Befürchtungen
Prolog:
Langsam ließ sie ihren Blick über das ruhig schlafende Dorf gleiten. Alles war dunkel, nirgendwo brannte mehr Licht. Nur ein fahler Schimmer hing über den Köpfen der Hokage, als würden sie leuchten. Tief sog sie den Geruch der nächtlichen kühlen Luft ein und seufzte traurig. Was sollte sie nur tun? „Was soll ich tun?“, flüsterte sie leise in die Nacht, doch diese antwortete ihr nur mit einer undurchdringlichen Stille. Nicht einmal das winzigste Lüftchen regte sich, kein Blätterrascheln war zu hören. Absolut nichts, als ob selbst die Nacht entschieden hatte, sie im Stich zu lassen... Eine einzelne Träne lief über ihre Wange. Sie fühlte sich so zerrissen, so allein. Sie wusste immer noch nicht, wo sie hingehörte. Und sie hatte so unglaubliche Angst, das alles mit einem Mal kaputt gehen würde. Ihr Herz wusste nicht, wofür es sich entscheiden sollte, sie kam sich so unendlich verloren vor...
Der Verzweiflung nahe grub sie ihre Finger unter die Dachziegeln und versuchte, ihre Tränen zurückzuhalten. Warum nur hatte das alles passieren müssen?! Sie verfluchte das Schicksal dafür, das es sie so in die Irre geführt hatte. Wäre sie doch unwissend geblieben... Sie wusste, egal was sie tat, es würde ihr sehr wehtun. Und egal, für welches Übel sie sich entschied, sie würde auch andere Personen damit verletzen. Warum..?
Sie spürte seine Anwesenheit und zuckte leicht zusammen. „Wie... wie h..hast du mich ge... gefunden...?“,fragte sie leise. Innerlich verfluchte sie sich. Warum begann sie jetzt schon wieder zu stottern? Sie musste doch stark sein... „Ich würde dich überall wiederfinden.“, sagte er ruhig. Seine Stimme klang so unendlich sanft und so viele unausgesprochene Versprechen lagen darin. So süß, das sie sich beinahe vergaß und wieder einmal das Gefühl hatte, auf alles verzichten zu können für diesen Mann. „Was willst du?“, entgegnete sie heftig, doch ihre Stimme brach. „Dich etwas fragen...“, nun klang seine Stimme wieder kühl, aber sie wusste, das er nur umso nervöser war. Sie schluckte und eine Befürchtung schlich sich in ihren Kopf. Schließlich hatte dieser Moment ja irgendwann kommen müssen... aber das durfte nicht sein. Sie wusste, wenn er es aussprach, war alles vorbei und er war es, dem sie wehtun musste, denn sie war noch nicht bereit, noch nicht.
„Hinata...“, er flüsterte ihren Namen unglaublich sanft, als ob er etwas kostbares und zerbrechliches war. Tränen suchten den Weg über ihre Wangen und sie drehte sich zu ihm um und sah in seine großen dunklen Augen. Augen, in denen sich die Zukunft spiegeln konnte... und sie wartete auf die Worte, die sie sich so sehr aus seinem Mund wünschte und die gleichzeitig das Ende bedeuten würden. Sie hing in einem Abgrund zwischen Sehnsucht und Verzweiflung, sie wollte ihn nicht verlieren.
Bitte.....
Bitte nicht.....!