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Not close enough

...überwinde die Distance...
von

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Nähe!

Wir liegen einfach so da. Im Dunkeln. Bestimmt schon eine Stunde. Ich kann nicht schlafen, kein bisschen. Habe ich mich etwa so sehr daran gewöhnt neben Ellis zu liegen, dass ich wo anders kein Auge mehr zukriege? Oder ist es nur die Einsamkeit, die ich innerlich fühle, obwohl ich ja gar nicht allein bin.

"Hey, schläfst du schon?", höre ich die Stimme neben mir. "Nein...irgendwie nicht."

"Ich auch nicht...", ein Rascheln. "Du, ich muss dir gestehen, dass ich schon den ganzen Tag total aufgeregt war. Vielleicht kann ich ja deshalb nicht schlafen.", gesteht Victor.

"Du warst aufgeregt? Aber wieso?"

Victor seufzt. "Du merkst wirklich nichts oder?", jetzt erst bemerke ich, dass er näher gerückt ist.

"Ich war so aufgeregt, weil du heute das erste Mal bei mir übernachtest. Bisher hat Ellis das ja immer verhindern können.", erklärt er mir und irgendwas sagt mir, dass dieses Geständnis vieles komplizierter machen könnte.

"W...wegen mir?"

"Ja, wegen dir. Als ich dich kennengelernt habe, war ich sofort hin und weg. Ich dachte, wenn wir tatsächlich mal neben einander schlafen würden, dann hätte ich es geschafft dir näher zu kommen. Leider musste ich schnell feststellen, das du für mich unerreichbar bist.", erläutert er mir und ich muss erschreckend feststellen, dass er mir gerade erklärt hat, dass er mich mag. Mehr, als es für Freunde üblich ist.

"Unerreichbar...", murmle ich in mich hinein.

Ein leises seufzen. "Ja, unerreichbar. Auch, wenn du es nicht ganz offiziel zugibst, so hast du doch nur Augen für Ellis. Schon die ganze Zeit."

Ich schweige. Das war mir lange Zeit gar nicht bewusst. Im Grunde ist es aber schon von Anfang an so. Seid wir uns wieder begegnet sind. Das wollte ich nur nicht wahr haben, weil er mir noch als Vollidiot in Erinnerung verblieben war. Auch so hat er Anfangs nicht den besten Eindruck gemacht und trotzdem war ich auf eine Weise auf ihn fixiert. Auch jetzt denke ich ständig an ihn.

"Ja...", murmle ich schließlich leise.

"Wirklich schade...Anfangs dachte ich, wenn Ellis dich weiterhin so behandelt, werde ich dich ihm wegnehmen...!", teilt er mir seine Gedanken mit. Mit einer solchen Portion Ernsthaftigkeit, das es mir fast Angst macht. Erschrocken weiche ich ein Stück zurück. Moment, irgendwas stimmt doch da nicht...sagte er nicht vorhin noch...

"W...Was? Und halt...sagtest du nicht, dass Mikosch mich mag? Bist du deswegen nicht dazwischen gegangen?", fällt es mir wieder ein. Das Alles ist irgendwie ziemlich zusammenhangslos, aber dennnoch logisch...

"Na ich habe mir gedacht, dass ich dich ihm wegnehme, weil ich dachte, dass er dich gar nicht verdient hat. Und ja Mikosch mag dich auch. Ich bin dazwischen gegangen, weil ich nicht wollte, dass Mikosch dich auch noch in die Finger bekommt und verwirrt. "

"Ach...achso...aber du, ich...", fange ich an, aber Victor unterbricht mich. Er hat mich plötzlich fast an sich gezogen und küsst mich. Sehr innig.

Schnell spüre ich eine innere Kraft, die sich dagagen wehren will.
 

Es ist nicht Ellis, der mich da küsst...!

