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Zwischen zwei Seelen

von

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Seele 36

Meine Welt gefror zu Eis und noch ehe ich begriff was wirklich geschah, rannte ich auch schon los. Ließ mich verzweifelt auf meine Knie fallen, mitten in weiches Moos der Erde und war sofort an der Seite meines Saiyajins.

„Ve... Vegeta?“, stieß ich seinen Namen hervor. Panisch, hastig und mit einem Mal überschlug sich meine Stimme. So weit... hatte ich es nicht kommen lassen wollen.

Wieso... hatte ich nicht an seinen schlechten Zustand gedacht? Denn immerhin war nicht ich es gewesen, die aus hundert Meter Höhe auf steinige Felsen krachte, als der Angriff begann und Vegeta wie ein Stein vom Himmel flog. Sondern war er es gewesen, der all diesen Schmerz für mich in Kauf genommen hatte.

Wie hatte ich das vergessen können?

Er war verletzt.

Litt womöglich brennende Schmerzen und ich hatte nichts besseres zu tun, als ihn anzuschreien? Für eine Sache, die wir auch noch später und in Ruhe klären konnten?!?

Bulma....

Wiedermal hast du nicht nachgedacht.

Einfach nicht nachgedacht.

Und da redest gerade du von Vertrauen?

Du bist keinen Deut besser.

Wahrlich keinen.
 

Wieder rüttelte ich an Vegetas Schulter, doch kam keine Regung von meinem Gegenüber. Alleinig sein Atem kam schwach über trockene Lippen und wieder stieg nichts als Panik in mir auf.

Was.... Was sollte ich hier draußen alleine machen?

Ich... wusste doch nicht wohin.

Wusste nicht, was mein Saiyajin jetzt als nächstes geplant hatte. Wie unser weiterer Weg aussah und wieder zitterten meine Finger, als ich über aschfahle Haut strich. Mehr denn je das Donnern der Angriffe in der Ferne hörend, doch dann begann sich etwas in meinen Armen zu bewegen.

Oder eher gesagt, ein gewisser jemand.
 

„Mom?“, hörte ich die verschlafene Stimme meines Sohnes flüstern und mit einem Mal war ich hellwach.

Spürte, wie er sich aus meinen Armen schälte, kurz verwirrt zu sein schien, doch sich dann erschrocken versteifte, als er auf seinen Vater blickte.

„Was... ist passiert?“, hörte ich ihn nur noch flüstern, doch konnte ich mich jetzt nicht mit den Fragen meines Sohnes befassen.

Erstmal mussten wir weg von hier.

Mussten eine notgedrungene Unterkunft finden, in der ich mich um Vegetas Verletzungen kümmern konnte und fieberhaft sah ich mich in dem Waldstück um, in dem wir uns befanden.

„Kannst du eine Höhle für uns finden?“, flüsterte ich zwischen gepressten Lippen hervor, doch zuckte dann erschrocken zusammen, als mir etwas Kühles in den Nacken fiel. Bald darauf ein weiterer Zwilling und verstohlen sah ich in den Himmel. Würde wohl bald zu Regnen beginnen und als ein dumpfes Grollen in der Ferne zu hören war, schien sich mein Verdacht mit einem Mal zu bestätigen.

Leider.

„Am besten, schnell....“, hängte ich dem nach und sofort war mein Sohn auf den Beinen. Nickte mir ein letztes Mal kurz zu und verschwand dann im dunklen Dickicht des Waldes.

Kurz sah ich ihm hinterher.

Hoffentlich würde er sich nicht verlaufen, jetzt da er keine Auren mehr spüren konnte, aber so hilflos schätze ich Trunks eigentlich nicht ein. Er hatte genug Spürsinn bis gar Verstand um zu wissen, wie man sich am besten in solch einer Situation verhielt. Ich musste ihm einfach vertrauen, genauso, wie ich Vegeta vertraute.

Vegeta...

Wieder sah ich auf den Saiyajin in meinen Armen.

Ich hatte seinen Kopf in meinem Schoß gebettet und strich ihm nun wirre Strähnen seiner Haare aus der Stirn, doch selbst das brachte ihn nicht zum Erwachen.

Schon wieder hatte ich ihm nicht helfen können.

Schon wieder musste ich mit ansehen, wie er vor lauter Schwäche kraftlos zu Boden ging, obwohl ich doch wusste, wie viel er einstecken konnte und dennoch diese Grenze hier und heute überschritten war.

