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Alles wird anders

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Titel: Alles wird anders

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 14 von 23

Disclaimer: Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt. Die bekannten Figuren gehören nicht mir. Nur die ihr noch nicht kennt. Wenn ihr von meinen Figuren welches nutzen wollt, fragt mich vorher.

Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

Anmerkung: Sie finden auf meinem Blogg [link href="http://sandra-blacks-world.blogspot.de/,"]http://sandra-blacks-world.blogspot.de/,[/link] Informationen über meine Schreibfortschritte, meiner Storys. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.
 

Erneut trafen ihre Lippen aufeinander. Immer und immer wieder entlockten sie sich einen Kuss, der mit Wohlwollen und Hingabe von dem jeweils anderen erwidert wurde. Harrys Verstand hatte sich schon längst verabschiedet und dem Herz das Denken überlassen. Dies hüpfte immer wieder auf und ab. Es freute sich über die Wendung.

Harry, der unter Lucius lag, hatte die Arme fest um dessen Hals geschlungen, während sich die Beine zaghaft um dessen Beine schlangen. Er wollte das hier nicht unterbrechen, er wollte weiter genießen, ganz gleich, was für Konsequenzen es haben würde.

Erst gefühlte Stunden später, als sie den Kuss wieder lösten, sahen sie einander schwer atmend in die Augen. Harry bemerkte sogar wie verwuschelt die schulterlangen blonden Haare waren und schmunzelte vorsichtig. Er hatte nicht bemerkt, wie er immer wieder hindurchgefahren war.

Die blauen Augen fingen seinen Blick schnell wieder ein, sodass Harry ein Funkeln sehen konnte, was ihm nie zuvor aufgefallen war. Hatte er das verursacht? Und wenn, … es war atemberaubend.

In diesem Moment wurde das Gewicht auf sich etwas schwerer. Sofort fiel Harry wieder ein, wie hart die Nacht für den anderen gewesen sein musste, weswegen er die Beine wieder löste.

„Du solltest dich noch etwas hinlegen und dich ausruhen“, murmelte Harry fürsorglich lächelnd und setzte noch einen kleinen Kuss auf die bereits wundgeküssten Lippen.

„Nur wenn du bei mir bleibst“, raunte Lucius zurück und legte sich erst bei dem Nicken neben Harry, welchen er sofort in seine Arme zog und sein Gesicht in dessen schwarzem Haar vergrub.

„Ich brauche dich Harry. Ich habe das Gefühl, das du mein Leben erst lebenswert machst“, wisperte Lucius leise gegen die weiche Mähne und ließ Harrys Herz erneut höher schlagen. Solche Worte von einem Malfoy waren so ungewohnt, dass er nicht wusste, was er antworten sollte. Deswegen umarmte er den wenig Älteren nur und legte seinen Kopf auf dessen Brust, um die Augen zu schließen.
 

Er musste eingeschlafen sein, denn als er wach wurde, war das Bett neben ihm kalt und leer. Hatte er die Küsse und die Nähe zu Lucius nur geträumt? Müde öffnete Harry die Augen und drehte sich vorsichtig im Bett.

Nein. Da war er. Scheinbar hatte Lucius noch mal geduscht, da dessen Haar feucht schien. Er saß für einen Malfoy völlig untypisch auf dem Boden, im Schneidersitz und fluchte in genau diesem Moment leise und ebenfalls nicht sehr Malfoylike. Harry erkannte, wie er sich einen Finger in den Mund steckte, und hörte ihn leise Murmeln.

„Was findet er nur an einem Wildtier wie dir?“

Harry konnte sich das breite Grinsen einfach nicht verkneifen und beobachtete den Blonden noch einen Moment, wie er versuchte, den kleinen dazu zu bringen, den Trank zu schlucken. Der Verband schien schon gewechselt. Langsam ließ er seinen Blick über das aristokratische Gesicht wandern. Er war wirklich eine wahre Augenweide und konnte gewiss an jedem Finger zehn Frauen und auch Männer haben, doch wie es schien, wollte dieser ihn haben. Gerade ihn.

Gut.