Mit aller Kraft wehre ich mich und kann ihn wegdrücken. "Nein! Victor! Ich will ohne zu zögern. "Ja, ich will nur Ellis! Niemanden sonst!", sage ich laut, mit Nachdruck und richte mich auf. Ich höre ein leises Lachen, allerdings ist es ernüchternd und keineswegs mit Hohn oder Spott gespickt. "Das dachte ich mir schon. Ist dir eigentlich schon aufgefallen, dass Ellis auch sehr berechnent ist?", "Hm? Ellis?", "Ja. Denk doch mal nach. Warum glaubst du, hat er dir dieses T-Shirt mitgegeben?", will er plötzlich wissen und ich dachte, dass ich mir diese Frage bereits selber beantwortet habe. Und zwar, damit ich mich nicht einsam fühle...aber gibt es da noch einen Grund? "Weiß nicht...", irgendwie kann ich spüren, dass er grinst. "Na um sein Revier zu markieren. Ist doch ganz klar. Ellis ist nicht er Typ, der sowas ohne Hintergedanken macht. Er verhält sich wie ein Hund. In dem er dir sein T-Shirt mit seinem Zigarettengeruch untergejubelt hat, hat er klar gemacht, das du nur ihm gehörst.", das eben war ziemlich deutlich.

Warum habe ich das denn nur nicht bemerkt? Ich bekomme wirklich nichts mit und laufe blind durch die Welt.
 

Völlig ohne Sinn und Verstand.
 

Plötzlich wird mir bewusst, dass Ellis wirklich etwas für mich fühlen muss.

Das seine Gefühle ehrlich und aufrichtig sind.

Das er genau gesehen hat, wie blind ich für vieles bin und er deshalb so eifersüchtig ist.

Er hat sogar erkannt, das Victor sich für mich interessiert...obwohl er ihn kaum kennt.

Dann hatte Victor recht...
 

"Oh je, ich bin wirklich dämlich...", "Jetzt mach dich nicht runter. Ich glaube nähmlich, dass Ellis sich genau deshalb in dich verliebt hat.", erklärt er mir.

Verwundert starre ich in die Dunkelheit. In die Richtung, aus der Victors Stimme kommt.

"Was? D..du meinst er liebt mich...für meine Dämlichkeit...", stelle ich fassungslos fest. Das wäre ja...schrecklich...

Victor schweigt einen Moment, dann fängt er an zu kichern.

"Mensch Oliver, du bist wirklich süß.", süß?

Er findet mich süß?

"Was ich meinte ist, dass er dich bestimmt wegen deiner unbekümmerten Art mag, weil du nicht darüber nachdenkst. Du bist einfach so normal, mit Ecken und Kanten...nicht glatt geschmirgelt, oder Dievenhaft...", meint er und es raschelt wieder.

"So und nun versuch mal ein bisschen zu schlafen, wir müssen morgen früh hoch.", ergänzt er noch. "Ja...Gute Nacht.", antworte ich noch und schließe dann die Augen. Victor erwiedert noch kurz meine Antwort und dann ist es still um uns.

Ich versuche zu schlafen, aber es fällt mir total schwer. Schon der Gedanke, dass ich Ellis morgen wiedersehe, macht micht ganz unruhig. Aber der Gedanke, dass Victor mir quasi seine Liebe gestanden hat und die Erkenntnis, das Mikosch mich auch mehr als nur zu mögen scheint, macht die Sache nicht unbedingt besser. Victor hat mich außerdem auch noch geküsst...wenn Ellis das erfahren würde...würde er sicher durchdrehen. Das gäbe Mord und Todschlag oder so...also sollte ich ihm das lieber nicht sagen! Mensch diese ganze Grübellei wird mich nicht weiter bringen. Ich sollte endlich schlafen! Jawohl! Ich bin doch so müde. So schrecklich müde. Es passiert schon nichts schlimmes... oder?
 

*
 

Heilig Abend am Nachmittag.

Ich habe es doch noch geschafft irgendwie einzuschlafen. Trotzdem habe ich das Gefühl, die Nacht durch gemacht zu haben. Auf der Arbeit lief ich immer wieder Gefahr weg zu nicken. Nur durch Victors Hilfe ist es mir gelungen wach zu bleiben. Zum Glück hat der Chef nichts gemerkt. Sonst hätte ich mir nach dieser Nacht auch noch eine blöde Standpauke anhören müssen.

