit dem Gedanken, seine Kartei ebenfalls zu öffnen, doch ließ ich es dann doch lieber sein.

Wahrlich und um ehrlich zu sein, hegte ich vor dem älteren Saiyajin viel zu sehr Respekt, als dass ich mich jenes Eine trauen würde, was ich nun bei der Saiyajin gedenkte, tun zu wollen und stieß dann angehaltene Luft aus den Lungen.

Würde der Vater dreier Kinder das herausbekommen, war ich sicherlich unten durch und das wollte ich dann doch nicht riskieren.

Zwar erschien mir der Saiyajin mit den zotteligen Haaren immer noch kühl, aber gänzlich nicht ganz undistanziert mir gegenüber und endlich fand ich jene eine Akte, die ich suchte.

Jenes eine Sein, dass sofort meinen Mund spröde trocknen ließ und kurz leckte ich mir über ausgedörrte Lippen.

Wahrlich war Bardock nicht der Einzige, der mich lynchen würde, sollte das hier jemals ans Tageslicht kommen, doch Leilja war zu weit weg, um von meinem Machenschaften etwas mitzubekommen. 

Und das sollte sie auch niemals, dafür würde ich sorgen, doch gab es nun interessantere Dinge, die meine völlige Aufmerksamkeit erforderten.

Hell stach mir ein aktuelles Bild Yamènas entgegen und kurz studierte ich abermals ihr Aussehen. Nein, eigentlich sah alles aus wie immer und demnach wandte ich nun meinen Blick auf die kleine Datenansammlung unterhalb der Fotografie und begann sie zu lesen.
 

----

Name: Yamèna Madevì, jüngste Tochter des Radsh

Geburtsort und Datum: Mittlere Provoinz Kàhn'Dura des 23ten Janàvar'i im Dahràs – Mondes, Sternenkreis 295

Eltern: Radsh Madeví / Mèera Madevì – zur Zeit lebend in den östlichen Provinzen Nidjè'v, Bejita-Seis (Keine Geschwister)

Biografie: Nach Erhalt des eigenen Radagask Aufnahme in die Hauptstadt Ango`r Khtàn als eingetragener Bürger. Fortan hier seit mehreren Jahren lebend. 

Gute Führung. 

Gute Schulung in altem Saiyanisch und inneren Traditionen. Deshalb Aufnahme im Palast des Oujis als arbeitende Dozentin vor einigen Monaten und weiteres Bestehen auf ungewisse Zeit.

----
 

Wieder scrollte ich nach unten, doch schien die Seite mit diesem Eintrag beendet zu sein und verwirrt zog ich die Stirn in Falten.

Das... war alles?

Das war alles was Leilja über die Saiyajin in Erfahrung gebracht hatte, was sie gar festhalten wollte und gar als Wissenswert ansah?

Das war doch Humbug und bei Weitem nicht ausreichend genug.

Nicht ein mal die Eingabe wert, die man erhoben hatte und mehr als nur frustriert beendete ich den Log und fuhr den Galgòth dann nach unten.

Für wahr, ich hatte mir mehr erhofft.

Hatte wirklich mit mehr gerechnet und mehr als nur erzürnt schnappte ich mir die Pläne der nächsten Woche und machte mich auf den Weg.

Die Räume der älteren Saiyajin verschließend, natürlich. Wollte mir ja nicht noch mehr Ärger einhamstern, als ich sowieso schon hatte.

Doch wieder war ich keinen Schritt weiter gekommen.

Schien abermals nur auf einer Stelle zu laufen und hastig verstaute ich meine Unterlagen in der Hosentasche.

Nun denn.....

Dann blieb mir wohl nichts anderes übrig, als ihn aufzusuchen und mit einem schweren Seufzen stellte ich mich jetzt schon mal auf dieses Gespräch ein.

Wissend, dass es bei Weitem kein Leichtes werden würde, aber immerhin...

Vielleicht hatte der Saiyajin mal heute ausnahmsweise gute Laune und mehr bestärkter denn je verließ ich eisige Hallen.

Ließ die Kühle des Palastes hinter mir und schlug dann einen Weg ein, den ich bis dato noch nicht gegangen war.

Aber leider heute das erste Mal musste und mehr denn je pochte mein Herz vor Aufregung, als ich im unteren Erdgeschoss angekommen war, auf meinem Weg mehr als nur ein mal die tatkräftige Arbeiterschaft grüßte und dann über jene eine Schwelle trat, die ich bis jetzt noch nie verlassen hatte. 
 

