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Zerissenheit...

Liebe oder Pflicht
von

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Angriff...

In Gedanken versunken suchte Hinata im Wohnraum nach der Liste, bis sie sie schließlich zwischen einigen Zetteln, die alle irgendetwas mit der Hochzeit zu tun hatten, fand. Damit kehrte sie in ihr Zimmer zurück und machte sich daran, die vielen fehlenden Einladungen zu schreiben, die ihre Mutter später dann verteilen lassen würde. Währenddessen schweiften ihre Gedanken in alle möglichen Richtungen ab und schon nach kurzer Zeit fragte sie sich, was sie mit diesem Abend machen sollte, da ihre Eltern erst den nächsten Tag wiederkommen würden. Doch die Entscheidung wurde ihr vorerst abgenommen, da die Aufregung des Tages ihren Tribut forderte und sie, mit dem Kopf auf der Tischplatte liegend, sanft einschlief.

Es war erst früher Abend als sie erwachte und sich mit einem Ruck aufsetzte.sie musste kurz blinzeln, bis sich ihre Augen an das Dämmerlicht gewöhnt hatten. Verwirrt sah sie sich um, als sie realisierte, dass das Fenster offen stand. Die kühle Luft hatte wohl auch dafür gesorgt, das sie wieder erwacht war. Sie stöhnte und fuhr sich durch die Haare, ehe sie in der Bewegung inne hielt und zum Bett schaute, wo sich ein dunkler Schemen abhob. Plötzlich begann dieser sich zu bewegen und aus dem Dunkel ihres Zimmers flatterte ein schwarzes Etwas auf sie zu und sie schrie leise auf und ließ furchtbar erschrocken den Stift los, den sie noch immer in der Hand gehalten hatte. Mit einem leisen Klappern fiel er auf den Boden und blieb dort liegen, während der Schemen sich- wie konnte es anders sein- als ein Rabe herausstellte, der es sich auf den bereits fertig geschriebenen Einladungen bequem machte. Hinata atmete hörbar aus und seufzte erleichtert: „Black... was zum Kuckuck machst du denn schon wieder hier? Und seit wann kannst du Fenster öffnen...?“, fuhr sie fort und runzelte die Stirn. „Er hat dich wohl vermisst.“, ertönte es da vom Bett und Hinata erschreckte sich erneut zu Tode. „Wie oft hab ich dir schon gesagt, dass du mich nicht so erschrecken sollst?!“, fuhr sie Itachi ärgerlich an, während sie ihm böse in die Augen schaute. „...Und ich hab dich auch vermisst.“, fuhr er ungerührt fort, doch jetzt klang seine Stimme zärtlich und liebevoll. Bei ihrem samtigen Klang lief ihr ein Schauer über den Rücken und sofort spürte sie wieder die Sehnsucht ihn zu berühren und seine Wärme zu spüren. „...Du bist unfair.“, murmelte sie und betrachtete ihn, wie er auf ihrem Bett halb lag, halb saß und sie neckisch anschaute. „Ich weiß.“, meinte er und ein zartes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. „Tss...“ Sie schüttelte den Kopf und setzte sich neben ihm aufs Bett, um sich an ihn zu kuscheln. „Was genau ist das eigentlich zwischen uns...?“, nuschelte sie an seiner Brust und konnte es nicht verhindern, das sich eine leichte Röte auf ihre Wangen stahl. Ihre schüchterne Seite würde sie wohl nie richtig ablegen können. „Ich weiß nicht...“, meinte er, die Augen nachdenklich zur Decke gerichtet, „Aber was auch immer es ist, ich habe ein großes Interesse daran, das mehr daraus wird.“ Er zog sie näher an sich und drückte ihr einen Kuss auf die Haare. „Mhm...“, meinte sie leise und spielte mit einer Strähne seines langen Haares.

„Wie lange bist du schon hier?“, fragte sie leise, konzentrierte sich aber weiterhin auf sein pechschwarzes Haar, das sie immer wieder um ihren Finger wickelte. „Nicht lange. Eine halbe Stunde vielleicht. Es war gerade dunkel genug, das ich ungesehen herkommen konnte.“, erwiderte er in gelangweiltem Tonfall. „Stimmt...“, murmelte sie, „Ist das nicht viel zu riskant?“ Er schüttelte sanft den Kopf und entzog ihr mit dieser Bewegung seine Haarsträhne, was sie mit einem Schmollmund kommentierte.