Er hatte sich in der letzten Zeit nach Voldemorts Fall verändert. Er war nicht mehr so schmächtig wie damals, seine Haare waren ein wenig länger und er war auch ein wenig gewachsen. Auch wenn er noch immer sehr klein wirkte. Der Remus aus seiner Zeit hatte auch mal gesagt, dass sein Gesicht viel ernster als vor dem Entscheidungskampf wirkte, viel männlicher als das von James.

Harry hatte sich noch nicht wirklich mit seinem Vater verglichen. Warum auch? Man schien ihm die Ähnlichkeit ja nicht anzusehen, die so hoffte Harry, trotzdem irgendwo noch vorhanden sein musste.

Ein sanfter Kuss holte ihn schlussendlich wieder aus seinen Gedanken hervor und er nahm die blauen Augen wieder wahr.

„Gut geschlafen?“, fragte Lucius ruhig und hatte den Querz auf seinem Arm, welcher versuchte frei zu kommen.

„Ja. Dabei hattest du dich doch ausruhen sollen“, seufzte Harry, setzte sich auf und nahm ihm das Tierchen aus dem Arm.

„Keine Sorge. Ich habe wunderbar geschlafen. Aber ich muss bald noch mal für kurz zu meinem Vater und … dem dunklen Lord. Sie wollen sich von der Vollständigkeit des Mals überzeugen. Aber wenn du möchtest, gehen wir danach etwas spazieren. Du darfst gern entscheiden, welchen Weg wir nehmen“, sprach Lucius und reichte ihm dabei den Trank, welchen Harry dem Fuchs ohne große Probleme verabreichte.

„Brav“, wisperte Harry diesem zu, ehe er zu dem Blonden aufsah. Dann aber streckte er die Hand nach dessen linkem Handgelenk aus. Er spürte das kurze Zurückzucken, doch Lucius gewährte es ihm. Noch immer war der silberne Kokon zu sehen.

„Ich denke, ich lege dir einen Tarnzauber drüber, damit es nicht auffällt, was ich mit dem Mal angestellt habe. … Lucius?“, fragte Harry dann aber trotzdem und sah wieder in dessen Gesicht, während sein Daumen fast schon zärtlich über die Stelle strich, wo das Mal magisch eintätowiert wurde.

„Was möchtest du?“, fragte dieser auch direkt nach und sah ihn aufmerksam an.

„Kann ich dich um etwas bitten ohne das du mich nach dem, wie und warum, ausfragen wirst?“, fragte Harry vorsichtig. Er wusste, dass er es nie alleine schaffen würde. Das Malfoyanwesen war dafür einfach zu groß.

„Ist es etwas Schlimmes?“, fragte dieser zurück, doch Harry schüttelte den Kopf.

„Dann bitte. Was möchtest du?“

Harry schluckte hart und überlegte, wie er es formulieren sollte. Deswegen griff er auch zu seinem Zauberstab und ließ sich ein leeres Pergament von Lucius Schreibtisch herüberschweben. Er nahm es in die Hand und legte sich seinen Zauberstab an die Stirn. Er stellte sich fest Riddles Tagebuch vor. Jede Einzelheit, jedes Detail, jede Farbveränderung. Ein silberner Faden verband seinen Stab und seine Schläfe. Eben diesen Gedanken ließ er auf das Pergament fließen. Sofort erschien dort das Tagebuch.

„Ich suche dieses Tagebuch. Innen drin ist es leer und von außen, so wie du es hier siehst. Ich weiß, dass es irgendwo hier in diesem Haus ist, aber ich möchte nicht unhöflich sein und heimlich danach suchen. Es … es ist mir wichtig, das du nicht schlecht von mir denkst, deswegen bitte ich dich um deine Hilfe“, bat Harry vorsichtig und versuchte jede Regung in dem hübschen Gesicht festzuhalten.

Lucius nahm das Papier entgegen und betrachtete das Bild darauf. Er ließ keine Gesichtsregung zu, bis er wieder zu Harry aufsah und den Mund für ein, woher weißt du das, öffnete. Doch er entsann sich an die Bitte nicht nachzufragen und auch an die Worte, dass es Harry wichtig war, dass dieser nicht schlecht von ihm dachte.

Schon allein darum, weil man ihn bisher noch nie um etwas gebeten, sondern ihm immer nur Dinge befohlen hatte, nickte er schlussendlich.

