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Zwischen zwei Seelen

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Seele 19


 

Zwischen zwei Seelen

Seele 19

„Vegeta braucht deine Hilfe.“

Erschrocken horchte ich auf, als ich seinen Namen hörte und sah mich dann sofort geschockt nach ihm um.

Ve... Vegeta?

Vegeta brauchte meine Hilfe?!?

Wieder spürte ich diesen einen Kloß in meinem Hals, der mich kurzweilig vergessen ließ wo ich war, als ich alleine nur seinen Namen hörte. Nur noch wissen wollte ob es ihm gut ginge und wo er zum Teufel all die Jahre gesteckt hatte.

Den natürlich hatte ich ihn nach meinem rätselhaften Erwachen gesucht. Zu aller Erst war das Erwachen an sich schwer gewesen, denn ich hatte mich inmitten lauter Erde wiedergefunden. Vergraben unter massigem Geröll und panisch hatte ich mich nach oben gearbeitet.

Doch dazu später, denn wieder ließ mich die Erwähnung Vegetas Namens nicht mehr los und wieder suchte ich ihn in der vollen Runde mir fremder Züge.

Wenn er meine Hilfe brauchte, wo war er dann?

Ging es ihm gut? Hatte er überlebt?!?

Fragen über Fragen, die ich mir all die Jahre jede verfluchte Nacht gestellt hatte, als ich unter mir mysteriösen Umständen wieder ins Leben zurückgerufen wurde, doch nie eine Antwort erlangte. Weil es keine zu geben schien.

Mein kleiner Saiyajin no Ouji, der jetzt sicherlich ein ausgewachsener Saiyajin sein musste; hatte er Freezers Martyrium überlebt und das hoffte ich mit jedem weiteren Tag, wollte wohl nicht gefunden werden. Das sickerte langsam in meinen Geist, doch ich hatte nie aufgehört nach ihm zu suchen. All die langen Jahre nicht. 

Niemals würde ich das und wieder sah ich der Frau vor mir hilfesuchend in die Augen.

Sie hatte sich mit dem Namen Bulma vorgestellt und fieberhaft suchte ich in meinen Gedanken nach etwas Vertrautem. Etwas, das mich an diesen Namen; gar dieses Gesicht erinnern ließ, doch war da nichts als bleierne Leere.

Nichts als dieses wilde Chaos, das ich langsam und mit den Jahren meiner Beschäftigung auf Yormàst versucht hatte zu verdrängen, doch schien uns die Vergangenheit wohl immer einzuholen.

Immer und immer wieder.
 

„Wie... geht es ihm?“, war die erste Frage, die ich stellte und eigentlich war es für mich nicht verwunderlich, dass sie den Saiyajin betraf. Denn das würde es immer. Immer würde ich zuerst an ihn denken und dann an mich. So war es früher einst schon gewesen und sollte wohl jetzt niemals damit enden.

Sein Wohlergehen stand über allem.

Das hatte ich mir zur Aufgabe gemacht, und nur weil ich ihn seit damals aus den Augen verloren hatte, bedeutete das noch lange nicht, dass er damit aus der Welt war.

Er war bloß... einfach nicht mehr an meiner Seite.

„Es geht ihm gut, den Umständen entsprechend....“, sprach die blauhaarige Frau vor mir zögerlich und trat dann langsam auf mich zu.

Ich beobachtete sie erneut.

Sie schien zierlich, gar irgendwie so kläglich schwach und dennoch wies ihr Charakter einiges an Stärke auf. Sie hatte ein schmales Gesicht. Volle Lippen, blaue Augen sowie blaues kurzes Haar. Fast dem meinen gleich bloß war es ohne jegliches Leben.

Fieberhaft suchte ich nach einer Rasse, welche ihrem Aussehen entsprach, doch kam ich auf keinen Nenner. Ich hatte viele Völker gesehen. Viele Planeten besucht, doch dieser hier schien mir fernab jeden Wissens zu sein.

Wo war ich, Gott verflucht?

„Du bist auf der Erde.“

Ich erschrak, als sie doch glatt meine Frage beantwortete und erst jetzt bemerkte ich, wie ich diese laut ausgesprochen hatte.

„Ein kleiner Planet in einer unbedeutenden Galaxie auf dem wir Menschen leben.“, folgte ich ihrer Erklärung und versuchte Gehörtes auf einen Nenner zu bringen.

Menschen....

Nein, nie davon gehört und abermals sah ich an der blauhaarigen Frau vorbei und in die aufmerksamen Gesichter der Anderen. Verwirrt zog ich eine Augenbraue in die Höhe. Da waren aber einige dabei, die sicherlich nicht dieser Rasse angehörten und wieder sah ich mehr verwirrt zu der Menschenfrau zurück.

„Nicht alle sind Menschen, wie du bereits festgestellt hast.“, sagte sie lächelnd und deutete dann auf den großen Grünling, welcher abseits der ganzen Truppe stand.

„Das ist Piccolo, ein Namekianer.“, läutete Bulma ihre Erklärung ein und begann dann einem nach dem anderen mir vorzustellen.

Ich versuchte mir die Namen zu den Gesichtern zu merken, doch erwies es sich als äußerst schwierig, da sich meine Gedanken doch nur um Vegeta drehten.

Er schien wohl... hier sesshaft geworden zu sein...

...gar hier zu leben? 

Wieso hatte er sich diese wundersame Art der Freunde ausgesucht? Oder... wie standen sie alle eigentlich wirklich zu ihm?!? 

Erneut nichts als Fragen und beschämt sah ich kurz zur Seite.

Kopfschmerzen bahnten sich an und immer noch versuchte ich alles in Ordnung zu bringen, doch fiel es mir mehr denn je so völlig schwer.

Zuvor war ich noch in meinen Räumen auf Yormàst gewesen. Hatte an irgendeiner hirnspinstigen Idee gebastelt und dann das?

Nein für wahr, damit hatte ich wirklich nicht gerechnet, doch der nächste Satz holte mich sofort in das Hier und Jetzt zurück.