Sie schwiegen eine Weile und genossen ihre stumme Zweisamkeit. Irgendwann fragte sie leise: „Wie war das eigentlich damals, als du abgehauen bist...?“ Er atmete tief ein und starrte an die Gegenüberliegende Zimmerwand, dann ließ er den Kopf in die Kissen sinken und seufzte: „Es war keine sehr schöne Situation, wie du dir denken kannst. Aber ich weiß nicht, wie Sasuke es zu dieser Zeit wahrgenommen hat.“ Er strich sich eine der kürzeren Haarsträhne hinters Ohr, die sich immer aus dem Zopf lösten. „Du weißt, ich war ziemlich gut in der Schule und auch sonst und habe große Fortschritte gemacht. Mein Vater hat mich gedrillt und mit ziemlich viel abverlangt. Es war furchtbar, auch wenn man es mir vielleicht nicht angemerkt hat. Bei all dem wollte Sasuke ständig, das ich mit ihm trainiere, da er auch besser werden und von Vater anerkannt werden wollte. Auch für ihn war es eine Qual, da nie jemand für ihn da war. Und dann bekamen wir auch noch unsere Schwester. Für Sasuke war das echt niederschmetternd, da sie alle noch vorhandene Aufmerksamkeit bekam. Noch dazu war sie sehr schwächlich und brauchte viel Fürsorge. Auf Mutters Wunsch hin investierte ich alle Zeit, die ich nicht mit trainieren verbrachte, in die Sorge um Sayu, sodass Sasuke selbst für mich fast wie Luft wurde, dabei liebte ich ihn wirklich sehr und es tat mir weh, ihn so einsam zu sehen. Und ich wusste, dass das nicht so weitergehen konnte.“ Er machte eine kurze Pause und strich Hinata beiläufig aber liebevoll über die Haare. Sie schwieg und wartete, das er weitersprach. Er schien kurz nachzudenken, dann meinte er: „Sayu ging es trotz der Pflege immer schlechter und an ihrem nicht sehr fröhlichen zweiten Geburtstag beschloss ich, zu fliehen, weil ich wusste, das weder Sasuke noch ich dieses Leben länger aushalten würden. Ich fühlte mich zu sehr in eine Richtung geschoben und Sasuke fehlte es entscheiden an Liebe und Zuwendung. Also bereitete ich meine Flucht vor und wartete... das Bewusstsein, das ich eigentlich nur noch auf Sayus Tod wartete, schnitt mir ins Herz, aber ich wusste auch, das es nicht anders ging. Aber es dauerte auch nicht mehr lange, bis sie starb und es verletzte mich mehr, als ich gedacht hatte. Nach der Beerdigung floh ich dann in einer Situation, wo sich sowieso keiner um mich kümmerte. Sie merkten zwar irgendwann, das ich weg war und suchten mich auch, aber ich bin ihnen entkommen und nach Suna geflohen, obwohl es mich mit aller Kraft zu Sasuke zurückzog. Es war besser so, auch wenn er mich jetzt hasst, weil ich ihn allein gelassen hab. Ich glaube, er hat es bis heute nicht richtig verstanden...“

„Wie hast du das nur geschafft...?“, murmelte sie nach einer Weile niedergeschlagen. Bei ihr war es doch nicht so viel anders... sie wurde beharrlich in eine Richtung geschoben und Hanabi blieb sich selbst überlassen. Und es würde ihr so wehtun, sie hierlassen zu müssen, sie konnte es sich immer noch nicht vorstellen. „Ich weiß nicht...“, murmelte er, „Es hat auch verdammt lange gedauert, bis ich den inneren Abstand gewonnen hatte, damit klarzukommen. Aber ich habe auch viel Hilfe bekommen. Gaara und seine Geschwister haben sich viel mit mir unterhalten und ich habe ihnen alles erzählt, noch lange bevor Gaara sein Amt antrat. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie blöd es für die drei gewesen sein muss, hier nie etwas davon erzählen zu können. Und das, obwohl sie im Gegensatz zu mir sehen konnten, wie es Sasuke ging.“ „Man hat ihnen nie etwas angemerkt...“, überlegte Hinata erstaunt, „Wer hätte gedacht, das sie so ein Geheimnis mit sich herumtragen...“ „Wie auch immer...“, meinte er knapp und schüttelte wieder leicht den Kopf. „Und die anderen Dorfbewohner? Was glaubst du hat man ihnen erzählt, das sie dich so verachten?“, fragte sie neugierig. „Ich weiß nicht.“, meinte er mit tonloser Stimme und es klang endgültig, also schwieg sie und beschränkte sich darauf, sich eng an ihn zu kuscheln und seine Wärme zu spüren.

In der Stille und der zunehmenden Dunkelheit war sie sich seiner Nähe nur zu doll bewusst und sofort wurde sie wieder von Fantasien geplagt und immer deutlicher wurde der Wunsch, ihn zu berühren... sie spürte beinahe, wie sie rot wurde und dankte der Dunkelheit, das Itachi es nicht sehen konnte. Nervös zupfte sie an einer seiner Strähnen herum und biss sich auf die Lippe. Konnte das denn nicht einfach aufhören...?