Wieso... hatte ich nicht nachgedacht und meiner ganzen Rage freien Lauf gelassen?

Wenn er wieder erwacht war, würde ich mich bei ihm entschuldigen müssen.
 

Es dauerte nicht lange.

Höchstens vielleicht gute zehn Minuten, als ich ein Rascheln hörte und sich dann doch glatt mein Sohn abermals durch dunkles Gestrüpp zwängte und an meine Seite trat.

Er schien wohl fündig geworden zu sein und versicherte mir abermals, dass er eine kleine Höhle, versteckt in den angrenzenden Felswänden, gefunden hatte. Sie schien groß genug zu sein, dass wir uns vorerst darin ausruhen konnten und mit einem bestärkten Nicken deutete ich Trunks an, mir den Weg zu zeigen. Um Vegeta würde wohl ich mich kümmern müssen und nachdem ich meinem Sohn die kleine Schatulle mit den übrig gebliebenen Hoi-Poi Kapseln in die Hände drückte, kniete ich mich abermals zu meinem Gefährten hinunter.

Vegeta schien immer noch in nichts als Schwärze gefangen zu sein und unbeholfen bettete ich seine Hände auf dem Bauch, während ich hinter ihn trat und ihn dann unter den Armen packte.

Einen Bewusstlosen zu bewegen, war mehr denn je schwierig. Erwies sich deutlich als kräftezehrend, doch konnte ich einfach nicht aufgeben und schleifte meinen Saiyajin somit über den Waldboden. Von nichts als einem leichten Schauer begleitet, denn schon bald begannen die Wolken zu brechen und der Regen einzusetzen.

Es dauerte nicht lange und meine Kleider waren triefnass.

Was mit einem leichten Niesel begann, artete in einer wahren Sinnflut aus und schon bald zerrte ich meinen Gefährten mehr denn je über Dreck und Schlamm.

Schon bald klebten mir nicht nur meine Haare im Gesicht, sondern auch mein Kleid am ganzen Körper, doch gab ich nicht auf.

Diese Höhle musste doch hier irgendwo sein und somit machte ich weiter. Getrieben von so ehrlicher Fürsorge, denn Vegeta würde dies genauso für mich tun, nur mit einem einzigen Unterschied, dass ich nicht so schwer war, wie er und obwohl mein Saiyajin eher als Fliegengewicht galt und kaum Masse an seinem Körper hatte...

Eher als schmächtig galt, wog er für mich ein zu schweres Gewicht. Aber vielleicht lag das auch nur daran, dass mir selbst mehr denn je die Kraft ausging und wieder wollte ich gerade eine Pause einlegen und erschöpft nach Atem ringen, als mich Trunks Stimme plötzlich unterbrach.

„Hier ist sie!“, hörte ich ihn durch das Rauschen des Regens rufen und erleichtert seufzte ich aus. Na wenigstens ein kleiner Trost, dachte ich mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen und zog meinen Saiyajin dann ins Trockene.
 

Wenigstens ein Lichtblick in all dieser Dunkelheit.
 

~*~
 

Die Höhle schien verlassen und gar schon mehr als einladend begrüßte mich nichts als Dunkelheit.

Das Licht des Mondes bot nur spärlich Helligkeit und somit schickte ich Trunks noch ein Mal los, um etwas Feuerholz sowie ein paar Steine zu sammeln. Auch wenn mir mein Sohn mehr denn je einen zweifelnden Blick schenkte, aber immerhin tat er, wie befohlen. Denn ich erkannte den Ausdruck in seinen Augen, der nichts als Skepsis in sich trug.

Wie ich feuchtes Holz in eine wärmende Feuerstelle verwandeln wollte, sollte mal ganz schön mein Problem sein, aber war jetzt nicht minder von Belang.

Erstmal musste ich mich um Vegeta kümmern und während mein Sohn abermals und zum zweiten Mal in dieser Nacht im Wald verschwand; wobei ich ihm vorher sagte, sich nicht zu weit von mir zu entfernen, zog ich meinen Saiyajin in schützende Schatten.

Und nun lag er hier.

Reglos am Boden, während ein leichtes Zittern seinen Körper erfasst hatte und wieder sah ich in blasse Züge. Sah in erschöpfte Züge und wieder erfasste mich nichts, als so blanke, kalte Schuld.

