Zum Inhalt der Seite

Ungewöhnliche Wege der Liebe

Warum normal, wenn es auch anders geht?
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Uh, das lang ersehnte Kapi ist da! ^.^ Wird Sakura Sasuke jetzt alles erzählen? Oder kommt es vielleicht ganz anders?
Lasst euch überraschen ^.^
Ich wünsche euch viel Spaß! :) Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Auf der Straße

Am nächsten Morgen wurde Sakura von ihrem Wecker brutal aus dem Schlaf gerissen. Letzte Nacht musste sie vergessen haben, ihn auszustellen. Sieben Uhr. Schrecklich. Allerdings fühlte sich Sakura nicht müde. Sie hatte Kopfschmerzen. Sicherlich vom vielen Weinen.

Aber mehr Zeit im Bett wollte Sakura nicht verbringen. Entschieden stand Sakura auf, ging ins Bad und duschte sich kalt ab.

Ganz gewiss würde sich Sakura von dem blöden Baby ihr Leben nicht kaputt machen lassen! Sie würde weiterleben wie bisher. Vielleicht müsste sie in den späteren Monaten etwas kürzer treten, aber dennoch…Danach konnte sie das Kind immer noch zur Adoption frei geben. Eine Abtreibung kam nicht in Frage. Immerhin war Sakura an ihrem Zustand selber Schuld. Deshalb wollte sie einem unschuldigen, wehrlosen Lebewesen nicht das Leben nehmen. Es war aber kein Grund, das Kind zu behalten. Letzte Nacht hatte sich Sakura bereits für eine Adoption entschieden.

Also würde sie heute auch ins Training gehen. Egal was Kakashi oder Tsunade sagten. Sie war stark. Sie würde damit klar kommen. Sie brauchte keine Hilfe. Sie würde das alleine schaffen. Entschieden stieg Sakura aus der Dusche, trocknete sich ab und föhnte sich die Haare. Eine Schwangerschaft war keine Krankheit. Kein Grund dem Training länger fern zu bleiben.

Sie sah zwar nicht sonderlich gut aus, etwas zu blass und leicht gerötete Augen, aber dennoch…

Nach einem kleinen Frühstück – egal wie viel sie sich übergeben musste, jetzt musste Sakura für zwei essen – machte sich Sakura auf den Weg.

Sakura kam ein wenig zu spät. Naruto, Sai und Sasuke waren schon da. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie nicht darüber nachgedacht hatte, wie sie sich Sasuke gegenüber verhalten sollte. Am besten wäre es, wenn sie sich nichts anmerken lassen würde.

„Morgen“, begrüßte Sakura ihre Teamkollegen.

„Sakura! Und, geht es dir jetzt wieder besser? Bin ich froh, dass du wieder da bist! Die beiden hier verstehen echt keinen Spaß!“

Im Moment tat Sakura Narutos Anwesenheit gut. Er konnte einen so gut ablenken. Von allem.

Über unwichtige Dinge plauderten Naruto und Sakura, bis Sensei Kakashi auftauchte. Es war ihm anzusehen, dass er von Sakuras Anwesenheit mehr als überrascht war. Dennoch tat er so, als wäre nichts. Auch das Training ließ Sensei Kakashi gewohnt ablaufen.

Nur ungern gab Sakura es zu, aber jetzt, wo sie wusste das sie Schwanger war, schützte sie automatisch ihren Bauch. Das war wirklich lästig. Gestern hätte sie das doch auch nicht getan! Sie würde ganz gewiss keine Muttergefühle entwickeln, dennoch kam sie gegen ihre Instinkte nicht an. Sakura fragte sich, wie lange sie die Schwangerschaft noch verbergen konnte. In spätestens einen Monat würde sie einen kleinen Bauch bekommen. Weite Kleidung würde helfen, aber später…

Darüber würde sie sich Gedanken machen, wenn es an der Zeit war.

„Wir wollen alle zusammen etwas Essen gehen. Kommst du mit Sakura?“ Mit der rechten Hand wischte sich Sakura gerade den Schweiß von der Stirn, blickte zu den drei jungen Männern und dachte nach. Normalerweise würde sie "ja" sagen, obwohl sie keine Lust hatte. Um die Scharade aufrecht zu erhalten, müsste sie wohl mitgehen. Was konnte schon passieren? Also stimmte Sakura zu.

