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Zerissenheit...

Liebe oder Pflicht
von

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...und der Countdown läuft

„Jetzt mach mir endlich auf!“, rief Hinata mit einer Mischung aus Wut und Verzweiflung. „Lass mich in Ruhe...“, kam es kläglich aus dem Innern des Hauses und Hinata verdrehte genervt die Augen. „Das ist absolut lächerlich Sakura!“, machte sie ihrem Ärger Luft, „du bist keine Heulsuse, das ist unter deiner Würde.“ „...Aber... du hast ihn mir weggenommen... er... er wird mich nie lieben...“, zeterte sie weinerlich hinter der Tür. „Aber das war doch nicht meine Entscheidung!“, erwiderte die Schwarzhaarige seufzend und begann langsam, sich hilflos zu fühlen. Eine kurze Stille und ein anschließendes Schniefen folgten, dann öffnete sich die Tür einen Spalt breit und Hinata konnte die an der Wand kauernde Sakura erkennen. „Meine Güte, Sakura, jetzt reiß dich mal zusammen!“, rief sie besorgt aus, als sie die tiefen Augenringe sah, die den sonst funken sprühenden grünen Augen ihren umwerfenden Glanz nahmen. Die andere schaute traurig zu ihr auf und schniefte erneut, bevor sie sich mit einem Ärmel über die Augen wischte und leise fragte:„ Was willst du?“

Hinata stieß leise die Luft aus, schloss die Tür und half Sakura, aufzustehen, um sie auf ein Sofa zu setzen. „Weißt du Sakura, ich hatte da wirklich keine Wahl. Das haben unsere Eltern veranlasst. Und glaube ja nicht, das ich mich einfach damit abfinden kann...“ „Aber wieso?“, hakte Sakura mit weit aufgerissenen Augen ungläubig nach, „Sasuke ist doch perfekt?“ „Das mag sein, aber darum geht es eben nicht immer. Und außerdem... bin ich... in jemand anderen verliebt...“, gestand Hinata zögerlich und plötzlich kam ihre alte Verzagtheit wieder zum Vorschein und sie begann, nervös mit ihren Fingern zu spielen. Sakuras Augen wurden noch größer. „...Aber nicht Naruto, oder?“, brach es aus ihr heraus. „Nein nein!“, fauchte Hinata, „Naruto ist doch nur ein guter Freund.“ „Ja, aber er mag dich ein bisschen zu sehr.“, gluckste die Rosahaarige amüsiert. „Was auch immer...“, kam es mürrisch zurück. „Also, wer ist es???“ „Oh, es ist kompliziert.... das glaubst du mir nie. Meine Eltern würden mich umbringen, wenn sie das wüssten... und Sasukes Eltern erst recht...“, schauderte sie. „Mein Gott, jetzt spann mich nicht so auf die Folter Hinata!“, wurde Sakura ungeduldig. Hinata biss sich auf die Lippe und schluckte nervös. Konnte sie wirklich riskieren, jemandem zu erzählen, was los war? Andererseits war es der einzige Weg, der ihr einfiel, wie sie Sakura wieder versöhnlich stimmen konnte. Das sie gerade mit deren Schwarm geschlafen hatte, musste sie ihr ja nicht unbedingt unter die Nase reiben... „Es... ähm.. ist... sein Bruder...“, brachte sie stotternd hervor und wurde leicht rot. Sakuras Gesichtsausdruck wurde eine Spur fragender und einen Tick verstörter. „...Sasukes Bruder...?“, wertete sie Hinatas Geständnis aus und hob eine Augenbraue. Hinatas verstärktes Erröten verstand sie als ja und ein irritiertes Lachen entwich ihr. „...Du bist in Itachi verliebt? Aber der lebt doch gar nicht hier?“ „Er ist in der Nähe... wegen einer Mission. Ich bin ihm nur zufällig begegnet.“ „Ach... und zufällig hat er dich bis zu deinem Haus getragen, als du dir den Fuß verstaucht hattest?“, sinnierte Sakura und in ihrem Kopf fügten sich alle Teile zusammen, „Und als du dich so lange in deinem Zimmer verschanzt hast... das hatte auch was mit ihm zu tun, was?“ „Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll...“ Sakura schaute sie abschätzend an und murmelte dann:„ Sasuke heiraten natürlich...“ Hinata guckte geschockt und meinte:„ ...Du bist doch in Sasuke verknallt, es sollte eigentlich in deinem Interesse sein, diese Hochzeit zu verhindern.“ „Ja!“, rief die andere verzweifelt, „nichts würde ich lieber tun, aber du kennst doch deine Eltern, dein Vater würde das unter überhaupt gar keinen Umständen zulassen!“ „Wohl wahr...“, seufzte Hinata.

