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Zerissenheit...

Liebe oder Pflicht
von

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...und Verteidigung

Es war schon recht spät, als Hinata erwachte. Es musste bestimmt schon fast Mittag sein... Erschrocken fuhr sie hoch und stellte fest, dass sie allein war. Nichts deutete darauf hin, das Itachi gestern noch bei ihr gewesen war. Nur sein Umhang hing nach wie vor über dem Stuhl, wo er sich schon seit Tagen befand. Hastig stand sie auf und kleidete sich an. Lange konnte Itachi noch nicht weg sein, seine Betthälfte war schließlich noch warm gewesen. Sie trat auf den Flur hinaus und stockte, als sie das Rauschen von Wasser hörte. Duschte Hanabi etwa schon wieder...? Sie duschte doch sonst nie so oft... Irritiert ging sie hinunter in die Küche und blieb doch etwas erstaunt stehen, als sie Itachi am Tisch sitzen sah. Ein Rabe saß vor ihm auf der Platte und sah ihn ernst an. Hinata blieb in der Tür stehen und betrachtete die stille Kommunikation schweigend. Nach einer Weile regte sich der Vogel und flog durch das offene Fenster davon. Itachi drehte sich zu ihr und schaute sie mit einem trüben Lächeln an. „Guten Morgen.“, meinte er mit müder Stimme. „Was ist denn los?“, fragte sie besorgt, statt seine Begrüßung zu erwidern. Er zögerte kurz, dann meinte er: „Sasuke war vorhin hier.“ Hinata zuckte zusammen und riss die Augen auf. „Was wollte er?“, rief sie nun noch besorgter. „Ich weiß nicht. Hanabi ist zur Tür gegangen, doch als sie ihn sah, wurde sie furchtbar verstört und schrie ihn an, er solle sie und dich einfach in Ruhe lassen. Dann hat sie ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen und ist unter der Dusche verschwunden. Hinata verengte die Augen und biss sich auf die Lippe. „Was ist nur mit ihr los? Und was ist passiert, dass sie so auf Sasuke reagiert...?“ Itachi schwieg und die Stille sagte ihr mehr als deutlich, dass das nicht alles war. Fragend schaute sie ihn an. „Meine Mission ist in knapp zwei Tagen beendet... dann werde ich wieder zurück nach Suna gehen.“, erklärte er mit tonloser Stimme und schaute sie leicht von unten an. Sie sah die Liebe in seinem Blick und die stumme Bitte, mit ihm zu kommen. Sie schluckte schwer und holte zitternd Luft. „In zwei Tagen...“, hauchte sie und schon drängte sich die Verzweiflung und Ratlosigkeit wieder in ihre Gedanken. „Zwei Tage...“, sie ließ sich auf einen Stuhl fallen und starrte angespannt zu Boden. „Nicht, Hinata...“, murmelte er in ihr Ohr und umarmte sie zärtlich. Sie hatte nicht mitbekommen, wie er hinter sie gelangt war, doch jetzt umschlang er sie mit seinen Armen und sie sog tief seinen betörenden Geruch ein. „Du würdest mir so fehlen...“, sagte sie leise und schmiegte sich mit geschlossenen Augen an ihn. „Dann komm mit mir...“, meinte er ebenso leise und strich über ihr schwarzes Haar. Sie verkrampfte sich merklich und unterdrückte den Drang, vor Überforderung zu schreien. „...Ich kann nicht. Ich kann das einfach nicht! Diese blöde Stimme hat Recht, ich bin viel zu schwach... wie soll ich dieses Leben jemals hinter mir lassen? Und... wie könnte ich Hanabi allein lassen...?“ Sie raufte sich die Haare und vergrub ihr Gesicht in den Händen. Er hielt sie weiter sanft im Arm und meinte leise: „Ich glaube, du könntest es...“ Sie schüttelte unruhig den Kopf und verharrte in ihrer Pose. Sie traute sich nicht, ihn anzuschauen, zu sehr schämte sie sich für ihre Schwäche. Sie blieb noch eine Ewigkeit so sitzen, versank völlig in sich selbst und reagierte nicht einmal, als Itachi sagte, dass er gehen müsse und daraufhin verschwand.