„Super. In einer Stunde treffen wir uns in dieser tollen Bar, die Sensei Kakashi uns gezeigt hat! Bis dann!“ Naruto und Sai gingen, kurz sah Sakura zu Sasuke. Warum genau dort? Doch der Uchiha ließ sich nichts anmerken, ging an ihr vorbei, als wäre sie Luft. Seufzend setzte sich

Sakura in Bewegung. Das versprach ein wirklich toller Abend zu werden.
 

Wenn schon, denn schon, dachte sich Sakura, als sie sich das letzte Mal in dem Spiegel musterte. Sakura trug ihr Haar offen, hatte ich Gesicht ein wenig geschminkt. Jetzt sah sie nicht mehr so blass aus. Ein weißer Pullover, der eng anlag – bis jetzt konnte sie es tragen und solange würde sie es auch noch ausnutzen – und einen schönen V-Ausschnitt hatte und eine enge Jeans ließen Sakura, so fand sie, recht hübsch aussehen. Weise Stiefel rundete das Outfit ab.

Jetzt war die Zeit, wo sie sich noch schön anziehen konnte. Wo die Männer ihr vielleicht noch hinter her sahen. Bald würde sie nur noch abschätzende Blicke ernten.

Von der Garderobe packte Sakura ihren weisen Wintermantel und zog ihn über. Jetzt wusste sie wenigstens, warum ihr immer so kalt war.

Auf dem Weg zur Bar, sie hieß „Harem“, erinnerte sich Sakura – ein unpassender Name fand sie – hoffte Sakura, sie würde sich nicht übergeben müssen. Heute war es schon ein paar Mal passiert, doch sie war immer alleine gewesen. Kakashi hatte mit ihr zusammengekämpft. So konnte keiner dahinter kommen. Dafür war sie ihrem Sensei sehr dankbar.

Vor der Bar atmete Sakura noch einmal tief ein, drückte gegen die schwere Holztür und betrat die Bar, in der all ihre Probleme angefangen hatten. Sobald sie die Bar betrat, drang ihr Gelächter, Geplauder und Wärme entgegen. Sakura war nur fünf Minuten zu spät, Naruto, Sai und Sasuke waren aber schon da. Sie saßen an einem Ecktisch. Naruto und Sai auf Stühlen, Sasuke auf der Eckbank.

»Super. Nur noch neben Sasuke ist Platz. Das Schicksal ist wirklich gegen mich!«

Während sie ihre Freunde begrüßte, zog sie ihren Mantel aus und ließ ihn neben Sasuke fallen. Danach setzte sie sich neben ihn auf die Bank.

„Wow, du siehst richtig gut aus!“ bemerkte Naruto. Unter anderen Umständen hätte sie ihm, warum auch immer, eine Kopfnuss dafür verpasst. Was Naruto betraf war sie sehr empfindlich.

„Ja, stimmt“, gab Sai Naruto recht und bedachte Sakura mit einem anerkennenden Blick. Lediglich Sasuke sah Sakura nicht an. Was ihr ganz recht war. Die Nähe zu ihm reichte ihr vollkommen.

Eine Weile lang redeten die Freunde –abgesehen von Sasuke – über alles Mögliche, gaben ihre Bestellung auf und hatten Spaß. Als das Essen kam, wurde Sakura jedoch etwas mulmig. Ihr Essen, sie hatte nur einen Salat genommen, machte ihr nichts aus. Auch Sasukes nicht. Doch das Essen von Sai und Naruto, die ihr gegenüber saßen, ließen ihren Magen Purzelbaum schlagen.

„Ich…ich komm gleich wieder!“ Sakura beeilte sich von ihrem Platz aufzustehen und zu den Toiletten zu rennen. Dabei hätte sie beinahe eine der Kellnerinnen über den Haufen gelaufen.

„Alles in Ordnung?“ Gerade betätigte Sakura die Spülung, als sie Sais Stimme vor der Kabine hörte. Um ihr Schrecken zu verbergen, riss sie die Tür auf und empörte sich. „Das hier ist eine Frauentoilette, falls du nicht lesen kannst!“

Etwas verdattert blickte Sai sie an. Es tat ihr Leid, dass sie ihn so ungerechterweise anpflaumte. Sicherlich hatte er nur nach ihr sehen wollen, weil sie schon so lange hier war. Dennoch…

„Wird nicht wieder vorkommen.“ Mit diesen resignierten Worten verschwand Sai aus dem kleinen Toilettenraum. Seufzend ging Sakura zu den Waschbecken, spülte ihren Mund aus und versuchte ihre Schuldgefühle zu verdrängen.