„Und das hier ist Son-Goku. Eher Kakarott, will man ihm mit seinem richtigen Namen nennen. Denn er ist ein Saiyajin.“

Erschrocken sah ich auf und erblickte den größeren Mann, welcher freundlich auf mich zutrat und mir die Hand zum Gruß ausstreckte. Doch starrte ich ihn einfach nur geschockt an.

Noch ein Saiyajin?!?

Verwirrt zog ich die Stirn kraus und betrachtete mein Gegenüber länger, welcher seine Hand wieder nach einer Weile enttäuscht zurückzog. Doch... je mehr ich ihn so sah, desto eher sah ich die Parallelen. Auch wenn mehr Güte in seinen Zügen lag und er irgendwie weicher wirkte... Aber ja.

Er war ein Saiyajin, daran bestand kein Zweifel und irgendwie stimmte mich dieser Gedanke mehr als nur froh.

Denn dies bedeutete auch, dass wohl noch mehr außer Vegeta, Nappa und Radditz überlebt haben mussten.

Vielleicht war er deshalb hierhergekommen?

Aber... wo waren dann die anderen Saiyajins, mit denen ich zusammen unter Freezers Regime gearbeitet hatte und mehr denn je und durch die Jahre langer Knechtschaft eine tiefe Freundschaft entstanden war?

Was war nur passiert?!?

„Ich denke, wir sollten ins Haus gehen.“, riss mich eine sanfte Stimme abermals aus den Gedanken und verwundert sah ich auf. Abermals in die freundlichen Züge der Erdenfrau und all ihrer Wärme entgegen. Sie schien Vegeta wohl sehr nahe zu stehen. Das sagte mir mein inneres Gefühl und wieder versuchte ich hinter diesen blauen Augen zu lesen, welche den meinen so verdammt ähnlich waren. Versuchte ihre wahren Beweggründe zu verstehen, doch brach Bulma dann den Blickkontakt ab, bevor ich etwas finden konnte, das nahender Traurigkeit glich und... noch etwas Anderes.

Tief verborgen in ihrer Seele.

„Hier draußen redet es sich nicht sonderlich gut.“, lächelte sie mir wieder warm zu und lief dann so einfach voraus. Bat mich nicht ihr zu folgen, weil sie sowieso wusste, dass ich es dennoch tun würde und nach einem schwachen Seufzen folgte ich ihr. Niemals ihre Worte vergessen könnend, die mehr denn je so endlose Sorgen in mir weckten und qualvoll sah ich auf das große Gebäude neben mir, in das wir nun zu gelangen versuchten.
 

Vegeta braucht deine Hilfe.
 

Ja, das schien er wirklich, sonst hätte sie mich nicht gerufen. Sonst hätte diese Menschenfrau wohl kaum all diese Strapazen auf sich genommen und somit konnte ich nur wahrhaft Eines hoffen.

Dass es nicht so schlimm war, wie mich diese Bulma bereits vermuten lies.
 

~*~
 

Im Inneren des Hauses angekommen empfing mich eine wohlige Wärme. Hier war es wenigstens nicht ganz so kalt wie draußen und trotzdem zog ich meine Jacke enger um meinen Körper. Auch wenn ich nicht fror, so tat ich es dennoch innerlich, denn meine Gedanken waren mehr denn je so völlig aufgewühlt.

Wo war Vegeta, wenn es ihm nicht gut ginge?

Konnte... ich ihn sehen?

Durfte ich das denn überhaupt?!?

Das letzte Mal, als ich ihn sah und so wie ich ihn in meiner Erinnerung behielt, stach mir nichts als sein schmerzlicher Gesichtsausdruck entgegen. Mehr denn je so wahren Tränen gleich. Gar einer blinden Ohnmacht, als er begreifen musste was Freezer damals im Begriff war zu tun und das mein eigener Tod so unabwendbar vor uns stand.

Und damit nur einen einzigen Zweck erfüllte: Nämlich ihn selbst zu Fall zu bringen. Die Erkenntnis, dass Vegeta die Echse nicht aufhalten konnte, da er selbst von den Fesseln seiner Peiniger zu Boden gedrückt wurde, war das Letzte was ich von ihm sah.

Das und seine Angst.

All diesen Schmerz und unabwendbare Trauer.

Gar all diese Hilfslosigkeit mich auf ewig verlieren zu können und dann wurde alles nur noch... Schwarz.

Versank alles in einem Meer bodenlosen Nichts, als Freezer leichtfertiger denn je mein Genick brach und mich damals und damit endgültig aus diesem Höllenloch befreite, das sich mein eigenes Leben schimpfte.

Nein, ich bereute damals nichts, sondern wahrlich nur Eines:

Nämlich, dass ich es zugelassen hatte und Vegeta somit alleine zurück ließ. Zurück in dieser Welt aus Tod und Schmerz obwohl ich ihm doch versprochen hatte, bei ihm zu bleiben. 

Doch stattdessen ging ich. 

Ging zurück in reinste Dunkelheit aus der es kein Entkommen gab. Aus der wir alle entstammten und die dennoch Zeitgleich mehr denn je Erlösung sein konnte. Doch für Vegeta war es keine Erlösung, sondern hatte damals nur Eines bedeutet:

Nämlich endlosen Schmerz.
 

„Bitte nimm doch Platz....“, bat mich Bulma ein zweites Mal und erst jetzt nahm ich wahr, dass wir in einem geräumigen Raum zum Stehen gekommen waren und neugierig ließ ich meine Blicke wandern.

Die Einrichtung war schlicht gehalten. Wirkte irgendwie modern, hatte aber dennoch ihren ganz eigenen Charme und wirkte mehr denn je wie so eine Art Wohnzimmer.

Allem in Allem war die Einrichtung trotz ihrer Kargheit liebevoll mit Kleinigkeiten verziert und hier und da entdeckte ich sogar einige saiyanischen Elemente, auch wenn sie nicht dem Original entsprachen. 

Zum Beispiel eine Lichterkette, die verspielt um farbenfrohe Vorhänge gewickelt war. Verschiedene Kissen und Decken, welche in unterschiedlichsten Farben und Ornamenten auf dem Sofa zu einer Einheit wurden. 