Sie wusste nicht, wie lange sie schon hier saß, doch sie fühlte sich so einsam, als ob Itachi schon jetzt für immer verschwunden war. Frustriert seufzte sie und stützte ihren Kopf in die Hände. Was sollte sie nur tun? Die Bewusstmachung, dass sie nicht stark genug war, sich von ihrem Umfeld zu trennen, erschütterte ihr gesamtes Vorhaben und langsam fragte sie sich, was sie hier versuchte zu bewirken. Allmählich verschwammen ihr die Ziele vor Augen und ihre Motive verloren die Konturen. Schon wieder begannen die Stimmen, auf sie einzureden und ihr vorzuhalten, wie erbärmlich ihre Sehnsucht nach Freiheit war. Sie hielt sich die Ohren zu und schloss die Augen. Sie wollte doch einfach nur leben.... „Hinata?“. Hörte sie da leise die Stimme ihrer Schwester. Überrascht dah sie auf und hauchte: „Hanabi... Was ist?“ Das Mädchen stand in der Tür und sah sich scheu um, als fürchte sie sich vor etwas. Hinata sah sie fragend an und die andere zuckte leicht zusammen und setzte sich dann zu ihr an den Tisch. „War jemand hier?“, fragte sie mit leiser, zaghafter Stimme und sah schon wieder nervös um sich. „...Nein.“, log Hinata und wunderte sich selbst über ihre feste Stimme. Hanabi atmete hörbar aus und sackte in sich zusammen. „Ich bin so müde...“, murmelte sie mit dem Kopf auf der Tischplatte. „Dann schlaf...“, meinte Hinata und strich ihrer Schwester über die Haare. Sie spürte, wie das Mädchen leicht zusammenzuckte, doch dann seufzte Hanabi nur und meinte: „Ich kann doch nicht den ganzen Tag...“ Ein flüchtiges Lächeln huschte über Hinatas Gesicht. Ihre Schwester schaffte es irgendwie öfter, etwas zu sagen und im nächsten Moment zu widerlegen. Sie nahm eine Decke, die über einer der Stuhllehnen hing und legte sie der Jüngeren um die Schultern. „Ich wünschte, ich könnte dich beschützen...“, murmelte die Schwarzhaarige und schaute aus ihren weißen Augen auf das Mädchen herab. Eine Weile stand sie unschlüssig da, wusste nicht, was sie tun sollte, doch dann entschied sie sich, ihre Schwester nicht allein zu lassen. Sie lief schnell in ihr Zimmer, um die noch ungeschriebenen Einladungen zu holen und ihre Arbeit in der Küche fortzusetzen. Als sie nach dem Stapel der schon fertigen Karten griff, fiel ihr die schwarze Feder auf, die Black wohl in der vergangenen Nacht verloren hatte. Nachdenklich betrachtete sie sie und strich darüber, spürte die weichen Fasern an ihren Fingern... Alles verband sie mit dieser Feder. Auf eine bizarre Art und Weise schien Itachis gesamtes Wesen darin zu stecken. Sie schloss die Augen und zwang sich, nicht darüber nachzudenken. Mit einer bestimmten Bewegung ließ sie Feder in einer Schublade verschwinden und ging wieder in die Küche. Doch ihre trüben Gedanken ließen sie nicht los und sie verschrieb sich viel öfter, als ihr lieb war. Sie quälte sich eine ganze Weile damit herum und versuchte krampfhaft, sich zu konzentrieren und von Sasuke und Itachi abzulenken, die ihr einfach nicht aus dem Kopf gehen wollten, aber es hatte keinen Zweck. Frustriert schmetterte sie den Stift auf die Tischplatte und vergrub ihr Gesicht in den Händen. Sie spürte eine Träne in ihrem Augenwinkel und auf einmal fühlte sie sich völlig matt und erschöpft. Sie schaute zu ihrer Schwester, doch diese war bis jetzt noch nicht aufwacht. Seufzend entschied sie sich, Hanabi nun doch allein zu lassen und draußen ein bisschen die frische Luft zu genießen. Sie verließ das Haus, fühlte sich aber nach kurzer Zeit wieder unglaublich müde und setzte sich auf die Steintreppe vor der Tür. Sie hörte, wie im nahen Wand die Vögel und die Blätter raschelten, schwach vernahm sie den Lärm des Dorfzentrums und musste wiederum seufzen bei dem Gedanken, das alles hinter sich zu lassen... Tief sog die den Duft der Rosen in ihrem Garten ein und spürte die kalte Luft in ihrem Gesicht. Sie dachte an Itachis Geruch. Er war betörend und ließ jeden anderen Geruch grau erscheinen und doch bedeutete der der Blumen hier Heimat... Sie schaute sich um und erblickte den Kiesweg inmitten der Pflanzen, die sie so liebevoll gepflegt hatte, bevor dieses Chaos begonnen hatte. Das Dorf, der Wald, dieses Haus- alles symbolisierte den Ort, wo sie hingehörte. Auch, wenn sie sich schon oft gewünscht hatte, aus diesem Haus fliehen zu können, aber hier war Hanabi und die konnte sie ja nicht so einfach mitnehmen... Schwermütig starrte sie auf ihre Hände und zog die Knie näher an die Brust. Ein einziges Knäul an Für und Wider füllte ihren Kopf, wenn sie versuchte, einen Ausweg zu finden, so kam sie einfach nicht mehr weiter...