Als sei nichts geschehen, ging Sakura wieder in den Hauptraum der Bar, setzte sich neben Sasuke und fing an zu Essen. Dabei entging ihr nicht, dass Sasuke sie von der Seite aus merkwürdig musterte. Naruto war mit Essen beschäftigt, Sai stocherte nur darin herum. Glücklicherweise drehte ihr dieses Mal der Geruch nicht den Magen um.

„Hey! Was macht ihr denn hier?“

Sakura hatte gerade die Hälfte ihres Salates gegessen, als Ino gut gelaunt zu ihnen an den Tisch trat. Ino hatte ihre Haare zu einem Zopf gebunden. Sie trug einen kurzen, schwarzen Rock und ein lila Oberteil, das ihre Vorzüge nur noch besser präsentierte.

„Ino!“ Sakura stand auf, um ihre Freundin zu umarmen. Naruto und Sai begrüßten sie, Sasuke war, wie bisher schon, still.

„Und, mit wem triffst du dich hier?“ fragte Sakura neugierig und sah sich um, konnte aber niemanden entdecken, den sie kannte.

„Choji, Shikamaru und ich trinken auf Shikamarus Beförderung! Aber dir scheint es ja jetzt auch wieder besser zu gehen, nicht?“

„Ja“, gab Sakura von sich und hoffte überzeugend zu klingen.

„Hey Leute.“ Lässig und mit einem gelangweilten Ausdruck im Gesicht kam nun Shikamaru zu ihnen und begrüßte sie. Einen Moment redeten die Freunde miteinander, bis Choji auftauchte und sich das andere Team nun zu ihrem Tisch begab.

„Warum wird Shikamaru befördert? Er ist doch schon Chunin!“ beschwerte sich Naruto.

„Jetzt ist er Jonin und warum? Er strengt sich eben an und ist klug, nicht so wie manch anderer an diesem Tisch!“

Naruto bemerkte nichts von dem Seitenhieb gegen ihn. Ungerührt erwiderte er: „Shikamaru und anstrengen! Das ich nicht lache!“

„Er hat’s einfach drauf. Und jetzt halt die Klappe!“

Nach dem sich Sakura die letzten Bissen in den Mund gesteckt hatte, kam ein Kellner vorbei. Auf seinem Tablett hatte er vier Gläser mit Sekt.

„Von dem Tisch dort drüben“, gab er erklärend von sich, während er vor jedem von ihnen ein Glas Sekt stellte. Ein Blick hinüber zu Ino und den anderen zeigte, das sie ihnen fröhlich zuwinkten, Shikamaru nur halbherzig.

Dankend hob Naruto das Glas, prostete und nahm einen großen Schluck. Auch Sai und Sasuke waren dabei anzustoßen. Auffordernd sahen die Männer zu Sakura, die ihr Glas nicht einmal angesehen hatte. Wie sollte sie jetzt nur damit umgehen? Alkohol war bekanntermaßen Gift für eine Schwangere.

Mit einem leicht gezwungenen Lächeln nahm Sakura das Glas, stieß mit ihren Freunden an. Während die anderen einen Schluck tranken, stellte Sakura ihres unberührt wieder auf den Tisch ab. Niemandem schien etwas aufzufallen.

Kurz darauf hatte Sakura jedoch all ihre Probleme vergessen und verbrachte einen wunderschönen Abend mit ihren Freunden, der viel Spaß und Lachen beinhaltete.
 

Mit zittrigen Fingern betätigte Sakura die Klingel. Ein leises Schrillen fuhr durch das Haus.

„Du packst das schon!“ Immer wieder flüsterte sich Sakura diese Worte zu. Es war Sonntag, ein schöner, wenn auch kalter Tag. Hinter der Tür erklangen Schritte.

Jetzt wurde es ernst. Sakura stand vor dem Haus ihrer Mutter. Seit dem Sakura wusste, dass sie schwanger war, waren drei weitere Wochen vergangen. Jetzt, so dachte sie sich, müsste sie ihrer Mutter endlich die Wahrheit sagen. Sie wollte nicht, dass ihre Mutter die Wahrheit durch Gerüchte der Nachbarn erfahren würde.