Ich, die mit Saiyajins groß geworden war und vor allem Vegetas ganz eigene und so sehr versteckte Liebe zu den Traditionen seines Volkes kannte, erkannte seine Handschrift sofort, mit der es sich dieses Heim und sicherlich erst mit der Zeit, wohnlicher gestaltet hatte. Denn dass dies hier sein Werk war, stand keinesfalls mehr außer Frage und mit dieser Erkenntnis bestätigte sich meine erste Vermutung.

Er war hier sesshaft geworden.

Hatte sich gar auf diesem Planeten ein neues zu Hause geschaffen und überlegend sah ich auf die blauhaarige Frau vor mir.

War dies dann... seine Gefährtin?

So viele Informationen hatte ich noch nicht, aber die Art, wie sie mehr denn je von Vegeta sprach...

Ja gar, wie sie schon fast besorgt seinen Namen aussprach, dachte sie an ihn und mehr denn je dabei nichts als so ehrliche Liebe in ihren Zügen geschrieben stand, ließen mich keinesfalls mehr daran zweifeln. Aber dennoch musste ich vorsichtig sein.

Ich wusste praktisch nichts über diese Leute. 

Kannte nicht ihre wahre Geschichte, keinerlei ihrer Beweggründe oder wie sie wirklich zu meinem Saiyajin standen. Ich wusste nur Eines: Dass Vegeta bei ihnen war. Und alleine das ließ mich nicht sofort die Flucht ergreifen.
 

Bulma bat mich noch ein Mal mich doch zu setzten, doch immer noch bleib ich schweigsam stehen. Nicht wirklich wissend, wie ich mich in dieser mir fremden und ungewohnten Umgebung verhalten sollte und somit entschied ich mich, dort zu bleiben wo ich war.

Mitten im Raume stehend, warf abermals einen Blick durch eben jenen und sah dann auf all die Anderen, welche sich nun um uns herum versammelt hatten. 

Nervös legte ich mir einen Arm um die Seite. 

Mich mehr denn je unwohl durch ihre ganzen Blicke fühlend und dennoch versuchte ich das Beste aus dieser Situation zu machen, sowie ich nur konnte. Nahm all meinen Mut zusammen und sprach das erstbeste aus, was mir in den Sinn kam. Eher das, was mir mehr denn je am Herzen lag.
 

„Es tut mir leid, falls ich unhöflich erscheine, aber es gibt eines was ich wissen will, bevor... ich euch helfen soll. Obwohl ich von diesem nicht ein Mal weiß, ob es auch wirklich wahr ist.“

Meine Skepsis schien sie zu verwundern, denn kurz sah ich nichts als einen blinden Schmerz in den blauen Augen meiner Gegenüber aufwachsen. Aber... sie musste auch mich verstehen.

Sie hatten mich durch eine mir unbekannte Macht auf ihren Planeten geholt und verlangten jetzt, dass ich meinem langen mir vermissten Saiyajin helfen sollte, obwohl ich nicht ein Mal wusste, ob das alles nicht doch erstunken und erlogen war?

Sicherlich.... das Erscheinen des größeren Saiyajins hatte mich etwas besänftigt und meine Anzweifelungen bröckeln lassen. Aber auch ich musste in der Vergangenheit leider lernen, dass Vertrauen nur missbraucht werden konnte und somit hatte ich mir geschworen vorsichtiger zu sein, sollte sich mir eine zweite Chance ergeben. Und diese hatte ich durch ein weiteres Leben erhalten, auch wenn ich immer noch nicht wusste – wie.

„Wie steht ihr zu Vegeta?“, fragte ich demnach vorsichtig und sah dann der Menschenfrau auffordernd in die Augen.

Sie schien wohl diejenige zu sein, die hier anscheinend das Sagen hatte. Oder immerhin schien es sie mehr zu beschäftigen als die Anderen und wieder suchte ich in ihrem traurigen Blick nach Nichts als Ehrlichkeit.

„Vegeta... ist mein Gefährte.“, sprach sie endlich nach langem Zögern und leise seufzte ich erleichtert aus.

Ja, damit hatte ich schon fast gerechnet und ohne, dass ich wollte formten sich meine Lippen zu einem sanften Lächeln.

Eigentlich... war es offensichtlich, erkannte man die Parallelen und dennoch hätte ich niemals wirklich damit gerechnet.

„Er kam vor guten 15 Jahren zu uns auf die Erde. Nicht aber um sie friedlich zu bewohnen sondern, um sie zu zerstören...“, zerriss sie meine Euphorie in tausend Stücke und geschockt sah ich sie aus großen Augen an.

Das.... das konnte nicht sein.

Das war nicht der Vegeta, den ich kannte.

Der nicht einfach so sinnlos mordete weil es ihm Spaß machte, sondern weil er einfach nur Befehlen gehorchen musste. Freezers Befehlen um genau zu sein.

Weil er nie eine andere Wahl gehabt hatte, doch wieder kam ich nicht dazu meinen Verdacht zu äußern, denn wieder begann die blauhaarige Frau vor mir zu sprechen.

„ Er traf auf Son-Goku, der seit einem Unfall als kleines Kind sein Gedächtnis an sein Volk verloren hatte und seit je her friedlich mit uns zusammen lebte.“

Meine Gegenüber deutete auf den größeren Saiyajin und abermals sah ich in seinen dunklen Augen nach der Wahrheit. Suchte nach Verständnis und ob diese ganze Geschichte auch gar stimmen konnte, doch erschrak ich ein zweites Mal, als er mir kurz aufmunternd zunickte.

„Sie kämpften, denn natürlich wollte Son-Kun nur unsere Heimat beschützen und zugegeben... Vegeta hatte es uns damals nicht gerade leicht gemacht.“, schwelgte Bulma in Erinnerungen. Stahl sich gar ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen und wieder sah ich in ihre nun sanften Züge.

Züge, die mehr denn je in Vergangenem lagen und aufmerksam hörte ich ihr zu.

„Der Kampf endete unentschieden. So... irgendwie und er floh damals in die Tiefen des Alls zurück. Wohin... hat er eigentlich... nie erzählt, aber....“

Ihre Stimme brach so plötzlich.