"Du hast doch eindeutig zu wenig geschlafen.", meint Victor. Ich zucke mit den Schultern. "Oder ist es doch wegen unserem Gespräch gestern.", ich presse die Lippen auf einander. "N...Nein, keine Sorge, es hat nichts mit dir zu tun!", versichere ich. Ich Lügner...

"Na dann ist doch alles klar. Hast du schon Pläne für Weihnachten?", ein Nicken. "Ja, Ellis wollte irgendwas machen. Genaueres hat er mich nicht gesagt."
 

Das Einzige was er sagte war, dass ich bloß nichts mit Victor machen soll. Jetzt weiß ich auch warum.
 

"Hört sich interessant an. Mikosch hat sich auch irgendwas ausgedacht und macht n Mega Geheimnis draus.", grinst er. Klingt ja genauso viel versprechend.

Wir betreten den Ausgang. Draußen schneit es wie verrückt und es ist bitter kalt. Doch es ist jetzt am Nachmittag nicht so unangenehm wie noch am morgen, wenn man frisch aus dem Bett kommt. "Ah wie es aussieht, wirst du schon erwartet. Da hatte wohl jemand echt Sehnsucht. Also, dann wünsch ich dir schöne Feiertage.", meint Victor. Mein Blick fällt auf einen Typen mit schwarzem Wintermantel und Kunstpelzbesatz an der Kaputze. Es ist Ellis, der auf mich gewartet zu haben scheint. Mein Herz pocht wie verrückt. Als ich losgehen will werde ich von Victor festgehalten und an ihn gezogen. "Fast hätte ich was vergessen.", flüstert er mir ins Ohr und küsst mich einmal, bevor er mich wieder loslässt. "Als Abschied so zu sagen.", sagt er und grinst Ellis dabei provokativ an und macht sich dann schnell vom Acker. Dieser sieht ziemlich ungehalten aus und stapft schnell auf mich zu. "Penner! Lass deine Finger von Oliver!", brüllt er ihm noch hinterher und zieht mich in seine Arme. "Ich habs doch geahnt, dass der was von dir will!", motzt er. "Ellis! Du erdrückst mich! Lass mich los!", meckere ich darauf hin. Er erdrückt mich tatsächlich beinahe. Ellis ist ja wirklich ziemlich eifersüchtig, obwohl wir nicht mal zusammen sind, oder bedeutet Sex zu haben automatisch zusammen zu sein? Nicht das ich wüsste. Außerdem ging der Anreiz ja von ihm aus. Er hat mich verführt und ich konnte mich dagegen nicht wehren!
 

...oder nein...ich wollte ich nicht dagegen wehren...so war es doch...
 

Trotzdem!

Das rechtfertig noch lange nicht sein Verhalten!

Ellis lässt mich nur wiederwillig los und knurrt in die Richtug, in die Victor verschwunden ist. "Wieso lässt das mit dir machen? Lässt du dich etwa von jedem abknutschen, der gerade Bock dazu hat?", reagiert er gereizt. "Nicht dass ich wüsste und selbst wenn, geht dich das doch wohl nichts an. Ich bin nicht dein Eigentum, Ellis!", raunze ich ihn an.

Was denkt der sich eigentlich? Ja, er hat mich bei sich aufgenommen und...mir seine Liebe gestanden...aber ich habe nie in eine Beziehung oder so eingestimmt...oh Gott ich wiederhole mich...
 

Für einen kleinen Moment sieht er mich etwas aus der Fassung an und schnaupt kurz, dann presst er seine Lippen fest auf einander. Da ist das Gefühl, dass er mir noch etwas mitteilen will, aber er sagt nichts mehr, sondern stapft einfach weiter in die Richtung unserer Wohnung. Durch den Schnee...den eiskalten Schnee...
 

Oh Gott...

Langsam werde ich das Gefühl nicht los, dass ich der Idiot von uns beiden bin...

Ich tue immer so, als ob mich das Alles nicht angeht. Dabei ist das nichts weiter als Verdrängung der Tatsachen.