„Hallo, meine Kleine! Mit dir habe ich ja überhaupt nicht gerechnet!“

Mit einem Lächeln und einer Umarmung begrüßte Hitomi Haruno ihre Tochter. Es dauerte nicht lange, da saß Sakura mit ihrer Mutter in der Küche am Tisch und trank Tee. Früher hatten Sakura und ihre Mutter nicht immer den besten Draht zueinander gehabt. Es hatte ziemlich schwierige Zeiten gegeben. Seitdem Sakura jedoch alleine wohnte, hatte sich ihre Beziehung deutlich verbesserte gehabt. Das sie hatte ausziehen können, hatte Sakura ihrer Mutter zu verdanken. Sie selbst hatte nicht das Geld dafür, die Miete zahlen zu können. Als Ninja verdiente man nicht so gut, wie alle immer dachten. Nun hoffte Sakura, würde ihre Mutter ihr auch jetzt helfen.

„Du bist so still, Kleines. Bedrückt dich etwas?“

Sakura war nicht einmal zehn Minuten da, schon wusste ihre Mutter das etwas los war. Jetzt musste Sakura sich nur noch überwinden, die Wahrheit zu sagen.

„Mama, ich muss dir was sagen. Bitte werde nicht böse. Hör mir erst einmal zu. Lass mich ausreden.“

Fragend sah Hitomi ihre Tochter an. Aufmunternd nahm sie ihre Tochter bei die Hand. „Spätzchen, du weißt doch, dass du mir alles erzählen kannst. Was hast du für Probleme?“

Mehrmals schluckte Sakura, räusperte und wischte ihre schwitzigen Hände ab.

„Ich bin in der elften Woche schwanger.“

Verblüfftes Schweigen war alles. Für den Moment. Unsicher sah Sakura ihre Mutter an. Dieser stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Dunkle Haare umrahmten das noch recht junge Gesicht ihrer Mutter. Grüne Augen musterten sie, als wäre Sakura etwas Schreckliches, Ekliges.

„Das meinst du nicht ernst.“ Leise war die Stimme ihrer Mutter, danach laut und schrill. „Das kann nicht dein Ernst sein! Willst du dein Leben wegwerfen? So wie ich? Denkst du, ich wollte dich so früh bekommen? Du dummes Ding!“

Erschrocken zuckte Sakura zusammen, schlang die Arme schützend um sich. Sie hatte sich schon gedacht, dass ihre Mutter sauer sein würde, aber so?

„Mama, ich…“, begann Sakura leise, doch ihre Mutter unterbrach sie rüde.

„Du weißt nicht wie es ist, so jung ein Kind zu bekommen. Willst du so enden wie ich? Als einsame Hausfrau? Und dann auch noch mit einer Tochter, die ihr Leben so einfach wegwirft?“

Die Worte ihrer Mutter taten weh. Es war, als würde ein brennendes Messer durch ihr Herz fahren. Das konnte ihre Mutter doch nicht so meinen, oder? Sie hatte gedacht, ihre Mutter wäre für sie da. Würde ihr helfen.

Nur mit Mühe konnte Sakura die Tränen zurückhalten. Erneut versuchte sie etwas zu sagen. Erneut ließ es ihre Mutter nicht zu. „Ich lass mir mein Leben nicht noch einmal von dir kaputt machen! Ohne mich wärst du nichts! Und jetzt kannst du sehen, wo dich deine Dummheit hinführt! Du willst eine Mutter sein? Erwachsen? Das heißt Verantwortung übernehmen. Von jetzt an kannst du selbst für deine Miete aufkommen und glaub ja nicht, dass du von mir irgendeine Unterstützung erhältst! Raus mit dir! Sofort!“

Vor Wut kochend sprang Hitomi auf, schlug mit der Faust lautstark auf den Tisch. Mit der anderen Hand zeigte sie zur Tür.

In diesem Moment hatte Sakura Angst. Das hier war nur ein böser Alptraum. Etwas anderes konnte es nicht sein. Das hier war nicht ihre Mutter, die sie rausschmiss und jegliche Hilfe versagte. Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein.

Dennoch ging Sakura langsam rückwärts zur Tür. Als sie den Türrahmen erreichte, drehte sie sich um und rannte hinaus. Weg von diesem Alptraum, diesem Horror.

Als Sakura draußen ankam, schaute sie nicht zurück. Sie wollte nicht ihre Mutter in der Tür stehen sehen, wie sie ihr nachblickte, als wäre sie für sie gestorben. Wenn sie es nicht sah, würde es auch nicht geschehen.

Während Sakura die belebte Straße entlang rannte, floss ihr die Tränen ungehemmt über die Wangen, verschleierten ihren Blick. Erschöpft und außer Atem ließ sich Sakura irgendwann gegen eine Wand sinken, zog die Knie an und umschlang sie mit ihren Armen. Weiterhin weinend und schluchzend bettete Sakura ihren Kopf auf den Armen, verbarg es dahinter und wünschte sich, ihr Leben wäre vorbei.