Verlor mehr denn je an Festigkeit und nun sah sie mich fast schon flehentlich an.

„Es tut mir leid. Ich... Ich will dir nicht alles über sein Leben erzählen, weil es... nicht wichtig ist was damals passiert; gar was er wirklich war. Wichtig ist nur, was aus Vegeta geworden ist und langsam mit der Zeit aus einem so uneinschätzbarem Feind... ein... bereichernder Freund wurde. Er ist uns wichtig geworden.“, brachte meine Gegenüber zitternd über ihre Lippen und deutete dann mit einer schwachen Handbewegung auf die ganze versammelte Mannschaft um uns herum.

„Er ist... mir wichtig geworden.“, flüsterte es nun und mit diesen letzten Worten legte die Menschenfrau ihre eigenen Hände an ihr Herz. Mehr denn je so ehrlichen Tränen nahe und sah mich dann einfach nur bittend an.

„Reicht dir das als Antwort?“
 

Ich konnte nicht anders, als schwach zu nicken.

Zu ergriffen von ihren wahren Worten, die mehr denn je neuen Kummer in meiner Seele weckten und wortlos sah ich zu Boden.

Okay Fayeth... 

Fassen wir das ganze noch mal kurz zusammen.

Du bist... vor so vielen Jahren unerklärlich in das Land der Leben zurückgerufen worden. Zyr schien damals verlassen, jedenfalls hatte ich nur die Hälfte Freezers ganzer Besatzung vorgefunden und nachdem man mich mehr denn je mit geschockten Augen anstarrte – da ich ja eigentlich hätte tot sein müssen, hatte ich die Flucht ergriffen. Aus Angst, was für Konsequenzen mich erwarten würden, sollte ich es nicht tun.

Zuvor hatte ich natürlich ganz Zyr auf den Kopf gestellt um nach Vegeta zu suchen, doch ihr gemeinsames Apartment schien verlassen. Von Radditz und Nappa fehlte jegliche Spur und somit hatte ich mich in die Tiefen des Alls aufgemacht.

Stetig mit nur einem Ziel im Sinn: Nämlich meinen Saiyajin zu finden, doch je mehr die Jahre ins Land zogen und immer noch kein Erfolg in Sicht war, ließ ich es sein.

Dachte wirklich, er wollte nicht gefunden werden, denn an einen Tod war in keinster Weise zu denken. Wollte ich einfach nicht denken, doch dass sich Vegeta ausgerechnet diesen Planeten ausgesucht hatte....

Einen Planeten, den er einst zerstören wollte, aber dieser unter mir noch unerklärlichen Gründen dann doch zu einem ihm neuen zu Hause wurde... 

Ziemlich viel zu verarbeiten, wenn ihr mich fragt und wieder sah ich der blauhaarigen Frau in die Augen.

Sah all ihr Flehen darin wachsen und zögerlich setzte ich zum Wort an.

„Was... ist denn nun genau passiert?“, fragte ich endlich.

Denn zugegeben, auch mich interessierte was denn nun genau vorgefallen war. Was Vegeta widerfahren war, dass diese versammelte Mannschaft an Leuten nur eine einzige Möglichkeit zuließ und damit begann Bulma zu erzählen.
 

~*~
 

Doch selbst das Gehörte war schwer zu verarbeiten und während mir Vegetas Gefährtin alles berichtete, was die letzten Tage vorgefallen war, entschied ich mich dazu, mich dann doch zu setzten.

Er war wieder... zum Kind geworden?

Fast wollte ich es nicht glauben, denn eigentlich war so etwas gar nicht möglich, doch je mehr mir Bulma über die Dringlichkeit ihres Wunsches berichtete....

Je mehr sie gar fast erneut den Tränen nahe war, ließ mich so langsam nichts mehr an ihrer zweiten Geschichte zweifeln und als ihre Erzählung damit endete, dass sie ein gewisses Orakel von Zountek benutzt hatten, um von mir zu erfahren, wurde es verdächtig still im Zimmer.

Alles und ein Jeder schwieg, darauf besonnen mir Zeit zu geben, Erzähltes zu verdauen und dennoch war es so unsagbar schwer für mich geworden.

Er war wieder zum Kind geworden. Gar jegliche Erinnerung an sein vorheriges Leben verloren und gefangen im Wissensstand eines Achtjährigen.

Nicht ein Mal Saiyajins schafften das und verzweifelt sah ich in die Runde. Ich kannte kein Volk, dass sich von selbst um Jahre verjüngen konnte. Kein einziges und dennoch forschte ich in meinem Geist nach einer Lösung.

Doch alles klang so...skurril.

Klang so unwirklich, gar vollkommen unglaubwürdig und wieder versuchte ich in dem nun fast schon hilfesuchenden Blick meiner Gegenüber irgendetwas zu sehen. Doch auch da herrschte nichts als Ahnungslosigkeit. Nichts als dieser eine Unglaube und verzweifelt ließ nun auch ich die Schultern hängen.

Das Orakel von Zountek.

Ein mystisches Artefakt, mit dem man Vergangenes beliebig oft wiederholen konnte. Sich eine Vergangenheit als gelebte Illusion vor Augen führte und unsicher sah ich auf meine eigenen Hände.

Wenn das wirklich stimmte.....

Wenn diese ganze verfluchte Geschichte sich bewahrheiten sollte, dann wollte ich einen Beweis sehen.

Wollte am eigenen Leib erfahren, was mir hier aufgetischt wurde und mit diesem Gedanken fasste ich einen mir letzten Entschluss.
 

„Das Orakel....“, begann ich zögerlich und sah dann in die fragenden Gesichter der Anderen, welche mich verwundert anstarrten.

„Ich will es sehen.“

Ein erstauntes Raunen ging durch die Menge und noch ehe jemand das Wort ergreifen konnte, begann ich mein Vorhaben weiter zu erklären.

„Ich würde euch zu gerne glauben, aber und da müsst selbst ihr mir Recht geben, klingt das alles doch recht mehr als nur unglaubwürdig und ich....“

Wieder verstummte meine Stimme und sah dann traurig zur Seite.

