Zum Inhalt der Seite

Diesem Einen will ich #Follow

Was macht der Zwergenkönig in meinem Onlinegame?
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

112. (Alp-)Traumhafte Aussichten

Sitzen. Nach meiner Auffassung gab es schon seit tausenden von Jahren der Menschheitsgeschichte keinen größeren Luxus wie sitzen. Gut, eigentlich war es vielmehr die Meinung meiner Füße, die sich schon seit einiger Zeit bei mir beschwerten, dass es doch endlich mal an der Zeit sein sollte ihnen etwas Ruhe zu gönnen und dafür lieber meinem Hinterteil etwas Arbeit zu verschaffen. Nur, woher nehmen und nicht stehlen? Viele Auswahlmöglichkeiten gab es ja nun nicht. Obwohl zwischen all den Verkaufsständen und Fahrgeschäften mal hin und wieder ein typischer Bier-Pilz oder eine "Friss-dich-zu-Tode-Station", auch Imbisswagen genannt, auftauchte, war weit und breit kein anständiges Plätzchen zum Ausruhen aufzutreiben. Die meisten Besitzer der allgemeinen Gaumenfreuden beschränkten sich aufgrund ihrer beengten Lage mehr auf die altbewehrten Bistro-Stehtische oder eben ihre angebauten Theken. Gut, wir hätten uns auch dort versammeln können, um zu rasten.

Aber ich war ja nicht die Einzige, die langsam aber sicher ein bisschen knatschig wurde und bei der sich die Füße beschwerten. Auch Jana und Marina waren inzwischen sichtlich müde von der ganzen Lauferei. Unsere drei zwergischen Begleiter hingegen schienen noch halbwegs fit zu sein. Oder sie wollten sich mal wieder in Anwesenheit ihrer Liebsten keine Schwäche anmerken lassen. Das vermutete ich zumindest. Ich stelle nämlich bei einigen flüchtigen Blicken auf Fili und Bofur fest, dass diese für einen kurzen Wimpernschlag, wenn sie sich von ihren Damen unbeobachtet fühlten etwas gefrustet die Münder verzogen und ihre Stirn gleichzeitig von Sorgenfalten bedeckt waren. Von Kili hatte ich schon eine ganze Zeit lang keinen nichts mehr gehört. Nicht seitdem er den Vorschlag gemacht hatte etwas trinken zu gehen. Er lief auch an der Spitze unserer Gruppe um die Gegend auszuspähen und winkte hin und wieder mal, wenn er meinte was gesehen zu haben. Ansonsten sah ich nur seinen Rücken. Ich war mir aber ziemlich sicher, dass er gerade tief in Gedanken versunken war. Das unerwartete Wiedersehen mit der Floristin musste ihm langsam aber sicher zusetzen.

Er begriff vermutlich erst nach und nach, dass er eine gute Gelegenheit hatte verstreichen lassen, die er eigentlich hätte nutzen können, um sich bei Yvonne für ihr Geschenk an ihn zu bedanken. Oder vielleicht um einfach normal mit ihr zu reden. Sicherlich war er immer noch von dem Gedanken beseelt, dass es sich bei der rothaarigen Frau um seine vermisste Tauriel handelte. Ich seufzte kurz als ich so darüber nachdachte und schüttelte nur den Kopf. Klar, warum sollte es auch anders sein. Der Junge hatte ja seit der ersten Begegnung nichts anderes mehr im Sinn. Auch wenn er mir gegenüber nie ein Wort erwähnte, so war sein Verhalten in den Tagen vor dem Jahrmarkt mir gegenüber schon aufgefallen. Er hegte den Vergissmeinnicht in seinem Blumentopf dermaßen führsorglich und umsichtig, als sei er sein eigen Fleisch und Blut. Hin und wieder hatte ich ihn sogar einmal gehört, wie er leise in Khuzdul zu der Pflanze sprach. Gut, es soll ja die Meinung unter Hobby-Botanikern umgehen, dass Blumen besser wachsen und schöner blühen sollen, wenn man mit ihnen spricht. Ich wagte aber einerseits zu bezweifeln, dass das stimmte, da ich selbst einmal diese Versuche unternommen hatte und meine Blumen immer wieder eingegangen waren. Und andererseits, dass ausgerechnet Kili über diese menschengemachte Weisheit Bescheid wusste. Zwerge und Botanik war meiner Meinung nach ebenso unrealistisch, wie aus Mayonnaise ein Instrument zu machen. Aber wenn es darum ging, was in meinem Leben unrealistisch war und was nicht, musste ich mit zunehmenden Unmut feststellen, dass diese Grenzen meines menschlichen Verstandes mehr und mehr verschwammen. Ich seufzte erneut und ließ bedrückt die Schultern hängen.

In dem Moment drehte Jana den Kopf zu mir und fragte: "Alles in Ordnung Jacky?" Ich zuckte kurz zusammen, nachdem ich so unerwartet aus meinen Gedanken gezogen wurde und schaute in ihr leicht besorgtes Gesicht. "Ähm... Nein... Ja... Alles gut, Jana. Ich bin nur etwas müde. Das ist alles", erwiderte ich mit einer abwehrenden Handbewegung. Sie nickte verstehen und sagte zunächst nichts mehr. Doch mir entgingen der kurze skeptische Blick nicht, den sie mir nach meiner Antwort zugeworfen hatte. Auch Marina schien von meiner Antwort nicht ganz überzeugt zu sein und meinte: "Wir sind, denke ich mal, alle müde. Kein Wunder, es wird auch langsam spät. Lange werde ich wohl auch nicht mehr hier bleiben können. Meine Mutter kann nicht auch noch den ganzen Abend auf Benny aufpassen. Die muss ja auch mal irgendwann wieder nach Hause. Aber ich vermute, dass deine Müdigkeit nicht alles ist, was dich umtreibt, oder?" Bei der angehängten Frage musterte sie mich eindringlich, aber dennoch sorgenvoll und herzlich. Ich schüttelte daraufhin lediglich den Kopf.

Meine Probleme sollten nun wirklich nicht ihre werden. Wobei sie es ja nun zum Teil schon geworden waren. Aber man musste es ja nun nicht bis auf die Spitze treiben und sowohl ihr als auch Jana meinen gesamten Werdegang vorsetzen. Nicht einmal die Zwerge wussten alles über mich. Und das war aus meiner Sicht auch gut so. Das was sie wussten sollte fürs erste genug sein. Bofur schien das ebenso zu sehen und sagte: "Ich vermute, dass ihr die Begegnung mit diesem Händler noch in den Knochen steckt. Ich war auch nicht angetan davon dieses Ekel noch einmal zu Gesicht bekommen." "Das verstehe ich auch nicht. Was war denn jetzt mit dem los? Warum hat er Jacky so bedrängt? Das sah ja aus, als wollte er sie wegen irgendetwas schlagen, oder so", warf Jana kurz drauf ein und musterte den Mützenzwerg fragend. In dem Moment meldete sich Fili an ihrer rechten Seite zu Wort und brummte: "Das hätte er sich wagen sollen. Niemand greift ungesühnt unsere Schwester an. Und falls doch, so kann er sich auf eine gehörichte Abreibung gefasst machen!" Die junge Frau keuchte einen Augenblick später ehrfürchtig aufgrund dieser Worte und warf Fili einen ebenso bedeutsamen Blick zu. Ich schnaubte indessen belustigt und dezent verlegen, wobei ich mich am Hinterkopf kratzen musste. Marina schüttelte nur verständnislos den Kopf und stammelte zögernd: "Ihr... Ihr würdet doch nicht wirklich jemanden einfach so zusammen schlagen! Oder... etwa.. doch?" Ihre Augen wanderten dabei von Fili, zu mir und schlussendlich zu Bofur an ihrer linken Seite.