Denn ich war mit unter für seinen schlechten Zustand verantwortlich und somit fing ich an zittrig sein Hemd aufzuknöpfen. Doch brauchte ich ein paar Anläufe, da mich blinde Angst und eine endlose Sorge mehr denn je lähmte und mich fast schon wie in Zeitlupe meine Finger bewegen ließ. Denn ich sah nichts als Blut.

Sah eine klaffende Wunde, direkt unter Vegetas linkem Rippenbogen, als ich das Hemd beiseite schlug und wieder sog ich scharf die Luft ein. Wann... hatte er sich das bitteschön zugezogen?

Und wieso hatte ich davon nichts gemerkt?

Doch mein Geist schien zu sehr in nichts als blindem Schock und viel zu viel mir sich selbst beschäftigt zu sein, als ich mit meinen eigenen Augen mitansehen musste, wie mein Zuhause so plötzlich angegriffen wurde. Wie helle Flammen aus der CC in den Nachthimmel empor schlugen und mich die Panik um den eventuellen Verlust meines Sohnes alles um mich herum vergessen ließ. Auch meinen Saiyajin, gar all seine Verletzungen und somit schien mich nun das Ausmaß derer härter zu treffen, als es sollte. Denn Vegetas Körper war mit Blutergüssen übersät.

Widerliche Prellungen und Schwellungen benetzten seine Haut und als ich mich seiner rechten Schulter widmete, wurde mir ganz flau im Magen. Denn sie war widerlich verdreht.

Schien irgendwie ausgekugelt zu sein und verzweifelt versuchte ich den Schwindel in mir zu halten, welcher wie eine ungeahnte Welle über mich hinein brach. Mich mit in eine bodenlose Ohnmacht ziehen wollte, doch hielt ich stand. Und damit... hatte er mich durch die Gegend getragen?

Damit und mit diesen Wunden versucht mich aus der Gefahrenzone zu retten und alles was ich als Dank für meinen Gefährten übrig hatte, waren nichts als Beleidigungen und wüste Worte?

Das... tut mir leid, Vegeta.

Es tut mir wahrlich so ehrlich leid.
 

Ich schluckte mein schlechtes Gewissen herunter und machte mich sofort ans Werk.

Vegeta sollte nicht unnötig leiden, nur weil ich sentimental wurde und emotional einbrach. Momentan gab es keinen Platz für all mein Gefühlschaos, also musste dieses wohl bis später warten. Denn so nütze ich meinem Gefährten nicht wirklich viel und während ich ein letztes Mal auf all seine Wunden starrte, zog ich eine der Kapseln aus ihrem Behälter.

Wir hatten nicht viel dabei.

Ein paar frische Kleider, sowie Vegetas Gi, den ich fein säuberlich auf die Seite legte. Später würde er sich wohl sicherlich seinen durch den Regen durchtränkten Sachen entledigen wollen und mal ehrlich...

So ein Kampfanzug war weit aus besser für unsere jetzige Situation geeignet, als ein blauer Anzug und ein fein säuberlich gestriegeltes Hemd.

Wobei davon nicht mehr viel übrig war, sondern eben jenes nur noch mit Schlamm und Dreck überzogen, doch schüttelte ich nur den Kopf. Versuchte mich zu sammeln, alle Ablenkungen beiseite zu lassen und widmete mich wieder dem Notwendigem.
 

Hastig zog ich eine der Kapseln aus ihrer Befestigung und schmiss sie auf den Boden, um deren Inhalt zu öffnen.

Zum Glück hatte ich an ein kleines Erste Hilfe Set gedacht und somit trat ich kurzerhand, bewaffnet mit Nadel und Faden, wieder an meinen Saiyajin heran. Seine Wunde musste definitiv genäht werden, sonst würde er zu viel Blut verlieren. Doch vorerst musste ich sie noch säubern – so gut es eben ging und entschlossen setzte ich mich ans Werk.

Vegeta zuckte ein paar Mal zusammen, als ein mit Desinfektionsmittel durchtränkter Tupfer offenes Fleisch berührte, doch schaffte es ebenso wenig dieser helle Schmerz, ihn aus seinem Traumland zu befreien. Somit blieb er in wohliger Schwärze gefangen.

Was mit unter vielleicht auch gut so war, denn wenn dieser Sturkopf erst Mal wach sein würde, wüsste ich schon jetzt, was seine nächsten Worte an mich sein sollten.

