Zum Inhalt der Seite

Zwischen zwei Seelen

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Seele 69

 

Mal allen ernstes....

Was erlaubte sie sich eigentlich?

Was nahm sie sich heraus?

Diese ganze Sache ging sie bei weitem nichts an und dennoch meinte sie moralische Apostel spielen zu müssen?!?

Was ging in meiner Gefährtin bitteschön vor?!?
 

Wütend blies ich angestaute Luft über meine Lippen, während ich weiter den langen Flur hinab lief um zum vereinbarten Treffpunkt zu gelangen. Doch meine Gedanken waren keineswegs im Einklang – eher war das Gegenteil der Fall und abermals überkam mich nichts als Wut, als ich an Bulmas letzte Worte zurückdachte.

Eher an ihre Bedingung und wütend verschränkte ich meine Arme vor der Brust. Pah – Lächerlich.

Das ganze war einfach nur lächerlich und dennoch war die Rage in meinem Inneren zu groß und schien kaum jener einen Vernunft den Platz zu räumen, die schon viel zu lange in meiner Seele fehlte. Eher mein Gewissen, denn natürlich wusste ich, dass Fayeth sich zwecks diesen ganzen Streites mehr als nur Vorwürfe machte. Aber – das sollte sie auch.

Ihr hatte ich all diesen Schlamassel ja zu verdanken.

Ihretwegen hatte ich nun einen Chip im Körper, der mich abermals an meine Peiniger verkaufen ließ und absolute Kontrolle versprach. Und da sollte ich ihr auch noch vergeben?!?

Sollte sie zu dieser Farce an Feierlichkeiten einladen, zu der ich nur widerwillig zugestimmt hatte? Eher hatte mich Esràs auf die Idee gebracht und kurzerhand war alles organisiert worden. Doch die Bershabesh wollte ich nicht zwingend dabei haben und dennoch schien mich meine Gefährtin genau in dieser Sache umgestimmt zu haben. Na ja...

Eher erpresst und wieder verließ ein zorniges Knurren meine Kehle, was meinen Nebenmann verunsichert aufhorchen ließ.

Esrás... halt bloß - die Klappe!
 

„Findest de net, dass du en bissl übertreibst, Manjèth?“
 

Natürlich tat er mir den Gefallen nicht und hielt den Mund. Danke – Ironie meines Lebens, dass du dich wiedermal dazu entschieden hast, mir auf den Sack zu gehen. Aber so was von und wütend funkelte ich den Tshehemen neben mir einfach nur an.

Doch er sprach einfach unbeirrt weiter.
 

„Sie hat sich doch entschuldigt. Mehrmals und so wie ik das mitbekommen hab. Dafür dass du die blauhaarige Bershabesh so vermisst hast, bleibste dieser Liebe jetzt aber nich gerade treu.“
 

Wieder eine Belehrung, die es in sich hatte und abermals verließ ein Knurren meine Kehle. Diesmal war es an ihn gerichtet, doch wie immer schien Esràs meine Gesten und Anspielungen seinerseits nicht wirklich ernst zu nehmen und zuckte nur gelangweilt mit den Schultern.
 

„Dein Knurren nützt dir net viel, Manjèth. Interessiert mich schon lange nich mehr und hat es auf Rith ebenso wenig.“, grinste er mir kurzerhand zu und stemmte dann beide Hände in die Seite, während er neben mir Schritt hielt.

„Eigentlich solltest du deiner Bershabesh dankbar sein. So wie ich dich kenne, hättest de nämlich und wenn du deinen Ki besitzen würdest, schon längst allet hier in Schutt und Asche gelegt. Nich gerade großer Geduldsfaden, den du hast und Kumari würde das – bei weitem – nicht gefallen.“

„Was Kumari gefällt und was nicht geht mir - “, erwiderte ich schnippisch, doch wurde dann prompt von dem Tshehemen unterbrochen, als er mir doch glatt ins Wort fiel

Hallo?!?

