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Eins plus eins macht drei!

von

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Baby-Sitting

@ Zuckerschnute: “Kamatari spielt Apportieren“ ist wirklich eine amüsante Vorstellung. Wäre auf jeden Fall ein Fanart wert. :D
 

@ Hannes-Sama: Ich sag’s mal so: Hiruzen wird den beiden nicht ununterbrochen auf der Nase herumtanzen, aber seine „Momente“ bekommt er bestimmt (ansonsten könnte ich ja schlecht so viele Kapitel mit dieser Thematik füllen). :)
 

@ Saika_a: Dankeschön für dein Lob! Das höre ich doch wirklich gerne. =)

Dass die Pille nicht 100%tig hält (halten kann), was sie verspricht, daran hab ich damals beim Schreiben gar nicht gedacht. Na, vielleicht auch gut so.
 

@ alle Kommentatoren: Ein riesiges Dankeschön für euer Feedback! :)
 

Viel Spaß beim Lesen!
 

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Kapitel 23: Baby-Sitting
 

Seufzend pfefferte Temari das abgewaschene Messer zurück in die Schublade. Es fühlte sich so richtig schön beschissen an, im Unrecht zu sein. Diese Erfahrung hatte sie in letzter Zeit ja schon öfter gemacht, aber warum – verdammt noch mal – lernte sie einfach nichts daraus? Das konnte eigentlich doch nicht so schwer sein …
 

Ja, die Betonung lag auf eigentlich. Dieses Wort schaffte es, jede noch so gute Absicht zu relativieren. Am besten gab sie es gleich auf, sich krampfhaft ändern zu wollen. Shikamaru hatte sie ja schließlich trotzdem genommen …
 

Eine gruselige Entscheidung, wenn sie es recht bedachte. Entweder war er hart im Nehmen, masochistisch veranlagt oder litt in puncto Frauen unter einer selbstzerstörerischen Geschmacksverirrung. Wahrscheinlich alles drei auf einmal.

Oder er war doch schlichtweg normal und sie selbst hatte einfach nicht alle Latten am Zaun.

Ja, das traf den Nagel wohl auf den Kopf. Schwanger sein war aber auch wirklich nicht leicht.
 

„Wo bleibst du denn so lange?“
 

Missmutig sah Temari auf, sagte jedoch kein Wort.
 

Shikamaru runzelte die Stirn. „Versinkst du schon wieder in Selbstmitleid?“

„Das Übliche halt“, antwortete sie lustlos.

„Vergiss doch den Blödsinn von eben. Ich hab mich doch schon längst daran gewöhnt, unter dir zu stehen. Metaphorisch gesehen zumindest.“

„Danke, das baut mich echt auf“, entgegnete sie sarkastisch. „Ich wollte ja schon immer eine herrschsüchtige Person sein, die allen anderen ohne Wenn und Aber zeigt, wo’s langgeht und dafür über Leichen geht.“

„Gäbe es einen Preis fürs Überdramatisieren hättest du ihn gerade gewonnen“, merkte er an.

„Na, großartig …“

Er seufzte. „Reiß dich einfach mal ein bisschen zusammen. Wärst du wirklich so schlimm, wär ich schon längst über alle Berge.“
 

An der Aussage war wohl etwas dran …
 

Seine Freundin atmete schwer aus. „Ich versteh trotzdem nicht, was du an mir findest.“

Er zuckte mit den Schultern. „Musst du ja auch nicht.“

„Ich würd’s manchmal aber gerne …“, meinte sie seufzend. „Na, egal. Lass uns essen.“
 

Sie griff nach dem Karton mit der geschnittenen Pizza und den drei Tellern, die sie daneben platziert hatte und rauschte an ihm vorbei durch den kleinen Flur ins Wohnzimmer.
 

Shikamaru blieb noch einen Moment in der Küche. Eins stand mal fest: Wer Frauen erfunden hatte, musste wirklich eine leicht sadistische Ader gehabt haben. Aber ohne sie wäre das Leben wohl auch zu langweilig.
 


 

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„Und, bist du satt geworden?“
 

Hiruzen schaute seine Aufpasserin groß an und nickte. „Kann ich denn jetzt fernsehen?“

„Erst wenn du dir die Hände gewaschen hast.“
 

Der kleine Junge sprang abrupt von seinem Platz auf und lief ins Bad.
 

„Ist doch in Ordnung, oder?“, meinte Temari an ihren Freund gewandt.

„Ich denke schon. Er darf aber nicht mehr als eine halbe Stunde am Tag“, erwiderte er.