...
 

„Und wenn du dich einfach weigerst?“ „Dann zerrt mein Vater mich in Fesseln zum Altar.“ ... Sakura schnaubte und Hinata hörte deutlich die Missachtung heraus. „Tja, das geht wohl nicht...“

...

Sakura erläuterte schon die Hälfte des Tages diverse Strategien, wie Hinata sich wohl von Sasuke losreißen könnte, doch das alles hatte irgendwelche Lücken und letztendlich kam nichts dabei raus. Am späten Nachmittag lagen die beiden Mädchen in Sakuras Zimmer und prusteten über die dümmsten Ideen, dann seufzte Hinata lang und drehte sich auf die Seite, um Sakura ansehen zu können, deren rosane Haare wie ein Fächer auf dem Teppich verteilt lagen. „Wir müssen auf jeden Fall weiter darüber nachdenken, irgendetwas muss es doch geben!“, meinte sie und ihre weißen Augen schienen in die Ferne zu sehen. „Du kannst ja morgen nochmal herkommen, dann koche ich für uns.“ Sakura lächelte warm und ihre grünen Augen funkelten. „Danke.“, hauchte Hinata. Das Lächeln erwidernd rappelte sie sich auf und verließ das Haus.

Langsam schlendernd kehrte sie nach Hause zurück, da sie noch Einladungen für die hier ortsansässigen Bekannten schreiben musste, die für die außerhalb lebenden hatten ihre Eltern schon verschickt.

Als sie die Tür öffnete, sah sie ihre Eltern ein paar Dinge zusammensuchen, die sie in Taschen verstauten. Ihre Mutter sah auf und fragte:„ Hinata... wo warst du gestern Nacht? Wir haben uns solche Sorgen gemacht.“ „Ich... ich war.. bei Sasuke.“, hauchte sie leise und verknotete ihre Finger miteinander. Doch ihre Mutter lächelte und meinte:„ Dann ist ja gut. Bei ihm wird dir ja nichts passieren.“ 'Nein, überhaupt nicht...', dachte sie und verdrehte die Augen. „Wo wollt ihr denn hin?“, fragte sie statt dessen. „Wir müssen... ähh wollen Bekannte besuchen, die außerhalb des Dorfes wohnen. Es ist eine seit Jahren geprägte Angewohnheit und sie wären fürchterlich beleidigt, wenn wir nicht kämen. Bei dieser Gelegenheit wollen wir sie gleich einladen. Wir werden übermorgen Abend erst wieder da sein, mach keinen Unsinn, ja?“, lächelte sie. „Nein nein...“, schüttelte Hinata monoton den Kopf. „Gut, ich hab dich sehr lieb mein Schatz.“ Sie gab ihr einen Kuss auf die Stirn und verließ mit ihrem Mann das Haus. Allein blieb Hinata zurück und schaute den Flur hinab, in dem sich schon verschiedenste Dekoelemente in Kartons verpackt an der Wand stapelten. 'Was für ein Aufwand...', dachte sie seufzend und ging in die Küche, um etwas zu essen, da sie schon zu lange nichts mehr zu sich genommen hatte. Allerdings sagte nur ihr Verstand ihr das, denn wirklich hungrig war sie nicht.