Was hatte sie jetzt noch? Sie war allein. Niemanden kümmerte es, was aus ihr wurde. Ihr Vater hatte sie schon vor der Geburt verlassen. Ihre Mutter hatte sie jetzt, wo sie sie so dringend brauchte, verstoßen. Wer konnte es ihr verübeln. Hitomi hatte eine vielversprechende Kariere vor sich gehabt. Bis sie schwanger wurde. Ebenfalls mit achtzehn Jahren. Mit Sakura. Damals, als unschuldiges Baby, hatte sie ihrer Mutter das Leben zerstört und jetzt wieder. Was sollte dann nur aus ihr werden?

Sakura wusste nicht, wie lange sie schon hier in der Kälte saß. Irgendwann bemerkte sie, wie sie anfing zu frieren und es dunkel um sie herum geworden war. Dennoch war es Sakura vollkommen gleichgültig. Sie hatte keine Kraft mehr. Sie wollte nicht mehr. Ihr Leben war nichts wert.
 

Ahnungslos ging Sasuke die Straße entlang. Es war bereits dunkel, als er von seinem Training im Wald zurückkehrte. Als sein Haus ins Sichtfeld kam, bemerkte er sofort die Gestalt, die zusammengekauert vor seiner Haustür saß.

Wer konnte das sein? Wer besuchte ihn schon? Außer Sakura wusste niemand, dass er…

Einer Ahnung folgend, beschleunigte Sasuke seine Schritte. Er kam erst zum Stehen, als er direkt vor Sakura stand.

Ihre langen Haaren waren ihr um das Gesicht gefallen, dennoch konnte man deutlich sehen, dass sie geweint hatte. Und immer noch aufgelöst war. Sie war am ganzen Körper am Zittern. Sakura gab ein wirklich hilfloses Bild ab.

„Sakura?“ fragte Sasuke behutsam, kniete sich zu ihr. Was war hier nur los? Und warum kam sie gerade zu ihm?

Als Sakura nicht reagierte, rief er sie erneut beim Namen. Immer noch nichts. Erst, als Sasuke seine Hand ausstreckte und sie an der Schulter berührte, zuckte Sakura zusammen und hob den Blick.

Du meine Güte, schoss es Sasuke durch den Kopf. Sakura sah schrecklich aus. Hilflos war gar kein Ausdruck. Was konnte ihr nur zugestoßen sein?

Jetzt aber musste Sasuke sie erst einmal ins Haus schaffen. Sie musste raus aus der Kälte.

Da Sakura keine Anstalten machte, schloss Sasuke die Tür auf, ging zu Sakura zurück und hob sie hoch. Völlig leblos hing sie in seinen Armen, als er das Haus betrat und die Tür hinter sich schloss.

Als würde Sasuke so etwas täglich tun, wusste er, was zu tun war. Zunächst brachte Sasuke Sakura in sein Zimmer, legte sie aufs Bett und zog ihr Schuhe und Jacke aus. Nachdem er sie zugedeckt und die Heizung hochgedreht hatte, ging er in die Küche, um ihr etwas warmes zu trinken zu besorgen.

Immer noch in Gedanken, was Sakura wohl zugestoßen sein mochte, ging Sasuke mit einem heißen Becher Tee in der Hand hinauf. Die dampfende Tasse stellte er auf dem Nachttisch ab, setzte sich auf die Bettkante und fuhr Sakura durch das Haar.

Warum er das tat, wusste er selbst nicht, aber er war sich sicher, Berührungen waren das, was Sakura jetzt brauchte, keine Worte.

Eine Weile saß er so da, fuhr ihr immer wieder durch das lange Haar. Mit der Zeit hörte Sakura auf zu zittern. Noch etwas später rührte sie sich endlich.

Sasuke sah hinab, wo Sakura seine Hand berührte. Es war nur eine zaghafte Berührung, aber er war froh, endlich eine Art von Zeichen von ihr zu erhalten. Es mochten wohl noch etwa zehn Minuten vergangen sein – Sasuke hatte sich kurz gefragt was er hier tat, doch es war zweitrangig für ihn – als Sakura endlich ein Lebenszeichen von sich gab. Langsam setzte sie sich auf. Sie wirkte noch immer wie ein Schatten von sich selbst.

„Danke“, murmelte Sakura, fast unhörbar.