~*~
 

„Na los, bewegt eure müden Ärsche, das kann doch nicht so schwer sein.“, hörte ich ihn schon von weitem sagen und anhand seiner Stimmlage zu deuten wusste ich schon jetzt, dass mein Vorhaben ein weit aus Schwereres werden würde, als ich zuvor angenommen hatte.

Zum Teufel aber auch, dieser Saiyajin war weit aus uneinschätzbarer als alles was ich bisher kannte und müde wischte ich mir fallenden Schweiß von der Stirn.

Es war unerträglich schwül an diesem Vormittag und die drei Sonnen brannten schon jetzt so unerschütterlich vom Himmel, dass eine Erholung im Schatten wahrlich einer reinen Wonne wich. Doch konnte ich jetzt noch nicht diesem einen Drang nachgeben und verfluchte mich innerlich selbst dafür, wieso ich mich gerade heute dazu entschieden hatte, meine Rüstung anzuziehen.

Natürlich ohne die langen Schulterplatten versteht sich, sondern nur ein eintöniges Grau. Ebenso mit dem dazugehörigen dunkelblauen Gi bestückt und müde steckte ich meine Hände abermals in die Taschen meiner Hose und lief über brennenden Kies.

Vielleicht würde ich mich später umziehen können, doch jetzt hatte ich wahrlich nicht die Zeit dazu. 

Also durfte ich mich demnach auch nicht beschweren und wieder lief ich schnellen Schrittes über den hinteren Garten des Palastes, der mich zu den Trainingsarealen führen sollte.

Selten war ich hier draußen gewesen und während ich über das weite Panorama der Stadt blickte, dahinter das liegende Meer erhaschte, genoss ich die sanfte Kühle des Windes, die nun mit meinen Haaren spielte.

Zu Schade, dass Vegeta hinter dicken Mauern sitzen musste. Zu Schade, dass er von all dieser Schönheit nichts mitbekam und wild umschlossen sich meine Hände zu bestärkten Fäusten.

Das sollte nicht mehr für lange so bleiben.

Vielleicht würde ich schon morgen einen Möglichkeit finden zumindest in den inneren Gärten mit ihm eine Runde spazieren zu gehen. Wenn sich schon die anderen nicht dafür interessierten, wollte gerade ich nicht nachlässig sein und mehr denn je verschob ich diesen Gedanken auf später, als ich eine blühende Fauna und Flora hinter mir ließ und nun die steinerne Treppe hin ablief, um zu dem großen Trainingsplatz zu gelangen.

Schon von Weitem hörte ich ein schwaches Kampfgebrüll und innerlich tobte mein eigenes Herz von Neuem.

Wie lange war es her, dass ich selbst gekämpft hatte?

Zu lange, wie mir in den Sinn kam und enttäuscht ließ ich den Kopf hängen.

Doch als Leibwächter des Prinzen hatte man wohl ganz andere Pflichten. Musste sich leider anderen Aufgaben widmen und kurz flog mein suchender Blick über trainierende Saiyajins, als ich an dem Ort meiner Suche angekommen war. 

„Terèv, deine Deckung ist zu niedrig, krieg endlich die Arme hoch und schlaf nicht ein.“, hörte ich einen weiteren, strengen Befehl seinerseits und suchend sah ich mich um.

Fand endlich jenen Einen unter einer guten Meute trainierender Saiyajins, welche sicherlich und schon so bald, der königlichen Garde angehören würden.

Aber Bardock selbst war immer noch nicht zum obersten Offizier ernannt worden.

Immer noch befand er sich unter Beobachtung, doch machte er seine Sache mehr als nur gut und in einem gebührendem Abstand des Areals, kniete ich mich letzten Endes in die Hocke. 

Wollte nicht gleich zu viel Aufmerksamkeit erregen, sondern erstmals den richtigen Moment abwarten, bevor ich meine Frage äußern konnte.

Vielleicht wusste der ältere Saiyajin ja etwas über jene eine Onnà, die nun hinter stummen Räumen ihren Unterricht abzuhalten schien und wieder schweiften meine Gedanken ab.

Ab zu Vegeta und abermals seufzte ich tief.

Hoffentlich langweilte sich dieser kleine Racker nicht, wusste ich sehr wohl, was er unter mangelnder Interesse alles bewerkstelligen konnte.