„... vertraue leider nur sehr wenig.“ 

Bis mit unter fast gar nicht, hängte ich dem gedanklich nach, doch ließ ich diesen Aspekt dann beiseite.

Gerne würde ich ihnen Glauben schenken.

Zu gerne sogar, denn irgendwie spürte ich, dass es der Menschenfrau irgendwie wichtig sein musste, aber dennoch hatte ich nichts als so endlose Zweifel.

Musste auch ich so bitter die Leiden der Lügen erfahren und mit einem bittenden Blick sah ich dieser Bulma erneut in die Augen.

Sie schien mich wenigstens ein bisschen zu verstehen und nach einem kurzen Zögern holte sie etwas aus der Tasche ihres schwarzen Rockes.

„Hier...“, sprach sie zögernd und hielt mir dann ein kleines Stück glänzendes Gold entgegen. Langsam stand ich auf und nahm den kleinen mit verschiedensten Rubinen verzierten Stab in meine eigenen Hände.

Obwohl es so klein war, lag das Orakel dennoch schwer in meinen Fingern und prüfend besah ich es mir von allen Seiten.

Nein, auch davon hatte ich noch nie etwas gehört und nach einer weiteren Runde stillen Schweigens, in der keiner der hier Anwesenden ein Wort gesprochen hatte, begab ich mich in die Mitte des Raumes.

Meine vorherigen gedachten Worte schon wahrlich ernst meinend. Ich wollte es am eigenen Leib sehen und fest entschlossen nahm ich das Orakel nun in meine Hände.

Momentan, gab es nämlich nur eines, was mich beschäftigte. Eine einzige Sache, die ich seit meinem rätselhaften Erwachen aus dem Land der Toten einfach nicht vergessen konnte. Ja die mir gar keine Ruhe ließ, hatte ich niemanden mehr, der mir auf meine stummen Fragen; ja gar mein bittendes Flehen eine Antwort geben konnte. Doch dieses Orakel konnte es.

Konnte endlich meinen Wissensdurst stillen und mir jene eine Sache vor Augen führen, die ich seit damals einfach nicht mehr aus meinen Gedanken streichen konnte.

Auch, wenn Alle hier Anwesenden Vegetas vielleicht schwächsten Moment im Leben wahrhaft sehen würden....

Das war mir gleich.

Wenn sie ihn wirklich respektierten, ihn achteten und ehrten; so wie sie mir es versprochen hatten, würden sie ihn nicht verurteilen. Nicht für den vielleicht größten Schmerz in seinem Leben, denn leider wusste ich nicht genau, wie er nach meinem damaligen Tod reagiert hatte. Was sich damals in Freezers Hallen, gar nach meinem schnellen Leiden wirklich abgespielt hatte und damit schickte ich meine Gedanken auf eine lange Reise.

Tat das, was mir diese Bulma zuvor aufgetragen hatte um das Orakel in Gang zu setzten und bereitete mich auf das vor, was kommen sollte, als das goldverzierte Artefakt in meinen Händen zu surren begann.
 

Nämlich, auf das wesentlich Wichtige. 
 

~*~
 

Die Illusion begann.

Tauchte die bestehenden Wände des Wohnzimmers in massiges Gestein und ich musste nicht ein Mal genauer hinsehen um schon jetzt Freezers Hallen zu erkennen.

Jene einen Räume, die ein jeder nur zu gut kannte, wer in seinen Diensten gearbeitet hatte und noch ehe sich die Umrisse einst vergangener Tage richtig manifestierten, bekam ich eine Gänsehaut.

Wissend, was mich hier sogleich erwarten sollte und dennoch war ich zu geschockt von der Art, wie ich es sah.

Denn ich sah, wie ich fiel.

Sah aus der Sicht meiner Augen wie ich starb, als Freezer mir mit einer schnellen Handbewegung damals das Genick brach. Damals und in dieser einen Zeit, welche nun wie eine schwache Erinnerung über mir lag, glitt ich sofort in dunkle Schwärze. Dachte und fühlte ich nichts mehr. 

All der Schmerz schien vergangen, gar ein letzter Gedanke zu Ende gedacht; was wohl jetzt aus meinem Saiyajin werden würde. Doch das war nun mal das tröstliche am Tod.

Er ließ alles zurück.

All den Schmerz und ganzen Kummer.

All das, was uns mehr denn je so endlose Sorge bereitete und schickte unseren sterbenden Geist in nichts als so reine, erlösende Stille.

Doch hier, in dieser Illusion, starb ich nicht.

Wurde mein Blick nicht verschleiert, gar schwärzlich trübe sonder blieben tote Augen lebend bestehen und alleinig auf Vegeta gerichtet.

Denn ich sah aus meiner sterbenden Sicht, wie er innerlich zerbrach.Wie sich seine Augen entsetzt weiteten und langsam die Mauern fielen, die er und nur zum Eigenschutz, vor so vielen Jahren um seine leidende Seele errichtet hatte.

Ich sah, wie er sich aufrichtete.

Immer noch von den Händen Zarbons kniend auf dem kalten Fließenboden gehalten wurde, doch hinderte ihn das nicht daran, geschockter denn je mein eigenes Sein erreichen zu wollen. Das, was ich in diesem Moment nur noch gewesen war, doch für meinen Saiyajin no Ouji niemals wirklich sein würde: 

Nämlich eine sterbende Hülle.

Vergangen in Vergänglichem.

Ich hörte, wie er meinen Namen flüsterte.

Sich völliges Unglauben in seine Stimme legte, das dennoch wage vermuten ließ, was hier wirklich vor seinen eigenen Augen geschehen war, Vegeta dieses aber immer noch nicht wahrhaben wollte und er abermals verzweifelt meinen Namen rief.

Somit hoffte, dass ich ihm doch endlich antworten sollte, doch blieb meine eigenen Stimme stumm.

Meine Bewegungen reglos, sondern schien ich ihn immer noch aus diesen toten Augen anzustarren. Augen einst so voller Leben und mit diesem letzten Gedanken schien er zu begreifen.

Schien langsam zu verstehen, dass sein Verschulden Berkesk; einen von Freezers besten Männern, im Affekt getötet zu haben, nur durch meinen Tod beglichen werden konnte. Was waren damals Freezers eigene Worte gewesen?