„Kein Problem.“

Als Sakura endlich saß, die Decke fest an sich gezogen, den Blick auf ihre ineinander verschränkten Hände geheftet, konnte Sasuke nicht länger. Er musste endlich wissen, was hier vor sich ging. Wenn irgendwer Sakura verletzt hatte…

Kalte Wut stieg in ihm auf. Er wollte denjenigen bestrafen, der ihr das angetan hatte. Warum, wusste er selbst nicht. Wahrscheinlich, weil er keine Frau so verletzt und hilflos erleben konnte. Nicht seit dem, was er in der Kindheit erlebt hatte.

„Magst du mir erzählen, was geschehen ist?“ Obwohl Sasuke voll mit kalter Wut war, klang seine Stimme erstaunlich sanft. Er war selbst davon überrascht, hoffte aber, Sakura würde sich ihm öffnen.

„Das kann ich nicht. Ich hätte nicht einmal hierher kommen sollen.“

Sakuras Stimme war brüchig, schwach, zittrig. Sie sah so hilflos aus.

„Wenn ich dir helfen soll, musst du mir sagen, was geschehen ist.“

„Wie kommst du darauf?“ fragte Sakura überrascht und schaute ihn direkt an. In ihren Augen stand tiefe Verletzung. Jemand, den sie liebt, musste ihr das angetan haben, überlegte sich Sasuke. Er hatte diesen Blick oft genug gesehen, wenn er in den Spiegel geguckt hatte.

„Warum wärst du sonst hier? Glaub mir, ich helfe dir. Wer ist dafür verantwortlich?“ verlangte Sasuke zu wissen, noch immer mit sanfter aber auch eindringlicher Stimme.

Sakura Hände verkrampften sich, sie senkte den Blick. Anscheinend wusste sie nicht, ob sie es ihm sagen sollte oder nicht. Letztendlich jedoch siegte der Drang, endlich die Wahrheit sagen zu können. Sich jemandem ihre Probleme anzuvertrauen, auch wenn es wieder viel Schmerz bedeuten konnte.

„Meine Mutter hat mich verstoßen. Sie hat mich aus der Wohnung geschmissen und…“ Sakuras Stimme brach. Ein Schluchzen drang aus ihrer Kehle. Sasuke musste stark an sich halten, um nicht wütend aufzuspringen. Was war das für eine Mutter, die so etwas tat? Das war ein Unding! Niemand sollte sein eigenes Kind so behandeln! Dennoch bemühte er sich, für Sakura, um einen ruhigen Tonfall.

„Warum? Was hat sie für einen Grund?“

Es dauerte lange, bis Sakura antwortete. Mit Tränen in den Augen, aber festem Blick, sah Sakura ihn direkt an. „Ich bin schwanger.“
 

Ein einziger Satz. Drei lausige, kleine Worte. Und dennoch hatten sie die Macht, sein Leben auf den Kopf zu stellen. Sasuke konnte nicht glauben, was er da gerade gehört hatte. Sakura und schwanger. Das er der Vater war, musste er nicht erst hören. Warum wäre sie wohl sonst hier? Und wie wahrscheinlich war es, dass sie noch mit jemand anderem Sex gehabt hatte.

Er musste unter Schock stehen. Das war die einzige Erklärung, warum er so ruhig antworten konnte. „Ich bin der Vater, oder?“

Langsam nickte Sakura, sah ihn an, mit Angst in den Augen.

„Und deswegen hat deine Mutter dich rausgeschmissen“, fasste Sasuke sachlich zusammen.

Wieder ein Nicken. Wie in Trance erhob sich Sasuke. Er wusste nicht, was er tun sollte. Sollte er gehen, schreien oder etwas kaputt machen?

„Es tut mir leid. Ich bin nicht deswegen hergekommen. Ich war auf einmal hier. Ich…“

begann Sakura zu erklären. Aus ihrer Stimme klang Verzweiflung, Schmerz, Angst.