Geht’s noch?

„...am Arsch vorbei. Ja ja, die Nummer kenn ich schon. Leg mal ne andere Schallplatte auf.“, beendete er meinen Satz und wütend funkelte ich ihn an.

„Sag mal, willst du heute sterben oder was?“, fauchte ich giftig, doch brach mein Gegenüber dann in ein amüsiertes Lachen aus.

„Dat will ich sehen, Manjèth. Momentan bin ich stärker als du.“

Werden wir ja sehen, dachte ich erbost und was mich dann dazu ritt, ihn anzugreifen und ihm einen Schlag in seine dämliche Visage zu verpassen, wusste ich beim besten Willen nicht. Wahrscheinlich wurde mir einfach im Moment wirklich alles zu viel und der Selbsthass auf mich zu groß, nur um ihn auf jemand anderen zu projizieren; doch sollte es soweit nicht kommen. Denn...
 

Ich fand mich auf dem Boden wieder.

Eine starke Hand, so fest wie Stahl, presste meine Hände auf meinen Rücken und mich so fest zu Boden, dass ich meinte, ersticken zu müssen und dennoch versuchte ich alles, um mich aus dem Griff des Tshehemen befreien zu können.

Seit wann... war er bitteschön so schnell geworden?!?

Eigentlich hatte ich Esràs noch nie kämpfen sehen. Wusste gar nicht, dass er das kann, doch der Umstand dessen, dass er mich so einfach am Nacken packen, herumwirbeln und nun so außer Gefecht setzten konnte, ließ mich darauf schließen, ihn gewaltig unterschätzt zu haben.

Aber so was von und wütend fauchte ich nach oben, während mich nur ein bekümmerte Blick von oben traf.
 

„La... Lass mich los!“, giftete ich voller Zorn, versuchte mich wieder nach oben zu stemmen, doch war der Tsheheme bei weitem zu stark. Leider auch ziemlich zu groß und somit schien ich schnell im Nachteil zu liegen und dennoch stemmte ich mich gegen seine Hände, die mich nach unten drückten.

„Ik lass dich erst los, wennde wieder bei klarem Verstand bist und dich nich wie ein riesengroßes Arschloch aufführst.“, erwiderte er einfach nur trocken und hielt mich dann weiter in einem starren Griff.

„Aber wer net hören will, muss halt fühlen.“

„Du kannst mich mal!“, folgte sofort meine Gegenantwort und wieder kämpfte ich gegen seine Stärke an, doch war es vergebene Mühe. Ohne Ki würde ich hier nicht weit kommen und schon bald schienen mich meine Versuche zu ermüden.

Ver... Verdammt noch mal!

Wieso... musste alles in meinem Leben immer wieder schief laufen?!? Wieso konnte nicht ein Mal, nur ein einziges Mal, alles so von Statten gehen, wie ich dies wollte?!?

Aber nein – ich schien ja vom Pech verfolgt und wieder folgte ein zorniges Knurren dem nächsten. Doch schien dies Esrás wenig zu kümmern.

„Sag Bescheid wennde fertig bist.“, erwiderte er nur, hielt meine Hände weiterhin mit einer Hand auf meinem Rücken und setzte sich dann doch glatt auf eben jenen. Sofort blieb mir die Luft aus und einsehend, dass ich hier nicht weiter kommen würde, wurde ich langsam ruhiger. 

Mein Mundwerk aber nicht und wieder beschimpfte ich den Tshehemen mit den wüstesten Flüchen, die ich kannte.

Doch wieder lachte er nur.
 

„Net grade förderlich wenn de die einzige Chance auf Beendigung dieser Farce beleidigst. Aber dat haste ja noch nie einsehen können.“, grinste er mir zu und wieder traf mich das Grün seiner Augen. Doch etwas in seinem Blick verunsicherte mich. Ließ mir einen eisigen Schauer den Rücken hinunterfahren und mit einem Mal wurde ich ruhig, als der Tsheheme zu sprechen begann. Und diesmal lag keine gespielte Freude oder jener eine Humor in seiner Stimme, den ich so von ihm gewohnt war.