Sein Geist schien zu übereifrig, gar schon so weit entwickelt, dass er zu schnell an jenen Dingen das Interesse verlor, welche seines Erachtens zu leicht für ihn waren.

Oft hatte ich das selbst miterlebt.

Schien unser Ouji schnell ab zu schweifen und nur wenige Dozenten schafften es diesen so überlegenden Geist wieder einzufangen und an jene Punkte zu führen, die er noch nicht kannte.

Wahrlich, unser Ouji war ein schneller Lerner.

Schien so schnell zu begreifen, dass es für ein Kind in seinem Alter fast schon gruselig war und wieder drifteten meine eigenen Gedanken ab.

Ich wollte ihn so sehr kämpfen sehen.

Wollte so sehr wissen, wie viel dieser Junge schon in petto hatte, denn immerhin...

Kraft hatte Vegeta alle Mal. 

Das hatte ich ein Mal mehr am eigenen Leib erfahren müssen und stur sah ich zu Boden.

Verdammte Regeln.

Verdammter König, das war ja nicht zum aushalten.
 

„Was machst du denn hier?!?“
 

Erschrocken fuhr ich zusammen, als so plötzlich ein Schatten über mich fiel und hastig drehte ich mich um.

„Is das erste Mal, dass ich dich hier draußen sehe, Junge.“, beäugte mich ein strenger Blick und zögernd stand ich auf.

Klopfte mir den beißenden Staub von den Kleidern und sah in Bardocks strenge Züge.

„Heute so schnell deines Amtes entledigt oder was ist dann geschehen, dass du deine ach sowachsamen Augen von ihm nimmst?“

Kurz verzog ich meine Lippen zu einer dünnen Linie, als Bardocks Beleidigung zu fruchten schien und grimmiger denn je sah ich ihm entgegen.

Was dieses Kommentar sollte wusste ich nicht, wahrscheinlich schien er mich immer noch für einen Versager zu halten. 

Schien wohl sein ganzes Gespräch vergessen zu haben, in dem er mich irgendwie und auf so versteckte Art und Weise gebeten hatte, gut auf unseren Prinzen acht zu geben.

Mich warnte vor etwas, was vielleicht ein Mal eintreffen konnte und abermals zornig kickte ich einen verirrten Kieselstein beiseite.

Das er aber auch immer so streng sein musste.

So kühl und distanziert.

Eigentlich hatte ich dem Älteren nie etwas getan, wieso also behandelte er mich dann, als wäre ich... unwürdig?

„Geht dich eigentlich nichts an, wie ich meine freie Zeit gestalte, weder noch was ich mache, wenn unser Ouji sich mal keiner Aufsicht gebührt.“, antwortete ich schnippisch und sah dann zur Seite. 

Beobachtete weiterhin die trainierende Meute und dachte nach.

Eigentlich war es taktisch höchst unklug, Bardock sauer zu machen; wollte ich doch so dringend etwas von ihm wissen, aber irgendwie konnte ich nicht anders.

Mein Mentorenrang stellte mich mit ihm auf gleiche Stufe, ja wenn gar nicht sogar noch höher und dennoch schien er mich mit weniger Respekt zu behandeln, als mir eigentlich zustand.

Aber wie waren seine einst eigenst gesprochenen Worte?

Respekt musste man sich erst verdienen.

Na ja.

Schlaue Worte, von einem der sich selbst erst hocharbeiten musste, gar aus der untersten Schicht kam und wieder beäugte ich ihm aus dem Augenwinkel.

Bardock schien gekleidet wie immer.

Trug vehement seine saiyanische Rüstung mit goldenen und dunkelgrünen Elementen enthalten. Natürlich durften die dunkelroten Armstulpen sowie die Fesseln an den Beinen nicht fehlen und abermals seufzte ich tief.

An seiner Autorität würde ich nie das Wasser reichen können.

So diszipliniert gar wie eisern verbissen war niemand und innerlich fragte ich mich ernsthaft, wieso dem so war.

Doch das konnte und sollte jetzt nicht mein Problem sein, gar ein weiteres das ich anstrebte lösen zu wollen. 

Vielmehr sollte ich mich erstmals der Last entledigen, die ich mir so unverfroren aufgeschultert hatte und mit einem letzten bekräftigten Atemzug, ließ ich die Bombe platzen.

Wozu um den heißen Brei reden?

