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Neuanfang

Liebe ist ein Schlachtfeld
von

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Eine nicht ganz planmäßige Aussprache


 

Kapitel 8: Eine nicht ganz planmäßige Aussprache
 

Ayumi versteckte sich hinter einer Säule und lugte um die Ecke.

Sie beobachtete Conan und Yuri, doch was sie sah erfreute sie nicht. Es ließ sie Schmerzen erleiden, die äußerlich meist kaum erkennbar waren.

Ihr Herz stach und es tat ziemlich weh. Vermutlich weinte es.

Conan lag auf dem Bolzplatz und hielt sich den Kopf. Yuri hatte sich vor ihn gekniet und schaute ihm tief in die Augen.

„Ist wirklich alles okay?!“ fragte sie zum gefühlt Tausenden Mal.

„Ich habe doch gesagt, dass es mir gut geht...Und so nebenbei, du kannst ziemlich stark schießen.“ sagte Conan und rieb sich die Stelle.
 

Vor wenigen Minuten, bevor Ayumi aus dem Gebäude gestürmt war, hatte sich etwas komisches ereignet.

Yuri hatte versucht aufs Tor zu schießen und hatte hart zu getreten. Doch plötzlich hatte der Wind sich gedreht und der Ball traf genau Conan am Kopf, der ihn umhaute. Er lag am Boden und Yuri wollte sofort sehen, ob ihm etwas passiert war, und checkte ihn von oben bis unten ab.

Zuletzt schaute sie ihm in die Augen, wobei es dabei auch blieb.

„Ich-.“

„Es ist schon gut.“

Yuri wich zurück, weil Conan sich aufrichten wollte.

Ayumi schaute mit Skepsis zu. Ihr war es ganz und gar nicht genehm, dass sie so nah bei einander waren.

Conan wurde ein wenig schwindelig, weswegen er kurz aufstöhnte und sich den Kopf hielt. Yuri, die sich aufgerichtet hatte, um ihm hoch zu helfen ging schnell um ihn herum und kniete sich erneut zu Conan, wobei sie sein Kopf auf ihre Oberschenkel legt.

„Ich denke, du solltest liegen bleiben. Sonst kippst du noch um.“ sagte Yuri ein wenig stotternd.

Sie gab sich die Schuld, weil sie ihn wortwörtlich angeschossen hatte. Aber sie hoffte, dass es keine dauerhaften Schäden geben würde.
 

Conan grinste Yuri an. Er hatte etwas gesehen, was er eigentlich nicht sehen sollte, doch Yuri deutete es falsch.

„Machst du dich lustig darüber, dass ich-.“

„Nein, tue ich nicht. Ich...finde es gerade sogar ganz bequem.“ gab Conan mit leicht angehauchten rosa Wange von sich, was Yuri erneut die Röte ins Gesicht trieb.

„Auch wenn du es vielleicht bequem findest, sollten wir aufstehen, immerhin liegst mitten auf dem Sportplatz.“

„Vermutlich hast du recht.“ seufzte Conan und richtete sich ganz auf, dann half er Yuri hoch, wobei er ein wenig fester zog, dass sie in seine Arme fiel.

Ayumi sah geschockt und verletzt herunter zum Sportplatz, konnte eine Träne nicht zurückhalten und schluckte, worauf die Träne ihr Auge verließ. Sie drehte sich und wollte mit gekränkter Miene zum Detektiv Club begeben, als sie Ai in die Arme lief.

„Ich habe dich gesucht! Du hast deine Sachen vergessen, die ich zusammen packen durfte und du weinst schon wieder. Was ist passiert? Du warst gerade noch so voller...“
 

Ayumi schluchzte leise, ehe sie mit verheultem Gesicht Ai um den Hals fiel und etwas in ihre Schulter murmelte. Obwohl Ayumi ziemlich nah an ihrem Ohr war, konnte sie kein Wort durch das Genuschel und die Unterdrückung ihrer Schulter der Schallwellen verstehen.