Nein, diesmal klang es anders.
 

Diesmal war es eine Drohung.

 

~*~
 

„Aber wenigstens hast du eine Chance, wo andere vielleicht keine haben. Manchmal, Manjèth, sind wir eben nicht immer das, was wir wirklich sind!“

 

Esràs Worte begleiteten mich. Auch dann noch, als er mich unerwartet los ließ und mir eine Hand zur Hilfe entgegen streckte.

Unsicher nahm ich sie entgegen, sah vorsichtig in seine Augen, doch schien die vorherige Strenge verschwunden zu sein. Meine Zweifel aber nicht und wieder folgte ein vorsichtiger Blick auf den Tshehemen.

Was....

Was sollte das eben?

Was hatte er nur mit diesen Worten gemeint?!?

Oder war das einfach nur wieder Mal seine verschrobene Art gewesen, die hier zum Ausdruck kam und deutlicher denn je zeigte, was Rith mit dieser armen Seele wirklich angerichtet hatte?

Ich wusste es nicht.

Ich wusste es einfach nicht und dennoch verschafften mir eben jene Worte nichts als Gänsehaut und ein mehr denn je schlechtes Gefühl.

War das eine Warnung?

Eine Drohung, nicht weiter zu gehen und den Bogen mächtig zu überspannen?!?

Doch eine Warnung – wofür?!?

Was bezweckte er damit, wenn mir Esràs dennoch nicht die ganze Wahrheit sagen konnte?!?
 

Meine Gedanken schienen fahrig.

Mehr denn je in sich zerstreut und mit sich selbst beschäftigt, sodass Bulmas und mein Streit schon bald in Vergessenheit geriet.

Denn Esràs wirkte wie immer.

Wieso... sollte er das nicht, immerhin hatten wir auf Rith mehr als nur eine Zelle geteilt. Mehr als nur klägliches Wasser und Brot sondern war aus dieser wundersamen Zeit so etwas vages und kleines wie Freundschaft entstanden. Etwas, das meinen Umständen nach, sehr sehr selten war und nur wenigen gebührte. Wäre er nicht gewesen, hätte ich dort schon längst das Zeitliche gesegnet. Wäre er nicht gewesen, wäre ich niemals von diesem Planeten entkommen, der mich gefangen halten wollte und zu einer willenlosen Marionette werden ließ.

Ohne ihn hätte ich niemals den Weg zurück zu Freezer gefunden und wäre jetzt nicht - hier.

Nicht an jenem einen Ort, der mir so viel Glück versprach und mich dennoch zeitgleich so sehr leiden ließ.
 

„Hast dir echt was Feines fürs Festessen ausgedacht. Zugegeben, auf der letzten Mission hab ich nix zwischen die Kiemen bekommen.“, seufzte der Tsheheme neben mir plötzlich auf und wie zur Unterstreichung knurrte sein Magen. Schaffte es damit, mich aus meiner Gedankenwelt zu holen und verklärt sah ich auf.

„Was genau hat es damit nochmal auf sich? Wusste gar nicht, dass Kumari dich weggeschickt hatte.“, erwiderte ich fast schon schuldbewusst. Denn zwischen diesem ganzen Chaos hatte ich den Tshehemen total vergessen, doch Esràs winkte nur ab.

„Ist nicht so wichtig. Wie schon gesagt sollte ich neue Rekruten für unsere bevorstehende Mission einstellen.“

„Die Eroberung von Dùn....“, zischte ich mit geraunter Stimme und vergrub abermals meine Hände in den Hosentaschen während wir uns auf den Weg in die Kantine begaben.

Doch...

Halt!

Moment mal.

Unsere bevorstehende Mission?!?

Bedeutete dies dann etwa, dass....
 