Sie lehnte sich zurück. „Wenn du mich fragst, ist sogar das für einen Dreijährigen zu viel.“

Shikamaru sah zu ihr herüber. „Warum hast du es ihm dann erlaubt?“

„Ich bin nicht seine Mutter. Da kann ich es ihm schlecht verbieten“, gab sie zurück. „Eltern sind schließlich die Spielverderber – alle anderen dürfen auch mal Fünfe gerade sein lassen.“
 

Eltern als Spielverderber … Dieser Grundsatz hätte genauso gut auch von Yoshino stammen können.
 

„Wenn das dein Motto ist, sehe ich aber schwarze Zeiten auf unser Kind zukommen“, merkte er an.

„Blödsinn!“, widersprach sie. „Nur weil Yoshino diesen Spruch vor deiner Geburt offensichtlich inhaliert hat, muss das bei mir nicht auch so sein. Ich werd als Mutter einen ganz anderen Weg als sie einschlagen.“
 

Das bezweifelte er doch stark …
 

Shikamaru hob eine Augenbraue und meinte skeptisch: „Na, da bin ich aber mal gespannt.“

Seine Freundin zog eine Grimasse. „Du wirst ja sehen“, sagte sie selbstsicher.
 

Pah, ihm würde sie es schon zeigen …
 


 

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Zehn Minuten später saß Hiruzen vor dem Fernseher und verfolgte mit vor Staunen halbgeöffneten Mund eine Geschichte, die mit Marionetten erzählt wurde.
 

Temari beobachtete ihn dabei und fragte sich, ob alle kleinen Kinder so aussahen, wenn sie zur Abwechslung mal keine Zeichentrickserien vorgesetzt bekamen. Na ja, so ein Puppentheater war wohl einfach etwas anderes …
 

„Weißt du, an wen er mich gerade erinnert?“, fragte sie leise.
 

Shikamaru zuckte nichtsahnend mit den Schultern.
 

„Na, an Kankurou“, klärte sie auf. „Als er das damals geguckt hat, sah er mindestens genauso begeistert aus. Das war nämlich seine Lieblingsserie.“

„Sag bloß, er ist deswegen auf die Idee gekommen, Marionetten als Waffen zu benutzen?!“, warf er eher scherzhaft ein.
 

Sie bestätigte seine Aussage mit einem Nicken.
 

„Doch, könnte man so sagen.“

„Wie kann ein Kind durch eine Sendung auf so eine Idee kommen?“

„Was fragst du mich das?“

„Du bist seine Schwester“, argumentierte er.

„Was aber nicht automatisch bedeutet, dass ich jede Kleinigkeit über ihn wissen muss“, ergänzte sie. „Er verwendet Marionetten, du deinen Schatten. Was macht da den großen Unterschied?“

„Bei mir ist es so ’ne Art Tradition.“

„Marionettenspielen bei uns in Suna doch auch. Es geht bloß über die Grenzen einer Familie oder eines Clans hinaus. Und ein bisschen muss man sich ja auch mit seiner Waffe identifizieren können.“

„Das erklärt, warum du einen Fächer hast“, merkte er daraufhin trocken an.

„Und das heißt?“

„Dass du einfach jeden wegwehst, der dir zu nahe kommt.“

„Gute Idee. Das sollte ich wirklich bei denjenigen machen, die mir länger als fünf Minuten auf die Nerven gehen. Deine Mutter kommt gleich als Erste dran!“ Sie lachte, was die Vermutung in ihm aufkommen ließ, dass sie diese Anspielung nicht richtig verstanden hatte.
 

Als Temari seinen Blick auffing, verbesserte sie sich schnell: „Nein, nein, ich hab schon begriffen, was du damit sagen willst.“

„Bei dir trifft der Spruch Harte Schale, weicher Kern eben zu“, entgegnete Shikamaru schulterzuckend.

„Früher vielleicht, aber momentan ist wohl überhaupt nichts mehr hart an mir.“ Sie fasste sich demonstrativ an die Seite und kniff in ihren Babyspeck, die sie inzwischen angesetzt hatte.

„Das darf auch gerne so bleiben“, meinte er.