Dieser verzog verschmitzt lächelnd den Mund und nuschelte: "Nun... also... weißt du... nur wenn es sich nicht vermeiden lässt. Wir... äh... täten es nur dann, wenn wir selbst, unsere Sippe oder unsere Lieben angegriffen würden. Da spielt es keine Rolle ob es sich dabei um ein Wortgefecht oder eine andere Reiberei handelt. Wir verteidigen damit nur, was uns am wichtigsten ist." Nachdem er geendet hatte, nickte die junge Mutter langsam und verstehend. Sie schien aber keineswegs mit dieser Einstellung zufrieden zu sein. Gut, welche anständige Frau meiner Zeitepoche wäre das schon. In alten Zeiten hätte das sicherlich anders ausgesehen. Da waren die Ritter in ihren Rüstungen bei den Turnieren von den Damen verehrt und geschätzt worden, wenn sie ihre Gegner mit Lanze und Schwert niederstreckten. Heutzutage empfanden die Menschen solche Umgangsformen als extrem barbarisch und primitiv. Gut, das mochte zu einem gewissen Punkt auch stimmen und richtig sein. Allerdings erinnerte ich mich plötzlich an eine Situation während der vergangen Zeltstadt. Nämlich an den Tag, wo Thorin und ich in den Schlosspark gegangen und dort ein Picknick gemacht hatten. An den Moment, wo er beleidigt von dannen gezogen war, ich ihn hatte suchen müssen und dabei in die Fänge einiger notgeiler Sommerausflügler geraten war. Da hatte sein übertrieben rabiates, aber beherztes Eingreifen schlimmeres verhindert. Und insgeheim war ich froh darüber gewesen, dass er so reagiert hatte. Auch wenn man es vermutlich mit Worten ebenso hätte austragen können. Aber gut, das lag nun schon eine ganze Weile in der Vergangenheit. Eine stellenweise turbulente aber irgendwie auch schöne Vergangenheit. Ich schluckte kurz und rieb mir einen Moment später kurz übers Gesicht, wobei ich feststellte, dass ich mal wieder ohne es zu merken ein paar Tränchen verdrückt hatte. Zu meinem Glück hatte es dieses Mal niemand aus meiner Gruppe bemerkt. Meine Gedanken waren nämlich so weit abgedriftet, dass ich nicht bemerkt hatte, wie Jana Bofur bezüglich der ersten Begegnung mit dem Händler ausfragte. Erst das allgemeine Gelächter ließ mich hochschrecken und Jana meinte: "Nicht zu fassen! Du hast ihn nicht gesehen und nochmal einfach umgerannt? Oh, da wäre ich zu gern dabei gewesen. Das hat dieser Stinkstiefel wirklich verdient."

Marina gluckste verlegen und sagte: "Du bist aber auch wirklich ein Tollpatsch. Aber dafür mag ich dich ja." Der Mützenzwerg schluckte kurz verlegen und zog die Augenbrauen mit einem breiten Lächeln nach oben. "Nun, also... ich... ähm... ach. ach Kili? Kili, hast schon irgendwas gefunden wo wir rasten können?" fragte er den dunkelhaarigen Burschen, um von sich selbst und seiner offensichtlich peinlich berührten Person abzulenken. Der Angesprochene, welcher weiterhin ungerührt vorweg stapfte und gelegentlich nach links und rechts Ausschau hielt, blieb plötzlich stehen und rief mit freudiger Stimme: "Ja! Ja, da vorne ist etwas! Da neben dem großen runden Ding!" Dabei deutete er mit ausgestrecktem Arm leicht nach rechts. Ich versuchte seinem Wink zu folgen und zunächst einmal auszumachen, was für ein großes, rundes Ding er meinte. Aber das war eigentlich nicht schwer zu erkennen. Immerhin überragte dieses runde Ding ja sämtliche Gebäude und Stände auf dem Markt. Er sprach dabei von dem Riesenrad, welches sich langsam, mit dezenten Knirschgeräuschen um sich selbst bewegte. Und tatsächlich! Als ich Kilis Arm folgte befand sich nicht weit davon ein Bier-Pilz, welcher zwar nur wenige, aber dennoch vorhandene Zeltgarnituren aufgestellt hatte. Und es waren sogar noch zwei Bänke mit einem Tisch frei. Da ließen wir uns alle nicht lange bitten. Umgehend lenkten wir unserer Schritte zügig zu den Sitzplätzen, ehe sie uns noch irgendeine andere gruppe wegschnappen konnte. Wobei das langsam aber sicher unwahrscheinlicher wurde. In der Zwischenzeit hatte die Sonne beschlossen langsam im Westen zu versinken und den Abend einzuläuten. Für viele Gruppen, darunter einige Familien mit ihren kleinen Kindern, war das somit das Zeichen den Heimweg anzutreten. Nur noch hin kreuzten die ein oder anderen Gruppe unseren Weg. Aber zum Glück suchte keiner davon einen Ort zum Hinsetzen. So hatten wir die Plätze ganz für uns. Mit denkbarer Erleichterung rutschte ich zusammen mit den beiden anderen Damen auf eine Seite und stöhnte schließlich ausgelassen, nachdem meine Füße endlich die Last meines Körpers los waren. Indessen fragten uns die Zwerge, was wir denn trinken wollten, da sie schon dabei waren die Angestellten im Getränkestand mit ihren Wünschen zu überfallen. Jana bestellte auf die Frage hin eine Zitronenlimonade, Marina wollte ein stilles Wasser und ich nuschelte den Männern kurz und knapp, "Ne Cola, bitte" zu. Gesagt, getan. Die Bestellungen wurden aufgenommen, weitergegeben und wenig später saßen wir alle mit unseren Getränken beisammen und nahmen ein paar ordentliche Schlucke aus unseren Gläsern oder Flaschen. Nun machte sich auch die Erschöpfung bei den Zwergen deutlich bemerkbar. Die Herren stürzten ihr Bier fast fluchtartig hinunter. Um natürlich kurze Zeit später unter einigem "Hallo" ein paar ordentliche Rülpser zum Besten zu geben. Einige Passanten, wie am Tresen wartende Gäste schüttelten bei dem Anblick dezent angewidert den Kopf. Marina war im ersten Moment leicht empört, als die Zwerge ihrem inneren Trieb einfach so in aller Öffentlichkeit freien Lauf ließen. Jana giggelte belustigt und ich wäre am liebsten vor Scham im Boden versunken. Meine Güte, dass sich die Männer nicht ein einziges Mal benehmen konnten. Hatte ich ihnen doch noch am Morgen die Anweisungen gegeben, sich zurück zu nehmen. Dabei hätte ich ahnen müssen, dass bei Zwergen das Kurzzeitgedächtnis in bestimmten Situationen einfach aussetzte. Aber gut, so waren sie nun mal. Und langsam aber sicher war ich es leid sie ständig darauf hinzuweisen, wie unmöglich sie sich verhielten.

