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Zerissenheit...

Liebe oder Pflicht
von

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Die Uhr tickt...

Noch 14 Tage... zwei Woche... ein halber Monat... egal wie Hinata es betrachtete, die Zeit schien viel zu kurz, andererseits wusste sie ja, das sie sich ihrem Schicksal nicht entziehen konnte, irgendwann musste es passieren. Sie würde Sasuke bis dahin meiden, das wusste sie. Sie musste sich einfach klar werden, was sie wollte, auch wenn sie das Gefühl hatte, nie eine Wahl gehabt zu haben. Wie hatte Itachi doch gesagt; man hatte immer eine Wahl. Aber er konnte das auch leicht behaupten, schließlich stand er nicht in diesem Zwiespalt. Und das beste war ja, das Sasuke nichts von Itachi wusste, auch wenn Hinata befürchtete, das Sasuke wenigstens eine minimale Ahnung hatte, was der Rabe bedeutete... es durfte einfach nicht passieren, das die beiden sich begegneten, denn das gäbe eine halbe Katastrophe... der eine liebte sie, der andere hatte einen Anspruch auf sie und bestand auf ihre Loyalität, damit er nicht seine Ehre verlor... verflixt noch eins, so konnte das doch nicht weitergehen! Und sie musste irgendeine Lösung finden, bevor die zwei Wochen um waren!

Hilflos raufte Hinata sich die Haare und zerkaute ihre Unterlippe. Wenn sie sich wenigstens irgendwie ablenken könnte... aber nein, ihre Mutter hatte sich schon um die ganze Dekoration gekümmert und- zu Hinatas Verdruss- alles in einem hellen Violett arrangiert. Hätte sie doch gerade jetzt mal ihren Willen durchgesetzt, dann hätte Hinata wenigstens einen Grund gehabt, sich aufzuregen. Trotzig vergrub sie das Gesicht in den Händen und seufzte lautstark.

Ihre Gedanken schweiften wieder zu Sasuke und ein seltsames Gefühl der Ergebenheit drückte auf ihr Gemüt. Konnte es denn so schwer sein, ihr Glück bei ihm zu suchen, statt sich auf seinen verhassten Bruder zu konzentrieren? Erneut seufzte sie, denn, egal was sie tat, irgendjemanden würde sie damit auf jeden Fall verletzen.... entweder Itachi... oder ihre Familie... was Sasuke anging, war sie sich nicht sicher, was sie denken sollte. Er hatte sich in letzter Zeit zwar wesentlich gefühlvoller gezeigt als sonst, aber das musste noch lange nicht heißen, das ihm etwas an ihr lag. Diesbezüglich musste sie sich noch überlegen, was sie glauben wollte. Und dann war da noch Sakura... die Seite ihrer Gefühle sah die Chance auf Versöhnung mit ihr, wenn sie sich für Itachi entschied,aber ihr Verstand sagte ihr, das es wesentlich leichter für die Rosahaarige sein würde, wenn sie endlich die Augen öffnete und aufhörte, Sasuke hinterherzulaufen. Hinata schnaubte und wusste nicht, ob sie bei diesem Gedanken lachen oder weinen sollte. Wie konnte Sakura trotz ihrer großen Kraft und ihrer geistigen Reife auf diesem Gebiet so unglaublich naiv und kindisch sein?!

Verstört und kopfschüttelnd ließ sich Hinata rückwärts wieder auf ihr Bett fallen und sah an die Decke, wo sich der feine sich verästelnde Riss entlangzog. „Puh...“, seufzte sie wie schon so viele Male an diesem Tag und drehte sich auf die Seite, den Kopf auf eine Hand legend. Sie blinzelte, da die Müdigkeit sie noch nicht vollständig losgelassen hatte, langsam legte sie sich wieder wie eine Decke über sie und schmälerte nun endlich ihr quälendes Denkvermögen. Endlich Ruhe...

sie zuckte zusammen und setzte sich auf, als es an der Tür klopfte. Sofort spürte sie, was eigentlich nicht sein sollte, was sie noch nie zuvor gespürt hatte- Verlangen. Sie biss sich auf die Lippe und zog ein Knie an die Brust, völlig überfordert mit diesem Gefühl, dieser Sehnsucht nach Berührungen, dem Wunsch danach, geküsst zu werden... dieser Lust.

„Was ist?“, keuchte sie halblaut, bemüht darum, ihre Stimme nicht zittern zu lassen. Hanabi betrat den Raum, sah sie auf dem Bett sitzen und ging auf sie zu. „Hey!“, meinte sie und lächelte fröhlich. „Selber...“, brachte Hinata hervor und versuchte, sich auf ihre Fußspitzen zu konzentrieren. „Ich soll dich nur mal fragen, wann wir das Brautkleid besorgen wollen...“, fuhr ihre Schwester mit unbeirrter Miene fort und sah sie mit aufgeregter Miene an. Anscheinend freute sie sich da schon riesig drauf. „Keine Ahnung, ist mir aber auch egal.“, fertigte Hinata sie knapp ab, denn ihr war gerade nach etwas ganz anderem, als einer Einkaufstour, „Hauptsache, es wird nicht weiß.“ „Aber Hina-chan, weiß ist doch die Farbe der Unschuld, natürlich wird es weiß!“ „Pah von wegen, auf die Unschuld kann ich verzichten...“, zischte sie und dachte wieder an Itachi. Wo waren nur ihre Hemmungen hin? Wieso kamen ihr unwillkürlich Bilder in den Kopf, wie er sie langsam auszog und liebkoste...? Gewaltsam schob sie den Gedanken von sich und versuchte, die angestrengte Zornesfalte von ihrer Stirn zu verbannen. „Hina-chan...?“, fragte Hanabi zögerlich und ihr Gesicht zeigte leichte Irritation. „Mhm...“, nickte diese. „W... wieso kannst du... du hast doch nicht...?“ Hanabi wirkte leicht geschockt und sah sie aus großen Augen fragend an. „Noch nicht.“, entfuhr es Hinata, bevor sie darüber nachdenken konnte. Wieder spürte sie Itachis Lippen auf ihren, seine Hände an ihrem Rücken, wie sie sie sanft aber fordernd an ihn gedrückt hatten, seine Wärme... und unwillkürlich schweiften ihre Gedanken noch weiter ab und sie fragte sich, wie er wohl nackt aussah... Sie wurde hochrot, blickte in die tellergroßen Augen ihrer Schwester und verfluchte ihren Kopf. Warum dachte sie plötzlich über sowas nach? Weil Itachi sie geküsst hatte? ...Vorher hatte noch nie jemand sie geküsst, aber sollte das der Grund sein? Das durfte doch nicht wahr sein... Hastig stand sie auf, lief an ihrer sichtlich verstörten Schwester vorbei und sprang, ohne auf Hanabis Rufe zu reagieren, die Treppe herunter. Wie der Wind sauste sie aus dem Haus und lief durch die Straßen Konohas, ohne zu wissen, wohin ihre Füße sie trugen. Fast verwünschte sie ihr sich über sie lustig machendes Schicksal, als sie sich vor dem Anwesen der Uchihas wiederfand. Um das ganze noch schicksalhafter zu machen, trat Sasuke soeben aus der Haustür und schaute sie verwundert an, als er sie erblickte. Ohne weiter nachzudenken, ging sie auf ihn zu, wie in Trance, nur auf ihn als Ziel fixiert, und trat dicht an ihn heran. „Du bist meine Zukunft.“, sagte sie leise und sah ihm in die Augen, „Bitte sag mir, das ich mich richtig entscheide.“ Sasuke sah sie erst ein bisschen irritiert, dann verstehend an und sein Gesichtsausdruck wurde sinnend. „Das kann ich dir nicht sagen.“, erwiderte er mit fester Stimme und fügte dann leise an, „Ich weiß, was ich will. Jetzt musst nur noch du es wissen.“ Aus seinen schwarzen Augen sah er sie an und legte leicht den Kopf schräg. Sein katzenartiger Blick schien sie erneut zu durchbohren. Sie holte zitternd Luft und schaute ihn dann berechnend an. Sie hatte es langsam satt, sich immer schwach zu fühlen und noch weniger wollte sie Ziel seines Spiels sein. Sie nahm all ihren Mut und ihre wahnsinnige Entschlossenheit zusammen, trat einen Schritt nach vorn und küsste Sasuke direkt auf den Mund. Dieser brauchte einen Moment, bis er realisierte, was gerade passierte, doch dann erwiderte er ihren Kuss mit brennender Leidenschaft. Ihr blieb die Luft weg und ihr Herz setzte einen kurzen Moment aus, um dann nur umso heftiger zu schlagen. '...So verschieden sind diese Brüder gar nicht...', kam es ihr vage in den Kopf, während ihr Körper in Flammen zu stehen schien. Sasuke war zwar etwas kleiner als Itachi, aber immer noch größer als sie, sein Geruch war ebenso betörend, aber ein bisschen milder, als der seines Bruders, sein Haar war weich, doch Itachis war weicher... und dabei ging es nur um Äußerlichkeiten, über den Charakter wollte sie sich lieber gar keine Gedanken machen... verflucht, warum konnten ihre Gedanken nicht mal schweigen?! Sasuke war schließlich perfekt, was wollte sie mehr?! 'Aber Itachi ist perfekter!', höhnte die Stimme in ihrem Kopf. 'Wieso?!', schrie es in ihr, 'wieso kann ich nie zufrieden sein?' Wie um ihre Gedanken zu bestrafen, küsste sie Sasuke noch stürmischer, dieser drängte sie ein Stück zurück und presste sie an die Hauswand. Ein Schauer lief über ihren Rücken und ihren Verstand ignorierend fuhr sie mit den Händen unter sein ohnehin schon sehr dünnes Shirt, durch das sie seine Wärme wahrnehmen konnte. Sie spürte seine Hitze unter ihren Fingerspitzen und ließ diese langsam höher gleiten, bis sie ihn mit einer Hand näher an sich heranzog und mit der anderen seine Wirbelsäule hinauf strich. Er presste sie noch enger an die Wand, griff in ihr schwarzes Haar und bog ihren Kopf zurück, um sie noch heftiger küssen zu können. Ein leises Keuchen entwich ihr, doch sie war schon so benebelt, das sie nichts mehr mitbekam. Ihre Gefühle überwältigten sie und sie vergaß alles um sich herum. Sollte Sasuke doch bekommen, was er wollte... selbst wenn sie die Absicht hätte, würde sie jetzt nicht mehr die Kraft finden, sich zu wehren. Sie bekam nicht mit, wie sie in Sasukes Zimmer gelangt waren, doch jetzt lag sie unter ihm auf einem großen Bett und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Wie musste das aussehen...? Sie gab sich ihm einfach so hin, ohne Sinn und Verstand. Wäre sie in der Lage gewesen zu denken, wäre ihr bewusst geworden, das es nicht gut war und das sie sich wieder einmal selbst belog... doch sie wurde davon getrieben in einem Ozean aus Emotionen und Empfindungen, die ihr bisher völlig fremd gewesen waren. Alles schien unwichtig in diesem Moment...

ihre Augen waren unglaublich schwer, sie zwang sich aber trotzdem, sie zu öffnen und sich umzuschauen. Irritiert schaute sie gegen eine graue Zimmerdecke, an der verschiedene, aber im Allgemeinen recht farblose Tücher hingen, sodass es anmutete, wie ein wolkenverhangener Himmel. Die Möbel waren dunkel, zumeist schwarz oder braun vor naturweißen Wänden und alles war peinlich sauber. Das einzige was hier überhaupt herum lag, waren ihre Klamotten! Sie war sich unangenehm dessen bewusst, das sie sich in Sasukes Zimmer befinden musste und gleichzeitig wusste sie, das er neben ihr lag- nackt, und das sie selbst ebenfalls nackt war...

Tief ein- und ausatmend schaute sie wieder zur Decke, während ihre innere Stimme sie augenverdrehend fragte, ob sie auch mal nachdachte, bevor sie etwas tat. Es war schön gewesen, das konnte sie nicht leugnen, aber doch hatte es im Nachhinein einen bitteren Beigeschmack, wenn sie darüber nachdachte. Sie liebte ihn noch immer nicht, das war ihr klar, und doch hatte sie so leichtfertig ihre Unschuld an ihn verloren. Sie erinnerte sich daran, das es weh getan hatte, obgleich es in diesem Moment von den lustvollen Gefühlen verdeckt worden war, doch jetzt schmerzte es wieder. „Na toll...“, murmelte sie, das hatte ihr noch gefehlt, aber immerhin herrschte in ihrem Kopf eine wundervolle Ordnung. „Leichter Schmerz hilft einem, sich zu konzentrieren, ja?“, grummelte sie. Leise seufzend rollte sie sich aus dem Bett, ohne Sasuke zu wecken, und zog sich in Rekordzeit an. Dann erlaubte sie sich einen einzigen Blick auf den schlafenden Sasuke, dessen zerzauste Haare sich nur schemenhaft von der dunkelroten Bettwäsche abhoben und in Strähnen sein Gesicht verdeckten. Ein geringschätziges Schnauben entfuhr ihr. 'Wofür hält er sich nur...?', fragte sie sich und gleich darauf kam ihr der Gedanke in den Kopf, wer jetzt hier wen ausgenutzt hatte...

Leise öffnete sie die Tür und schlüpfte durch den schmalen Spalt. Geräuschlos schlich sie die Treppe herunter in den geräumigen Wohnbereich, doch zu Glück war niemand dort. Gänzlich unbemerkt verließ sie schließlich das große Anwesen, schaute sich kurz um und lief dann in Richtung des Dorfzentrums davon.


Nachwort zu diesem Kapitel:
sry wegen der großen pause, hab aber gerade ziemlich viel um die Ohren^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2014-11-10T21:27:03+00:00 10.11.2014 22:27
Spitzen Kapitel


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