„Das sagst du nicht zum ersten Mal“, merkte sie lächelnd an. „Na, mal sehen, was sich machen lässt.“

„Hauptsache, du verfällst nicht in so einen Diät-Wahn wie Ino.“

„Mit Sicherheit nicht“, sagte sie überzeugend. „Apropos Fächer: Meinst du, ich sollte ihn als Deko an die Wand hängen?“
 

Ihr Freund blickte sie nur ungläubig an. Was für ein abrupter Themawechsel …
 

„Was?“, hinterfragte sie. „Ist doch besser, als wenn er weiterhin in der Ecke herumsteht und verstaubt. Ich benutz ihn doch sowieso nicht mehr.“
 

Nein, darauf antwortete er besser nicht …
 

„Gut, dann halte mich eben für bescheuert. Du hast sowieso keine Fantasie“, erwiderte sie ignorant.

„Von mir aus“, meinte er gleichmütig.
 

Temari legte ihre gefalteten Hände über seine Schulter, stützte sich mit dem Kinn darauf ab und grinste urplötzlich. „Du widersprichst mir ja gar nicht.“

„Sollte ich denn?“

„Also, manchmal darfst du das schon.“ Sie lachte.
 

Manchmal … Vielleicht sollte er davon wirklich mal Gebrauch machen.
 


 

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Nach dem Fernsehen holte Hiruzen ein Spiel aus seiner Tasche hervor. Während Shikamaru den Turm aus Holzklötzen aufbaute, schnappte sich der Junge das Stirnband vom Tisch und betrachtete es von allen Seiten.
 

Schließlich fragte er: „Nee-chan, warum ist da ein anderes Zeichen drauf?“

Temari überlegte, wie sie die Frage kindgerecht beantworten konnte. „Ich komme aus einem anderen Dorf“, erklärte sie, „und unser Zeichen sieht so aus.“

„Wie heißt das Dorf?“

„Sunagakure.“

„Und wo ist das?“

„Weit weg in der Wüste.“

„Was ist eine Wüste?“

„Das ist ein Ort, an dem ganz viel Sand liegt und wo es tagsüber sehr warm und in der Nacht sehr kalt ist.“

„Dann habt ihr mittags also Sommer und nachts Winter?“

„Ja, so ungefähr“, sagte sie amüsiert.

„Toll!“ Hiruzen war ganz Feuer und Flamme. „Nimmst du mich mal mit dahin? Kommt das Baby dann auch mit?“

Temari lächelte. „Nur, wenn deine Mama nichts dagegen hat und ihr beide ein bisschen älter seid.“
 

Liebevoll streichelte sie ihren Bauch.
 


 

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„Gewonnen!“, jubelte der kleine Junge gute zwei Stunden und einige Partien Jenga und diverse Brettspiele später. „Was spielen wir nun?“

„Jetzt kommt das Zähneputzen-und-Schlafengehen-Spiel“, legte seine Aufpasserin fest.

„Schon?“, empörte er sich und wandte sich prompt an Shikamaru, den er bettelnd ansah.

„Du hast sie gehört“, meinte er mit Nachdruck. „Eigentlich solltest du um diese Uhrzeit gar nicht mehr wach sein.“

„Schade“, murrte er, fügte sich schlussendlich aber und verschwand mit seiner Zahnbürste im Badezimmer.
 

Die beiden folgten ihm und sahen, wie er sich dabei anmühte, an den Wasserhahn zu kommen, obwohl sein Kopf noch nicht mal bis zum Beckenrand reichte.

Sein Patenonkel kam ihm unaufgefordert zu Hilfe und hob ihn hoch und Temari beobachtete ihn von der Seite, ob er sich auch gründlich genug die Zähne putzte.
 

Als das geschafft war, wollte Hiruzen schon in Richtung Wohnzimmer flitzen, doch Shikamaru war schneller.

„Hast du nicht was vergessen?“, fragte er daraufhin.
 

Der Junge zog einen Schmollmund und schlenderte wortlos zur Toilette.
 

Fünf Minuten darauf war er auch schon komplett umgezogen und bettfertig.
 

„Wo möchtest du denn schlafen?“, fragte Temari. „Im Bett oder auf dem Sofa?“

„Auf dem Sofa“, kam es sofort von ihm.

„Du kannst aber ruhig mit bei uns im Bett schlafen“, warf sie ein.

Hiruzen schüttelte den Kopf. „Da ist doch gar kein Platz für mich. Ihr seid doch schon Drei!“, erwiderte er und lachte. Anschließend kletterte er auf die Couch, schnappte sich ein Kissen und die Wolldecke und deckte sich zu. „Erzählt ihr mir noch eine Geschichte?“

Sie warf ihrem Freund einen fragenden Blick zu. „Willst du oder soll ich?“

„Du kannst das besser als ich“, antwortete er rasch.