Dafür sprach Marina, welche direkt neben mir saß ein kurzes Machtwort und brummte: "Herrschaften, bitte! Könntet ihr das sein lassen? Das ist ja widerlich." Die Zwerge stellten der Reihe nach ihre Flaschen ab und musterten sie mit verständnislosen Mienen. "Aber das gehört bei uns zum guten Ton. Was spricht dagegen?", fragte Bofur und schob dabei seine Mütze etwas aus dem Gesicht. "Bei euch, ja. Aber wir sind hier nicht bei euch. Wie oft muss ich das eigentlich noch erklären? Hier mögen es die Leute nicht, wenn man sich verhält wie eine Wildsau am vollen Futtertrog", bemerkte ich beiläufig und stützte genervt meinen Kopf auf den rechten Arm. "Ach, Jacky. Lass sie doch. Ich find sie so viel sympathischer", fuhr mir Jana dazwischen und versah Fili indessen mit einem liebevollen Lächeln, welches der blonde Bursche ebenso erwiderte. "Siehst du? So schlimm scheint es doch nicht zu sein", meinte dieser mit einem kurzen Blick auf mich, ehe er sich wieder seiner Liebsten zuwandte. Ich seufzte kurz und hörte dasselbe Geräusch von Marina, welche in meinem Augenwinkel die Arme vor der Brust verschränkte und ungläubig die Stirn in Falten legte, ehe sie mir zu murmelte: "Sag mal, sind Zwerge immer so?" Ich brummte zunächst zustimmend ehe ich ergänzte: "Manchmal. Also nicht alle. Da gibt es auch Ausnahmen. Aber du wirst sehen, wenn du mit ihnen eine Zeit lang zugebracht hast, wirst du verstehen warum ich gelegentlich mal die Nerven verliere."

"Ist Thorin denn eine dieser Ausnahmen?", fragte sie mit einem Mal interessiert und rückte näher an mich heran. Ich zuckte daraufhin erschrocken von ihr weg und schluckte kurz. Ach herrje. Mit dieser Frage hatte ich nun nicht gerechnet. Was sollte ich ihr nun sagen? Allzu viel wusste ich ja auch nicht über den Zwergenkönig. Das meiste was er von sich gezeigt hatte, war sein eher kühler Charakter. Gut, er konnte wenn er wollte auch galant und gewissermaßen romantisch sein. Aber dennoch behielt er seine eher direkte, leicht aufbrausende Zwergennatur bei. Du meine Güte, wie sollte ich ihn ihr gegenüber nur beschreiben? Das war nun wirklich nicht einfach. Zum Glück hatten auch die Zwerge diese Frage mitbekommen. Denn Kili war es der ihr über den Tisch hinweg antwortete und erklärte: "Thorin ist ein Zwerg, der sehr viel Wert auf seine Ehre und seinen Stolz legt. Er ist es gewohnt, dass man seinen Anweisungen Folge leistet, wenn er sie ausdrücklich erteilt. Dennoch ist ihm, ebenso wie uns, seine Familie das Wichtigste überhaupt im Leben. Er steht auch nicht einfach daneben, wenn irgendwem unrecht angetan wird. Nein, er nimmt die Sachen gerne selbst in die Hand und möchte sie nach seinem Ermessen handhaben."

"Das klingt nicht gerade nach einem gutherzigen, liebevollen Mann. Eher nach einem unbeholfenen Grobian oder Diktator", nuschelte Marina und nippte kurz an ihrem Wasser ehe zu ihr sagte: "Das siehst du nicht richtig. Er hat auch einige gute Seiten an sich. Immerhin hat er zusammen mit seinem Vater und Großvater Durins Volk nach Smaugs Angriff auf den in Sicherheit gebracht. Noch dazu hat er sich danach zeit seines Lebens abgearbeitet um seine Familie zu versorgen. Und nicht zu vergessen die Schlacht vor den Toren Morias, wo sein Großvater, sein Bruder und viele anderen ihre Leben ließen. Dann verschwand auch noch sein Vater und er musste sich um alle Angelegenheiten alleine kümmern. Das alles hat ihn zu dem gemacht, was er heute ist und wofür wir ihn schätzen."

"Das ist mir klar. Es beantwortet aber nicht meine Frage, Bofur. Ich weiß auch, dass er wohl viel durchgemacht hat und er dafür wirklich Respekt und Anerkennung verdient hat. Mich würde es mehr interessieren, wie er so als Person, Mann, Zwerg oder was auch immer ist. Nicht was ihr in ihm seht oder was er in eurem Leben für eine wichtige Rolle spielt", erwiderte sie energisch und die Zwerge verstummte und sahen einander mit leicht irritieren Augen an. Ich hingegen exte zügig mein Glas Cola und stellte es etwas zu fest auf den Tisch, das kurz knallte und sich alle erschrocken zu mir wandten. Das war mir nur recht. Ich wollte diese Diskussion so schnell es möglich war beenden. Also richtete ich mich direkt an Marina und sagte: "Wenn du wissen willst, wie er wirklich ist, musst du warten bis er aus Mittelerde zurück ist. Was anderes wird dir hier keine sagen können. Dann kannst du dir selbst ein Bild von ihm machen."

"Und wann wird das sein? Weißt du das schon? Hat er was dazu gesagt?", fragte die junge Mutter im Anschluss daran und schaute mich wissbegierig an. Ich schüttelte aber nur wahrheitsgemäß den Kopf und nuschelte: "Nein. Das weiß ich nicht. Niemand weiß das. Nicht mal er selbst. Du hast ihn doch im Spiegelkabinett gehört, oder? Er will mit sich ins Reine kommen und... ach was weiß ich. Es wird dauern."

"Aber müsstest du ihn nicht eigentlich gut kennen, Jacky? Ich meine, ihr zwei seid ein Paar. Nein, noch mehr. Ihr zwei habt euch doch verlobt! Da solltest du doch eigentlich mehr über ihn wissen", warf Jana kurz drauf ein und schielte an Marina vorbei zu mir herüber. Ich atmete einmal tief durch und versuchte ein bisschen meine Fassung zu bewahren. Nicht dass ich irgendwie wütend oder sauer gewesen wäre. Nein, dieses Gespräch war mir einfach nur unangenehm. Und ich wollte es nicht führen. Nicht zu diesem Zeitpunkt und später auch nicht. Eigentlich nie im Leben. Schon gar nicht vor den beiden Frauen. Die Männer wussten ja worum es mir bei meinem Herumgedruckse ging. Da konnte ich mich hoffentlich darauf verlassen, dass sie die Klappe hielten. Nur bei meinem eigenen eher schwachen Ego war ich mir nicht ganz sicher. Also versuchte ich erneut auszuweichen indem ich nach einer längeren Pause meinte: "Nach gut zwei Wochen, wo ich ihn persönlich getroffen habe kann ich doch noch nicht sagen, was für ein Kerl er wirklich ist. Oder kennst du Fili nach so wenigen Tagen bereits so gut, dass du alles von ihm und über ihn weißt? Er ist Thorin übrigens in manchen Punkten sehr ähnlich. Ebenso wie Kili. Die Zwei haben viel von ihrem Onkel mitbekommen. Nicht alles, aber viel davon. Er hat die zwei immerhin zusammen mit seiner Schwester großgezogen, nachdem sein Schwager gestorben ist. Wenn jemand hier am Tisch Thorin wohl am besten kennen sollte, dann sind es die beiden da. Aber um euch das alles zu erzählen ist der Tag echt nicht lang genug. Und ich denke, wenn wir vielleicht noch was unternehmen wollen, ehe wir alle nach Hause gehen sollten wir das recht bald machen. Oder was meint ihr?", sagte ich und wandte mich mit meinen letzten Worten von Jana ab und dem Rest der Gruppe zu.

