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Eine Zeit des Sterbens

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Zeit 1


 

Eine Zeit des Sterbens

Zeit 1

Ein altes Sprichwort meines Volkes sagt: Wer Großes tut ist auch dann bewundernswert, wenn er fällt.
 

Eigentlich lachhaft, zieht man in Betracht, ab wann man Größe definiert und wie weit dieses eine Wort reicht, um letztendlich den Sinn dahinter gänzlich verstehen zu können. 

Was es für den Einzelnen bedeutet, der im Mittelpunkt jenes Lebens steht, das er an Größe zu bereichern versucht, aber dennoch immer wieder scheitert und trotzdem hofft jene Dinge ändern zu können, die zeitgleich so verloren sind.

Einst gab es eine Zeit, in der auch ich dachte Großes vollbringen zu können. Einst gab es jenes Denken, das mich hoffen ließ, Alles um mich herum zu meinen Wünschen formen zu können.

Angefangen bei meiner Vergangenheit, die wahrlich nichts Großes an sich hatte und noch weniger meine Gegenwart, die mich mit nichts als schmerzlichen Fragen zurücklässt. Das und einer Spur von Reue.

Es sind Fragen, die ich mir jede Nacht stelle und die mich mehr denn je zweifeln lassen, ob ich all dies; all jenes Glück was mich zu bereichern und zu umgeben scheint, jemals verdient habe. Jenes Glück, das ich nicht halten kann, obwohl ich es dennoch so sehr versuche.

Dieses Eine, was mich auf seine eigene Art und Weise gar beängstigt zurück lässt – weil ich nicht damit umgehen kann, ich aber so sehr verzweifelt versuche es festzuhalten und mir dennoch aus den Händen gleitet. So, als wäre es selbstverständlich, dass es mir nicht gehört; dass ich Jenes nie mein Eigen nennen konnte, obwohl ich es dennoch tat. Auf so völlig unverschämte Art und Weise.
 

Wer Großes tut ist auch dann bewundernswert wenn er fällt.
 

Wieder hinterlässt dieser eine Credo, den ich mir wahrlich einmal eingestanden und eingeredet hatte leben zu müssen, nichts als weiteren Schmerz und eine tiefe innere Qual.

Denn ich war gefallen.

Ich hatte versagt und wahrlich nichts Großes aus jener einen Tat vollbringen können.

Sie ließen uns am Leben, auch wenn ich mich jetzt immer noch in jenem Moment fragte, wieso sie das getan hatten.

Wieso sie ihre Macht nicht ausspielten und zum letzten finalen Schlag ausholten. Denn dieser Eine hätte es beendet, da war ich mir gänzlich sicher. 

Dieser eine Schlag würde uns alle, jene die gekämpft hatten, erlösen, aus dieser stummen Pein, die sich nach einem verlorenen Kampf in deiner Seele ausbreitete und es unmöglich erscheint, jenen Schmerz und jene Zweifel zu vergessen. Sieließen es nicht gänzlich zu, uns aus unserer Agonie zu befreien und das war wahrlich das Schlimmste daran.
 

Tief atmete ich die frische Luft des kühlen Morgens in meine Lungen und ließ meine Blicke über jene Stadt wandern, die klang heimlich, still und leise, mein neues Zu Hause geworden war.

Einen Ort, den ich um alles in der Welt beschützen wollte, doch in Anbetracht der Wahrheit, nicht die Kraft dazu hatte und gar vielleicht einst... noch nie besessen hatte.

Wütend ballte ich die Hände zu Fäusten, die so schmerzlich unter diesen mir vertrauen Verbänden versteckt waren, dass es fast schon einer Schande glich. 

Verzweifelt versuchte ich jene Wut zu unterdrücken, die mich schon immer zu begleiten schien und dennoch konnte ich nicht. Konnte ihr nicht entsagen und ließ sie in jeden Winkel meiner Seele gleiten; gar neue tiefe Wunden ziehen. Ließ sie heller als das Licht erstrahlen, welches dennoch von meiner eigenen Dunkelheit verschluckt wurde.

Wer Großes tut ist auch dann bewundernswert, wenn er fällt.

Er hatte Großes getan, auch wenn er nicht im Kampf gefallen war, wie er es sich vielleicht einst erhofft hatte. 

An seine Taten würde man sich wahrlich auf ewig erinnern; auch wenn die Menschheit nichts von diesem stummen Erlöser wusste, der ihnen schon sooft das Leben gerettet hatte und niemals dafür einen Dank hören wollte.

Doch wir wussten es.

Wir wussten um seine Taten, die er immer so selbstlos ausgeführt hatte, ohne auch nur jemals der erlösenden Ermüdbarkeit nachzugeben. 

Wir wusste es. 

Wussten um seine Stärke, die nun mit seinem plötzlichen Tod ein endloses Loch gerissen hatte und nie mehr wiederkehren würde.

Wir wussten es. 

Jene, die hinter blieben waren und nun versuchen mussten, nein... wollten, seine Bürde fortzuführen, um das Werk zu beenden, was er einst begonnen hatte.
 