Ein schriller Schrei ließ sie erschrocken zusammenzucken. Gleich darauf war sie auf den Beinen mit weit aufgerissenen Augen. Das war Hanabi gewesen! Sie hastete zurück ins Haus und fand ihre Schwester mit vor Schrecken verzerrter Miene steif wie ein Brett am Tisch sitzen, auf der anderen Seite des Tisches saß Black und schaute das Mädchen verwundert an. „Hanabi, was ist denn los?“, rief Hinata und lief zu ihrer Schwester, um ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter zu legen. Die andere rang nach Atem und ihr Brustkorb hob und senkte sich rasch. „Dieser... dieser Rabe... wie Sasukes Haar...“, hauchte sie und starrte das Tier wie traumatisiert an. „Aber Hanabi, das ist doch nur Black, ich hab dir doch von ihm erzählt... jetzt beruhige dich doch!“ Vorsichtig strich die Schwarzhaarige der Jüngeren über die Schulter und redete ihr sanft zu. Es dauerte eine Weile, bis diese sich beruhigt hatte, doch dann ließ sie den Kopf hängen und nuschelte: „Tut mir leid... ich wollte dich nicht erschrecken...“ „Sicher, dass es dir gut geht?“, fragte Hinata, „Du weißt, ich hör dir immer zu.“ „Schon in Ordnung... ich bin nur etwas müde.“, kam die rasche Antwort und ihre Schwester schlurfte aus der Küche und die Treppe hinauf. Hinata blieb ratlos zurück und zerbrach sich den Kopf darüber, was nur geschehen sein mochte. Aber sie wusste sich beim besten Willen keinen Reim auf die plötzlichen Eigenarten ihrer Schwester zu machen. Sie stand noch immer im Türrahmen, als sie plötzlich das Brausen der Dusche vernahm. In ihr zog sich etwas zusammen und beklommen schaute sie zur Treppe, die in die obere Etage führte. 'Das dritte Mal in so kurzer Zeit...', schoss es ihr durch den Kopf und das ungute Gefühl wurde nur noch stärker.