„Du kommst mit?!?“, fragte ich mehr denn je völlig überrumpelt wie ungläubig und verpasste somit total, wie unhöflich das eigentlich klang. Doch mein Nebenmann schien diesen Umstand genau gespürt zu haben und beleidigt zog er eine Schute.

„Musst´s nur sagen, wennde mich net dabei haben willst, Manjèth. Mal sehen, ob Bokàn dir auch den Hintern retten wird, sollte es drauf ankommen.“, zischte er mehr denn je angesäuert und warf mir dann einen eisigen Blick zu.

Doch ich blieb wie angewurzelt stehen und traute meinen Ohren nicht.

„Zarbon-Verschnitt etwa auch?“, rief ich fast schon ungläubig und schien aus allen Wolken zu fallen. Bitte...

Das konnte nicht sein ernst sein.

„Ik weiß zwar nich, was de mit Zarbon meinst, aber du glaubst doch wohl nich, dass dich Kumari ohne oberen Befehlshaber losschickt?!? Manjéth, du bis echt goldig, weißte das?“, prustete mein Nebenmann los und nun war ich an der Reihe, beleidigt zu sein.

Aber so was von.

Danke, Kumari.

Danke für dein mangelndes Vertrauen.
 

Wir erreichten die Kantine als Letzte, denn all die Anderen waren schon da und aus dem Augenwinkel sah ich, wie Kakarott uns an den schon jetzt gedeckten Tisch winkte. Doch als sein Augenmerk auf den Tshehemen neben mir fielen, blieb er wie angewurzelt stehen. Erstarrte gar zur Salzsäule und nun konnte ich doch nicht anders, als kurz zu grinsen.

Wann sah man den Retter der Welt schon mal so aus der Fassung? Das geschah nur heute und mit einem Seufzen trat ich an den Tisch.

Zeit, die Dinge aufzuklären.

Bulma und.... Fayeth... waren wohl noch nicht da. Wieso das so lange dauerte wollte ich beim besten Willen nicht wirklich wissen, aber ging mich auch nichts an. Ich war immer noch sauer - diesmal auf Beide und dementsprechend zerknirscht erschien wohl auch mein Gesichtsausdruck, als ich an meine Freunde herantrat und mich diese mit argwöhnischen Blicken beobachteten.
 

„Ähm... Ich will ja nicht unhöflich erscheinen, Vegeta. Aber... weißt du... wer da neben dir steht?!?“, erreichte mich die Stimme meines letzten Rassenmitgliedes und wieder konnte ich anhand Kakarotts manchmal präsenter Naivität nur den Kopf schütteln. Ich hatte ihm doch von Esrás erzählt, oder etwa nicht?!? Konnte er sich nicht ein Mal Eins und Eins zusammenreimen und selbst auf eben jene Dinge kommen, die so wundersamerweise von Nöten waren?

Wo hast du heute nur dein Hirn gelassen, Kakarott?!?, dachte ich verzweifelt und fuhr mir dann mit einer Hand kurz durch mein dunkles braunes Haar.

Wo fing ich jetzt nur bloß mit meinen Erzählungen an?
 

„Darf ich vorstellen? Das ist Esràs. Sohn des Rephàim und – ja ihr seht richtig – ein Tsheheme. Aber kein Gewöhnlicher.“, begann ich meine kleine Ansprache zu verkünden und verwundert sahen mir die anderen entgegen.

„Er half mir damals von Rith zu entkommen. Ihm verdanke ich... und es beschämt mich mehr denn je, dass gerade ich das sage - mein Leben.“

Ich seufzte und ließ den Rest des Satzes in der Schwebe stehen.

Was nütze es, wenn ich um den heißen Brei herumreden würde? Sie würden es sowieso erfahren. Spätestens dann wenn mein verschrobener Freund hier den Mund aufmachte und wie zur Unterstreichung meiner Worte, verbeugte sich Esràs doch glatt höflich. Doch ich rollte nur mit den Augen.