Stell dich nicht so an, Onnà, das sind nur Kratzer, oder: Keine Ahnung wieso du dir darüber schon wieder Gedanken machst. Wobei ich mal stark annahm, dass sich Vegeta einfach wortlos von mir abwenden würde, anstatt mir auch nur für eine Sekunde zuzuhören. Seinen Schmerz lieber im Stillen und mit sich selbst ausfechten wollte, doch da hatte mein Saiyajin sich leider deutlich verrechnet.

Ich hasste es, ihn leiden zu sehen und da nahm ich seine bissigen Bemerkungen nur zu gerne in Kauf. Denn auch, wenn Vegeta es niemals zugeben würde – er brauchte meine Hilfe. Das war er sich mehr denn je bewusst und ich mir auch.
 

„Wie... geht es ihm?“, riss mich eine Stimme aus den Gedanken und beinahe hätte ich den ersten Stich in Vegetas Wunde falsch gesetzt.

Erschrocken drehte ich mich um. Blinzelte verwirrt, als ich zuerst nur einen Schatten im Eingang der Höhle sah, doch seufzte dann erleichtert aus, als ich meinen Sohn erblickte.

Keine Ahnung wieso ich mich erschrocken hatte, aber hier konnte man mit allem rechnen. Vielleicht suchten unsere Angreifer ja schon jetzt die nähere Umgebung ab, doch wollte ich mich jetzt noch nicht mit diesem Gedanken befassen. Denn dieser würde nichts als neue Angst in meiner Seele wecken und somit vertrieb ich diese düstere Ahnung auf später. Auf sehr viel später, wenn Vegeta wieder bei Bewusstsein war und begann dann Trunks Frage zu beantworten.

„Den Umständen entsprechend. Er hat sich bei dem Sturz aus dem Himmel schwer verletzt....“, deutete ich mit einem Hauch von Sorge an und sah dann, wie sich die blauen Augen meines Sohnes geschockt weiteten.

„Aber du kennst deinen Vater.“, hängte ich dem sofort nach und versuchte somit den kleinen Saiyajin zu beruhigen. „Den kriegt so schnell nichts und niemand klein und solche Wunden erst recht nicht.“

Doch Trunks konnte meinem vorgespielten Enthusiasmus nur schwer folgen. Konnte ihn kein Mal mit mir teilen und warf dann einen letzten, besorgten Blick auf seinen Vater, bevor er helle Augen auf das Holz in seinen Händen richtete.

„Weißt du, wie man ein Feuer macht?“, fragte ich vorsichtig, denn zugegeben... so etwas hatte ich meinem Sohn nicht beigebracht, verwöhnte ich ihn mehr denn je mit allem möglichen Technik Schnick-Schnack und erst jetzt schien ich zu begreifen, wie unwichtig all das eigentlich in Wirklichkeit war.

Er musste die Grundkenntnisse kennen, um in einer solchen Welt wie dieser hier überleben zu wollen und erst jetzt wurde mir so richtig bewusst, wie viel ich schon jetzt falsch gemacht hatte. Und eigentlich nahm ich an, als Mutter alles richtig zu machen. Hatte mir dies fest vorgenommen, aber so sehr wir uns wohl auch bemühten – desto mehr Fehler begingen wir in Wirklichkeit.

Das Nicken meines Sohnes riss mich erneut ins Hier und Jetzt zurück und abermals lauschte ich seiner Stimme.

„Son-Goten und ich haben oft draußen die Nächte verbracht, als ich bei ihm übernachten durfte.“, hängte er dem an und begann dann die Steine vor dem Höhleneingang zu setzten, sodass sie einen perfekten Kreis beschrieb. Dieser sollte wohl das Feuerholz vor eventuellem Bodenwasser schützen und da die Höhle eine kleine versteinerte Überdachung bot, konnte auch der Regen dem Feuer nichts anhaben. Wenigstens hatten wir etwas Glück und während ich meinem Sohn dabei zusah, wie er kurzerhand kleinere gesammelte Äste und trockenes Gras in die Mitte des Kreises legte, rasten meine Gedanken. Das hatte er sich wirklich selbst beigebracht?

Schien wohl so zu sein und auch wenn es vielleicht kein wundersames Talent war und für einen Jeden so normal, so durchflutete mich dennoch nichts als Stolz, als er es nach kurzer Zeit schaffte, ein kleines Feuer zu entfachen.

Ein Feuer, das uns hoffentlich schon bald erwärmen, den Regen forttragen und die bestehende Dunkelheit um uns herum etwas erträglicher machen würde. Das hoffte ich wirklich.