`Kakarott...´, schoss es mir durch den Kopf und wieder ließ ich den aufkommenden frischen Wind dieses einen Sommermorgens mit meinen Haaren spielen. 

Wild peitschten mir meine dunkelbraunen Strähnen in die Augen, doch kümmerte ich mich darum wenig. Sah einfach nur weiterhin auf das weite Leben vor mir, welches noch so unbekümmert in seiner Traumwelt lebte und versuchte mir der Tragweite meiner neuen Aufgabe bewusst zu werden.

`Vielleicht, mag ich nicht gänzlich der Saiyajin sein, den du in mir gesehen hast. So voll mit Demut, Hoffnung und auch diesem einen kleinen Gefühl, dass du einst Freundschaft, gar Liebe nanntest, aber....´

Entschlossen formten sich meine Hände erneut zu Fäusten und für einen kurzen Moment konnte ich die Wärme der Sonne auf meiner Haut genießen, die ich mir für so lange Zeit verwehrt hatte.

`Ich werde es versuchen und mit allen Mitteln, die mir zustehen.´

Dumpf sah ich auf die lebende Stadt hinunter, ließ noch einige Minuten dieses gar tröstliche Bild vor meinen Augen wandern, bevor ich mich diesem dann abwandte und ihm den Rücken kehrte.

`Du hast mein Wort.´

Ja das hatte er.

So wahrhaft wie ich hier stand.
 

„Hier bist du.“
 

Erschrocken sah ich auf, als dir mir neue Stimme ertönte und sah schon gar schmerzlich in ihr besorgtes Gesicht.

Jene Eine, die ich doch so sehr aus diesem ganzen Chaos fern halten wollte, schien sich dennoch ihren Weg zu mir zu suchen und verwundert sah ich mit an, wie die blau haarige Frau zu mir aufs Dach ihres Zu Hauses stieg.

Nein.... kurz beschlich mich ein Lächeln, auch wenn ich es wieder unter einer steinernen Maske verbarg und korrigierte meinen Gedanken sofort neu.

Unser zu Hause.

Immer noch schien sie zu geschwächt von der Geburt meines Sohnes, die nun mehrere Wochen zurücklag und dessen Ereignis ich wahrlich immer noch nicht begreifen, gar glauben konnte.

Sicherlich, ich hatte mich darüber gefreut, sofern ich dieses Wort in den Mund nehmen konnte. 

Es erfüllte mich mit so etwas vagem wie Stolz, auch wenn ich mir erst ein Mal meiner neuen Aufgabe bewusst werden musste und dies zu Anfang nicht wahrhaben wollte – weil ich es nicht verstand; gar damit umgehen konnte.

Doch bald verschwand dieser mir sehnsüchtige Stolz und diese innerliche Freude, die mich zu beglücken schien und verwandelte sich in eine Art der tiefen Angst.

Denn es wurde mir gänzlich klar, dass ich ein neues Leben in diese eine Welt gesetzt hatte, die nun keine Zukunft mehr besaß. Eine Welt, die so ungewiss in dunklen Schatten lag und nie klar sein würde, ab wann das Licht wieder neu und so endlos vom Himmel scheinen konnte.

„Ich hab dich schon überall gesucht.“, erklang ihre liebliche Stimme von Neuem und langsam trat sie auf mich zu, darauf bedacht, nicht hinunter zu fallen. 

Sie schwankte, konnte dem heftigen Windstoß auf den Dächern nur kläglich standhalten und sofort ging ich einen Schritt auf sie zu. Den Körper angespannt, so als würde ich sie in jenem Moment ihrer Schwäche auffangen wollen, doch meine Frau war bei weitem zäher, als ich dachte.

Wieder blitzte ein verstecktes Lächeln in meinen Augen auf, doch ließ ich es schweigend im Raum stehen.

Ja... das war sie schon immer gewesen.

Zäher, als ich angenommen hatte und...stark.

Bewundernswert stark und so rein, gar ehrlich in ihrem Inneren, dass es einst ausgereicht hatte, mein kleines, unbedeutendes und kaltes Herz zu berühren.

Lachend strich sie sich ihre blauen Strähnen hinter das Ohr und schaffte es, sich in einem festen Stand zu halten.
 

„Was machst du hier oben so ganz alleine, Vegeta?“
 

Liebevoll legte sie mir eine Hand auf die linke Wange und ich konnte nicht anders, als kurz die Augen zu schließen, ja gar mich völlig dieser Art der Zärtlichkeit hinzugeben und sie zu genießen. Dieses Eine, das sie mir so vollkommen ehrlich entgegen brachte. Mir, diesem Einen, der einst so viele Fehler begangen hatte und dennoch, trotz all dem, schaffte es dieser eine Mensch über Jenes hinwegzusehen, was meine Seele überschattete und mir zu verzeihen.

Sie tat etwas, was ich niemals in meinem verirrten Leben bewältigen konnte und dafür, für diese Stärke beneidete und bewunderte ich sie zugleich.