Das war ja so was von klar gewesen.

Konnte er sich wenigstens ein Mal, nur ein einziges Mal – normal verhalten?

Aber da verlangte ich wohl zu viel.

Na ja...

Besser so als gar nicht.
 

„Freut mich, euch endlich kennen zu lernen.“, erwiderte mein Nebenmann und hatte damit alle Aufmerksamkeit auf sich. 

„Viel erzählt der Gute ja nie von Euch, da muss man sich ja glatt selbst en Bild von Euch machen.“, grinste er wieder belustigt und klopfte mit dann wie zur Unterstreichung seiner Worte auf die Schulter.

Doch ich knirschte nur mit den Zähnen.

Zu weit sollte er es nicht treiben und schon jetzt bereitete mir meine bevorstehende Mission mit ihm mehr als nur Kopfschmerzen. Versteht... mich nicht falsch, ich war froh, Esrás an meiner Seite zu haben, da musste ich mich wenigstens nicht mit lauter Neulingen herumschlagen. Aber manchmal war seine Anwesenheit doch... ganz schön anstrengend und seufzend setzte ich mich zu Tisch, während die anderen den Tshehemen mit der gleichen Freundlichkeit empfingen, dem sie wohl jedem zu Teil werden ließen, hatten sie ihn für gut empfunden. Hah... irgendwie mehr als nur pathetisch, wenn ihr mich fragt.
 

Ich wartete erst gar nicht, bis sich alle wieder gesetzt hatten, sonder lud mir gleich etwas auf meinen Teller.

Für diese kleine Veranstaltung hatte ich veranlasst, dass wir einen bestimmten Bereich in der Kantine bekamen. Abgeschirmt von all den anderen, welche in Kumaris bunter Gesellschaft ihr Dasein fristeten und ihr Leben zwischen ihren Regeln – lebten. Was immer das für mich beinhalten sollte – soweit hatte ich noch nicht gedacht. Weder noch für meine Zukunft, doch jetzt hatte ich ganz andere Sorgen. 

Das Beenden des Krieges, zum Beispiel. Denn sonst würde ich niemals aus Kumaris Diensten entlassen werden und grummelnd schob ich mir einen Löffel Reis in den Mund. Wenigstens war das Essen genießbar – auch das hatte ich veranlassen lassen. Auf Kumaris Kosten versteht sich.

Ob die oberste Shiva etwas davon wusste, war mir gleich. Sie würde wohl ganz schön große Augen machen würde sie am nächsten Tag die Rechnung auf ihrem Schreibtisch finden, aber wenn sie schon meine Dienste und meine Kraft wollte, sollte sie auch etwas dafür springen lassen. Ich war nicht käuflich – ich verschaffte mir nur meinen eigenen Vorteil daraus und nun konnte ich doch nicht anders, als gehässig zu grinsen.

Oh ja.

Das Gesicht würde ich nur zu gerne sehen, doch wenn das geschah, war ich (...hoffentlich)schon über alle Berge.
 

Esrás integrierte sich gut in die Gruppe. 

Was nicht besonders schwierig war, ihn konnte man entweder nur mögen oder hassen. Doch selbst dazu war er einfach irgendwo zu liebenswert und völliger Melancholie gleich, dachte ich an damals zurück.

An diese dunklen Stunden, in denen ich wirklich dachte niemals mehr von Rith zu entkommen. Doch durch den Tshehemen hatte ich wieder etwas Hoffnung gefunden. Auch... wenn er mir manches Mal in den sowieso schon viel zu kurzen Nächten mit seinem Gesang auf den Geist ging und mehr denn je den Schlaf raubte....

Oder die jeweils anderen Scherze, die er sich erlaubt hatte und ich wahrlich dachte, ich würde ihm an die Gurgel springen.

Aber.... so war er eben.