Mehr als das und somit zog sich die Zeit langsam dahin.
 

~*~
 

Der Schein der Flammen half, das Ausmaß Vegetas ganzer Wunden besser zu sehen und somit schien auch das Nähen eben jener nicht mehr ganz so schwierig zu sein.

Mit der Zeit, in der ich meinen Saiyajin mehr denn je kennenlernte und mit ihm unter einem Dach lebte, waren Verletzungen sozusagen zur Routine geworden. Standen an der Tagesordnung und nicht immer hatte ich von Son-Kun magische Bohnen parat. Somit musste ich mir selbst helfen und mit der Zeit lernte ich viel zu meinem bisherigem Grundwissen dazu.

Ein Wissen, was auch jetzt zu helfen schien und es dauerte gefühlte Stunden, bis ich Vegeta soweit versorgt hatte und zufrieden das Hemd wieder zuknöpfte. Dabei waren gerade mal 30 Minuten vergangen.

Wenn mein Gefährte endlich erwachen sollte, würde ich ihm sofort aus seinen nassen Sachen helfen, aber dank der Wärme des Feuers schienen sie schnell zu trocken und somit kauerte ich mich neben ihn an die Felswand. Trunks saß neben mir und obwohl ich ihn bat, doch für einige Stunden zu schlafen, wollte er Wache schieben. Auch wenn er keinen Ki mehr hatte und seine ganze Stärke damit zu verpuffen schien, Mut hatte er alle Mal. Doch nahm ich mal nicht an, dass unsere Angreifer schon jetzt die nähere Gegend durchkämmen würden. Dazu waren sie noch immer viel zu sehr mit ihrer Beute beschäftigt.

Dem Ausweiden einer ganzen Stadt und wieder fröstelte es mich mehr denn je, als ich an all die Toten zurück dachte.

An meine Eltern, denen ich nicht mehr hatte helfen können, doch versuchte ich mich mit dem Gedanken an die Dragonballs zu trösten. Denn diese würden schon wieder alles gerade biegen, redete ich mir ein und so naiv wie ich nun Mal war, glaubte ich wirklich daran. Doch wusste ich bis dahin nur noch nicht, wie sehr wir bereits am Abgrund standen und sich alles nur noch mehr in Wahnsinn und Chaos zu verdichten schien. Und aus diesem konnte man bekanntlich nur schwer entfliehen. Bis mit unter gar nicht...
 

„Er wird wieder, Trunks.“, pflichtete ich meinem Sohn abermals bei und strich ihm dann beruhigend durch wirre Strähnen seiner Haare. Unsicher sahen blaue Augen ein letztes Mal auf seinen Vater, bevor sich mein Sohn dann an mich wandte.

Bist du sicher?, schien der Ausdruck auf seinem Gesicht zu sagen und wieder lächelte ich ihm aufmunternd zu.

„Ich meine das schon so, wie ich sage. Dein Vater hat weit aus Schlimmeres überlebt und wäre sicherlich nicht erfreut zu sehen, wie du nun krampfhaft versuchst seine Aufgabe zu übernehmen und in Kummer versinkst.“, hängte ich aufmunternde Worte nach, wobei ich ein Schmunzeln nicht ganz unterdrücken konnte.

...Und wäre so ungemein stolz auf dich, hängte ich dem in Gedanken hinzu und drückte dann meinem Sohn einen leichten Kuss auf den Schopf.

„Und jetzt versuch zu schlafen, okay? Ich wecke dich, sobald es etwas Neues gibt.“, entschärfte ich die Lage, ließ endlich Vernunft walten und damit rollte sich mein Sohn neben mir zusammen. Schien schon bald und dank den Ereignissen dieses Tages im Land der Träume zu versinken und wieder strich ihm ihm wirre Strähnen aus der Stirn. Auch die Wunden meines Sohnes hatte ich versorgt, doch hatte es Vegeta wahrlich am Schlimmsten erwischt. Er setzte sich aber auch immer für uns ein, schien praktisch die Gefahren deutlich anzuziehen, wie die Pest die Fliegen und wieder warf ich einen Blick auf meinen Gefährten.

