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Eine Zeit des Sterbens

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen. :) Tut mir leid, dass es mit diesem Part etwas länger gedauert hat, aber nun kann ich Euch endlich den neusten Teil dieser Story präsentieren. Von nun an wird es viele Vergangenheitssprünge geben, aber genug von mir. Hoffe dieser Part wird Euch gefallen, verbleibe mit einem lieben Gruß und wünsche Euch hiermit viel Spaß beim Lesen. Komplett anzeigen

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Zeit 19


 

Eine Zeit des Sterbens

Zeit 19

„Wie geht es dir?“, war das Erste was ich hörte, als ich erwachte und noch träge versuchte ich meiner Umgebung Herr zu werden.

Ich erkannte Bulmas Stimme. Sie schien hektisch und mehr denn je von so ehrlicher Sorge getragen, aber dennoch schien sie erleichtert zu sein. 

Und trotzdem klang sie müde.

Irgendwie so schrecklich müde; genauso wie ich mich fühlte und langsam wandte ich den Kopf zur Seite, um sie sehen zu können.

Ich lag in einem Bett, wie ich schnell feststellte und dennoch schien mein Geist immer noch wie benebelt zu sein. Ein Bett, das ich nicht kannte, in einem Raum in dem ich zuvor noch nie gewesen war und verwirrter denn je zog ich eine Augenbraue in die Höhe.

Wo... war ich?!?
 

„Alles ist gut, wir sind bei Chi-Chi.“, hörte ich meine Gefährtin sagen und mit einem Mal beruhigte sich mein schneller Puls. Spürte ich nur noch ein sanftes Streicheln an meiner Wange, bevor ich wieder den Kopf zu Bulma wandte, doch augenblicklich wurde mir aufgeholfen.

„Hier, trink erst mal was. Du musst sicher Durst haben.“, sprach meine Gegenüber leise und nun wurde mir gar jeder Hilfe gleich ein Glas Wasser an die Lippen gehalten. Immer noch schien ich mehr als nur zu schwach dafür zu sein, selbst zu trinken und somit ließ ich diese Prozedur über mich ergehen. Um ehrlich zu sein, starb meine Kehle gerade zu vor einem nie endendem Feuer reinen Durstes und somit war das Glas schnell geleert. Ein Zweites wurde befüllt, doch stellte Bulma dieses dann zur Seite, setzte sich abermals zu mir ans Bett und strich mir wirre Strähnen meiner Haare aus der Stirn.

Wie lange war ich eigentlich bewusstlos gewesen?

„Gute zwei Tage...“, hörte ich wieder ihre Antwort und erst jetzt dämmerte es mir, dass ich diese Frage laut ausgesprochen hatte.

Zwei Tage also?

Musste mir die Cyborg ja ganz schön zugesetzt haben und wieder hievte ich mich in die Höhe.

Doch diesmal gelang es mir, wenn auch unter Schmerzen und warnend sah mich Bulma an.

Schien schon die Lippen zu schürzen, doch brachte sie keinen Ton über eben jene. Ihr eisiger Blick schien alles zu sagen, der wie eine mahnende Drohung auf mir lag. Ich diesen schon so oft bei ihr gesehen hatte, benahm ich mich ihrer Meinung nach nicht so wie ich sollte und dennoch ignorierte ich sie.

Wir waren also bei... Kakarott?

Hätte mich auch schwer gewundert, wenn seine Freunde einen anderen Ort zum Schutz ausgesucht hätten und langsam ließ ich mich an die Kopflehne des Bettes sinken.

Mein Gott.

Wie gut das tat, aufrecht zu sitzen.

Auch wenn mein Körper immer noch schmerzte, das vertrieb wenigstens den Schwindel, welcher mich seit meinem Erwachen nicht mehr losließ und müde sah ich auf einbandagierte Hände.

Meine Hände um genau zu sein und seufzte dann frustriert auf.