„Du kannst nichts dafür. Ruh dich erst einmal aus. Ich bin unten.“

Ohne sich zu Sakura umzudrehen, ging Sasuke langsam aus dem Zimmer. Sich fragend, wie er so ruhig bleiben konnte, machte sich Sasuke auf den Weg ins Gästezimmer. Als er dort angekommen war, ließ er sich auf das Bett sinken. Lehnte seine Arme auf die Beine und vergrub das Gesicht in den Händen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Tja, damit habt ihr nicht gerechnet oder? ^.^
Das Gespräch war ja noch nicht wirklich ein Gesprächt *g*. Das wird im nächsten Kapi kommen. Also keine Sorge ^.^
Aber arme Sakura... Hat ja eine ziemlich fiese Mutter... Ich hab sie hier ja ziemlich krass dargestellt. Und ich hab auch echt keine Entschuldigung für ihr Verhalten...Es gibt halt Leute, die wollen keine Eltern sein...Oder gar Großeltern!
Ich hoffe das Kapi hat euch geflalen :)
ich freue mich wirklich sehr über die vielen, lieben und konstruktiven Kommis von euch! *strahl* Das macht mich echt happy und motiviert ^.^ Und über mehr freue ich mich selbstverständlich *g*
Und daher verwundert es vielleicht auch nicht, dass ich eine neue ff habe ^.^ Schaut doch einfach mal vorbei, wenn ihr mögt ;)
Hier der Link: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/292753/338794/
Vielleicht sehen wir uns ja da wieder ;)
Ansonsten bis nächste Woche zum neuen Kapi! *wink* Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (11)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  XxGirlyxX
2014-11-14T23:05:16+00:00 15.11.2014 00:05
Also sowas als Mutter zu machen, ... die das gleiche in ihrem alter durchgemacht hat und weiß wie es ist?! Mega Mies !! Und dann auch noch zu sagen, das Sakura ihre leben Ruiniert hat. Ins Gesicht. ... Puh hartes Stück.
Das Sasuke so gelassen reagiert ... ist das die Ruhe vor dem Sturm? °.°
Ich lass mich überraschen :)
Lg XxGirlyxX
Von:  Mei2001
2014-10-11T16:56:09+00:00 11.10.2014 18:56
Mega fiese Mutter!!!!! Ultra echt! Tolles kapi

Antwort von:  Yuri91
11.10.2014 19:06
Oh weh, mit dem Charakter hab ich ja was angestellt ^^
Danke^^ Freut mich wenn es dir gefällt ^.^
Von:  Sasusaku16
2014-10-10T21:11:04+00:00 10.10.2014 23:11
Wow, also diese Mutter ist doch... die is... da fehlen mir echt die Worte. Das ist echt unfassbar. Ich meine wenn sie unzufrieden ist, dass sie damals schwanger wurde, ist Sakura trotzdem die, die am allerwenigsten was dafür konnte. Ist doch nicht so, dasssie vor ihrer Geburt schon dachte: "Ah genau, die Frau wird meine Mutter, in deren Leben werde ich so richtig reinpfuschen." -.- Ja ne, is klar. Und auch, wenn ihre Mutter da ein bissl emfindlich auf dieses Thema reagiert,sollte gerade SIE wissen, in was für einer schweren Zeit Sakura nun steckt und sie dementsprechend unterstützen... aber Nein - diese Rabenmutter lässt ihr Kind nun links liegen.
Bah, echt. Regt mich total auf. (:-D)

Auf der anderen Seite fand ich Sasuke total knuffig. Wie besorgt er um Sakura war & es sich selbst nicht mal erklären kann, warum ;-)
puh, die Katze ist jetzt also aus dem Sack. Und ich befürchte,da kommt noch was auf die beiden und speziell Sasuke zu. Denn dass er das so ruhig aufnahm, denke ich, war nur, weil er es noch gar nicht wirklich realisiert hat, oder? :-D so quasi: aha, okay, ich werde Vater... *Stunden später* Waaaaas?! Ich werde Vater?!
Hahahaha, wäre echt seeehr lustig :-DDD
Naja, ob es nun so sein wird, sehen wir dann ja ;-D Bin auf jeden total gespannt, wie es weiter geht! :-)
Antwort von:  Yuri91
11.10.2014 14:26
Danke ^.^
Jaaaaa, sehr böse Mutter. Ich muss ehrlich sagen, ich hab sie eigentlich nur so böse dargestellt, weil ich halt wollte, dass Sakura keine Unterstützung hat. Und ich wollte nicht unbedingt das Sakura gleich ne Waise ist *g* Ich glaub, deshalb hab ich mich über die Mutter auch gar net aufgeregt. Notwendiges Übel und so... *G*