„Ich werde sehen, was ich tun kann. Dass ich es finde, kann ich dir nicht versprechen, aber ich werde mich nachher noch in der Bücherei und im Arbeitszimmer meines Vaters umsehen. … wirst du mir eigentlich irgendwann mal alles über dich erzählen?“

Fragend sah Lucius den jüngeren an, welcher wehmütig lächelte.

„Vielleicht. Aber noch nicht jetzt und ich kann dir nicht die ganze Geschichte erzählen. Es ist einfach, … kompliziert. Aber erinnerst du dich noch an deine vorletzte Frage, als du mir heimlich das Wahrheitsserum untergejubelt hast?“

Kurz schien Lucius zu zögern, doch dann nickte er.

„Ich fragte, ob du mich magst.“

„Stimmt. Ich glaube. Ich fange an dich zu mögen“, lächelte Harry verlegen und spürte die leichte Hitze auf seinen Wangen.

„Das bedeutet mir viel“, raunte Lucius ihm gegen die Wange, auf der er einen sanften Kuss platzierte und Harry noch tiefer erröten ließ.
 

Kurz darauf halte die Stimme von Lucius Vater durch das Zimmer, sodass Harry allein mit dem Querz zurückblieb. Er hatte noch einen Tarnzauber auf das Handgelenk des wenig Älteren gelegt und hoffte, dass Lucius nichts geschah. Es war schon seltsam so zu denken. Eigentlich müsste er den Mann hassen, genauso wie er es mit dessen zukünftigem Sohn tat, doch er konnte nicht. Nicht nachdem was hier alles passierte.

Konnte es falsch sein, was er hier tat? Ob er Lucius wirklich noch näher kommen durfte?

„Was denkst du Kleiner?“, fragte Harry zu dem Fuchs runter, welcher seit einer geraumen Zeit das Zimmer auskundschaftete. Bei der Frage sah es allerdings auf und legte den Kopf etwas schief. Es sah aus, als würde es nachdenken. Ob es ihn überhaupt verstand?

Harry musste aber trotzdem lächeln, als er das sah.

„Du bist ziemlich süß. Sicher freust du dich schon darauf, wenn du wieder gesund bist und endlich raus darfst, um heimzulaufen“, sprach Harry weiter und setzte sich auf den Boden, sodass der Kleine zu ihm kam. Noch immer war der Blick nachdenklich und etwas misstrauisch, doch die vorsichtige Hand Harrys, schien ihn zu überzeugen, dass alles gut war.

„Wie lange Lucius wohl bei Voldemort braucht?“, murmelte Harry nachdenklich und behielt die Tür im Visier. Ob er einfach mal rausgehen sollte? Immer nur im Zimmer war nicht das, was er sich für seine Ferien vorgestellt hatte. Ganz gleich, ob er im Haus des Feindes war oder nicht.

„Wollen wir einen Spaziergang durch das Haus machen?“, fragte er den Fuchs deswegen auch und bekam wieder einen nachdenklich wirkenden Blick. Doch Harry erhob sich einfach und verließ das Zimmer. Sein Weg führte ihn an vielen verschiedenen Gemälden vorbei, welche ihm alle erhaben nachsahen. Kaum eines von ihnen ließ sich zu einem Gespräch herab, da sie sich alle für etwas Besseres hielten.

Als Harry um die nächste Ecke ging und gerade ein Bild mit einer atemberaubenden Landschaft betrachtete, lief er ohne Absicht in jemanden rein und landete schmerzhaft auf seinem Hintern.

„Au ...“, keuchte Harry und hatte dabei auch den Querz losgelassen, welcher erschrocken fauchte. Harry sah wütend zu der anderen Person auf, die zu seinem Verdruss auf den Beinen geblieben war und erstarrte.

Harry spürte den harten Felsen in seiner Kehle, der sich einfach nicht runter schlucken lassen wollte. Das durfte doch echt nicht wahr sein. Wieso hatte er noch mal das Zimmer verlassen?

„Ein neues Gesicht? Wie ist dein Name, Bursche?“, fragte Harrys Gegenüber kalt und mit einem Lächeln, dass die dunkelblauen Augen nicht erreichte.

Harry kannte dieses Gesicht, diesen Körper, einfach alles von ihm. Es war Tom Riddle, in den er hineingelaufen war und ihn fast schon mit einem abfälligen Blick musterte.