„Diese Frage könnte ich zurückgeben...“, kam es dann nach einer längere Pause, in der ich einfach nur ihre stumme Nähe genoss, über meine Lippen und legte dann leicht den Kopf schief um sie anzusehen. Mahnend anzusehen, den das hier war einfach kein Ort für sie.

Doch dieser blauhaarige Engel tat nichts weiter, lachte nur ein mal kurz auf und schüttelte dann belustigt den Kopf. 

So als wäre meine Sorge nicht der Rede wert, gar völlig unnütz gewesen und langsam verließen ihre Finger meine Haut, nur um sich dann auf meine Schulter zu legen.

„Du sollst doch noch nicht aufstehen.“, mahnte sie mich wieder und mürrisch wandte ich den Kopf zur Seite, als sie meinen geschlagenen Körper erneut mit diesen sorgenvollen Augen betrachtete, die ich mir wünschte nie in ihrem Blick sehen zu müssen.

Langsam ließ ich meine Augen auf den Boden sinken und starrte auf meine eigenen Hände.

Hände, die mir so hilflos geworden waren und wieder ballte ich sie schmerzlich zu Fäusten, denn ich wollte nicht an jene Zeit erinnert werden.

An jenes eine Versagen meinerseits, was ich nun auf so beschämende Art und Weise mein Eigen nennen musste und starrte erneut in ein suchendes Nichts. 

Versuchend die Bilder zu vertreiben, die sie mit diesem einen Satz in meinem Geist geweckt hatte, doch konnte ich nicht.
 

„Es gibt sie nicht mehr, Vegeta. Das heißt, du musst sorgsamer mit dir und deinem Körper umgehen.“
 

Wieder schlich sich diese mir verhasste Sorge in ihre Stimme und gequält keuchte ich auf, hob den Blick, nur um mich dann der anderen Richtung zuzuwenden und sah erneut auf die weite Stadt hinaus. Nur um ihrem wissendem Blick zu entgehen, doch genau konnte ich ihre ehrlichen Augen auf mir spüren. Helle Opale, die mich auf so beängstigende Art und Weise, einfach zu verstehen schienen.

Bulma hatte recht.
 

Sie gab es nicht mehr und mit ihrem Untergang war auch unser Schicksal besiegelt. 

Jede Verletzung, die nun entstand konnte eine der Letzten sein. Jeder Schmerz für immer tragend, denn es gab kein Wundermittel mehr, dass diese Leiden mit einem Mal beenden konnte.

Es war mir, als könnte ich immer noch das Brennen jenen einen Turmes spüren, der einst einmal unsere ganze Hoffnung getragen hatte. Doch als diese Maschinen auch jenes Glück zerstörten, was wir unseren Trumpf nennen konnten, war die Dunkelheit wieder einen Schritt näher gerückt. 

Näher und näher unser eigenes Verderben, was wir so ehrlich und nichts ahnend mit offenen Armen empfingen. Ohne auch nur Ansatzweise den Schrecken, gar das ganze Grauen zu kennen, dass sich hinter einem falschen Lächeln verbarg.
 

Wir hatten versucht es aufzuhalten. 

Natürlich, wieso sollten wir nicht. 

Wir hatten alles getan um unsere letzte Freikarte in eine sicheres Leben und auf Freiheit zu schützen, doch war Einer nach dem Anderen von uns gefallen. Gefallen, nur um dann doch am Leben gelassen zu werden. Doch...

Ein Leben wofür?

Ein Leben in Angst?!?

Nur noch vage konnte ich meinen eigenen Zorn zurück halten und langsam begann das Beben meines Körpers.

Ein Leben, nur aus Furcht gestaltet?!?

Begleitet von Trauer, Verlust und endlosem Schmerz?!?

Wieder ging ein Zittern durch meinen Körper und scharf sog ich erneut die Luft in meine Lungen.

Ich sah aus dem Augenwinkeln ihr Zögern. 

Sah jenes verräterische Flackern in ihren blauen Augen, als sie langsam ihre Hand von meiner Schulter nahm, sich hilfesuchend auf die Unterlippe biss und verzweifelt nach Wörtern suchte, welche mir mein inneres Leiden nehmen konnten.

Doch diese Wörter gab es nicht.

Das würde es nie und strenger denn je, war mein Blick, den ich nun in weite Ferne richtete. Gar verbittert meine Gedanken wandern ließ, die so beschwerlich nach einer Lösung suchten, doch auch langsam zu begreifen schien, dass es diese Eine nicht geben würde. 

Unser aller Leben lag nun so ungewiss in tiefen Schatten, dass es mich vor Zorn innerlich fast zerriss und doch zugleich auch so ängstigte. 

Mein Leben, so beschwerlich begonnen, schien nun ebenso in dieser einen Schwärze unterzugehen, was sich Chaos nannte. 

Doch soweit durfte ich einfach nicht denken.

Das durfte ich einfachen nicht, denn ich hatte es versprochen.

Ich hatte es ihm versprochen.
 