„Ayumi, rede bitte mit mir...Ich will dir helfen, aber ich kann es nicht, wenn du mir jetzt nicht sagst, warum du jetzt schon wieder weinst und gerade noch auf einem absoluten Höhenflug warst.“ Ai packte ihre Freundin an den Schultern und sah ihr in die Augen.

Ayumi schluckte.

„Ich hab- gesucht- er war auf dem- Spo- platz un- hat mit ihr gek- auf de- Boden.“ Sie versuchte normal zu reden, doch es klappte nicht ganz wie sie gehofft hat.

Ai wiederholte den Satz.

„Du hast ihn gesucht, er war auf dem Sportplatz und hat mir ihr geknutscht?! Auf dem Boden?!“

Ayumi schüttelte heftig mit dem Kopf.
 

„Gekuschelt!“ rief sie und wusch sich mit dem Arm die Tränen weg.

„Ich glaube, dass du mit Conan darüber reden solltest, dass du dich von ihm vernachlässigt fühlst.“ riet Ai ihrer besten Freundin und wollte unbedingt, dass Ayumi aufhört zu weinen.

Wenn Conan hier wäre und Ayumi sehen würde, hätte er sie schon längst in den Arm genommen und sie getröstet. Aber er war mit Yuri beschäftigt.

Ai brauchte demnach einen Plan, wie sie Yuri und Conan für eine Zeit lang trennen, damit Conan sich mit Ayumi beschäftigen kann und Yuri demnach von ihm abließ. Wenn sie einmal sehen würde, wie eng Ayumi und Conans Freundschaft war und dass Ayumi Conan liebt, dann sollte sie, wenn sie die Girly-Codex-Regeln beherrscht, ihr auch Conan überlassen und sich nicht so an ihn ran machen.

Ai musste also versuchen die beiden für eine Zeit zu trennen. Aber das würde sie nicht alleine schaffen.

Ai schaute zu Ayumi, doch sie erkannte, dass sie nicht in der Lage war, bei so einem Plan zu helfen. Sie war im Moment ein emotionales Wrack und nicht wortwörtlich unbrauchbar. Sie war ja schon Teil des Plans.
 

Das Mädchen mit den rot-blonden Haaren dachte scharf nach, doch plötzlich fiel ihr eine Person ein, die ihr helfen könnte. Sie holte ihr Handy heraus, bedacht, dass kein Lehrer sie sieht und schickte Mitsuhiko eine SMS.

Sie brachte Ayumi in die Nähe des großen Pausensaals und versuchte sie noch ein wenig zu trösten. Sie hielt sich aber so auf Abstand, dass Ayumi weiter auf dem Tiefpunkt war, und nicht so schnell aufhörte zu weinen. Sonst wäre ihr Plan hinfällig.

Mitsuhiko klappte sein Handy auf und las sich die SMS durch.

„Leute, ich muss mal...wohin.“ sagte der Junge mit den Sommersprossen und erhob sich, rannte aus der Bibliothek, die einen extra Raum für Computer hatte, und suchte nach Conan und Yuri auf dem Schulhof. Er sah sie plötzlich und gesellte sich zu ihnen.

„Hey, ihr beiden...Wie gehts euch so?“ Mitsuhiko drängte sich zwischen den beiden und legte die Arme um ihre Schultern. Dabei dirigierte er sie in die Richtung des Gebäudes.

„Ich habe mich, dank Conan schon besser eingelebt...Ich kann jetzt sogar von alleine zum Chemiebereich gehen!“ freute sich Yuri und grinste Conan an.

Dieser schüttelte nur lächelnd den Kopf.
 

„Was möchtest du, Mitsuhiko?“ fragte Conan und guckte ihn eindringlich an.

Conan wollte, dass er verschwindet, damit er mit Yuri alleine sein kann. Er glaubte, dass er sich in Yuri verliebte, und sie vielleicht genauso fühlen würde. Er hoffte es, denn ihm kam es vor, wie eine zweite Chance in der Liebe. Und diese Chance wollte er nutzen.

„Ich hab einfach mal gedacht, dass wir uns alle mal miteinander unterhalten können...Immerhin würde ich Yuri auch gerne kennen lernen...Sie scheint eine...tolle Persönlichkeit äh -zu sein.“

Yuri wurde ein wenig rot und drehte ihren Kopf ein wenig von den Jungs weg, damit sie die Röte auf ihren Wangen nicht bemerkten.