Die Wunde unterhalb seines linken Rippenbogens war versorgt, seine rechte Schulter dank eines stabilen Verbandes gestützt und so gut es ging in Position gebracht. Nun musste er eigentlich nur noch erwachen, doch schien ich so ungemein beruhigt, dass seine Ohnmacht endlich einem tiefen Schlaf gewichen war. Denn dies bedeutete, dass er heilen würde. Wenngleich es sicherlich einiges an Zeit dauern konnte, doch daran wollte ich jetzt nicht denken. Sondern nur, wie glücklich ich mich eigentlich schätzen konnte, dieses ganze Chaos mit meiner Familie überlebt zu haben.

All diesen Tod und endlose Zerstörung, auch wenn ich dennoch meine Eltern verloren hatte.

Mein Hunger riss mich aus meinen eigenen Gedanken und wieder raunte das Grummeln meines Magens als dumpfes Echo von den Wänden wieder.

Doch hielt ich mir nur beschämend mein Loch in der Mitte, denn an Nahrung war erst Mal nicht zu denken.

Darüber konnte ich mir immer noch Gedanken machen, denn es war noch nicht genug bewiesen, dass die Wälder der westlichen Hauptstadt auch wirklich sicher waren. Denn schon bald würden sie die Umgebung durchkämmen. Viele der überlebenden Menschen hatten sich sicherlich ebenso wie wir in die Schatten der Bäume geflüchtet, demnach galt es also vorsichtig zu sein. Nichts zu überstürzen und erst wollte ich mich mit Vegeta absprechen, bevor ich auf Eigenverantwortung handelte und eventuell in mein eigenes Verderben lief.

Wieder sah ich auf meinen Saiyajin und lauschte seinen tiefen Atemzügen.

Wie viel Vegeta eigentlich für uns opferte und wie viel Schmerz er wahrlich in Kauf nahm, schien mir erst jetzt so richtig bewusst zu werden. Wie viel wir ihm bedeuten mussten noch mehr und langsam stahl sich ein liebevolles Lächeln auf meine Lippen. Meine Hand ging auf Wanderschaft und beruhigend strich ich mit zittrigen Fingern über seine hohe Stirn. Hinab seine markanten Wangen und ließ sie schließlich an seinen Lippen ruhen.

Wie sehr ich Vegeta verändert hatte und er im Gegenzug mich, schien mir erst jetzt so richtig klar zu werden. Bewusst jene eine Bedeutung, die dieser Gedanke mit sich brachte und langsam beugte ich mich zu meinem Saiyajin hinab. Versiegelte seine Lippen mit den meinen und wünschte mir, dass dieser Moment für ewig währen würde. Denn er ließ mich wahrhaft wissen, wie viel mir Vegeta wirklich bedeutete; nämlich mein ganzes Herz, doch fuhr ich dann plötzlich erschrocken zusammen, als ich ein Rascheln hinter mir hören konnte.

Es kam von Seiten des Einganges und hastig drehte ich mich um. Hatte... ich das Feuer nicht zu einer kleinen Flamme gedämpft, sodass es kaum von weiter weg zu sehen war? Hatten uns... unsere Angreifer etwa schon gefunden?

Panisch sah ich auf die dunkle Gestalt, welche sich nun in den Höhleneingang beugte. Sich umzusehen schien, uns hinter höheren Felsen noch nicht entdeckt hatte und panisch hielt ich den Atem an.

Mein Herz schlug wild und unbändig hinter meiner Brust, während mir die Angst tief in den Gliedern steckte.

Was... konnte ich tun?

Was unternehmen, um endlich meinen Teil dazu beizutragen uns in Sicherheit zu wissen?

Fiebrig griff ich neben mich, doch erfüllte mich sofort ein kalter Schauer, als sich meine Finger um etwas Festes schlossen und ich mit einem Mal wusste, was ich zu tun hatte. Auch wenn ich damit vielleicht nicht viel Erfolg haben würde, aber einen Versuch war es wert, wenigstens einen Treffer zu landen. Und wer weiß...

Vielleicht hatte ich ja ein bisschen Glück.

Wenn auch nur ein so sehr Unverschämtes.
 

Schwer lag der Stein in meinen Händen und ein letztes Mal sog ich scharf die Luft ein, bevor ich meine Muskeln anspannte. Allen Mut zusammennahm, dann hinter schützendem Gestein hervorsprang, die Gunst der Überraschung nutze und somit meinem ahnungslosen Angreifer meine Waffe mitten auf den Schädel schlug.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und ein weiterer Cliffi XD Wie so viele in dieser FF.
Hoffe das Kapitel hat gefallen und den nächsten Upload gibts in Kürze.

Liebe Grüße
Eure Red Komplett anzeigen

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