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Komm, wir greifen nach den Sternen

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So. Da wären wir wieder mit einem neuen Kapitel :)
Wie immer bedanke ich mich herzlich bei Omama! ♥

Viel Spaß ♥ Komplett anzeigen

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Kapitel 36 - Hiobsbotschaft

Kapitel 36
 

Die nächsten Tage passiert nichts Aufregendes. Ich verteile Strafarbeiten und Nachsitzen und bin sehr zufrieden mit meinen ersten zwei Schulwochen. Seitdem ich mich mit Hermine .. Miss Granger, ausgesprochen habe, verfolgt sie mich immer mehr. In meinen Gedanken, in meinen Träumen. Ihre Stimme, die meiner Fantasie entspringt, ist mein ständiger Begleiter, und versüßt mir so manchen einsamen Abend. Nicht, dass ich es nicht genieße alleine zu sein. Anfangs war es eine mir selbstauferlegte Strafe dafür, dass ich Lily Evans verraten hatte. Doch mit der Zeit wurde es für mich ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Alleine, in einem ruhigen Raum. Nur Feuer, das prasselt. Ein gutes Buch und eine Flasche Wein. Gelegentlich auch ein Glas Feuerwhiskey. Doch seitdem Miss Granger in meinem Hirn spukt, macht es mir zunehmend Spaß meine Abende mit Wortgefechten und Sticheleien zu verbringen.

Ich bin krank. Das wusste ich schon immer.
 

Samstagmorgen wache ich früh auf, weil es an meiner Tür klopft. Schlecht gelaunt stehe ich auf und öffne sie. Ich erstarre kurz, als ich durch meine schlaftrunkenen Augen erkenne, wer dort steht. Sie.

„Guten Morgen, Professor. Ich wollte Sie nicht wecken, es tut mir leid.. Ich wollte Sie um etwas bitten“, sagt sie leise.

Meine Stirn wirft tiefe Falten und ich verschränke die Arme vor der Brust.

„Und das muss jetzt sein, Miss Granger?“, zische ich leise, „Hätte das nicht bis nach dem Frühstück warten können? Zumindest, bis ich meinen ersten Kaffee getrunken habe?“

„Nein, Sir. Es ist wirklich wichtig“

Ich schürze die Lippen.

„Und was bitte ist so wichtig, dass es nicht warten kann?“

„Ich brauche einen Schwangerschaftsabbruchtrank..“

Meine Gesichtszüge entgleiten mir komplett und meine Kehle wird staubtrocken.

„Wa-as?“, stammle ich.

Einen Schwangerschaftsabbruchtrank? Für sich? Meine Gefühlswelt steht Kopf. Binnen weniger Sekunden hat sie es geschafft meine Welt zum Einsturz zu bringen. Ich bin nicht bereit Verantwortung für irgendetwas oder jemanden zu nehmen. Ich bin froh, dass ich mein Leben irgendwie einigermaßen im Griff habe. Meine Hand verkrampft sich um die Türklinke und mir weicht alles Farbe aus dem Gesicht.
 

„Professor, ist Ihnen nicht gut?“

Ich deute ihr reinzugehen und schließe die Tür.

„Ob mir nicht gut ist?!“, blaffe ich. Mir wird heiß und kalt zugleich und ich spüre unglaubliche Wut in mir aufkeimen. Hat sie denn nicht an Verhütung gedacht? Sie ist zweiundzwanzig verdammt! Da kann man ja davon ausgehen, dass sie sich um so etwas bemüht.

„Natürlich ist mir nicht gut! Du verlangst einen Trank von mir, der eigentlich gar nicht nötig wäre, wenn du Vorsichtsmaßnahmen ergriffen hättest!“

Empört blickt sie mich an und stemmt die Hände in die Hüften, „Also erstens Mal, ist es ja wohl nicht nur meine Sache solche Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, Severus. Da gehören immer zwei dazu! Zweitens verlange ich diesen Trank nicht von dir, ich bitte drum. Und drittens, ist der gar nicht für mich, also reagiere dich mal ab!“

Mir fällt ein Stein vom Herzen. Nie habe ich mich so erleichtert gefühlt. Mir entfährt ein hysterisch klingendes Lachen und ich sinke auf meine Knie. Mein Lachen entwickelt sich zu einem richtig Anfall und bald kugle ich mich fast auf dem Boden. Sie sieht mich nur fassungslos an und schüttelt den Kopf.
 