„Harry … Crow“, gab dieser zur Antwort und erhob sich hastig, um sich nicht noch unterlegener zu fühlen, als sowieso schon.

„Crow? Soso. Mir scheint, du bist Lucius Gast? Ein Mitschüler von ihm?“, fragte Tom, der sich selber nicht vorgestellt hatte.

„Das stimmt und wer sind sie, wenn ich fragen darf, … Sir?“ Harry musste sich fast schon zu diesen höflichen Worten zwingen. Viel lieber hätte er dem Mann vor sich, den Hals umgedreht, doch noch war es zu früh. Noch gab es zwei Hokruxe, die vernichtet werden mussten.

„Tom Gaunt, mein Junge. Es freut mich deine Bekanntschaft machen zu dürfen“, nickte ihm Voldemort entgegen und sah plötzlich auf den Fuchs, welcher sich an Harrys Seite drängte.

„Wildtiere gehören nicht ins Haus“, sprach er noch kühl, ehe er an Harry vorbei ging und in einen der Gänge verschwand.

Harry dagegen nahm den Querz auf die Arme und drückte ihn an sich.

Oh wie gerne hätte er dem Monster eine rein geschlagen, vor allem als dieser ihn, mein Junge, nannte.

„Harry?“ Die kühle Stimme ließ ihn sich umdrehen. Lucius stand wenige Schritte vor ihm und blickte ihm mit ausdruckslosem Gesicht entgegen.

„Alles in Ordnung? Du bist ganz bleich?“, fragte Lucius leiser, als er direkt neben ihm stand. Nur kurz wurde dem Querz ein abweisender Blick zugeworfen, ehe er ihn zurück auf sein Zimmer führte.

„Ich hatte gerade eine Begegnung der dritten Art“, antwortete Harry etwas sarkastisch und erntete nur einen verwirrten Blick. Der Blonde kannte diesen Ausdruck wohl nicht.

„Ich glaube, ich habe gerade deinen Lord kennengelernt“, versuchte es Harry noch mal verständlicher, worauf dieser sich abrupt versteifte.

„Alles Okay? Hat er dir was getan?“, fragte Lucius sofort, doch das Kopfschütteln beruhigte ihn schnell wieder.

„Nein, aber lass uns fertigmachen. Ich habe schon eine Idee, wo wir spazieren gehen können. Ach ja. Hast du das Buch gefunden?“

„Nein. Aber ich werde weiter suchen und jetzt machen wir uns fertig.“

Gesagt getan. Wenig später verließen sie das Anwesen und entfernten sich von diesem.

„Nun? Wo soll es lang gehen?“

Harry deutete auf das Tor, welches Malfoy Manor, von einer Stadt trennte.

„Ich würde gerne etwas unter den Muggeln bummeln gehen. Wärst du damit einverstanden?“

Lucius sah nicht wirklich begeistert aus und schien abzuwägen, ob er das wirklich machen sollte.

„Bitte Lucius“, bat Harry und zu seiner eigenen Überraschung, hauchte er ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. Verwundert sah ihn sein Gastgeber an, ehe er seufzend nachgab.

„Dann lass uns gehen. Aber denk ja nicht, dass du mich jedes Mal so überzeugen kannst“, brummte Lucius, was Harry, hinter vorgehaltener Hand leise lachen ließ. Lucius der das beobachtete, zog ihn kurzerhand in eine Umarmung und apparierte dann mit Harry. Sie tauchten in einer Seitenstraße auf und lösten sich.

„Hier können wir uns leider nicht nah sein. Die Leute hier sind nicht sehr tolerant“, meinte Lucius noch, ehe er Harry aus seinen Armen entließ. Harry fühlte kurz ein Bedauern in sich aufsteigen, doch er nickte.

Zusammen verließen sie die Seitengasse und gingen die Einkaufsmeile entlang. Es gab viele Muggeldinge, die Harry noch aus seiner Kindheit kannte und die Lucius wohl noch nie gesehen hatte. Verwirrt starrte dieser gerade durch ein Schaufenster auf eine Kamera, die wie Harry vermutete, noch mit Filmen betrieben wurde. Wann die ersten Kameras ohne Filme rausgekommen waren, das wusste er nicht genau.

Gleich neben der Kamera stand sogar noch eine Polaroidkamera.

