Kapitel 31 - Erwachen
Kapitel 31
Während ich versuche, meine Atmung und meinen Herzschlag zu beruhigen, versinken meine Gedanken im Chaos.
Ich habe eben tatsächlich mit meinem Professor geschlafen.
Er hat seine Augen geschlossen, lehnt mit seiner Stirn gegen meine und atmet unregelmäßig.
Als er seine Augen öffnet sieht er mich mit dunklem Blick an.
Er zieht sich aus mir zurück, legt sich neben mich und nimmt mich in den Arm.
„Das war wundervoll, danke“, murmelt er erschöpft gegen meine Haare.
„Dir ist aber bewusst, dass das eine einmalige Sache war, oder?“
Ich verkrampfe mich. Natürlich ist es mir das, aber ich wollte es bis eben nicht wahrhaben.
„Ja“, sage ich leise und befreie mich aus seiner Umarmung.
Ich setze mich mit dem Rücken zu ihm an die Kante des Bettes.
„Es tut mir leid, ich hätte es nicht soweit kommen lassen dürfen..“, höre ich ihn hinter mir sagen.
„Ist in Ordnung, ich gehe dann jetzt wohl besser. Wir sehen uns morgen im Unterricht, Professor“, sage ich provozierend. Dieses Spiel können wir auch zu zweit spielen. Wenn er es jetzt schon bereut, gebe ich ihm, durch meine formale Anrede, noch einen Grund mehr dazu.
Ich stehe auf, suche meine Klamotten zusammen, ziehe mich an und verschwinde aus seiner Tür.
*Severus‘ Sicht*
Sie ist gegangen. Alleine bleibe ich in meinem Bett zurück.
Ich bin ein Idiot. Gerade habe ich himmlische Momente mit ihr verbracht und dann lasse ich sie so auflaufen.
Ich schlage mir gegen den Kopf.
„Ganz toll gemacht, Severus. Jetzt fühle ich mich sicherlich wie eine Hure, die dir einfach nur Spaß bereiten sollte“, zischt sie in meinem Kopf.
„Du bist keine Hure, aber dir muss doch auch klar sein, dass das inakzeptabel ist!“, brülle ich zurück.
„Das hättest du dir überlegen sollen, bevor du mich zu deinem Betthäschen machst!“, schreit nun auch sie.
Ich ziehe mir die Decke bis zum Kinn und flüstere in die Dunkelheit, „Es ist besser so. Für uns beide..“
Lange liege ich noch wach, bis ich nach gefühlten Stunden endlich einschlafe.
In meinen Träumen bin ich heute alleine.
Alleine in einem dunklen Raum. Hin und wieder sehe ich braune Augen, die mich traurig ansehen.