Mit einem Stück Brot in der Hand lief sie nun in Richtung des Waldes, da sie absolut keine Lust auf Einladungen hatte. „Hauptsache, ich sorge noch selbst dafür, das mir tausend Leute zugucken, die ich nichtmal kenne...“, schimpfte sie leise vor sich hin. „Wobei zugucken?“, fragte Itachi hinter ihr. Furchtbar erschrocken wirbelte sie herum und starrte ihn mit rasendem Puls böse an. „Erschreck mich doch nicht so!“, jammerte sie und verschränkte die Arme vor der Brust, in der einen Hand immer noch das Brot. „Also?“ „Du redest ja wie Sasuke!“, beschwerte sie sich böse grinsend. Itachi schwieg irritiert und sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Es ging nur um Einladungen, die ich noch für die Hochzeit schreiben muss.“, erklärte sie seufzend, „aber ich habe absolut keine Lust dazu und da meine Eltern jetzt zwei Tage nicht da sind, kann mir das ja egal sein...“ „Ach ja... die Hochzeit.“, murmelte der Schwarzhaarige und sie konnte hören, wie sehr ihm diese Vorstellung missfiel. „Ja...“, meinte sie leise und starrte auf ihre Fußspitzen, „aber ich weiß nicht, was ich machen soll, ich kann nicht einfach diese Hochzeit absagen und machen, was ich will...“ „Ich weiß... und ich würde dich ja bitten, mit mir zu kommen... aber das will ich dir nicht antun. Ich weiß, wie das ist, alles zurücklassen zu müssen...“ „...Und das heißt...? Willst du mich hier zurück lassen?“, fragte sie leise und wagte es nicht, ihn anzuschauen. Plötzlich fühlte sie sich unglaublich schwer, als würde ein Stein auf ihrem Rücken lasten. Er griff nach ihrem Kinn und drückte es behutsam nach oben, sodass sie ihm ansehen musste. „Es ist nicht meine Entscheidung.“, flüsterte er, „Ich will nicht sagen, das es mir leicht fallen würde, dich hierzulassen, nicht nachdem ich all diese Dinge über dich erfahren habe... und ich kenne meinen Bruder. Ich weiß, das er keine gute Zukunft für dich wäre. Aber trotzdem musst du wissen, was du willst. Und ich werde dich zu nichts zwingen.“ er ließ sie los und schaute ihr sanft in die Augen, dann wandte er den Blick ab und meinte mit leicht nervös klingender Stimme:„ Meine Mission ist bald vorbei, ich kenne nun die Absichten der Ninja.... das heißt, das ich bald wieder gehen werde. Und... wenn du dich nicht entscheidest... werde ich ohne dich gehen.“ Hinata schluckte trocken und machte einen kleinen Schritt rückwärts. Er würde sie wirklich hierlassen... gleich darauf war sie sich ihm in die Arme und vergrub ihr Gesicht an seiner Brust. 'Nein!', dachte sie panisch. Er durfte nicht gehen, das durfte nicht passieren... Sie legte eine Hand in seinen Nacken und zog ihn zu sich herab, dann küsste sie ihn besitzergreifend auf den Mund. Er war merklich überrascht, ließ es aber geschehen. Diese unglaubliche Wärme, die sich in ihr ausbreitete, war Bestätigung genug für sie. Bei Sasuke waren es Verlangen und Leidenschaft gewesen, doch Itachi war etwas anderes. Sie spürte diese tiefe Verbundenheit zu ihm, obwohl sie ihm erst so selten begegnet war... Zögerlich löste sie sich wieder von ihm und meinte leise:„ Ich will wirklich gerne bei dir bleiben, aber es ist nicht so einfach... ich kann nicht einfach... ich... ich brauche Zeit.“ „Ich kann dir nur begrenzt viel geben.“, erwiderte er ernst und strich ihre Arme hinab, was eine Gänsehaut über ihren Körper laufen ließ. „Gib mir einfach Zeit.“, hauchte sie und schaute in seine schwarzen Augen. Sie schaute ihn traurig an und wusste, das er die Angst in ihr sehen konnte. Diese Angst vor der Einsamkeit... „Noch bin ich ja da...“ Er zog sie in seine Arme und sie schmiegte sich an ihn, spürte seine Wärme und sog tief seinen Duft ein.

Sie standen eine Weile so da, bevor sie leise in seinen Pullover nuschelte:„ Ich sollte nach Hause gehen...“ er schwieg kurz, bevor er antwortete:„ Dort wartet niemand auf dich...“ „Oh doch... mein Bett...“, erwiderte sie mit einem seltsamen Tonfall, den er nur schwer deuten konnte. Tief atmete er ein und schaute kurz in den Himmel, der sich von der Dämmerung schon leicht verdunkelte, dann überwand er seine kleinlichen Bedenken, legte einen Arm um ihre Schulter und zusammen gingen sie in Richtung des Anwesens davon.

Eine seltsame Leere füllte seinen Kopf, als sie seine Hand nahm und ihn Kommentarlos ins Innere des Hauses zog. Er fragte sich, was er hier nur machte, aber irgendwie wollte er jetzt auch gar nicht seinen Verstand anschalten, so folgte er ihr, ohne zu wissen, worauf er sich bei ihr wohl einließ, in ihr Zimmer und sein letzter klarer Gedanke war, das seine Raben schon aufpassen würden...


Nachwort zu diesem Kapitel:
Tja... Spaß an der Unvernunft muss man haben... *seufz* ^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fiesta
2014-11-09T20:38:36+00:00 09.11.2014 21:38
hi,
ich bin totatl überwältigt, von den beiden Kapiteln und kann nur sagen, echte Hammer Kapitel.
Freue mich schon darauf wie es weitergeht.
Antwort von:  sadness
10.11.2014 16:27
freut mich wenn es dir gefällt :D
ich finds immer lustig, nach ner weile das nochmal zu lesen und dann frage ich mich immer, was die da für einen blödsinn anstellen, bis mir einfällt, das ich es ja selbst geschrieben hab XD


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