„Was ist los?“, fragte er mit sanfter, aber belustigter Stimme. „Hmm?“, schreckte Hinata auf und fluchte innerlich. Warum musste man ihr ihre Nervosität auch immer anmerken?! Itachi beugte sich leicht zu ihr herunter und strich ihr zart über die Wange. Sie schaute mit großen Augen von unten zu ihm hoch, das Gesicht in seinem Oberteil vergraben. „Warum nur bist du immer noch so schüchtern?“, lächelte er amüsiert und sie wurde schon wieder rot. Ja, warum, nach dem, was sie schon miteinander angestellt hatten? Sie zerkaute ihre Lippe regelrecht, bis er leicht ihr Kinn anhob und sie neugierig und mit einem Funkeln in den Augen ansah. Verzweifelt biss sie sich schon wieder auf die Lippe und sah sich hilfesuchend im inzwischen schon recht dunklen Zimmer um. Nur schemenhaft wurden Umrisse vom sanften Licht des Mondes beschienen und hoben sich konturlos aus der Finsternis hervor. „Was muss man tun, damit du deine Scheu verlierst...?“, provozierte er sie schmunzelnd und beugte sich ihr herunter. Sie wusste genau, das er sie herausfordern wollte, doch sie war zu abgelenkt, als das ihr Stolz hätte rebellieren können. Atemlos beobachtete sie, wie er ihr quälend langsam immer näher kam und sie dabei mit einem raubtierhaften Blick fixierte. Sie spürte die Spannung zwischen ihnen, die nur noch stieg, als er kurz vor ihren Lippen stoppte, nur noch etwa zwei Zentimeter trennten sie noch voneinander... Sein warmer Atem strich über ihre Lippen, sie fühlte sich, als würden kleine Blitze zwischen ihnen zucken. Schmerzlich sehnte sie sich nach dieser simplen Berührung, eine unglaubliche Hitze breitete sich in ihr aus und sie hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Noch dazu war sie wahrscheinlich rot wie eine Tomate. Sie verlor die Kontrolle über ihren Körper, so wie immer, wenn sie aufgeregt war. Keuchend rang sie nach Luft, doch es war schon zu spät. Vor ihren Augen wurde alles noch schwärzer, als es ohnehin schon war, und sie kippte zur Seite.

Sie fand sich in Itachis Armen wieder, während er sie, leicht über sie gebeugt, aus seinen schwarzen Augen kopfschüttelnd, aber mit einem leichten Lächeln, betrachtete. „Wie schaffst du das nur immer...?“, hörte sie ihn murmeln. Sie schloss resignierend die Augen und ihre Unterlippe zitterte verdächtig, während sie unpassenderweise schon wieder die Hitze in ihre Wangen steigen fühlte. Wortlos zog er sie an sich und strich ihr beruhigend übers Haar. „Warum quälst du mich so?“, hauchte sie leise, doch er hörte, wie sie um ihre Fassung rang. Wieder strich er über ihr schwarzes Haar und meinte: „Wenn du nicht willst, das dich jemand quält, dann lass dich nicht quälen.“ Sanft umfasste er ihr Gesicht mit der freien Hand und legte seine weichen Lippen auf ihre. Es war kein richtiger Kuss, mehr, als würde eine Feder ihre Haut berühren. Sie spürte, wie sich eine Träne aus ihrem Augenwinkel stahl. Heftig und auch ein kleines bisschen frustriert packte sie Itachi an seinem langen Haar und zog ihn zu sich runter, sodass er mit dem Oberkörper halb auf ihr lag. Die Hitze schoss durch sie hindurch und sofort in ihren Kopf, sowie auch nach unten... sie seufzte auf und zog ihn noch enger an sich, schon wieder verlor sie die Kontrolle über sich selbst, aber diesmal störte es sie keineswegs. „Du hast also auch Krallen...“, neckte er sie atemlos, was sie ärgerlich fauchen ließ. Wütend versuchte sie, sich unter ihm hervorzukämpfen, um die Oberhand zu gewinnen, doch er hielt sie mühelos in Schach und ignorierte ihre Gegenwehr vehement, während er ihren Protest mit Küssen erstickte. Es brauchte nicht viel Zeit, bis sie völlig verausgabt und nach Luft ringend unter ihm lag, von ihrer Wehrhaftigkeit wie von seinen Küssen gleichermaßen außer Atem. „Und.. was soll ich jetzt machen? Du quälst mich noch immer...“, keuchte sie und versuchte die Hitze in ihrem Innern zu ignorieren, die er beständig anfachte. Er schmunzelte, gab ihr einen langen, heftigen Kuss und murmelte an ihren Lippen: „Angriff ist die beste Verteidigung...“, dann schoss seine Zunge in ihren Mund. Sie seufzte überwältigt, doch gleichzeitig rasten ihre Gedanken in einem tosenden Sturm durch ihren Kopf. Er hatte sein Ziel wohl erreicht... Mit den Händen fuhr sie unter sein Oberteil und krallte ihre Fingernägel in seinen muskulösen Rücken. Sie war für den Angriff bereit!


Nachwort zu diesem Kapitel:
Mhm, tja...^^
Hat wieder etwas länger gedauert, tut mir leid (ätzender Weihnachtsstress...), aber hier schonmal wieder ein Kapitel mehr :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2014-12-06T20:14:49+00:00 06.12.2014 21:14
Spitzen Kapitel
Antwort von:  sadness
08.12.2014 17:48
danke :)


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