Ja, Sasuke ist putzig, ne? ^.^
Na, außer das Sakura ihm die Wahrheit gesagt hat, war ja eh noch nicht viel. Das wird ja dann alles in den nächsten Kapis kommen ^.^ Musst dich halt jetzt überraschen lassen ;)
Von: abgemeldet
2014-10-10T13:50:49+00:00 10.10.2014 15:50
Hammer krass. Bin gerade auf dein FF gestoßen :D Boar wie ich die Mutter hasse, vögelt rum und sagt, ihre Tochter hätte ihr Leben zerstört. Hat sie doch selber. Direkt ausgeflippt hier :O Ich freu mich darauf, wie es weitergeht :3 Sasuke wird das mit Sakura meistern :)
Antwort von:  Yuri91
10.10.2014 15:54
Danke schön :) Freut mich, wenn sie dir gefällt ^.^
Jaaaaaap, assi Mutter. Hoffe bist nicht zu sehr ausgeflippt und hast nix kaputt gemacht oder so *g* ansonsten muss ich noch die Kosten zahlen, weil ich das ja geschrieben haben xD
Jaaaa, Sasuke ist ein Uchiha (um ihn mal selber zu zittieren). Es gibt doch eh nix, was er net kann. Man siehe eine betrunke Nacht + Sakura + Sex = Schwanger.
Wenn ein Uchiha was macht, dann gibt er immer sein Bestes xD Ansonsten wäre Sakura wohl jetzt nicht schwanger :D
Von:  Kleines-Engelschen
2014-10-09T19:47:55+00:00 09.10.2014 21:47
ein klasse kapitel. na da bin ich ja mal gespannt wie es weitergeht, nun wo sakura sasuke gesagt hat was sache ist.

greetz
Antwort von:  Yuri91
09.10.2014 22:06
Danke schön :)
Ja, lass dich überraschen ;) Was anderes bleibt dir ja auch nicht übrig *g*
Von:  Mina69
2014-10-09T18:13:15+00:00 09.10.2014 20:13
Jaaaa, endlich geht es weiter :) Ich hasse Hitomi so sehr, so eine Mutter wünsch ich wirklich niemanden! Aber ich finde es toll, wie Sasuke reagiert hat, er war ganz ruhig und ich glaube mal, er wird sich letztensendlich über das Baby freuen.
Antwort von:  Yuri91
09.10.2014 22:05
*smile* Danke ^.^
Jaaaaaaaa, wäre ja schlimm, wenn man erst von der eigenen Mutter so kacke behandelt wird und wenn dann Sasuke auch noch fies gewesen wäre...Das konnte ich Sakura nicht antun ^.^
Von:  _pandakitten_
2014-10-09T17:43:31+00:00 09.10.2014 19:43
Aww, ich freue mich immer wenn ich sehe das ein neues Kapitel online ist :3 Freue mich schon aufs nächste!!
Antwort von:  Yuri91
09.10.2014 19:44
Danke :)
So was zu lesen freut mich total ;)
Von:  Cosplay-Girl91
2014-10-09T12:35:55+00:00 09.10.2014 14:35
Cooles Kapi :)
Fand ich sehr gut. Blöder Mutter, wie kann man nur so reagieren.
Mal sehen wie es nun zwischen Sakura und Sasuke weitergeht :)
Ich möchte auch 2 Kapis in der Woche lesen können!!
Auch von der KakaSaku-FF :)
Du bist auf nicht stören eingestellt - kann nicht antworten :)
LG
Antwort von:  Yuri91
09.10.2014 14:37
Danke ^^
Ja, ne? Kack Mutter >.<
Ja, ist halt momentan blöd mit den vielen ffs, die hochgeladen werden... Sorry >.<
Habs schon umgeändert ^^
LG
Von: abgemeldet
2014-10-09T12:27:37+00:00 09.10.2014 14:27
besteeee
Antwort von:  Yuri91
09.10.2014 14:31
ui, danke *g*
Das lässt einen das Herz höher schlagen ;)
Antwort von: abgemeldet
09.10.2014 16:15
PS: Ich will auch zwei Kapis pro Woche^^
Antwort von:  Yuri91
09.10.2014 16:17
*g*
gibt das jetzt ne Abstimmung? :D
Ich schau mal. Vllt noch drei Kapis und dann ^^ Und wollen wir hoffen, dass bei animexx nicht mehr so viele ffs hochgeladen werden xD Sonst verzögert es noch alles ;)
Von:  DasHasi
2014-10-09T11:03:07+00:00 09.10.2014 13:03
Ui,er weiss es :D
Bin gespannt,wies weitergeht 👍
Antwort von:  Yuri91
09.10.2014 13:19
Ja, ich hoffe es wird dir auch gefallen, wie es weiter geht ;)


Zurück