Meine Ansage fiel offenbar auf Fruchtbaren Boden, denn ich sah alle ruhig nicken. "Du hast Recht. Wir sollten uns wirklich bald auf den Weg machen. Aber was sollen wir hier denn noch unternehmen. Oder vielmehr was wollt ihr denn noch alles machen, ehe wir gehen?", kam es nachdenklich von Marina, welche sich umsah. Auch Jana schwieg nun und grübelte. Dabei blickte sie einen Moment kurz nach oben und auf ihren Lippen kräuselte sich ein breites Lächeln. "Ich weiß was! Ich weiß, was wir noch machen können!", rief sie mit einiger Aufregung in der Stimme aus. "Und das wäre?", hakte Fili kurz bei ihr nach, da er nicht verstand, warum sie plötzlich so hibbelig wurde.

"Na ist doch ganz einfach. Wir gehen... DA hin!", meinte sie entschlossen und reckte einen Arm mit ausgestrecktem Zeigefinger nach Oben. Mir schwante in dem Moment übles als ich ihrem Wink folgte und schlagartig rollte sich mein Magen auf links und mein Herz rutschte irgendwo in die Gegend meines Bauchnabels.

Oh nein! Oh nein, oh nein, oh nein! Nicht das! Alles! Aber nicht DAS! Das hatte mir gerade noch gefehlt. Nein, nein und nochmal nein. Das wollte ich nicht. Nie im Leben! Wenn es eine Sache gab, die ich auf Jahrmärkten am wenigsten ausstehen konnte, dann waren es... Riesenräder.

Denn genau dahin zeigte sie. Warum wollte sie ausgerechnet Riesenrad fahren? Nicht nur dass es eigentlich stink langweilig war. Ich hatte verdammt nochmal Angst vor den Teilen! Nicht etwa vor der Höhe oder der schönen Aussicht, die man davon haben konnte. Nein, es war dieses ätzende Geschaukel der Gondeln und das markerschütternde Knirschen und Knacken der Stahlkonstruktion, welches einen jedes Mal zusammen zucken ließ und man dachte jeden Augenblick würde das Teil in sich zusammen krachen. Meistens wenn man ganz oben war. Gut, hierzulande wurden diese Dinger regelmäßig durch den TÜV geprüft und nur dann frei gegeben, wenn für Leib und Leben der Fahrgäste keine Gefahr bestand. Dennoch hätte ich in diesem Moment lieber einer Highspeed Achterbahn den Vorzug gegeben, als so einem Monster. Außerdem befanden sich an diesem Gerät keine geschlossenen Gondeln, wo ich mich zumindest halbwegs sicher gefühlt hätte. Stattdessen waren es diese offenen, runden Freiluftgestelle mit verschieben pastellfarben versehenen Blechschirmchen, wo die Sitzbank im Kreis um einen runden Metallpfosten herum führte und in denen man dann von unten nach oben transportiert wurde.

Und da wollte Jana nun hin? Na Prost Mahlzeit, Herrschaften. Da konnte sie gerne allein drauf steigen. Ich würde keinen Fuß in dieses Gefährt setzen. Nicht in einer Millionen Jahre. Nicht mit mir. Und wenn sie sich auf den Kopf stellte. Das und noch vieles mehr schoss mir durch den Kopf, während sich Marina und die Zwerge ebenfalls das Ding genauer von weitem ansahen. Leider kamen sie zu meinem persönlichen Missfallen zu dem Entschluss, dass Janas Idee wohl gar nicht mal so schlecht war. Auch wenn die Zwerge nicht so recht wussten, was das genau für ein Teil war, so schienen sie dennoch sehr angetan davon zu sein. Marina war mit dem Vorschlag ebenso einverstanden und ehe ich mich versah, waren alle fünf aufgestanden und bereits dabei ihre leeren Getränkebehälter zurück zu geben.

Ich blieb während der ganzen Prozedur sitzen und klammerte meine Finger schon krampfhaft an der Tischplatte fest, als mich Bofur ansprach. "Was ist, Cuna? Kommst du?", fragte er und trat näher an mich heran. Ich schluckte kurz als ich zu ihm aufblickte und seinen entschlossenen Gesichtsausdruck sah. Oh weia, was sollte ich nur machen? Zugeben, dass ich mir vor Angst fast in die Hosen machte und am liebsten schreiend davon laufen wollte? Oder die Zähne zusammen beißen und das ganze einfach so schnell wie möglich hinter mich bringen? Schließlich war ich ja auf die glorreiche Idee gekommen noch irgendetwas zu unternehmen, ehe der mühsame Heimweg anstand. Und da ich die Herren kannte, würden sie ohne mich nie auf dieses Ding steigen wollen. Das würde Jana sicherlich innerlich verletzen, weil sie vermutlich auf ein paar Minuten mit Fili allein in einer Gondel hoffte. Ich wurde somit wieder einmal daran erinnert, dass wir den ganzen Aufenthalt auf dem Jahrmarkt ja zu ihrem Tag erklärt hatten.

Ach, verdammt noch eins! Warum immer ich?! Mir blieb wohl nur Option Nummer zwei. Egal wie sich alles in mir dagegen wehrte. Ich musste wohl oder übel über meinen Schatten springen und meine Ängste überwinden. Sonst würde ich den Tagesabschluss komplett versauen. So schloss ich kurz die Augen und atmete tief durch, bevor ich mich widerwillig von der Bank erhob und nuschelte ungewollt barsch: "Ja... ich komm ja schon." Bofur schien aufgrund meiner Reaktion reichlich überrascht zu sein und fragte: "Ist etwas nicht in Ordnung, Cuna?" Ich atmete nochmals tief durch, ehe ich den Kopf schüttelte und mein leeres Glas wegbringen wollte. Bist du sicher?", hakte er noch einmal nach, weil ich kommentarlos an ihm vorbei zum Tresen gestapft war und dort dankend das Pfandgeld entgegen nahm.

"Ja Bofur. Es ist alles in Ordnung. Ich will das nur hinter mich bringen und dann nach Hause", brummte ich ihm angespannt über die Schulter hinweg entgegen. Der Zwerg kratzte sich dabei irritiert am Kopf und zuckte dann mit den Schultern. Irgendwie tat es mir leid, dass er in diesem Augenblick meinen ganzen Unmut über die Auswahl des Fahrgeschäftes abbekam, aber ich wusste auch nicht wirklich wohin damit. Ich würde mich wohl später bei ihm dafür entschuldigen. In der aktuellen Situation musste ich meine gesamte Willenskraft darauf fokussieren nicht wegen einem popeligen Riesenrad in Panik auszubrechen. Was allerdings leichter gedacht, als getan war.