Zwei Tage also....

Vegeta, du kannst froh sein, dass es nicht eine ganze Woche war.

„Du hast mir ganz schön Angst gemacht.“, hörte ich wieder Bulmas Stimme flüstern und sah dann auf.

Ja.... natürlich hatte ich das. Und um ganz ehrlich zu sein, ich mir selbst auch und erst jetzt fiel mir auf, wie erschöpft sie eigentlich aussah.

Wie nahe wir eigentlich daran waren unser Leben zu verlieren, für etwas, das nun nicht mehr zwingend wichtig war. 

Dieser dämliche Radar hatte uns nichts als Ärger gemacht und wo war er jetzt?!? Zertrümmert, in so kleinste Einzelteile und schweigsam wandte ich den Blick auf das kleine Gitterbett, in dem mein Sohn seelenruhig schlief. Unbekümmert in dieser ganzen Welt aus Chaos zu leben schien und mit einem Mal beschlich mich ein mulmiges Gefühl. Eines, das ich bis jetzt so noch nicht an mich herangelassen hatte, wohl aber hier und heute der beste Zeitpunkt dafür war.

In welcher Welt lebten wir eigentlich?

Was nütze es mir, wenn ich für eine Zukunft kämpfte, in der nicht ein Mal gewiss war, ob wir den nächsten Morgen noch erleben würden?

Meine Frau oder gar... mein Sohn?

Eines frage ich Euch: Wenn man sich vor dem nächsten Morgen nur fürchten musste gar sein Leben zu verlieren, was für eine Welt war das dann? 

War es wert dafür zu kämpfen, oder doch nicht besser einfach so zu sterben?!?

Aber wenigstens hatten wir hier und jetzt ein bisschen Glück. Die Cyborgs schienen uns hier nicht wirklich zu finden. Sicherlich hatte Bulma eine ihrer Erfindungen benutzt um unseren Ki zu verstecken und unsere jetzige Unterkunft in nichts als schützenden Nebeln des Waldes verschwinden zu lassen. 

Eine Verschnaufpause, wie manch einer dazu sagen würde, doch retten würde es uns vor unserem Problem nicht. Das wurde mir mehr denn je so bitter klar. Denn das hier würde uns nur Zeit verschaffen.
 

Doch eine Zeit wofür?
 

Es dauerte quälend lange, bis ich mich aus dem Bett schälte, in dem ich mehr als 48 Stunden verbracht hatte und das Erste, was mir Bulma zukommen ließ war ein heißes Bad. Nun ja... ein Bad traf es nicht ganz, denn Wasser war in diesen Tagen mehr denn je selten geworden und trotzdem konnte uns Chi-Chi einen guten Kübel davon entbehren, mit dem ich mir nun kläglich Dreck und bestehenden Staub von der Haut wusch. 

Am späten Nachmittag und im Schutze der Dunkelheit würde sich Kakarotts Weib wieder auf die Suche nach einem See begeben um ihre Reserven aufzufüllen und wer weiß, vielleicht konnte ich ihr diese Arbeit abnehmen. Wenn sie mich ließ. 

Dann würde ich wenigstens aus diesem Haus raus kommen, welches mehr denn je so schlechte Erinnerungen in sich trug. 

Der Brunnen, den Kakarott vor so vielen Jahren ausgehoben hatte, war schon ein Mal durch einen Angriff der Maschinen zerstört worden und zwar zu jener einen Zeit, als sie nach meinem ewigen Rivalen gesucht hatten. Doch nichts als einen leeren Platz finden konnten, da er schon lange von uns gegangen war und wieder schmerzte seine Lücke so irgendwie.

Riss eine bestehende Dunkelheit in meine Seele, die mehr denn je so bitterer Hoffnungslosigkeit wich und ich das Zittern meines Körpers nur noch wage unterdrücken konnte. 

Ein Gedanke, den ich so nicht kannte.