Armer Irrer – wie ich schon sagte und gerade wollte ich meinen Teller ein drittes Mal mit Essen befüllen, als auch die letzten Mitglieder unserer Gruppe an den Tisch traten.
 

„Na dann wären wir alle komplett.“, hörte ich Narbengesicht freundlich sagen, doch sah ich nicht auf. Denn ich wusste, wer gekommen war und genau konnte ich das blaue Augenpaar spüren, welches mich mehr denn je beobachtete und nicht mehr aus den Augen ließ.

Sie setzte sich neben mich.

Natürlich tat sie das, immerhin waren wir kaum zu trennen waren wir beisammen und der leichte Luftzug, den Bulmas Bewegung vollführte, verschaffte mir abermals eine Gänsehaut auf dem Körper.

Ob sie immer noch sauer auf mich war?!?

Sicherlich, den in Punkto Streit waren wir so ziemlich gleich und sofort schien die Anspannung spürbar zu sein, die sich nun in der kleinen Runde ausmachte.

Doch Bulma ignorierte das Eis gekonnt, drückte dann unserem Sohn einen Kuss auf die Wange und begann, das Wort zu ergreifen.

„Tut uns leid für die Verspätung. Aber wir sind nicht mit leeren Händen gekommen.“

Leere Hände?

Was meinte sie nun wieder damit?!?

Nun sah ich doch auf und blickte genau auf eine Person, die mir gegenüber saß und die ich so eigentlich nicht sehen wollte. Denn ihr Anblick weckte zeitgleich Schmerz und Sehnsucht in meiner Seele.

Das und so endlos tiefe Enttäuschung.

Es war Fayeth und während mich ihre blauen Augen mehr denn je kurz erblickten, doch sie dann nur schuldbewusst zur Seite starrte, schien sich mein Magen wortwörtlich umzudrehen.

Na toll...

Der Appetit war mir wirklich vergangen und dennoch....

Dennoch konnte ich sie nicht gänzlich hassen.

Nein, das konnte ich einfach nicht.

Egal, wie sehr ich es auch versuchte.
 

„Fayeth hat die Auswertung unserer Tests dabei. Deswegen hat es ein kleines bisschen länger gedauert.“, ließ uns meine Gefährtin wissen und nun konnte ich nicht anders, als meiner Bershabesh doch in die Augen zu sehen.

Sie erwiderte meinen Blick. Sah das Flehen in meinen Augen und gar meinen endlosen Wunsch, meine Gefährtin bitte nicht irgend eine unnütze oder gar gefahrvolle Aufgabe zuteil werden zu lassen, die ihr mehr schaden als nützen konnte. Ich wollte Bulma behütet wissen und nicht an irgend einem Ort, an dem ich nicht auf sie aufpassen sollte, würde ich auf Missionen sein und wieder verkrampfte sich mein Magen mehr und mehr.

Fayeth....

Ich...

Ich weiß wir stehen momentan nicht gut miteinander, aber ich hoffe, dass du Bulma nicht für meine Wut büßen lässt.

Denn dass sie sicherlich Einwirkungen auf die Ergebnisse hatte schien ich zu wissen. Doch würde sie sich Kumari widersetzten und dieses Wagnis an Verstoßes eingehen?!?

Würde sie so einen alten Fehler wieder gutmachen wollen?!?

Unsicher sah ich meine Gegenüber an, als sie kurzerhand einen Umschlag in den Händen hielt und diesen öffnete.
 

„Eigentlich wäre die Verkündung erst heute Abend gewesen, aber ich habe eine spezielle Erlaubnis einholen lassen. Hier, das ist für euch.“, teilte sie uns mit und händigte dann jedem meiner Freunde einen kleinen Zettel aus.

Neugierig rückte ich mich auf meinem Stuhl zurecht, wobei ich darauf achtete, dass diese kleine Nervosität meinerseits nicht auffallen würde. Denn eigentlich... wollte ich für alle nur das Beste. Auch wenn man mir das nicht zutraute, aber dieser gottverfluchte Haufen an Menschen, Namekianern und Göttern war mir irgendwo mit der Zeit wichtig geworden. Hmn... 