Wir befanden uns ja nur wenige Meter vom Kassenhäuschen entfernt und der Großteil unserer Gruppe war bereits dort um die Fahrkarten zu besorgen. Beziehungsweise Jana stand dort und kaufe für jeden von uns eine. Sie hatte ihr Herzblatt wohl im letzten Moment überreden können ihr die Sache zu überlassen, wenn sie ihm sonst nichts schenken durfte. Ich war unterdessen mit Bofur im Schlepptau bei Kili, Marina und Fili angekommen, welche bereits darauf warteten, dass der "Spaß" endlich losgehen konnte. Als ich direkt im Schatten unter dem stählernen Monster stand und schon das nervenaufreibende Knirschen und Knacken in meine Ohren drang, versagten mir fast schon die Beine. Ich stopfte eine Hand in die Hosentasche, wo ich sie krampfhaft zur Faust ballte. Meine Finger fühlten sich klamm und eiskalt an. Ich spürte zudem, wie sich ein unangenehmer Schauer über meinen gesamten Rücken ausbreitete. Mein Kopf fühlte sich unsagbar Leer und hohl an. Nur wage nahm ich wahr wie mir Jana die Fahrkarte in die Hand drückte und ich ihr mit abwesender Stimme ein "Danke" entgegen nuschelte.

Dann ging alles plötzlich ganz schnell. Das Riesenrad kam knirschend und quietschend zum Stehen und man ließ uns durch die Absperrung auf die blecherne Plattform treten. Wie nicht anders zu erwarten suchten sich Fili und Jana eine Gondel ganz allein für sich. Zu sechst hätten wir ohnehin schlecht in so ein Ding gepasst. So fuhren sie schon mal ein Stückchen weiter bis der nächste freie Platz angewackelt kam. Bofur und Marina wollten hingegen nicht so wie das junge Glück ihre Zweisamkeit genießen und gesellten sich daher zusammen mit Kili und, zu meinem Leidwesen, mir in dieselbe Gondel. Ich zögerte noch ein wenig und blickte den dreien nach, welche mich bereits aufgeregt zu sich winkten und baten bei ihnen Platz zu nehmen. Ich schaff das, ich schaff das, ich schaff das, dröhnte mir mein inneres Mantra durch die Gedankengänge. Noch ein letzter tiefer Atemzug, dann saß ich auch schon links neben Kili. Einer der Betreiber schloss die winzige Zugangstür, wünschte uns mit monotoner Stimme viel Vergnügen, und ehe ich mich versah begann sich alles um mich herum unter Quietschen und Knirschen zu bewegen.

Obwohl ich damit gerechnet hatte und wusste, was alles folgte, konnte ich nicht anders als mich mit zusammengebissenen Zähnen und geschlossenen Augen krampfhaft am Sicherungsgestänge der kreisrunden Sitzbank festzuklammern. Die anderen drei unterhielten sich indessen ausgelassen und nahmen vorerst keine weitere Notiz von mir und meiner misslichen Lage.

Langsam aber sicher ging es stetig aufwärts. Die von meinen Mitreisenden ausgestoßenen "Oh" und "Ah" rufe ignorierte ich vehement. Ich sendete innerlich ein Stoßgebet nach dem anderen gen Himmel, dass mich doch bitte bald einer von dieser Rundfahrt erlösen sollte. In der Zwischenzeit hatten wir nicht mal die Hälfte der Strecke zurückgelegt als sich Kili plötzlich neben mir bewegte und rief: "Sieh nur, Cuna! Man kann schon fast die ganze Stadt von hier aus erblicken!"

Durch den Ruck begann die Gondel natürlich zu schaukeln, was mich dazu veranlasste das Gestänge noch fester zu packen und kurz einen verängstigten Quietscher zu unterdrücken. "J-ja.. sch-Schön.. schön...!", japste ich und biss mir kurz auf der Unterlippe herum. Langsam aber sicher wurde es schwerer meine Nerven beisammen zu halten. Das schien den Zwergen aber relativ am Allerwertesten vorbei zu gehen. Denn Bofur war der nächste, welcher der Gondel einen ungewollten stoß versetzte, indem er sogar aufstand und rief: "Und dieser Sonnenuntergang! Herrlich!" Marina lachte und meinte: "Ja der ist wirklich herrlich. Es war eine gute Idee hiermit zu fahren."

Gute Idee?! War das ihr Ernst?! Ich bangte um mein eigenes Leben und sie sprach davon, dass das eine guten Idee gewesen war?! Ich kniff die Augen zu und unterdrückte weiterhin einen heftigen Aufschrei, der sich aus meiner Kehle stehlen wollte. Oh Hilfe! Ich wollte unbedingt dass das Ding anhielt und ich aussteigen konnte. Ich wollte festen Boden unter den Füßen, der weder schaukelte, noch knirschte oder knackte. Das war alles was ich in dem Moment wollte.

Und wie durch ein Wunder wurde mein eigentlich sehnlichster Wunsch erfüllt. Allerdings nicht so wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Denn plötzlich und ganz unvermittelt hielt das Rad einfach an. Warum und wieso es das tat, war mir in dem Moment schlicht und ergreifend egal. Fakt war, es hielt ohne mir ersichtlichen Grund. Und ich war mir vollkommen sicher, dass wir noch nicht unten waren. Dafür war der Jahrmarktlärm inzwischen in zu weiter Ferne unter uns verschwunden. Wir mussten also ganz oben sein.

Na großartig! Einer meiner schlimmsten Alpträume wurde damit schlagartig wahr. Und nicht nur das. Zu allem Übel sorgte der unerwünschte Stopp in luftigen Höhen natürlich dafür, dass der gute Bofur, welcher eben noch auf seinen kurzen Zwergenbeinchen gestanden hatte, das Gleichgewicht verlor und selbstverständlich auf seinen Platz zurück plumpste. Da nun aber allgemeiner Stillstand des großen Rades herrschte, war der Ruck, der durch die Gondel ging um einiges heftiger. Somit konnte ich mich auch nicht mehr zusammen reißen und begann wie von Sinnen drauf los zu brüllen: "HIMMEL! HERR GOTT! BLEIBT AUF EUREN ÄRSCHEN SITZEN! VERDAMMT!"

Erst dadurch wurden sie endlich, beziehungsweise leider auf meinen eher bescheidenen, mentalen Zustand aufmerksam und wandten sich vorsichtig zu mir um. "Cuna? Was ist denn? Wieso schreist du... Bei Durins Bart du bist kreidebleich im Gesicht! Geht es dir gut?!", entfuhr es Kili zunächst empört, dann aber vollkommen erschrocken. Ich spürte wie er mich am Arm faste und etwas an mir herum zerrte, doch diesmal konnte ich mich wieder etwas fassen und zischte ihm gequält und stotternd entgegen: "Hör... Hör auf... zu... zu wackeln! Verdammt!"

Auch Marina, die zwischen den beiden Zwergen saß schien sich zu mir herüber gebeugt zu haben und legte mir behutsam eine Hand auf den Oberschenkel. "Du meine Güte, hast du etwas Höhenangst? Warum hast du das denn nicht gesagt? Wir hätten dich doch niemals einsteigen lassen, wenn wir das gewusst hätten!", murmelte sie besorgt und versuchte mich mit ruhigen Streicheleinheiten auf dem Bein etwas zu entspannen. Ich öffnete die Augen und sah ihr leicht beklommen entgegen, ehe ich den Kopf schüttelte und ihr aufrichtig meine gegenwärtige Gefühlslage schilderte: "Nein... ich... mit... mit der Höhe... komm.. komm ich klar... Es.. es ist dieses... ganze Ding hier... Ich... ich... ich hasse Riesenränder. Das... das Knirschen... das Quietschen,... das... knacken... das Geschaukel... alles zusammen... das macht mich fertig. Ich... ich hab jedes.. jedes Mal das Gefühl gleich runter zu fallen. Es... es ist der Horror!"