Ich bin ein schrecklicher Mensch!

Aus Angst verletzt zu werden, wollte ich keine Gefühle mehr zulassen...
 

Stattdessen...habe ich ihn verletzt...,ihn das fühlen lassen, was ich gefühlt habe, als man mich weggeworfen hat....
 

Es ist so kalt.

Tränen.

Ohne ihn ist es kalt.
 

"Oliver kommst du?! Oder wie lange willst du da noch vor dich hinstarren. Du schlägst noch Wurzeln, wenn du da stehen bleibst.", ruft er mir zu. Er ist nur wenige Meter von mir entfernt, aber der herrabfallene Schnee ist wie eine durchsichtige Mauer, die mich von ihm trennt und diese wenigen Meter erscheinen mir wie eine Entfernung von unzähligen Kilometern.

Ich kann mich nicht bewegen...bin wie erstarrt, als hätte ich wirklich Wurzeln geschlagen.

Meine Lippen formen seinen Namen, aber es kommt kein Laut aus meiner Kehle.

Bitte...lass mich hier nicht stehen! Es tut mir so leid! Was habe ich nur getan?
 

Die Tränen laufen über mein Gesicht...
 

"Oliver? Hey, was hast du?", ruft er mir zu. "Wieso bleibst du stehen?", will er wissen. Doch ich kann ihm nicht antworten. Er kommt auf mich zu, sieht mich ernst an. "Also wirklich! Kaum dreht man dir für einen kleinen Moment den Rücken zu, fängst du an zu flennen.", sagt er mit einem selbstgefälligen Ton, was mich kurz zusammenzucken lässt. Anschließend seufzt er und reicht mir die Hand. "Na komm schon, gehen wir nach Hause und wein nicht mehr.", sagt er leise. Seine Worte sind wie ein Zauberspruch, der mich plötzlich auftaut und mich dazu bringt seine Hand zu nehmen. Diese drückt meine fester als gewohnt. Sie ist unglaublich warm. Das spüre ich selbst durch die dicken Handschuhe.
 

Wortlos lasse ich mich von ihm durch den kalten Schnee nach Hause führen.
 

...nach Hause...
 

Nachdem wir uns von unserer wärmenden Schutzschicht befreit haben, zieht Ellis sich in die Kochniesche zurück und zündet sich eine Zigarette an. Ich traue mich gar nicht ihn anzusprechen und entscheide mich ebenfalls mich zurück zu ziehen. Ins Badezimmer, zum Duschen. Als ich fertig bin, bemerke ich, dass ich mir ja gar keine Klamotten bereit gelegt habe. Ich Idiot. Nur in einen Bademantel gehüllt, gelange wieder in den Flur und schaue kurz in Richtung Kochniesche, in der sich Ellis nicht mehr befindet. Ein Blick ins Wohnzimmer verrät mir, dass er auch dort nicht ist. Also kann er nur noch...im Schafzimmer sein. Ich schlucke und begebe mich dort hin. Kaum, dass ich über die Türschwelle trete sehe ich ihn. Er zieht sich gerade sein weites schlabber T-Shirt über den Kopf. Mit den gewohnten Handgriffen zieht er es über seinen nackten Oberkörper. Seine Jogginghose hat er bereits an. Er zieht sich noch eine Sweet-Shirtjacke über. "Da bist du ja. Magst du gleich einen Film mit mir schauen?", ich nicke. "Okay, dann warte ich im Wohnzimmer auf dich.", er wuschelt mir noch über die Haare, die ich gerade fisch geföhnt habe und verlässt den Raum. Er ist so ruhig und gelassen. Das ist so seltsam.

Irgendwie habe ich gedacht, dass er mich gleich küssen und fest in den Arm nehmen würde oder so. So wie es sonst der Fall ist. So ruhig zu bleiben ist für ihn eher untypisch.