Eine Emotion, die ich so noch niemals richtig gespürt hatte, doch jetzt schien es mir so eisig klar zu sein.

Wir hatten keine Zukunft.

Jedenfalls waren wir weit davon abgekommen.
 

~*~
 

Nachdem meine Waschung beendet war, schlüpfte ich in neue Kleidung. Irgendwie hatte es Bulma geschafft meine alten Sachen aus der CC zu retten und die schwarze Kleidung meines Volkes legte sich angenehm kühl auf meine Haut. Unter meinen Verbänden kratze es verräterisch, doch versuchte ich das ständige Jucken zu ignorieren. 

Würde sowieso nichts bringen die Verbände von meinem Körper zu reißen, die Wunden würden noch lange bestehen bleiben. Sich sowieso nur neu entzünden und abermals seufzte ich aus. 

Ein Pflasterverband klebte über meiner rechten Stirn, halb über dem Auge und verdeckte mir mehr denn je die Sicht. Wahrlich musste ich wirklich zerrupft aussehen, doch störte mich dies nicht weiter und sofern es mein Körper zuließ, schleppte ich mich in Richtung Wohnzimmer.

Dort wo ich die Anderen vermutete, jedenfalls hörte ich Bulmas Stimme, doch als ich die Türe leise öffnete und in eine wohnliche Atmosphäre trat, begrüßten mich mehr denn je so freundliche Worte. Auch wenn ich den Sinn hinter hinter ihnen nicht ganz verstand.
 

„Seht ihr? Ich hab gewonnen!“, hörte ich das Narbengesicht freudig sagen und sofort zog ich fragend eine Augenbraue in die Höhe.

Gewonnen?

Was hatte er bitteschön gewonnen, außer vielleicht meine gute Geduld?

Verwirrt ließ ich ruhige Blicke durch den Raum wandern und entdeckte Kakarotts Freunde, allesamt auf dem Sofa sitzend. Außer den Namekianer.

Er stand, wie immer an der Wand gelehnt, doch als auch er ein verstecktes Grinsen verlauten ließ, schien meine Welt völlig auf dem Kopf zu stehen.

Sagt mal... hatte ich irgendetwas verpasst während ich bewusstlos war? 
 

„Sei kein Spielverderber, Krillin und lass deinen Einsatz rüber wachsen.“, holte Bulmas damaliger Freund wieder aus und verwirrt sah ich auf Kakarotts besten Freund und wie er beleidigt das Gesicht zu einer Grimasse verzog.

„Sich mit dir anzulegen grenzt an purem Ruin, Yamchu.“, seufzte er theatralisch und zog dann etwas aus seiner Hosentasche. Münzen, Kleingeld was auch immer und drückte es seinem Gegenüber nun in die ausgestreckte Hand.

„Konntest du nicht noch einen Tag länger liegen bleiben, Vegeta? Das war mein letztes Geld.“, jammerte der Erdling mit einem schnellen Blick an mich gerichtet und endlich schien ich zu verstehen, während der schwarzhaarige Mann mehr denn je bis über beide Ohren grinste und seinen Einsatz wegsteckte.

Sie hatten gewettet. Wie lange... ich wohl in wohliger Schwärze verbringen würde und damit schien mein Blut schon wieder zu kochen.

Bulma schenkte mir einen entschuldigenden Blick, während all die anderen in ein erleichtertes Gelächter ausbrachen, doch damit schien meine Rage mit keinem Mal gemildert. Wütend schmiss ich die Türe hinter mir ins Schloss und übersah Chi-Chis zornigen Blick auf mich.

Gab bald sowieso nichts mehr, das man bedauern konnte, also sollte sie sich auch nicht über die Risse in der Wand beklagen und sich aufregen. 

Das sagte ich auch prompt, wenngleich auch nicht an sie gerichtet.
 