Die junge Mutter nickte mir verstehend entgegen und hob beschwichtigend die noch freien Hand. "Ist gut. Es ist alles gut, meine Liebe. Wir sind alle bei dir. Es kann dir nicht passieren. Du wirst nicht runter fallen. Keine Angst", sagte sie sehr ruhig und warf dabei den beiden Zwergenmännern einen leicht hilfesuchenden Blick zu. Diese schienen die Situation inzwischen genau erfasst zu haben. Auch wenn sie offensichtlich nichts mit dieser Form von Angstzustand anfangen konnten. Dennoch standen sie Marina in ihrem guten zutun, mich zu beruhigen bei und begannen auf mich einzureden.

"Sie hat Recht. Wir sind bei dir. Wir halten dich schon fest. Komm, gib mir mal deine linke Hand", kam es von Bofur, welcher mir mit einem aufmunternden Lächeln seine Rechte offen entgegen streckte. Ich zögerte noch ein bisschen. Und obwohl ich sein Angebot gerne angenommen hätte, wollte sich meine Hand nicht vom Gestänge lösen. Egal wie oft ich den Versuch wagte, ich schaffte es nicht sie zu lockern. Kili rutschte in der Zwischenzeit vorsichtig näher an mich heran und legte mir behutsam einen Arm um die Schulter. "Siehst du, ich halt dich fest. Du kannst nicht stürzen. Nun gib Bofur schon deine Hand", murmelte er mir behutsam ins Ohr. Wie durch ein Wunder, schien das bei meinem festgefahrenen Unterbewusstsein zu fruchten. Nun wo sich mein Körper sicher fühlte, schaffte ich es tatsächlich meine Hand zu lösen und langsam in Richtung des Mützenzwergs wandern zu lassen. Und gerade als ich diese erreicht hatte, setzte sich das Rad wieder knirschend und knackend in Bewegung. Sofort, als ich den Ruck der Rotation spürte, krampfte ich mich wieder zusammen und drückte dabei die Hand des Mützenzwerges so fest, dass dieser kurz das Gesicht verzog und vor sich hin murrte. Das tat mir alles im Nachhinein unsagbar leid. Aber ich konnte es einfach in diesem Moment nicht ändern. Ich hatte es auch nicht unbedingt so weit kommen lassen wollen. Doch die Tatsache, dass sie bei mir waren, half zumindest ein kleines bisschen.

Das kleine Bisschen schien Bofur aber nicht ganz zu reichen. Verständlich, da ich ihm wohl oder übel etwas die Hand zerquetschte. Und das war für menschliche Maßstäbe eine Leistung, wenn man einem ausgewachsenen, kräftigen Zwergenmann auf diese Weise wehtun konnte. Daher begann er während unserer weiteren Reise Richtung unten, kurz etwas mit Kili in ihrer Muttersprache zu bereden und er klang dabei zunächst nicht besonders begeistert. Dann spürte ich, wie Kili nickte und ihm mehr oder minder ruhig antwortete. Das ganze ging noch ein paar Sätze hin und her, bis... ja bis plötzlich einer von beiden anfing leise vor sich hin zu summen. Das irritierte nicht nur mich, sondern auch Marina, welche mir bis dahin gut zugesprochen hatte. Schließlich verstummte sie jäh, als der Mützenzwerg zu ihrer rechten begann ein Liedchen anzustimmen. Ein Lied so fern von allem, was sie und auch ich je gehört hatten. Wir verstanden zwar kein Wort davon. Aber die Wärme und die Leidenschaft, die in jeder Silbe, ja in jedem einzelnen Ton lag, nahm uns beide umgehend gefangen. Ich sah wie die Augen der jungen Mutter begannen vor Bewunderung zu leuchten. Mir erging es da nicht anders. Ich vergas mit einem mal alle Angst. Alle Sorgen waren wie weggeblasen. Mein ganzer Körper entspannte sich. Mein Geist wurde ruhiger. Einen Augenblick später setzte dann auch Kili mit in den Gesang ein.

Marina und ich waren so überrumpelt von so einer Stimmgewalt. Dabei sangen sie nicht einmal laut. Sie blieben gerade so leise, dass nur wir sie hören konnten. Es war, als würden die Männer uns Frauen mit einem unbeschreiblich schönen Zauber belegen. Das war es zumindest, was ich darüber dachte. Sie zauberten uns quasi durch ihr Lied mitten hinein in eine Traumreise durch Mittelerde. Der jungen Mutter standen schon fast die Tränen in den Augen, so bewegt war sie von dem Gesang. Ich konnte nicht anders, als ihr zuzulächeln. Sagte aber zunächst nichts. Ich wollte dieses kleine Privatkonzert ungern mit irgendwelchen Kommentaren unterbrechen. Erst als sie das Lied nach und nach ausklingen ließen und es schlussendlich vorüber war, wagten wir wieder zu reden.

"Das... das war.... unglaublich... ich... ich habe sowas schönes... noch nie gehört", hauchte Marina ehrfürchtig und versah die beiden Männer mit einem anerkennenden, ungläubigen Nicken. Bofur und Kili begannen nach ihrer Aussage herzlich zu lachen. Ich musste daraufhin in ihr Lachen miteinstimmen. Nicht weil Marinas Worte lächerlich gewesen wären. Einfach weil mir danach war und es mir erneut innerliche Erleichterung verschaffte. Diese blickte uns drei nur wie vom Donner gerührt an und verstand zunächst die Welt nicht mehr. Bis Bofur sich ein Herz fasste und ihr ruhig erklärte: " Das war doch nichts Besonderes. Es war ein altes Kinderlied unseres Volkes, welches die Eltern singen, wenn sich ihre Zwerglinge vor etwas fürchten. Aber es freut mich, dass es dir gefallen hat. Und geholfen hat es offensichtlich auch. Nicht wahr, Cuna?"

Als er sich mit den letzten Worten mir zuwandte, zwinkerte er kurz und ich konnte nicht anders als ihn anlächeln und knapp nicken. Die junge Mutter konnte sich allerdings nicht so schnell wieder beruhigen. Sie war so euphorisch gestimmt dass sie den Mützenzwerg regelrecht mit Lob überschüttete und sagte: "Oh... Oh Bofur das hat es. Es war unbeschreiblich. Also dafür dass es nur ein Kinderlied war. Ich meine... sowas schönes gibt es bei uns nicht wirklich. Zumindest kenne ich keines das so schön klingt. Und ihr könnt ja wirklich sagenhaft Singen. Ich hab es zwar mal in diesem Film gesehen und gehört. Aber... Aber das ist nicht mit dem zu vergleichen was ich gerade von euch geboten bekommen habe. Einfach sagenhaft! Damit solltet ihr ins Fernsehen! Ihr würdet sie sicher alle umhauen!"