„Komm, lass uns reingehen, damit ich deine Wunden versorgen kann.“
 

Erschrocken blinzelte ich auf, als ich eine vage Berührung, nichts weiter als das sanfte Streicheln einer Feder, auf meiner Haut spüren konnte und unsicher senkte ich erneut den Blick.

Aufmunternd und so gar jegliche Hoffnung damit schenkend, lag ihre Hand in Meiner und verwundert begrüßte ich das neue Gefühl, das sich langsam einen Weg in meine Seele suchte und zeitgleich solch eine Wärme versprühte. 

„Nun komm, steh nicht wie angewurzelt hier rum, Vegeta.“, brachte Bulma erneut lachend über ihre Lippen und zog mich dann einfach mit sich. 

Ich ließ es geschehen. 

Ließ zu, dass sich mir dieser eine Engel so einfach in mein Herz geschlichen hatte und es schaffte jene Kälte zu vertreiben, welche ich einst als hoffnungslos empfand. 

Jene Zweifel, festsitzend in meinem Herzen, so einfach vertreiben konnte, dass mir diese Sorglosigkeit, mit der sie die ganze Situation dennoch zu belächeln schien, selbst ein Lächeln auf die Lippen zauberte. 

Auch wenn es nur ein Kleines war und noch zu schwach um zu wachsen, so bedeutete es für mich immerhin Eines.

Etwas, was ich einst für verloren gehalten hatte, doch nun durch ihre Stärke, ihren Willen und ihren eisernen Glauben in mich, an neuer Zuversicht gewonnen hatte. Es war...
 

Eine Chance.
 

~*~
 

Wie immer war es kühl in jenem Raum, den ich wohl am besten zu kennen schien und dennoch niemals missen wollte, zwecks all der Kleinigkeiten, die mich durch ihn bereichert hatten.

All die vielen Stunden, die mich einst so sehr zum Nachdenken anregten, hatten hier statt gefunden. Hier in diesen Hallen, die sie einst ihr Reich nannte und langsam kam ich der Bitte meiner Onná nach, mich auf die silbrige Liege zu setzten. 

Onná....

Wieder ließ mich dieses Wort kurz lächeln und stillschweigend beobachtete ich die blauhaarige Frau stumm, als sie anfing, einige ihrer Verbandsmaterialien zu richten.

Ab wann hatte ich angefangen Bulma als meine Frau zu betrachten? Und...

War sie das denn überhaupt für mich?!?

Zögernd zog ich die Augenbrauen zusammen und sah dann erneut auf meine Hände, die sich gar in verkrampfter Manier an silbrigen Metall festklammerten.

Dieses menschliche kleine Wort erschien mir in meinen Augen irgendwie so... mehr als falsch. 

Sie war nicht meine Frau und entsprang auch so gar nicht meinem Besitzte, was sich vielleicht jeder dieser Erdlinge auf diesem Planeten einst aneignete, in solch einem Wesen zu sehen.

Sie war... meine Gefährtin.

Frei in ihren Entscheidungen und ihrem Willen.

Frei in ihrem ganzen Wesen, dass ich ihr niemals einengen wollte. Ihre ganze Güte und endlose Liebe durchaus akzeptierend, die sie mir entgegen brachte, um mich auf meinem langen Weg zu begleiten. Um mit mir zu gehen, diese beschwerlichen Schritte, welche sie sich für wahr selbst und aus freien Stücken aufgeladen hatte.

Sie war mein Licht.

Mein Leuchten in der Dunkelheit, doch dass dieses Strahlen ungehindert scheinen konnten, musste man lernen es erst frei zu lassen.
 

Doch ein plötzlich brennender Schmerz ließ mich augenblicklich zusammen zucken und verärgert sah ich auf mein Gegenüber, die nun damit angefangen hatte eines der Pflaster abzuziehen, welches so unschuldig auf meiner rechten Wange thronte.

„Tut mir leid, aber das musste sein.“, brachte sie wieder lachend hervor und fuhr mir dann tröstend durch das dichte Haar. 

„Ich hatte dir gesagt, du sollst noch nicht aufstehen, Vegeta.“, mahnte sie mich erneut und kniff mir dann überraschenderweise in die linke Wange. Ich grummelte, versuchte die Röte zu verbergen, die mir durch ihre Liebkosung automatisch zu Kopf stieg, doch konnte ich es einfach nicht verbergen. 

Es war, als öffnete sie mir neue, unbekannte Türen.

Jedes Tor, das ich einst so eisern versuchte vor jedem fern zu halten, durchstieß sie so einfach mit einer Leichtigkeit, die überraschenderweise nicht weh tat. Etwas, was nicht schmerzte, nicht alte Wunden weckte und ich hatte lange gebraucht bis ich spürte, was mir diese Zuneigung ihrerseits, welche sie mir so offen und ehrlich zeigte, wirklich bedeutete. 