Conan derweil bekam große Augen und schluckte.

Mitsuhiko wollte Yuri kennen lernen. Er lächelte ihr zu. Machte ihr Komplimente, schleimte richtig. Conan bekam ein leichtes Augenzucken und wollte Mitsuhiko gerade zur Seite nehmen, um ihm zu sagen, dass er sich vielleicht in Yuri verliebte, doch plötzlich betraten sie das Gebäude und Conan schaute in die Richtung zu Ayumi. Er sah ihr verheultes Gesicht, den Schmerz, der sich darin verbarg und es verletzte ihn tief.
 

Er wusste nicht warum sie weinte, aber er konnte es nicht ertragen, dass sie Tränen vergoss, die er verhindern könnte.

Er befreite sich von Mitsuhiko und ging sofort auf Ayumi zu. Er kniete sich vor ihr und versuchte ihr in die Augen zu schauen. Ai beobachtete die Situation von weitem.

Mitsuhiko fing derweil ein Gespräch mit Yuri an, wobei das kein richtiges Gespräch war. Er suchte verzweifelt nach Themen, die er sie fragen könnte, doch Yuri achtete nicht so ganz auf Mitsuhiko, sondern beobachtete lieber Conan.

Es war wahr. Sie war gerade dabei, sich Hals über Kopf in ihn zu verlieben. So lieb wie er war, so intelligent wie er war und seine Persönlichkeit, die meist die gleichen Interessen zeigten.

Yuri war geplättet von Conans Persönlichkeit und war sich sicher, dass er der perfekte Junge war. Selbst ihre Eltern, die sie am gestrigen Abend noch sehen konnten, sagten, zumindest ihre Mutter, dass sie ziemlich gut zusammen passen würden.

Sie könnte auch schon fast denken, dass es Liebe auf den ersten Blick war. Sie hätte schmelzen können, als ihr Blick und seiner sich trafen und sie sich einige Minuten, für sie eine gefühlte, aber schöne, Ewigkeit war, ansahen und sie ihr Herz klopfen hören konnte.

Sie vermutete, dass es Conan nicht anders erging.

Langsam hatte sie in ihrer Annahme recht, doch jetzt war sie sich nicht mehr so sicher. Immerhin sah es so aus, als hätten Ayumi und Conan eine sehr starke Bindung zu einander.

Conan rappelte sich auf und zog Ayumi an der Hand in einen Raum. Mit einem letzten Handzeichen, zeigte Conan Yuri, dass er gleich kommen würde und sie auf ihn warten sollte.
 

„Wo kommst du ursprünglich her?“

„Das habe ich doch schon mal gesagt.“ sagte Yuri und Mitsuhiko guckte sie mit großen Augen an.

„Genau...Vermisst du Freunde und Verwandte denn nicht?“ versuchte sich Mitsuhiko zu retten.

„Ein wenig. Aber ich halte mit ihnen weiterhin Kontakt. Aber ich muss mich wohl daran gewöhnen, dass ich hier ein neues Leben aufbauen muss...“

Sie guckte in die Richtung, in der Conan verschwunden war und lächelte leicht.

Für Ai war das Aussage genug. Sie verliebte sich gerade in Conan und so langsam hatte sie auch die Befürchtung, dass Conan das selbe wiederfahr.

Sie muss handeln. Ayumi muss handeln. So schnell, es nur möglich war.
 

Derweil saß Ayumi auf einem Schülerpult und Conan stand genau vor ihr. Er strich ihr über den Rücken, um sie noch mehr zu beruhigen. Ayumi konnte nicht aufhören zu weinen und schluchzte ununterbrochen.

„Magst du mir sagen, warum du weinst?“ fragte Conan mit leiser Stimme. Er bückte sich leicht um ihr in die Augen zu sehen. Sein Kopf legte er ein wenig schief. Ayumi hatte ihre Augen ein wenig geöffnet, doch erkennen konnte sie nichts, weil alles durch die Tränen verschwommen war.