Bei dem Wort "Fernsehen" fuhr ich kurz erschrocken mit dem Oberkörper hoch, löste mich sogar von Bofurs Hand und starrte Marina entsetzt an. Die Männer verstanden indessen gar nicht, was sie damit wohl gemeint hatte, geschweige denn warum ich auf einmal eine so empörte Miene aufsetzte. Doch ehe sie fragen konnten, kam ich ihnen auch schon zuvor und sagte: "Schlagt euch das mal ganz schnell wieder aus dem Kopf! Und du auch, Marina. Die Jungs werden nicht der Öffentlichkeit vorgeführt, wie Zirkustiere. Schon gar nicht bei irgendwelchen Castingsendungen oder Gesangswettbewerben! Jetzt wo du in ihr Geheimnis eingeweiht wurdest bist du dazu verpflichtet soweit es geht Stillschweigen über ihre Herkunft zu bewahren. Das bedeutet auch, dass du sie um jeden Preis vor solchem Schwachsinn bewahren musst. Es geht dabei um weit mehr als nur Vergnügen und Spaß an der Freude. Wenn ihr Geheimnis derart an die Öffentlichkeit getragen wird, dann sind sie in großer Gefahr. Und nicht nur sie. Stell dir vor, die Behörden kriegen Wind von sowas und schalten die Geheimdienste ein. Die werden sie mitnehmen und wer weiß was für Sachen mit ihnen anstellen. Ist dir das nicht bewusst?"

Marina wurde plötzlich ganz still und schüttelte entsetzt den Kopf. „Nein. Nein, das habe ich nicht bedacht. Ich... ich war nur so überwältigt. Bitte... bitte entschuldigt. Das war dumm von mir", flüsterte sie betreten und bedachte die Zwerge mit einem entschuldigenden Gesichtsausdruck. Der Mützenzwerg zuckte nur kurz mit den Schultern und legte der jungen Mutter vorsichtig eine Hand auf den Rücken ehe er erwiderte: "Ist schon gut. Ich weiß zwar nicht genau wovon Cuna da genau gesprochen hat, aber mit einem hat sie Recht. Wir müssen uns in eurer Welt bedeckt halten. Davor haben uns Gandalf und ebenso Thorin gewarnt. Keiner von uns weiß, welche Gefahren hier auf uns warten. Allerdings finde ich die ganzen Umstände immer noch sehr verwirrend. Wir kommen wahrlich noch nicht mit allen Dingen hier zurecht. Und verstehen können wir sie auch nicht. Aber Cuna hat versprochen uns darin zu unterrichten. Vielleicht schaffen wir es eines Tages hier in Frieden leben zu können. Ich denke aber, dass das wohl noch dauern wird."

"Oh ja. So begriffsstutzig wie ihr drei manchmal seid glaube ich, dass ein Menschenleben gar nicht ausreichen würde um euch alles so einzutrichtern, dass ihr es auch versteht", murrte ich mit einem anschließenden Seufzer dazwischen. Kili und Bofur sahen mich umgehend brüskiert an. "Was soll das denn heißen? Wir geben uns alle Mühe deinen Weisungen Folge zu leisten!", empörte sich Kili und rüttelte dabei etwas an meiner Schulter herum. Ich sah ihm nur mit einem überheblichen Schnauben entgegen und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich werde dich an diese Worte erinnern, wenn ich den nächsten Nervenzusammenbruch wegen eurem Unfug habe, mein Lieber. Glaub mir, ich könnte einen Sack Flöhe leichter hüten, als euch drei zusammen", sagte ich und streckte ihm dabei kurz die Zunge raus. Das ließ sich der Zwergenbursche allerdings nicht so einfach gefallen. Er löste seinen Arm um meine Schulter und machte sich im übertragenen Sinne kampfbereit, als er gespielt knurrte: "Du wagst es deinen Bruder mit einem Sack Flöhe gleich zu setzen? Na warte! Dir bring ich Manieren bei. Los, Bofur! Hilf mir!"

Und noch ehe ich irgendwie reagieren konnte begann Kili mit seiner Kitzel-Cuna-bis-sie-vor-Lachen-keine-Luft-mehr-bekommt-Attacke. Natürlich half Bofur ohne weitere Worte dabei fleißig mit. Es wirkte auch unheimlich gut. Sie fangen sofort meine absolut kitzlichsten Stellen. Sie gingen dabei aber so bedacht vor, dass sie mir nicht an die holden Weiblichkeit gingen, sondern sich lediglich auf Beine, Bauch und Arme beschränkten. Ich hatte kaum Möglichkeiten mich gegen diesen übermächtigen Angriff auf so beengtem Raum zu wehren und ließ es über mich ergehen bis ich tränen lachte. Und selbst Marina konnte sich bei dem Anblick kaum noch halten. Mein Martyrium endete allerdings, nachdem wir mit einem mal von einem der Schausteller wütend angeblafft wurden.

"Ja, sind Sie denn noch zu retten?! Wissen Sie nicht wie gefährlich das ist?! Sofort raus da! Aber zack zack!", brüllte er auf uns hinunter. Sofort ließen mich Bofur und Kili los, sodass ich durchatmen konnte. Marina entschuldigte sich währenddessen inständig bei dem Mann. Doch der ließ augenscheinlich nicht mit sich reden und scheuchte uns mit einem kurzen, "Hausverbot!", aus der Gondel und von der Attraktion weg. Hinter der Absperrung warteten bereits Fili und Jana, welche uns vier aufgrund des ganzen Theaters entgegen starrten.

"Was war denn da los? Warum ist der so sauer auf euch?", fragte die junge, blonde Frau und legte den Kopf schief. Ich lächelte sie nur verschmitzt an und kratzte mich verlegen am Hinterkopf ehe ich meinte: "Ähm... nichts Wichtiges. Erzähle ich dir vielleicht später. Wie liefs bei euch?"

Daraufhin nickte sie mit weiterhin verwunderten Gesichtsausdruck. "Gut. Also. Nun ja es war schön. Aber eben ein typisches Riesenrad. Aber was machen wir jetzt?", fragte sie anschließend allgemein in die Runde. Zwischen uns trat nachdenkliches Schweigen ein. Doch eigentlich war es den meisten klar, was nun folgen würde. Und ich wusste was es für Jana bedeuten würde. Denn irgendwann findet jeder noch so schöne Tag mal ein Ende.
 

Und so... würde es in diesem Fall auch bei uns so sein.
 

- 112. (Alp-)Traumhafte Aussichten / ENDE -


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen meine Lieben Leserinnen und Leser,

ja nach einer langen Zeit kommt mal wieder ein Kapitelchen von mir. Ich weiß es hat wieder sehr lange gebraucht. Und ihr dürft mich gerne für meine Nachlässigkeit durch die Mangel drehen. Heißt, sofern es hier noch den ein oder anderen gibt, der die Geschichte liest. Nach der ganzen Umstellung von Animexx auf eigene Server scheinen ein paar Leutchen bei dem Umzug verloren gegangen sein. ^^
Aber naja, vielleicht waren sie es auch Leid auf die Ergebnisse meiner schlafenden Muse zu warten. Kann ich verstehen. Aber dennoch danke ich auch den gegangenen vom ganzen herzen, dass sie meine geschichte so lange verfolgt haben. Die wird natürlich noch weiter gehen. Doch wie immer in letzter Zeit kann ich nicht sagen wann.

Ich hoffe aber, dass euch dieses Kapitel dennoch irgendwie gefallen hat.

Zum Schluss wünsche ich euch allen noch ein schönes Restwochenende und einen guten Start in die neue Woche.