„Dein Geld wird in ein paar Tagen sowieso nichts mehr wert sein!“, zischte ich eisig kühl und trat dann an meine Gefährtin heran, welche Abseits von alldem stand und beruhigend legte sie mir eine Hand auf die Meine. Drückte fest zu um mich zu ermahnen, doch schien ich sie mit keinem Mal zu spüren. Eher nicht zu wollen und sofort herrschte nichts als Stille in dem kleinen Raum.

Denn ich hatte die Wahrheit gesprochen.

Die Welt der Menschen war vorrüber.

Wie viele Trümmer....

Wie viele Städte....

Wie viele Tote mussten sie noch beweinen, um das zu verstehen?

Menschen....

Jetzt wusste ich auch, wieso ich diese Rasse so verabscheute und nur mit wenigen von ihnen eine Ausnahme machte. Denn sie waren selbstlos.

Einfach nur selbstlos, gierig, egoistisch und nur an materiellen Dingen interessiert, anstatt sich um die wesentlich wichtigen Dinge zu kümmern.

Zornig wandte ich mich ab.

„Vegeta, es tut mir leid.“, hörte ich Bulmas ehemaligen Freund wieder sagen, doch brachte ich nur ein genervtes Zischen über meine Lippen. 

Blöder... Idiot.

Gerade er sollte wissen mit meiner Wut nicht zu spaßen und dennoch trat er entschuldigend auf mich zu. Mürrisch zog ich die Stirn kraus, während sich meine Augen verfinsterten.

Treib... es nicht zu weit, Mensch.

„Ich hab nur einen kleinen Spaß gemacht. Natürlich sind wir alle froh, dass es dir wieder besser geht.“, hörte ich ihn erleichtert sagen und sah dann in ein lächelndes Gesicht. Eines, das überglücklich war, mich auf den Beinen zu sehen und wieder starrte ich verwirrt zu Boden.

Denn es gab eine Zeit, in der er sich sicherlich nicht gefreut hatte mich wohlauf zu sehen. Mit keinem Mal. Eher gab es eine Zeit, in der er mich wahrhaft tot sehen wollte und nun musste ich doch glatt schmunzeln.

Denn diese eine Zeit, in die mich nun meine Gedanken zurückschleuderten, schien gar nicht mal so lange her zu sein. Gar nicht so in weiter Ferne zu liegen, wie ich dachte und die mit einem Mal sicherlich meinen eigenen Tod bedeutet hätte. Denn an diesem Tag hätte es dieser Mensch wahrlich geschafft. Geschafft mich zu töten und wieder erinnerte ich mich zurück.

Zurück an jenen einen Tag, der so in Chaos zu versinken schien. 
 

Und dies auch letztendlich war.
 

~

Mein Erwachen war schleierhaft, dumpf und träge und erschöpft rollte ich mich auf den Rücken, während die Kühle dieses frischen Morgens sanft über meinen Körper strich. Hörte das Rascheln der Decke als ich mich bewegte, das leise Zwitschern der Vögel, welche an diesem Morgen gar nicht mehr aufhören wollten zu singen und brummend fuhr ich mir mit einer Hand wirre Strähnen aus der Stirn, während ich versuchte meine Gedanken zu ordnen und die lebende Welt vor den Fenster verfluchte.

Verdammt... was...

Was war gestern eigentlich geschehen?

Doch als ich langsam den Kopf wandte, sich dichter Nebel zu lichten schien, ich neben mich starrte und nichts als einen leeren Platze vorfand, schien ich endlich zu verstehen. Schien mit einem Mal meine Erinnerung wiederzukehren und gequält schloss ich die Augen. Ließ mich wieder zurück in weiche Kissen sinken und schlug mir dann beide Hände vor das Gesicht.

Ach du Scheiße.

Ach du heilige Scheiße.

Vegeta... was hast du da nur getan?

Langsam ließ ich die Hände zurück an ihren Platz sinken und starrte an die Decke.