„Hey, du solltest nicht weinen. Das steht dir nicht.“

Sie richtete erstaunt ihren Kopf hoch. Er hatte sich inzwischen wieder aufgerappelt und fuhr ihr durch die Haare an ihrem Gesicht herunter und wusch mit den Daumen die Tränen auf den Augen.

Ayumis Sicht war wieder frei.
 

„Verheulte Augen gefallen mir nicht. Ganz im Gegenteil, es schmerzt mir. Besonders, wenn du weinst.“ sagte er und holte ein Taschentuch hervor.

Er wischte ihre feuchten Wange ab und lächelte sie zum Schluss an.

„Also, sag mir was los ist. Nur so kann ich dir helfen.“

Ayumi sah ihm tief in die Augen, als sie ihn heranzog und ihren Kopf auf seine Brust legte. Er hatte das Jacket geöffnet und steckte ihre Arme einfach unter dieses. Sie war auf halber Höhe über dem Bauch und kurz unter der Brust. Sie konnte seinen Herzschlag nur leicht hören.

„Es ist...Es....Wegen....wegen dir.“

Conan riss überrascht die Augen auf und starrte seine beste Freundin an.

„Wegen mir? Was habe ich denn getan?“

„Du meinst wohl, was hast du nicht getan...“ Ayumi krallte sich in sein Hemd, kuschelte sich richtig ein. „Du hast mich...alleine gelassen...Die letzten zwei Tage....Du hast mich gar nicht mehr beachtet.“ schluchzte sie.
 

„Ich soll dich nicht mehr beachtet haben?“

„Ja, du warst nur noch mit der Neuen-.“

„Ihr Name ist Yuri-.“

„Du warst nur noch mit ihr zugange und ziemlich barsch zu mir, als wir vorhin im Chemieunterricht waren.“

„Aber Ayumi...Du hast dich plötzlich so breit gemacht, dich ziemlich unhöflich gegenüber ihr verhalten.“ Conan zuckte mir den Schultern und schaute zu ihr herunter. „Du warst in dem Moment so besitzergreifend. Als ob du niemanden an dich heran lassen willst.“

'Du Blödmann! Ich will nicht, dass DU mir weggenommen wirst, nicht irgendwas anderes! Du bist wirklich schwer von Kapee! Ich liebe dich und so wie es aussieht, nimmt sie dich mir weg! Guck doch mal genau hin! Sie drängelt sich in den Vordergrund und will, dass du dich in sie verliebst. Und wenn das passiert bin ich nicht mehr länger deine beste Freundin, weil sie es dann wird!' schrie Ayumi in Gedanken Conan an.

Doch das einzige, was Conan sah, waren die aufkommenden Tränen in ihren Augen.

„Also habe ich recht...“
 

„Nein!“ plötzlich stieg in Ayumi die Wut auf. Sie konnte nicht glauben, dass er so schwer von begriff war, dass ihm noch nicht einmal das auffiel, dass er sie vernachlässigte und sich einem anderem Mädchen zuwandte. Sie waren beste Freunde. Freunde fürs Leben. Auf immer und ewig.

„Du bist mir wichtig und ich will nicht, dass sie dich mir weg nimmt!“ rief sie aus.

Conan schaute sie nur mit großen Augen an.

„Du bist mir wichtig und du vernachlässigst mich...Es fühlt sich verdammt nochmal so scheiße an, dass du dich ihr zuwendest und mich dabei vollkommen ignorierst. Es tut weh. Sehr sogar, wenn du mir den Rücken zukehrst und dann auch noch falsche Tatsachen in den Raum stellst.“

Ayumi machte ihrem Unmut Luft. Conan konnte Ayumis Worte gar nicht fassen. Doch so langsam fiel ihm auf, was sie meinte.

Er hatte sich bei Chemie einfach umgedreht und mit Yuri das Experiment gemacht. Er hat Ayumi völlig ausgeschlossen. Und er ist einfach gegangen, als der Unterricht vorbei war.