Du hast mir etwas Wichtiges weggenommen....

„Also werde ich dir etwas Wichtiges wegnehmen...“, flüstere ich heiser. Gar bitter erstickt und damit kamen meine eigenen Tränen.

Stiegen mir so unverfroren in die Höhlen, als ich abermals Vegetas ganzen Kummer sah und nun auch eine seiner ersten Träne, welche sich aus leidenden Augen stahl.

Langsam seine schmale Wange hin ablief und seine ganze Qual damit so gegenwärtig machte. Mir so völlig greifbar nahe und wäre ich nicht zu geschockt von dem gewesen, was ich sah, so wäre ich sofort zu ihm gerannt.

Hätte ihn in den Arm genommen und versucht dieses endlose Leid von seinem Körper zu nehmen. Gar von seiner ganzen Seele, welche all diesen Schmerz einfach nicht verdient hatte, doch leider stand es uns nun mal nicht zu, die Vergangenheit zu ändern. Wir konnten nur eines:

Sie hinnehmen, annehmen und – aus ihr lernen.

Doch Vegeta... lernte nicht.

Schien nicht das einzuhalten, um was sich ihn gebeten hatte.

Was gar meine letzte Nachricht; eher ein eisernen Wunsch an ihn gewesen war und somit fielen weitere Tränen zu Boden.

´Und jetzt hör auf zu weinen, Vegeta...´, hatte ich ihm den eigenen Träne nahe entgegen gewimmert, als sich Freezers Klauen wie ein Schraubstock um meinen Nacken legten und ich damit wusste, dass mein Leben gar hier und heute zu Ende war.

`...denn das steht einem Saiyjain no Ouji nicht.´

„Du...mieses Schwein!“, hörte ich plötzlich Vegetas erstickte Stimme sagen und sah dann aus verschleierten Tränen zu ihm auf. Nicht minder bemerkend wie wahrhaft still es im Raum geworden war und nichts als eine eisige Ruhe stillem Schweigen folgte. Nichts als diesem blinden Schocke, der nicht nur mich befallen haben musste, sondern auch die Anderen. Denn ich hatte so innerlich gehofft, das Vegeta das hier nicht tun würde, was er im Begriff war zu tun. Denn dazu kannte ich ihn zu gut.

Ich hatte so sehr gehofft und in den wenigen Sekunden, die mir noch vor meinem Tod geblieben waren, als ich ein letztes Mal in seine Züge blickte, dass er in Ohnmacht fallen würde. Gar beiseite sehen würde, als Freezer meinen leblosen Körper preis gab und damit mein Ableben aus dieser Welt so wahrhaft beständig machte.

Doch Vegeta sah nicht weg.

Hatte alles mit eigenen Augen angesehen und das Freezer damit nur ein immenses Schuldgefühl in ihm wecken wollte, was ihm später so mehr denn je nützlich werden würde, das wurde mir erst jetzt klar.

Denn das war sein Plan gewesen.

Von Anfang an.

„Du...elender...Bastard!“, zischte es wieder und damit stieß das erste Dröhnen durch die Stille.

Erschütterte den Boden Freezers Hallen gar so völlig gespenstisch. Gar einem warnendem Rufe gleich und den in der Gegenwart gleich mit. Dass das Orakel so genau sein würde und mich fühlen ließ, als wäre ich direkt dabei, hätte ich mir niemals zu träumen gewagt. Gar war es fast so, als starb ich ein zweites Mal. Erlebte all diese Grausamkeit wieder am eigenen Leib und abermals hielt ich geschockt den Atem an, als sich die Sicht des Orakels; immer noch bestehend aus der meiner eigenen, toten Augen, nun auf Vegeta lenkte. Doch dann sich unerwartet zu verändern begann und endlich die Sicht des Beobachtenden annahm.

Immer noch wurde mein Saiyajin no Ouji von Zarbon´s Händen kniend am Boden gehalten. Zurück in den Dreck und kauernd auf dem Selbigen. Dort wo er hingehörte, würde die Echse jetzt freudig zischen. Mit nichts als einem gehässigen Grinsen auf ihren Lippen und wieder spürte ich nichts als so endlosen Zorn in mir.

Freezer war in dieser Welt schon tot. 

Das hatte ich irgendwann Mal aufgeschnappt, doch wer damals den rettende Erlöser spielte, wusste ich bis heute nicht.

Irgend ein Goldener Krieger, munkelte man in den Tiefen des Alles, doch schien mir dies alles Humbug zu sein. Kurz war von einem Saiyajin die rede und interessiert hatte ich aufgehorcht, doch war kein Name gefallen, den ich kannte.

Den ich gar mit Vegeta in Verbindung bringen konnte, denn außer ihm, Radditz und Nappa, kannte ich bis dato keine anderen Saiyajins. Doch das schien sich jetzt geändert zu haben.

Unsicher und für einen kurzen Moment, lenkte ich meinen Blick von Vegetas jüngerem Ich, welches immer noch verzweifelt versuchte rasenden Zorn in sich zu halten und sah dann auf den größeren Saiyajin.

Son-Goku hatte ihn die blauhaarige Frau genannt, nicht wahr?

Konnte er... dieser Eine sein? 

Doch wieder wurde ich in meinen Gedanken unterbrochen,

als ich leise geflüsterte Worte hörte. Eisig gesprochen, so wahrhaft in die Stille hinein und während ich abermals einen geschockten Blick auf Vegeta lenkte und sah wie er erbost seinen damaligen Peiniger, der zugleich mein eigener Mörder war; fixierte, kam die ganze Angst.

„Dafür bringe ich dich um....“, zischte es wieder über vernarbte Lippen und während sich mein Saiyajin no Ouji wutentbrannt von den Fesseln seiner Peiniger losriss, schloss ich nur gequält die Augen.

Nur einen einzigen Gedanken hegend, als sich Vegeta abermals den Fängen der Anderen widersetzte. Gar so zielstrebig auf die Beine kam, zurückreißende Hände abschüttelte, welche ihn daran hindern wollten, sich in sein eigenes Verderben zu stürzen und dann mit erhobener Faust, gar zum endlosen Angriff nahe, Freezers Namen hinausschrie. Und damit zeitgleich ein einziges Versprechen setzte: Nämlich, ihn zu Fall zu bringen. 