Jetzt hatte ich nicht ein Mal mehr die Entschuldigung des Alkohols, der mich schon ein Mal in ihr Bett getrieben hatte. Nein, damit konnte ich mir diesmal nicht den Hintern retten.

In dieser Nacht war ich mehr als nur bei Bewusstsein gewesen. Wusste ganz genau was ich tat und während sich langsam meine Hand einen Weg über weiße Laken suchte, fühlte ich immer noch ihre Wärme. 

Die Wärme ihres Körpers, welcher in der gestrigen Nacht wie Wachs in meinen Händen wurde.

Meine Gedanken drehten sich im Kreis, während mein Herz unumstößlich schlug.

Nervöser denn je, während meine Kehle staubig trocken wurde und ich mir über spröde Lippen leckte.

Wie...

Wie sollte ich ihr jemals wieder unter die Augen treten können? Wie sollte ich diese Onnà jemals wieder mit meiner gewohnten Störrischkeit und Sturheit behandeln können, wenn ich wusste, wie sanft ich sie in meinen Armen halten konnte?

Mit einem Mal wurde mir schlecht.

So speiübel, dass ich mich zu hastig aufsetzte und damit nur noch mehr den widerlichen Schwindel weckte.

Ich... Ich brauchte einen kühlen Kopf.

Ja, das war jetzt bekanntlich das Beste, was mir helfen konnte und schnurstracks schlug ich die Decke zur Seite und marschierte ins angrenzende Bad.

Ich duschte eiskalt.

So kalt, dass binnen von Sekunden meine Muskeln zitterten, doch schien ich immer noch wie zur Salzsäule erstarrt und zu keiner weiteren Regung fähig.

Während kühles Nass wie messerscharfe Eiszapfen auf meinen Körper rieselten, starrte ich auf die geflieste Wand vor mir und versuchte meine Gedanken zu ordnen.

Bulma war geflohen.

Schien an diesem Morgen schon vor mir erwacht, sonst hätte ich sie sicherlich jetzt noch vorgefunden.

Aber wieso hatte sie mich nicht geweckt?

Wieso sich nicht mit unserer unliebsamen Konfrontation auseinander gesetzt, die eher unseren Instinkten folgten, als so blindem wie wahrem Verstand?

Wieso schwieg sie zu all dem und flüchtete sich lieber in Vergessen, als mich meinem hitzigen Verlangen zu beschuldigen?

Denn dass ich das getan hatte, schien so offensichtlich.

Ich hatte mich nicht mehr beherrschen können. Wollte ein Mal, wenigstens nur ein einziges Maldiesen blauen Engel mein Eigen wissen.

Zu wissen, wie es war ihre Lippen zu spüren.

Zu wissen, wie es war wenn sie meinen Namen flüsterte. So innigst; gar lauter Wollust gleich und mit diesem Gedanken drehte ich den Wasserhahn auf die kälteste Stufe. Doch selbst das bracht meinen hitzigen Gedanken keine Abkühlung. 

Im Gegenteil.

Es war, als würde ich brennen.

Ich duschte lange und während ich mich nun in neue Kleidung zwängte, rannen mir immer noch Tropfen meiner nassen Haare über den Körper. 

Sie ließen mich zittern. 

Ließen mich abermals vor meinen eigenen Gedanken erschaudern, doch brachte es meinem Gewissen keinem Mal Linderung. 

Dem Chaos in meinem Kopf keine Ordnung und während ich mir meinen dunkelblauen, kurzärmligen Gi ein letztes Mal zurecht zog und dann in die zugehörigen Handschuhe sowie Stiefel schlüpfte, schien ich fahriger denn je.

Wie... sollte ich damit nur umgehen?

Wie ihr weiterhin gegenüber treten, wenn dieses eine immer zwischen uns stehen würde?

Denn immerhin war sie ja immer noch mit ihm zusammen. Nicht, dass ich mich um diesen mickrigen Menschen scherte, dieses Narbengesicht war mir mehr als gleich und so was von egal. 