„Erkennst du nun, warum ich weine? Warum ich wütend, traurig und eifersüchtig bin?“

„Ja...Es tut mir so leid, Ayumi...Es...Ich...“

„Was möchtest du mir sagen?“
 

„Ich glaube, dass ich mich in sie verliebe. Und wenn ich mir sicher bin, dass sie vielleicht das gleiche für mich empfindet, dann würde ich gerne mit ihr zusammen sein. Ich würde sie dann fragen, ob sie meine Freundin wird. Aber niemals wird sich jemand zwischen uns beiden stellen! Klar?“

'Dummkopf. Sie hat sich doch schon zwischen uns gestellt!' schrie ihr Gedächtnis.

„Okay...“ Ayumi schluckte.

Er entwickelte also schon Gefühle für Yuri und war dabei, sich vollständig in sie zu verlieben. Doch das wollte Ayumi nicht.

Nein, niemals. Das wollte sie ganz bestimmt nicht. Sie wollte, die Frau an seiner Seite sein. Sie wollte seine Gesten der Liebe spüren. Sie wollte wollte, dass ihre Bilderbuch Liebe wahr wird.

Und plötzlich kam ihr eine Idee. Sie hatte einen Geistesblitz, der Superlative und konnte nicht glauben, wie Genial diese Idee doch war. Aber dafür bräuchte sie Hilfe. Unbedingt.
 

Und da wusste sie schon die richtige. Immerhin hatte Ai ihre Hilfe schon zugesprochen, dass sie ihr helfen würde, Conan endlich für sich zu gewinnen und mit ihm nach 10 Jahren zusammen zu kommen.

In diesen 10 Jahren waren immerhin schon so viel passiert, dass Ayumi so ziemlich sicher war, dass sie für Conan ihr Leben geben würde und ihr Schicksal verbunden war.

Sie hatten eben zueinander gefunden. Auch wenn dieses Ereignis durch seine Neugier und seiner Dummheit zu verdanken war. Es kannten ja nur er und Ai und andere Personen, was mit ihnen passiert ist.

„Also würdest du mir helfen, dass sich Yuri komplett in mich verliebt, damit ich mit ihr zusammen sein kann?“ Conan sah sie erwartungsvoll an, hoffte auf ein Ja und haute Ayumi sogleich vom Hocker.
 

Da war es. Da war es wieder. Das Leuchten. Das Leuchten, dass er hatte, wenn er vor Freude strahlen könnte. Wenn er Luftsprünge machen konnte und wenn er sich unglaublich gut fühlte.

Ayumi nickte leicht. Doch für Conan war es Antwort genug. Er könnte in die Luft gehen.

„Danke, DANKE, DANKE!, DAAAAANKE!!!“ sagte er, hob Ayumi hoch und schwang sie herum.

Er drückte sie an sich und vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge.

Ayumi konnte seine Lippen an ihrem Hals spüren, doch genauso wie seine Nase, was hieß, dass er sie nicht küsste. Doch mit der nächsten Bewegung war selbst sie überrascht.

Er küsste ihre Wange, ihre Nase, ihre andere Wange, ihre Stirn und zuletzt noch einmal die Wange, als er sie los ließ.

„Ich danke dir so sehr, dass du mir helfen willst. Wie kann ich dir das nur jemals danken?“ fragte er sie und nahm ihre Hände in seine. Er hielt sie so, als würde er jeden Moment einen Handkuss auf sie hauchen. Ayumi schaute ihn immer noch geschockt an.

Die Tatsache, dass er sie beim letzten Kuss ihren Mundwinkel getroffen hatte und sie dadurch sie fast geküsst hatte, ließ sie noch mehr hoffen.
 

„Ähm...“ sie versuchte die richtigen Worte zu finden, doch das brauchte sie nicht mehr, da er schon etwas erwiderte.

„Ich habs...Ich lade dich zum Essen ein. Freitag Abend um 20 Uhr...In dem einen italienischen Restaurant, dass du so gerne magst. Wenn ich mich recht erinnere, waren wir das letzte Mal an deinem Geburtstag vor 2 Jahren dort...Das ist wohl angemessen, mich bei dir zu bedanken.“

Conan entfernte sich langsam von ihr und lächelte ihr zu und dankte ihr, indem er nur die Lippen bewegte.