Liebe Grüße Eure Virdra-sama ^^ Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Manu19
2018-04-19T20:03:01+00:00 19.04.2018 22:03
Hallo Virdra-sama,
ja sowas kenne ich auch, bei uns gibt es auf den Jahrmaktfest auch nur wenige Sitzplätze und meistens sind diese schon besetzt mit so machen abgefüllten Besucher.
Das die Damen langsam müde werden ist doch klar, mich wundert es ja schon, das Cuna es so lange ausgehalten hat.
Es ist egal ob es sich um Menschen Männer oder um Zwergen Männer handelt, keiner würde es freiwillig zugeben, dass sie nicht mehr können, sie könnten ja sonst für schwach gehalten werden. Typisch Männer eben.
Ja ich glaub auch, das Kili nun Bewusst wurde eine gute Gelegenheit verpasst zu haben, vielleicht denkt er ja, er würde sie noch einmal sehen.
Schön das sich Jana und Marina um Cuna Sorgen machen, sie selbst macht es ja nicht oder nur sehr wenig.
Bofur kommt Cuna zur Hilfe, aber damit beschwört er nur noch mehr Fragen herauf.
Manche Menschen können nur auf die Primitive art in ihre Schranken gewiesen werden, gut, dass die Zwerge es nicht demonstrieren mussten. Nun haben Jana und Marina wieder etwas worüber sie nachdenken können.
Endlich können sie sich alle etwas ausruhen und etwas trinken, klar das mal wieder die Zwerge auffallen müssen und sei es nur in form von lauten Röpsen. Marina denkt da wie Cuna, nur Jana hat damit kein Problem.
Da wird sich Marina wohl daran gewöhnen müssen, oder sie schaft es Bofur zu erziehen, wenn er bei ihr ist. Und da ist auch schon die Frage nach Thorin, aber da springt Kili gleich ein und erzählt ihnen was über Thorin. Das dies Marina nicht gefällt kann ich mir Vorstellen, sie möchte die Person hinter dem König kennen lernen, aber selbst Cuna kennt ihn ja noch nicht mal halb so gut wie sie es möchte.
Oh wie sehr ich solche Fragen hasse, Fragen auf die man selbst keine richtigen Antworten hat. Richtig so Cuna, Angriff ist immer die beste Verteidigung und sie geht auch auf, nur nicht so wie Cuna das gern hätte. Jetzt muss sie auf Riesenrad, ich kann ihre Abneigung dem Ding gegenüber förmlich fühlen, aber sie hat den Vorschlag gemacht und Jana hatte den Einfall. Nun kommt sie nicht mehr drumherum, egal wie sie sich fühlt.
Ich hab die beste Ausrede für solche Situationen, ich hab nämlich Höhenangst und die ist richtig heftig, schon auf eine Leiter zu steigen bringt mich zum Schwitzen und Zittern, es ist richtig Schlimm.
Cuna tut mir richtig leid, keiner der drei merkt wie schlecht es Cuna geht und dann bringen sie die Gondel zum Schaukeln, ich hätte da schon los geschrien, als ob es um mein Leben gehen würde, arme Cuna. Aber endlich merken die drei das nicht alles in Ordnung ist, jeder versucht nun Cuna zu beruhigen und mit dem Lied der Zwerge schaffen sie es ja auch. Oh man Marina möchte sie ins Fernsehen bringen, nun muss Cuna aber gleich dafür sorgen, dass die beiden Zwerge nicht mal auf den Gedanken kommen und dann erklärt sie Marina warum es unumgänglich ist das die Zwerge unentdeckt bleiben, nicht auszudenken was sonst passieren würde. Und dann ist diese Fahrt nun endlich vorbei. Mit dem Hausverbot kann Cuna sicher sehr gut leben, so muss sie nicht noch mal dadrauf.
Nun kommt der Abschied für Jana und Fili, mal sehen wann sie sich wieder sehen. Und vor allem wann wird Bofur zu Marina ziehen?

Das war wieder ein schönes Kapitel.
Das du die MD Krankheit hattest, ist nicht so schön, ich hoffe du erholst dich rasch wieder.
Das man mit dem Bohrlärm nicht gut arbeiten kann ist verständlich, da hat man zu Hause dann das Bedürfnis absoluter Ruhe. Ich hoffe es wird nicht mehr all zu lange dauern und der Lärm wird weniger werden.

LG Manu
Antwort von:  Virdra-sama
19.04.2018 22:32
Nochmal Hallöchen,

ja eine Pause tut immer gut. Nicht nur mir nach einem heftigen Tag mit Bohrlärm und anderen Problemen sondern auch den Zwergen und Damen in der Geschichte. Hin und wieder muss ein punkt der Ruhe her um sich mal wieder zu sammeln und dann die letzte Etappe anzugehen, bis es schließlich heißt: "Ab nach Hause".

Nunja den Ruhepunkt zu finden war nicht wirklich einfach. Aber es gab ihn zumindest. Auch wenn es dort bisweisen nicht ganz so ruhig durch das dreistimmige Geröhre der Zwergenmänner war. Zumindest Jana hatte ihren Spaß daran. Doch wie man merkt, ist das Thema Zwergenkönig selbst nach dem kurzen Gespräch beziehungsweise der kleinen Ansage von Cuna noch nicht ganz vom Tisch. Ich schätze Marina wird da wohl noch das ein oder anderem mal den zwergen oder Cuna selbst auf den Zahn fühlen. Die Krankenschwester ist ja nun nicht wirklich dumm oder naiv. Vielleicht wird da noch das ein oder andere Geheimnis aufgedeckt, von dem sie noch nichts weiß. Dazu äüßere ich mich aber noch nicht, weil ich in dem Punkt auch unentschlossen bin ob es zu so einer neuerlichen Konfrontation kommen sollte.

Aber gut, nach dem kurzen Umtrunk gings dann gleich weiter zum Riesenrad. Tja... ich hab da so ein bisschen eigene Erfahrungen mit eingebaut. Also, dieses ätzende knirschen und knacken der Metallverstrebungen... urgs... nee ich krieg immer Gänsehaut dabei. Auch wenn die Gondel so wackelt. Mit der Höhe selbst komm ich klar. Das ist kein Problem.. aber wenn man nur auf so kleinem Raum zusammen sitzt mit ein paar leutchen die spaß am Schaukeln haben. Nein! Absolutes Nein! Aber die Sache hat sich ja nach einer Weile wieder beruhigt und am Ende hatten alle vier auch wieder Spaß zusammen. Obwohl ja die Sache mit dem Fernsehauftritt nochmal kurz für spannungen gesorgt hat. Doch das war ja auch schnell schnee von gestern. ^^

Und eines kann ich dir versichern, Cuna juckt dieser dumme Hausverbot auf dem Riesenrad mal so gar nicht. Immerhin war das der einzige Tag, wo sie zum Jahrmarkt wollte und ich denke das soll nun auch für diesen teil der Geschichte genügen. Das war aufregung und Spannung genug. Nun geht es gen Heimat, wo ich das Erzähltempo dann auch mal wieder etwas beschleunigen werde. Ich kann ja nun wirklich nicht jeden einzelnen Tag mit Cuna und den Zwergen beschreiben. Das wäre ja unendlich langweillig. Außerdem möchte ich die Geschichte auch bald mal zu Ende bringen nach so vielen Jahren. Das Ende dauert aber tatsächlich noch ein bisschen. Also keine Sorge. Du wirst noch genug von den zwergen und Cuna lesen dürfen.

Bis dahin bedanke ich mich nochmals ganz ganz herzlich, dass du wieder reingeschaut hast. Außerdem wünsch ich dir noch einen angenehmen Abend und ein schönes Wochenende. Bleib gesund und komm mal wieder vorbei. ^^

LG Virdra-sama


Zurück