„Dann lass uns das mal ansehen.“, riss mich ihre sanfte Stimme erneut aus den Gedanken und verwundert sah ich auf einen blauen Haarschopf vor mir, dessen Besitzer sich nun an das Werk machte, eine meiner Verletzungen am rechten Arm zu betrachten und dann weiter seinen geübten Blick wandern ließ.

Meine Rippen waren als Nächstes an der Reihe und nur noch schwach konnte ich ein schmerzliches Keuchen unterdrücken, als zierliche Finger über stark geprellte Knochen wanderten. Einige davon schienen sogar gebrochen und nur die Zeit wusste, wann sie alle Wunden würde heilen können.

„Alle Verbände durchgeschlagen.....“, seufzte sie wieder resigniert, doch hob dann ihren Blick, lächelte mich an und sah mir dann sanft in die Augen. 

„Wie machst du das nur immer, hm?!?“
 

Wieder streifte sie kurz meine linke Wange, ihre Tat von einem weiteren Lächeln begleitend und machte sich dann erneut an das Werk, meine alten Verbände gegen neue einzutauschen. 

Ich saß einfach nur da und starrte sie an, unfähig auch nur einen klaren Gedanken zu fassen.

Zu ergriffen von jener Liebe, die sie mir so offen und ehrlich schenkte. Eine Liebe, die mich zweifeln ließ, ob ich sie jemals wirklich verdient hatte, da mein Versagen nun so offen zwischen uns stand. 

Und niemals weichen würde.

Denn ich hatte etwas mir Unverzeihliches getan.

Ich hatte aufgegeben, an jenem Tag, den ich ab dann für immer, niemals wieder vergessen würde.

Ihr Erscheinen war so abrupt und plötzlich gewesen, sodass wir in den ersten Minuten viel zu geschockt waren, um es wahrhaft begreifen zu können. 

Um ehrlich zu sein, verstand ich die ganze Geschichte nicht wirklich, die sich dahinter verbarg; doch das Ausmaß an Zerstörung, dass diese Maschinen wallten ließen, hatte meinen Zorn geweckt. 

Ihre Auren, welche nicht zu spüren waren, erschienen dennoch zeitgleich so stark und unbesiegbar. Zu stark um sich ihnen widersetzten zu können und dennoch hatte ich nicht aufgegeben. Auch wenn man mich eines Anderen belehrt hatte und die Saat des Zweifels streute - nur um am Ende so selbstlos die Früchte zu tragen.
 

Plötzlich fiel etwas Kühles auf meine Haut und riss mich abermals aus meinen Gedanken.

Erschrocken blinzelte ich auf; sah auf eben Jenes herab, was sich langsam meine rechte Hand hinunter schlängelte und befreit zu Boden tropfte. Dann, so schnell wie sein Nachfolger verschwunden war, folgte der Nächste und bald darauf ein Meer aus Zwillingen. 

Verwirrt sah ich auf. 

Sah auf meine Frau, dessen eisige Stärke nun zu bröckeln schien und einem schwachen Zittern wich.

„Tu...tut mir leid.“, brachte sie beschämt hervor und wischte sich dann mit einer barschen Handbewegung die Tränen aus den Augen.

„Es... tut mir leid....“, flüsterte sie abermals, dieses Mal weit aus mehr erstickter und sah dann verbissen zur Seite. 

Sie wollte stark sein, das sah ich in ihren Augen und unweigerlich verkrampfte sich mein Herz bei diesem Anblick. Sie wollte stark sein – für mich. Wollte mich nicht sehen lassen, wie schlecht es ihr in Wahrheit ging. 

Doch nun, in diesen Stunden der Zweisamkeit, fiel es ihr immer schwerer, diese Ruhe und innere Kraft auch aufrecht zu halten.

„Ich will nicht weinen....“, brachte sie wieder erstickt hervor und wischte sich abermals die Tränen aus den Augen.

„Aber....“, wieder folgte ein Schluchzen und trocken war meine Kehle, als ich versuchte den Kloß in meinem Hals zu schlucken; doch wollte er nicht weichen. 

Wollte nicht entfliehen, diesem unbeschreiblichen Gefühl, das mich so unerwartet ergriffen hatte.

Doch plötzlich versank alles in Endlosigkeit, als sich meine Gefährtin mir so plötzlich um den Hals warf und in eine bittere Umarmung zog.

Eine Umarmung, die kein Loslassen mehr duldete, aus Angst mich auf immer verlieren zu können und die Tränen, die nun flossen, liefen endlos.
 

„Ich bin nur so unendlich froh, dass ich dich wieder habe.“, erklang es leise und zaghaft an mein Ohr und wieder zog sie mich fester in ihre Arme. Fester in eine Umarmung, die mich all ihren wahren Kummer, ihre Angst und inneren Zweifel spüren ließ und geschockt hielt ich den Atem an.

Spürte ihre Nähe, die mir fernab all des Abstandes, noch nie so nahe vorgekommen war, wie jetzt. 

Hörte das Schlagen ihres Herzens, so vertraut und völlig ganz, sodass es in diesem einen Moment nicht hätte lauter sein können. 

Unendlich und gar für immer... auf ewig.