Aber sie schien immer noch an ihm zu hängen. 

Schien ihn immer noch irgendwie in ihr Herz zu lassen. Das hatte sie mir mit ihrem heutigen Verschwinden gezeigt und mürrisch starrte ich in den Spiegel. Starrte in mein eigenes Spiegelbild.

Vielleicht... will sie dich ja wirklich nicht haben, Vegeta. Vielleicht solltest du dich endlich mit diesem Gedanken abfinden, dann kannst du endlich so etwas wie Frieden finden und hoffentlich auch wieder - dich selbst.

Ja, das war ein guter Plan, selbst wenn ich in gestriger Nacht etwas anderes von Bulma gehört hatte.

Nämlich, wie sie meinen Namen flüsterte, während sich unsere Lippen versiegelten und wir nur noch unsere Körper sprechen ließen.

Sofort schüttelte ich den Kopf.

Nein, Vegeta.

Das ist nicht gut.

Gar nicht gut.

Du bist schon zu weit gegangen.

Hast schon zu viel von dir preis gegeben und dennoch ist sie immer noch nicht bei dir. Will es wahrlich auch niemals sein, also hör auf, dich unnötig verletzten zu lassen – und verletzt zu werden. Falls man bei so einem jemand wie mir überhaupt von Verletzten sprechen konnte.

Deswegen war Vertrauen nicht gut.

Deswegen war ...Liebe... keinen Deut besser und angewidert verzog ich das Gesicht.

Ich hatte ja kein Herz, wie Bulma einmal zu mir sagte, in so vollem Zorn und an diesem einen Abend, als sie mir eine schallende Ohrfeige verpasst hatte.

Vielleicht... entsprach das ja auch der Wahrheit.

Ja, ich hatte kein Herz.

Aber nur, weil sie es mir genommen hatte.

Langsam wandte ich mich ab.

Konnte diesem Jemand vor mir und der nur meine Hülle trug, einfach nicht mehr in die Augen sehen und ließ das Bad dann hinter mir.

Wie... ging es jetzt weiter?

Sollte ich so tun, als wäre nichts gewesen?

Sollte ich mir weiterhin die Blöße geben zu wissen, dass ich einem kleinen, schwachen Menschen nicht standhalten konnte, nur weil sie mir mehr als ich selbst bedeutete? Sollte ich weiterhin einfach nur schwiegen und zusehen, wie mein Leben mehr denn je an mir vorbeizog?!?

Wütend ballte ich die Hände zu Fäuste und starrte auf den Spiegel, nahe der Wand. Starrte auf die Person, die so aussah wie ich. 

Gleiche Haare, dunkelbraun und wie eine Flamme zu Berge stehend. Strenge Züge wirkten hier so endlos matt. Eigentlich so voller Stolze, schienen sie allem zu trotzen, doch jetzt war ich nur noch ein Schatten meiner selbst.

Da, sie an, was sie mit dir macht, Vegeta.

Sie an, wozu sie dich treibt und wo du letztendlich gelandet bist.

Eigentlich sollte ich durch das All streifen.

Sollte nicht sesshaft an einem Ort verweilen, sondern nur nach wahrer Stärke suchen.

Denn ein Super-Saiyajin war ich immer noch nicht.

Kakarott schien immer noch so unbesiegt wie eh und je und wieder überkam mich nichts als Wut, als ich in versteckter Rage die Zähne fletschte und sich fast schon ein drohendes Knurren aus meiner Kehle stahl.

Sieh an, wozu sie dich treibt, Vegeta.

Sie lenkt dich ab und Ablenkungen kannst du in kleistern Weise mehr gebrauchen.

Ja....

Jetzt wusste ich auch ganz genau, was ich zu tun hatte und halten... 

Nein....

Halten würde mich hier nichts mehr.

Nicht in einer Welt, in der man mich nicht haben wollte.



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