Ein für alle Mal.

`Das hast du nicht getan, Vegeta!´, dachte ich verzweifelt, während sich meine Lider abermals traurig schlossen. Wieder nichts als so endlos stumme Tränen weinten, als sich mein Saiyajin mit einem kräftigen Sprung in die Lüfte begab nur um dann Freezer die geballte Faust auf den Schädel zu rammen. Ihm gar dieses überhebliche und zufriedene Grinsen aus der widerlichen Fratze wischen wollte, doch kam alles anders und eigentlich hatte ich mit so etwa schon gerechnet und dennoch konnte ich nicht anders, als einfach nur – zuzusehen.

`Das hast du einfach nicht getan!´

Freezers Schweifhieb kam hart, gar völlig unerwartet und riss Vegeta aus seinem schützendem Angriff heraus. Ja holte ihn gar somit aus der Luft und schleuderte ihn dann so einfach von sich. Mitten in den Boden hinein und schickte seinen Körper dann weiter. Inmitten durch rissiges Geröll und kalten Stein.

Ich folgte ihm mit meinen Blicken. 

Konnte nicht anders als diesen ungleichen Kampf mit meinen eigenen Augen zu beobachten und dennoch innerlich hoffend, dass Vegeta sich nicht völlig seiner Rage hingegeben hatte.

Doch... natürlich hatte er, denn so war er eben nun mal.

Hitziges Gemüt traf auf eine völlige Unreife seines noch damals jungen Teenageralters, obwohl er im saiyanischen Rechnungswesen als frischer Erwachsener galt.

Aber... würde nicht ein jeder so handeln, der solch einen Verlust erlitten hatte? Und dann noch einen solch unfairen noch mit dazu?!? 

Panisches Keuchen riss mich aus meinen Gedanken, als ich aus einem verschleierten Blick sah,wie sich die Illusion Vegetas durch die reale Anwesenheit seiner sogennanten Freunde stieß, von denen ich noch nicht genau wusste, ob sie es auch wirklich waren und diese erschrocken beiseite gingen.

Gar seinem Schwung von Freezers Schlag geschockt auswichen und nun mit ansehen mussten, wie ihr Saiyajin auf trümmerndem Boden zum Liegen kam.

Eher auf meinem toten Sein, denn Freezers Schlag hatte Vegeta mitten in meine Leiche geschickt und geschockt sah ich mit an, wie sich mein Saiyajin no Ouji benebelt aufrichtete.

Erst jetzt zu begreifen schien, wo er eigentlich gelandet war und wieder sah ich, wie seine Züge mehr denn je so völlig schmerzlich wurden, als er in mein totes Antlitz blickte.

Sich selbst sterben zu sehen war kein schöner Anblick.

Sich selbst als Tote zu sehen noch weniger, doch Vegetas ganzen Kummer so wahrhaft vor mir zu sehen, zerriss mir mit einem Mal das Herz.

Niemals hätte ich gedacht, dass er so sehr leiden würde und geschockt sah ich mit an, wie er eine meiner nun aschfahlen, grauen Strähnen, die sonst immer in dem schönsten Blau geleuchtet hatten, in seine eigenen Hände nahm. 

Gar schon völlig ehrfürchtig. 

So, als würde er Angst haben, sie zu zerbrechen und mit dieser einen Geste waren alle Tränen wieder da. Spürte ich gar so endlos, was er wirklich für mich fühlen musste. Gar wie viel ich ihm wirklich jemals bedeutet hatte und mir nicht ein Mal die Zeit gelassen wurde, mich für diese ehrliche Liebe bei ihm zu bedanken.

Meinen Tränen waren leise.

Zogen sich stumm und wie die stillen Zeugen reinster Wahrheit über meine Wangen, doch wollte und konnte ich sie einfach nicht beiseite fegen. Denn sie waren das, was ich fühlte. Das was ich wirklich jemals wissen wollte und wieder musste ich aus einem schleierhaften Blick mit ansehen, wie sich Vegetas junges Ich wütender denn je von meinem toten Körper losriss und auf Freezer zu stürmte.

Bereit für einen neue Runde.

Eine ihm gar zweite Chance.

Bereit... für diesen einen Schlag.

Diese eine Vergeltung, die eigentlich nichts als Genugtuung bringen sollte, reichte hier einfach nicht aus. Nichts als so endlose Rache; doch eines, mein mir so lieber Saiyajin musst du noch lernen.

Rache kann niemals Vergebung sein.

Rache wird dir niemals Erlösung deiner Seele schenken, egal wie oft du es noch so sehr versuchst. Sondern wird sie immer und so völlig ungelogen nur Eines für dich sein: Nichts als neuer Schmerz.

Wieder wurde Vegeta zu Boden geschickt, doch stand er immer wieder auf. Floß so endloses Blut aus zahlreichen neuen Wunden seines Körpers, dass es mir mehr denn je in der Seele wehtat und ich mir bei seinem nächsten Fall doch so sehr wünschte, dass er nicht mehr aufstehen würde.

Einfach dort auf dem Boden liegen bleiben sollte, gar gefangen in einer ihm tröstlichen Schwärze aus reiner Bewusstlosigkeit; nur dass er nicht noch mehr leiden musste, doch erfüllte er mir diesen einen Wunsch natürlich nicht.

Sondern trotze all diesen Kräften, die ihn eigentlich nur in die Knie zwingen wollten und machte weiter.

Immer und immer wieder.

Denn ich werde nicht weichen.

Nicht flehen und nicht fallen.

Ja, das waren einst Vegetas eigene Worte gewesen und erst jetzt schien ich so richtig zu begreifen; ja gar so endlos zu verstehen, was mein Saiyajin mit diesen simplen Worten verband. Und welche Bürde er sich damit aufgeladen hatte.

Gar... Tag ein.Tag aus, bis hin zur Unendlichkeit.