Ayumi guckte ihm hinterher und er zwinkerte, bevor er hinaus ging. Freudestrahlend trat er hinaus. Yuri hatte ihren genervten Gesichtsausdruck verloren, als sie ihn sah. Sie lächelte wieder und ihr kam eine Gänsehaut. Er hatte seinen coolen Blick aufgesetzt, dabei immer noch das strahlende Lächeln auf den Lippen und eine Aura, die selbst die stärksten Leute umhauen könnte.

Er schlung einen Arm halb um Yuri und zog sie im Grunde mit sich. Doch sie ließ sich auch von ihm treiben. Sie machte keine Anstalten sich dagegen zu wehren.
 

Mitsuhiko, der für den genervten Gesichtsausdruck von Yuri vorhin verantwortlich war, atmete erleichtert aus. Er senkte den Kopf und sah auf. Ai verschwand gerade in dem Raum, in dem zuvor noch Ayumi und Conan waren.

„Also, was ist passiert? Ich hab nur gesehen, wie Conan wieder mit Yuri weggegangen ist.“ sagte Ai und wollte gerade die Tür schließen, als Mitsuhiko diese aufriss und sie dann hinter sich schloss.

„Ich möchte jetzt gerne mal wissen, was ihr beide ausgefressen habt...Immerhin war ich gerade Teil eures Plans.“

„Es war kein Plan....Es war mehr eine Notlösung.“ gab Ai von sich, als sie sich gerade halb neben Ayumi stellt und kurz noch einmal zu Mitsuhiko und dann wieder zu ihrer Freundin guckt.

„Eine Notlösung...Nur damit du nicht mehr weinst?“ Mitsuhiko sah zu Ayumi.

Ayumi schüttelte den Kopf.
 

„Nein, wir haben geredet. Und ich habe ihm gesagt, dass ich mich ausgegrenzt fühle...Von ihm.“

„Aber du hast ihm nicht gesagt, dass du ihn liebst?“ fragte Ai und Mitsuhiko wechselte seinen Blick zwischen den beiden Frauen.

„Nein...“

„Er ist nämlich mit Yuri erneut weggegangen...Ich hatte es mir doch denken können...Aber warum? Es war so ein guter Zeitpunkt!“ Ai hob die Arme und ließ sie dann doch schlaff herunter hängen und senkte den Kopf.

„Mitsuhiko....Ich bin schon seit der ersten Klasse...Ich bin schon sehr lange in Conan verliebt und die ganze Zeit-.“

„Ich konnte mir es schon denken...“ Mitsuhiko seufzte und sah Ayumi mit einem freundschaftlichem Blick an. „Um ehrlich zu sein...Ich habe dich damals auch sehr gemocht...Aber heute nur noch freundschaftlich...Ich konnte es mir schon denken, weil du von Conan immer so sehr geschwärmt hast...Damals wurde ich eifersüchtig, aber egal was es ist...Ich würde dir gerne helfen.“

„Das ist sehr nett von dir.“ Ayumi umarmte Mitsuhiko kurz und schluckte dann.
 

„Was ist denn nun passiert?“ fragte Ai nochmals.

Sie war ein wenig erstaunt gewesen, dass Mitsuhiko so offen mit seinen Gefühlen, die er damals hatte, umging und es ihr im Grunde gestand, in sie verliebt gewesen zu sein. Aber das zeigte Stärke. Ai war beeindruckt.

„Als ich es ihm gesagt habe, ist die Situation plötzlich aus dem Ruder gelaufen und plötzlich waren wir bei dem Thema Yuri und...“ Ayumi schluckte und versuchte so den Klos, der sich gerade in ihrem Hals bildete, und unaufhaltsam an Größe gewann, zu entfernen, doch es klappte nicht. „Er will...mit ihr...Ich soll...“

Ayumi konnte nicht weitersprechen. Darauf fing Ai an zu raten.

„Das Thema Yuri und er hat gesagt, dass er sie...um ein Date bitten will?“

Die Braunhaarige schüttelte die Hand. Sie zeigte ein 'Naja' oder ein 'vielleicht'.