Mit dieser einen Umarmung, welche sie mir so offen und ehrlich entgegen brachte, so als wäre es selbstverständlich; kam die Erinnerung. 

Zurück jenes Chaos, das alles ins Rollen brachte und unser wahres Schicksal mit einem Mal besiegelte.
 

~
 

Schmerz war alles, was mein Sein erfüllte.

Schmerz war alles, was mich ausmachte und in diesen Stunden des Kummers, wahrhaft an Bedeutung gewonnen hatte. 

Schmerz war endlos und dennoch hoffte ich nur, in diesem einen Moment, dass er aufhören würde auf ewig zu brennen. Auf ewig zu scheinen, dieses helle Feuer, was sich mit einem Mal durch meinen ganzen Körper zog und mir die Luft zum Atmen raubte.

Doch wich es nicht – es blieb.

„Vegeta!“, schrie einer dieser Erdlinge, die Kakarott einst Freunde nannte, doch für mich niemals solche gewesen waren. Die Stimme, die wahrlich zu diesem kleinen Mönchs-Erdling gehörte, verstummte nicht, hörte nicht auf mich zu rufen und sich in gewisser Weise fast schon erstickt besorgt anhörte. 

Verzweifelt versuchte ich den Kopf zu drehen, wollte ihn zur Seite heben, um zu sehen aus welcher Richtung er mich rief, doch war das Dröhnen immer noch zu stark, um einen klaren Gedanken zu fassen. 

Die Schmerzen immer noch zu bestehend, welche wild und unaufhörlich durch meinen geprellten Körper tanzten, als man mich haltlos in den felsigen Boden gerammt hatte.

Verbissen keuchte ich auf, als der Schwindel zu verblassen schien und ich erneut sein verzweifeltes Rufen hörte, doch augenblicklich verstummte es in seinem eigenen qualvollen Schrei.

Verdammt, wo war er?!?

Unter Schmerzen hievte ich mich schließlich auf die Beine, hielt mir den rechten Arm und suchte den Himmel ab.

Immer noch brannte die Luft, roch nach verbranntem Gestein und endlos fiel der schwarze Rußregen zu Boden, als der Angriff dieser Maschinen getroffen hatte.

Laut dröhnte mir das Donnern in den Ohren, als die Cyborgs einen ihrer ersten Angriffe starteten und diesen Turm, der die Erde mit Gottes Palast verband, in Stücke rissen.

Ihre Attacke war gewaltig gewesen und wir bei weitem zu schwach um es aufhalten zu können.

Mit einem gellenden Schrei, der schrill in meinen Ohren klingelte und mich schmerzlich zusammenzucken ließ, sauste plötzlich erneut brennendes Geröll zu Boden und schlug unweit in meiner Nähe ein. 

Verbissen kam ich auf die Beine und wich weiteren Geschossen aus, als der Turm, welcher eins der Träger unseres wertvollsten Hab und Gutes war, in Trümmer fiel.

Brennend loderte das Feuer über dem Himmel und versperrte mir erneut die Sicht.

Wieder erklang ein gar erstickter Schrei, welcher sich warnend in meinen Geist manifestierte und hastig suchten meine dunklen Augen den Himmel ab.

Der Angriff dieses Weibes hatte mich stark getroffen und immer noch wanderte ein dumpfer Schmerz durch meinen Kopf und mein rechter Arm schmerzte wie die Hölle.

Dennoch musste es warten, ich musste es auf später verschieben, denn dieser eine Kampf konnte mit unter mein Letzter sein. 

Verbissen ballte ich die Hände zu Fäusten.

Doch dem sollte nicht zu sein. 

Heute war nicht die Zeit gekommen, in der ich so einfach Sterben sollte und endlich sah ich sie.

Fest hielt sie diesen Erding im Schwitzlasten und anhand seiner sinkenden Aura, erkannte ich die Warnsignale nur zu gut. 

Viel Zeit hatte er nicht mehr und wieder drang ein tiefes Knurren aus meiner Kehle. Dafür... würde sie büßen.

Diese Schmach und diese Schande konnte ich nicht so Einfach auf mir sitzen lassen.

Und mit dieser Erkenntnis stieg mein Ki. 

Er stieg fast bis ins Unermessliche und wild tanzte die Luft um mich herum, als ich meiner Kraft freien Lauf lies und mich mit einem gellenden Schrei auf meinen Gegner stürzte.

„Vegeta, lass das!“, erklang es irgendwo von weiter hinten und aus dem Augenwinkel konnte ich den Übeltäter sehen, welcher mich so verzweifelt versuchte, zurückzuhalten.

„Es hat keinen Sinn, hör auf!!!“

Wieder sein geschocktes Flehen, doch hörte ich den Namekianer nicht, wollte den Schock in seinen Augen nicht wahrhaben, als er mich erneut zum Stoppen bewegte und stürmte los.

Nur ein Ziel brannte vor meinen Augen.