„Werft sie in die Kerker, verbrennt sie, oder lasst sie verrotten....“, dröhnte Freezers Stimme über uns hinweg, als er Vegeta ein weiteres Mal zu Boden schickte und dieser dann doch tatsächlich schwer atmend liegen blieb. 

Endlich, wie ich so erleichtert dachte, doch sein rasselnder Atem; mehr denn je verzweifelt nach Luft schnappend, ließ mich diesen Wunsch schon wieder bereuen. Wütend ballten sich nun meine eigenen Hände zu Fäusten, während ich auf dem am Boden kauernden Saiyajin starrte.

Es war doch klar gewesen, dass du gegen Freezer keine Chance hast, sprach ich mehr denn je in Gedanken zu ihm. Obwohl es mehr denn je so völlig sinnlos war, da mich Vegeta ja sowieso nicht mehr hören konnte und dennoch sah ich ihn einfach nur anschuldigend an. Mit nichts als so neuen Tränen in den Augen.

Wieso bleibst du nicht einfach liegen?, dachte ich wütender denn je und würde ihn am liebsten sofort in die Arme nehmen. Fest an meinen Körper drücken und ihm sagen, dass es genug war. Dass er aufhören sollte um mein Leben zu kämpfen, das doch sowieso schon längst gestorben war.

Doch war dies leider mit keinem Mal mehr möglich. 

„...mir ganz gleich, was ihr mit ihr macht. Ich will dieses Stück Dreck hier nicht mehr sehen.“, beendete Freezer seinen Satz, sah dann ein letztes Mal gar so voller Abscheu auf meine Leiche und damit wusste ich, dass er mich so abgrund tief hassen musste. Vielleicht war ich ihm schon immer ein Dorn im Auge gewesen. Wahrlich von Anfang an. Gar etwas, das beseitigt werden musste, da es seinen ach so perfekten Plan zerstörte, Vegeta sein Eigen zu nennen. Doch weckte er damit zeitgleich auch ein so brennendes Inferno.

Nämlich, ein Inferno gegen sich selbst.

Vegetas Schlag kam unerwartet und woher er die Kraft nahm, sich nochmal auf die Beine zu stemmen; gar erneut zum Angriff auszuholen, war mir mehr denn je so völlig schleierhaft.

Doch sein Schlag fand sein Ziel. 

Mitten in Freezers hämisch grinsende Visage und fast spürte ich so etwas wie Tränen der Erleichterung in meinen Augen aufsteigen. Tränen des Stolzes, dass er sich dennoch nicht hatte unterkriegen lassen und Freezer wahrlich präsentierte, zu was ein Saiyajin alles fähig war. Gar was er wahrhaft bedeuten konnte – nämlich so unabwendbaren Stolz.

Nicht nur ich schien in Jubel ausbrechen zu wollen, sondern auch die Anderen um mich herum gleich mit. Hörte gar respektvolle Zurufe der Bestärkung und dass Vegeta sich ja nicht unterkriegen lassen sollte und kurz sah ich seinen sogenannten Freunden entgegen.

Durch die ganze Grausamkeit, welche ich durch das Orakle neu erlebt hatte, hätte ich sie beinahe ausgeblendet. Doch nun schienen sie so wahrhaft wie noch nie zu sein und wieder sah ich jedem einzelnen von ihnen in die Augen.

Ich sah Bestürzung. Sah endlose Trauer, blinden Schock, aber auch eine gewisse Art des Stolzes, als Vegeta seinem alten Peiniger zumindest einen einzigen Schlag versetzte, bevor Freezer meinen Saiyajin dann an so plötzlich den Haaren packte und in damit zu Boden schmetterte.

Mitten in steinerne Trümmer hinein und damit dieser Farce endlich ein Ende setzte und dennoch hatte Vegeta in diesem Moment etwas so völlig Unmögliches erreicht.

Er hatte einen Schlag gelandet.

Einen Einzigen und auch wenn er keinen Sieg damit errungen hatte...

Gar mein Leben damit nicht mehr in das damalige Hier und Jetzt zurückholte, so hatte er immerhin eines geschafft.

Etwas, das vielleicht für den Einzelnen in diesem Moment als so völlig unwichtig erschien, aber auf lange Sicht mehr denn je von so hoher Bedeutung für mich war.

Er hatte meine Ehre bewahrt.

Und dafür würde ich ihm auf ewig dankbar sein.

Für immer und ewig und weit über das Unendliche hinaus.

Denn wie heißt es so schön?

Man muss nur das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Eine Szene, die man aus "Aufgewachsen unter Trümmern" vielleicht wiedererkennt.
Man darf Fayeth nicht falsch verstehen. Sie hat nach ihm gesucht. Das hat sie wirklich, doch mit der Zeit begriffen, dass er vielleicht einfach nicht gefunden werden wollte. (Die Erde liegt nun mal einfach am A. der Galaxie XD) Aber genaueres darüber wird sich in weiteren Kapiteln aber noch aufklären. Und auch all die anderen Fragen :)
Hoffe, das Kapitel hat gefallen?
Zu Schreiben jedenfalls sehr und gerade diese Szene des Orakels aus einer anderen Sicht zu sehen.
Hoffe es hat gefallen, bedanke mich ganz herzlichst für eure Reviews und freue mich auf eure weiteren Meinungen ^_^

Liebe Grüße
Eure Red Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Sanguisdeci
2015-03-01T08:37:42+00:00 01.03.2015 09:37
Ein wundervolles Kapitel. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht =)
Von:  SaiyajinVeturi
2015-02-22T20:15:22+00:00 22.02.2015 21:15
soo toll wieder ein mal geschrieben, und ja bekannt ist die Szene aus deiner anderen FF...ich finds total klasse das du Fayeth wirklich wieder mit einbeziehen konntest! Mal schauen wohin das noch führt! Bin sehr gespannt!
Danke dafür!
LG Veturi (die die Fortsetzung kaum noch erwarten kann!)
Von:  Namiel
2015-02-20T21:24:30+00:00 20.02.2015 22:24
Also Super geschrieben !
Ich kann fayeth verstehen und es muss schrecklich sein genau diese Szene zu sehen.
Bitte schreib schnell weiter!
Ich hoff sie kann helfen
Lg namiel


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