Ich lasse mir viel Zeit beim umziehen und schleiche ins Wohnzimmer, wo Ellis schon auf mich wartet. Auf dem Tisch stehen zwei dampfende Tassen. "Ich hab dir Kakao gemacht.", ich sehe auf die Tasse auf die er deutet. Anschließend klopft er auf den Platz neben sich auf dem Sofa und nach kurzem Zögern setze ich mich. "Danke.", murmel ich. "Keine Ursache. Welchen Film willst du gucken?" will er wissen. Er hat schon eine Vorauswahl getroffen und sie ebenfalls auf den Tisch gelegt. Es sind alles Filme, die ich sehr mag. Wirklich erstaunlich, dass er sich das gemerkt hat. Ich habe immer gedacht, dass ihm das egal ist, was ich für Filme mag. Gibt ja auch Wichtigeres.

Ich schaue mir die Auswahl an und entscheide mich für R.E.D. Ein Aktionfilm. Der wirklich sehr gut ist. Den zweiten Teil hat er auch da. Das wird ja immer besser. Ob das Alles einem bestimmten Zweck verfolgt? Er muss das Alles vorbereitet haben, als ich gearbeitet habe, da ich mir sicher bin, da er diese Filme nicht selbst besitzt. "Ich hab mir die Filme von einer Freundin geliehen. Nur falls du dich wunderst. Sie ist über die Weihnachtstage zu ihren Eltern gefahren. Wir haben also jede Menge Zeit sie alle zu schauen.", erklärt er mir. Dann gehörte das wohl alles zu seiner Planung für Weihnachten. "Für heute Abend habe ich uns Hähnchen besorgt. Das müssen wir nur noch würzen und in den Ofen schieben. So weit ich mich erinnere magst du das gern oder?", mein Staunen wächst immer mehr. Ich liebe Hähnchen! Besonders die Haut, das ist das Beste. Je besser gewürzt desto besser. Als ich noch bei Frederic gewohnt habe, habe ich zu Feiertagen manchmal welches gemacht. Wenn ich mal Zeit hatte. Frederic wäre im Leben nicht auf die Idee gekommen, das zu übernehmen. Ich freue mich wirklich sehr darauf und gleichzeitig bekomme ich fast ein schlechtes Gewissen. Schließlich habe ich für ihn gar nichts vorbereitet. Darüber habe ich gar nicht nachgedacht, um ehrlich zu sein. Allerdings hätte ich auch nicht erwartet, das überhaupt jemand an mich denkt. Mein Vater hat dabei all die Jahre nie an mich gedacht und Frederic war letztes Weihnachten auf einer Party. Ohne mich und ohne mir etwas davon zu sagen. Dabei habe ich doch den ganzen Abend mit dem Essen auf ihn gewartet. Vergebens.

Ellis ist der erste Mensch, der sich an diesem Tag Zeit für mich nimmt. Ganz so, als sei das völlig normal. Trotz dessen, dass wir uns zuvor noch gestritten haben und ich ihm diese fiesen Sachen an den Kopf geworfen habe. Trotzdem will er seine Zeit mit mir verbringen und hat Heilig Abend für uns Beide verplant.
 

Es ist gemütlich und warm. Sehr angenehm...Ellis ist bei mir. Ich bin nicht allein.

Warum machst du das ausgerechnet für mich...?
 

Ellis legt die DVD ein und verschwindet wieder aus dem Raum. Kurze Zeit später kommt er mit Knabberzeugs wieder und setzt sich wieder neben mich. Danach startet er den Film und deckt uns mit einer Wolldecke zu. Nach einigen Minuten die wir hier sitzen spüre ich seinen Arm, der sich um meine Schulter legt und mich sanft an sich drückt. "Ist doch okay oder? Ich will nur nicht, dass du nachher jammerst, dass dir kalt.", redet er sich raus. Ich glaube, dass er mich nur nicht verlegen machen möchte. Mir fällt auf, dass er plötzlich irgendwie ein bisschen rot geworden ist. Dann scheint er eher selbst verlegen zu sein, aber das verhindet nicht, dass ich auch leicht rot werde und nur eine einsilbige Antwort zu Stande bringe. "Ja..."
 