Ein einziger Schlag, den ich ausführen wollte, um den wallenden Zorn in meinem Inneren zu dämpfen, welcher so haltlos mein ganzes Sein befallen hatte. Gar diese blinde Rage, die mich so frei ergriffen hatte, nicht klar denken ließ und ohne, dass ich es aufhalten konnte.

Wild spannte ich den Körper an, ließ abermals meiner ganzen Kraft freien Lauf, als ich den linken Arm anspannte, geballt zur Faust erhob und den wilden Ki-Geschossen ihres Partners auswich, welche dieser, der reinen Belustigung Willen, auf mich schleuderte.

Doch auch das konnte meine Wut nicht bremsen. 

Auch das konnte mich nicht aufhalten und während meines Sprints, stieß ich mich an der Felswand ab, bereit zum Sprung um meinem Schlag mehr Kraft zu verleihen und schlug zu.

Mein Angriff kam zu schnell, zu unerwartet und dieses Monster hatte bei weitem nicht damit gerechnet.

Hart traf meine Faust auf kaltes Metall, was so gut unter einer echten Haut versteckt war und mit einem überraschten Keuchen flog die Cyborg nach hinten. 

Entließ diesen schwachen Menschen aus ihrem eisernen Griff, der ihn sicherlich, hätte er länger angedauert, das Genick gebrochen hätte und keuchend sackte der kleine Erdling auf die Knie.

„Danke, Vegeta!“, brachte Kuririn erstickt hervor und rieb sich die brennende Kehle.

Seine Stimme war erstickt, bei Weitem nicht so fest wie sie hätte sein sollen, doch blieb mir keine Zeit seine Dankbarkeit mit einem Nicken abzutun, denn plötzlich traf mich ein harter Schlag in die Magengrube, welcher mich unweigerlich von den Füßen riss und hinein in mir bekanntes Geröll.

„Wie unfair einfach aus dem Hinterhalt anzugreifen.“, spottete der schwarzhaarige Cyborg und warf sich in einer läppischen Handbewegung das Haar hinter die Schultern.

„Mein armes Schwesterherz.“, säuselte er gespielt besorgt und zittern hievte ich mich erneut aus den Trümmern, ihn dabei nicht aus den Augen lassend. 

Wollte es zumindest, doch war der Schmerz zu groß, der mit einem Mal wieder mein ganzes Sein erfüllte und kraftlos sackte ich zurück.

Verdammt.

Prüfend hielt ich mir die rechte Seite und verkniff mir ein eisiges Flehen, was aus meiner Kehle weichen wollte.

Dieses Aas musste mir mit nur einem Tritt fast alle Rippen gebrochen haben. So fühlte es sich zumindest an, doch würde ich diese Schwäche niemals zulassen und niemals offen zeigen.

Keuchend versuchte ich abermals mich aus rissigem Gestein zu heben, doch auch dieser Versuch endete qualvoll und geschockt musste ich mit ansehen, wie der schwarzhaarige Cyborg erneut ausholte, nur um den Erdling dann nun seinerseits in die Felswand zu schmettern.

„Nicht nett.“, erklang es plötzlich vor mir und geschockt sah ich auf, als das blonde Weib wieder vor mir stand; gar so schnell und so unerwartet, dass ich nicht damit gerechnet hatte. 

Knurren spannte ich den Körper an, doch schien mit einem mal alle Kraft von mir gegangen zu sein.

„Gar nicht nett. Er hat mein ganzes Outfit durcheinander gebracht, Bruder.“, säuselte die Cyborg abermals und zog sich dann an ihren zerfetzten Lumpen, dass sie Kleidung nannte.

Wieder knurrte ich bedrohlich und versuchte abermals aufzustehen, doch versagte mir mein Körper nun vollends den Dienst und schmerzlich krachte ich in kaltes Gestein zurück. 

Es brannte.

Es brannte wie die Hölle und der Schmerz war so wahrhaft in meinem Geist verankert, dass es mich unweigerlich lähmte und hilflos am Boden hielt. 

Blut sickerte aus meinen zahlreichen Wunden und schwer atmend spuckte ich nun eben besagte Flüssigkeit aus meinem Mund, die sich dort angesammelt hatte.

„Zeit, mich zu revanchieren, Saiyajin.“, säuselte sie dann und panisch riss ich die Augen auf, als ich den ausgestreckten Arm erkannte, der auf mich gerichtet war.

Kein Anstieg ihrer Aura war zu spüren, als die Cyborg ihren Ki sammelte. 

Kein Wink ihrer Aura war zu messen, der mich hätte das wahre Chaos spüren lassen können und somit war das, was mich nun traf, so unerwartet wie noch nie.

Ihr Ki-Blast traf mich hart und seine Macht war so groß, dass mich der Aufschlag mit einem Mal nach hinten schleuderte.

Wild dröhnte die Explosionen in meinen Ohren und ich konnte nur noch spüren, wie ich haltlos über den Boden geschickt wurde.

Mehrere Male überschlug ich mich und riss mir bei diesem Unterfangen erneut die Haut fast blutig. Doch das war Nichts im Gegensatz zu der alles versengende Hitze, welche sich nun um meinen Körper legte und mit ihr, kam der Schmerz. 