Inzwischen war es schon dunkel geworden und Hinata starrte angespannt aus dem Fenster auf die Straße. Plötzlich hörte sie, wie sich die Tür öffnete und gleich darauf betraten ihre Eltern das Anwesen und schauten sie beide an. Ihr Vater musterte sie kurz und verschwand dann wortlos in den Raum, den er sich mit seiner Frau teilte. Hinatas Mutter dagegen lächelte sie milde an, stellte ihre Tasche ab und schloss sie in die Arme. „Hey mein Schatz.“, hauchte sie an ihr Ohr und drückte sie fest an sich. Hinata biss sich auf die Lippe und versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie schlecht es ihr ging. „Hey.“, murmelte sie und schaute ihrer Mutter, nachdem diese sie losgelassen hatte, in die hellen Augen. Geht es euch beiden gut? Ihr habt doch nichts Dummes angestellt?“, fragte die Frau immer noch lächelnd. 'Viel zu viel...', dachte Hinata düster, doch sie meinte nur: „Nein nein, uns geht es gut.“ „Das ist schön.“, strahlte ihre Mutter und sah sie im nächsten Moment ernst an. Nach einer kurzen Pause meinte sie: „Wir müssen ein bisschen die Planung ändern. Manche Leute können nicht zum vorgesehenen Termin kommen, außerdem ist ja schon alles so gut wie fertig, nicht wahr?“ Sie sah Hinata fragend an und diese nickte unsicher und warf kurz ein: „Ich hab nur noch nicht alle Einladungen fertig... aber was meinst du mit Planänderung...?“ „Naja, wir werden den Termin ändern. Und um die Einladungen mach dir keine Sorgen, das kriegen wir schon hin. Ach und wo ich gerade daran denke, ich habe sogar auf dem Weg den passenden Schmuck für dich gefunden! Ich hoffe, er wird dir gefallen. Jetzt müssen wir uns lediglich noch beeilen, ein Kleid für dich zu finden, denn jetzt wird es wirklich knapp.“, plapperte die Frau munter und Hinata fühlte sich, als hätte man ihr in den Bauch getreten. Was meinte sie mit 'Es wurde knapp'? Sie wollte die Hochzeit vorverlegen?! Reine Panik stieg in ihr auf. Sie wusste einfach nicht, wie sie reagieren sollte. Mal wollte sie laut schreien, im nächsten Moment ermahnte sie sich zur Ruhe, doch ihr Kopf schien davonzurollen und ihre Gedanken waren überall, nur nicht da, wo sie sein sollten. Vorverlegen... die Hochzeit vorverlegen... ihr noch früher ihre Freiheit rauben! Das hielt sie keinen Moment länger aus... „Wann...?“, fragte sie schwach. "Ach, wir wollen die Hochzeit eine Woche früher anberaumen. Ist das nicht toll? Dann musst du nicht so lange warten!“, freute ihre Mutter sich, doch Hinata fühlte sich, als hätte man ihr den Boden unter den Füßen weggezogen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
sry, ist ne weile her, dafür jetzt wieder ein kapitel mit einem wunderschönen absturz X) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  OccamsChainsaw03
2015-01-15T16:32:07+00:00 15.01.2015 17:32
Was für dreiste Eltern. Erst sagen sie du wirst in 1 Monat heiraten, dann nachdem der Monat kaum noch Tage hat heißt es: Hey wir schieben es ne Woche vor.

Ja super Kapitel, hab mir alles auf einmal durchgelesen, also sollte es im Grunde für alle gelten :D.
Würde mich freuen wenn's bald weiter geht und wie Kake muss es wohl sein wenn man wirklich in der Lage wäre.
Antwort von:  sadness
15.01.2015 19:02
mhm... hab eigentlich schon weitere zwei kapitel aber ich finde kaum zeit die abzutippen... :o
aber ich versuche es demnächst :)
schön wenn es dir gefällt :)
Antwort von:  OccamsChainsaw03
17.01.2015 14:35
Cool freu mich drauf :D
Von:  fahnm
2015-01-01T01:23:15+00:00 01.01.2015 02:23
Klasse Kapitel


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