Bardock würde den Braten sowieso riechen. Würde meine Mühen so einfach durchschauen, da konnte ich genauso gut gleich mit der ganzen Wahrheit heraus rücken.

Würde mir einigen Ärger ersparen.
 

„Ich bin hier, weil ich eine Frage an dich habe.“, fiel ich auch sogleich mit der Tür ins Haus und verwundert zog mein Gegenüber eine Augenbraue in die Höhe.

Er wollte zum Wort ansetzten, wollte nun seinerseits eine Gegenfrage walten lassen, doch ließ ich ihm keine Zeit dazu.

Wissend, dass ich dann vollkommen die Beherrschung verlieren würde, ja gar das Bestreben weiter zu machen und sofort stellte ich die nächste Frage, aus Angst den Faden zu verlieren.

Ja gar...

...meine ganze Stärke.
 

„Was weißt du über Yamèna?“ 
 

Sofort schloss Bardock seinem Mund wieder, mit der er eisige Worte des Protestes wallten lassen wollte und sah mich einfach nur an.

Flackerte kurz und wenn auch nur flüchtig jene eine Ahnung durch seine dunklen Opale, die mich sofort das Wahre erkennen ließen und insgeheim war ich froh, diesen einen Weg gegangen zu sein.

Denn er schien etwas zu wissen.

Schien die mir benötigten Informationen zu erhalten, die ich so dringlich suchte und kurz verzogen sich meine Lippen zu einem siegessicheren Grinsen.
 

„Da gibt’s nichts zu wissen!“
 

Ein Grinsen, das sich sofort wieder in Luft auflöste und mehr als nur erbost hielt ich gerade noch so ein eisiges Knurren in meiner Kehle.

Verdammt, diese dämliche Sturheit.

Das konnte doch nicht sein.

Vehement wandte sich Bardock so plötzlich ab.

Nahm so schnell jenen einen Blick von mir, der nur noch mehr meinen Verdacht bestätigte und forscher denn je zogen sich meine Augen zu Schlitzen.

Er wusste etwas.

Das sah ich anhand seiner unüberlegten Reaktion und versteckt perfide musterte ich den Saiyajin aus dem Augenwinkel. Bereit ihn einfach erneut vor die Konfrontation zu stellen und wieder ließ ich meine Stimme sprechen.

„Wenn es da nichts zu wissen gibt...“, betonte ich gar so endlos langsam und trat dann näher auf ihn zu.

„...wieso dann so schnell das Gespräch beenden?“

Wieder sah ich seinen überraschten Blick.

Sah diese sonst so harten Züge mit einem Mal schockiert und nach einiger Zeit halte ein erbostes Knurren über die Ebene.

„Ich sagte, da gibt es nichts zu wissen. Sie ist eine einfache Dozentin, wie die anderen auch. Nichts was dich angehen würde.“, erklang es kühl von meinem Nebenmann und schien dann so eifrig das Thema zu wechseln.

„Belmèr!...“, donnerte abermals seine Stimme über das Areal und augenblicklich zuckte gerufener Saiyajin zusammen.

„...mehr Mühen in deine Deckung, sonst bist du beim Angriff des Feindes gleich hinüber, Baka. Und für euch andere gilt übrigens dasselbe. Ist ja peinlich euer Gehampel noch länger mit anzusehen.“, wechselte Bardock so schnell das Thema, dass ich einfach nur noch kurz belustigt lachen konnte und schüttelte dann den Kopf.

Nein, so einfach würde ich es ihm nicht machen.

Er schien etwas zu wissen, sonst würde er sich so nicht verhalten.

„Kein Grund gleich das Thema zu wechseln.“, brachte ich erneut jene einen Wörter über meine Lippen und zornig betrachteten mich dunkle Augenpaare.

„Was verstehst du an den Wörter: Da gibt es nichts zu wissen, nicht?“, fragte mich mein Gegenüber kühl und betrachtete mich abermals aus zusammengezogenen Schlitzen.

„Und jetzt vergeude nicht meine Zeit mit deinen unnützen Ausflüchten. Du behinderst meine Männer nur bei ihrem Training.“

„Das nennst du Training?“, sagte ich fast schon zu sehr spottend und schüttelte dann den Kopf.

„Jedes saiyanische Kind könnte das besser machen.“

Verdammt, Nappa, bist du des Wahnsinns?, schrie eine innere Stimme in meinem Geist und sofort zuckte ich erschrocken zusammen.