Nachdem ich mich einigermaßen wieder eingekriegt habe, stehe ich auf und gebe ihr einen Trank aus meinem Vorrat. Sie steckt ihn ein.

„Sie sind ein merkwürdiger Mann, Severus“, sie schüttelt den Kopf.

„Das habe ich nie bestritten, Miss Granger. Aber bitte erschrecken Sie mich nie wieder so sehr“, huste ich.

„Keine Sorge, Professor. Ich will ja nicht riskieren, dass Sie einen Herzinfarkt bekommen“, höhnisch lächelt sie mich an.

„Man kann keinen Infarkt in etwas bekommen, das man nicht besitzt“, murmle ich und gebe mir Mühe meine perfekt trainierte Fassade wieder aufzubauen.

„Wenn es das jetzt war, dürfen Sie wieder gehen, Miss Granger“

„Danke, Professor“, sie klimpert übertrieben mit ihren Wimpern.

„Ihr Gesicht war die Sache auf jeden Fall wert!“, lächelt sie triumphierend.

„Übertreiben Sie es nicht, Miss Granger“

„Ach kommen Sie. Ihren Ausbruch von eben, habe ich nicht vergessen. Sie sind auch nur ein Mensch. Auch, wenn das ziemlich absurd klingt. Es ist verständlich, dass sie Angst hatten“

Meine Halsschlagader schwillt an und ich kämpfe arg mit der Beherrschung.

„Sie vergessen sich, Miss Granger. Ich habe keine Angst. Vor nichts und niemandem. Damit das ein für alle Mal klar ist!“, brülle ich sie an.

„Stellen Sie sich nicht so an! Es ist doch ganz normal, bei so einer vermeintlichen Hiobsbotschaft Angst zu bekommen. Man kann seine Schwächen auch ruhig mal eingestehen“, motzt sie mich an.

„Ich. Habe. Keine. Schwächen.!“, flüstere ich bedrohlich leise.

„Und ob Sie die haben, Professor. Ich weiß, dass Sie sich fürchten, wenn jemand versucht hinter Ihre Fassade zu blicken. Deshalb haben Sie sie ja auch über zwanzig Jahre perfektioniert. Aber auch Ihnen muss auffallen, dass das nicht das Wahre sein kann! Sie vergraulen jeden, der sich um Sie sorgt oder wenigstens etwas Interesse an ihrem Leben hat!“, blafft sie.

„RAUS! Verschwinden Sie, ehe ich mich vergesse!“, schreie ich sie an.

„Sie sind ein bemitleidenswerter, verbitterter, sturer, alter Mistkerl, Severus!“, schreit sie ebenso zurück und stürmt aus meinem Wohnzimmer.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Omama63
2015-02-12T09:09:15+00:00 12.02.2015 10:09
Ein super Kapitel.
Das Gesicht von Severus hätte ich sehen wollen. Hermine hat das aber auch so rüber gebracht, dass er denken musste, dass sie von ihm schwanger ist.
Sie hätte ihn ruhig noch ein wenig zappeln lassen können. Mich hätte interessiert wie er reagiert hätte. Ob er ihr den Trank, dann auch gegeben hätte?
Severus sagt, er habe kein Herz. Ich denke mal, dass Hermine sein Herz finden und wiederbeleben wird.
Mit dem letzten Satz gebe ich Hermine recht.
Bin schon gespannt, ob sie Severus aus seinem Schneckenhaus heraus hohlen kann.

Lg
Omama63
Von:  alandatorb
2015-02-12T00:12:10+00:00 12.02.2015 01:12
wow -ein Schwangerschaftsabbruchtrank - den Gesichtsausdruck konnte ich mir bildhaft vorstellen - ist er wirklich für ne Freundin (ich lese leider sehr viel parallel und beim überfliegen der letzten Kapitel habe ich nichts dazu gefunden) oder braucht den Hermine selber?
Tolles Kapitel - schreib weiter so
LG
Alanda


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