Sahen die Kameras der Muggel und Zauberer etwa so unterschiedlich aus? Kannte Lucius sie wirklich nicht?

„Das sind Kameras. Die hier, die schießt direkt Fotos, bei der hier, musst du die Bilder erst entwickeln lassen. Jedoch bewegen sich die Personen auf den Bildern im nachhinein nicht“, erklärte Harry, als er neben Lucius trat. Kurz sah dieser zu ihm rüber und deutete knapp auf ein Telefon, sodass Harry ihm auch das erklärte.

Selbst ein Fernseher schien Lucius Aufmerksamkeit zu wecken und Harry hatte viel Spaß dabei, dem reinblütigen Zauberer alles zu erklären.

Es dauerte etwas, doch bald verließen sie die Einkaufsmeile und tauchten auf einen Weihnachtsmarkt ab. Es war sehr voll hier und nur wenige nahmen Rücksicht, was Lucius sichtlich missfiel. Vor allem als ihm ein kleiner Junge plötzlich von vorne rein lief und mit seinen gebrannten Mandeln auf dem Boden landete, erwartete Harry, dass der Ältere loswettern würde.

Harry hielt direkt den Atem an, doch zu seinem Erstaunen blieb Lucius ruhig und starrte auf den Jungen von vielleicht fünf Jahren, dem die Tränen in die Augen schossen, als er seine ganzen, auf dem Boden und im Match verteilten Mandeln sah.

Lucius beugte sich runter und klopfte dem Jungen den Matsch von der Kleidung, ehe er das verweinte Gesicht anhob.

„Nicht weinen, Kleiner. Hier. Kauf dir was Neues davon und dann lächel wieder, okay?“, damit reichte Lucius dem Jungen zwei Münzen, die Harry als Muggelwährung dieser Zeit erkannte. Eindeutig viel zu viel für eine Tüte gebrannte Mandeln, doch der Junge sah ihn mit großen, verwunderten Augen an.

„Danke Mister“, lächelte der Kleine vorsichtig und schloss die Faust um die Münzen.

„Schon gut, aber jetzt lauf und dann geh wieder zu deinen Eltern zurück“, mahnte Lucius mit fast schon freundlicher Stimme und sah dem davonstürmenden Jungen nur kurz hinterher.

„Mir scheint, du magst Kinder?“, fragte Harry vorsichtig, als sie wieder nebeneinander herliefen.

„Ja. Sie sind schließlich unsere Zukunft“, nickte der blonde Mann und schielte zu seinem Gast hinüber.

„Und du willst gewiss auch mal Eigene haben. Richtig?“, fragte Harry, welcher starr nach vorne sah. Natürlich. Wie hatte er das nur verdrängen können? Als reinblütiger Zauberer, wurde gewiss ein Erbe von diesem erwartete und dafür bedurfte es eine Frau. Eine Frau wie Narzissa, die einen Sohn wie Draco hervorbringen würde.

„Natürlich. Es wird von mir erwartet, irgendwann einen Erben zu zeugen“, nickte Lucius wie selbstverständlich und bemerkte nicht, wie Harry die Hände ballte. Hart schluckte dieser und atmete tief ein und aus.

Den Rest des Tages versuchte Harry nicht zu viel mit Lucius zu reden und ihn so wenig wie möglich anzusehen. Er fühlte sich einfach nur schrecklich.

Als sie zurück zum Manor apparierten, löste sich Harry direkt. Beide gingen schweigend ins Haus, ließen sich die Mäntel von den Hauselfen abnehmen und gingen auch auf Lucius Zimmer, wo sich Harry um den Querz kümmerte.

„Was ist los, Ha...?“, wollte Lucius fragen doch im gleichen Moment klopfte eine Eule an das Fenster, sodass er diese einließ. Als er nach dem Brief greifen wollte, flog sie zu Harry, welchen es wunderte, wer wusste, wo er war. Vielleicht wurde die Eule aber auch nur ins Blaue geschickt, doch sie kam ihm gerade richtig. So hatte er noch Zeit, ehe er mit seinem Gastgeber reden musste.

Seine Augen flogen über das Papier, mit der so vertrauten Schrift.