Mist, so weit wollte ich dieses Gespräch dann eigentlich doch nicht ausufern lassen und kurz schluckte ich schwer, als eine beginnende Zornesader auf meines Gegenüber Stirn zu wachsen schien.

Wieso musste ich mich aber auch von meinem Temperament leiten lassen?

So würde ich definitiv nie an eine Antwort kommen, doch zugegeben, Bardocks Sturheit machte mich einfach mehr als rasend. 

„Ganz schlechte Taktik, denjenigen erst zu beleidigen, wenn du etwas von ihm wissen willst. So wirst du definitiv nie meine Zunge lockern, Leibwächter.“, zischte der ältere Saiyajin spottend und betrachtete mich dann wieder aus einem kühlen Blick.

„Aber wenn du der Meinung bist, du könntest es besser machen, dann bitte sehr...“, sagte er eisig, trat dann kurz zur Seite und streckte eine Hand in die Höhe. Deutete so spielend einfach auf seine trainierenden Männer und abermals schluckte ich schwer.

„..tu dir keinen Zwang an. Ich halte dich ganz sicherlich nicht auf.“

„So...so war das nicht gemeint...“, versuchte ich die Situation zu retten, doch unterbrach mich ein weiteres kühles Lachen und geschockt sah ich auf.

„Und wie dann, Saiyajin? Zuerst meine Prinzipien beleidigen und dann nicht genug Mumm in den Knochen haben dafür einzustehen?!?“

Wieder donnerte Bardocks kaltes Lachen über die Ebene hinweg und beschämt stieg mir die Schamesröte ins Gesicht.

Mist.

Verdammter Mist noch mal.

So wollte ich die Dinge wirklich nicht geregelt haben und erbost sah ich zur Seite.

Toll, Nappa.

Ganz toll.

Da hattest du eine einzige Chance und was machst du?

Du versaust es.

Jetzt würde ich erst recht nicht an meine Informationen kommen und ich wollte mich schon umdrehen, wollte diese Peinlichkeit so schnell wie möglich hinter mir lassen, da ich erkannte ab wann ich mich geschlagen geben musste, doch holte mich eine tiefe Stimme abermals in das Hier und Jetzt zurück.

„Aber weißt du was? Dein Wiedersporn gefällt mir. Ja gar deine ganze Ungezogenheit mit der du mir entgegen trittst. Wahrlich so etwas sieht man nicht oft und ich gebe dir... eine kleine Chance.“, lachte mein Gegenüber belustigt auf, stemmte dann die Arme in die Seite und sah mich herausfordernd an.

„Triff mich am späten Nachmittag und im Wandel des Zenits wieder hier. Selber Ort, nur andere Zeit und bring... deine Kampfkleidung mit.“

Verdutzt sah ich auf.

Sah so nichts verstehend in diese dunklen Augen vor mir und versuchte zu begreifen, auf was genau Bardock hinaus wollte. Was er plante, ja gar vorhatte und wieder beobachtete ich den Saiyajin vor mir aus versteckten Augen. Doch immer noch schien ich nicht zu verstehen.

Schien nicht gänzlich ganz begreifen zu können, was er damit meinte und belustigt schüttelte mein Gegenüber abermals den Kopf, als er mein fragendes Gestotter hören konnte.

„Ich gebe dir eine einzelne Chance, das zu erhalten was du wissen willst. Aber... unter einer einzigen Bedingung.“, hörte ich ihn wieder sagen und geschockt sah ich nach oben.

Konnte es nicht glauben, was der ältere Saiyajin da gerade vom Stapel ließ und innerlich frohlockte meine Seele schon jetzt. 

Wissend, dass ich schon bald vielleicht hinter jenes eine Geheimnis kommen konnte, was ich so sehr erstrebte lösen zu können und gespannter denn je hörte ich mit an, was mir Bardock zu sagen hatte.

Doch der nächste Satz der folgte, die nächsten Wörter, die der Größere nun so hämisch grinsend über seine Lippen brachte, ließ augenblicklich meine ganze Welt zu Eis ersterben.

Brachte sie so vehement zum Klirren, dass schon bald nur noch Scherben folgen sollten und meine ganzen Mühen ja so gar bis völlig unbeholfen, in den Schmutz gezogen wurden.

Und nichts als reiner Spotte blieb.
 

„Besiege mich!“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück