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Zerissenheit...

Liebe oder Pflicht
von

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Ein normales Leben...

Hinata stürzte sich mit einem Feuereifer, der ihr selbst unbegreiflich war, in die Arbeit, um sich endlich von allem abzulenken, was sie belastete. Sasuke hatte sie seit dem Tag in der Stadt nur einmal flüchtig gesehen und er hatte auch nicht viel gesagt, als sich dafür zu entschuldigen, das er einfach verschwunden war. Hinata hatte sich nicht mehr so viel daraus gemacht, hatte ihn gewähren lassen und sich weiter den Hochzeitsvorbereitungen gewidmet, obwohl sie eigentlich die wenigste Lust dazu hatte... sie arbeitete genau darauf hin, was sie eigentlich am liebsten zu vermeiden gesucht hätte, doch es beruhigte sie, nicht untätig zu sein, außerdem freute es ihre Mutter, mit welcher Energie sie an die Aufgaben ging- sie war sich selbst fremd geworden.

Nebenher versuchte sie, Itachi zu vergessen, indem sie sich einredete, das er sowieso nichts besonderes war, sie hatte ihn ja nur zweimal gesehen, was waren da schon ihre Gefühle? Sie bemühte sich, diesen „Ausrutscher“ auf ihren nicht zurechnungsfähigen, weil verwirrten Zustand zu schieben und damit alles als unwichtig abzutun. Den Raben ignorierte sie völlig, obgleich er des Öfteren an ihrem Fenster auftauchte und ihr in der Stadt und im Wald folgte und sie beobachtete. Sie hoffte, das so auch Itachi das Interesse an ihr verlieren würde und sie ihn endlich als Vergangenheit hinter sich lassen konnte.

Und eine kurze Zeit schien alles okay zu sein. Nur rechnete Hinata natürlich nicht damit, das ihr Schicksal keinesfalls vorhatte, sie so glimpflich davonkommen zu lassen...

Jetzt waren es noch 15 Tage bis zu ihrer Hochzeit und Hinata bemühte sich jetzt schon den dritten Tag in Folge, ihre Mutter zu überreden, dass sie keine weißen, sondern fliederfarbenen Blumen wollte. Eigentlich war ihr das relativ egal, aber sie suchte nach Gelegenheiten, sich abzulenken und genoss es förmlich, sich mit ihrer Mutter rumzuzanken, bis diese beinahe Feuer spuckte. „Aber auf einer Hochzeit gibt es nun mal immer weiße Rosen!“, rief die Frau erbost und funkelte sie bösartig an. „Aber weiß steht mir nicht, das hab ich dir doch schon so oft gesagt! Außerdem hasse ich Klischees, wieso nicht mal etwas Abwechslung?!“, keifte Hinata zurück und hielt ihrer Mutter eine kleine violette Blüte unter die Nase, die perfekt zu der Kombi ihrer Haar- und Augenfarbe passte. „Nein!“, donnerte diese und Hinata spürte, dass die andere kurz davor war, ihre Nerven zu verlieren. Innerlich grinste sie überlegen und zischte:„ Das ist meine Hochzeit. Willst du nicht, das deine Tochter glücklich ist?“ Autsch. Das war der Trumpf und die Frau starrte sie mit unterdrücktem Zorn missmutig an, sagte jedoch nichts. Bevor eine der beiden sich weiter ereifern konnte, betrat Hanabi das Zimmer und rief genervt:„ Ihr solltet euch mal reden hören! Das ist ja mal sowas von kindisch. Warum könnt ihr euch nicht mal friedlich einigen? Ihr könnt doch einfach weiße und violette Blumen mischen?“ „Kommt nicht in Frage!“, riefen beide gleichzeitig und Hinata mein bissig, „Das fehlt noch, das ich mir meinen Brautstrauß verunstalten lasse, nur weil sie nicht nachgeben kann!“ Anklagend deutete sie mit dem Finger auf ihre Mutter. Diese schnaubte entrüstet und rief:„ Du gibst doch ebenso wenig nach, du brauchst dich nicht beschweren!“ „Ist ja auch meine Entscheidung!“ Böse Blicke wurden getauscht und Hanabi stöhnte genervt auf. „So ein Zickenkrieg...“, motzte sie. Doch da klingelte es an der Tür und Hanabi sah die Chance, dem feurigen Blickduell zu entgehen, indem sie zur Haustür eilte. Kurz darauf kam sie dann zurück und meinte zu Hinata gewandt:„ Es ist Sasuke...“ Hinata schon sich eilig an ihr vorbei und schritt zur Tür.

„Weiß oder violett?“, fragte sie unvermittelt, bevor Sasuke auch nur den Mund aufmachte. Der guckte erstaunt, überlegte kurz und antwortete dann zögerlich:„ ...Violett?“ „Ha!“, entfuhr es ihr und sie rief nach hinten in den Flur:„ Sasuke ist auch meiner Meinung!“ Zurück kam nur ein genervtes Schnauben und Hinata kicherte. „Ähh... worum geht’s überhaupt?“, fragte ihr Verlobter irritiert. „Um die Farben der Blumen auf der Hochzeit.“, erklärte sie und grinste spitzbübisch, „Violett passt einfach viel besser.“ Er patschte sich an die Stirn und verdrehte die Augen. „Was wichtigeres hast du auch nicht zu tun, nein?“ Sie starrte ihn entrüstet an und er seufzte ergeben. „Eigentlich wollte ich dich nur fragen, ob du mir genauer sagen könntest, woher dieser Rabe kam...“, fing er schon wieder ihr verhasstes Thema an und sie verzog unwillig das Gesicht. „Was wichtigeres hast du auch nicht zu tun, neh?“, entgegnete sie augenverdrehend. „Also?“, sah er über ihren Kommentar hinweg. „Keine Ahnung.“, meinte sie kühl und bestätigte damit seine Vermutungen. „Na schön.“, fügte er sich seiner Niederlage und trat näher an sie heran. Sie schluckte leicht, hielt aber still, als er sie nahe ihres Mundwinkel auf die Wange küsste und einen Moment dort verharrte, bevor er sich umdrehte und ging. Rot bis zu den Ohren sah sie ihm nach und schob den Gedanken weg, ob sein Haar wohl so weich war, wie es aussah...
 

Nachdenklich betrachtete sie den Umhang, der über einer Stuhllehne lag und setzte sich auf ihr Bett. Warum hatte sie ihn noch mal behalten? Als Garantie, das sie ihn wiedersehen würde? ...Na schön.... so sollte es sein... Sie schnappte sich das Kleidungsstück und legte es über den Arm, während sie bereits die Treppe herunter lief und im Vorbeigehen auf einem Zettel ihrer Mutter den Vermerk, weiße Blumen zu bestellen, durchstrich und „violett“ darüber schrieb.

Nervös lief sie in Richtung des Waldrandes, in der Hoffnung, dass er kommen würde, obwohl sie gleichzeitig wusste, dass das absolut keine gute Idee war und sie es lieber lassen sollte... Schon wieder sah sie sich im Widerstreit ihrer Gefühle und sie dachte an ihre Verpflichtungen, andererseits aber auch an ihre Zuneigung zu Itachi und ihre Ratlosigkeit drohte, wieder hervorzubrechen. Wusste sie denn wirklich, wo sie hingehörte...? Langsam wandelte sich ihre anfängliche Entschlossenheit in Unsicherheit und sie hatte auf einmal ein mulmiges Gefühl im Bauch, lief aber trotzdem beharrlich weiter. 'Wo ist dieser blöde Rabe, wenn man ihn mal braucht?', dachte sie augenverdrehend und hielt nach dem Tier Ausschau, doch es zeigte sich nicht. Sie musterte aufmerksam ihre Umgebung, während sie tiefer in den Wald lief, und blieb abrupt stehen, als sie seine dunkle Gestalt in den Schatten der Bäume stehen sah. Einzig seine roten Augen leuchteten in der Dunkelheit, denn an dieser Stelle des Waldes waren die Baumkronen so dicht, das kein Lichtstrahl durch das Blätterdach fiel. Er schaute sie direkt an und seine Augen wurden wieder schwarz, sodass sie einzig seine Schemen erkennen konnte.

„Itachi...“, murmelte sie und wusste mit einem Mal nicht mehr, was sie sagen sollte. „Warum meidest du mich?“, fragte er mit unverhohlener Verbitterung in der Stimme. Sie schluckte und meinte leise:„ ...Ich... ich habe keine andere Wahl...“ „Man hat immer eine Wahl.“, meinte er kühl und fügte nach kurzem Zögern an, „Ich... ich hab mir die Erinnerungen angesehen. Ich brauchte endlich eine Erklärung... nach elf Tagen...“ „Ohh... nein...“, hauchte sie und trat einen Schritt zurück. Völlig verstört schüttelte sie den Kopf und flüsterte:„ Bitte sag mir, das du das nicht getan hast...“ Er antwortete nicht darauf, musterte sie nur aus den Schatten heraus und meinte dann:„ ...Du bist also meinem Bruder versprochen... wieso hast du mir das nicht gesagt?“ „...Ich wollte es selbst nicht wahrhaben...“, rechtfertigte sie sich schwach. „Und wieso gehst du mir dann aus dem Weg...?“, fuhr er immer leiser werdend fort und sie glaubte, eine leise Traurigkeit aus seiner Stimme herauszuhören. „Ich... ich dachte... das hättest du... vielleicht auch schon... gesehen...“, brachte sie mit kratziger Stimme kaum hörbar hervor und sah unsicher zur Seite. Sie wagte nicht, den Blick zu heben und ihm in die Augen zu sehen, denn egal, was er nun denken mochte, sie hatte Angst davor, das ihre Zerrissenheit wieder wuchs.

Sie hörte, wie er leise die Luft ausstieß, dann war er plötzlich bei ihr, hob sanft aber bestimmt ihr Kinn und legte seine weichen Lippen auf ihre. Sie brauchte eine Sekunde, um zu realisieren, was gerade geschehen war, doch dann brach ein Feuersturm in ihr los, der ihren ganzen Körper in Brand zu stecken schien und sich schließlich in einem lodernden Inferno in ihrem Bauch sammelte. Zuerst drohten all die Zweifel in ihr durchzubrechen, doch seine Lippen waren so weich und warm und ihre Gefühle für ihn so viel ehrlicher als die zu Sasuke... ohne weiter zu überlegen, schlang sie die Arme um seinen Hals und zog ihn näher zu sich ran, all ihre Scheu wich in diesem Moment von ihr und gab ihr ein seltsam fremdes Selbstbewusstsein. Er umfasste ihre Taille und ihre Körper schmiegten sich eng aneinander, sodass sie seine Wärme spüren konnte. Schier unendlich schien der Kuss und sie war längst in seinen Armen geschmolzen, bis er sich sanft von ihr löste und über ihr schimmerndes Haar strich. „Deshalb?“, flüsterte er und schaute in ihre weißen Augen. Fast hätte sie ironisch aufgelacht, denn das war nun wahrlich nicht die gewöhnlichste Art, das herauszufinden, doch sie war noch immer so atemlos, das sie keinen Ton herausbrachte. „Hast du geglaubt, das mich das hätte abschrecken können?“, flüsterte er in ihr Haar. Ein banges Gefühl befiel sie, aber sie raffte sich zusammen und nickte leicht, sagte aber nichts. „Du solltest dich nicht selbst belügen...“, meinte er und fuhr sanft mit dem Daumen über ihre Unterlippe und weiter über ihre Wange, vorsichtig fing er eine Träne auf, von der Hinata gar nicht bemerkt hatte, das sie ihre Wange herabgeronnen war. Ihre Lippe zitterte leicht und er schaute sie mit weichem Blick an, in dem sie entfernt eine Art Bedauern erkennen konnte. „Ich kann und will dich zu nichts zwingen, aber ich will auch nicht, das du etwas dummes tust. Und das nicht nur aus Eigennutz...“ Hinatas Herz raste, seine pure Anwesenheit ließ ihre Knie weich werden, sie schaute in seine samtigen schwarzen Augen und ihr Atem ging flach. Sie musste sich konzentrieren, nicht zu vergessen, in welcher Lage sie sich befand. Warum nur hatte sie das Gefühl, alles aufgeben zu können, wenn er nur bei ihr blieb...?

Sie schaute ihn noch immer an. Blieb aber stumm. Sie fühlte sich nicht in der Lage, irgendetwas zu sagen. Und selbst wenn, hätte sie nicht gewusst, was.

Leise hörte sie ihn seufzen, dann flüsterte er:„ Ich kann dich gut verstehen, aber wir haben beide nicht mehr viel Zeit und du musst dich entscheiden. Denn ich kann in dieser Ungewissheit nicht länger leben.“ Er beugte sich vor, hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn und verschwand dann in der Dunkelheit.

Zitternd und völlig überfordert blieb Hinata zurück und starrte auf den Punkt, wo Itachi mit den Schatten verschmolzen war. Dann wurde sie sich wieder des Gewichtes auf ihrem Arm bewusst und schaute auf den Umhang. '…', dachte sie und blickte weiter auf das Kleidungsstück. Er hatte es ihr wieder gelassen, obgleich sie sich sicher war, das er bemerkt hatte, das sie ihn dabei hatte. Leise stieß sie die Luft aus und schüttelte den Kopf. Dann vernahm sie ein Flattern und Black landete auf ihrer Schulter und tschilpte. „Dann ist also alles wieder beim alten...“, murmelte sie und schüttelte resignierend den Kopf.

Ihr Heimweg war nicht besonders lang, doch umso heftiger war der Gedankensturm, der ihren Kopf verwüstete. Seine Worte hatten ihr wehgetan und doch wusste sie, das er Recht hatte. Sie konnte ja selbst nicht weiterleben, wenn sie sich nicht endlich darüber klar wurde, was sie wollte. Und hätte sie nicht Itachis Umhang bei sich, käme es ihr so vor, als hätte sie ihn verloren und plötzlich spürte sie, wie wenig sie das wollte. 'Ich kann ihn nicht einfach gehen lassen!',wurde ihr klar und das Gefühl der ganzen letzten Tage stieg wieder in ihr auf, diese Einsamkeit und Verzweiflung...


Nachwort zu diesem Kapitel:
tja... mhm... es ist immer interessant, wohin einen das Geschreibsel so führt, auch wenn man schon weiß, wie alles enden soll...^^
hoffe, es bleibt spannend genug :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2014-10-26T00:29:18+00:00 26.10.2014 02:29
Super Kapi^^


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