Im Verlauf des Films kuschel ich mich richtig an ihn und entspanne mich nach und nach. Ich muss mir eingestehen, dass ich mich noch nie so geborgen gefühlt habe, wie bei ihm.

Ich mag es...

...wie er neben mir sitzt...

...wie er seinen Arm um mich gelegt hat...

...wie seine Finger einen sanften Druck an meiner Schulter auslösen...

...dieses wohlige Gefühl, dass sich in meinem Körper ausbreitet...

...seine Wärme, die mir Schutz vor der Kälte gewährt...

Einfach alles.

Dieser Moment ist so unglaublich perfekt, dass ich es kaum glauben mag und Angst habe, dass alles hier nur ein schöner Traum ist, aus dem ich jede Sekunde wieder aufwachen könnte. Wenn es so ist, dann wünsche ich mir nie wieder auf zu wachen...Selbst wenn die Zeit einfach stehen bliebe, wäre es mir egal.
 

So lange...so lange...ich nur bei ihm sein darf...!
 

"Oliver, der Film ist zu Ende. Willst du noch den zweiten Teil sehen?", fragt er plötzlich. Aus meiner Gedankenwelt gerissen sehe ich ihn erst verdutzt an. Ich muss mich erst sortieren, bevor ich verstehe, was er eigentlich gesagt hat und nicke dann einfach. "Okay. Warte hier, ich bin gleich wieder bei dir.", sagt er. Er steht auf, entzieht mir seinen Arm, diese wohlige Wärme in der ich beinahe völlig versunken wäre. Nach einer gefühlten Ewigkeit setzt er sich wieder neben mich und startet den Film. Seine Hand greift nach der Chipstüte, die er öffnet, um sich einiger der leckeren Chips in den Mund zu stopfen. Er reicht mir die Tüte. "Willst du auch? Die sind lecker.", ich nicke und greife ebenfalls zu. Es stimmt, sie sind wirklich köstlich. Aber was mir noch viel lieber wäre, wäre wenn er mir wieder seinen Arm um die Schulter legen würde. So gern würde ich wieder abdriften, eingehüllt sein in dieses wohlige Gefühl vom Geborgenheit...ob er mich auslacht, wenn ich es ihm erzähle? Ist dieser Wunsch auch nicht zu egoistisch?
 

Warum nur, ist er heute so zurückhaltend? Doch nicht wirklich wegen unseres Streites vorhin? Nein, das kann es nicht sein...aber was ist es dann? Ich weiß es einfach nicht.
 

"Sollen wir nach diesem Film das Hühnchen fertig machen? Ich glaube bis dahin bekomme ich hunger.", spricht er mitten ins Blaue hinein. "Ja, ich bestimmt auch.", murmle ich als Antwort. "Dann passt es ja.", grinst er plötzlich, wuschelt mir mit seiner Hand durch die Haare. "Da habe ich ja genau das Richtige ausgesucht was? Damit bin ich ja fast sowas wie ein Held.", ich erringe mir ebenfalls ein Grinsen, wenn auch kein so ausdrucksstarkes wie Ellis. "Jetzt werd mal nicht übermütig.", er zieht eine Augenbraue hoch und kommt mir wieder näher. Gefährlich nahe, denn mein Herz macht plötzlich einen Satz. Da ist es wieder, sein wahres ich."Was heißt hier übermütig. Eigentlich... habe ich einen Kuss verdient.", kommt es ihm plötzlich über die Lippen. Fast sinnlich, besteckend...Seine scharfen Augen sehen mich wie so oft so eindringlich an, dass ich fast drohe in ihnen gefangen zu werden. Seine Hände tuen ihr übriges. Sie ziehen mich an ihn. So nah, dass ich seinen Atem auf meiner Haut spühren kann. Sein Kopf senkt sich und ich spühre wie seine Lippen die Meinen fast berühren....



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Morphia
2014-12-17T10:12:13+00:00 17.12.2014 11:12
FAST berühren? O.o Du kannst doch nicht sowas in den letzten Satz schreiben. Wehe es kommt was dazwischen, was den Kuss unterbricht. ;)


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