„Na, gut …“, stimmte sie zu und fragte ihren Schützling: „Wovon soll ich denn erzählen?“

„Von Katzen!“, stieß er aus. „Und Hasen, Bären und Spatzen!“
 

Da ihr eine solche Geschichte gänzlich unbekannt war, musste sie ihre grauen Zellen wohl mal ein wenig anstrengen …
 

„Okay …“, sagte sie langsam. „Vor langer Zeit lebten in einem Wald alle Tiere friedlich miteinander. Die Hasen hatten keine Angst vor den Bären und die Spatzen brauchten sich nicht vor den Katzen zu fürchten. Jeden Nachmittag …“
 

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Teilweise hatte ich zwar Probleme dabei, Hiruzen altersgemäß wie einen Dreijährigen agieren zu lassen, aber ich denke, ich hab’s doch ganz gut hinbekommen. Und massig Spaß hatte ich beim Schreiben natürlich auch.
 

Danke fürs Lesen! :)



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  MissYukiMarie
2012-07-11T20:21:58+00:00 11.07.2012 22:21
wie süß ich die beiden um ihn kümmern :3
sie werden bestimmt tolle eltern :)
shikamaru könnte etwas zu langweilig werden ...?
ich kann mir richtig gut vorstellen wie sie mit dem kleinen in der wohnung spielen :D
also ich finde du den kleinen sehr gut hinbekommen ! ;)

lg yuki
Von:  Hannes-Sama
2011-05-14T12:23:32+00:00 14.05.2011 14:23
ein gutes kapitel ;)
zwischendurch mal ein paar andeutungen für die zukunft (hiruzen als puppenspieler? naja... aber mögliche besuche in suna wären doch cool), besonders was die kindererziehung angeht.. temari als zweite yoshino? oh das wäre nicht so... aber shikamaru kann ja im notfall einschreiten
und wie immer klasse dialoge zwischen den beiden ^^
top fand ich auch den moment, als hiruzen festellt, dass sie schon zu dritt im bett sind ;) unschuldige, kindliche logik, sehr passend altersgerecht ^^ und direkt hat temari sich den bauch gehalten... tolle szene =)
Von:  fahnm
2011-05-14T01:40:49+00:00 14.05.2011 03:40
Klasse Kapi^^
Von:  Cortes
2011-05-13T20:58:13+00:00 13.05.2011 22:58
Schönes Kapitel!
Am besten fand ich die Unterhaltung zwischen Tema und Shika. So kann ein Kind auch an seine Waffen kommen.
Hiruzen als Puppenspieler?
Von:  tigerlilli
2011-05-13T20:11:25+00:00 13.05.2011 22:11
was für ein süßes kapi <3
du hast den kleinen echt total knuffig dargestellt~ wenn kinder nur wirklich so wären *seufz* xDD
auf jeden fall hat mich das kapi echt gefreut ^.^ vll schaffst dus ja auch mal die geschichte wirklich aufzuschreiben x3
Von:  Saika_a
2011-05-13T19:17:45+00:00 13.05.2011 21:17
die Erklärung der Wüste und die Nachfrage des Kleinen waren einfach spitze! Und auch das du keine Zeichentrickserie hast laufen lassen find ich gut
eindlich kann man Kankuros Neigungen nachvollziehen XDD

die Geschichte mit 'ich mache alles besser als meine Eltern' ist so typisch aber irgendwie doch so wichtig,
gut, dass du sie trotz des Standart-Chrakters riengebracht hast

A_a
Von:  Zuckerschnute
2011-05-13T14:51:28+00:00 13.05.2011 16:51
Häh????
Ich muss mich verlesen haben! *hoch konzentriert nach liest*
Das steht tatsächlich da! Shikamaru ist tatsächlich der Meinung, dass etwas "anstrengendes" gut ist, weil es sonst langweilig wäre? Die Erkältung muss Spuren hinterlassen haben oder so! *lach*
Okay, ich hab ein bisschen übertrieben.

Ach ja, da werden Kindheitserinnerungen wach! Die gute alte Augsburger Puppenkiste! Ich habe die Geschichte von Jim Knopf und Lukas als Kind rauf und wieder runter geschaut! Das waren noch Zeiten!

Die Geschichte würde ich gerne hören, oder besser gesagt lesen... Was Temari sich aus dem Stehgreif wohl so alles ausdenkt?
Was das darstellen von Kindern angeht, da hast du recht! Das ist wirklich verdammt schwer!


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