Es war ein Brief von Sirius, der ihn im Namen von James, Remus und sich bat, die restlichen Ferien bei ihnen zu verbringen. Er entschuldigte sich auch in James und seinem Namen für ihre Dummheit im Sinne der Homosexualität. Er schrieb, dass Lily auch da sein würde und das Rose und Charls sich über seinen Besuch freuen würden.

Eigentlich kam es ihm gerade Recht.

„Von wem ist der Brief?“, fragte Lucius ruhig und hatte sich auf seinem Bett niedergelassen.

„Von meinen Gryffendorfreunden. Sie entschuldigen sich und fragen, ob ich die restlichen Feiertage bei ihnen verbringe“, seufzte Harry. Ob das eine so gute Idee war? Er brauchte schließlich noch das Tagebuch, aber er wollte auch nicht weiter bei Lucius bleiben. Der Gedanke daran, dass dieser bald eine Frau ehelichen würde, um einen Schreckenserben zu zeugen, fand er gar nicht so toll.

„Dann solltest du gehen. Freundschaften müssen schließlich gepflegt werden“, kam es nach wenigen Minuten des Schweigens, was Harry noch einen Tritt gegen sein Herz verpasste.

„Gut. Ich werde in meinem Zimmer meine Sachen zusammenpacken gehen. Kann ich per Flohpulver reisen?“, fragte Harry knapp ohne Lucius anzusehen und verließ nach einer Zustimmung das Zimmer.

Die Sachen waren schnell zusammengesucht und in seiner Tasche verstaut. Viel hatte er ja nicht.

Ein Fiepen bewegte ihn dazu, runter zu sehen. Der kleine Querz sah ihn mit großen intelligenten Augen an und schien zu wissen, dass Harry jetzt gehen würde.

„Und was mache ich mit dir mein Hübscher? Du willst bestimmt wieder in den Wald zurück, aber du bist noch nicht wieder ganz gesund“, seufzte Harry und nahm den Fuchs auf seine Arme. Dieser schleckte ihm zaghaft über die Wange, was Harry leise lachen ließ.

„Möchtest du, solange bist du gesund bist, bei Lucius bleiben?“, fragte er leise und zu seinem Erstaunen schüttelte der Fuchs den Kopf.

„Was dann?“

Als Antwort legte sich eine Tatze auf seine Wange.

„Bei mir?“

Ein Nicken ließ Harry glücklich lächeln.

„Gut. Dann kommst du mit mir, mein Hübscher. Lass uns gehen.“ Damit packte Harry auch die Näpfe ein und verließ das Zimmer wieder. Vor seiner Tür wartete Lucius auf ihn. Er lehnte an der Wand, hatte den Kopf gesenkt und die Arme vor der Brust verschränkt.

Als er Harry bemerkte, ging er voraus und führte ihn nach unten in eines der Wohnzimmer. Wahrscheinlich reisten hier Gäste an und wieder ab.

„Ja also ...“, murmelte Harry, welcher die Tasche schrumpfte und in seinen Umhang steckte.

„Ich werde weiter nach dem Buch schauen. Mach du dir noch ein schönes restliches Jahr. Den Querz nehme ich und bringe ihn später in den Wald zurück“, warf Lucius kühl dazwischen und streckte eine Hand nach dem Fuchs aus. Dieser fing allerdings an zu knurren, weswegen Lucius zögerte.

„Ich werde ihn mitnehmen und später im verbotenen Wald auswildern. Mach dir keine Sorgen um ihn. Auf Wiedersehen Lucius. Ich wünsche dir schon jetzt ein gutes neues Jahr … und … und pass auf dich auf“, mit diesen Worten wendete sich Harry ab, griff sich hastig Flohpulver, welches er in die Flammen warf, und hinein trat.

Sein Ziel war klar, sodass die grünen Flammen sofort an ihm hoch loderten und ihn zu den Potters schickte.

Wie Lucius ein kleines Päckchen aus seinem Umhang genommen hatte und es emotionslos betrachtete, bekam Harry nicht mehr mit. Er rief eine Hauselfe und befahl ihr, das Päckchen zu entsorgen.

Mitsy, Lucius persönliche Hauselfe, sah ihren Herren verwundert an, verschwand dann aber zusammen mit dem schön verpackten Geschenk.
 

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oh, oh. Da ist er doch tatsächlich Voldi übern weg gelaufen >.<

Und dann auch noch das mit Lucius. Ob sich das wieder einrenkt?



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