Mit ihr die Explosion, welche mich ein zweites Mal in die Trümmern warf und eine sich mir behütete Welt im blinden Chaos drehen ließ.

Das Donnern der herabfallenden Steine wich einem dumpfen Dröhnen und immer noch klingelte die Explosion dumpf in meinen Ohren. Immer noch war der Rauch zu kräftig, der sich erneut um meinen Körper legte und nun konnte ich den aufkommenden Hustenreiz nicht mehr unterdrücken und ließ ihn frei.

Zitternd hievte ich mich auf die Arme und versuchte Schmerz und Schwindel in Einklang zu bringen. Versuchend wieder auf die Beine zu kommen, da ich mir eine Pause einfach nicht erlauben konnte. 

Ich konnte wahrlich viel einstecken, aber... wie sah es mit den Anderen aus?

„Stirb, Saiyajin!“, erklang es wieder boshaft, gar schon lachend vor mir und geschockt sah ich in die Richtung, aus der ich die Stimme vernahm. 

Riss die Augen auf, als die Cyborg auf mich zu stürmte, die rechte Hand erhoben zum finalen Schlag und ein eisiges Lächeln auf ihren Lippen legte.

Ich wollte mich erheben, wollte mich meinem Verderben entgegen setzten, doch war mein Körper wie gelähmt.

Doch mit einem plötzlichen Tritt wurde mein Gegenüber unerwartet in die Luft geschleudert und flog in weite Ferne. Ihr Angriff, zuvor so stark, verpuffte so einfach in Schall und Rauch und verwirrt blinzelte ich der neuen Person entgegen, die mir wahrlich gerade das Leben gerettet hatte. 

Oder um eine gewisse Zeit verlängerte... 

Wie man´s nimmt.

„Steh auf, na komm schon!“, riss mich der schwarzhaarige Erdling aus den Gedanken und sofort griff mir Yamchu unter die Arme um mich hochzuziehen.

Widerwillig ließ ich es zu, um ehrlich zu sein, saß mir der Angriff dieses Cyborgs immer noch zu stark in den Knochen, als dass ich mich von ihm hätte losreißen können. Zwar hegte ich keinen Groll gegen diesen Menschen, aber dennoch wollte ich gerade vor ihm keine Schwäche zeigen.

Doch dann...

„Pass auf!“, brachte ich nur noch hervor und warf ihn dann einfach zur Seite, nur um im nächsten Atemzug ein Ki-Geschoss dieses verfluchte Weibes mit einem kräftigen Fußtritt abzulenken. 

Letztendlich wusste ich nicht, wie lange sich dieses Katz- und Mausspiel hinzog, bevor jeder Einzelne von uns in einen tiefe Ohnmacht fiel. So einfach und blindlings besiegt wurde, denn das Grauen, das mit ihrem Erscheinen erwacht war, war nun nicht mehr aufzuhalten.

Piccolo fiel als Erster in die schwarzen Tiefen der Bewusstlosigkeit und nach ihm folgten viele der Anderen seinem eher unfreiwilligen Beispiel. 

Einer nach dem Anderen wurde besiegt, doch ließen uns de Cyborgs überraschenderweise am Leben. Ob Langeweile oder gar eine simple Art der Belustigung dahinter steckte, wusste ich nicht. Eigentlich, um ehrlich zu sein, war es mir auch egal.

Nur jener eine Schmerz war zu präsent, welcher sich nun durch meinen Körper zog und mir erst jetzt so wahrhaft vor Augen führen ließ, wie unsinnig unser verzweifelter Versuch eigentlich gewesen war.

Es war, als kämpfte man gegen einen unaufhaltsame Macht. Eine Kraft, die nie zu enden schien und dich immer und immer wieder zurück warf. Eine, die dich auf ihre eigene Art und Weise ermüdete und ich wusste nicht, wie viele Versuche ich startete, mich immer wieder vom Boden zu erheben und mich gegen das zu wehren, was mich so einfach, gar so spielend leicht, in die Knie zwang.

Denn ich hatte versagt.

Das war der einzige Gedanke, der mein Sein erfüllte, während endlose Ruhe über die Eben kehrte, als sich die Cyborgs zurückgezogen hatten. Uns am Leben ließen, eine zweite Chance gebend, doch nur um uns im gleichen Gegenzug wissen zu lassen, dass ein Sieg unmöglich war.

Das hatten sie gezeigt und innerlich spürte ich, dass das noch lange nicht alles gewesen war. Dass noch so Einiges folgen sollte, was unsere behütete Welt in tausend Scherben riss und je mehr ich über diesen einen Gedanken nachdachte, während ich verzweifelt versuchte, nicht dem nahem Schlafe nachzugeben, kam ich zu einer Erkenntnis.

Eine Erkenntnis, die schon bald einer ungewissen Angst entwich und mich haltlos in die Tiefen warf.

Der Untergang der Menschen hatte begonnen.



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