Wer hätte das gedacht.
 

„Ich wurde in die Kantine eingeteilt?!?“, hörte ich die Cyborg brüskiert sagen und konnte dann nicht anders als zu grinsen. Wahrlich – das konnte ich mir beim besten willen auch nicht vorstellen und zornig sah C 18 auf.

„Falls es diesem bescheuertem System nicht aufgefallen ist kann ich mehr als nur das Messer schwingen.“, beschwerte sie sich lautstark und damit war alle Wut auf Fayeth gerichtet.

Was... natürlich nicht fair war, denn sie war nur der Bote.

Praktisch der Überbringer und dennoch schien meine Bershabesh damit gerechnet zu haben, denn entschuldigend hob sie die Hände und versuchte die Situation zu entschärfen.

„Nur vorübergehend. Beziehungsweise bis man dich in die Armeen ruft. Kumari ist dein Talent durchaus bewusst, aber sie will – Ressourcen sparen.“

„Ressourcen sparen? Sie vergeudet damit meine Kraft, nichts weiter – und du hör auf zu lachen, Vegeta! Ich weiß nicht, was daran witzig ist!!!“, fuhr sie mich regelrecht an, doch wieder schüttelte ich nur lachend den Kopf.

Wahrlich, dieses Bild würde ich für ewig nicht mehr aus dem Kopf bekommen und somit ließ ich all meinem Zynismus freien lauf. Schön, wenn ich ihr zur Abwechslung auch mal einen Denkzettel verpassen konnte. Schon alleine als Rache für meinen damals gebrochenen Arm war mir das hier nun jedes Mittel wert.

„Ich weiß gar nicht was du hast. Passt doch ganz gut. Wirst dich unter den ganzen elektrischen Geräten sicherlich heimisch fühlen.“, zog ich sie mehr denn je auf und abermals traf mich ihr eisiger Blick.

„Treibs nicht zu weit, Saiyajin no Ouji!“, zischte sie gefährlich, doch ging dieses Ausbruch in dem Lachen der anderen unter.

Wahrlich, es tat gut, irgendwo so befreit zu sein und mit einem Mal vergaß ich doch glatt all den Ärger um mich herum. All dieses Graue, das meine Seele umgab, mich nachts kaum schlafen ließ und mir mehr denn je Kopfschmerzen bereitete.

„Ich an deiner Stelle würde darauf Acht geben, was ab Morgen in deiner Suppe schwimmt!“, drang eine weitere Drohung über ihre Lippen und wieder funkelten mich kalte Augen mehr denn je eisig an.

Doch ich winkte nur ab. Schien keinerlei beeindruckt von den Worten der Cyborg zu sein und wischte mir dann doch glatt die Lachtränen aus den Augen.

„Kannst du gerne machen, ich bin ab morgen nicht mehr da.“, erwiderte ich nur und angelte mir dann eines der belegten Stullen vom Tisch.

Sofort erstarb das freudige Lachen am Tisch und wieder lagen alle Augen auf mir.

„Wieso?“, hörte ich Bulma besorgt neben mir sagen und nun schien auch jene eine Freude vergessen, dass sie von nun an in den Laboren tätig war. Demnach direkt mit meiner Bershabesh Hand in Hand arbeitete und einen besseren Schutz hätte ich mir für meine Gefährtin nicht vorstellen können.

Danke Fayeth.
 

Dafür danke ich dir von ganzem Herzen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sanguisdeci
2015-08-04T20:47:37+00:00 04.08.2015 22:47
Wundervoll geschrieben °.° Ich bin begeistert! Weiter so!
Antwort von:  RedViolett
05.08.2015 05:36
Danke dir ^_^
Freut mich, dass dir das kapitel gefallen hat :D


Zurück