„Er ist verliebt in sie.“ sagte Ai dann.

„Er möchte sie lieben?“ fragte Mitsuhiko und Ayumi zeigte auf ihn.

„Oh man, das wird das reinste Ratespiel...Ayumi sag bitte einfach, was los ist, sonst sitzen wir noch eine Woche hier.“ flehte Ai und seufzte ein wenig genervt.
 

Zu damals konnten die Kinder immer noch ein wenigen nervenaufreibend sein.

„Er will, dass ich ihm helfe, dass sie sich in ihn verliebt, weil er sich langsam in sie verliebt und er mit ihr zusammen sein möchte...“ Ayumi schniefte, aber sie biss die Zähne zusammen und heulte nicht noch einmal. „Ich habe am Freitag, weil er sich bei mir bedanken will, ein Date mit ihm...“

„DU hast ein Date mit ihm, weil DU IHM hilfst, damit ER sich in dem ANDERES verliebt? Vielmehr sie ihn ihn verliebt?!“ Ai guckte Ayumi mit großen Augen an.

Eigentlich sollte es doch anders sein. Die beste Freundin sollte dem Jungen helfen, ein Date mit der Angebeteten zu bekommen und nicht selbst mit dieser ausgehen, um mit der Angebeteten zusammen zu kommen.

„Kann es sein, dass er Yuri eifersüchtig machen will?“

„Ich denke eher nicht...“ Mitsuhiko erwiderte auch mal wieder etwas. „Wenn er Yuri eifersüchtig machen will, dann hätte er sich nicht wieder mit ihr beschäftigen dürfen, sondern mit Ayumi Arm in Arm heraus kommen müssen...Außerdem...Warum sollte Yuri eifersüchtig reagieren, wenn sie noch nicht einmal zusammen waren?“

„Naja, da hast du recht. Aber wir brauchen unbedingt einen Plan, wie wir Yuri und Conan teilweise auseinander kriegen. Du hast doch gesagt, dass du uns hilfst, oder?“
 

Ai wandte ihre Aufmerksamkeit zu Mitsuhiko und auch Ayumi sah ihren langjährigen Freund an. Dieser nickte und sie versuchten einen Plan auszuhecken. Jeder für sich. Plötzlich klingelte dann die Schulglocke und sie mussten leider zum Unterricht. Doch das bedeutete kein Abbruch ihres Vorhabens. Nein, es ließ ihnen einfach nur mehr Zeit ihre Rolle, ihren Plan und ihr Vorhaben richtig zu durch denken. Immerhin hatten sie jetzt alle verschiedenen Unterricht. Aber so leicht wird es nicht laufen. Jetzt müssen sie erst einmal versuchen überhaupt eine Grundbasis zu schaffen. Und die bestand darin, dass sie versuchen mussten, dass Conan und Yuri sich erst einmal ein wenig voneinander entfernten. Doch das war besser gesagt, als getan. Das Schicksal mischte sich auch in dieses Spiel ein...Und es hatte schon ein ganz eigenen Plan...



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  V1G4M1
2014-12-30T21:35:52+00:00 30.12.2014 22:35
GRRRRRRRRRRRRRR, SHIHO, KOMM BITTE MAL HER, ICH MÖCHTE DICH UM NEN GEFALLEN BITTEN!!!!!! *tuschel tuschel psst sssh*
Danke, dass du mir hilfst, diese Yuri wird sich noch wundern, und danach ist kudo dran, und zwar ziiiieeemliiiich!!!!!
KUDO, DU MACHST DIR WIRKLICH KEINE FREUNDE!!!! ausserdem, seit wann schaut man nur aufs äusserliche?!? sie sieht wie ran aus, IST ES ABER NIIIICH!!! ich glaube, wenn ran erfahren würde, dass du sie nur wegen dem aussehen liebst, würde sie dich hassen... und wenn Yuri wüsste, wieso du sie magst...
Yuri, kommste bitte mal her? *fies grins*...
Von:  Kirisuma
2014-09-02T17:31:55+00:00 02.09.2014 19:31
Kudô du bist ein alter Narr!
Als hätte er in den letzten Jahren nicht schon genügend Fehler gemacht. Einen solch gravierenden hätte ich ihm dennoch nicht zu getraut.
Naja solch eine Beziehung hält nicht lange und wenn Yuri ihn irgendwann doch ins Nervada schicken sollte, kann ich mir nicht vorstellen, dass Ayumi ihn tröstet!

Dennoch gutes Kapitel

Hochachtungsvoll
der Wettbewerbsleiter
Robby
Antwort von:  Co_Okies-for-Conan
02.09.2014 21:09
Ja, Conan hat wirklich einen an der Klatsche, das Mädchen darum zu bitten, dass schon seit der ersten Klasse in ihn verliebt ist, um mit einem anderen Mädchen zusammen zu kommen. *facepalm*
Aber leider kann man das ja nicht ändern. *fettes grinsen*
Tut mir leid, wenn ich bis jetzt nicht geantwortet habe, aber war wirklich ziemlich (sehr) beschäftigt...Deshalb ist auch das letzte Kapitel (7) innerhalb von 2 Tagen in Pi*Daumen 5 Stunden zusammen klabustert worden. ^^'''''
Man sollte ihn aber auch verstehen...Er weiß nicht, dass seine beste Freundin in ihn verliebt ist. Und weil es eben seine beste Freundin ist, kann er sie am besten um Hilfe bitten. Naja, aber jeder sollte sich ein eigenes Bild davon machen. ^^''''
Es freut mich sehr, dass dir die FF gefällt. Sie ist doch länger, als ich eigentlich geplant hatte, und hoffe, dass sie nicht doch irgendwie ''langweilig'' wird. ^^''''
Danke für deinen Kommentar oder besser gesagt deine Kommentare! Ich schätze mal, dass es jetzt eigentlich eher sinnlos wäre, jeden einzelnen Kommentar zu beantworten. ^^'''
Ich beantworte nur Fragen, sofern welche da sind. ^^
Nochmals einen riesen Dank! :D

Also dann!
LG Co.Okie
Von: abgemeldet
2014-09-02T15:15:45+00:00 02.09.2014 17:15
Schönes Kapitel.
Armer Conan, wird mit dem Ball von Yuri am Kopf getroffen. Naja, als „Entschädigung" sieht er dann ja etwas, was er eigentlich nicht sehen soll.
Mitsuhiko geht echt offen mit seinen Gefühlen um, hätte ich ihm nicht zugetraut. Aber als Ayumi das gedacht hat, das sie in Conan verliebt ist, habe ich mich verlesen und gedacht, sie würde das sagen. Das hätte mich gewundert.
Antwort von:  Co_Okies-for-Conan
02.09.2014 20:44
Stress ist fast vorbei, ich hab bald meine Ruhe und das nächste Kapitel ist auch schon angefangen. ^^
Jetzt kann ich endlich antworten! :D
Zuerst mal, tschuldige, dass ich dir nicht per Mail geantwortet habe...Wollte ich eigentlich, aber ich habs schlicht weg vergessen. ^^'''''''''''''' *bitte nicht hauen*
Vielleicht habe ich es nicht gut genug gekennzeichnet...Ich guck gleich mal drüber. ^^'''
Ich hab mindestens eine halbe Ewigkeit dran gesessen, ob ich das jetzt so mache, wie ich das jetzt gemacht habe, oder anders...Hättest du etwas anderes geschrieben oder hätte, deiner Meinung nach, Mitsuhiko das nicht sagen sollen?
Es freut mich sehr, dass dir die FF gefällt und ich versuch natürlich mein bestes, diese so spannend und unkompliziert, was gerade eher im Gegenteil passiert, zu schreiben...Oktober soll sie abgeschlossen werden...Vielleicht sogar schon am 19. ^^'''
Ich danke dir für deinen Kommentar/deine Kommentare! Ich schätze mal, dass es eigentlich ziemlich nutzlos wäre auf die anderen zu antworten...Falls Fragen drin sind, werde ich sie natürlich beantworten. ^^

Also dann!
LG Co.Okie


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